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SchlossMagazin Fünfseenland Februar 2018

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14 | region | Starnberger Musiktage<br />

18. Starnberger Musiktage<br />

Musik verbindet<br />

die Welt<br />

Interview Vesna Mlakar<br />

Foto wildundleise.de<br />

Darauf freuen sich alle Freunde klassischer Musik:<br />

Vom 19. März bis 8. April lädt Prof. Rudens Turku als<br />

Begründer und künstlerischer Leiter wieder zu den<br />

Starnberger Musiktagen ein. Das <strong>SchlossMagazin</strong><br />

hat mit ihm über seine Philosophie und seine<br />

Erfahrungen gesprochen.<br />

Lieber Herr Turku, Sie sind ein gefragter Pädagoge mit weltweitem<br />

Wirkungsradius und eigenen Violinklassen an renommierten<br />

Akademien in Österreich und Italien. Welche<br />

Lehrmethoden bzw. -prinzipien sind Ihnen wichtig?<br />

Ein System zu haben, um dann doch frei – ohne System – zu spielen<br />

und zu unterrichten. Das hört sich verwirrend an, aber so ist<br />

es. Zu viel System bzw. eine zu schematisierte Methodik kann<br />

schädlich sein. Hat man keine Prinzipien, kommt man allerdings<br />

auch nicht weiter. Die richtige Balance zu finden ist vermutlich<br />

für jeden Lehrer eine schwierige, dabei sehr wichtige<br />

Herausforderung.<br />

Woran machen Sie fest, wie groß Sie das Talent Ihrer jeweiligen<br />

Schüler einschätzen?<br />

Es spielen wahrscheinlich verschiedene Faktoren eine Rolle. Hat<br />

jemand ein starkes Bedürfnis nach musikalischem Lernen, hat er<br />

eine große innere Motivation, sich intensiv mit Musik zu beschäftigen,<br />

Wissbegierde, ein hohes Maß an Aufmerksamkeit<br />

und musikalischem Gestaltungswillen. Und dann sind da vor<br />

allem die Augen. Sie verraten und lassen mich erkennen, ob je­<br />

mand mit Begeisterung für sein Instrument brennt! Generell<br />

bin ich überzeugt, dass jeder eine Begabung besitzt, genauso<br />

wie Intelligenz und geistiges Vermögen. Die Frage der<br />

Umwelteinwirkung spielt in jungen Jahren dabei eine ausschlaggebende<br />

Rolle. Deshalb gehören für mich mittlerweile,<br />

natürlich neben den musikalischen Punkten, Erziehung,<br />

musikalische Erfahrungen und Bildung zu den wichtigen Faktoren<br />

einer erfolgversprechenden Ausbildung. Die maßgebliche<br />

Frage bleibt dennoch, welchen Weg ein junger Mensch<br />

zu gehen bereit ist. Musiker zu sein bedeutet, 24 Stunden am<br />

Tag für die Musik zu leben. Dessen muss man – muss er sich –<br />

sich bewusst sein.<br />

Wie gehen Sie damit um, wenn Sie evtl. erkennen, dass ein Student<br />

zwar mit Liebe musiziert, es aber wahrscheinlich nicht zum gefeierten<br />

Solisten bringen wird?<br />

Zuallererst sollte beim Musizieren die Freude im Vordergrund<br />

stehen. Das heißt, wenn jemand mit Liebe musiziert, so ist das<br />

für mich als Lehrer das Wunderbarste was mir wiederfahren<br />

kann. An eine solistische Karriere zu denken, ist überhaupt nicht

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