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pfalz-magazin_Winter2017_18_Ausg42

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Im Gespräch<br />

Im Gespräch mit<br />

Matthias Stachel<br />

Er ist ohne Zweifel einer der herausragenden Rotweinwinzer der Pfalz, vor allem dann, wenn es um „exotischere“ Rebsorten geht.<br />

Wir durften ihn exklusiv über seine Erfahrungen, über seine besondere Art, Wein zu erzeugen sowie über das Weinjahr 2017<br />

ganz allgemein befragen. TS = Thomas Steinmetz, Redakteur des <strong>pfalz</strong>-<strong>magazin</strong>s; MS = Matthias Stachel<br />

Foto: links Matthias Stachel, rechts Thomas Steinmetz<br />

Fotos: Rita und Thomas Steinmetz<br />

Matthias Stachel ist 37 Jahre alt und seit 2003 für den Weinbau des<br />

Weinguts Erich Stachel in Maikammer verantwortlich; tatkräftig unterstützt<br />

durch seinen Vater Erich Stachel, der wiederum berühmt ist<br />

für seine edlen Obstbrände und die Produktion des überaus beliebten<br />

„Nocinos“ (wir berichteten in der Sept-Ausgabe, Anm.).<br />

Erneut wurde er im Jahr 2016 mit dem Deutschen Rotweinpreis des<br />

Schweizer Magazins Vinum, diesmal für den „Syrah Heiligenberg<br />

2014“ ausgezeichnet; schon 2012 hatte er dort mit dem „Syrah<br />

2010“ in der Kategorie „Internationale Sorten“ den ersten Platz<br />

abgeräumt.<br />

Matthias Stachel führt sehr erfolgreich weiter, was sein Vater seit<br />

Jahrzehnten aufgebaut hat, nämlich voller Leidenschaft das Beste aus<br />

dem Rebensaft an Qualität herauszuholen. Gelernt hat er das von<br />

der Pike auf. Er reiste buchstäblich um die Welt, um seinen Horizont<br />

in Bezug auf seine vinophile Leidenschaft zu erweitern. Er absolvierte<br />

seine Ausbildung zunächst beim renommierten Weingut Knipser;<br />

danach ging es nach Kalifornien und Neuseeland, wo er sich Kennt-<br />

nisse über den Anbau von hierzulande eher wenig verbreiteten<br />

Rebsorten aneignete.<br />

TS: Was mich heute interessiert, ist der neue Jahrgang 2017, der<br />

ja vor wenigen Tagen im Großen und Ganzen abgeschlossen sein<br />

dürfte. Was kannst du mir darüber sagen?<br />

MS: Nun, man könnte tatsächlich von einer Art „Turbo-Lese“ sprechen,<br />

weil fast alle Sorten gleichzeitig reif waren. Es musste alles ganz<br />

schnell gehen, um die Qualität im Griff zu halten. Das ist deshalb so<br />

wichtig, weil der Alkoholgehalt sonst zu sehr in die Höhe geht. Das<br />

will man aber eher vermeiden, um leichtere, elegante Weine zu bekommen.<br />

TS: Wenn du das Weinjahr 2017 beurteilen müsstest, welche<br />

Punktzahl (nach dem 100-Punkte-System, Anm.) würdest du ihm geben?<br />

MS: Doch schon so 90–95 Punkte! Vergleichbar ist das Weinjahr etwa<br />

mit dem 2015er.<br />

TS: (erstaunt) Wie? Wirklich so hoch?<br />

MS: Ja, wirklich! Nun, bei dem 2016er Weinjahr hatten wir zwar die<br />

Möglichkeit, mehrere Qualitäten aus einem Weinberg herauszuholen,<br />

indem man die Lese zeitlich versetzt ausgeführt hat. Dieses Jahr<br />

war zwar nicht die Zeit dafür, weil, wie gesagt, alles schnell gehen<br />

musste. Aber die Qualität des Lesegutes ist ausgezeichnet! Wir waren<br />

dieses Jahr zum ersten Mal seit Langem bereits Ende September<br />

komplett mit der Lese fertig!<br />

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