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Vorhang uuf-origWasserzeichen

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Zum Aufführungsrecht<br />

• Das Recht zur Aufführung erteilt der<br />

teaterverlag elgg, CH-3123 Belp<br />

Tel. + 41 (0)31 819 42 09<br />

www.theaterverlage.ch / information@theaterverlage.ch<br />

Montag - Freitag von 09.00 bis 11.30 Uhr & 13.30 bis 17.00 Uhr<br />

• Der Bezug der nötigen Texthefte - Anzahl Rollen plus 1 - berechtigt<br />

nicht zur Aufführung.<br />

• Es sind darüber hinaus angemessene Tantièmen zu bezahlen.<br />

• Mit dem Verlag ist vor den Aufführungen ein Aufführungsvertrag<br />

abzuschliessen, der festhält, wo, wann, wie oft und zu welchen<br />

Bedingungen dieses Stück gespielt werden darf.<br />

• Auch die Aufführung einzelner Teile aus diesem Textheft ist<br />

tantièmenpflichtig und bedarf einer Bewilligung durch den Verlag.<br />

• Bei eventuellen Gastspielen mit diesem Stück, hat die aufführende<br />

Spielgruppe die Tantième zu bezahlen.<br />

• Das Abschreiben oder Kopieren dieses Spieltextes - auch<br />

auszugsweise - ist nicht gestattet (dies gilt auch für<br />

Computerdateien).<br />

• Übertragungen in andere Mundarten oder von der Schriftsprache in<br />

die Mundart sind nur mit der Erlaubnis von Verlag und Verfasser<br />

gestattet.<br />

• Dieser Text ist nach dem Urheberrechtsgesetz vom 1. Juli 1993<br />

geschützt. Widerhandlungen gegen die urheberrechtlichen<br />

Bestimmungen sind strafbar.<br />

• Für Schulen gelten besondere Bestimmungen.<br />

"Es gibt Leute, die ein Theaterstück als etwas "Gegebenes"<br />

hinnehmen, ohne zu bedenken, dass es erst in einem Hirn erdacht,<br />

von einer Hand geschrieben werden musste.“<br />

Rudolf Joho


Cornelia Truninger<br />

<strong>Vorhang</strong> <strong>uuf</strong><br />

closed<br />

Besetzung<br />

Bild<br />

6♀ und 2♂ in Doppelrollen + 3♀ kleine Rollen<br />

(Doppelbesetzungen möglich)<br />

Im Theater<br />

«Die hät öis de Laufpass gä?»<br />

Kaum ist der <strong>Vorhang</strong> gefallen, tritt die Theaterdirektorin vor<br />

