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Der Schwimmtrainer Nr. 106

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DER SCHWIMMTRAINER<br />

Mitgliederzeitschrift<br />

der Deutschen<br />

<strong>Schwimmtrainer</strong>-<br />

Vereinigung e. V.<br />

Fachzeitschrift<br />

für den <strong>Schwimmtrainer</strong><br />

<strong>Nr</strong>. <strong>106</strong> 20.11.2014<br />

ACHTUNG:<br />

In diesem Heft<br />

befindet sich die Ausschreibung<br />

für die Fachtagung 2015 in Frankfurt.


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DSTV / <strong>Der</strong> <strong>Schwimmtrainer</strong> 3<br />

November 2014<br />

Titelfoto: Chef-Bundestrainer - Henning Lambertz


DSTV / <strong>Der</strong> <strong>Schwimmtrainer</strong> 5<br />

November 2014<br />

DEUTSCHE SCHWIMMTRAINER-VEREINIGUNG E. V.<br />

Ausschreibung zur 44. Trainer-Fachtagung 2015 der DSTV<br />

Lage, 10. Okt. 2014.<br />

Vom 15. bis 17. Mai 2015 findet die 44. Trainer-Fachtagung der Deutschen <strong>Schwimmtrainer</strong>-Vereinigung e. V.<br />

(DSTV) statt. Willkommen dazu sind alle am Schwimmsport Interessierten!<br />

Ort:<br />

Sportschule und Bildungsstätte des Landessportbundes Hessen e.V.<br />

Otto-Fleck-Schneise 4; 60528 Frankfurt am Main; Telefon: 069/6789-0<br />

Zeit: Freitag , 15. Mai 2015 - 15.00 Uhr, bis Sonntag, 17. Mai 2015 - 13.00 Uhr<br />

Die Trainer-Fachtagungen der DSTV sind gemäß Rahmenrichtlinien<br />

des Deutschen Schwimm-Verbandes als<br />

Fortbildungsmaßnahmen zur Verlängerung der A-, B-<br />

und C-Trainerlizenzen sowie der Fachübungsleiterlizenz<br />

anerkannt. Die Teilnahme wird durch Aushändigung<br />

eines Zertifikates ausschließlich am Ende der Veranstaltung<br />

bestätigt: Voraussetzung dafür ist der Besuch<br />

von mindestens 15 Unterrichtsstunden während der<br />

Veranstaltung.<br />

Tagungsinhalt:<br />

Eine Fahrt in die Sportschule des Landessportbundes<br />

Hessen ist für die DSTV aus Erfahrung ein gutes Ziel.<br />

Quartiere, Räumlichkeiten für die Arbeitskreise in der<br />

Theorie und auch solche für die Praxis mit Schwimmbad<br />

und Turnhallen stehen zur Verfügung.<br />

Die Veranstaltung beginnt am 15.05 um 15.00 und endet<br />

am 17.05.2015 um 13.00. Die Anzahl der Fortbildungseinheiten<br />

decken die für eine Lizenzverlängerung<br />

der verschiedenen Stufen (C – A) ab.<br />

Alle Arbeitskreise sind für die Teilnehmer unabhängig<br />

der Lizenzstufe zugängig, so dass sich auch A-Lizenzinhaber<br />

mit den Nöten anderer auseinandersetzen können<br />

und umgekehrt natürlich ebenso.<br />

Nur der `Blick über den Gartenzaun´ bringt neue<br />

Perspektiven.<br />

Für die Jahrestagung 2015 stehen wie immer hochqualifizierte<br />

Kräfte zur Verfügung. Die Planungen sind im<br />

vollen Gange. Angefragt sind Referenten aus dem Inund<br />

Ausland u.a. der Chefbundestrainer Lambertz,<br />

der erfolgreiche Trainer Haller aus England, Trainer<br />

aus den Niederlanden, welche die bei der letzten EM so<br />

erfolgreichen holländischen Freiwasserschwimmer<br />

beleuchten, der Trainer von Paul Biedermann Frank<br />

Embacher, dem das Thema `Duale Karriere´ ein besonderes<br />

Anliegen ist. Ein Highlight könnte die Zusage<br />

der Paralympic-Schwimmerin Kirsten Bruhn und<br />

ihrem Lebensgefährten Phillip Semechin werden.<br />

Besonders die Veranstaltungen im Bad und in der Turnhalle<br />

bereichern die Erkenntnisse und Auffassungen<br />

der Theorie. Auch wird die Möglichkeit zur Auffrischung<br />

der Rettungsqualifikation angeboten.<br />

Anmeldungen<br />

Die Anmeldungen sind bitte bis spätestens Freitag,<br />

17. 04. 2015 zu senden an: DSTV Karl-Heinz Dinter,<br />

Sedanstr. 18, 47229 Duisburg, Telefax +49 2065<br />

689027, E-Mail: karl-heinz.dinter@arcor.de<br />

<strong>Der</strong> Tagungsbeitrag muss bis 14.02.2015 bei der<br />

DSTV-Kasse eingegangen sein. Bei späteren Zahlungsbuchungen<br />

wird ein Spätzahlerzuschlag in<br />

Höhe von 25,00 € erhoben.<br />

Absolut letzter Anmeldetermin für alle ist der Freitag,<br />

17. 04. 2015.<br />

Es wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass die<br />

Teilnahme nur nach erfolgter Zahlung möglich ist!<br />

Die Anmeldungen werden wie bisher nach dem „Windhund-Prinzip“<br />

registriert. Wer frühzeitig bucht und<br />

bezahlt, hat die Chance, die gewünschte Zimmerkategorie<br />

zu belegen. Es wird auf eine eingeschränkte Verfügbarkeit<br />

von Einzelzimmern in der Sportschule des<br />

HSB hingewiesen.<br />

Alle, die sich verbindlich bis 17.04.2015 angemeldet haben,<br />

erhalten eine persönliche Anmeldebestätigung per<br />

Email sowie Ende April einen spezifizierten Tagungsführer,<br />

der das gesamte Programm und die verantwortlichen<br />

Referenten/innen vorstellt. Außerdem wird auf<br />

der Webseite (www.dstv-schwimmtrainer.de/Tagungen)<br />

aktuell über die Tagung formiert.<br />

Tagungskostenbeitrag<br />

Die auch im Anmeldeformular ausgewiesenen Preisklassen<br />

sind:<br />

Mitglied 1<br />

Nichtmitglied<br />

a) bei Unterbringung im 3-Bett-Zimmer<br />

189,00 € / Person 329,00 € /Person<br />

b) bei Unterbringung im 2-Bett-Zimmer<br />

222,00 € / Person 362,00 € /Person<br />

c) bei Unterbringung im 1-Bett-Zimmer<br />

250,00 € / Person 390,00 € /Person<br />

d) ohne Unterbringung, nur Hörer<br />

144,00 € / Person 244,00 € /Person<br />

1<br />

Diese Preise gelten auch für die Begleitpersonen eines Mitglieds


DSTV / <strong>Der</strong> <strong>Schwimmtrainer</strong> 6<br />

November 2014<br />

Als verbindliche Anmeldung wird nur betrachtet:<br />

Eingang des Anmeldeformulars bis spätestens 14. 02.<br />

2015 und gleichzeitiger Eingang des Betrages auf das<br />

Konto 1014285012 bei der KD-Bank Duisburg, BLZ 350<br />

601 90 , unter dem Stichwort „DSTV-Trainerfachtagung<br />

2015“. IBAN: DE46 3506 0190 1014 2850 12,<br />

BIC: GENODED1DKD<br />

Bei später eingehenden Anmeldungen wird ein Spätzahlerzuschlag<br />

von 25,00 € fällig.<br />

Absolut letzter Anmeldetermin ist der 17. 04. 2015.<br />

Nur für unsere ausländischen Tagungsteilnehmer kann<br />

eine Barzahlung bei der Veranstaltung ermöglicht werden.<br />

<strong>Der</strong> DSTV-Schatzmeister Karl-Heinz Dinter vermittelt im<br />

Rahmen der Verfügbarkeit zusätzliche Nächte in der<br />

Sportschule auf Kosten des/der Buchenden.<br />

Die Tagungsgebühr beinhaltet:<br />

Referate, Übernachtungen, Verpflegung (beginnend am<br />

Freitag, 15. 05., mit dem Abend-essen, Samstag, 16.<br />

05. 2015 mit Frühstück, Mittag- und Abendessen und<br />

endend am Sonntag, 17.05.2015, mit dem Frühstück;<br />

Verpflegung auch in den Tagungspausen).<br />

Am 17. Mai kann im Restaurant ein Mittagessen auf<br />

eigene Kosten geordert werden, hierzu ist eine Anmeldung<br />

zu Beginn der Tagung erforderlich!<br />

Einladung zur Mitgliederversammlung 2015<br />

Mit dieser Einladung berufe ich die Ordentliche Mitgliederversammlung 2015 der Deutschen <strong>Schwimmtrainer</strong>-<br />

Vereinigung e. V. (DSTV) ein. Alle Mitglieder der DSTV sind dazu herzlich eingeladen und stimmberechtigt.<br />

Zeit: Samstag, 16. Mai 2015, 18.00 Uhr,<br />

Ort: Sportschule und Bildungsstätte des Landessportbundes Hessen e.V., Otto-Fleck-Schneise 4,<br />

60528 Frankfurt am Main.<br />

Tagesordnung:<br />

1. Genehmigung des Protokolls der Mitgliederversammlung 2014 (veröffentlicht in „<strong>Der</strong> <strong>Schwimmtrainer</strong>“, <strong>Nr</strong>. 105,<br />

S. 21 bis 23)<br />

2. Genehmigung der Tagesordnung<br />

3. Jahres- und Geschäftsbericht des Präsidiums<br />

4. Aussprache über die Berichte<br />

5. Bericht der Kassenprüfer<br />

6. Entlastung des Präsidiums<br />

7. Beschlussfassung über vorliegende Anträge<br />

Anträge können von den Mitgliedern und dem Präsidium gestellt werden und sind bis spätestens 08. Mai 2015<br />

schriftlich mit Begründung beim Präsidenten (Hasso-Rüdiger Tretow, Wilhelm-Busch-Str. 6, 32791 Lage, bzw.<br />

h-rue-tre@t-online.de) oder bei der Geschäftsführerin (Felicitas Hahne, Kentroper Weg 66, 59063 Hamm, bzw.<br />

felicitas.hahne@gmx.de) der DSTV einzureichen.<br />

Hasso-Rüdiger Tretow<br />

Präsident der Deutschen <strong>Schwimmtrainer</strong>-Vereinigung e. V. (DSTV)<br />

Die Sportschule und Bildungsstätte des Landessportbundes Hessen e.V.<br />

Otto-Fleck-Schneise 4; 60528 Frankfurt am Main erreichen Sie:<br />

Mit dem Pkw<br />

- In dem der Sportstätte Otto-Fleck-Schneise 4 gegenüberliegenden<br />

Parkhaus muss mit Parkgebühren in<br />

Höhe von rund 10 € für den gesamten Zeitraum gerechnet<br />

werden.<br />

- Von der Autobahn aus Richtung Köln-Würzburg (A 3):<br />

- Abfahrt Frankfurt-Süd, in Richtung Stadion den Schildern<br />

“Sportverbände” folgen, in die Otto-Fleck-<br />

Schneise einbiegen. Aus der Innenstadt: In Richtung<br />

Stadion über Kennedy-Allee, Mörfelder Landstraße am<br />

Stadion vorbei der Beschilderung “Sportverbände” folgend<br />

in die Otto-Fleck-Schneise einbiegen.<br />

- Vom Flughafen: Auf der B 43 Richtung Frankfurt<br />

Innenstadt der Beschilderung “Sportverbände” in die<br />

Otto-Fleck-Schneise folgen.<br />

Mit öffentlichen Verkehrsmitteln<br />

Ab Hauptbahnhof, Hauptwache, Konstablerwache mit<br />

der S-Bahn S 8, S 9 (Richtung Frankfurt Flughafen) –<br />

oder ab S-Bahnhof Flughafen mit der S-Bahn S 8, S 9<br />

(Richtung Frankfurt Hbf.) bis zum S-Bahnhof Stadion.<br />

Von da noch circa zehn Minuten Fußweg bis zur Sportschule.


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DSTV / <strong>Der</strong> <strong>Schwimmtrainer</strong> 8<br />

November 2014<br />

Anmeldung<br />

zur 44. Trainer-Fachtagung der DSTV vom 15. bis 17. Mai 2015 in Frankfurt/M 2<br />

..................................................................................... ……………..…...........................<br />

Name, Vorname (bitte in Druckbuchstaben) geboren am<br />

....................................................................................................................<br />

Verein<br />

(bitte in Druckbuchstaben)<br />

................................................................................................................................................<br />

Anschrift (bitte in Druckbuchstaben)<br />

................................................................................................................................................<br />

Telefon Telefax E-Mail<br />

Ich bin Mitglied der DSTV<br />

Ich bin Begleitperson des Mitglieds<br />

Ich besitze die ............. Lizenz<br />

Ich besitze die ..............Lizenz<br />

...............................................................................................................................<br />

Name, Vorname des Mitglieds (bitte in Druckbuchstaben)<br />

Ich bin kein Mitglied der DSTV<br />

Ich besitze die ..............Lizenz<br />

Ich melde mich verbindlich zur Trainer-Fachtagung an:<br />

Mitglied 3<br />

Nichtmitglied<br />

Unterbringung im Dreibettzimmer 189,00 € /Person 329,00 € /Person<br />

Unterbringung im Zweibettzimmer 222,00 € /Person 362,00 € /Person<br />

Unterbringung im Einbettzimmer 250,00 € /Person 390,00 € /Person<br />

ohne Unterbringung, nur Hörer 144,00 € /Person 244,00 € /Person<br />

Unterbringung bitte zusammen mit: ..............................................................................<br />

Name(bitte in Druckbuchstaben)<br />

Ich/Wir melde/n mich/uns für die Auffrischung der Rettungsqualifikation an.<br />

Ich/Wir buchen ………..Anschlussnächte im EZ im DZ im 3-BZ<br />

(zusätzliche Nächte müssen vor Ort extra bezahlt werden)<br />

Ich habe / werde die Tagungsgebühr bis 14. 02. 2015 an die DSTV auf das Konto 1014285012 bei der KD-Bank<br />

Duisburg, BLZ 350 601 90, unter dem Stichwort „DSTV-Fachtagung 2015“ überweisen. BIC: GENODED1DKD,<br />

IBAN: DE46 3506 0190 1014 2850 12<br />

Nach Ablauf dieses Anmeldetermins wird mir ein Spätzahlerzuschlag von 25,00 € berechnet.<br />

Unterschrift: ..............................................................................................................................................<br />

2<br />

Bitte kopieren/ausschneiden/von www.dstv-online.de laden oder entsprechend schreiben.<br />

3<br />

Diese Preise gelten auch für die Begleitpersonen eines Mitglieds.<br />

Achtung: Absenden bis spätestens 17. 04. 2015 an DSTV, Karl-Heinz Dinter, Sedanstr. 18, 47229 Duisburg,<br />

Telefax +49 2065 689027, E-Mail: karl-heinz.dinter@arcor.de<br />

Vereinigung e. V. (DSTV)


Trainingslager für<br />

Mastersschwimmer unter Palmen<br />

Anzeige<br />

© Frank Wechsel<br />

Für die Mastersaison unter Palmen fit werden, während in<br />

Deutschland Schnee liegt. Im Freibad unter professioneller Anleitung<br />

Bahnen ziehen, anstatt mit Mütze und Daunenjacke ins<br />

Hallenbad zu gehen. Kanaren statt Deutschland. Dies alles ermöglicht<br />

das SWIM-Camp powered by Speedo auf Lanzarote.<br />

Frei nach dem Motto „Schwimmen ist mehr als Kachelnzählen“<br />

veranstaltet die Zeitschrift SWIM ein Trainingslager für Master-<br />

Schwimmer auf Lanzarote. Vom 31. Januar bis 6. Februar 2015<br />

findet dieses besondere Trainingslager in der spektakulären<br />

und komfortablen Ferien-Anlage des bekannten Club La Santa<br />

statt. Unter Leitung der beiden Profi-Coaches Sarah Poewe<br />

und Matthias Lehne feilen die Teilnehmer am perfekten Armzug,<br />

perfektionieren die Rollwende und holen sich die Tipps von<br />

den Profis. Als Ausstattungspartner für die Teilnehmer ist zudem<br />

der Schwimmspezialist Speedo mit an Bord und sorgt dafür,<br />

dass das richtige Equipment für das Technik- oder Krafttraining<br />

jederzeit bereit steht. Im Rahmen eines Testcenters<br />

bekommt jeder die Möglichkeit, z.B. die für sich optimale<br />

Schwimmbrille zu finden. Zusätzlich erhält jeder Teilnehmer<br />

ein Speedo-Equipment-Paket bestehend aus Pullkick, Kickboard,<br />

BioFuse Paddles, Kurzflossen, Mesh Bag und Badekappe.<br />

<strong>Der</strong> Schwimmausrüster Speedo engagiert sich seit einiger Zeit<br />

verstärkt im Bereich Mastersschwimmen und plant ab 2015<br />

auch seine Vereinsverträge um die Masterssparte auszuweiten.<br />

Somit war die Idee, ein SWIM-Camp für Masters zu unterstützen,<br />

naheliegend. „Uns ist bewusst, dass die Masters sehr fokussierte<br />

und leistungsorientierte Schwimmer sind. Sie wollen<br />

sowohl ihre Technik als auch ihre Bestzeiten stetig verbessern.<br />

Wir freuen uns, sie dabei unterstützen zu können“, so Speedo-<br />

Sportmarketing-Managerin Caroline Lehmann.<br />

Die beiden Coaches des Camps können für das Training auf einen<br />

breiten Erfahrungsschatz zurückgreifen: Als vierfache<br />

Olympiateilnehmerin und 17-fache Deutsche Meisterin weiß<br />

Sarah Poewe genau, wie man am schnellsten durchs Wasser<br />

pflügt. In ihrer Karriere schwamm sie drei Deutsche und einen<br />

Europarekord. Heute gibt sie ihre Erfahrungen und Tipps als<br />

Personal-Schwimmcoach an Schwimmer weiter und ist als Beraterin<br />

für Speedo tätig. „Ich freue mich schon sehr auf die<br />

Teilnehmer“, so der Speedo Ambassador Poewe: „Mit Matthias<br />

im Sonnenschein die Trainings durchzuführen wird auch für<br />

mich eine besondere Erfahrung.“ Ziel sei es zudem, das Training<br />

so zu gestalten, dass die Teilnehmer die Trainingsformen<br />

auch zu Hause umsetzen können. Matthias Lehne, DSV-<br />

<strong>Schwimmtrainer</strong> mit B-Lizenz und bekennender Open-Water-<br />

Schwimmer, weiß, dass die Grundlagen im Pool und vor allem<br />

im Winter gelegt werden müssen. In seinen Schwimm-Seminaren<br />

hat er schon unzählige Schwimmer verbessert, getreu seinem<br />

Leitsatz: „Sich über Wasser zu halten, ist einfach.<br />

Schwimmen dagegen eine Kunst!“<br />

Beide <strong>Schwimmtrainer</strong> werden für die Teilnehmer täglich zwei<br />

