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stahlmarkt 2.2018 (Februar)

Aus dem Inhalt: Stahlhandel & Stahl-Service-Center, IT im Stahlmarkt / Digitalisierung, Metallbearbeitung

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20 K Branchenbericht<br />

Neuer Schwung im deutschen Maschinenbau<br />

Auch 2018 wird ein erfolgreiches Jahr<br />

Frankfurt/Main. Die mehrjährige Stagnation scheint überwunden: Beim<br />

deutschen Maschinenbau geht es wieder aufwärts. Dem Produktions plus<br />

von 3 % im vergangenen Jahr soll 2018 mindestens wieder ein Zuwachs in<br />

gleicher Höhe folgen. Dabei hofft die Investitionsgüterbranche auch auf<br />

eine Belebung im Inland.<br />

Gut ein Jahr steht Carl Martin Welcker<br />

jetzt an der Spitze des Verbands Deutscher<br />

Maschinen- und Anlagenbau (VDMA).<br />

Rückblickend auf die Entwicklung der überwiegend<br />

mittelständischen Branche, zeigt er<br />

sich für diesen Zeitraum durchaus zufrieden:<br />

»Alles in allem kann 2017 mit Fug und<br />

Recht als Aufschwungsjahr bezeichnet werden.<br />

Und für 2018 erwarten wir eine gleichbleibende<br />

Dynamik.« Welckers Fazit und<br />

Voraussage bergen insofern Neuheiten, als<br />

die Jahre zuvor eher mau für den Maschinenbau<br />

ausfielen. 2011 war das letzte gute<br />

Jahr, dann folgten fünf Perioden, in denen<br />

die Entwicklung der Produktion zwischen<br />

plus 1,2 % und minus 1,2 % schwankte:<br />

Der Maschinenbau kam nicht voran, er<br />

bewegte sich auf der Stelle. Insbesondere im<br />

Inland fehlte wegen mangelnder Investitionen<br />

der verarbeitenden Industrie der<br />

Schwung. Da rund drei Viertel der Maschinen<br />

ins Ausland verkauft werden, konnte<br />

die Flaute im Inland zumeist ausgeglichen<br />

werden. »Auch 2017 konnte das Wachstum<br />

der Produktion von 3 % nur dank der guten<br />

Situation bei den Exporten (bis Ende Oktober<br />

über 6 %) erreicht werden«, so VDMA-<br />

Konjunkturexperte Olaf Wortmann. Der<br />

Umsatz wird 2017 nach vorläufigen Zahlen<br />

bei 224 (219) Mrd. € gelandet sein und<br />

damit erstmals über 200 Mrd. €.<br />

Investitionen im Inland ziehen an<br />

Doch offenbar hat die Wende im Heimatmarkt<br />

begonnen. Angesichts der derzeitigen<br />

Investitionspläne der Unternehmen in<br />

Deutschland können sich auch die Maschinenbauer<br />

Hoffnungen auf stärkere Impulse<br />

aus dem Inland machen. Nach dem Investitionsindikator,<br />

den der Bundesverband<br />

»<br />

Alles in allem kann 2017 mit Fug und Recht als<br />

Aufschwungsjahr bezeichnet werden. Und für 2018<br />

erwarten wir eine gleichbleibende Dynamik.<br />

Carl Martin Welcker, Präsident des Verbands Deutscher Maschinenund<br />

Anlagenbau (VDMA)<br />

Deutscher Leasing-Unternehmen zusammen<br />

mit dem ifo Institut für die Wirtschafts-<br />

Woche ermittelt, werden die Ausrüstungsinvestitionen<br />

deutlich steigen. Der Index<br />

deute für 2018 auf ein Plus dieser Investitionen,<br />

die zum großen Teil dem Maschinenbau<br />

zugutekommen, von 6,4 % hin. Unterstützung<br />

erhalten die Optimisten im Maschinenbau<br />

auch aus den Ergebnissen des aktuellen<br />

Maschinenbau-Barometers der Wirtschaftsprüfungs-<br />

und Beratungsgesellschaft<br />

PwC (PricewaterhouseCoopers) von Ende<br />

November 2017. »Die Stimmung im deutschen<br />

Maschinenbau ist weiterhin blendend:<br />

Aktuell sehen neun von zehn Maschinenbauern<br />

die deutsche Wirtschaft auf<br />

Wachstumskurs. Von einer auch weiterhin<br />

positiven konjunkturellen Entwicklung in<br />

den kommenden zwölf Monaten gehen<br />

80 % der befragten Entscheider aus«, heißt<br />

es. Das PwC-Maschinenbau-Barometer ist<br />

die Auswertung einer Panelbefragung von<br />

etwa 100 Führungskräften im deutschen<br />

Maschinenbau. Gingen die Befragten Mitte<br />

des Jahres noch von einer Umsatzsteigerung<br />

von 3,9 % im Jahresvergleich aus, erwarteten<br />

sie für 2017 zur Zeit der Befragung nun<br />

ein Plus von durchschnittlich 5,6 % – den<br />

höchsten Wert seit Beginn der Erhebung.<br />

Die Entwicklung des eigenen Unternehmens<br />

in den nächsten zwölf Monaten schätzen<br />

die Maschinenbauer sogar noch stärker<br />

ein: Im Schnitt erwarten sie eine Umsatzsteigerung<br />

von 6,6 %. »Die ungebrochen<br />

hohe Auslastung der Unternehmen sowie<br />

sehr positive Umsatzerwartungen sorgen für<br />

gute Stimmung in der Branche«, kommentiert<br />

Dr. Frank Schmidt, Partner und Leiter<br />

des Bereichs Industrielle Produktion bei<br />

PwC. »Besonders erfreulich ist, dass viele<br />

Maschinenbauer die gute Lage für den Ausbau<br />

der eigenen Investitionstätigkeit nutzen<br />

wollen.« Tatsächlich planen 60 % der Ma -<br />

schinenbauer in den kommenden zwölf<br />

Monaten größere Investitionen. Die wiederum<br />

landen überwiegend bei Kollegen des<br />

Maschinenbaus. Durchschnittlich wollen die<br />

Unternehmen 9 % ihres Gesamtumsatzes<br />

für Investitionsvorhaben<br />

aufwenden.<br />

»Vor allem sollen<br />

die Bereiche Forschung<br />

und Entwicklung<br />

sowie<br />

Marketing und Vertrieb<br />

von den Ausgabenerhöhungen<br />

profitieren – ein starkes strategisches Signal<br />

der Unternehmensführungen nach innen<br />

und außen«, so PwC-Experte Schmidt.<br />

Maschinenpark muss modernisiert<br />

werden<br />

Auch Welcker sieht das Inlandsgeschäft wieder<br />

positiver: »Im Maschinenbau und auch<br />

bei unseren Kunden im verarbeitenden<br />

Gewerbe im Inland sind die Kapazitäten<br />

inzwischen wieder gut ausgelastet. Hinzu<br />

kommt: Viele der älteren Maschinen und<br />

Anlagen im Markt dürften die fortschreitende<br />

Digitalisierung nicht hinreichend meistern.<br />

Das macht uns Mut, dass auch die<br />

Inlandsorders nun endlich wieder Fahrt aufnehmen.«<br />

Auch die mit 9 % stark gestiegenen<br />

Auftragseingänge der Branche im vergangenen<br />

Jahr (die Daten reichen bis Ende<br />

Oktober), die wegen ihres oft hohen Einzelvolumens<br />

nicht selten Beschäftigung für<br />

ein Jahr oder mehr sichern, können als Signal<br />

dafür gewertet werden, dass sich das<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>2.2018</strong>

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