die Schauspieler und das technische Personal, um diesen zu<br />

verkünden, dass soeben die letzte Vorstellung stattgefunden<br />

habe. Das Theater müsse schliessen, da die Subventionen<br />

gestrichen worden seien und eine Fortführung des Theaterbetriebs<br />

nicht möglich sei. Nach den ersten Momenten von<br />

Resignation erwacht bei den Betroffenen der Wille, das<br />

Ruder selber in die Hand zu nehmen, aus eigener Initiative<br />

ein Stück auf die Beine zu stellen, das dem Theater zum<br />

durchschlagenden Erfolg verhelfen soll.<br />

«Wänn das Theater nid Ihrne Erwartige entsproche hät,<br />

dänn sind die Erwartige leider falsch gsi.»<br />

© Teaterverlag Elgg in Belp.<br />

Kein Bearbeitungs- und Kopierrecht.<br />

Kein Aufführungsrecht.<br />

2008


Dolores<br />

spielt: Nancy<br />

Jörg<br />

spielt: Joe<br />

Murat<br />

spielt: Jack<br />

Sara<br />

spielt: Stella<br />

Yvonne<br />

spielt: Julie<br />

Gabi<br />

Cécile<br />

spielt: Mia<br />

Emilia<br />

spielt: Alfredo<br />

Personen<br />

zuständig für Billette, Kasse<br />

Agentin<br />

Ton- und Lichttechniker<br />

Auftragskiller<br />

Lehrling technischer Bereich<br />

Auftragskiller<br />

Visagistin<br />

Kommissarin<br />

Leitung des Theaters<br />

Kommissarin<br />

Garderobiere, Pausensnack, übernimmt die Regie<br />

Mädchen für alles<br />

Sängerin<br />

Putzfrau<br />

Freund von Mia<br />

Drei deutsche Schauspielerinnen<br />

Die deutschen Schauspielerinnen können von 3 Spielerinnen als<br />

zusätzliche Rollen übernommen. Falls die Zeit für deren<br />

Kostümwechsel knapp wird, kann der Text „Romeo und Julia“ (im<br />

Dunkeln evtl. mit Mikrofon verstärkt) auch von 3 anderen SpielerInnen<br />

gesprochen werden oder ab Band eingeschaltet werden.<br />

© Teaterverlag Elgg in Belp.<br />

Kein Bearbeitungs- und Kopierrecht.<br />

Kein Aufführungsrecht.<br />

Bühne<br />

Das Stück spielt auf der (Hinter-)Bühne eines Theaters, eingerichtet für<br />

Proben (Scheinwerfer, Requisiten und Kullissenteile stehen herum).<br />

Etwas abgetrennt ist eine kleine Garderobe mit Schminkspiegel sowie<br />

der Empfangsbereich mit Bar und Kasse.<br />

- 2 -


<strong>Vorhang</strong> <strong>uuf</strong><br />

Dolores<br />

Jörg<br />

Dolores<br />

Yvonne<br />

1. Alltag<br />

Dolores knipst ein Lämpchen an und macht sich fein<br />

säuberlich auf ihrem Platz bereit für ihren Einsatz:<br />

Computer einstellen und abstauben, Bleistift spitzen,<br />

Frisur kontrollieren.<br />

Das Telefon läutet.<br />

Theater Summerlinge, miin Name isch Dolores Müller,<br />

was chann ich für Sie tue? Hüt Zabig? Da gaschtiert s<br />

Tourneetheater Titisee bii öis mit Romeo und Julia, in<br />

ere moderne Fassig. Billett? Ohni Vorreservation? Das<br />

törfti schwierig sii, aber ich luege mal, was sich mache<br />

lat, en Moment bitte...<br />

Sie legt den Hörer zur Seite und feilt ihre<br />

Fingernägel.<br />

im Vorbeigehen. Was machsch au für es Cabaret wäg<br />

freie Plätz und so, ’s isch eimal meh sowieso nur halb<br />

voll...<br />

bedeutet ihm, leise zu sein. Dann ins Telefon. Also,<br />

Sie händ Glück, es hät grad na öpper abgseit. Ich han<br />

da na zwei sehr gueti Plätz i de dritte Reihe, Mitti!<br />

Wunderbar! Ihren Name bitte?! Die Billett müested Sie<br />

bis e halb Stund vor Vorstelligsbeginn go abhole.<br />

Tanke!<br />

bringt Programme und hat das Telefongespräch<br />

mitgehört. Für was mached mer eigetli es<br />

Programmheft und türi Werbig überall, wänn s<br />

Publikum sowieso nur na spontan is Theater chunnt,<br />

will grad nüt gschiids am Fernseh lauft! Cecile,<br />

chunsch bitte schnäll i miis Office und holsch na de<br />

Reservationsusdruck für d Dolores.<br />

Cecile läuft ihr hinterher und, aus Versehen, in eine<br />

Leiter hinein, die Jörg vorher hineingetragen hat.<br />

Yvonne stolpert derweil über den Besen von Emilia,<br />

die vorher hereingekommen ist und begonnen hat,<br />

den Boden zu wischen.<br />

© Teaterverlag Elgg in Belp.<br />

Kein Bearbeitungs- und Kopierrecht.<br />

Kein Aufführungsrecht.<br />

- 3 -


Yvonne<br />

Emilia<br />

Yvonne<br />

Jörg<br />

Murat<br />

Jörg<br />

Heh, hallo, chasch bitte uf d Siite, wänn ich verbii sött!<br />

Häsche kei Auge im Chopf? Dio mio! Mit diine spitze<br />

Absätze machsche du wieder Löcher i miini schöni<br />

Bode. Sie wischt weiter.<br />

Als Theaterleiterin han i gwüssi Verpflichtige, was<br />

miis Üssere abelangt. Die Schueh sind übrigens us<br />

Rom, us diinere Heimet.<br />

Sie rauscht ab.<br />

Murat, wo stecksch?<br />

mit Kopfhörern. Hallo Chef, ich chumm ja, kein<br />

Stress.<br />

nimmt ihm Kopfhörer ab. (Murat setzt im Verlauf der<br />

Szene noch einige Male den Kopfhörer wieder auf,<br />

Jörg nimmt ihn ihm jeweils kommentarlos wieder<br />

ab.) So Murat, da wird jetzt gschaffet und nid Musig<br />

gloset. Da, nimmsch mal de 1000iger Schiiwerfer und<br />

montiersch en da a das Stativ ane. Pass aber <strong>uuf</strong>, so ein<br />

choscht e schöni Stange Gält! Liebevoll zum Scheinwerfer.<br />

Ja gäll, mir zwei, siit über 25 Jahr da im<br />

Theater, es bitzli roschtig viellicht, aber trotzdem<br />

ghöred mer na lang nid zum alten Iise. Zu Murat. So,<br />

ich mach jetzt mal Ornig i miinere Werchzügbox, denn<br />

Ordnung ist das halbe Leben. Und du Murat, marsch a<br />

d Seck!<br />

Murat versucht in der Folge sehr unmotiviert und<br />

äusserst ungeschickt den Scheinwerfer auf das Stativ<br />

zu setzen. Er steigt dazu auf die Leiter, weil er nicht<br />

realisiert, dass das Stativ eine Teleskopstange hat, die<br />

man herunterlassen könnte. Die Leiter ist dann aber<br />

zu weit weg vom Stativ, so dass es ihm nicht gelingt,<br />

den Scheinwerfer zu montieren.<br />

Das Telefon läutet. Dolores nimmt ab.<br />

© Teaterverlag Elgg in Belp.<br />

Kein Bearbeitungs- und Kopierrecht.<br />

Kein Aufführungsrecht.<br />

- 4 -


Dolores<br />

Gabi<br />

Murat<br />

Jörg<br />

Murat<br />

Jörg<br />

Murat<br />

<strong>Vorhang</strong> <strong>uuf</strong><br />

Theater Summerlinge, miin Name isch Dolores Müller,<br />

was chann ich für Sie tue... Rückerstatte?! Nei, das<br />

mached mir grundsätzlich nid... Wänn das Theater nid<br />

Ihrne Erwartige entsproche hät, dänn sind die<br />

Erwartige leider falsch gsi... Nei, tuet mer Leid... Adie!<br />

kommt herein und stellt Sektgläser und Chips auf ein<br />

Bistrotischchen. Hallo mitenand! Anschliessend geht<br />

sie zu Sara, die sie schminkt.<br />

auf der Leiter. Heh Chef, das gaht voll nöd!<br />

Nei aber so öppis! Ich bin da jetzt siit über 25 Jahr als<br />

Ton- und Liechttechniker agstellt, aber so nen Lehrling<br />

isch mer na nie über de Wäg glofffe. Da, das Stativ<br />

chann mer abela, für das hät’s da e Stange! So, und<br />

dänn de Schiiwerfer aschruube. So, und jetzt nimmsch<br />

das Kabel und verkablisch en, det hine isch d<br />

Steckdose.<br />

Ja, Chef. Er nimmt das Kabelende mit den Steckern<br />

und die Scheinwerferstecker und versucht natürlich<br />

vergeblich, diese zwei Enden zusammenzusetzen.<br />

Chef! Da isch öppis falsch zämegesetzt!<br />

Du meine Güte, so nen Trottel wie du isch mer i däne<br />

25 Jahr, won i da als Ton- und Liechttechniker schaffe,<br />

na nie begägnet! Murat, überlegg mal! Das isch dänk s<br />

falsche Endi! Und so eine wott Ton- und<br />

Liechttechniker werde...<br />

Scho klar, Chef, channi tänk nid alles wüsse, Scheisse<br />

Mann!<br />

Er beginnt jetzt, umständlich zu verkabeln und<br />

schafft es, dass er irgendwann Sara und Gabi, die<br />

immer noch am Schminken sind, völlig eingewickelt<br />

hat...<br />

Dolores feilt sich weiterhin die Nägel und nimmt ab<br />

und zu eine Reservation oder Absage entgegen.<br />

Cecile bringt ihr den Ausdruck, der aber völlig<br />

zerknittert ist. Sie wird von Dolores angefaucht.<br />

© Teaterverlag Elgg in Belp.<br />

Kein Bearbeitungs- und Kopierrecht.<br />

Kein Aufführungsrecht.<br />

- 5 -


Dolores Lueg mal das Papier a, völlig vertruckt! Das macht ja<br />

gar kei Gattig! Cha mer dich eigetli au für öppis<br />

bruuche? Ts, Mädchen für alles hät’s gheisse, seg sie;<br />

mii Meinig isch, sie isch eher Mädchen für wenig bis<br />

gar nüt. Unglaublich, die junge Lüt hützutag! Das<br />

Telefon läutet. Theater Summerlinge, guete Tag! Miin<br />

Name isch Dolores Müller, was chann ich für Sie tue?<br />

En Moment bitte, da lat sich viellicht na öppis mache:<br />

Wie wär’s mit de 5. Reihe, Mitti? Wunderbar! Ihren<br />

Name bitte? Wunderbar, die Billet müested Sie dänn<br />

bis am halbi achti abgholt ha. Adie!<br />

Sara trällert während dem Schminken „you‘re so<br />

beautiful“. Am Ende. So Schätzeli, jetzt gsehsch<br />

hübsch uus. Diini Cüppli wärded hüt laufe wie warmi<br />

Semmeli!<br />

Gabi Tanke Gabi!<br />

Sara Heh Murat, gaht’s eigetli na öis so iizwickle, nimm<br />

sofort das Kabel da wäg!<br />

Murat Sorry, Befehl vom Chef!<br />

Jörg Was isch? Nei, das git’s ja nid! Murat, det hine isch d<br />

Steckdose. Da im Beauticorner händ mir Techniker gar<br />

nüt verlore. Marsch, <strong>uuf</strong>wickle!<br />

Murat Heh, wo bin i da eigetli? I mene Arbetslager oder<br />

was?! Huere Stress das!<br />

Maulend wickelt er das Kabel wieder auf und stolpert<br />

dabei noch über die zuvor liebevoll eingeräumte<br />

Werkzeugkiste von Jörg, die scheppernd umkippt und<br />

ausleert.<br />

Jörg wütend. Gaht’s na guet, so öppis isch mer i däne über<br />

25 Jahr, won i da als Ton- und Liechttechniker agstellt<br />

bin, na nie passiert! Jetzt ruumsch das alles subito<br />

wieder ii. Ab.<br />

Murat Bin i eigetli e Putzfrau, oder was?!<br />

Emilia kommt. Was ische? Buebeli, besser ufpasse! Gumm,<br />

hälfe dir!<br />

© Teaterverlag Elgg in Belp.<br />

Kein Bearbeitungs- und Kopierrecht.<br />

Kein Aufführungsrecht.<br />

- 6 -


Jörg<br />

Dolores<br />

Jörg<br />

<strong>Vorhang</strong> <strong>uuf</strong><br />

zurück. Miini Dame, es isch sowiit, de Car vo däre<br />

Gruppe da vom Titicacasee isch da! Alli uf ihri Plätz<br />

bitte!<br />

Titisee, also bitte, Stammgescht bii öis, Jörg! Chömed<br />

jedes Jahr.<br />

Scho guet, isch dänk nur en Witz gsi. Also, sinder<br />

parat?<br />

Black.<br />

2. Ende der Vorstellung<br />

Man hört im Black folgenden Dialog der deutschen<br />

Schauspielerinnen, die beim Schluss von „Romeo<br />

und Julia“ in einer modernen Fassung angelangt<br />

sind ( evtl. mit Mikrophon verstärkt).<br />

Julie Romeo, was ist mit dir, oh mein Herz?<br />

Julia Er ist tot!<br />

Juliette Was hast du ihm angetan?<br />

Julia Das Gift fliesst nun durch seine Adern.<br />

Julie Oh nein!<br />

Juliette Was hat der denn dir angetan?<br />

Julia Nicht mir, uns allen, Juliette.<br />

Julie Mich hat er verschont, er liebt mich, liebte mich am<br />

meisten.<br />

Juliette Sein Herz ist mein!<br />

Julia Er hat uns alle betrogen, alle: Juliette, Julie und mich,<br />

Julia. So soll er sterben und wir mit ihm.<br />

Julie & Juliette Nein!<br />

Juliette Wir mit ihm? Du hast doch nicht etwa...<br />

Julia Ich habe wohl. Mein Leben, unser aller Leben ist<br />

nichts wert ohne ihn.<br />

Julie Oh Romeo!<br />

© Teaterverlag Elgg in Belp.<br />

Kein Bearbeitungs- und Kopierrecht.<br />

Kein Aufführungsrecht.<br />

- 7 -


Julia<br />

Juliette<br />

Alle drei<br />

Schauspiel. 1<br />

Schauspiel. 2<br />

Schauspiel. 3<br />

Schauspiel. 2<br />

Schauspiel. 1<br />

Schauspiel. 3<br />

Sara<br />

Schauspiel. 3<br />

Schauspiel. 2<br />

Schauspiel. 1<br />

Schauspiel. 3<br />

Schauspiel. 2<br />

Schauspiel. 1<br />

Es tut mir Leid, Julie.<br />

Der Tod wird uns vereinen, kommt Schwestern, lasst<br />

uns Romeo folgen.<br />

Oh Romeo!<br />

Applaus im Black.<br />

Dann sieht man von hinten die deutschen<br />

Schauspielerinnen, die sich gegen hinten verbeugen.<br />

Der <strong>Vorhang</strong> fällt noch ein oder zweimal mit<br />

weiterem Applaus. Die Schauspielerinnen kommen<br />

jetzt aufgedreht hinter die Bühne und werden von<br />

Sara abgeschminkt. Sie werfen Kostüme achtlos auf<br />

den Boden, ziehen die Schuhe aus, stecken sich eine<br />

Zigarette an...<br />

Mensch, der Applaus fiel ja dürftig aus.<br />

Das Stück ist ja auch echt bescheuert. Versteht ja kein<br />

Mensch.<br />

Und schon gar nicht diese Hinterwäldler in diesem<br />

Provinzkaff.<br />

Margot, in der 3. Szene hast du mich wieder voll<br />