Trainingseinheiten à zwei Stunden mit Warm-up, Theorie,<br />

Technikanleitung und Workouts konzipieren. Dabei kommt<br />

beim Training im Pool keine Lage zu kurz. Durch Videoanalysen<br />

können die Teilnehmer mithilfe von Poewe und Lehne ihr Verbesserungspotenzial<br />

selbst erkennen und die letzten Hundertstel<br />

bei Start oder Wende herauskitzeln. Schließlich werden<br />

im Kraftraum oder unter freiem Himmel spezielle<br />

schwimmspezifische Muskelgruppen trainiert.<br />

Die Umgebung des Club La Santa ist dabei wie geschaffen für<br />

ein Trainingslager: Drei 50-Meter-Pools unter freiem Himmel<br />

und die professionelle Sporteinrichtung lassen keine Wünsche<br />

offen. Bei angenehmen Klima im Winter bietet die frisch teilsanierte<br />

Anlage alles, was das Sportlerherz begehrt. Im Preis für<br />

das Camp von 299 € sind das Trainingsprogramm mit den beiden<br />

Top-Coaches, Videoanalysen, Abendvorträge sowie das<br />

Speedo-Equipment-Paket im Wert von 100 ¤ für das Training<br />

zu Hause enthalten. Gebucht werden kann das Trainingslager<br />

direkt über den Club La Santa – der Flug und die Unterkunft<br />

sind in dem Teilnahmepreis nicht enthalten.<br />

Für alle Masters, die Abwechslung in ihr Training bringen,<br />

neue Trainingsreize setzen und mentale Wettkampfvorbereitung<br />

erlenen möchten, ist das SWIM-Camp powered by Speedo<br />

die perfekte Saisonvorbereitung.


DSTV / <strong>Der</strong> <strong>Schwimmtrainer</strong> 10<br />

November 2014<br />

Aktivitäten im Bewegungsraum Wasser wahrnehmen und Schwimmarten<br />

über Neuro-Funktionale Lehrwege vermitteln<br />

B. E. Ungerechts / Bielefeld<br />

<strong>Der</strong> Schwimmunterricht, von dem hiernach die<br />

Rede sein wird, wendet sich an Novizen, die<br />

über eine stabile Fortbewegungsart verfügen<br />

und die Basisqualifikationen (http://www.uni-bielefeld.de/sport/arbeitsbereiche/ab_iv/forschung_neu/kurz/file/<br />

Kurz_Fritz_Schwimmfneu.pdf) für nicht dauernd beaufsichtigtes<br />

Bewegen im Wasser erfüllen. Es sind<br />

also nicht die Besitzer von Seepferdchen-Abzeichen<br />

gemeint, denen der Stolz gegönnt sei,<br />

obgleich es bestimmt nicht unbeaufsichtigt ins<br />

Wasser sollte. Heute machen noch etwa 74%<br />

aller Kinder dieses Schwimmabzeichen. Jedoch<br />

sagt das Seepferdchen wenig über die<br />

Schwimmsicherheit aus, da die Anforderungen<br />

hierfür zu niedrig sind. Das Abzeichen ist lediglich<br />

ein Einstieg in den Schwimmsport und<br />

dient dem Ansporn der Kinder richtig schwimmen<br />

zu lernen. Eltern sollten ihre Kinder auch<br />

nach dem Seepferdchen-Schwimmkurs im<br />

Wasser niemals alleine lassen. Auch im Nichtschwimmerbereich<br />

ist das Wasser oft so tief,<br />

dass kleinere Kinder schon nicht mehr stehen<br />

könnten. Wenn sie dann in Panik geraten, können<br />

sie trotz Schwimmerfahrung ertrinken. Es<br />

sind vörderhin die gemeint, die sich "ohne<br />

Fremdhilfe im schwimmtiefen Wasser zielgerichtet<br />

fortbewegen zu können".<br />

Im Weiteren geht also um das Vermitteln von<br />

vier Schwimmarten in der Phase, die von<br />

Volck, Freitag, Hohmann, Ungerechts im Lehrplan<br />

Schwimmsport (2010) als Differenzierung:<br />

Technikaneignung bezeichnet wurde mit dem<br />

Hinweis „Erfahrungserweiterung, adäquate Bewegungsmuster<br />

entwickeln über eine Ausdifferenzierung<br />

des Wasserbewegungsgefühls“.<br />

Dieser Lehrplan berücksichtigt eine moderne<br />

Sichtweise, die man auch in der Kognitionsforschung<br />

„Wie kommt die Bewegung in den Kopf“<br />

wiederfindet. Ein Hauptsatz diese Forschungsrichtung<br />

lauter „Bewegungen werden über ihre<br />

Effekte in Gedächtnis gespeichert“ (Schack,<br />

2004). Das kommt der Haltung von Schwimmern<br />

entgegen, die dem Wasserbewegungsgefühl<br />

eine hohe Bedeutung für wirkungsvolles<br />

Schwimmen beimessen. Eine weitere Erkenntnis<br />

hat damit zu tun, dass Handlungen zielorientiert<br />

(effect coded) generiert werden. So ist<br />

es funktional direkter, „Hände hoch“ zu denken,<br />

als Arme nach oben, denn wenn die Hände<br />

nach oben sollen, haben die Körperteile keine<br />

Chance als die Aktion zu unterstützen, ohne<br />

besonderen Energieaufwand für das Mitdenken<br />

der Veränderungen in Schulter- oder Ellbogengelenk.<br />

Das kommt wiederum der Haltung<br />

von Schwimmern entgegen, die der Auffassung<br />

„Hand ist Chef der Aktion“ eine hohe Bedeutung<br />

für wirkungsvolles Schwimmen beimessen.<br />

Daher ist es sinnvoll Konzepte wie „Hände auswärts“,<br />

„Hände einwärts“, Hände vorwärts“ und<br />

andere schon in die Grundlegung der Anfängerkurse<br />

zu vermitteln, auch wenn in vielen<br />

Lehrbüchern immer noch auf „Armzug“ oder<br />

„Beinschlag“ Bezug genommen wird.<br />

Meist spricht der Vermittler an Land stehend<br />

über Schwimmbewegung und ohne es direkt zu


DSTV / <strong>Der</strong> <strong>Schwimmtrainer</strong> 11<br />

November 2014<br />

bemerken, wird das gesprochene Wort durch<br />

Bewegungen der Extremitäten unterstützt.<br />

Diese Bewegungen sollten a) „richtig“ sein und<br />

mit Begriffen wie „Hände auswärts“ begleitet<br />

sein, dann werden sie für jeden nachvollziehbar<br />

und prägen sich gemeinsam ein. Viele Vermittler<br />

lassen dieses Potential verstreichen,<br />

wenn sie nicht erlernt haben unverzichtbare<br />

Bewegungselemente zu demonstrieren.<br />

((DemoBU.jpg))<br />

FOTO: RPO<br />

Was zu demonstrieren ist, orientiert sich an den<br />

unverzichtbaren Aktionsteilen für wirkungsvolles<br />

Fortbewegen. Es sind strukturverwandtschaftliche<br />

Gemeinsamkeiten der vier<br />

Schwimmarten, die als Beitrag zur Bewegung<br />

im Wasser in Wort und Tat bereits in der Grundlegung<br />

für Anfänger vermittelt werden können.<br />

Strukturverwandtschaftliche Aktionen ergaben<br />

sich durch die konsequente Anwendung der<br />

Strukturanalyse nach Göhner (1979 Göhner, U.<br />

(1979a): Bewegungsanalyse im Sport. Schorndorf:<br />

Hofmann.) bei der Erstellung des Lehrplan<br />

Schwimmsport Band 1. Dort sind alle Aktionen<br />

der vier Schwimmarten funktional belegt und es<br />

stellte sich folgenden Gemeinsamkeiten heraus.<br />

Die vier Schwimmarten (Kraul-, Rücken-,<br />

Brust-, Schmetterlingsschwimmen) haben etliche<br />

gemeinsame verwandtschaftliche Strukturen.<br />

Strukturverwandtschaftliche Repräsentationseinheiten<br />

sind nicht schwimmart-spezifisch<br />

und können schon im Anfängerunterricht<br />

eingebracht werden:<br />

Belegung: Strömung erzeugen<br />

fetch / catch mit leichter Finger-Spreizung<br />

Ellbogen des gestreckten Arms zeigt schräg<br />

nach oben<br />

Leicht überstreckte Hände und leicht gespreizte<br />

Finger, Daumen ebenso abgespreizt<br />

Rückenschwimmer tauchen vielfach zuerst die<br />

Fingerspitzen ein<br />

Rollen um die Körperlängsachse


DSTV / <strong>Der</strong> <strong>Schwimmtrainer</strong> 12<br />

November 2014<br />

Strömung beibehalten<br />

((Funkt_Lehrw006.jpg gedreht))<br />

Umwendaktion unter Wasser sind die<br />

Hände Chef der Aktion<br />

Umwendaktion der Hände<br />

ähnelt beim Kraulschwimmen:<br />

einer „Topfwischaktion“<br />

erst Umwendaktion, dann leichte Ellbogenbeugung<br />

durch Muskeln, die auch hohe Ellbogenposition<br />

bewirken<br />

Umwendaktion der Hände immer vor Veränderung<br />

des Winkels im Ellbogen<br />

((Funkt_Lehrw007.jpg gedreht))<br />

Strömung organisieren<br />

Brust- bzw. Kraulschwimmen:<br />

1 Umwendaktion<br />

Schmetterlingsschwimmen:<br />

2 Umwendaktionen<br />

Querbewegungen der Hände (zur Fortbewegungsrichtung<br />

des Körpers)<br />

(anstatt plötzliches Wechseln der Bewegungsrichtung<br />

um den Sog nicht abreißen zu lassen)


DSTV / <strong>Der</strong> <strong>Schwimmtrainer</strong> 13<br />

November 2014<br />

Strömungsbereiche „synchronisieren“<br />

Ellbogen-Streckung + „schneidende“ Handaktion<br />

befindet sich der Oberschenkel neben der<br />

Hand, endet die Arm- und Unterwasseraktion<br />

Atmung<br />

Ausatmung stets unter Wasserlinie<br />

((Funkt_Lehrw010.jpg gedreht))<br />

((Funkt_Lehrw012.jpg gedreht))<br />

Einatmung mit Austauchen der Hand<br />

((Funkt_Lehrw011.jpg gedreht))<br />

Eintauchen (in Schulterbreite)<br />

Hände tauchen schulterbreit ein, hierbei Schulter<br />

vorschieben<br />

Fußaktionen,<br />

wenn sie im Wechsel auf- und abwärts bewegt<br />

werden<br />

Füße locker<br />

Die Fußaktionen ähneln einer peitschenschlagförmigen<br />

Aktion<br />

• überstreckte Fußhaltung peitschenschlagartig<br />

auflösen<br />

((Funkt_Lehrw014.jpg gedreht))<br />

Die Hand-Wasser-Interaktion verändert Impuls<br />

der bewegten Wassermassen und in Reaktion<br />

wird der Körper fortbewegt (Impulserhaltungssatz).<br />

Folgende Bewegungselemente versprechen<br />

größte Wirkung bei gleicher Energie für<br />

die Bewegung:<br />

• Hand soll schneidend aus dem Wasser genommen<br />

werden<br />

• Hand verlässt mit gestrecktem Arm das<br />

Wasser<br />

• Hände werden nah am Körper zurückgeführt<br />

• Hände tauchen schulterbreit ein, hierbei wird<br />

die Schulter vorgeschoben<br />

• es gibt immer einen Zeitpunkt der maximalen<br />

Körperstreckung<br />

Folgende weitere übergeordnete Bewegungs-<br />

Strategien sind wesentlich:<br />

• relative Geschwindigkeiten erzeugen


DSTV / <strong>Der</strong> <strong>Schwimmtrainer</strong> 14<br />

November 2014<br />

• lange Arbeitswege sorgen für große Zyklusdistanzen<br />

• vortex-induzierte Impulserzeugung<br />

• Umwendaktion erzeugen jet-Strömung (höhere<br />

u(flow) stärkerer Unterdruck)<br />

• Bewegungen um die Körpersachsen nutzen<br />

Energie der Rumpfmuskeln<br />

o Rollen um die Körperlängsachse (alternierende<br />

SA) und Rotationen um<br />

die Breitenachse (Brust-, Schmetterlingsschwimmen)<br />

Die folgenden Hinweise bzw. Bezeichnungen<br />

gehören zu den überkommenen Formulierungen<br />

Armzug, Beinschlag oder S-Zug und sind<br />

NICHT zielführend<br />

• Hände und Füße sind Chef der Aktionen<br />

Hände und Füße sind die zu bewegenden Körperteile,<br />

d.h. die gedankliche Antizipation ihrer<br />

Bewegung als Ziel-Organ generiert die notwendige<br />

Beteiligung der davor liegenden Gelenke<br />

(und deren Muskeln); wer alle Gelenke „einzeln<br />

denkt“, kommt auch zum Ziel bei deutlich höherem<br />

Energieeinsatz.<br />

Daraus folgen nützliche Hinweise für die Beobachtung<br />

und Beurteilung von individuellen<br />

Bewegungsausführungen:<br />

Das Gesicht ist während gewisser Phasen<br />

unter Wasser<br />

Beim Kraul- und Schmetterlingsschwimmen<br />

sowie teilweise beim Rückenschwimmen<br />

tauchen zuerst die Fingerspitzen ein.<br />

Gestreckter Arm zu Beginn der zyklischen<br />

Armaktion (im Ellbogen gestreckt)<br />

Gestreckte Arme mit schräg nach oben zeigendem<br />

Ellbogen<br />

Zu Beginn der Armaktion werden die Schultern<br />

vorgeschoben<br />

Leicht überstreckte Hände und leicht gespreizte<br />

Finger, Daumen ebenso abgespreizt<br />

(Wasser oszilliert zwischen den Fingern:<br />

Schwimmhäute-Effekt).<br />

unter Wasser sind die Hände Chef der Aktion<br />

Umlenkaktion der Hände (anstatt plötzliches<br />

Wechseln der Bewegungsrichtung (Handkante-Daumen),<br />

um den Sog nicht abreißen<br />

zu lassen<br />

Beim Kraulschwimmen ähnelt Umlenkbewegung<br />

einer „Topfwischaktion“<br />

beim Brust- bzw. Kraulschwimmen erfolgt<br />

Umlenkaktion einmal<br />

beim Schmetterlingsschwimmen wird Umlenkaktion<br />

zweimal ausgeführt<br />

Umlenkaktion der Hand führt eine hohe Ellbogenhaltung<br />

herbei<br />

Umlenkaktion der Hände immer vor Veränderung<br />

des Winkels im Ellbogen<br />

Querbewegungen der Hände (zur Fortbewegungsrichtung<br />

des Körpers) sind wesentlich<br />

Rollbewegungen um die Körperlängsachse<br />

zum Unterwasserhand (Kraul-, Rückenschwimmen)<br />

nutzt gespeicherte Energie der<br />

Rumpfmuskeln,<br />

Rotationen um die Breitenachse (Brust-,<br />

Schmetterlingsschwimmen) nutzt gespeicherte<br />

Energie der Rumpfmuskeln<br />

Die Hand-Wasser-Interaktion verändern den<br />

Impuls im Wasser und wegen des Impulserhaltungssatzes<br />

wird der Körper fortbewegt<br />

Unterwasseraktion endet, wenn sich der<br />

Oberschenkel neben der Hand befindet (!)<br />

Hand kann Wasser schneidend verlassen<br />

Hand verlässt mit gestrecktem Arm das<br />

Wasser<br />

Hände auf weiten Bogen über Wasser vorbringen<br />

Hände tauchen schulterbreit ein, dabei wird<br />

die Schulter vorgeschoben<br />

Es gibt immer einen Punkt der maximalen<br />

Körperstreckung


DSTV / <strong>Der</strong> <strong>Schwimmtrainer</strong> 15<br />

November 2014<br />

Ein weiteres Strukturelement sind die peitschenschlagähnlichen<br />

Fußaktionen, alternierend<br />

oder symmetrisch, wenn die Füße aufund<br />

abwärts bewegt werden<br />

Füße locker<br />

die überstreckte Fußstreckung peitschenschlagartig<br />

auflösen (keine „Spannstoß“ –<br />

Aktion)<br />

Atmung erfolgt gekoppelt an die Armbewegung<br />

Wer die strukturverwandtschaftlichen Knotenpunkte<br />

verinnerlicht hat, kann sie beim Erwerb<br />

der Schwimmarten nutzen. Die vier Schwimmarten<br />

können als eine Folge von Knotenpunkten<br />

aufgefasst werden.<br />

Symmetrische Schwimmtechniken<br />

Schmetterlingsschwimmen<br />

• Kopf taucht ein<br />

• Hände tauchen ein<br />

• Vorwärtsrotation <br />

• Hände weit vorschieben<br />

• Hände auf-auswärts bewegen<br />

• Umwendung Hände beginnen Supination <br />

• Rückwärtsrotation beginnt<br />

• Hände einwärts <br />

• Umwendaktion der Hände Pronation<br />

• Handkanten schneidend um Oberschenkel<br />

• Eintauchkick, wenn Hände vorschieben<br />

• Austauchkick, wenn Hände schneidend<br />

• Einatmen, wenn Rückwärtsrotation beendet <br />

Brustschwimmen<br />

• Hände weit vorschieben<br />

• Kopf unter Wasser<br />

• Hände auswärts bewegen<br />

• Umwendung Hände beginnen Supination <br />

• Rückwärtsrotation beginnt<br />

• Hände einwärts bewegen <br />

• Hände in Nähe der Wasserlinie pronieren <br />

• Hände vorbringen <br />

• Füße anfersen<br />

• Knie über Schulterbreite, Füße mittig<br />

• Füße ausstellen<br />

• Füße kreisförmig bewegen und schließen<br />

(Hände weit nach vorn gestreckt)<br />

• Gleiten<br />

(( z. B.Werbung Aquaris – s. s+m 11.14))


