Kölner Süden Magazin Januar 2018
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AKTUELL<br />
Mit seiner Band spielt Knittler auf den großen Bühnen der Stadt.<br />
bum aufzunehmen mit eigenen<br />
Songs. Kreativität ist ein Prozess,<br />
den man aber nur in gewissen<br />
Grenzen beschleunigen kann, deshalb<br />
wird man sehen, wann es soweit<br />
ist. Ein weiteres tolles Projekt ist<br />
die Reihe „(P)op Kölsch“, die ich sieben<br />
Jahre lang im Gloria durchgeführt<br />
habe. Das war sehr erfolgreich<br />
und nun wagen wir einen<br />
großen Schritt, gehen raus aus<br />
dem Gloria und ziehen mit dem<br />
Format am 15. September in den<br />
Tanzbrunnen. Es wird spannend zu<br />
sehen, wie das angenommen wird<br />
- ich verspüre bereits jetzt große<br />
Vorfreude.<br />
KSM: Gloria, Rhein-Energie-Stadion,<br />
Tanzbrunnen - sie sind mittlerweile<br />
auf den großen und traditionsreichen<br />
Bühnen zuhause...<br />
Knittler: Das wesentliche ist,<br />
dass Köln eine ziemlich gute Infrastruktur<br />
hat. Es gibt in allen Größen<br />
Spielorte und wahnsinnig viele Musiker<br />
in der Stadt. Daher gibt es hier<br />
ein unfassbares Know-How was<br />
die technische Realisierung von Live-Konzerten<br />
angeht. Das gibt es<br />
wohl in keiner anderen Stadt auf<br />
der Welt. Hier kann man wirklich jeden<br />
Tag Livemusik sehen; natürlich<br />
befördert durch den Karneval.<br />
Im <strong>Kölner</strong> Gloria präsentierte Knittler sieben Mal in Folge (P)op Kölsch.<br />
Nun wagt er den Sprung an den Tanzbrunnen.<br />
KSM: Kann genau diese Masse<br />
an Angeboten nicht auch zu einer<br />
Übersättigung führen?<br />
Knittler: Diese Gefahr habe ich<br />
schon vor fünf oder sechs Jahren<br />
gesehen, aber ich bin jedes Mal erstaunt,<br />
dass es doch immer noch<br />
mehr gibt und möglich ist, weil die<br />
Aufmerksamkeit und die Lust auf<br />
die kölsche Musik einfach sehr<br />
hoch ist und auch immer neue Zielgruppen<br />
erschlossen werden. Viel<br />
gefährlicher finde ich den Trend,<br />
dass sich eine Haltung etabliert,<br />
wonach Musik nur noch passiv<br />
und am liebsten noch kostenlos<br />
konsumiert wird –auch im Karneval.<br />
Viele Menschen hören die Musik<br />
nur noch nebenbei und setzen sich<br />
gar nicht mit der Darbietung des<br />
Künstlers auseinander. Stellenweise<br />
merke ich sogar bei kleineren Konzerten<br />
in Kneipen, dass die Leute<br />
den Künstlern nicht mehr richtig<br />
zuhören. Umso schöner sind für<br />
mich die Abende, an denen das Publikum<br />
voll mitzieht. Das sind Gänsehautmomente,<br />
die in Mark und<br />
Bein gehen!<br />
<strong>Kölner</strong> <strong>Süden</strong><br />
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