hängen lassen. Da musst du früher kommen.<br />

Du musst mir da etwas anbieten, ich kann nicht<br />

reagieren, wenn da nichts kommt.<br />

zu Sara, die ihr eine Perücke abzieht. Aua, Sie tun mir<br />

weh!<br />

Oh, äxgüsi!<br />

Diese Sprache...<br />

Ich hab total Hunger.<br />

Kommt Schwestern, schauen wir, ob wir in diesem<br />

Provinznest um diese Zeit noch etwas zu essen finden.<br />

Wie spät ist es?<br />

Zwanzig nach zehn, dürfte reichen. Der Reisebus fährt<br />

in einer halben Stunde los.<br />

Also los...<br />

© Teaterverlag Elgg in Belp.<br />

Kein Bearbeitungs- und Kopierrecht.<br />

Kein Aufführungsrecht.<br />

- 8 -


Yvonne<br />

Sara<br />

Murat<br />

Yvonne<br />

Murat<br />

Jörg<br />

Yvonne<br />

<strong>Vorhang</strong> <strong>uuf</strong><br />

Die Schauspielerinnen verziehen sich, Sara räumt<br />

ihre Kostüme auf, die immer noch verstreut am<br />

Boden liegen.<br />

Emilia kommt und hilft ihr. Dann wischt sie den<br />

Boden und singt dazu ein italienisches Lied.<br />

Alle anderen kommen auch und räumen müde<br />

Scheinwerfer ab, Billette, Cüpli, etc.<br />

Yvonne taucht auf und versammelt alle.<br />

Liebi Mitarbeiterinne, liebi Mitarbeiter. Ich bitte öi na<br />

für en churze Moment zämezcho.<br />

Jetzt na?<br />

Heh Mann, ich wott gah, s lauft na e cooli Party! Ich<br />

mach kei Überstunde!<br />

Törf ich bitte! Alle versammeln sich, setzen sich. Was<br />

ich öi jetzt mitzteile han, fallt mir sehr schwär. Ich<br />

weiss au nid, ob de Moment richtig isch, aber für so ne<br />

Mitteilig git’s viellicht gar nie en geignete Moment.<br />

Heh, ich check gar nüt, was seit sie?<br />

Ich weiss au nid, los jetzt und heb d Klappe.<br />

Wien ihr alli wüssed, hämmer siit längerem finanzielli<br />

Sorge. Das hät öis zwunge, weniger Werbig z mache<br />

und billiger iizchaufe. Das hät aber i de letschte Mönet<br />

in en totale Tüfelschreis gmündet: D Publikumszahle<br />

sind na meh zrugg gange, d Iinahme na meh gsunke,<br />

churz, d Abwärtsspirale isch nüme ufzhalte gsi. De<br />

Stadtrat hät mir jetzt vorane grad na mitteilt, dass d<br />

Subventione under däne Umständ ab nächschter Saison<br />

© Teaterverlag Elgg in Belp.<br />

Kein Bearbeitungs- und Kopierrecht.<br />

Kein Aufführungsrecht.<br />

nüme chönd zahlt werde. Was das bedüted, chönd ihr<br />

öi vorstelle: Mir stönd vor em Uus. Aber kei Angscht,<br />

es lauft bis Saisonänd i 4 Mönet na alles wiiter nach<br />

Plan, öi Löhn sind bis det ane garantiert. Mir werded<br />

da na alles ufruume nach de letschte Vorstellig; dänn<br />

wird s Theater für Bankett, Hochzige, Kaderwiiterbildige<br />

und so wiiter vo de Stadt vermietet wärde. Es<br />

tuet mir sehr Leid, ich han miis Beschte gä.<br />

- 9 -


Murat<br />

Jörg<br />

Emilia<br />

Sara<br />

Murat<br />

Jörg<br />

Dolores<br />

Emilia<br />

Murat<br />

Sie bricht ab, mit den Tränen kämpfend und singt<br />

„My way“. Nach dem Lied geht sie sehr traurig ab.<br />

Die Crew ist total verstört.<br />

Heh, han i das richtig chequet? Die hät öis de Laufpass<br />

gä? Mann, jetzt han i äntli e Lehrstell gfunde, han zwei<br />

Jahr lang gsuecht, und jetzt das?<br />

Genau Murat, aber es isch für alli schwierig, auf für<br />

sottigi, wo da scho längeri Zyt schaffed, wen ich zum<br />

Biispiel. Ich bin ja wie scho gseit, siit über 25 Jahr als<br />

Ton- und Liechttechniker agstellt gsi. Was jetzt?<br />

Ja aber ische nid mögli! Chann sie nid mache!<br />

Das mir jetzt dänn alli arbetslos sind, a das hät ja<br />

wahrschiinli niemert tänkt.<br />

Aber s Theater isch geil gsi!<br />

Ja, ich erinnere mich na guet as erschte Stuck, won i da<br />

vor 25 Jahr belüchtet han, Virigina Woolf hät’s<br />

gheisse, und vo so zwei Paar ghandelt, wo agfange<br />

händ striite. Am Schluss isch die ganz Situation total<br />

eskaliert, das isch mer völlig iigfahre, ganz ähnlich,<br />

wien es paar Jahr später d Scheidig mit miinere Frau,<br />

aber das isch jetzt en anderi Gschicht.<br />

Ich erinnere mich na genau an „Besuch der alten<br />

Dame“, mit de Maria Becker als Claire Zachanassian.<br />

Dozmal hämmer sie öis na chöne leischte. Wie die<br />

Claire i dem Gülle acho isch, trotz ihrne viele Prothese,<br />

mit hoch erhobenem Haupt, mit ihrer grade Haltig. Die<br />

Frau hät na öppis taugt!<br />

Mir habe immer die luschtigi Opere am meischte<br />

gfalle. Zum Biispiel diese Sänger mit Figaro, er hät es<br />

bitzeli Bucheli gha, ma molto bello! Und de Bode isch<br />

au blitzeblanke polieret gsi. Er habe so luschtige<br />

gsunge... Sie singt ein bisschen aus Figaro und hört<br />

dann traurig auf. Und jetzt isch fertige und Schluss!<br />

rapt mit Mikrofon und Sound ab Band.<br />

© Teaterverlag Elgg in Belp.<br />

Kein Bearbeitungs- und Kopierrecht.<br />

Kein Aufführungsrecht.<br />

- 10-


Gabi<br />

Sara<br />

Cécile<br />

Jörg<br />

Murat<br />

Dolores<br />

Emilia<br />

Jörg<br />

Gabi<br />

Jörg<br />

Sara<br />

Dolores<br />

<strong>Vorhang</strong> <strong>uuf</strong><br />

Heh Lütlis, mir isch da grad e super Idee cho! Weso<br />

mached nöd mir da Theater, mir, wo da dihei sind und<br />

s Theater über alles liebed?<br />

Was isch denn das für en Idee?<br />

Ich hett mega Angscht uf de Bühne!<br />

Ich chann doch nöd spiele, ich ha’s meh mit de Kabel!<br />

Bin schliessli siit über 25 Jahr da Ton- und<br />

Liechttechniker.<br />

Also ich wär sicher megacool uf de Bühne, ich würdi<br />

gern de Sheriff spiele oder en Gangster! Oder so nen<br />

Tschägger, wo alli Fraue ufriisst!<br />

Und a was häsch du tänkt, Gabi, es klassisches Stuck<br />

oder wieder so öppis Moderns, wo niemert verstaht?<br />

Schön wär’s ja scho, wenn das Theater nöd für so<br />

Manager und anderi kulturlosi Mänsche zwäckentfrömded<br />

würdi...<br />

Ige habe aber eini kleini Problem mit de Tütsch, ich<br />

mache vieli Fähler!<br />

Aber du als Italienerin bisch doch die geboreni<br />

Schauspielerin! Diini Handbewegige, diis Füür, das<br />

isch doch scho mal toll. Ich hingäge wüsst gar nöd,<br />

wien ich mich söll bewege, stahne da wien en<br />

Armlüchter.<br />

Für das müemer halt e chlii probe. Und wägem Stuck,<br />

Dolores: Ich han na a gar nüt Spezielles tänkt, ich<br />

glaube, mir mached viellicht am beschte sälber es<br />

Stuck, dänn chönd alli das spiele, wos gern wetted.<br />

Und d Yvonne?<br />

Die sött vo all dem nüt erfahre, suscht leit sie sicher<br />

sVeto ii. Sie schaffed ja sowieso meischtens am<br />

Morge, mir aber vor allem am Namittag und Zabig.<br />

Das trifft sich guet!<br />

Ja und dänn? Wie lauft s ganze Drum und Dra?<br />

© Teaterverlag Elgg in Belp.<br />

Kein Bearbeitungs- und Kopierrecht.<br />

Kein Aufführungsrecht.<br />

- 11-


Gabi<br />

Cécile<br />

Jörg<br />

Dolores<br />

Sara<br />

Dolores<br />

Jörg<br />

Cécile<br />

Emilia<br />

Murat<br />

Jörg<br />

Gabi<br />

Ich glaub, mir müend eifacht mal afange mit Probe und<br />

Stuck entwickle. Wämmer merked, dass es fäget,<br />

mached mer Werbig und hoffed so, dass mer s Theater<br />

chönd fülle und viellicht sogar rette.<br />

Mir bruuched öpper, wo Regie macht und gueti Idee<br />

hät und öis füehrt. Ich trau mi suscht nöd. Ich würd<br />

zwar u gärn emal spiele...<br />

Ja, das find i au.<br />

Also ich würdi mich natürli sehr für d Regie eigne, ich<br />

han schliessli sehr viel Erfahrig mit organisiere und<br />

känn mich theatermässig wahrschiinli am beschte uus i<br />

dere Gruppe! Ich wett mich ja nid <strong>uuf</strong>dränge, aber...<br />

Alle schauen sich vielsagend an, dann rettet Sara die<br />

Situation.<br />

Das wär aber schad, Dolores, wänn du nur Regie<br />

würsch mache. Weisch d Regie chann ja dänn nöd<br />

mitspiele, oder höchschtens e chliini Role übernäh,<br />

zum Biispiel d Liich. Und du bisch sicher sehr e gueti<br />

und vielsiitigi Schauspielerin, wo quasi für jedi Rolle<br />

en ideali Bsetzig wär!<br />

geschmeichelt. Das stimmt natürli au wieder!<br />

murmelt. Vo dem han i nanig viel mitübercho, für<br />

mich isch sie eifacht immer de gliich alt Drache...<br />

Wie wär denn d Gabi als Regisseurin? Vo ihre isch<br />

doch au d Idee cho!<br />

D Gabi wäre super, ragazza molto simpatica!<br />

D Gabi isch scho recht!<br />

Würsch es mache, Gabi?<br />

Ja, wänn ihr alli iiverstande sind, gern. Aber sinder<br />

überhaupt debii? Macheder mit?<br />

Alle stehen jetzt auf und singen: „I will survive -<br />

Theater isch wie s Läbe“.<br />

© Teaterverlag Elgg in Belp.<br />

Kein Bearbeitungs- und Kopierrecht.<br />

Kein Aufführungsrecht.<br />

- 12-


<strong>Vorhang</strong> <strong>uuf</strong><br />

Gabi<br />

Heh super, mir träffed öis für en erschti Prob am<br />

nächschte Mäntig am halbi sächsi genau da. Bringed<br />

Idee für s Stuck mit! Und halted dicht!<br />

Black.<br />

Gabi<br />

Dolores<br />

Jörg<br />

Emilia<br />

Murat<br />

Sara<br />

Murat<br />

3. Probenstart<br />

Alle treffen nacheinander ein und sind in<br />

aufgeregter, freudiger Stimmung.<br />

Heh, Lütlis, isch ja toll, sinder ali würkli da. Mir<br />

müend jetzt aber afange. Bis zur Premiere hämmer nur<br />

na 12 Wuche Ziit. Ich schlane vor, dass mer es<br />

spannends Theater mached, öppis wo i de hütige Ziit<br />

spielt, öppis wo aber au luschtig isch.<br />

Aber bitte kein Schwank, also uf das Niveau lan i mi<br />

dänn nid abe. Ich hett eher a nes Drama tänkt oder<br />

sogar e Tragödie.<br />

Öppis Luschtigs? Aber ich bin doch überhaupt nid<br />

komisch! Ab mir mue mer sicher nid lache, bin ja<br />

schliessli die letschte 25 Jahr da ja au als Ton- und<br />

Liechttechniker agstellt gsi und nid als Chaschper.<br />

Ische besser e chlii luschtige Theater, chömed meh Lüt<br />

luege.<br />

Und, chann ich jetzt en Killer spiele?<br />

schnell. Ich han mir en super Titel überleit: „Tod im<br />

Casino“. Es wär en Krimi und grad i de erschte Szene<br />

liet de Croupier ab, vergiftet. Es hetti ganz en Hufe<br />

Verdächtigi, zum Biispiel e riichi Dame, wo mit em en<br />

Affäre gha hetti und dänn natürli na...<br />

Ou cool, ich wäri de Mörder. Aber ich wett anstatt<br />

vergifte lieber mit ener Pischtole schüsse, piupiupiu!<br />

Imitiert Schiessbewegung.<br />

© Teaterverlag Elgg in Belp.<br />

Kein Bearbeitungs- und Kopierrecht.<br />

Kein Aufführungsrecht.<br />

- 13-


Cécile<br />

Gabi<br />

Dolores<br />

Jörg<br />

Gabi<br />

Dolores<br />

Sara<br />

Murat<br />

Jörg<br />

Aber Szene im Casino, das isch doch e chlii stier. Da<br />

hocked ja ali nur um en Tisch ume oder am einarmige<br />

Bandit, da hät’s ja kei Bewegig drin.<br />

Tanke Cécile für de Iiwand. Ich schlane au en Krimi<br />

vor, aber ob’s en Tote oder vielmeh e Toti git, weiss<br />

ich jetzt au nanig. Er spielt aber im Künschtlermilieu,<br />

biim JetSet, und für d Hauptrole, en jungi, erfolgrichi<br />

Sängerin han i a dich tänkt, Cécile. Du chasch nämli so<br />

guet singe, isch mir z Ohre cho.<br />

Chönti’s au e chlii e riiferi Sängerin sii? Ich wär sicher<br />

au sehr guet geignet für die Role! Aber ich han natürli<br />

kei Luscht, eso ne jungs Ding z spiele.<br />

Isch viellicht au gschiider...<br />

Nei Dolores, dich bruuch i als ihri Gägespielerin, ihri<br />

Agentin. Selbschtbewusst, ehrgizig. Isch früener sälber<br />

als Sängerin ufträtte, leider nöd mit so viel Talent<br />

gsägnet, hät sich drum ufs Management vo junge<br />

Talent spezialisiert. Die jungi Sängerin, de neui Star<br />

isch aber schwierig, hät viel Luune, wott d Sterne vom<br />

Himmel, verlangt Unmöglichs. D Agentin versuecht<br />

immer wieder, sie uf de Bode z bringe. Sie nervt sich.<br />

Das chann ich sehr guet navollzieh! Blick in die<br />

Runde.<br />

Aber das tönt ziemli kompliziert, miini Idee vom Mord<br />

im Casino wär viellicht fascht eifacher.<br />

Genau, ich jumpe is Casino iine, ziehne d Pischtole<br />

und richte es Bluetbad a. Dänn kidnappi d Sängerin,<br />

die jungi Schöni und haue ab mit ere.<br />

Murat, jetzt machsch e chlii es Durenand, d Gschicht<br />

mit de Sängerin isch doch de Gabi ihri Idee und ghört<br />

nid zum Casino. Und überhaupt isch es gar nid<br />

spannend, wänn mer de Mörder scho i de 1. Szene<br />

erchännt. Ich find nämli die Krimi viel spannender, wo<br />

nid grad scho am Afang klar isch, wer de Täter isch.<br />

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Kein Bearbeitungs- und Kopierrecht.<br />