DSTV / <strong>Der</strong> <strong>Schwimmtrainer</strong> 16<br />

November 2014<br />

Alternierende Schwimmarten<br />

Rückenschwimmen<br />

• Hand taucht ein <br />

• Fingerspitzen zuerst<br />

• Handfläche auswärts drehen<br />

• Rollen zur Aktionsseite<br />

• Umwendaktion der Hand beginnen<br />

• Hand auf weitem Bogen bewegen <br />

• Rückrollen<br />

• beide Hände unter Wasserlinie<br />

• Aktionshand aus Wasser mit Handrücken<br />

• peitschenschlagförmige Fußaktionen <br />

Kraulschwimmen<br />

• Hand taucht ein <br />

• Fingerspitzen zuerst <br />

• Rollen zur Aktionsseite <br />

• Umwendaktion der Hand beginnen<br />

• Hand auf weitem Bogen bewegen <br />

• betontes Rückrollen <br />

• Umwendaktion der Hand endet<br />

• wenn Oberschenkel auf Handhöhe<br />

• Hand schneidend aus dem Wasser<br />

• Einatmung<br />

• Hand vorbringen – auch auf weitem Bogen<br />

• peitschenschlagförmige Fußaktionen<br />

Vermittlung der vier Schwimmarten<br />

Für die Vermittlung der vier Schwimmarten sind<br />

Überlegungen von Göhner (1986) nützlich. Es<br />

geht um den Bewegungsdialog Mensch-Wasser,<br />

wobei die Effekte der Hand / Fuß – Wasser-Interaktion<br />

im Vordergrund stehen. Es geht<br />

um Verstehen und nicht um Belehrung. Alle Aktionsteile<br />

dienen der Lösung von Aufgaben und<br />

gleichzeitiger Ausbildung der Wasserbewegungs-Wahrnehmung,<br />

denn Bewegungen werden<br />

ja über ihre Effekte abgespeichert. Das<br />

Finden adressatengerechter Aufgaben beginnt<br />

schon im Anfängerkurs. Für den Erwerb der<br />

vier Schwimmarten bietet Göhner (1979) ebenfalls<br />

Orientierung. In der Göhnerschen Lehrstoffanalyse<br />

wird versucht, jeder getätigten Aktion<br />

eine Funktion als „Zweckbestimmung eines<br />

Bestandteils im Blick auf eine übergeordnete<br />

Vorgabe“ zuzuordnen. Jede Aktion wird<br />

durch ein Ziel oder einen Sinn ergänzt, was ihr<br />

eine Funktion gibt. Die Funktionen sind nicht<br />

gleichwertig, sondern können nun in Hauptfunktionen<br />

und Hilfsfunktionen unterteilt werden.<br />

Diese bilden die Funktionsphasen. Bei der<br />

Lehre nach Funktionsphasen, als Teil der<br />

funktionalen Bewegungslehre, wird nun „von<br />

der Mitte nach außen“ gelehrt. Das heißt es<br />

wird immer mit der (funktional unabhängigen)<br />

Hauptphase der sportmotorischen Fertigkeit<br />

begonnen.<br />

Das Eigentliche der vier Schwimmarten lautet:<br />

Wassermassen durch obere und untere Extremitäten<br />

in Bewegung setzen („manipulieren“ +<br />

Impuls erzeugen), denn jede Impulsänderung<br />

ist mit entgegen gesetzter Impulsübertragung<br />

verknüpft (siamesische Zwillinge). Bewegungen<br />

werden mit sensorischen Effekten zusammen<br />

gespeichert, deshalb ist auch Neuro-<br />

Funktionalen Lehrwegen die Rede. Wassermassen<br />

auf langem Arbeitsweg „manipulieren“,<br />

die Hand ist Chef der Aktion und Querbewegungen<br />

der Hände sind wesentlich. Umwendaktion<br />

der Hände (anstatt plötzliches Wechseln<br />

der Bewegungsrichtung, Z.B. Handkante-Daumen,<br />

um den Sog nicht abreißen zu lassen.<br />

Nutzen, dass Umwendaktion durch Muskeln<br />

bewerkstelligt wird, die auch eine hohe Ellbogenhaltung<br />

herbeiführen.<br />

Die Schwimm-Seminar-Termine (alle in Hamburg) für das erste Halbjahr 2015 – ab sofort online:<br />

Sa. 21.02.2015 • Sa. 14.03.2015 • Sa. 11.04.2015 • Sa. 09.05.2015 • Sa. 06.06.2015


DSTV / <strong>Der</strong> <strong>Schwimmtrainer</strong> 17<br />

November 2014<br />

Neuro-Funktionaler Lehrweg zu alternierenden Schwimmtechniken<br />

Lernvoraussetzungen<br />

• Tauchen<br />

• Gleiten in alle Körperlagen<br />

• Fortbewegung durch peitschenschlagähnliche<br />

Fußaktionen<br />

• Hand als Chef von Unterwasser-Aktionen<br />

• Kontrollierte, angepasste Atmung<br />

Die Vermittlung des Kraul- / Rückenschwimmens<br />

basiert auf gemeinsamen Aufgaben und<br />

anschließenden Aufgaben zur schwimmartbezogen<br />

Ausführung. Hauptfunktion ist das Rollen<br />

um die Körperlängsachse.<br />

Neuro-Funktionaler Lehrweg zu simultanen<br />

Schwimmtechniken<br />

Lernvoraussetzungen<br />

• Tauchen<br />

• Gleiten in alle Körperlagen<br />

• Fortbewegung durch peitschenschlagähnliche<br />

Fußaktionen<br />

• Fortbewegung durch kreisförmiges Schließen<br />

der „angefersten“ (Hammer)Füße<br />

• Hand als Chef von Unterwasser-Aktionen<br />

• Kontrollierte, angepasste Atmung<br />

Die Vermittlung des Brust- / Schmetterlingsschwimmens<br />

basiert auf gemeinsamen Aufgaben<br />

und anschließenden Aufgaben zur<br />

schwimmartbezogen Ausführung. Hauptfunktion<br />

ist die Rotation um die Körperbreitenachse<br />

als Lösung der Aufgabe „Handaktion hebt<br />

Rumpf und Kopf“.<br />

Die Aufgaben zu den Lernschritten werden in der kommenden Ausgabe veröffentlicht. Zu den<br />

Zielen gehört, den Nutzen von Neuro-Funktionalen Lehrwegen für den Erwerb der Schwimmarten<br />

als Beitrag für erfolgreiches Vermitteln unter den Bedingungen begrenzter Wasserzeiten kennenzulernen.


DSTV / <strong>Der</strong> <strong>Schwimmtrainer</strong> 18<br />

Juli 2014<br />

Henning Lambertz – Chefbundestrainer<br />

Schwimmen<br />

Das Perspektiv-Team-Projekt<br />

(PTP<br />

Das PTP beschreibt ein intensiv betreutes Team<br />

seitens des Deutschen Schwimm-Verbands (DSV)<br />

in den kommenden Jahren bis zu den Olympischen<br />

Spielen 2016 in Brasilien, bzw. bis zu den Olympischen<br />

Spielen 2020 in Japan. In dieses Team werden<br />

jährlich die besten Nachwuchsathleten<br />

Deutschlands berufen, um gemeinsam in einer ansteigenden<br />

Zahl an Lehrgangswochen pro Saison<br />

miteinander und gegeneinander zu trainieren, sich<br />

bei nationalen und internationalen Wettkämpfen gegen<br />

die Besten der Welt zu messen und eng betreut<br />

durch die Diagnosezentren in Leipzig, Hamburg<br />

und Heidelberg Planungs- und Durchführungssicherheit<br />

auf ihrem Weg zum Erfolg 2016 / 2020 zu<br />

erhalten. Das Ziel des<br />

PTP ist die langfristige Rückkehr der Deutschen<br />

Nationalmannschaft Schwimmen unter die 5-8 führenden<br />

Schwimmnationen der Welt und das Wiedererlangen<br />

der Position 1 in Europa.<br />

Folgende Punkte werden deshalb für das PTP<br />

von besonderer Bedeutung sein:<br />

1. Festlegung des handelnden Personenkreises<br />

2. Vorstellung der Planungsstruktur der laufenden<br />

Olympiade<br />

3. Definition des Projektziels<br />

4. Definition der Projektinhalte<br />

5. Darstellung des Planungsprozesses<br />

Auf Basis der pro Saison gewonnenen Informationen<br />

sollte der Projektleiter mit seinem Team in der<br />

Lage sein, die berufenen Personen des Projektes<br />

stetig zu überprüfen und nötigenfalls gegen geeignetere<br />

Athletinnen und Athleten auszutauschen.<br />

1. Personenkreis<br />

Das Perspektivteam 2014-2020<br />

Damen<br />

Grundsätzlich soll die Maximalzahl von ca. 20 Personen<br />

gleichzeitig im Perspektivteam (PT) nicht<br />

überschritten werden. Es ist ein langfristiges Ziel,<br />

dass alle Personen des<br />

Perspektivteams an Bundesstützpunkten bzw.<br />

„ausgewählten Trainingszentren“ trainieren. Nur<br />

hier ist eine 100% leistungsgerechte Förderung<br />

gegeben. Trainingsjahre mit bis zu 20 Lehrgangswochen<br />

in der Saison sind sicherlich nur mit einer<br />

Eliteschule des Sports bzw. einer sehr leistungssportfördernden<br />

Schule möglich.<br />

Außerdem ist nur an Bundesstützpunkten eine Spezialbetreuung<br />

(Messplatztraining, Laktatmessungen<br />

etc.) durch Olympiastützpunkte gegeben.<br />

Die Senkung der Altersstruktur im Laufe der Jahre<br />

wird höchste Priorität haben. In der zweiten Saison<br />

des Perspektiv-Team-Projekts wurden aktuell<br />

18 Personen in das Perspektivteam berufen.<br />

Name: Jg: Trainer/in: DZ: Stützpunkt:<br />

1. Öztürk, Sonnele 98 Miro Zeravica L BSP Berlin<br />

2. Kullmann, Leonie 98 Miro Zeravica L BSP Berlin<br />

3. Wolters, Maxine 99 Sieber/Wolfram HH BSP Hamburg<br />

4. Höpink, Lisa 98 Nicole Endruschat HH BSP Essen<br />

5. Demler, Katrin 96 Nicole Endruschat HH BSP Essen<br />

6. Hüther, Marlene 98 Ralf Steffen L DSV Stpkt. SB<br />

7. Wartenberg, Patricia 96 Emil Guliyev HH DSV Stpkt. H<br />

8. Brandauer, Thea 99 Sieber/Wolfram HH BSP Hamburg<br />

9. Josephine Tesch 99 Miro Zeravica L BSP Berlin<br />

10. Nele Klein 99 Jörg Hoffmann HH BSPN Potsdam<br />

Herren<br />

Name: Jg: Trainer/in: DZ: Stützpunkt:<br />

11. Klenz, Ramon 98 Veith Sieber HH BSP Hamburg<br />

12. Wierling, Damian 96 Nicole Endruschat HH BSP Essen


DSTV / <strong>Der</strong> <strong>Schwimmtrainer</strong> 19<br />

November 2014<br />

13. Brandt, Moritz 98 Mitja Zastrow HH BSP Essen<br />

14. Pilger, Max 97 Nicole Endruschat HH BSP Essen<br />

15. Kunert, Alexander 96 Miro Zeravica L BSP Berlin<br />

16. Lindenberg, Yannick 95 Miro Zeravica L BSP Berlin<br />

17. Zellmann, Poul 95 Bernd Berkhahn L DSV Stpkt. MD<br />

18. Carl Louis Schwarz 95 Jörg Hoffmann HH BSPN Potsdam<br />

In der Verteilung der Hauptstrecken wird deutlich, dass der DSV bemüht ist, die gesamte Bandbreite des<br />

olympischen Programms auch durch das PT abzusichern.<br />

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<strong>Der</strong> feste Betreuerstab des PT umfasst aktuell 6 Personen und kann je nach Inhalt und Frequentierung<br />

mit weiteren Trainern, Lehrern oder Betreuern aufgestockt werden. <strong>Der</strong> feste Betreuerstab:<br />

1. Henning Lambertz, Chefbundestrainer (CBT), Projektleiter (PL)<br />

2. Gerd Eßer, Bundesstützpunkttrainer Berlin, stellvertretender Projektleiter (SPL)<br />

3. Arthur Jankowski, DSV Athletiktrainer (AT)<br />

4. Stefan Fuhrmann, DSV Trainingswissenschaftler (TW) am OSP HH<br />

5. Lehrkraft 1 (L)<br />

6. Lehrkraft 2 (L)<br />

2. Planungsstruktur<br />

Die Planungsstruktur des PTP erklärt sich am besten anhand der tabellarischen Darstellung der drei<br />

verbleibenden Saisons bis zu den Olympischen Spielen 2016. Grundsätzliches Ziel hierbei ist es, die<br />

Vorteile, die Training in gemeinsamen Lehrgängen gegenüber dem Heimtraining bietet, bis 2016 in<br />

folgendem Rhythmus ansteigen zu lassen:


DSTV / <strong>Der</strong> <strong>Schwimmtrainer</strong> 20<br />

November 2014<br />

<br />

<br />

<br />

Saison 2013/2014 > 09-11 Lehrgangswochen (LGW) von September-August<br />

Saison 2014/2015 > 11-13 Lehrgangswochen (LGW) von September-August<br />

Saison 2015/2016 > 13-16 Lehrgangswochen (LGW) von September-August<br />

Die höhere Zahl der Lehrgangswochen kommt in einer Saison immer dann zum Tragen, wenn eine Qualifikation<br />

für das angestrebte Top-Event erreicht wurde und somit die auf die EM, WM oder OS abzielende<br />

