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Gazette Steglitz Nr. 2/2018

Gazette für Steglitz, Lankwitz und Lichterfelde - Februar 2018

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14 | <strong>Gazette</strong> <strong>Steglitz</strong> | Februar <strong>2018</strong><br />

GESUNDHEIT<br />

Kälte-Irrtümer<br />

Erkältung bekommt man ausschließlich durch Viren?<br />

Bei Winterkälte oder wenn draußen<br />

ein kühler Wind weht, hört<br />

man so manchen gutgemeinten<br />

Klassiker, wie zum Beispiel „Geh<br />

nicht mit nassen Haaren vor die<br />

Tür – du erkältest dich sonst“,<br />

oder „Setze eine Mütze auf, denn<br />

die meiste Wärme geht über den<br />

Kopf verloren.“<br />

„Es ist natürlich nicht falsch, diese<br />

Ratschläge zu befolgen“, sagt<br />

Michael Horn von der KKH in<br />

Berlin, „aber die Begründungen<br />

sind nicht ganz richtig.“ Denn<br />

eine Erkältung bekommt man<br />

ausschließlich durch Viren, die<br />

sich über Tröpfcheninfektion<br />

übertragen, also durch Berühren<br />

infizierter Türklinken, Rolltreppengeländer<br />

oder durch hustende<br />

und schniefende Menschen in<br />

öffentlichen Verkehrsmitteln. Das<br />

Immunsystem kann allerdings<br />

durch Unterkühlung geschwächt<br />

werden, so dass man für Husten,<br />

Fieber und Schnupfen anfälliger<br />

ist. Hinzu kommen stark beheizte<br />

<br />

Therapeuten auf vier Pfoten<br />

Haustiere fördern Gesundheit ihrer Besitzer<br />

Foto: Ocskay Mark / Fotolia<br />

Räume, die die Schleimhäute austrocknen<br />

und für Erkältungserreger<br />

eine leicht zu überwindende<br />

Barriere darstellen.<br />

Die Aussage über den hohen Wärmeverlust<br />

von nahezu 45 Prozent<br />

am Kopf basiert auf einer zweifelhaften<br />

Studie des US-amerikanischen<br />

Militärs aus den<br />

70er-Jahren. Die meiste Wärme<br />

verlieren wir an Körperteilen, die<br />

weiter vom Körperrumpf entfernt<br />

sind, also an Füßen und Händen.<br />

Lediglich zehn Prozent der Körperwärme<br />

gehen über den Kopf<br />

verloren. Da er aber die am wenigsten<br />

mit Kleidung bedeckte<br />

Stelle ist und zudem mit vielen<br />

Nervenenden versehen ist, spürt<br />

man die Kälte dort besonders intensiv.<br />

Beim Sport im Winter heißt<br />

es immer: wärmende Sport- und<br />

Handschuhe anziehen und Mütze<br />

aufsetzen!<br />

Gänzlich falsch ist es, sich mit heißen<br />

alkoholischen Getränken wie<br />

beispielsweise Glühwein, Grog<br />

und Lumumba aufzuwärmen.<br />

Auch wenn es am Anfang wohltuend<br />

wirkt: Der Alkohol erweitert<br />

die Blutgefäße und bringt den<br />

Wärmehaushalt zum Erliegen.<br />

Das führt zu einer erhöhten Wärmeabgabe<br />

sowie zur Absenkung<br />

der Körpertemperatur mit dem<br />

Ergebnis, dass man noch leichter<br />

friert.<br />

<br />

30 Millionen Haustiere in der Bundesrepublik<br />

leisten täglich therapeutische<br />

Arbeit bei gestressten<br />

oder einsamen Deutschen. Denn<br />

Foto: Photocreo Bednarek / Fotolia<br />

Hund, Katze und Co. haben gesundheitsfördernde<br />

Effekte auf<br />

den Tierhalter – zu diesem Schluss<br />

kommen zahlreiche Studien.<br />

Alleinstehende Personen oder Senioren,<br />

die ihren Lebenspartner<br />

bereits verloren haben, profitieren<br />

besonders von der Lebensgemeinschaft<br />

mit einem Haustier. Es leistet<br />

ihnen Gesellschaft und vermittelt<br />

das Gefühl, dass sie gebraucht<br />

werden. Personen mit einem<br />

Vierbeiner an der Seite knüpfen<br />

zudem leichter soziale Kontakte.<br />

Bei Risikopatienten für Herz-Kreislauf-Erkrankungen<br />

haben vor allem<br />

Hunde eine positive Wirkung.<br />

Die täglichen Gassigänge wirken<br />

günstig auf entscheidende Faktoren<br />

wie Übergewicht, Blutdruck<br />

und Cholesterinwerte. Auch bei<br />

Traurigkeit oder Stress helfen<br />

Haustiere. Unsere vierbeinigen<br />

Freunde merken ganz genau, in<br />

welcher Stimmung wir sind. Sie<br />

spenden Trost und heitern uns<br />

auf. Erwiesenermaßen führen die<br />

Anwesenheit und das Streicheln<br />

eines Tieres dazu, dass Stress reduziert<br />

und Glückshormone ausgeschüttet<br />

werden.<br />

Nachwuchs geplant?<br />

Lange Zeit wurde vermutet, dass<br />

Haustiere bei Kleinkindern und<br />

Babys Allergien oder Asthma auslösen.<br />

Doch genau das Gegenteil<br />

ist der Fall: Kinder, die mit einem<br />

Haustier aufwachsen, haben ein<br />

stabileres Immunsystem.<br />

Das Haustier sollte auf jeden Fall<br />

zum Lebensstil passen. So ist ein<br />

Hund nur für Personen geeignet,<br />

die sich im Alltag Zeit für den Vierbeiner<br />

nehmen können. Katzen<br />

hingegen können auch über einen<br />

längeren Zeitraum allein sein.<br />

Der Vorteil von kleinen Nagetieren<br />

wie Hamster und Maus: Sie<br />

dürfen auch in Mietwohnungen<br />

gehalten werden, wenn ein generelles<br />

Tierverbot im Mietvertrag<br />

festgelegt ist.<br />

Egal, ob Wellensittich, Siamkatze<br />

oder Goldhamster: Tierhalter bewältigen<br />

Stress besser, sind glücklicher<br />

und kommen leichter mit<br />

anderen Menschen in Kontakt.

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