Kein Aufführungsrecht.<br />

- 14-


Emilia<br />

Cécile<br />

Jörg<br />

Gabi<br />

Sara<br />

Gabi<br />

Murat<br />

Cécile<br />

Gabi<br />

Nancy<br />

<strong>Vorhang</strong> <strong>uuf</strong><br />

Unde zuvieli Bluet ische gruuselig und git grossi<br />

Sauerei. Wer muese die nachhere wieder putze, Murat?<br />

Bine ig, immer ige!<br />

Die Rolle vo dere Sängerin würd mi scho interessiere.<br />

Ich find, mir sötted de Gabi ihren Vorschlag mal e chlii<br />

gnauer aluege und öis dänn entscheide.<br />

Find i guet. Also Gabi, denn schüss los. Wie isch de<br />

Afang?<br />

D Agentin bespricht mit de Sängerin i ihrer Villa ihres<br />

nächschti Konzert und die nächschte Ufnahme im<br />

Studio. Probiered mal, Dolores und Cécile. Sara,<br />

chöntsch du amigs Notize mache und die guete<br />

Vorschläg grad ufschriibe, dänn hämmer mit de Ziit<br />

grad öises Tegschtbuech zäme. - Ich wär sowieso sehr<br />

froh um diini Regieassistenz. Mir chönnted nach de<br />

Probe namal d Szene duresträhle, z zweite gaht das viel<br />

besser. Wärsch debii?<br />

Isch guet, mach i gern.<br />

Wenn sie nicht selber am Spielen ist, wird sie bei den<br />

folgenden Szenen auf dem Laptop Notizen machen.<br />

Und du Murat, würsch i miim Vorschlag au en Killer<br />

spiele, aber eine mit eigetli emene guete und grosse<br />

Härz. Das würd doch guet zu dir passe.<br />

Grosses Härz, das tönt nach Lovestory, wär au nid<br />

schlecht.<br />

scheu. Also ich weiss nid, ob ich das chann.<br />

Chumm, probier mal. Nimmsch s nächscht Mal ganz<br />

gstylti Klamotte mit, Schueh mit höche Absätz, dänn<br />

gaht’s au eifacher. Und tänk an Rugge, dä isch grad<br />

und selbschtbewusst, genau, super. Und jetzt chunnt d<br />

Agentin, Dolores, go bespräche.<br />

Mia, mir müend na s nächschte Konzert in Miami<br />

bespräche. Ich han da en Vorschlag für d Liedabfolg<br />

zämegstellt. Ich schlane vor, dass du mit em Hit, wie<br />

gheisst diin Hit?<br />

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Kein Bearbeitungs- und Kopierrecht.<br />

Kein Aufführungsrecht.<br />

- 15-


Cécile Viellicht ...<br />

Nancy<br />

Gabi<br />

Mia<br />

Gabi<br />

Emilia<br />

Gabi<br />

Emilia<br />

Ein Lied wählen, das Cécile in einer späteren Szene<br />

auch wirklich singen wird, oder aber einen Song, zu<br />

dem sie ein Playback macht.<br />

Guet, dass du also mit ... bis am Schluss, als Zuegab<br />

wartisch. Lueg’s mal dure, ob du iiverstande bisch.<br />

Dänn hett i da na en Vertrag für e nöi Single zum<br />

Underschriibe. Ich han sehr gueti Bedingige chöne<br />

ushandle. Dänn han i na es Aligge vor de Tournee. Ich<br />

find, du söttisch na öppe 5 Kilo abnäh, suscht<br />

bruuchsch e nöi Garderobe. Also kei üppigi Ässe meh,<br />

eher Detox und sehr viel Fitness. Das bruucht<br />

Disziplin. Als Dolores. Isch guet so?<br />

Sehr guet, Dolores! Genau so han i sie mir vorgstellt.<br />

Versuech vordergründig ganz nett und früntli z sii, so<br />

dass mer diini wahre Gfühl nur ahnt. Jetzt du, Cécile,<br />

dir passt das gar nid. Du bisch es jungs,<br />

erfolgsverwöhnts Chick, und die alt Schachtle häsch<br />

nur agstellt, will sie dir viel Gält bringt, und du selber<br />

sehr chaotisch bisch.<br />

E nöi Garderobe han i sowieso wele, ich han scho en<br />

Termin bii DG. Sorry, Nancy, aber miini Figur gaht<br />

dich nüt a. Ich han Erfolg mit dere, nöd alli finded dürri<br />

Chlappergstell schön. Viel Mane händ gern echli<br />

Kurve.<br />

Super, Cécile! Das isch s Stichwort für diin derziit grad<br />

aktuelli Fründ, zum iiezcho. Emilia, ich han a dich<br />

tänkt.<br />

Was ich müese Ma spiele? Isch schwierig...<br />

Tänk anen italienische Typ wo gärn schöni Fraue und<br />

viel Gält hät und en schnälle Alfa.<br />

Aha, verstahne genau. Also, ich probiere. Als Freund<br />

Alfredo. Ciao Bella! Umarmt sie. Diini Body ische<br />

super, gömmer go Spaghetti ässe und eini gueti Glas<br />

Chianti trinke bii de Gianni. Miini Alfa isch<br />

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Kein Aufführungsrecht.<br />

- 16-


Nancy<br />

Mia<br />

Gabi<br />

Gabi<br />

Jörg<br />

Murat<br />

Gabi<br />

Cécile<br />

Murat<br />

Cécile<br />

<strong>Vorhang</strong> <strong>uuf</strong><br />

blitzeblanke poliert worde hüt. Staht dusse und laufe<br />

scho. Bische parat? Zur Agentin. Signora?!<br />

Ja aber Mia, ich bin überhaupt nanig fertig mit de<br />

Besprechig. Und was isch mit em Termin im<br />

Fitnessstudio?<br />

geht mit Freund ab. Mir gönd hüt Zabig na go abtanze,<br />

da chum i scho uf Toure. Mer gseht sich. Chumm<br />

honey, mir gönd.<br />

Bravo. Du Dolores bliibsch zrugg. Fruschtriert,<br />

verärgeret und zeigsch em Publikum jetzt diini wahre<br />

Gfühl.<br />

Nancy wirft wütend den Vertrag auf den Boden.<br />

Genau.<br />

Wow, jetzt han i grad e chlii Angscht übercho, wo die<br />

so glueged hät.<br />

Und ich, wänn chumm ich äntli dra, Mann!<br />

Jetzt dänn grad. I de zweite Szene. Jörg und Murat. Ihr<br />

nämed da die zwei schwarze Strümpf und ziehnds über<br />

de Chopf. Wänn ich öi s Zeiche gib, dänn chömed er<br />

mit däre Pischtole, fessled und chnebled d Agentin<br />

Nancy und stecked d Mia in e Chischte und träged sie<br />

use. Es mues usgeh, als ob ihr würded technisches<br />

Material useträge, das chönd ihr ja guet, oder? Du<br />

Cécile, bisch i dere Szene am End vo diim Konzert<br />

aglangt, s Publikum jubled, du winksch und<br />

verschwindsch, s Publikum johled und klatsched, dänn<br />

chunnsch namal und gisch als Zuegab ... Dänn gasch i<br />

d Garderobe, wo scho d Nancy uf dich wartet.<br />

Ich glaub, ich schaff das nid. Ich fühl mi so unsicher.<br />

Heh, Frau. Muesch eifach tänke, du singsch für mich,<br />

ich bin en grosse Fan vo dir und sitze zvorderscht im<br />

Publikum. Han mega viel Stutz zahlt für es Billett.<br />

Also guet.<br />

Sie geht auf Bühne, verbeugt sich, geht ab.<br />

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Kein Bearbeitungs- und Kopierrecht.<br />

Kein Aufführungsrecht.<br />

- 17-


Gabi<br />

Mia<br />

Mia<br />

Nancy<br />

Gabi<br />

Dolores<br />

Sara<br />

Jörg<br />

zu den andern. Publikum bitte, chömed, Applaus, gänd<br />

Gas, klatsched sie vüre.<br />

Das Publikum johlt so lange, bis Mia wieder<br />

erscheint.<br />

Ihr sind es wunderbars Publikum gsi da in (Spielort).<br />

Ich singe drum ganz speziell für öi alli na es letschts<br />

Lied. Singt das oben erwähnte Lied.<br />

Die nichtspielenden SpielerInnen übernehmen<br />

weiterhin die Rolle des Konzertpublikums mit<br />

klatschen, Feuerzeug schwenken etc.<br />

Mia geht am Ende ab nach hinten. Da steht schon<br />

Nancy bereit, die sich auf ein Zeichen von Gabi hin<br />

mit Frottetüechli und Badmantel für Mia<br />

bereitgestellt hat. Sie gibt Mia das Tuch und den<br />

Bademantel, die sich den Schweiss abtrocknet und<br />

sich in den Mantel einwickelt.<br />

Isch toll gsi, gäll! Ich bin total treit worde vom<br />

Publikum. Jetzt bin i fix und foxi. Häsch mer en<br />

Drink?!<br />

Mmh. Sie holt ihr etwas zu trinken.<br />

Gabi macht Zeichen zu Jörg und Murat, die jetzt die<br />

Mützen anziehen und die beiden Frauen wie<br />

besprochen überfallen mit Hilfe von einem Revolver.<br />

Murat fuchtelt wie wild mit Pistole herum.<br />

He, cool down, Murat. Du machsch das nid s erscht<br />

Mal, beruhig di.<br />

Aua, das tuet mir weh. Chasch mi bitte e chlii weniger<br />

fescht fessle, Jörg.<br />

Jörg spricht hinter Mütze, man versteht nichts.<br />

He, mer verstaht nüt so, muesch d Chappe ueklappe.<br />

Ja, isch ja guet. Han tänk na nie e Frau gfesslet, bin<br />

schliessli siit 25 Jahr Ton- und Liechttechniker. Isch<br />

besser so?<br />

Klappt Mütze wieder hinunter.<br />

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Kein Bearbeitungs- und Kopierrecht.<br />