UWV des DSV mitgemacht wird.<br />

Maßnahmen des PT in dem Makrozyklus 1 der Saison 13/14:<br />

1. Lehrgangsmaßnahme in Zinnowitz KW 36 LGW 1<br />

2. Lehrgangsmaßnahme in Berlin KW 43 LGW 2<br />

3. Lehrgangsmaßnahme in Florida KW 52-02 LGW 3+4<br />

Wettkampfmaßnahme in Luxembourg KW 06 LGW /<br />

4. Lehrgangsmaßnahme in Warendorf KW 10 LGW 5<br />

5. Lehrgangsmaßnahme in Kärnten KW 19-20 LGW 6<br />

Wettkampfmaßnahme „Mare Nostrum“ KW 23-24 LGW 7+8<br />

Wettkampfmaßnahme in Vichy KW 27 LGW 9<br />

6. Lehrgangsmaßnahme „UWV“ KW 31+32 LGW 10-11<br />

Wir<br />

wünschen Euch<br />

ein frohes Weihnachtsfest,<br />

ein paar Tage<br />

Gemütlichkeit mit viel Zeit<br />

zum Ausruhen und Genießen,<br />

zum Kräfte sammeln<br />

für ein neues Jahr. Ein<br />

Jahr ohne Seelenschmerzen und<br />

ohne Kopfweh, ein Jahr ohne Sorgen,<br />

mit so viel Erfolg, wie man braucht,<br />

um zufrieden zu sein, und nur so viel<br />

Stress, wie Ihr vertragt, um gesund zu bleiben,<br />

mit so wenig Ärger wie möglich und<br />

so viel Freude wie nötig, um 365 Tage lang rundum<br />

glücklich zu sein. Diesen Weihnachtsbaum der guten<br />

Wünsche überreichen wir Euch mit vielen herzlichen Grüßen.....<br />

Euer DSTV - Präsidium


DSTV / <strong>Der</strong> <strong>Schwimmtrainer</strong> 21<br />

November 2014


DSTV / <strong>Der</strong> <strong>Schwimmtrainer</strong> 22<br />

November 2014


DSTV / <strong>Der</strong> <strong>Schwimmtrainer</strong> 23<br />

November 2014


DSTV / <strong>Der</strong> <strong>Schwimmtrainer</strong> 24<br />

November 2014<br />

In der jeweils laufenden Saison können die einzelnen<br />

Maßnahmen sehr genau terminiert werden. Die<br />

Lehrgangs- und Wettkampfdaten stehen sowohl für<br />

NN als auch für die Höhe fest, so dass es lediglich<br />

zu geringfügigen (1-2 Tage früher oder später) und<br />

nicht maßgeblichen (Veränderung des Lehrgangsortes)<br />

Verschiebungen kommen kann.<br />

In den folgenden Saisons können die eingeplanten<br />

Maßnahmen bislang nur angenommen werden,<br />

denn sowohl Termine der Deutschen Meisterschaften<br />

als auch internationaler Höhepunkte wie der<br />

Mare Nostrum Tour, sind noch nicht abschließend<br />

fixiert.<br />

Fest stehen nur die Topevents 2015 (Weltmeisterschaften<br />

in Kazan), 2016 (Olympische Spiele in Rio<br />

de Janeiro) und der Termin des ÜPW, so dass hier<br />

die UWV von 4 Wochen auch in den nächsten Jahren<br />

verlässlich geübt werden kann.<br />

Im MAZ III jeder Saison ist in den letzten 28 Tagen<br />

zwischen dem ÜPW und dem Beginn des Topevents<br />

ein Vorschlag zur Richtlinie der UWV aufgeführt.<br />

Dieser umfasst in Kurzform folgende Inhalte:<br />

Rhythmus des Trainings in der UWV<br />

Zeiten zum Staffelwechseltraining<br />

Hauptsächliches Training in den Belastungszonen<br />

(BZ)<br />

Vorgabe für Wochenkilometer (gelb=Mittelstrecke,<br />

Lila=Langstrecke)<br />

Diese Vorgaben sind nach der Auswertung der<br />

erzielten Ergebnisse bei den internationalen<br />

Höhepunkten auf den Prüfstand zu stellen und<br />

auf die folgenden Saisons zu übertragen oder<br />

ggf. abzuwandeln.<br />

Zusammengefasste Maßnahmen des PT in<br />

der Saison 2014/2015:<br />

Lehrgangsmaßnahme 1 KW 38-39<br />

LGW 1<br />

Lehrgangsmaßnahme 2 KW 43-45<br />

LGW 2-4<br />

Lehrgangsmaßnahme 3 KW 52-02<br />

LGW 5+6<br />

Wettkampfmaßnahme in Luxembourg<br />

LGW /<br />

Lehrgangsmaßnahme 4 KW 08-09<br />

LGW 7+8<br />

Lehrgangsmaßnahme 5 KW 16-17<br />

LGW 9<br />

Wettkampfmaßnahme „Mare Nostrum“<br />

KW 23-25 LGW10+11<br />

Lehrgangsmaßnahme 6 „UWV“<br />

KW 28-30 LGW12+13<br />

Tagesvorgaben für WA Belastungen<br />

9 Tage vor dem ersten Start einen Pansoldtest<br />

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DSTV / <strong>Der</strong> <strong>Schwimmtrainer</strong> 25<br />

November 2014


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DSTV / <strong>Der</strong> <strong>Schwimmtrainer</strong> 29<br />

November 2014<br />

Zusammengefasste Maßnahmen des PT in der Saison 2015/2016:<br />

Lehrgangsmaßnahme 1 KW 35 LGW 1<br />

Lehrgangsmaßnahme 2 KW 41-43 LGW 2-4<br />

Lehrgangsmaßnahme 3 KW 52-01 LGW 5+6<br />

Wettkampfmaßnahme in Luxembourg LGW /<br />

Lehrgangsmaßnahme 4 KW 8-10 LGW 7-9<br />

Lehrgangsmaßnahme 5 KW 18-19 LGW 10+11<br />

Wettkampfmaßnahme „Mare Nostrum“ KW 23-24 LGW 12+13<br />

Lehrgangsmaßnahme 6 „UWV“ KW 28-31 LGW 14-16<br />

Die Zeiträume der Lehrgangsmaßnahmen sollen sich nicht verändern, sondern wie in den Schaubildern<br />

ersichtlich bestehen bleiben. Die so oft eingeforderte Planungssicherheit für Stützpunktund<br />

Heimtrainer soll hiermit weitestgehend gegeben werden.<br />

Die angestrebten Wettkampfmaßnahmen stehen nach heutigem Stand noch nicht fest und sind<br />

daher von mir in gewohnte Zeiträume gelegt, die sich aber noch verändern können. Sobald die<br />

exakten Termine für die Deutschen Meisterschaften, Vichy, der Mare Nostrum Tour u.v.m. feststehen,<br />

werden diese in die jeweilige Saisonplanung eingefügt und als Update versandt.<br />

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November 2014


DSTV / <strong>Der</strong> <strong>Schwimmtrainer</strong> 31<br />

November 2014


DSTV / <strong>Der</strong> <strong>Schwimmtrainer</strong> 32<br />

November 2014


DSTV / <strong>Der</strong> <strong>Schwimmtrainer</strong> 33<br />

November 2014<br />

Das Ziel des PTP ist die langfristige Rückkehr<br />

der Deutschen Nationalmannschaft<br />

Schwimmen unter die 5-8 führenden<br />

Schwimmnationen der Welt und das Wiedererlangen<br />

der Position 1 in Europa.<br />

Um das erreichen zu können, ist es nötig, dass man folgende<br />

Fragestellungen möglichst detailliert beantwortet:<br />

Wo lagen die Probleme bisher bzw. warum<br />

ist man auf Platz 18 der Welt abgerutscht?<br />

Wie kann das PTP diesen Trend umkehren?<br />

Wie greifen die einzelnen Maßnahmen der<br />

Bundestrainerin Jugend, des Bundestrainers Junioren<br />

und des Chefbundestrainers ineinander?<br />

Die Probleme, die wir in Deutschland seit mehreren Jahren<br />

haben, führen dazu, dass wir von Olympiade zu<br />

Olympiade weniger Medaillen gewinnen konnten und<br />

2012 mit keiner einzigen Medaille den negativen Höhepunkt<br />

aufweisen mussten. Warum ist dies so?<br />

In Deutschland haben wir verlernt zu trainieren!<br />

Die Einstellung: „Wer viel mit ganz wenig Aufwand erreicht,<br />

ist ein Held!“, bricht uns seit Jahren das Genick.<br />

Um diese Einstellung zu verändern, müssen wir mit den<br />

ganz jungen Sportlern wieder vormachen, wie es wirklich<br />

geht. Im Alter von 10-15 Jahren „viel“ zu trainieren ist in<br />

unserer Sportart unablässig, um am Ende der Pubertät<br />

eine Basis an Trainingskilometern aufzeigen zu können,<br />

auf die immer zurückgegriffen werden kann. In einem<br />

System groß geworden, in dem diese Einstellung und Art<br />

zu trainieren normal war, zeigten uns in der jüngsten Vergangenheit<br />

die erfolgreichen Sportlerinnen und Sportler<br />

immer wieder, dass so gearbeitet werden muss:<br />

Britta Steffen<br />

Antje Buschschulte<br />

Daniela Samulski<br />

Thomas Rupprath<br />

Thomas Lurz<br />

Angela Maurer<br />

Franziska van Almsick u.v.m.<br />

Sie alle haben in jungen Jahren viel trainiert, konnten bis<br />

zu ihrem Karriereabend bzw. -ende von der gelegten<br />

Ausdauerbasis zehren und dann andere Reize aufschalten<br />

(z.B. individuelles Krafttraining etc.). Ebenso waren<br />

sie in der Lage an einem Wettkampfwochenende zwischen<br />

15 und 20 Start auf hohem Niveau zu verkraften<br />

(z.B. DKM).<br />

Diese Sportler waren so ausgebildet, wie es noch heute<br />

viele Athleten in anderen Nationen (Amerika, Australien,<br />

Frankeich, Ungarn…) sind.<br />

Es liegt mir fern, das System anderer zu kopieren, jedoch<br />

zählen diese Nationen zu den Besten der Welt (Stand<br />

WM 2013) und gehören seit Jahren zu den beständigsten<br />

Medaillengewinnern. Es lohnt sich also ein wenig auf<br />

diese, in der Ausbildung umfangsorientierten Nationen<br />

zu schauen und wieder dazu zu kommen, was erfolgreichen<br />

Schwimmsport ausmacht:<br />

Viel hartes Training!<br />

Meine Grundidee zur bundesweiten Ausbildung, dargestellt<br />

in einem Schema von 5 bis 16 Jahren, ist der Tabelle<br />

auf Seite 18??? zu entnehmen.<br />

Anhand dieser Tabelle wird deutlich, dass sich die aufgeführten<br />

Altersbereiche (fast) ausschließlich im Zuständigkeitsbereich<br />

der Bundestrainerin Jugend, Beate<br />

Ludewig, befinden. Sie muss die ersten Bausteine im zu<br />

verändernden System legen. Achim Jedamsky, als Bundestrainer<br />

Junioren, soll diesen Trend in seinen JEM Altersbereichen<br />

fortsetzen und die Aktiven so nach der<br />

dargestellten Philosophie in die offene Klasse überführen.


DSTV / <strong>Der</strong> <strong>Schwimmtrainer</strong> 34<br />

November 2014<br />

Es muss sichergestellt sein, dass ALLE beteiligten<br />

Führungspersonen den Weg bejahen<br />

und ihn mitgehen wollen. Das inkonsequente<br />

Umgehen mit aufgezeigten Kennziffern<br />

führt unweigerlich zum Scheitern des<br />

gesamten Prozesses.<br />

Beim Projektziel ist in eine kurzfristig und langfristig<br />

zu erreichende Zielstellung zu unterscheiden.<br />

Die sich aktuell im PT befindenden<br />

jugendlichen Schwimmerinnen und Schwimmer<br />

sind für die aufgezeigten Kennziffern in Tabelle<br />

1) bereits zu alt. Hier wird das Ziel bis<br />

2016 darin bestehen, die Mitglieder über vermehrte<br />

LGW belastungsverträglicher zu trainieren<br />

und sie somit an die notwendigen km-Umfänge,<br />

Wasserinhalte und athletischen Voraussetzungen<br />

bis 2016 zu gewöhnen.<br />

Die langfristige Zielstellung liegt darin, dass wir<br />

versuchen das PT jährlich zu verjüngen, um am<br />

Ende die jugendlichen Schwimmerinnen und<br />

Schwimmer in dem Team zu vereinen, die nach<br />

unserer Strategie ausgebildet wurden (s. Tabelle<br />

1) und daher unsere aufgerufenen Kennziffern<br />

in<br />

den Lehrgangswochen problemlos erfüllen<br />

können. Angestrebt ist das abschließende Erreichen<br />

der anvisierten Altersbereiche (männlich/weiblich<br />

14-20) im Jahr 2016.<br />

In besonderer Art und Weise ist bei diesen Altersstrukturen<br />

die Mitarbeit der Landesverbände<br />

von Bedeutung. In regelmäßigen Sitzungen<br />

der leitenden Landestrainer, den Bundestrainern<br />

und dem Chefbundestrainer sollen<br />

Probleme diskutiert und Lösungen gefunden<br />

werden.<br />

Das PT ist losgelöst von den altersgerechten<br />

Einteilungen der Deutschen Schwimmjugend<br />

und von Berufung an nur dem CBT unterstellt.<br />

Es soll und wird jedoch immer wieder zu Quereinsteigern<br />

kommen, die dann die erforderlichen<br />

Voraussetzungen mitbringen müssen.<br />

Ein exaktes Führen der TDD ab den Zehnjährigen<br />

ist also bereits bei Beate Ludewig und<br />

Achim Jedamsky zu kontrollieren.<br />

Die Daten der „Besten“, die auch mit dem Rahmentrainingsplan<br />

(RTP) des DSV übereinstimmen<br />

sollten, sind spätestens am Ende jeder<br />

Saison beim CBT und BT Diagnose abzugeben,<br />

damit bereits die Aufnahme in das PT nur<br />

bei stimmigen Werten sichergestellt wird.


