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Pfalz-Magazin Frühjahr 2018

Das Freizeitmagazin für die Metropolregion Pfalz, Rhein-Neckar und Nordbaden. Alles erfahren, wenn es um Genuss, Wein, Kultur und Reisen geht.

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Kulinarisches<br />

Fructose<br />

— Teufelszeug oder Lebenselexier?<br />

Fotos: Fotolia<br />

Zucker ist quasi überall. Wir Deutschen essen durchschnittlich am Tag 24 Teelöffel davon, ein Vielfaches der empfohlenen Menge.<br />

Doch Zucker ist nicht gleich Zucker. Die Fructose (Fruchtzucker) beispielsweise ist in Maßen im Obst harmlos, aber in größeren Mengen,<br />

in industriell hergestellten Lebensmitteln und als Zuckeraustauschstoff dagegen nicht.<br />

F<br />

ructose ist ein sogenannter Einfachzucker (Monosaccharid),<br />

der zu den Kohlenydraten zählt. Während hingegen üblicher<br />

Haushaltszucker (Saccharose), je zur Hälfte aus Frucht- und<br />

Traubenzucker (Glucose) besteht. Sie liefern beide gleich viel Kilokalorien:<br />

4 pro Gramm, werden aber unterschiedlich verstoffwechselt.<br />

Fructose in Industrieprodukten<br />

Natürlicherweise kommt die Fructose im Kernobst (Äpfeln und<br />

Birnen), Beeren sowie in manchen exotischen Früchten (Granatapfel<br />

und Kaki) oder im Honig vor. Sie ist doppelt so süß wie reine Glucose,<br />

hat etwa 20% mehr Süßkraft als Zucker und wirkt geschmacksverstärkend.<br />

Daher wird sie immer mehr zum Süßen von industriell hergestellten<br />

Lebensmitteln wie Süßigkeiten, Speiseeis, Limonaden bis<br />

hin zum Fleischsalat, Fertigpizza, Joghurt oder Leberwurst eingesetzt.<br />

Verwendet wird dabei mit Fructose angereicherter Sirup aus der<br />

preisgünstigen Maisstärke. In der Zutatenliste findet man die Fructose<br />

auch unter der Bezeichnung „weniger süß“, „weniger Zucker“,<br />

„Fruchtsüße“, „Glukosesirup“, „Maissirup“ und vor allem „Isoglukose“,<br />

alles Bezeichnungen für Fruktose-Glukose-Sirup, ein aus Weizen-<br />

und vor allem Maisstärke hergestelltes Zuckergemisch mit Fructose<br />

als Hauptbestandteil.<br />

Fructoseunverträglichkeit weit verbreitet<br />

Glucose ist enorm lebenswichtig für die Energieversorgung der Zellen<br />

– von den Muskeln bis hin zum Gehirn. Auf Fructose kann der Körper<br />

dagegen leicht verzichten. Zudem gelangt Glucose mithilfe des Hormons<br />

Insulin schneller aus dem Blut in die Zellen als Fructose, die erst<br />

über Umwege zur Energieproduktion genutzt werden kann. Schon im<br />

Darm wird Fructose von Menschen unterschiedlich gut und vor allem<br />

langsamer als Glucose aufgenommen. Nach zahlreichen Studien<br />

macht über einen längeren Zeitraum, stetig größere eingenommene<br />

Mengen an Fructose in beispielsweise Getränken (Softdrinks) oder<br />

Süßwaren sogar krank. Wenn der Dünndarm bei zu viel Fructose<br />

schnell überfordert ist, kann er die Fructose nicht mehr vollständig ans<br />

Blut weiter geben. So gelangt ein Teil der Fructose in den Dickdarm,<br />

wodurch Bakterien jetzt anfangen, jede Menge Gase und Säuren zu<br />

produzieren. Es kann dann zu Bauchweh, Blähungen, Durchfall oder<br />

Entzündungen der Darmschleimhaut kommen (Fructoseunverträglichkeit).<br />

Normale Mengen, wie sie in Obst und Gemüse natürlicherweise<br />

vorhanden sind, stellen hingegen bei gesunden Menschen<br />

überhaupt kein Problem dar.<br />

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