Kein Aufführungsrecht.<br />

- 18-


Gabi<br />

Jörg<br />

Gabi<br />

Yvonne<br />

Jörg<br />

Murat<br />

Sara<br />

Emilia<br />

Gabi<br />

Sara<br />

<strong>Vorhang</strong> <strong>uuf</strong><br />

Chömed, bliibed i de Role. Dolores, versuech di z<br />

befreie, versuech z schreie, dänn müends der s Muul<br />

chneble. Genau.<br />

Und jetzt, was mached mer mit ere?<br />

Lönd sie eifacht da ligge und packed jetzt d Mia ii.<br />

Und du Mia, schreisch um Hilf. Leider ghört dich<br />

niemert, will alles voll lärmende Fans isch. Achtung,<br />

da händer na en Brief, wo d Lösegältforderig drin staht,<br />

de müender dänn ligge la.<br />

Die beiden erfüllen ihren Auftrag und tragen Mia in<br />

einer Kiste nach draussen. Diese schreit um Hilfe.<br />

Beim Verlassen der Bühne stossen sie mit Yvonne<br />

zusammen, die mit einem Stapel Papiere hereinkommt<br />

und ganz entsetzt auf die vermummten<br />

Gangster blickt. Dann rennt sie schreiend davon.<br />

En Ueberfall, hilfe, Polizei!<br />

ohne Mütze. Das isch jetzt also voll i d Hose. Jetzt hät<br />

die gmeint, mir seged ächt und holt jetzt d Polizei.<br />

begeistert. Hey cool Man, jetzt wird’s mega spannend.<br />

Ihr müend i dere Szene unbedingt, sobald er use<br />

chömed, öi Chappene abzieh und so umelaufe, wie<br />

suscht au. Eso würdi die Entfüherig ja nie klappe. Aber<br />

was mached mer jetzt? Jetzt findt d Yvonne ja ales use!<br />

Und verbütet öis viellicht öises Theater.<br />

Chann sie nid würkli mache, mir proteste mache! Isch<br />

es so spannend!<br />

D Prob hüt isch wahrschiinli gloffe, wil jede Moment d<br />

© Teaterverlag Elgg in Belp.<br />

Kein Bearbeitungs- und Kopierrecht.<br />

Kein Aufführungsrecht.<br />

Polizei, und zwar die richtig, iitrifft und dänn wird’s e<br />

chlii z rede gä, au mit de Yvonne. Da händer na d<br />

Probeplän, wo druff staht, wämmer öis jewiils träffed.<br />

Nämed s nächscht Mal na en Kostümvorschlag mit. Ich<br />

find übrigens, ihr mached’s toll, ich bin begeischteret!<br />

Was spiel ich überhaupt?<br />

- 19-


Gabi<br />

Dolores<br />

Yvonne<br />

Yvonne<br />

Sara<br />

Dolores<br />

Yvonne<br />

Gabi<br />

Dolores<br />

D Kommissarin, wo de ganzi Fall mues ufkläre. Also<br />

gömmer und tänked dra, mir ziehnd’s zäme dure, älei<br />

hät d Yvonne kein Stich!<br />

Dolores macht, wild gestikulierend, auf sich<br />

aufmerksam, denn sie liegt noch immer gefesselt und<br />

geknebelt am Boden und wurde von den angehenden<br />

SpielerInnen vergessen. Diese müssen das Lachen<br />

unterdrücken. Jörg befreit sie. Sie schimpft.<br />

Gaht’s eigetli na? Händ er mich völlig vergässe?! Was<br />

söll das?<br />

Von draussen hört man jetzt Yvonne ganz aufgeregt<br />

mit Polizei sprechen.<br />

Da sinds usecho, mit ere Chischte, und öpper hät um<br />

Hilf grüeft, ich ha’s genau ghört.<br />

Black.<br />

4. Im tunkle Loch<br />

Alle treffen nacheinander ein und tragen ihre neuen<br />

Kostüme und besprechen nochmals lachend den<br />

Vorfall mit der Polizei. Dann kommt Yvonne herein,<br />

ziemlich aufgebracht.<br />

Törft ich echt wüsse, was da gspielt wird?<br />

Theater!<br />

Theater im Theater, das macht ja eigetli Sinn!<br />

Ich han mich total blamiert vor dem Typ vo de Polizei.<br />

Dä hät mich aglueged, als ob ich nid ganz 100 wär.<br />

Und was heisst da „Theater“? S Theater wird<br />

anderswiitig bruucht, das han i öi doch alles erchlärt!<br />

Scho, aber mir liebed s Theater und wänd sälber spile!<br />

Heh, das wird es super Stuck, au wänn alles Laie sind.<br />

Also nid alles, es hät au es paar usserordentlich<br />

erfahreni Lüt drunder, quasi Profis...<br />

© Teaterverlag Elgg in Belp.<br />

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Kein Aufführungsrecht.<br />

- 20-


Murat<br />

Yvonne<br />

Jörg<br />

Gabi<br />

Yvonne<br />

Gabi<br />

Yvonne<br />

Gabi<br />

Gabi<br />

Murat<br />

Gabi<br />

Dolores<br />

Gabi<br />

Jörg<br />

Emilia<br />

<strong>Vorhang</strong> <strong>uuf</strong><br />

Heh, reg di ab. Lueg mal zue und dänn chasch immer<br />

na usrüefe, aber villicht wetsch ja lieber au mitspile?<br />

Ich und spile? Ja, hetti’s dänn na e Rolle und um was<br />

gaht’s überhaupt?<br />

Mir händ öis für en Idee vo de Gabi entschiede.<br />

Mir spiled en Krimi, e berüehmti Sängerin, die spielt d<br />

Cécile, isch entfüehrt worde vo zwei Type...<br />

Ja, das han i mitübercho.<br />

Du chönntisch e witeri Kommissarin spile. Und<br />

sowieso bruuched mir na öpper, wo für öis d Werbig<br />

macht und Kontäkt zu de Press herstellt. Was meinsch?<br />

Ich weiss nid so recht, ich wett mi nid blamiere, bin<br />

schliessli d Chefin vo dem Theater, gsi... Anderersiits<br />

staht ja s Theater i Zuekumft sowieso die meischti Zyt<br />

läär. Platz hetti’s also gnueg.<br />

Guet, dänn wetti jetzt alli schnäll im Kostüm gseh.<br />

Alle stellen sich auf, Gabi kommentiert, findet alles<br />

gut, ausser bei Murat und Dolores.<br />

Sorry Murat, aber so Klamotte passed doch überhaupt<br />

nid zu mene Enfüehrer. Suech ufs nächscht Mal öppis<br />

anders.<br />

Die checkt nid was stylisch isch...<br />

Dolores, du spielsch e Managerin und nid de Popstar<br />

selber, es bruucht öppis Dezenters.<br />

beleidigt. Dänn halt.<br />

So, und jetzt a d Probe, mir sind im Rückstand. Ich<br />

wetti gern e Szene gseh, wo d Entfüehrer mit de Mia i<br />

mene tunkle Loch hocked. Es mues so richtig<br />

troschtlos sii.<br />

Mir tuet alles weh vom Schleppe vo dere Chischte mit<br />

de Cécile drin.<br />

knetet ihn. Söll ich dich e chlii massiere? Ige habi<br />

gueti Technik!<br />

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Kein Bearbeitungs- und Kopierrecht.<br />