DSTV / <strong>Der</strong> <strong>Schwimmtrainer</strong> 35<br />

November 2014


DSTV / <strong>Der</strong> <strong>Schwimmtrainer</strong> 36<br />

November 2014<br />

4. Projektinhalte<br />

Führung des PTP durch den DSV<br />

(CBT)<br />

Gemeinsame KLD beim IAT in<br />

Leipzig oder OSP in Hamburg<br />

Aufstockung der Lehrgangswochen<br />

in den einzelnen Saisons der Olympiade<br />

Screenings an Land und im Wasser<br />

Vermehrtes Abfordern von Standardtests<br />

des DSV<br />

Hinführen zur Belastungsverträglichkeit<br />

der unter Punkt 3 aufgezeigten Kennziffern<br />

Vermehrtes Abfordern von Topwettkämpfen<br />

aus dem Training heraus<br />

<strong>Der</strong> CBT berät, plant und führt das Perspektivteam.<br />

Im Falle von Krankheit oder anderer<br />

Verhinderung übernimmt sein Stellvertreter,<br />

Gerd Eßer, seine führende Rolle. Grundsätzlich<br />

sollen der DSV Athletiktrainer, ein Trainingswissenschaftler<br />

sowie zwei Lehrkräfte<br />

ebenfalls immer in den durchzuführenden<br />

Maßnahmen anwesend sein.<br />

Die ansteigende Anzahl an Lehrgangswochen<br />

in der Olympiade 2012-2016 soll sicherstellen,<br />

dass die unter Lehrgangsbedingungen<br />

verbesserten Trainingsbedingungen für<br />

das PT (starke Konkurrenz, gruppenübereinstimmendes<br />

Ziel, gleiche Philosophie, begleitende<br />

Diagnostik, begleitender Athletiktrainer<br />

usw.) stetig vergrößert werden:<br />

Saison 2013/2014 > 09-11 Lehrgangswochen<br />

(LGW) von September-August<br />

Saison 2014/2015 > 11-13 Lehrgangswochen<br />

(LGW) von September-August<br />

Saison 2015/2016 > 13-16 Lehrgangswochen<br />

(LGW) von September-August<br />

Ausblickend auf die Olympischen Spiele in<br />

Japan 2020 soll diese Grundidee bestehen<br />

bleiben, jedoch direkt mit 15 LGW beginnen<br />

und sich auf 18 LGW als absolute Zielgröße<br />

erhöhen.<br />

Saison 2016/2017 > 15 Lehrgangswochen<br />

(LGW) von September-August<br />

Saison 2017/2018 > 16 Lehrgangswochen<br />

(LGW) von September-August<br />

Saison 2018/2019 > 17 Lehrgangswochen<br />

(LGW) von September-August<br />

Saison 2019/2020 > 18 Lehrgangswochen<br />

(LGW) von September-August<br />

Weiterhin sollen immer wiederkehrende<br />

„Screenings“ an Land und Wasser dazu beitragen,<br />

die Kontrolle über den Trainingszustand<br />

der Mitglieder des PT mehrfach im Jahr<br />

zu behalten um ggf. Einwirken zu können.<br />

Die Screenings umfassen im Wasser den<br />

Pansold-Test sowie die DSV Standardtests<br />

in einer festgelegten zeitlichen Reihenfolge,<br />

an Land die bereits durchgeführten Übungen<br />

zu den bestimmenden Muskelgruppen beim<br />

Schwimmen. Das Screening an Land baute<br />

Arthur Jankowski aus dem bekannten<br />

„Schweizer Modell“ auf.<br />

Screening Allgemein<br />

Die Tests der verpflichtenden KLDs können<br />

die Screening-Ergebnisse an Land und im<br />

Wasser ergänzen und umgekehrt. Nicht nur<br />

die Testergebnisse der Screenings, sondern<br />

auch die KLD-Testergebnisse sollten dazu<br />

beitragen, die Leistungsentwicklung (-stagnation)<br />

eines PTP-Sportlers einzuschätzen.<br />

Im Wasser ist hier besonders die DBe-Bewegung<br />

zu nennen. An Land ist die gemessene<br />

Sprunghöhe eine wichtige Ergänzung des<br />

„Schweizer-Modells“.<br />

Mit der inhaltlichen Verknüpfung von Ergebnissen<br />

der DSV-Tests, dem Pansoldtest,


DSTV / <strong>Der</strong> <strong>Schwimmtrainer</strong> 37<br />

November 2014<br />

dem Athletikscreening, den KLD-Ergebnissen<br />

und häufigeren WK-Laktatabnahmen<br />

entsteht somit ein „rundes Bild“, welches den<br />

Leistungszustand und die Leistungsentwicklung<br />

des Sportlers abbildet.<br />

Das Zusammentragen der Daten ist mit der<br />

neuen Datenbank (nationale Schwimmer<br />

Analyse) unproblematisch. Durch die verbindliche<br />

Erhebung von Testdaten im Perspektivteam<br />

und über die Verknüpfung mit<br />

den ebenfalls verbindlichen Trainingsdaten<br />

könnte es darüber hinaus gelingen, Zusammenhänge<br />

zwischen Training und Wettkampfleistung<br />

aufzudecken.<br />

Screening im Wasser<br />

Das Ziel beim einheitlichen Stufentest als<br />

DSV Standard ist die Verbesserung der Steuerung<br />

und Wirksamkeit des Trainings. Das<br />

Screening im Wasser besteht aus dem Pansoldtest<br />

und den DSV- Standardtests.<br />

Die DSV-Standardtests werden durch einen<br />

weiteren Test ergänzt – ein 12 Minuten –<br />

Schwimmen. Im Grunde der bekannte<br />

Cooper-Test - der oft im Laufen angewendet<br />

wird - aufs Schwimmen übertragen.<br />

<strong>Der</strong> Cooper-Test ist einer der am häufigsten<br />

verwendeten Tests zur Ermittlung der aeroben<br />

Ausdauerleistungsfähigkeit. Durch die<br />

zurückgelegte Strecke lassen sich Rückschlüsse<br />

auf die Ausdauerleistungsfähigkeit<br />

ziehen. Nach Rücksprache mit Wissenschaftlern<br />

wurde bestätigt, dass der Test sicherlich<br />

eine sinnvolle Ergänzung der Standardtests<br />

ist und auch im Schwimmen ohne<br />

Probleme durchgeführt werden kann. Einige<br />

Studien belegen eine enge Korrelation zwischen<br />

maximaler Sauerstoffaufnahmefähigkeit<br />

(die entscheidende Kenngröße für das<br />

Abschätzen der aeroben Sauerstoffaufnahmefähigkeit)<br />

und zurückgelegter Strecke<br />

beim Cooper-Test. Eine Verbesserung im 12-<br />

Minuten-Schwimmen kann also mit einer Verbesserung<br />

der aeroben Kapazität gleichgesetzt<br />

werden. Wie jeder Feldtest (also auch<br />

der Pansold Test) ist der Cooper-Test wissenschaftlich<br />

nicht 100% sauber. Er ist jedoch<br />

sehr ökonomisch und kann auch mit einer<br />

relativ großen Gruppe durchgeführt werden.<br />

In Ergänzung zu den bekannten DSV-<br />

Tests ist der 12-Minuten-Test eine sinnvolle<br />

Ergänzung um das Gesamtbild weiter zu<br />

komplettieren.<br />

Für die besten jugendlichen Schwimmer<br />

Deutschlands sollte es kein Problem sein,<br />

den 12Minuten-Test in der Hauptlage zu absolvieren.<br />

In der folgenden Tabelle 2) werden<br />

die zu absolvierenden Tests in der Saison<br />

2014/2015 beschrieben.<br />

NOCH FREIE KAPAZITÄT!<br />

NEUJAHR – lastminute & OSTERFERIEN 2015<br />

Sportkomplex Rabenberg<br />

Preis 2015: ab 55,50 € pro Tag/Person<br />

BILDER Speedo/ Füller/Anzeige


DSTV / <strong>Der</strong> <strong>Schwimmtrainer</strong> 38<br />

November 2014<br />

Terminierung Tests 50-200m Terminierung Tests 400-1500m<br />

KW Maßnahme Tests KW Maßnahme Tests<br />

KW 38-39 Athletiklehrgang 12' Test KW 38-39 Athletiklehrgang 12' Test<br />

KW 40 KLD Pansold KW 40 KLD Pansold<br />

KW 43-45<br />

KW 52-02<br />

Umfangs - LG<br />

Umfangs - LG<br />

2000 Lagen<br />

KW 43-45<br />

Umfangs - LG<br />

60' Kraul<br />

12' Test 12' Test<br />

12x200m HSA<br />

8x100m HSA<br />

8x400 Kraul o. Lagen<br />

12x200m HSA Test<br />

1000 HSA Beine 1000 HSA Beine<br />

2000 Lagen<br />

KW 52-02<br />

Umfangs - LG<br />

60' Kraul<br />

12' Test 12' Test<br />

12x200m HSA<br />

8x100m HSA<br />

5x800 Kraul<br />

10x100 Delphin<br />

8x400 Kraul o. Lagen<br />

12x200m HSA Test<br />

5x800 Kraul<br />

10x100 Delphin<br />

KW 08-09 KLD Pansold KW 08-09 KLD Pansold<br />

KW 09-10<br />

KW 18-19<br />

Umfangs - LG<br />

Reg - Lehrgang<br />

2000 Lagen<br />

KW 09-10<br />

Umfangs - LG<br />

60' Kraul<br />

12' Test 12' Test<br />

12x200m HSA<br />

8x100m HSA<br />

8x100 Arme<br />

8x100 Beine<br />

12' Test<br />

12x200 HSA<br />

8x100 HSA<br />

KW 18-19<br />

Reg - Lehrgang<br />

8x400 Kraul o. Lagen<br />

12x200m HSA Test<br />

8x100 Arme<br />

8x100 Beine<br />

12' Test<br />

8x400 Kraul o. Lagen<br />

12x200 HSA<br />

KW 21-22 KLD Pansold KW 21-22 KLD Pansold<br />

KW 29-30<br />

Tests 50-200m<br />

Gruppe<br />

UWV<br />

12' Test<br />

12x200 HSA<br />

8x100 HSA<br />

Pansold<br />

KW 29-30<br />

UWV<br />

12' Test<br />

8x400 Kraul o. Lagen<br />

12x200 HSA<br />

Pansold<br />

Tests 400-1500m<br />

Belastung<br />

Pause / Abgang<br />

Gruppe<br />

12' Test Maximal x<br />

12x200 HSA optimaler Schnitt Kr = 3:00, Rü + La =<br />

3:30<br />

1000 HSA Beine Maximal x<br />

5x800 Kraul optimaler Schnitt 10:30 (w), 10:00 (m)<br />

10x100 Delphin optimaler Schnitt 02:00<br />

8x100 HSA Arme optimaler Schnitt 02:00<br />

8x100 HSA Beine optimaler Schnitt 02:00<br />

2000 Lagen x Maximal x<br />

x 60' Kraul Maximal x<br />

x 8x400 Kraul o. Lagen optimaler Schnitt<br />

8x100 HSA x optimaler Schnitt<br />

5:15 (m), 5:30 (w) für<br />

K 5:30 (m), 5:45 (w)<br />

für L<br />

Kr = 1:30, R = 1:40,<br />

S+B = 2:00


DSTV / <strong>Der</strong> <strong>Schwimmtrainer</strong> 39<br />

November 2014<br />

Screening<br />

A<br />

an Land<br />

uf der ruhigen Insel Fuerteventura<br />

Das Screening an Land ist als komplexer<br />

befindet sich eines der besten Resorts<br />

und Sportzentren Europas, wo die<br />

Krafttest für alle beteiligten Muskelgruppen<br />

(lokal/global) zu verstehen. Es ist einfach<br />

europäische Elite ihr Training absolviert.<br />

durchführbar<br />

Playitas Resort ist mit<br />

und<br />

seinen<br />

gut<br />

Sporteinrichtungen<br />

auf einer Fläche<br />

standardisiert, liefert<br />

hervorragende Referenzdaten<br />

von mehr als<br />

und evaluiert<br />

„nur“ 1.000.000 die Quadratmetern Kraftausdauer, und dem die milden<br />

Klima ideal, entscheidend um das ganze Jahr ist. über Teilweise können<br />

in der Zielaltersgruppe<br />

Muskelgruppen an der frischen Luft zu aus trainieren. oberer Gleichzeitig<br />

profitieren das Leistungslimit die Gäste von den zahl-<br />

darstellen.<br />

bzw. unterer Extremität<br />

Die reichen meisten Annehmlichkeiten hier dargestellten in den komfortabel<br />

eingerichteten der Kraftausdauerüberprüfung, Zimmern des Hotels, häufig<br />

„Feldtests“ dienen<br />

unter des Aparthotels statischen, und den bis luxoriösen langsam Villen dynamischen<br />

Bedingungen mit privatem Pool. Zu bzw. den weltberühmten sind Tests zur „motorischen<br />

