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27.01.2018 Lindauer Bürgerzeitung

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28 27. Januar 2018 · BZ Ausgabe KW 04/18<br />

AUS DER REGION<br />

In der tiefsten Felsenschlucht Mitteleuropas<br />

BZ-Winterwandertipp: Bei Eis und Schnee durch die wilde Breitachklamm bis zur Alpe Dornach<br />

Unser heutiger Winterwandertipp<br />

führt uns in eine Märchenlandschaft<br />

aus Eis und Schnee,<br />

eine Winterlandschaft mit glitzernden<br />

Eisvorhängen, Eiszapfen<br />

und tosenden Wasserfällen.<br />

Die Anfahrt erfolgt über die<br />

Deutsche Alpenstraße vorbei<br />

an Lindenberg und Oberstaufen,<br />

durch Immenstadt und weiter<br />

Richtung Oberstdorf. Kurz vor<br />

Oberstdorf zweigt eine Straße<br />

rechts nach Tiefenbach ab. Hinter<br />

Tiefenbach erreichen wir den<br />

Parkplatz und Startpunkt zur<br />

Breitachklamm. Die Anfahrt ist<br />

auch mit der Bahn bis Oberstdorf<br />

und von dort mit dem Bus<br />

möglich.<br />

Die Breitachklamm entstand<br />

erst im Laufe der letzten 10.000<br />

Jahre. Die Gletscher hatten das<br />

weiche Gestein abgetragen und<br />

das harte Gestein blieb stehen.<br />

Als die Gletscher geschmolzen<br />

waren, musste sich die Breitach<br />

auf einer Länge von 2,5 km ca.<br />

150 m tief durch das harte Gestein<br />

bohren.<br />

Sie ist die tiefste Klamm der<br />

Bayerischen Alpen und zugleich<br />

die tiefste Felsenschlucht Mitteleuropas.<br />

Jährlich begeben sich<br />

ca. 300.000 Besucher auf den<br />

rund 2,5 km langen Wanderweg<br />

durch die Klamm.<br />

Bereits am Ende des 19. Jahrhunderts<br />

gab es Versuche, die<br />

Breitachklamm begehbar zu<br />

machen. Sie scheiterten allerdings.<br />

Der junge Tiefenbacher Pfarrer<br />

Johannes Schiebel nahm schließlich<br />

die Erschließung der Klamm<br />

Jetzt im Winter hängen bizarre Eiszapfen von den steilen Wänden der<br />

Klamm.<br />

<br />

in die Hände, suchte Geldgeber<br />

und gründete den Breitachklammverein<br />

eG. Er tat dies, um seiner<br />

armen Gemeinde eine Einnahmequelle<br />

zu eröffnen und den<br />

beginnenden Tourismus anzukurbeln.<br />

Die erste Sprengung wurde<br />

am 25. Juli 1904 durchgeführt,<br />

am 4. Juli 1905 erfolgte die Einweihung<br />

der begehbaren Breitachklamm.<br />

Am 23. September 1995<br />

kam es jedoch zu einem Felssturz,<br />

in dessen Folge etwa 50.000 m3<br />

Fels und Geröll in die Schlucht<br />

stürzten. Daraufhin stauten sich<br />

300.000 m3 Wasser etwa 30 m hoch.<br />

Am 23. März 1996 brach das Wasser<br />

schließlich durch, verwüstete<br />

die Klamm vollständig und richtete<br />

Schäden in Höhe von rund<br />

300.000 DM an. Es dauerte drei<br />

Monate, bis die gröbsten Schäden<br />

beseitigt waren und man die<br />

Klamm wieder besuchen konnte.<br />

Im Dezember 2004 ging ein<br />

neues Eingangsgebäude in Betrieb.<br />

Nach wenigen Schritten erreichen<br />

wir die Klamm mit der<br />

Breitach, die sich erst breit,<br />

dann immer enger, steiler und<br />

tiefer präsentiert. Besonders im<br />

Winter bietet sie ein faszinierendes,<br />

ja fast mystisches, schaurigschönes<br />

Schauspiel. Meterhohe<br />

Eisvorhänge und schneebedeckte<br />

Felsen verwandeln die Breitach-<br />

Über 80 Meter hoch türmen sich<br />

die Felswände.<br />

Im Winter bietet die Breitachklamm ein faszinierendes Bild. BZ-Fotos: WV<br />

klamm bei jedem Sonnenstrahl<br />

in ein funkelndes Winterwunderland.<br />

Die Klamm ist zu einer<br />

bizarren, verzauberten, glitzernden<br />

Winterwelt erstarrt. Die gut<br />

ausgebauten Wanderwege sind<br />

bei jeder Wetterlage mit festem<br />

Schuhwerk begehbar.<br />

Der Weg windet sich an den<br />

Felswänden entlang, die oft<br />

nahezu senkrecht aufragen bzw.<br />

abfallen. In einer guten halben<br />

Stunde geht es hinauf zur oberen<br />

Kasse nahe der Walserschanze<br />

am Eingang ins Kleine Walsertal.<br />

Hier muss man sich entscheiden:<br />

Entweder man folgt<br />

dem Herweg wieder hinunter<br />

zum Ausgangspunkt oder man<br />

geht links am Häuschen vorbei<br />

auf dem Zwingsteg bergwärts.<br />

Falls man die letztere Variante<br />

wählt, sollte man sich an der<br />

Kasse beim Eingang nach den<br />

Wegverhältnissen erkundigen.<br />

Der Weg ist nach Neuschneefall<br />

nur begehbar, wenn er zuvor<br />

geräumt und gestreut wurde. Er<br />

führt erst über steinerne Stufen,<br />

dann in Kehren durch den Wald<br />

Anzeigen<br />

<br />

BZ WANDERTIPP<br />

hinauf ans Licht.<br />

Die Alpe Dornach bietet nach<br />

einer guten halben Stunde ab der<br />

oberen Kasse eine gemütliche,<br />

aussichtsreiche Einkehr. Die tolle<br />

Aussicht auf die Berge rund um<br />

Oberstdorf macht die Einkehr<br />

perfekt.<br />

Nach der Rast folgen wir dem<br />

Fahrweg durch den Wald hinab<br />

bis zum Ausgangspunkt. WV<br />

Mehr Fotos und eine Karte, auf<br />

welcher der Wanderweg verzeichnet<br />

ist, finden Sie auf<br />

unserer Homepage:<br />

@ www.bz-lindau.de<br />

Alle Infos zur Wanderung erhalten<br />

Sie direkt und übersichtlich<br />

auf Ihr Smartphone oder Tablet,<br />

wenn Sie die Outdooractive-App<br />

herunterladen (gibt es auch als<br />

kostenlose Version), die App<br />

öffnen und unter dem Menüpunkt<br />

„Tourscanner“ den folgenden<br />

QR-Code scannen.<br />

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AUF EINEN BLICK<br />

Anforderungen:<br />

Besonders mit Kindern macht<br />

diese Winterwanderung viel Spaß.<br />

Gehzeit:<br />

Gut 1,5 Stunden für rund 4,5 km<br />

Höhenunterschiede:<br />

226 m

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