Kein Aufführungsrecht.<br />

- 21-


Jörg<br />

Emilia<br />

Gabi<br />

Joe<br />

Jack<br />

Joe<br />

Dolores<br />

Gabi<br />

Dolores<br />

Gabi<br />

Dolores<br />

Joe<br />

Mia<br />

Joe<br />

Jack<br />

Mia<br />

Jack<br />

Mia<br />

Ou, das tönt super! Ou ja, da obe bi de Schultere isch’s<br />

am Schlimmschte!<br />

Bische ganz gespannt da obe.<br />

Heh, sorry, aber chönnteder das villicht uf nach de<br />

Prob verschiebe? Also, Szene ab!<br />

So, da simmer, da wird Sie niemert finde.<br />

Das glaub i au, Chef. Wo ane mit ere?<br />

Knall sie eifacht uf de Bode im Egge hine. Mir sind da<br />

nid im 5-Stern Hotel.<br />

Chann ich jetzt au mal spiele? Mir isch’s echli<br />

langwiilig da usse.<br />

Lern diin Tegscht!<br />

Scho erlediget.<br />

Du chunnsch scho wieder is Spiel, aber nid grad jetzt!<br />

Dänn halt!<br />

Ich mues jetzt öppis erledige, und du bliibsch da und<br />

passisch guet <strong>uuf</strong>. Schlaf aber nid i, ich bringe e chlii<br />

Food.<br />

Ich hetti gern es paar Sushis, ich han nämli Hunger.<br />

Und en Strähl und e Zahbürschte hett i au gern, und en<br />

Spiegel, ich gsehn sicher scheusslich uus. Viellicht au<br />

e chlii Makeup.<br />

Heb d Schnore, du häsch da gar nüt z säge! Ab.<br />

Diini Musig gfallt mer, diini Stimm isch super! Und<br />

usgseh tuesch nid scheusslich... Er streicht ihr die<br />

Haare aus dem Gesicht.<br />

Nimm diini dräckige Pfote da wäg.<br />

Ich chann fasch nid anderscht, diini Kurve bringed<br />

mich total is Schlüdere.<br />

Da wird mer kidnäppt, hät Hunger, ’s isch sauchalt und<br />

dänn muemer sich au na mit so nere Nervesägi<br />

umeschla!<br />

© Teaterverlag Elgg in Belp.<br />

Kein Bearbeitungs- und Kopierrecht.<br />

Kein Aufführungsrecht.<br />

- 22-


Gabi<br />

Yvonne<br />

<strong>Vorhang</strong> <strong>uuf</strong><br />

Und Schnitt! Heh, bravo, ihr zwei! Cécile, häsch di<br />

tapfer gschlage und de Murat isch au voll debii gsi.<br />

Und jetzt zu dir Yvonne, bisch debii?<br />

Guet, iiverstande, ich han gar nid gwüsst, was alles i<br />

miine Mitarbeiter steckt. Ich spiel mit!<br />

Black.<br />

5. S Verhör<br />

Links und rechts stehen je ein bis zwei Stühle für die<br />

Zeugen. Auf der einen Seite wird Alfredo von Stella<br />

Miller befragt, auf der anderen Seite Nancy von Julie<br />

Fox. Das Licht beleuchtet immer nur gerade die<br />

Szene, in der etwas läuft.<br />

Stella Wo sind Sie geschter zwüsched 22.30 Uhr und 23.00<br />

Uhr gsi?<br />

Alfredo Sie wänd doch nid behaupte, dass ige miini Schätzeli<br />

entfüehrt ha? Ig bine diheime gsi und han i eini schöni<br />

Film glueget mit ganz hübschi Fraue, würkli, ganz<br />

hübschi, chöned Sie mir glaube!<br />

Stella Und, git’s defür Züge?<br />

Alfredo Nei, bin i ganz elei gsi.<br />

Julie Wie genau hät sich de Überfall abgspielt?<br />

Nancy Ich han mit de Mia nomal d Termin besproche, die<br />

chann sich nüt merke und hät oft s Gfühl, es seg alles<br />

viel z viel, was natürli au verständli isch bii so nere<br />

Karriere... Gekünsteltes Lächeln. ...uf jede Fall sind da<br />

plötzli die Type uftaucht.<br />

Julie Type? Es sind also Mane gsi?<br />

Nancy Äh... Sicher bin i nid, sie händ ja Maske agha, aber vo<br />

ihrer Chraft her chönntets Männer sii.<br />

Stella Wie und wänn händ Sie vo dem Ganze erfahre?<br />

© Teaterverlag Elgg in Belp.<br />

Kein Bearbeitungs- und Kopierrecht.<br />

Kein Aufführungsrecht.<br />

- 23-


Alfredo<br />

Stella<br />

Alfredo<br />

Julie<br />

Nancy<br />

Julie<br />

Nancy<br />

Julie<br />

Nancy<br />

Julie<br />

Nancy<br />

Gabi<br />

Nancy<br />

Alfredo<br />

Nancy<br />

Ige weiss nid so genau, won i fertig gsi bin mit Film<br />

luege, würkli schöni Fraue, han i wele Schätzeli alüte<br />

und fröge, wie isch Konzert gsi, mit Handy. Aber sie<br />

hät nid agno, dänn bin i mit miini Alfa schnäll zu de<br />

Villetta vo de Mia gfahre. Aber det alles stocketunggel.<br />

Darum ich habe diese Frau, diese Managerin, aglüte<br />

und diese mir denn habe alles verzellt. Au dass die bösi<br />

Mane wänd ganz viel Gält, eini Million, Mammamia!<br />

Ische schad für die viele Batzeli!<br />

Händ Sie Zuegriff uf de Mia ihres Konto?<br />

Nei, leider mir habe ganz getrennti Kasse, sinde nanig<br />

langi zäme.<br />

Händ Sie viellicht en Verdacht, wer hinder dere<br />

Entfüehrig steckt?<br />

Also ich wett ja niemert beschuldige, aber de „Fründ“<br />

vo de Mia...<br />

Was hetti de für en Grund?<br />

Gält natürli!<br />

Aber ich han gmeint, de seg scho sehr riich!<br />

So Type kännt mer doch, die händ nie gnueg und<br />

nützed jungi, dummi Fraue uus zum sich z beriichere.<br />

Tummi Fraue? Sie reded nid grad sehr schmeichelhaft<br />

vo Ihrere Chefin. Und wie staht’s mit Ihrne Finanze?<br />

Das gaht Sie nüt a, oder möchted Sie öppe adüte, ich<br />

heg mit dem Verbreche öppis z tue?<br />

Guet, hänked mer grad na eini dra. Nach dem Verhör<br />

lauft de Alfredo vor em Polizeikommissariat de Nancy<br />

über de Wäg. Die zwei chönd sich nid usstah. D Nancy<br />

wott, dass er das Lösegält zahlt.<br />

Ciao Alfredo. Sind Sie au verhört worde?<br />

Ja, die Frau hät alles wele ganz gnau wüsse.<br />

Und, was händs vorgschlage wäg de Lösegältforderig?<br />

D Frischt lauft ja morn ab.<br />

© Teaterverlag Elgg in Belp.<br />

Kein Bearbeitungs- und Kopierrecht.<br />

Kein Aufführungsrecht.<br />

- 24-


Alfredo<br />

Nancy<br />

Alfredo<br />

Nancy<br />

Alfredo<br />

Gabi<br />

Alfredo<br />

Nancy<br />

Alfredo<br />

Nancy<br />

Alfredo<br />

Nancy<br />

Gabi<br />

Sara<br />

<strong>Vorhang</strong> <strong>uuf</strong><br />

De Konto vo de Mia ische nid zuegänglich für mich,<br />

leider. Und sowieso ige habi keini Luscht, däne<br />

Mafiosi öppis zahle.<br />

Ja aber wänd Sie Ihri Fründin i de Händ vo dene Killer<br />

la?<br />

Die mached ihre scho nüt, sie isch viel zu schöni!<br />

Da wäri dänn nid so sicher!<br />

Und suscht ische nid so schlimm, ige erbe Gält und<br />

finde subito neui Frau.<br />

Stopp, das isch z heftig, das chasch so nid säge, da<br />

machsch di total verdächtig.<br />

Also, ig glaube Mia isch e Schlaui, wird scho finde<br />

Uswäg.<br />

Nei, das isch z gfährlich, d Mia uf s Spiel z setze. Sie<br />

mues na a ihrem Usgseh schaffe, aber sie isch en Star,<br />

wältberüehmt. Sie müend hüt na zahle.<br />

Also, ige wirde nid zahle, das ische mir viel z tüür. Ige<br />

habi scho neui Maserati bestellt mit Spezialuusstattig,<br />

Luxusauto.<br />

Das isch ja e Katastrophe! Bis morn isch d Mia villicht<br />

scho tod.<br />

Adesso gangi hei und ige überlegge bis morn,<br />

arrivederci... Geht ab.<br />

Wänn ich nur a das Konto vo ihre anechönnti, dänn<br />

würd i die Zahlig sälber mache...<br />

unterbricht. Heh Folks, d Zyt isch abgloffe, bim<br />

Theaterspile lauft die irgendwie immer dopplet so<br />

schnäll wie suscht. Mir gsehnd öis am Samschtig<br />

wieder. Schaffed a öine Figure i de Zwüschedzyt. Wie<br />

laufed die, wie sitzed die, wie reded die? Versueched<br />

öi mit däne so richtig azfründe.<br />

Alle stehen auf und beginnen aufzuräumen.<br />

Ich han öi d Tegscht kopiert, chömed nachane na<br />

schnäll bii mir verbii. Chunnt na öpper eis go zieh?<br />

© Teaterverlag Elgg in Belp.<br />

Kein Bearbeitungs- und Kopierrecht.<br />

Kein Aufführungsrecht.<br />

- 25-


Jörg<br />

Die meisten wollen noch mitkommen und schlüpfen<br />

aus ihren Kostümen.<br />

Emilia, wie isch jetzt das mit dere Massage gsi?<br />

Black.<br />

Joe<br />

Jack<br />

Mia<br />

Joe<br />

Jack<br />

6. Der Verbündete<br />

Die Szene spielt ohne Vorspann im dunklen Loch der<br />

Entführer. Die Leute, welche gerade nicht spielen,<br />

sitzen am Rand im Dunkeln.<br />

Joe kommt ganz aggressiv herein und knallt etwas<br />

auf den Boden. Dann steckt er sich eine Zigarette an.<br />

Scheisse, das Lösegält isch nid iitroffe. Das gheisst, d<br />

Mia mues verschwinde und zwar definitiv und<br />

früehner, als mer eigetli planet händ. Du Murat, äh<br />

Jack, chasch mal afange überlegge, wie mer sie am<br />

beschte umlegged und d Liich entsorged.<br />

Grad eso heftig?<br />

Nei, bitte, lönd mir na chlii Ziit, das chönd er nid<br />

mache. De Alfredo wird sicher zahle, er isch villicht<br />

grad nid flüssig gsi oder hät es Problem mit siinere<br />

Bank. So tumm, dass em kein Zuegriff uf miis Konto<br />

iigrichtet han. Bin eifacht z misstrauisch gsi. Bitte<br />

verschoned mich! Sie beginnt zu schluchzen.<br />

Wännt nöd sofort Rueh gisch, dänn chläb der s Muul<br />

zue. Mir händ gnaui Awiisige, wo mer z erfülle händ,<br />

wämmer öise Stutz wänd. Und de wämmer, da chasch<br />

Gift drufnäh. Ah genau, Gift, das isch e gueti Idee. Und<br />

dänn da usse bii dere Baustell im Beton versänke,<br />

Znacht, dänn wirsch nie gfunde.<br />

Mia schreit auf.<br />

Wer isch eigetli öise Uftraggeber?<br />

© Teaterverlag Elgg in Belp.<br />

Kein Bearbeitungs- und Kopierrecht.<br />

Kein Aufführungsrecht.<br />

- 26-


Joe<br />

Jack<br />

Mia<br />

Jack<br />

Mia<br />

Jack<br />

Mia<br />

Gabi<br />

Jack<br />

Mia<br />

Jack<br />

Mia<br />

<strong>Vorhang</strong> <strong>uuf</strong><br />

Das gaht dich nüt a, du muesch nur mache, was i säge,<br />

verstande. Ich gang jetzt go Rattegift organisiere,<br />

chumm grad wieder zrugg. Pass <strong>uuf</strong>, gäll!<br />

Scho klar, Chef.<br />

Als er weg ist, schluchzt Mia herzzerreissend und<br />

Jack wird etwas nervös.<br />

Was sind ihr au für Mensche? Was han i öi gmacht? Ihr<br />

händ kein Grund mir das aztue. Was glotzisch so<br />

tumm?<br />

Ehm, mer törf ja en Star wie dich na aluege.<br />

hat sich gefasst. Was müesti mache, dass du mir<br />

würdisch helfe us dem Loch usezcho?<br />

Hälfe, spinnsch?!<br />

kommt zu ihm. Du chämtisch en Priis über defür, viel<br />

Gält, aber au... Sie versucht ihn mit ihren gefesselten<br />

Armen zu umarmen.<br />

Wow, so guet, die Cécile gaht ja richtig us sich use<br />

biim Spile.<br />

wehrt sie ab. Das chan i nid mache. De Joe killt mich<br />

persönlich.<br />

Vergiss mal de Joe, de behandled dich wie de letschti<br />

Dräck, oder häsch öppe Angscht vor ehm? - Du bisch<br />

siin Handlanger, meh nöd. Und wahrschiinli sackt er au<br />

s Meischte vom Gält, woner für de Uftrag überchömed,<br />

sälber ii. Wännt mir hilfsch, fahrsch besser, ich säg’s<br />

der!<br />

Ich weiss nid...<br />

Aber ich. Ich hett da so ne Idee. Wie wär’s, wenn ich<br />

so tuen, wie wenn ich scho tod am Bode würdi ligge,<br />

wänner zrugg chunnt und du verstecksch di. Wänner<br />

sich dänn über mich bügt, zum luege, was los isch,<br />

hausch em die säb Fläsche über de Chopf.<br />

© Teaterverlag Elgg in Belp.<br />

Kein Bearbeitungs- und Kopierrecht.<br />

Kein Aufführungsrecht.<br />

- 27-


Jack<br />

Mia<br />

Jack<br />

Sara<br />

Jack<br />

Mia<br />

Gabi<br />

Emilia<br />

Dolores<br />

Jörg<br />

Also, eigetli isch das e gueti Idee, aber es isch glaub<br />

besser, ich ligg tod am Bode wänn er chunnt, wil wänn<br />

du tod bisch, isch das für ihn nid würkli schlimm,<br />

villicht wär er sogar froh, dass Dräckarbet scho<br />

erlediget isch.<br />

Du häsch Recht. Du bisch schlau, viel z schlau, um nur<br />

de Tscholi vo dem Killer z sii. Dänn bisch debii? Du<br />

wirsch es nid bereue, Jack! Aber jetzt muesch mi na<br />

losbinde, suscht klappt das nie.<br />

Für dich mach i alles, Mia!<br />

Super Murat! Heh, du chasch ja richtig charmant sii!<br />

Das neue Lied vo dir, das gfallt mer übrigens sehr! Ich<br />

ha’s fascht nid chöne glaube, won i ghört han, dass mer<br />

usgrechned dich müend entfüehre. Ich lose’s nämli Tag<br />

und Nacht.<br />

Danke Jack, aber jetzt müemer Gas gä, ich ghöre<br />

Schritt, ich glaub, er chunnt zrugg. Jack, gäll, ich<br />

vertraue dir und du vertrausch mir!<br />

Guet, Schnitt! Ende der Szene. Jetzt fanged mer a, alles<br />

zämezhänke, am Schluss, a de Uflösig, schaffed mer<br />

später wiiter. Brüeted na chlii drüber, wie sich alles<br />

chönnti uflöse. Jörg, s Liecht wird guet so, im Versteck<br />

cha’s sogar eher na chlii tünkler sii.<br />

geht zu Jörg. Jörg, ige bine grad egli verschrocke, wie<br />

du chasch bösi spiele. Du bisch suscht immer so ne<br />

liebi Ma.<br />

Mit dir villicht scho!<br />

umarmt sie. Macht aber Spass, mal so nen Bösewicht z<br />

spiele. Ich bin eifach froh, Emilia, dass du amigs under<br />

em Alfredo wieder zum Vorschii chunnsch!<br />

Gabi und Sara kichern und zeigen auf das neue<br />

Liebespaar.<br />

Murat und Cécile sitzen noch immer auf der Bühne<br />

und sprechen leise miteinander.<br />

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Kein Bearbeitungs- und Kopierrecht.<br />