Gästen gehören unter anderem Javier<br />

Kontrolle“ Gómez Noya, (Stabilität).<br />

die deutsche Triathletin<br />

(s.<br />

Anja<br />

Anlage<br />

Beranek,<br />

1<br />

das<br />

„Das<br />

Erdinger<br />

Screening<br />

Alkoholfrei<br />

an Land“)<br />

Athletenteam und das olympische Komitee<br />

aus Schweden, deren Athleten sich<br />

Zu diesem Thema möchte ich festhalten,<br />

das „Testen“ extrem wichtig ist. Erst im<br />

Vergleich von Testergebnissen und sportlicher<br />

Leistungsfähigkeit bzw. Gesundheit<br />

(Belastbarkeit) lassen sich Zusammenhänge<br />

ableiten und entsprechende<br />

Trainingsinterventionen zur Leistungssteigerung<br />

oder Prävention / Rehabilitation<br />

planen.<br />

hier auf die olympischen Spiele von 2016 in Rio vorbereiten. Neben<br />

ihnen trainieren Sportliebhaber und aktive Familien, die von den<br />

zahlreichen professionellen sportlichen Einrichtungen profitieren,<br />

nicht zuletzt von dem olympischen Schwimmbecken, welches mit<br />

8 Bahnen á 50 Metern, einer Unterwassergalerie zum kontrollieren<br />

der Schwimmtechnik, und einer ganzjährig konstanten Temperatur<br />

zwischen 25 und 27 Grad perfekte Bedingungen für das Training<br />

bietet. Über das Jahr verteilt nutzen Trainingsgruppen aus ganz<br />

Die in der Tabelle 1) präsentierten Belastungskennziffern<br />

in Verbindung mit den athletischen<br />

Überprüfungen (Screenings) und<br />

den hieraus resultierenden „Hausaufgaben“<br />

an die Mitglieder des PT soll dazu führen,<br />

dass mit dem vermehrten Abfordern von Topwettkämpfen<br />

aus dem Training heraus die<br />

Belastungsverträglichkeit unserer Jüngsten<br />

langfristig so geschult wird, dass wir in unseren<br />

Reihen auch wieder Athleten wie Missy<br />

Franklin, Katinka Hosszu, Michael Phelps o-<br />

der Ryan Lochte (Vielfachstarter!) begrüßen<br />

dürfen.<br />

Um ein annähernd gleiches Trainingsniveau<br />

in Deutschland und unter den Perspektivteammitgliedern<br />

wieder zu erreichen werden<br />

folgende MINDESTANFORDERUNGEN im<br />

täglichen Training gestellt:<br />

Europa das Becken um sich auf internationale Wett kämpfe vorzubereiten.<br />

Aber auch Schwimmer, die das offene Meer bevorzugen,<br />

können dies am direkt anschließenden Strand tun, was Playitas Resort<br />

zu einem perfekten Urlaubsort und den Aufenthalt unvergesslich<br />

machen lässt.<br />

GA I<br />

(BZ 2-3)<br />

GAII<br />

(BZ 4-5)<br />

Anzeige<br />

100m 200m 400m 800m<br />

PB + PB + PB + PB +<br />

15“ 20-25“ 30-35“ 40-45“<br />

PB + PB + PB + PB +<br />

Mehr Information über Playitas Resort finden Sie unter<br />

10“ 15“ 20“ 30“<br />

www.playitas.net oder schreiben Sie eine Mail an info@playitas.net<br />

PB = persönliche Bestzeit<br />

Standardtests des DSV, die bereits in den<br />

Jahren 2009-2012 durchgeführt wurden und<br />

werden sollten, fließen wieder in den Trainingsalltag<br />

ein und werden zu festgelegten<br />

Zeiten abgefragt. <strong>Der</strong> Bundestrainer Diagnostik,<br />

Frank Lamodke, sammelt die Ergebnisse,<br />

bereitet diese in tabellarischer Form<br />

auf und versendet sie zum Aushang und Vergleich<br />

bundesweit an die BSP Trainer.<br />

Eine Auswahl an Standardtests des DSV:<br />

3000/5000m Kr<br />

2000m Lagen im 50er Wechsel der<br />

Schwimmarten (10x200m Lagen)<br />

60min in Kr<br />

12min in HSA<br />

1000m HSA Beine<br />

5x800m Kr alle 10:30/11:00<br />

10x100m Schmetterling alle 1:40/1:50<br />

8x400m Kr alle 5:15/5:30<br />

8x400m La alle 5:45/6:00<br />

8x100m Ar Test a 2:05<br />

8x100m Be Test a 2:05<br />

12x200m HSA Test a 3:30<br />

Berechnung von 400m (bei nicht vorhandener<br />

Bestzeit):<br />

Bestzeit von 200m x 2 + 15“ (Fr/Rü) und 20“<br />

(Br/S) > auf diesen Basiswert wird der in der<br />

Tabelle zu entnehmende Wert aufgeschlagen.<br />

Berechnung von 800m (bei nicht vorhandener<br />

Bestzeit):<br />

Bestzeit von 400m x 2 + 20“ (Fr/Rü und 25“<br />

(Br/S) > auf diesen Basiswert wird der in der<br />

Tabelle zu entnehmende Wert aufgeschlagen.<br />

Beispiel:<br />

Ein Schwimmer hat über 200m Brust eine<br />

Bestzeit von 2:09,80 und möchte seinen Wert<br />

über 400m im GA I Bereich kennen. Seine<br />

Rechnung muss also sein > 2:09,80 x 2 =<br />

4:19,60 + 20“ = 4:39,60. Nun den Tabellenwert<br />

aufschlagen, d.h. 4:39,60 + 30-35“ =<br />

5:09,60-5:14,60


DSTV / <strong>Der</strong> <strong>Schwimmtrainer</strong> 40<br />

November 2014<br />

Screening an Land<br />

Das Screening an Land ist als komplexer<br />

Krafttest für alle beteiligten Muskelgruppen<br />

(lokal/global) zu verstehen. Es ist einfach<br />

durchführbar und gut standardisiert, liefert<br />

hervorragende Referenzdaten und evaluiert<br />

„nur“ die Kraftausdauer, die in der Zielaltersgruppe<br />

entscheidend ist. Teilweise können<br />

Muskelgruppen aus oberer bzw. unterer Extremität<br />

das Leistungslimit darstellen.<br />

Die meisten hier dargestellten „Feldtests“ dienen<br />

der Kraftausdauerüberprüfung, häufig<br />

unter statischen, bis langsam dynamischen<br />

Bedingungen bzw. sind Tests zur „motorischen<br />

Kontrolle“ (Stabilität).<br />

(s. Anlage 1 „Das Screening an Land“)<br />

Zu diesem Thema möchte ich festhalten,<br />

das „Testen“ extrem wichtig ist. Erst im<br />

Vergleich von Testergebnissen und sportlicher<br />

Leistungsfähigkeit bzw. Gesundheit<br />

(Belastbarkeit) lassen sich Zusammenhänge<br />

ableiten und entsprechende<br />

Trainingsinterventionen zur Leistungssteigerung<br />

oder Prävention / Rehabilitation<br />

planen.<br />

Standardtests des DSV, die bereits in den<br />

Jahren 2009-2012 durchgeführt wurden und<br />

werden sollten, fließen wieder in den Trainingsalltag<br />

ein und werden zu festgelegten<br />

Zeiten abgefragt. <strong>Der</strong> Bundestrainer Diagnostik,<br />

Frank Lamodke, sammelt die Ergebnisse,<br />

bereitet diese in tabellarischer Form<br />

auf und versendet sie zum Aushang und Vergleich<br />

bundesweit an die BSP Trainer.<br />

Eine Auswahl an Standardtests des DSV:<br />

3000/5000m Kr<br />

2000m Lagen im 50er Wechsel der<br />

Schwimmarten (10x200m Lagen)<br />

60min in Kr<br />

12min in HSA<br />

1000m HSA Beine<br />

5x800m Kr alle 10:30/11:00<br />

10x100m Schmetterling alle 1:40/1:50<br />

8x400m Kr alle 5:15/5:30<br />

8x400m La alle 5:45/6:00<br />

8x100m Ar Test a 2:05<br />

8x100m Be Test a 2:05<br />

12x200m HSA Test a 3:30<br />

Die in der Tabelle 1) präsentierten Belastungskennziffern<br />

in Verbindung mit den athletischen<br />

Überprüfungen (Screenings) und<br />

den hieraus resultierenden „Hausaufgaben“<br />

an die Mitglieder des PT soll dazu führen,<br />

dass mit dem vermehrten Abfordern von Topwettkämpfen<br />

aus dem Training heraus die<br />

Belastungsverträglichkeit unserer Jüngsten<br />

langfristig so geschult wird, dass wir in unseren<br />

Reihen auch wieder Athleten wie Missy<br />

Franklin, Katinka Hosszu, Michael Phelps o-<br />

der Ryan Lochte (Vielfachstarter!) begrüßen<br />

dürfen.<br />

Um ein annähernd gleiches Trainingsniveau<br />

in Deutschland und unter den Perspektivteammitgliedern<br />

wieder zu erreichen werden<br />

folgende MINDESTANFORDERUNGEN im<br />

täglichen Training gestellt:<br />

GA I<br />

(BZ 2-3)<br />

GAII<br />

(BZ 4-5)<br />

PB = persönliche Bestzeit<br />

Berechnung von 400m (bei nicht vorhandener<br />

Bestzeit):<br />

Bestzeit von 200m x 2 + 15“ (Fr/Rü) und 20“<br />

(Br/S) > auf diesen Basiswert wird der in der<br />

Tabelle zu entnehmende Wert aufgeschlagen.<br />

Berechnung von 800m (bei nicht vorhandener<br />

Bestzeit):<br />

Bestzeit von 400m x 2 + 20“ (Fr/Rü und 25“<br />

(Br/S) > auf diesen Basiswert wird der in der<br />

Tabelle zu entnehmende Wert aufgeschlagen.<br />

Beispiel:<br />

100m 200m 400m 800m<br />

PB + PB + PB + PB +<br />

15“ 20-25“ 30-35“ 40-45“<br />

PB + PB + PB + PB +<br />

10“ 15“ 20“ 30“<br />

Ein Schwimmer hat über 200m Brust eine<br />

Bestzeit von 2:09,80 und möchte seinen Wert<br />

über 400m im GA I Bereich kennen. Seine<br />

Rechnung muss also sein > 2:09,80 x 2 =<br />

4:19,60 + 20“ = 4:39,60. Nun den Tabellenwert<br />

aufschlagen, d.h. 4:39,60 + 30-35“ =<br />

5:09,60-5:14,60


DSTV / <strong>Der</strong> <strong>Schwimmtrainer</strong> 41<br />

November 2014<br />

5. Planungsprozess<br />

In welchen Hierarchien wird geplant?<br />

Wird ein Forecast (Hochrechnung) er<br />

stellt? Wie wird dieser berechnet?<br />

Fristigkeit der Planung: Gibt es eine Mittelfristplanung<br />

(Mehrjahresplanung)?<br />

Besonderheiten der Planung<br />

Wann gilt das Projekt als erfolgreich?<br />

Die hierarchische Struktur des PTP<br />

<strong>Der</strong> Forecast (Hochrechnung Finanzplanung<br />

Maßnahmen Perspektivkader) hier<br />

2014 Rahmendaten:<br />

18 Teilnehmer + 6 Betreuer = 24 Personen<br />

Wettkampf Luxemburg 03 Tage 14.500,- €<br />

Lehrgang in Warendorf 19 Tage 25.000,- €<br />

Lehrgang Kärnten 10 Tage 30.000,- €<br />

WK-Tour Mare Nostrum 11Tage 40.000,- €<br />

Wettkampf Vichy 03 Tage 15.000,- €<br />

Lehrgang in Berlin 14 Tage 22.000,- €<br />

Lehrgang in Türkei 08 Tage 30.000,- €<br />

Lehrgang Jahreswechs./Sonne 17 T 50.000,- €<br />

226.500,- €<br />

Mittelfristig ist das PTP bis zu den Olympischen<br />

Spielen 2016 geplant. Hier wird<br />

Deutschland hoffentlich die ersten Früchte<br />

unserer Arbeit erkennen können. Langfristig<br />

und abschließend soll das gesamte Ausmaß<br />

aller Überlegungen und Anstrengungen seitens<br />

des DSV bei den Olympischen Spielen<br />

2020 in Japan deutlich werden. Die heute 10-<br />

15 Jährigen sind dann zwischen 18-23 Jahren<br />

im „besten Schwimmeralter“ und nach<br />

unserer Auffassung und Strategie „geformt“.<br />

Eine Besonderheit in der Planung mit dem PT<br />

sind die klaren Regeln, denen sich Mitglieder<br />

dieses Teams unterordnen.<br />

Eine 100% Anwesenheit in den Maßnahmen<br />

des PT ist verpflichtend und<br />

Voraussetzung zur Aufnahme<br />

Das tägliche Training findet an einem<br />

BSP, BSPN, DSV oder Landesstützpunkt<br />

statt<br />

Die jährlichen Leistungsdiagnostiken finden<br />

an den Diagnosezentren in Hamburg<br />

oder Leipzig statt<br />

Wöchentlich (spätestens bis Dienstag,<br />

12.00 Uhr der Folgewoche) ist die TDD bei<br />

dem CBT und dem BT Diagnostik unaufgefordert<br />

einzureichen<br />

Ein mehrmaliges Nichterfüllen der aufgezeigten<br />

„Hausaufgaben“ an Land und/oder<br />

im Wasser kann zum Ausschluss aus dem<br />

PT führen (liegt im Ermessen des CBT)<br />

Die reinen Wettkampfleistungen fließen<br />

zwar in die jährliche Bewertung der Mitglieder<br />

ein, sind jedoch den zuvor genannten<br />

Punkten untergeordnet<br />

Die Teilnahme an der bis zu 3mal jährlich<br />

stattfindenden KLD an den o.g. Diagnosestützpunkten<br />

ist Pflicht<br />

Die beidseitige Kommunikation (Führung<br />

Athleten) über Whats App Gruppen,<br />

Emails oder Telefonate bei Problemen o-<br />

der Fragestellungen sollte lückenlos und<br />

auf der Basis wirklichen Vertrauens stetig<br />

ablaufen<br />

Bis zum Jahr 2016 wird auf Höhentrainingslager<br />

mit dem PT verzichtet, denn bis<br />

dahin gilt es die noch vorhandenen Reserven<br />

der Mitglieder zu erschließen und sie<br />

auf die Höhenstrategie in den Jahren<br />

2016-2020 (s. Anlage 2.) vorzubereiten.


DSTV / <strong>Der</strong> <strong>Schwimmtrainer</strong> 42<br />

November 2014<br />

<br />

verpflichtende Teilnahme an den benannten<br />

Lehrgängen und Wettkämpfen<br />

alle DSV - und Vereinslehrgänge finden unter<br />

N.N. Bedingungen statt<br />

in allen Maßnahmen werden die zuvor<br />

benannten Screenings abgerufen<br />

<br />

verpflichtende Teilnahme an den benannten Lehrgängen<br />

und Wettkämpfen<br />

DSV Höhentrainingslager werden nach festgelegter<br />

Systematik über 4 Jahre besucht<br />

in allen Maßnahmen werden die zuvor<br />

benannten Screenings abgerufen<br />

Das PTP gilt dann als erfolgreich, wenn:<br />

das PT in der Altersspanne von ca.14-20<br />

Jahren aufgestellt ist<br />

sich die Nachwuchsarbeit in Deutschland<br />

an den km-Vorgaben der Tabelle 1) (S.18)<br />

ganzjährig orientiert<br />

die Nationalmannschaft die angestrebte<br />

Belastungsverträglichkeit bei mehreren Topevents<br />

im Jahr zeigt<br />

die Landesverbände die Ausbildungskennziffern<br />

in ihre Lehrplänen übernommen<br />

haben und diese „leben“<br />

aufgrund der veränderten Ausbildungsinhalte<br />

die „Drop-out“ Quote nach der JEM gesenkt<br />

wurde<br />

aufgrund der veränderten Ausbildungsinhalte<br />

die individuellen Entwicklungsraten der<br />

Deutschen Schwimmerinnen und Schwimmer<br />

nach der JEM steigen<br />

6. FAQ<br />

1. Wie kommt man ins PT?<br />

2. Was sind die Pflichten im PT?<br />

3. Was habe ich davon im PT zu sein?<br />

4. Wann muss ich das PT verlassen?<br />

Zu1. Man wird vom Chefbundestrainer berufen.<br />

Dieser bespricht sich mit seinen Bundestrainern<br />

und den Diagnosezentren vor Berufung<br />

und holt sich immer wieder Vorschläge<br />

für mögliche Kandidaten ein.<br />

Zu 2. Die Pflichten sind auf den vorangegangenen<br />

Seiten detailliert beschrieben. Grundsätzlich<br />

ist die bedeutsamste Pflicht die regelmäßige<br />

und lückenlose Teilnahme an den<br />

Lehrgängen des PT.<br />

Zu 3. Sämtliche Lehrgänge des PT werden<br />

vom DSV bezahlt. In diesen Lehrgängen treffen<br />

Mitglieder auf die besten Schwimmerinnen<br />

und Schwimmer Deutschlands. Es entsteht<br />

eine extrem starke Trainingsgruppe in<br />

annähernd gleicher Altersstruktur die auch<br />

internationalen Kontakt zu gleichaltrigen Trainingsgruppen<br />

sucht (Jugendnationalmannschaften).<br />

Weiterhin sind Physiotherapeuten,<br />

Ärzte, Lehrer und Leistungsdiagnostiker<br />

(fast) immer in den Lehrgängen anwesend,<br />

um die Betreuung so professionell wie möglich<br />

zu gestalten.<br />

Zu 4. <strong>Der</strong> CBT alleine entscheidet über den<br />

Verbleib im PT. Gründe für einen Ausschluss<br />

sind u.a.:<br />

Die Nichtteilnahme an mehreren Lehrgangsmaßnahmen<br />

Das Nichteinhalten der geforderten Trainingskennziffern<br />

Das mehrfache Nichterreichen der nötigen<br />

Screening Werte Das wiederholte Nichtabgeben<br />

der TDD<br />

Sollte ein Mitglied des PT vor dem Erreichen<br />

des definierten Höhepunktes (OS 2016 und<br />

OS 2020) die vorgenannte Altersspanne<br />

überschreiten, d.h. älter sein als 20 Jahre, so<br />

kann die Sportlerin / der Sportler bis zum Höhepunkt<br />

trotzdem im PT verbleiben.<br />

Henning Lambertz<br />

-Chefbundestrainer Schwimmen DSV –


DSTV / <strong>Der</strong> <strong>Schwimmtrainer</strong> 43<br />

November 2014<br />

Anlage 1. „Das Screening an Land“<br />

ATHLETIK SCREENING<br />

Testhäufigkeit:<br />

Optimal alle 6-8 Wochen (mind. 3x im Jahr z.B.<br />

Saisonanfang / Saisonmitte / Saisonhöhepunkt)<br />

Dokumentation:<br />

Testdatum<br />

Test Zeit<br />

Saisonzeitpunkt<br />

Name des Testleiters<br />

Alter<br />

Gewicht<br />

Größe<br />

Hauptschwimmart (HSA) mit Bestleistung<br />

Aktuelle Beschwerden<br />

Persönliches Ziel<br />

Testdurchführung:<br />

Im Idealfall immer die gleiche Vorbereitung<br />

(Warm up) und gleicher Testleiter.<br />

Keine verbale Motivation und über die verstrichene<br />

Zeit.<br />

Enge, dem Körper anliegende Bekleidung,<br />

Turnschuhe.<br />

10 Minuten Aufwärmung (5 Minuten Ergometer<br />

+ 5 Minuten individuelle<br />

Beweglichkeitsübungen z.B.Armkreisen)<br />

Test 1: ventrale Rumpfkette (max.5<br />

Wdh. Probeversuch erlaubt)<br />

5 Minuten Pause<br />

Test 2: laterale Rumpfkette rechts<br />

(max.5 Wdh. Probeversuch erlaubt)<br />

5 Minuten Pause<br />

Test 3: laterale Rumpfkette<br />

rinks (max.5 Wdh. Probeversuch erlaubt)<br />

5 Minuten Pause<br />

Test 4: Klimmzüge max.<br />

5 Minuten Pause<br />

Test 5: Liegestütze max.<br />

5 Minuten Pause<br />

-<br />

Test 6: Inverted Rows (Rudern aus<br />

der Rückenlage)<br />

Die Schwimm-Seminar-Termine (alle in Hamburg) für das erste Halbjahr 2015 – ab sofort online:<br />

Sa. 21.02.2015 • Sa. 14.03.2015 • Sa. 11.04.2015 • Sa. 09.05.2015 • Sa. 06.06.2015


DSTV / <strong>Der</strong> <strong>Schwimmtrainer</strong> 44<br />

November 2014<br />

Testübungen<br />

1. Ventrale Rumpfkette<br />

Ausgangsstellung:<br />

Unterarmstütz, Ellenbogen auf dem Boden, Unterarme<br />

parallel, 90 Grad Schulter, Daumen nach<br />

oben, Beine gestreckt, Rumpf gerade, Kopf<br />

(Schädelplatte in Verlängerung des Rumpfes) o-<br />

der Kontakt zum Brett/Wand, Beckenkamm hält<br />

kontakt zur Querstange;<br />

Durchführung:<br />

Wechselseitiges Abheben der Füße (Fußlänge),<br />

im Einsekundenrhythmus pro Fuß. Knie gestreckt;<br />

Messgröße:<br />

Zeit in Sekunden (Start: nach Einnehmen der Ausgangsstellung,<br />

bei dem ersten Abheben des Fußes;<br />

Abbruchkriterium:<br />

Kontakt mit dem Standardisierungsgerät (Querstange)<br />

wird aufgegeben, 2 Verwarnungen werden<br />

ausgesprochen, bei der dritten wird abgebrochen;<br />

Aufzeichnung:<br />

Zeit/Geräteeinstellung (Höhe Querstange)/ Besonderheiten<br />

wie limitierender Faktor<br />

Referenzwerte: gemäß Swiss Olympic Medical<br />

Center<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Maximale Testdauer 180 Sekunden


DSTV / <strong>Der</strong> <strong>Schwimmtrainer</strong> 45<br />

November 2014<br />

2. Laterale Rumpfkette<br />

Ausgangsstellung:<br />

Ellbogenstütz in der Seitlage, Füße aufeinander<br />

und gegen die Wand oder ein Kasten gestützt,<br />

Sprunggelenk in 0 Grad Stellung, Knie gestreckt,<br />

Fersen + Gesäß + Schulterblätter und Ellbogen an<br />

der Wand (max. 2 Querfinger Breite von der<br />

Wand entfernt), Oberarm unter der Schulter, die<br />

freie Hand wird auf dem Beckenkamm oberhalb<br />

der Querstange abgestützt.<br />

<strong>Der</strong> limitierende Faktor bei einem Test kann einen<br />

Hinweis auf das schwächste Glied der belasteten<br />

Körperkette geben.<br />

Durchführung:<br />

Becken seitwärts abheben bis der Rumpf die<br />

Querstange berührt/ Nullstellung (eine gerade<br />

Linie). Zurück in die Ausgangsstellung ohne das<br />

Gewicht abzusetzen. Dynamische Ausführung, 2<br />

Sekunden pro Bewegungszyklus (eine Sekunde<br />

rauf, eine Sekunde runter)<br />

Messgröße:<br />

Zeit in Sekunden (Start: nach den ersten Erreichen<br />

der Querstange)<br />

Abbruchkriterien:<br />

Kontakt mit dem Standardisierungsgerät oder der<br />

Wand wird aufgegeben oder 2 Verwarnungen<br />

werden ausgesprochen, bei der dritten wird abgebrochen.<br />

Aufzeichnung:<br />

Zeit / Geräteeinstellung (Höhe) / Besonderheiten<br />

(limitierender Faktor)<br />

Referenzwerte: gemäß Swiss Olympic Medical<br />

Center


DSTV / <strong>Der</strong> <strong>Schwimmtrainer</strong> 46<br />

November 2014<br />

3. Klimmzüge<br />

Ausgangsstellung:<br />

Stange weit anfassen (wenn das Kinn über der Stange ist, hat die Schulter 90 Grad), der Rumpf ist gestreckt,<br />

Unterschenkel dürfen angewinkelt werden.<br />

Durchführung:<br />

Aus der geraden Rumpfposition nach oben ziehen<br />

bis das Kinn über der Stange ist, danach wieder in<br />

die Körperstreckung zurück. Ca. 2 Sekunden pro<br />

Bewegungszyklus (eine Sekunden rauf, eine Sekunden<br />

runter) wippen und kleine Hängepausen<br />

Messgröße:<br />

Anzahl der Kinn über Stange Bewegungen<br />

Abbruchkriterien:<br />

Bodenberührung der Füße, schwungholen bei der<br />

Aufwärtsbewegung, 2 Verwarnungen werden ausgesprochen,<br />

bei der dritten wird abgebrochen.<br />

Referenzwerte: gemäß Vorgabe Athletiktrainer<br />

DSV<br />

Frauen: 10<br />

Männer: 15<br />

4. Liegestütze<br />

Ausgangsstellung:<br />

Hände auf Brusthöhe, etwa schulterbreit auf dem<br />

Boden abgelegt, Finger leicht gespreizt, Daumen<br />

zur Mitte leicht nach innen gedreht, der Rumpf ist<br />

gestreckt und bildet eine Linie, Füße berühren den<br />

Boden, Zehenspitzen aufgestellt, max. eine Fußbreite<br />

Abstand.


DSTV / <strong>Der</strong> <strong>Schwimmtrainer</strong> 47<br />

November 2014<br />

Durchführung:<br />

Arme beugen, Oberkörper kontrolliert zum Boden bringen (bis Buzzer berührt wird), Aufwärtsbewegung<br />

bis die Arme gestreckt sind und der Rumpf eine Linie bildet, Körperspannung während des Bewegungsablaufes<br />

beibehalten. Zwei Sekunden pro Bewegungszyklus (eine Sekunde abwärts, eine Sekunde aufwärts)<br />

Messgröße:<br />

Anzahl der Liegestütze bzw. Buzzerberührungen<br />

Abbruchkriterien:<br />

<strong>Der</strong> Buzzer wird nicht berührt, der Rumpf hängt durch bzw. Wellenbewegungen, zwei Verwarnungen<br />

werden ausgesprochen, bei der dritten wird abgebrochen.<br />

Referenzwerte: gemäß Vorgabe Athletiktrainer DSV<br />

Frauen: 37<br />

Männer: 50<br />

5. Inverted Rows (Rudern aus der Rückenlage)<br />

Ausgangsstellung:<br />

Rückenlage. Die Fersen liegen auf einer Erhöhung<br />

auf (30cm). Die Stange wird auf Brustwarzenhöhe<br />

angefasst. Die arme und der Rumpf sind gestreckt<br />

und bilden eine Linie.<br />

Durchführung:<br />

Ellenbogen werden soweit angewinkelt bis das<br />

Brustbein die Stange berührt (Schulter 90 Grad<br />

abgespreizt bei Stangenberührung), Abwärtsbewegung<br />

bis die Arme wieder gestreckt sind, Körperspannung<br />

während des ganzen Bewegungsablaufes<br />

beibehalten. Zwei Sekunden pro Bewegungszyklus<br />

(eine Sekunde aufwärts, eine Sekunde<br />

abwärts)<br />

Messgröße: Anzahl der Brust – Stangenberührungen<br />

R Referenzwerte: gemäß Vorgabe Athletiktrainer DSV Frauen: 5 Männer: 10<br />

Die Schwimm-Seminar-Termine (alle in Hamburg) für das erste Halbjahr 2015 – ab sofort online:<br />

Sa. 21.02.2015 • Sa. 14.03.2015 • Sa. 11.04.2015 • Sa. 09.05.2015 • Sa. 06.06.2015


DSTV / <strong>Der</strong> <strong>Schwimmtrainer</strong> 48<br />

November 2014<br />

Anlage 2. „Die Höhenstrategie des DSV“<br />

1.TA 2.TA 3.TA ( UWV )<br />

2016/17 leichte Höhe 1800<br />

25-50 m Bahn<br />

Italien oder Bulgarien<br />

Athletik/GA/ TE<br />

leichte Höhe 1800<br />

50 m Bahn<br />

Frankreich<br />

GA/Umfang<br />

2017/18 mittlere Höhe 2000<br />

50 m Bahn<br />

USA/ Zachkadsur/Mex<br />

GA1/2 Umfang<br />

mittlere Höhe 2000-<br />

2200<br />

50 m Bahn<br />

Wie 2.TA/Spanien<br />

GA1/2/IB<br />

2018/19 leichte Höhe 1800<br />

25 m Bahn<br />

Italien oder Bulgarien<br />

Athletik/GA/TE<br />

schwere Höhe 2400-2600<br />

50 m Bahn<br />

Spanien/ Toluca<br />

GA Umfang/ Senso<br />

mittlere Höhe 2200<br />

50 m Bahn<br />

USA/ Zach/Mex/<br />

Spanien<br />

GA1/2/IB<br />

2019/20 mittlere o. schwere Höhe<br />

2400/2600<br />

50 m Bahn<br />

Spanien/ Toluca<br />

GA1/2/SA<br />

mittlere Höhe 2200<br />

50 m Bahn<br />

USA/Zach/Spanien<br />

GA1/2/WA<br />

Höhe<br />

Anzeige Matthias Lehne


DSTV / <strong>Der</strong> <strong>Schwimmtrainer</strong> 49<br />

November 2014<br />

Klaus Rudolph<br />

Schwimmleistungen im Altersgang<br />

Die Mitgliederbewegung im Deutschen Schwimmverband (DSV) ist ein Abbild des demografischen Wandels<br />

unserer Gesellschaft. Die Gesamtmitgliederzahl ist um über 10% geschrumpft. Absolut gesehen ging<br />

auch die Zahl der Kinder zurück (um 25.000 bei den 7-14 Jährigen), aber sie stellen immer noch die Hälfte<br />

der Mitglieder. Die einzige Altersgruppe, die absolut wie relativ zugenommen hat, ist die der Älteren ab 41<br />

Jahre (s. Abb.1). Diese strukturellen Veränderungen verlangen eine Neuorientierung im Verband. Dabei<br />

sind besonders die Ansprüche der Älteren zu beachten.<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Abb.1: Anteil der Altersgruppen an der Gesamt-Mitgliederzahl im DSV 2001 und 2012 in Prozent<br />

Bereits 1959 forderte Arnold, einer der Nestoren der deutschen Sportmedizin, dass die Leibesübungen<br />

nicht schon am Ende des dritten Lebensjahrzehntes aufgegeben, sondern nach den gegebenen<br />

Lebensbedingungen weiter durchgeführt werden (Arnold 1960) 2 . Zugleich bedauerte er,<br />

dass seine Ausführungen sich ausschließlich auf praktische Erfahrungen stützen müssten, „da die<br />

Altersvorgänge im großen Umfang noch ungenügend erforscht sind“ (S. 577). Als Arnold die erste<br />

Auflage seines Lehrbuches schrieb, ähnelte die deutsche Alterspyramide noch jenem Gebilde, das<br />

ihr den Namen verliehen hatte. Aber die Folgen des zweiten Weltkrieges hatten bereits in den<br />

mittleren Jahrgängen zu beträchtlichen Einbrüchen geführt, besonders bei den Männern. Zudem<br />

wurde der solide Unterbau von 1910, der auf der hohen Geburtenrate basierte, in den Folgejahren<br />

nie wieder erreicht. Während 1960 der Anteil der über 65Jährigen an der deutschen Bevölkerung<br />

bei 8,47% lag, stieg er zur Jahrhundertwende auf 13,69% an und wird noch in diesem Jahrhundert<br />

ein Viertel der Gesamtbevölkerung ausmachen 3 . Die alternde Gesellschaft bringt Probleme wie<br />

Chancen mit sich. So hat die Gerontologie das aktive Alter und später das kompetente Alter zum<br />

Leitbild erhoben 4 . Dabei sehen die Gerontologen besonders in der Aktivität einen wesentlichen<br />

Quell gesunden und zufriedenen Alterns. Sport und Bewegung sind hier wiederum ein wesentlicher<br />

Bestandteil.<br />

2 Arnold, A. (Hrsg.). Lehrbuch der Sportmedizin (2. Aufl. 1960). Barth-Verlag, Leipzig, S. 584<br />

3<br />

Sozialpolitik aktuell: http://www.sozialpolitik-aktuell.de/familie-datensammlung.html (Zugriff am 23.01.13)<br />

4<br />

Tews, H.P. (2001). Aktivität und Altern in der alternden Gesellschaft. In Daugs et al. (Hrsg.). Aktivität und Altern. Hoffmann-Schorndorf, S.28


DSTV / <strong>Der</strong> <strong>Schwimmtrainer</strong> 50<br />

November 2014<br />

Problem<br />

Ein Großteil der Mitglieder im DSV betreibt das Schwimmen wettkampfmäßig. <strong>Der</strong> langfristige Leistungsaufbau<br />

erfolgt in den Etappen Grundlagen-, Aufbau-, Anschluss- und Hochleistungstraining. <strong>Der</strong> darauf<br />

folgende „Alterssport“ wurde bislang mehr unter dem Aspekt des Freizeit- und Gesundheitssports gesehen.<br />

Inzwischen nehmen aber zunehmend Schwimmer/innen jenseits des Hochleistungsalters an Wettkämpfen<br />

teil. In Extremfällen kann man schon von Hochleistungstraining sprechen, denn einige Masters<br />

haben ihr Lebensregime auf das Erreichen von (altersgemäßen) Weltbestleistungen ausgerichtet. Sie trainieren<br />

nach Plänen, nutzen Trainingslehrgänge und bereiten sich spezifisch auf internationale Meisterschaften<br />

vor. Mit dem Beitrag wird erstmals die Entwicklung der Leistung im Schwimmen von der Kindheit<br />

bis in das Hochalter dargestellt.<br />

Methode<br />

Im Gegensatz zu einigen anderen Sportarten können wir die Leistung im Schwimmen exakt als Zeit erfassen.<br />

Diese Zeit erlaubt neben dem direkten Vergleich mit der Konkurrenz im Wettkampf auch den „indirekten“<br />

über die Bestenliste. Grundlage sind in allen Fällen die Wettkampfprotokolle. Die vorliegende Studie<br />

basiert auf folgenden Dokumenten:<br />

• ewige Bestenlisten der Altersklassen 8-18 des DSV<br />

• „offene“ ewige Bestenliste des DSV und der Welt (FINA)<br />

• Altersangaben der Finalteilnehmer bei Olympischen Spielen seit 1980<br />

• ewige Bestenlisten der Senioren (Masters) von 25 bis 95 Jahre 5 .<br />

Es wurden die Mittelwerte der „Top 10“ in allen Disziplinen auf der Langbahn (50m) berechnet. In diese<br />

Bestenlisten gehen nur Leistungen offizieller Wettkämpfe ein, bei denen klimatische Störungen (Wind,<br />

Wellen, Wassertemperatur) und Behinderungen durch Gegner ausgeschlossen werden können. Da die<br />

Ergebnisse durch qualifizierte „Testleiter“ (Kampfgericht) ermittelt werden, sind diese Zeiten nicht nur mit<br />

Testwerten vergleichbar, sondern liegen durch die hohe Motivation sogar näher am individuellen Grenzbereich<br />

der Athleten. Wegen der zu geringen Leistungsdichte bei den über 90Jährigen wurden die Berechnungen<br />

nur bis zur Altersklasse 85-89 geführt (s. Abb.1). Aus den 17 Disziplinen wurde eine durchschnittliche<br />

100m-Zeit ermittelt, die das jeweilige Leistungsniveau einer Altersklasse repräsentiert („100m-<br />

Mittel“). Auf dieser Grundlage wurden Punkttabellen für 8-18jährige Schwimmer/innen und Masterschwimmer/innen<br />

im DSV erarbeitet 6 . Ferner werden die Leistungen der Master mit denen der Kinder und Jugendlichen<br />

und dem „Weltniveau“ verglichen. Als „Weltniveau“ wurde das Mittel der „Top 10“ der ewigen<br />

offenen Weltbestenliste definiert. Das hat sich bei allen statistischen Auswertungen als stabiler erwiesen<br />

als der aktuelle Weltrekord, der einmal als „Überflieger“ von der bisherigen Entwicklung zu stark abweichen<br />

kann, zum anderen aber als „Methusalem“ zur Stagnation führt.<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Abb.1: Streuung des „100m-Mittel“ der „Top 10“ von der AK 25 bis zur AK 85 im DSV<br />

Ergebnisse<br />

a. Entwicklung der Schwimmleistung im Kindes- und Jugendalter<br />

In den meisten Vereinen beginnen achtjährige Kinder mit dem Grundlagentraining und entwickeln sich bei<br />

ausreichendem Talent und entsprechender Förderung kontinuierlich bis zum Hochleistungsbereich. In den<br />

5 AK 25-29/30-34/35-39/40-44/45-49/50-54/55-59/60-64/65-69/70-74/75-79/80-84/85-89<br />

6<br />

www.dsv.de/fachsparten/schwimmen/service/rudolph-punkte und www.rostock-masters.de/rudolph-tabelle.html


DSTV / <strong>Der</strong> <strong>Schwimmtrainer</strong> 51<br />

November 2014


DSTV / <strong>Der</strong> <strong>Schwimmtrainer</strong> 52<br />

November 2014<br />

26<br />

25<br />

24<br />

23<br />

22<br />

Jahre<br />

21<br />

20<br />

19<br />

18<br />

17<br />

Männer<br />

Frauen<br />

16<br />

WM13<br />

OS12<br />

WM11<br />

WM09<br />

OS08<br />

WM07<br />

WM05<br />

OS04<br />

OS00<br />

OS96<br />

OS92<br />

OS 88<br />

OS 84<br />

OS 80<br />

OS 72<br />

OS 68<br />

OS 64<br />

Abb. 4: Mittleres Alter der Finalteilnehmer bei OS und WM im Schwimmen von 1964 bis 2013<br />

c. Leistungsentwicklung bei den Senioren (Masters)<br />

Die Leistungsentwicklung zeigt bei den besten Senioren sowohl der Welt als auch Deutschlands und bei<br />

beiden Geschlechtern einen ähnlichen Verlauf, nur auf unterschiedlichem Niveau (Abb.5). Bis zum 40.<br />

Lebensjahr („jüngere Erwerbsfähige“) bleibt das Niveau recht stabil. Verschiedentlich sind sogar Leistungen<br />

der AK 30-34 besser als die der AK 25-29. Die Ursache liegt zumeist im Wechsel vom aktiven Hochleistungssport<br />

nach dem 30. Lebensjahr in die Gruppe der Masterschwimmer. Vergleicht man die „100m-<br />

Mittel“ der Altersklassen mit dem Weltniveau, dann erreichen die 25-29jährigen Damen und Herren noch<br />

90% dieses Niveaus. Mit zunehmendem Alter wird diese Differenz größer um 1,5-2% aller 5 Jahre bis zum<br />

50. Lebensjahr und um 2,5-5% bis zum 64. Lebensjahr. Bei den „jüngeren Alten“ fällt die Leistung um 5%<br />

bis zum 74. Lebensjahr ab. Die 80Jährigen erreichen dann nur noch 55,8% (Herren) bzw. 50,5% (Damen)<br />

des „Weltniveaus“. Vereinfacht: Mit 55-60 Jahren werden 75% und mit 80-85 Jahren 50% des maximalen<br />

Leistungsniveaus im Schwimmen erzielt. Hierbei handelt es sich um Mittelwerte. In den Disziplinen verläuft<br />

die Leistungsentwicklung unterschiedlich. Besonders mit Zunahme von Streckenlänge und Krafteinsatz<br />

geht das Niveau zurück. So erreichen die Hochaltrigen in den 50m-Disziplinen noch 57,7% der Leistung<br />

der 25Jährigen Masters, in den 200m-Disziplinen 50,1% und über 200m Schmetterling 44,1%.<br />

<br />

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Abb.5: „100m-Mittel“ der „Top 10“ der Welt und des DSV in de Altersklassen 25 bis 75


DSTV / <strong>Der</strong> <strong>Schwimmtrainer</strong> 53<br />

November 2014<br />

Trotz gleicher relativer Ausgangsleistung von 90% des Weltniveaus fällt mit zunehmendem Alter die Leistung<br />

der Schwimmerinnen stärker ab als die der Schwimmer. Wir haben hier also umgekehrte Verhältnisse<br />

zum Kinder-/Jugendbereich.<br />

Die Ursachen dieser Entwicklung sind biologisch begründet, denn die Anpassung an Trainingsbelastungen<br />

erfolgt auf zellulärer Ebene. Dabei verfügt jeder Mensch über ein bestimmtes Anpassungspotential<br />

(Adaptationsreserve), das genetisch festgelegt und nach unseren Erkenntnissen begrenzt ist (Schnabel<br />

et al. 2008, S. 97). Eine wesentliche Rolle spielt dabei die Proteinbildungskapazität. Die Proteinmasse<br />

nimmt bis zum 30. Lebensjahr auf ein individuelles Optimum zu und danach kontinuierlich, im dritten Lebensabschnitt<br />

stark ab. <strong>Der</strong> alternde Organismus vermag nicht den Anteil noch funktionierender Gene auf<br />

einem hohen Niveau zu halten, was zum Zusammenbruch der Proteinmasse führt (Rost et al. 2002, S.<br />

70). (s. Abb.6). Bemerkenswert ist hierbei, dass der Zeitraum des Hochleistungsalters im Schwimmen (22-<br />

28 Jahre) mit dem Pik der Proteinmasse annähernd übereinfällt.<br />

<br />

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<br />

<br />

Abb.6: Verhalten der Proteinmasse und des %-Anteils noch funktionierender Gene nach Abschluss der<br />

Zellteilung im Vergleich zur Leistung über 100m Freistil (Männer) im Altersgang (Modell nach MADER et<br />

al. 1995)<br />

Vergleicht man die Entwicklung im Schwimmen mit Parametern der Ausdauerleistungsfähigkeit (VO2 max)<br />

und der Kraft (Handkraft), dann fällt die Kraft mit dem Alter am stärksten ab. Das schlägt sich auch auf die<br />

Teilnahmefelder bei Wettkämpfen der Master nieder (200S). (s. Abb.7)<br />

Die Schwimm-Seminar-Termine (alle in Hamburg) für das erste Halbjahr 2015 – ab sofort online:<br />

Sa. 21.02.2015 • Sa. 14.03.2015 • Sa. 11.04.2015 • Sa. 09.05.2015 • Sa. 06.06.2015


DSTV / <strong>Der</strong> <strong>Schwimmtrainer</strong> 54<br />

November 2014<br />

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Abb.7: Verlauf der durchschnittlichen Schwimmleistung (Mittel 100m), der Sauerstoffaufnahme (nach<br />

KOINZER/KRÜGER 1982) und der Handkraft (nach UFLAND 1973) im Altersgang (wobei die Ausgangswerte<br />

bei 25 Jahren mit 100% angesetzt wurden).<br />

Zusammenfassung<br />

Im Kindes- und Jugendalter wird die Schwimmleistung kontinuierlich bis zum Höchstleistungsalter gesteigert.<br />

Danach beginnt die Leistungsumkehr. Dabei fallen die 50Jährigen Männer etwa auf das Leistungsniveau<br />

der 12 Jährigen ab; die Frauen hätten mit den neunjährigen Mädchen ebenbürtige Partnerinnen.<br />

Die Leistungen der achtjährigen und der 65jährigen Schwimmerinnen sowie der 75jährigen Schwimmer<br />

haben etwa das gleiche Niveau (s. Abb.6).<br />

Somit lässt sich die Leistungsentwicklung der Schwimmer/innen im Altersgang in vier Phasen darstellen:<br />

• Phase der kontinuierlichen Entwicklung im Kinder- und Jugendbereich<br />

• Leistungserhalt im Hochleistungstraining (möglich über 10 Jahre)<br />

• Phase des leichten, aber steten Leistungsabfalls bis zum Übergang in das Rentenalter<br />

• Phase des starken Leistungsabfalls ab 65 Jahre und besonders ab 80 Jahre<br />

Immer mehr ältere Menschen nutzen die gelenkschonende und gesundheitsfördernde Wirkung des<br />

Schwimmens. Viele üben in den Aqua-Gymnastik und Aqua-Jogging-Gruppen. Aber in den letzten Jahren<br />

haben sich verstärkt ältere Schwimmer/innen für das Leistungsschwimmen entschieden und den „Masters“<br />

angeschlossen. Sie stehen dabei mit ihrem Ehrgeiz den wesentlich jüngeren Kadersportlern des<br />

Schwimmverbandes kaum nach. Das kann zu einem „explosiven Gemisch“ führen, wenn das Training<br />

nicht mit einer kompetenten sportmedizinischen Beratung einhergeht. Zu dieser Kompetenz gehören neben<br />

dem Fachwissen auch Kenntnisse von der Sportart und den biologischen Zusammenhängen.<br />