Kein Aufführungsrecht.<br />

- 28-


Yvonne<br />

Yvonne<br />

Gabi<br />

Yvonne<br />

Gabi<br />

Sara<br />

Yvonne<br />

<strong>Vorhang</strong> <strong>uuf</strong><br />

Heh, ihr zwei Turteltübli det vorne. Ich han da na en<br />

Vorschlag für d Plakat und d Programm. Was<br />

meineder? Ich würs gärn grad morn in Druck gä.<br />

Nachane chunnt na schnäll en Fotograf verbii für d<br />

Presseföteli, bliibed na i de Koschtüm, mir stelled es<br />

paar Szene na. D Ziit lauft.<br />

7. Under Verdacht<br />

Yvonne und Sara treffen sich zu einer Probe mit<br />

Gabi. Sara kommt zu spät. Gabi und Yvonne<br />

besprechen noch Administratives.<br />

Da sind na d Pressefotene cho. Ich han tänkt, mir<br />

chönted die verschicke, wo de Murat grad so cool mit<br />

em Jörg verhandlet, oder au die da, da gseht d Dolores<br />

richtig furchterregend uus.<br />

Meh als suscht? Zeig mal! Au ja, das übertrifft alles!<br />

Die find i guet. Und suscht? Wie lauft d Planig?<br />

D Werbig isch im Druck, ich han morn de Termin bii<br />

de Zytige und de Lokalsender, zum öises Projekt<br />

vorstelle. Und demit mer au viel chönd spile, bin i dra,<br />

miini Kontäkt zu andere Theater ufzfrische. Die wänd<br />

natürli alli a d Premiere cho und mal luege, aber ich<br />

glaub, mir schaffed e chliini Tournee i de Region. Vom<br />

Budget her stöh mer natürli super da, will mer öis ja für<br />

s Bühnebild für en eifachi „Secondhand“ Variante<br />

entschiede händ und uf de Probebühne spile wärded.<br />

Heh, aber wo bliibt d Sara? Ich han gmeint, mir täged<br />

jetzt na am Schluss schaffe?<br />

Kei Ahnig, aber mir sötted tatsächlich e chlii Gas gä...<br />

kommt gehetzt. Tschuldigung, dass i z spat cho bin.<br />

Isch typisch, bisch mal wieder über diinere Schminki<br />

iigschlafe?<br />

© Teaterverlag Elgg in Belp.<br />

Kein Bearbeitungs- und Kopierrecht.<br />

Kein Aufführungsrecht.<br />

- 29-


Sara<br />

Gabi<br />

Yvonne<br />

Sara<br />

Als Stella<br />

Julie<br />

Stella<br />

Julie<br />

Stella<br />

Julie<br />

Stella<br />

Julie<br />

Stella<br />

Julie<br />

Ach chumm, nur wil dir mal e chlii Schminki würdi<br />

guet tue, muesch nid grad Gift sprütze. Mir chönd<br />

afange.<br />

Guet, fanged mer a. Ihr sind uf em Polizeiposchte, und<br />

händ als Kommissarinne e Besprechig. Ihr legged jetzt<br />

enand öi Fährte vor und mached’s spannend für s<br />

Publikum, das isch ja au fieberhaft am Überlegge, wer<br />

echt hinder däre Entfüehrig steckt.<br />

Ich bin scho da, und du chunnsch, wie immer, z spat.<br />

Hahaha, scho guet.<br />

Hallo Julie, chume grad vo nere IIvernahm mit enere<br />

Zügin i dem Bocacciofall. Mafia vom Schlimmschte,<br />

säg der.<br />

Ich warte siit ZÄH Minute! Also, häsch du neui<br />

Ergäbnis im dem myschteriöse Entfüehrigsfall?<br />

Nüt! Es hät sich niemert gmeldet vo däne, und d<br />

Frischt für s Lösegält lauft hüt ab. Aber es isch nid d<br />

Sach vo de Polizei, Lösegält z zahle für Privatpersone.<br />

Hät de Lover nid zahlt?<br />

Er behauptet stiif und fescht, er heg nid gnueg Chöle.<br />

Git’s es Teschtament vo de Sängerin im Fall vo ihrem<br />

Tod? Würd er öppis erbe?<br />

Ja, das git’s, mir händ ihri Mueter chöne uftriibe, e<br />

völlig duretreiti Person, wo, siit ihri Tochter uf eimal<br />

steichriich und berüehmt isch, i mene Luxushotel<br />

logiert. Sie hät vo mene Testament gwüsst und öis an<br />

en Awalt chöne verwiise.<br />

Und, was staht drin?<br />

Gemäss Awalt, wo’s verfasst hät, würdi de Alfredo<br />

näbed de Familie, also de Mueter und enere<br />

Schwöschter vo de Sängerin, e rechti Tranche erbe.<br />

Aber dänn isch de Fall doch klar! De steckt hinder dere<br />

Tat! De Gockel mit siim Frauverschleiss isch meh als<br />

verdächtig! Mir händ e chlii nahgforscht i siinere<br />

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Kein Aufführungsrecht.<br />

- 30-


Stella<br />

Julie<br />

Stella<br />

Julie<br />

Stella<br />

Julie<br />

Stella/Sara<br />

Gabi<br />

Yvonne<br />

Gabi<br />

<strong>Vorhang</strong> <strong>uuf</strong><br />

Vergangeheit: Öppe jedes Jahr e neui Fründin. Und<br />

jedi hät e chlii meh Stutz als d Vorgängerin. So hät er<br />

sich langsam i d High Society iepracht. Biim Verhör<br />

hät er nume vo siim „Schätzeli“ gredt, widerlich!<br />

Ich bin nid sicher, das isch mer irgendwie e z<br />

offesichtlichi Lösig, ich weiss au nid....<br />

Aber er hät grad es neuis supertolls Auto bstellt, läbt<br />

total über siini Verhältnis... De bruucht Stutz, da<br />

chunnt so ne Enfüehrigssumme oder im Fall vo Mord,<br />

en Erbschaft grad richtig.<br />

Ich glaub nid, dass er de Täter isch, de isch doch total<br />

underbeliechted. Häsch im Ernscht s Gfühl, de seg<br />

fähig, so öppis z plane? Bii dem chasch vo Glück rede,<br />

wänn er chann s Fernsehprogramm läse.<br />

Glaube, glaube! Du immer mit diinere super Intuition.<br />

Mir bruuched Facts, und de Typ lieferet sie öis, meh<br />

als gnueg. Ich bin defür, dass mer en beschatted.<br />

Ich find, hinder diinere Aschuldigung steckt nüt, nur<br />

warmi Luft!<br />

Heh, widersprich mer nid ständig, was erlaubsch der<br />

eigetli, ich bin diini Chefin.<br />

Gaht’s na, mich so azraunze! E schöni Chefin, wo öis<br />

de Bode under de Füesse wäggrisse hät! Hät wunderbar<br />

für ihri Mitarbeiter glueget...<br />

Ich chumm nüme druus, isch das jetzt Theater oder<br />

was?<br />

Ich ha das Theater ufbaut, vo A-Z und es isch toll<br />

gloffe, emel es paar Jahr lang. Und dänn isch d Press<br />

nüme uf öisere Siite gsi, es sind kei Lüt meh cho, d<br />

Subventione sind immer weniger worde, was hett i<br />

sölle mache?<br />

Heh Fraue, ich han gmeint mir lueged fürschi! Die<br />

Szene isch guet gsi, ihr händ so richtig de Krimigroove<br />

troffe. Und die zwei Kommissarinne chömed guet<br />

übere als Figure, die einti so tough, die anderi eher en<br />

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Kein Aufführungsrecht.<br />

- 31-


Mia<br />

Jack<br />

Mia<br />

Jack<br />

Mia<br />

Jack<br />

Mia<br />

Jack<br />

Mia<br />

Gfühlsmensch, genau wie amigs i däne Krimis.<br />

Chömed, Theater isch kei Psychotherapie, lönd de<br />

privat Mischt uf de Siite und spieled sie namal,<br />

versueched die zwei Charaktere guet überezbringe.<br />

Die beiden nicken und beginnen nochmals von vorne.<br />

Black<br />

8. D Flucht<br />

Joe kommt ins dunkle Versteck zurück, wo Jack am<br />

Boden liegt. Er beugt sich über ihn und in diesem<br />

Moment stürzt sich Mia von hinten auf ihn und<br />

schlägt eine Fasche auf seinen Kopf. Er blutet.<br />

Isch er tod?<br />

Nei, de lebt na, de hät en steihärte Grind. Gib mer d<br />

Fessle det hine. So fertig. Und jetzt aber schnäll wäg,<br />

bevor er wieder ufwacht.<br />

Halt, wart! Ich nimm ehm na siis Handy ab, viellicht<br />

isch es ja na nützlich.<br />

Chumm jetzt, abdüse.<br />

Die beiden rennen nach draussen, d.h. auf die andere<br />

Bühnenseite.<br />

Und jetzt schnäll zur Polizei!<br />

Gäll, du tänksch dra, was d mer versproche häsch,<br />

wänn di rette!<br />

Klar! In diesem Moment läutet Joes Handy. Beide<br />

starren entgeistert darauf. Heh, nimm’s ab!<br />

Ja aber was söll i säge?<br />

Gib’s mir! Sie nimmt das Handy und verstellt die<br />

Stimme Ja?! Ganz entgeistert hört sie, was die Stimme<br />

am anderen Ende der Leitung spricht. Okay! Sie lässt<br />

das Handy sinken. Jetzt weiss i, wer öien Uftraggeber<br />

isch! Die Stimm isch mer sofort bekannt vorcho! Die<br />

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- 32-


Jack<br />

Mia<br />

Jack<br />

<strong>Vorhang</strong> <strong>uuf</strong><br />

falschi Schlange! Hät grad vorher gforderet, de Jack<br />

söll mi jetzt sofort verschwinde la, will de Plan mit em<br />

Lösegält nid highaue hät. Chumm, schnäll!<br />

Heh, woane rännsch?<br />

Ich wott das Biescht höchschtpersönli überfüehre, uf d<br />

Polizei chönd mer immer na später.<br />

rennt ihr nach. Heh gaht’s na, das isch gfährli! Gib<br />

mer s Handy!<br />

9. S Endi und en Anfang<br />

Alle stehen aufgeregt herum, zeigen Zeitungen.<br />

Yvonne kommt triumphierend herein.<br />

Yvonne Heh, die erschte drei Vorstellige sind bereits<br />

usverchauft. Dank dere super Pressevorschau und em<br />

Hindergrundsbricht über öis. Han geschter na de<br />

Stadtrat troffe, wo morn mit Gattin a d Premiere<br />

chunnt. Er hät gmeint, viellicht mües mer de Betrieb ja<br />

doch nid ganz iistelle, wänn das so wunderbar arolli.<br />

Emilia Ige bine sehr nervös wäge diese Premiere morn!<br />

Jörg umarmt sie. Kei Angscht, mir schaffed das scho, alli<br />

zäme!<br />

Murat Miini Eltere chömed au, die werded stuune, zu was<br />

ihren Sohn fähig isch!<br />

Gabi Also namal de Ziitplan für morn: Mir träffed öis da am<br />

sächsi, also zwo Stunde vor Beginn. Ässed nüme z viel<br />

vorane, suscht isch dänn alli Energie im Buuch. D Sara<br />

kümmeret sich um s Schminke, dänn git’s es Ufwärme<br />

und dänn lönd mer los. Und nachane, wie au immer<br />

dass es acho isch, wird da gfiiret, verstande! So, und<br />

jetzt namal de Schluss, de isch geschter na<br />

dureghanget. Spieled voll und baued e Spannig <strong>uuf</strong>, wo<br />

sich erscht ganz am Schluss uflöst.<br />

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- 33-


Nancy<br />

Mia<br />

Nancy<br />

Mia<br />

Nancy<br />

Mia<br />

Nancy<br />

Mia<br />

Nancy<br />

Mia<br />

Nancy<br />

Mia stellt sich vor Nancy hin. Diese blickt Mia<br />

erschrocken an, fasst sich aber sogleich wieder.<br />

Jack hält sich versteckt, irgendwann während Szene<br />

ruft er mit Handy (lautlos) die Polizei.<br />

Mia? Vo wo chunsch denn du?<br />

Ja, ich ha chöne flüchte…<br />

gefasst. Ah zum Glück bisch wieder under eus! Mir<br />

händ eus würkli sehr Sorge um dich gemacht. Chumm<br />

doch iine. Du muesch ja en Schock gha ha!<br />

Ja, ’s isch nid grad luschtig gsi, es paar Täg gfesslet i<br />

mene tunkle Loch iigsperrt z sii!<br />

Die furchtbare Verbrecher, wo dich entfüehrt händ, wo<br />

sinds dänn? Häsch du d Polizei scho iigschaltet?<br />

Die han i chaltgmacht ohni Polizei. Nei, ich han zerscht<br />

mit dir wele rede!<br />

Chaltgmacht?! Ah ja... Das isch aber nett vo dir, dass<br />

du a mich tänkt häsch, liebs Chind und mir soviel<br />

Vertraue schänksch!<br />

Vertraue isch viellicht nid grad s richtige Wort! Ich han<br />

meh s Gfühl, dass du mir chönntisch wiiterhälfe<br />

usezfinde, wer hinder allem steckt!<br />

Ja aber das sind doch Verbrecher, die wo dich<br />

entfüehrt händ, irgendwelchi Type, wo sich händ wele<br />

beriichere a dir! Es git ja efäng eso viel Gwalt i öisere<br />

Gsellschaft, mer getraut sich ja scho fascht nüme us em<br />

Huus use z gah.<br />

Ich han en Hiwiis, dass na öpper ander dehinder steckt,<br />

öpper, wo genau gwüsst hät, wenn de gueti Moment<br />

isch, um mich unbemerkt chöne z entfüehre. Öpper au,<br />

wo miin Tod gforderet hät, wo’s Lösegält nid iitroffe<br />

isch, ...us Angscht, es chönnti ufflüge, wer hinder<br />

allem steckt.<br />

Nancy wird langsam nervös.<br />

Und wer häsch im Verdacht?<br />

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Kein Aufführungsrecht.<br />

- 34-


Mia<br />

Nancy<br />

Mia<br />

Nancy<br />

Mia<br />

Nancy<br />

<strong>Vorhang</strong> <strong>uuf</strong><br />

Ja ich glaub du bisch die Einzig da, wo würkli Bscheid<br />

weiss, was lauft, oder öppe nid? Viellicht chasch ja du<br />

mir wiiterhelfe.<br />

Was wotsch eigentli vo mir? Du wotsch doch nid öppe<br />

säge, ich heb öppis mit der schreckliche Gschicht z<br />

tue?<br />

Sie rückt langsam im Raum nach hinten und nimmt<br />

heimlich eine Pistole, die sie da versteckt hat.<br />

Gib’s doch endli zue, Nancy! Du alti, iiversüchtigi<br />

Schachtle häsch gmeint, chönsch mi umlegge la, aber<br />

das isch der gründtli misslunge!<br />

Nancy zielt jetzt auf Mia und überrascht diese.<br />

Da wär i denn nid so sicher! Du hochnäsigs<br />

mittelmässigs Tussi! Meinsch, wil d es bitzli guet<br />

usgsächsch, chönnsch au singe! Ich han e Stimm gha,<br />

won i jung gsi bin, ich wär zum Star bestimmt gsi.<br />

Leider han i’s nie gschafft, i die richtige Chreise z cho.<br />

Miis Talent isch ungnützt blibe.<br />

Und drum wotsch mi jetzt umlegge?<br />

hinterhältig. Du häsch doch gar nie richtig gschaffet,<br />

ich han immer die ganz Arbet gmacht und mit dem<br />

chliine Löhnli, won i übercho han, cha mer eso gar nüt<br />

afange. Leider hät das mit em Lösegält nid klappet. Ja<br />

nu, diini Liich wird i jetzt grad selber entsorge im<br />

nächschte Loch. Sie wird nie gfunde werde, und alli<br />

tänked, d Entfüehrer hebed dich verschwinde la. Du<br />

seisch, du hebeschs chalt gmacht? Guet gmacht Mia,<br />

dänn chönd die nüme schwätze.<br />

Sie zielt jetzt und will schiessen, da kommen die<br />

Kommissarinnen mit Jack und überwältigen sie.<br />

Sie wird gefesselt und bricht jetzt völlig zusammen.<br />

Julie führt sie ab. Jack umarmt die zitternde Mia.<br />

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Kein Bearbeitungs- und Kopierrecht.<br />

Kein Aufführungsrecht.<br />

- 35-


Julie<br />

Mia<br />

Julie<br />

Mia<br />

Stella<br />

Jack<br />

Mia<br />

Alfredo<br />

Und wie gaht’s Ihne? Ich muess Ihne leider no gschnell<br />

es paar Frage stelle, bevor ich Sie cha la gah. Chöntet<br />

Sie no e Beschriibig vo de Kidnapper gä oder wüsset<br />

Sie, wo ire Ufenthaltsort isch? Das wür oisi Arbet um<br />

einiges erliichtere.<br />

Ja aso de Entfüehrer liit im Moment gfesslet und<br />

ohmächtig am Bode, de wird Ihne kei Problem meh<br />

mache. Sie finded en bii dere stillgleite Fabrik am<br />

Quairiver im Chäller une. Wer hinder allem steckt,<br />

händ Sie ja grad vorher sälber gseh!<br />

Und wer isch dänn dä jungi Ma da? Zum Glück hät er<br />

öis rechtzytig chöne benachrichtige.<br />

Das isch miin Retter und das scho zum zweite Mal hüt!<br />

Er hät mich am Ort, wo de Kidnapper mich gfange<br />

ghalte hät, ghört um Hilf schreie. Er isch cho und hät<br />

dem mit de Fläsche eis überezoge und en gfesslet.<br />

Das isch ja würkli lobenswert. Die Idee, wele sälber<br />

Ihri Agentin z überfüehre, ohni öisi Hilf, isch nid sehr<br />

gschiid gsi, aber das händ Sie ja wohl sälber gmerkt.<br />

Das wär’s eigentli vo miinere Siite für de Moment. -<br />

Mir händ dänn sicher na Frage a Sie, aber im Moment<br />

wänd mer Sie e chlii in Rueh la. Öisi Psychologin<br />

warted dusse, Sie isch jederzyt für Sie da. Und dusse<br />

wartet glaub scho Ihren Fründ. Mir händ en vorher<br />

telefonisch informiert. Gueti Erholig und bis später.<br />

Tritt ab.<br />

Du häsch en Fründ?! Wieso häsch mer vo dem nüt<br />

verzellt?<br />

Ja es isch ebe....<br />

In diesem Moment tritt Alfredo mit<br />

weitausgebreiteten Armen in den Raum<br />

Ah Schatzeli! Wie gaht’s der? Ha diche wirklich<br />

vermisste. Zum Gluck ische nüt passierte.<br />

© Teaterverlag Elgg in Belp.<br />

Kein Bearbeitungs- und Kopierrecht.<br />

Kein Aufführungsrecht.<br />

- 36-


Mia<br />

Alfredo<br />

Mia<br />

Alfredo<br />

Mia<br />

Alfredo<br />

Gabi<br />

<strong>Vorhang</strong> <strong>uuf</strong><br />

stösst ihn wütend von sich. Chasch mer bitte erchläre,<br />

wieso du nöd zahlt hesch? Ich chönt jetzt tod sii, wänn<br />

mer de Jack nid ghulfe het!<br />

Ma Schatzeli! Ich hane nüte chönne mache! Du hesch<br />

mir ja kein Zuetritte uf diis Konto gä und ich hane<br />

Maserati bstellte, hane keine Gelde gha!<br />

Dir isch also diis Auto wichtiger als ich?<br />

Ma ische Maserati! Und hane scho gwusst dasse du e<br />

Schlaue bisch und da usekunnsch. Aber gisch du mir<br />

jetzt Vollmacht für diini Konto?<br />

Das isch doch eifach unglaublich! Mit so mene Fründ<br />

wett i nöd zäme sii. Ich han öppis bessers vedient.<br />

Chum Jack, mir göhnd.<br />

Porca miseria! Schöni Schlampe bische! Häsche scho<br />

gfunde nöi Lover! Madonna! Aber was söll’s, s Läbe<br />

gahte wiiter, mit miim neui schiggi Auto, ich scho<br />

wieder finde tummi riichi jungi Maiteli...<br />

Black<br />

Alle kommen und schauen gespannt zu Gabi.<br />

Wänner morn so spieled, chann nüt meh schief gah!<br />

Mir sind parat. Hebed öi Sorg, schlafed guet und dänn<br />

Toitoitoi!<br />

Alle singen jetzt nochmals „I will survive - Theater<br />

isch wie s Läbe“<br />

© Teaterverlag Elgg in Belp.<br />

Kein Bearbeitungs- und Kopierrecht.<br />

Kein Aufführungsrecht.<br />

Ende<br />

- 37-


Musikvorschläge<br />

„You‘re so beautiful“ von Joe Cocker<br />

oder: „You‘re beautiful“ von James Blunt<br />

„Volare“ von Domenico Modugno<br />

„My way“ von Frank Sinatra<br />

„Figaro“ von Mozart<br />

Murats Rap von Désirée Schumann<br />

Eh, ich han öppis z säge! Rueh, losed mal ali guet zue!<br />

Ich bin en Absturz, en Nichtsnutz, bin nüt wärt, han nie wele schaffe,<br />

immer nur am Schlafe und sich cool fühle mit Waffe.<br />

Häng dihei, kein Abschluss, keis Ziel, kei Zuekumft,<br />

niemert bringt mi zur Vernumft.<br />

Miini Mami seit mer immer: Ruum <strong>uuf</strong> i diim Zimmer,<br />

nimm mal en Mop und suech der en Job!<br />

Und plötzli wie us em nüt isch sTheater cho und hät mer gseit:<br />

Mir sind scho lang am Sueche, so eine wie dich chömmer bru(e)che,<br />

En starche grosse chreftige Maa bruuche mer da.<br />

Und so bin i is Theater cho, kei Ahnig, weso ich gern da bin,<br />

es git da so ne fetti Italienerin, sie putzt da jede Tag, kei Frag!<br />

© Teaterverlag Elgg in Belp.<br />

Kein Bearbeitungs- und Kopierrecht.<br />

Kein Aufführungsrecht.<br />

Miim Chef, dem händs is Hirni gschisse, de wird i sicher nid vermisse,<br />

Ich chönt chotze, wenn i d Dolores gsehn, sie wett immer nur vo allem<br />

meh.<br />

D Yvonne tuet so wichtig, isch besitzergriifend süchtig,<br />

geg d Sara han i nüt, sie verschöneret ja nur d Lüt,<br />

d Cécile lat sich usnütze, rännt hin und her und chann sich nid schütze,<br />

d Gabi isch e geili Frau und ich glaub, das weiss sie au.<br />

- 38-


<strong>Vorhang</strong> <strong>uuf</strong><br />

Theater isch miis Läbe worde und alles isch uf eimal gstorbe.<br />

Ich chönnt mer in Chopf ie schüsse, sie wänd sTheater schlüsse,<br />

dänn sitz ich wieder uf de Strass, kein Job, kei Gält, kein Stolz<br />

und ligg bald emal uf de Gass, wird en Junkie und rauch Gras!<br />

„I will survive“<br />

von Dino Fekaris und Freddie Perren, gesungen von Gloria Gaynor<br />

„Theater isch so wies Läbe“<br />

Mundarttext dazu von Cornelia Truninger<br />

Ich bin total verschrocke - han scho tänkt seg färtig Schluss<br />

Han gmeint ’s heg s letschte Stündli gschlage<br />

Und ich seg jetzt würkli duss<br />

Aber dänn han ich Füür gfange – d Idee isch genial<br />

Und ich gspüre wieder Chraft - und ich bliibe na im Saft.<br />

Ich bin debii – chasch sicher sii<br />

Voll Energie chasch Gift druf näh<br />

Und ich wirde s Beschte gä<br />

Ich hett nie tänkt, dass ich mich trau<br />

Doch ich bin e starchi Frau<br />

En starche Maa für alli Fäll bruucht’s dänn sicher aber au.<br />

Uf d Bühne glii – de <strong>Vorhang</strong> <strong>uuf</strong><br />

© Teaterverlag Elgg in Belp.<br />

Kein Bearbeitungs- und Kopierrecht.<br />

Kein Aufführungsrecht.<br />

D Schiiwerfer volle Pulle aa<br />

Und ich nimm en tüfe Schn<strong>uuf</strong><br />

Läb im Moment und blüehen <strong>uuf</strong><br />

Au wänn’s Lampefieber git<br />

Ich weiss es fiebred alli mit<br />

Ich han kei Angscht – und wag de Schritt<br />

- 39-


Theater isch – so wie’s Läbe<br />

Mängisch nöd so ganz normal - aber griifbar und total<br />

I’ve got all my life to live – I’ve got all my love to give<br />

I will survive – I will survive – yeah yeah<br />

© Teaterverlag Elgg in Belp.<br />

Kein Bearbeitungs- und Kopierrecht.<br />

Kein Aufführungsrecht.<br />

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