Bundesverband der Trainer/innen im Deutschen Sport<br />

<strong>Der</strong> Trainer oder die Trainerin als Freizeitbeschäftigung<br />

oder Hobby ist mit der heutigen Berufswelt<br />

im Leistungssport kaum noch vereinbar.<br />

BVTDS<br />

Aus diesem Grunde hat sich der Bundesverband<br />

der Trainer/innen im Deutschen Sport (BVTDS)<br />

am 30.10.2012 gegründet.<br />

Geringe Anerkennung, ohne soziale Sicherheit,<br />

niedrige Bezahlung, damit ist die Tätigkeit eines<br />

Trainers unattraktiv.<br />

<strong>Der</strong> BVTDS vertritt die Interessen und Bedürfnisse<br />

seiner Mitglieder, also der Trainer. Er setzt sich für


DSTV / <strong>Der</strong> <strong>Schwimmtrainer</strong> 55<br />

November 2014


DSTV / <strong>Der</strong> <strong>Schwimmtrainer</strong> 56<br />

November 2014<br />

• Europäische länderübergreifende Anerkennung<br />

der Trainer – Aus – und Fortbildung<br />

• Ziel? (siehe deutsche Fußball – Lehrer)<br />

• Wie finden wir Sponsoren?<br />

Diese sollen bei der Zusammenkunft 3. Runder<br />

Tisch mit der Erstellung es Berufsbildes des Trainers<br />

zusammenfassend bearbeitet werden.<br />

Neben dem Berufsbild des Trainers werden vorrangig<br />

Arbeitsrecht, Kündigungsschutz, Vertragslaufzeiten<br />

und Gehalt zum Schutze der Trainer<br />

herausgearbeitet werden.<br />

Die Arbeit des BVTDS ist nicht damit erschöpft,<br />

sondern er war auch beim „European Social Dialogue“<br />

in Brüssel vertreten und versucht eine Zusammenarbeit<br />

mit den Europäischen Trainervertretungen.<br />

Aus unserer Sicht sehen wir in der Zusammenarbeit<br />

mit dem BVTDS keine Konkurrenz sondern<br />

eine vermehrte Steigerung zur Erreichung einer<br />

Wertsteigerung unserer Trainer/innen in der Öffentlichkeit<br />

in allen Bereichen.<br />

Anni und Claus Vandenhirtz<br />

Vertreter der DSTV im BVTDS<br />

Ausgewählte Inhalte des XIth International Symposium for Biomechanics<br />

and Medicine in Swimming 2010 in Oslo<br />

Bodo Ungerechts / Bielefeld<br />

Dieser Text lehnt sich an die Ausführungen von Hopkins & Vandenbogaerde (Sportscience 14, 29-35,<br />

2010) an; er wendet sich an die Trainer/Innen, die auch über den Tellerrand schauen möchte, was international<br />

im und zum Schwimmsport geforscht wird. Sehr viel und richtungsweisend sollte man meinen,<br />

schießlich gibt es seit 40 Jahren die Kongress-Serie Biomechanics and Medicine in Swimming. Für den<br />

ersten Zugang kann auf die englischsprachigen Abstracts verwiesen werden, die im Internet aufgerufen<br />

werden können:<br />

www.nih.no/Upload/BMS2010/Documents/BM2010_Program_Abstracts_final_lowres.pdf<br />

Im nachfolgenden Text wird auf die Artikel durch entsprechende Code-Nummern in Klammern (...) hingewiesen;<br />

wer also die abstract geöffnet hat, kann dann über die Suchfunktion und Eingabe der Code-Nummer<br />

das kurze Abstract aufrufen.<br />

Diese Konferenz findet alle<br />

vier Jahre statt, unter der<br />

Schirmherrschaft der Weltkommission<br />

für Wissenschaft<br />

und Sport (WCSS),<br />

die sich die Überbrückung<br />

zwischen Wissenschaft und<br />

Praxis auf die Fahnen geschrieben<br />

hat. 2010 wurden<br />

300 Delegierte in der die norwegischen Sporthochschule<br />

NIH begrüßt. Es wurden 9 Hauptvorträge,<br />

125 Vorträge und 125 Poster-Präsentationen geboten.<br />

Zu den besten praxisbezogene<br />

Vorträgen gehörte<br />

eine Fallstudie zur Änderung<br />

der Schmetterlingstechnik<br />

als zweijährige<br />

Längsschnittstudie, dann<br />

neue Technologien und<br />

Analysen; dazu gehören<br />

Druckmessungen um eine<br />

Hand, VideoAnalyse der Strömung, Computational<br />

Fluid Dynamics (CFD), Bestimmung des „aktiven<br />

Widerstands“, Beschleunigungsmessungen sowie


DSTV / <strong>Der</strong> <strong>Schwimmtrainer</strong> 57<br />

November 2014<br />

eine kostenlose Simulations-Software swum; überraschend<br />

war der Bericht von einer Wendenvariante:<br />

Unterwasser-Wende.<br />

Training:<br />

Themen wie Übertraining, Volumenreduzierung,<br />

Höhentraining sowie Talent, Erwerb von Fähigkeiten,<br />

Tests zu Laktat, Schwimmanzüge und (kein<br />

Witz) Pilzen.<br />

Es gab einige große Präsentationen! Vorträge zu<br />

Laktatuntersuchungen gehören leider nicht dazu;<br />

im Folgenden wird nur auf Vorträge mit praktischer<br />

Anwendung Bezug genommen.<br />

Verschiedene Präsentationen erhielten Preise, so<br />

der Archimedes-Preis, der an Daisuke Sato (O-101)<br />

ging „Does the Immersion Affect Cortical Activation<br />

in Human? Functional Near Infrared Spectroscopy<br />

study“ (Beeinflusst die Immersion die menschliche<br />

Gehirnaktivität? Eine spectrosophisch gestützte<br />

Studie). Hopkins & Vandenbogaerde wählten für<br />

sich eine Fallstudie als beste Präsentation, in der<br />

ein Trainer seine Arbeit (P-077) beschreibt, um den<br />

kicking-stil einer Schmetterlingsschwimmerin über<br />

zwei Jahre zu ändern, bis schließlich ein "she got it"<br />

durch eine Verbesserung der persönlichen Bestleistung<br />

im Alter von 30 bestätigt wurde.<br />

João Paulo Vilas-Boas stellte in der Eröffnungsrede<br />

eine quantitative Beurteilung der Inhalte der vergangenen<br />

40 Jahre vor. Die wichtigsten Inhalte waren<br />

immer schon Biomechanik, Physiologie und<br />

"Analyse", auch Medizin und anderen Disziplinen<br />

spielen eine Rolle und stets trafen sich immer Biomechaniker<br />

und Mediziner, denen das Interesse an<br />

Schwimmsport gemeinsam war.<br />

Wird die Auswirkung von Interventionen auf die<br />

Leistung bei typischen Spitzensportlern durch statistische<br />

Verfahren ermittelt, ist es wichtig zu wissen,<br />

dass erst dann von Änderungen gesprochen<br />

werden kann, wenn die Variation, z.B. Standardabweichung,<br />

den Wert 0.3 übersteigt (Hopkins et al,<br />

1999; Hopkins et al, 2009), was mit einer Tempo-<br />

Veränderung von 0,8% verbunden ist (Pyne et al.,<br />

2004), so dass Wettkampfzeitänderung mit einer<br />

Genauigkeit von höchstens 0,25% gemutmaßt<br />

werden können. Wenn also statistische Daten unter<br />

0,25 % liegen, ist eine Veränderung durch die jeweilige<br />

Intervention bei Elite-Schwimmern nicht<br />

verlässlich; bei Studien mit jüngeren Schwimmern<br />

gilt dies schon bei < 0,20 % der Standard-Abweichung.<br />

Neue Technologien und Analysen<br />

Für eine italienische Gruppe ist Messung der<br />

Druckdifferenzen an der Hand die beste Technologie<br />

für die Schubmessung während der Handaktion<br />

(O-002). Eine andere Gruppe hat 12 Drucksensoren<br />

pro Hand gewählt, um dann über Algorithmen<br />

auf die Antriebskräfte zu schließen – Fehler eingeschlossen<br />

(O-005).<br />

<strong>Der</strong> "aktive-drag", den es so nicht gibt, wird über<br />

Messung der Schwankung von Seilspannungen<br />

konstruiert, wenn das Schlepptempo leicht über<br />

der maximalen Schwimmgeschwindigkeit liegt (O-<br />

004), um dann über Links-Rechts-Asymmetrie zu<br />

mutmaßen. Diese Technik ist nicht besonders neu,<br />

und die gleichen Informationen erhält man durch


DSTV / <strong>Der</strong> <strong>Schwimmtrainer</strong> 58<br />

November 2014<br />

Schwimmen am Halteseil, synchronisiert mit Videoanalyse,<br />

dann sieht man auch, was ist schief geht.<br />

Es war eine Handelsmasche, die neueste Version,<br />

den Torrent E-Rack Electronic Swim Power Trainer<br />

(10.000 US-Dollar) in Funktion zu sehen; ein<br />

einfaches Halteseil ist deutlich billiger zu haben.<br />

Daten zu "aktive-drag", den es so nicht gibt, hat B.<br />

Mason als Mittelwerte vorgestellt (O-006), aber es<br />

gibt keine Referenzverfahren. In einer Grundsatzrede<br />

über biomechanische Dienstleistungen für<br />

Schwimmer am Australian Institute für Sport in Canberra<br />

präsentierte er (KL-004) eine Reihe von Fallstudien<br />

der Starts, Wenden und Schwimmarten, wo<br />

die High-Tech-Ausrüstung in den neuen Pool bei<br />

dem AIS wurde verwendet, um die Schwimmzeiten<br />

zu verbessern.<br />

Die Verwendung von Computational Fluid Dynamics<br />

(CFD) erscheint wie eine vielversprechende<br />

Zauberei; mit Laser-Scans von Schwimmern und<br />

aktueller Videoanalyse wird die Umströmung mittels<br />

eines computergestützten mathematischen<br />

Modells der eigen-erzeugten Fortbewegung komplett<br />

-mit Wirbel und Wellen- simuliert und dargestellt.<br />

Das Modell kann dann verwendet werden, um<br />

Möglichkeiten zur Verbesserung der Technik vorherzusagen,<br />

die dann im Pool versucht werden sollen.<br />

Die Methode gibt es seit einigen Jahren, es<br />

wird aber wohl noch dauern, das Potenzial dieses<br />

Ansatzes richtig auszuschöpfen; es gibt Gerüchte,<br />

dass z.B. Russland schon dieses Verfahren systematisch<br />

einsetzt und einen Wettbewerbsvorteil vorbereiten.<br />

Eine CFD-Analyse zu Fingerspreizung kommt zu<br />

dem folgenden Schluss (O-076): "Für die Handaktionen,<br />

die eine wichtige Rolle spielen, z.B. einwärts-<br />

Aktion, kann es besser sein den Daumen abzuspreizen,<br />

während bei höheren Anstellwinkel der<br />

angelegte Daumen vorteilhaft sein kann, aber die<br />

Finger [sollten] leicht gespreizt sein, um bei stationärer<br />

Strömungsphysik mehr Schub zu entwickeln."<br />

Die automatisierte markergestützte Video-Analyse<br />

scheint nun die Problem mit den Luftblasen unter<br />

Wasser gelöst zu haben (O-050); offenbar hilft ein<br />

statistisches Verfahren, das die Aktion von Blasen<br />

überbrückt. Eine andere Gruppe (P-014) überbrückt<br />

das Problem mit den Blasen mittels einer Regressionsgleichung,<br />

die auf Mittellinien von Segmenten<br />

beim Eintauchen nach Start von 16 männlichen<br />

Eliteschwimmern basiert. Größere Tiefen<br />

und Schwänzel-Aktionen im Übergang garantieren<br />

hohes Tempo.<br />

Die Querschnittsfläche, die vermeintlich für den<br />

Bremsimpuls verantwortlich gemacht wird, vernünftig<br />

zu schätzen (O-053) sind lt. Autoren Analysen<br />

von seitlich gemachten Aufnahmen über die<br />

Änderungen der Sagittalebene ausreichend; aber<br />

ob dieser Ansatz " neue praktische Einblicke bietet"<br />

muss sich noch zeigen.<br />

Nachdem Video und 3-D accelerometer-gyroscope-Daten<br />

erfolgreich in einem Videobild gekoppelt<br />

wurden (O-055), kann auf schnellere Rückmeldung<br />

bei Techniktraining gehofft werden.<br />

Ein anderer Autor (O-123) behauptete, dass "Trägheitssensoren<br />

[accelerometer - Gyroskope] für individuelle<br />

Analyse von Wenden, Gleiten und<br />

Schwimmarte verwendet werden können" und dies<br />

für 8 elite-Schwimmer funktionierte. Die Skepsis<br />

bzgl. der Funktionalität und die Messgenauigkeit<br />

dieser Geräte bleibt. Die Ortveränderung eines<br />

Schwimmers (O-056) kann mit 25-Hz-Videos beim


DSTV / <strong>Der</strong> <strong>Schwimmtrainer</strong> 59<br />

November 2014<br />

Einsatz einer „2-D direkte lineare Transformation<br />

(DLT)“ mit genügender Genauigkeit bestimmt werden,<br />

wenn man zur Analyse die Aufnahmen von<br />

drei Kameras verwendet.<br />

Wie Trainer mittels Wettkampfergebnissen des gesamten<br />

Teams seine Interventionsstrategie beurteilen<br />

kann, zeigt der Beitrag (O-073); mit „gemischter<br />

Modellierung“ geht es am besten.<br />

Nach BMS 2006 zeigten japanische Autoren (O-<br />

126, P-029) nun eine aktualisierte Simulationssoftware<br />

(Swumsuit); sie sieht sehr cool aus und kann<br />

im Unterricht und auch für die Forschung (P-030)<br />

verwendet werden – alles ist via SWUM Website als<br />

Freeware zugänglich (http://www.swum.org/).<br />

Starts und Wenden<br />

Kinetische Analyse des Gleitens als kombinierte<br />

Querschnittsanalyse mit nur 6 männl. Schwimmern<br />

(O- 078) führte erneut zur Empfehlung, beim Gleiten<br />

mehr Bedeutung auf die Kontrolle der Körperposition<br />

zu legen. Untersuchungen mit sieben<br />

männlichen Schwimmern (P-004) zum neuen Startblock<br />

mit Seitengriffe und einem steileren Winkel (9<br />

° statt 5 °) scheint für 50- und 100-m- Rennen einen<br />

merkbaren, wenn auch nur kleinen Effekt zu bringen.<br />

Untersuchungen zum neuen Start mit 14 Eliteschwimmern<br />

(O-083) führen zur Empfehlung "Trainer<br />

und Athleten sollen der Anpassung an den<br />

neuen Block und die neue Starttechnik viel Zeit zu<br />

widmen".<br />

Bei Staffelwechseln (O-084) waren Schritt-Starts<br />

zwar statistisch signifikant schneller als No-Schritta<br />

auffällig viele Schwimmer "mit Schritt-Starts verpatzen<br />

ihren Wechsel jedoch“; aber für diesen trivialen<br />

Effekt sind eigentlich keine statistischen Signifikanzberechnungen<br />

nötig.<br />

Eine randomisierte kontrollierte Studie (O-086) von<br />

5 + 5 Elite Schwimmern verglich den Einfluss unterschiedlicher<br />

Körperhaltungen im Flug, leichter vs<br />

gestreckter Hüftwinkel auf die Schwimmzeit, jedoch<br />

mit unklarem Resultat.<br />

Ist eine neue "Apnoe-Wende", also Unterwasserwende<br />

(O-119), vorteilig für Schmetterlings- und<br />

Brustschwimmer? <strong>Der</strong> mittlere Zeitgewinn beträgt<br />

für die untersuchten 10 Schwimmer von 0,07 s, was<br />

zunächst gering scheint. Aber wenn man die Mythen<br />

bedenkt (wie „Unter Wasser ist doch alles<br />

langsamer“, „Das kostet zu viel Luft“), die von Trainern<br />

dagegen geäußert werden, dann ist das Ergebnis<br />

vielversprechend. Es ist noch offen, ob<br />

diese Wendenvariante bei genügend Übung nicht<br />

doch einen Vorteil bringt.<br />

Eine Untersuchung zum Starttraining, bei der die<br />

Startzeiten als Feedback dienen, wird wahrscheinlich<br />

zum Resultat führen, dass Feedback sehr wirkungsvoll<br />

für die Startzeit auf 50-m-Strecken ist.<br />

Dieses Resultat wurde auch in einer kontrollierten<br />

Studie mit Freizeitschwimmern (O-121) bestätigt.<br />

Es ist aber verboten, über den Vergleich von p-Werten<br />

auf signifikante Unterschiede zu schließen, weil<br />

Signifikanz-Ermittlung anderen Regeln folgt und<br />

was die Folgerungen der Studie zunichtemacht.


DSTV / <strong>Der</strong> <strong>Schwimmtrainer</strong> 60<br />

November 2014<br />

Mehrere Korrelationsstudien, welche den Zusammenhang<br />

zwischen Starts oder Wenden zu<br />

Schwimmzeiten untersuchen, leiden an zu kleinen<br />

Stichprobengrößen. Um verlässliche Aussagen zu<br />

machen ansonsten wären > 100 Vpn nötig, wenn<br />

Anfänger mit Elite-Schwimmern verglichen werden.<br />

Es sei denn, die Zusammenhänge sind sehr stark<br />

und daher offensichtlich. Korrelations-Studien mit<br />

10-20 Vpn sind nur dann nützlich, wenn die Variablen<br />

aus wiederholten Messungen stammen, bei denen<br />

die Probanden ihre Technik spontan ändern<br />

und die Effekte sich erheblich unterschieden, siehe<br />

z.B. zum Tapering (P-072). Noch besser ist es,<br />

wenn vielfältige Beobachtungen für jede Vpn vorliegen<br />

und eine t-test geprüfte Steigung ableiten, welche<br />

die Beziehung zwischen der Bewegung und<br />

Performance erfasst. Es ist also immer besser,<br />

wenn für jede Vpn multiple Beobachtungen vorliegen<br />

und Beziehungen dann mit einem einfachen T-<br />

Test geprüft werden.<br />

Schwimmarten<br />

L. Seifert stellte im einem Hauptvortrag und weiteren<br />

Vorträgen (O-044 und P-037) das Thema: Koordination<br />

der Extremitäten vor (KL-002) vor. Dabei<br />

führte er dynamische Systeme, komplexe Selbstorganisation,<br />

Systemtheorie und verschiedene Einschränkungen<br />

an, die aber nicht notwendig sind,<br />

um z.B. im Resultat herauszufinden: Kraulschwimmer<br />

zeigen beim Renntempo eine Überlappung der<br />

Antriebsphasen beider Hände, vermutlich durch<br />

Verkürzung der Überwasseraktion in jedem Zyklus.<br />

Wo ist hier der Kenntnisgewinn?<br />

Eine Reihe von Leuchtdioden entlang des Armes<br />

erleichtert die automatische Digitalisierung großer<br />

Vpn-Zahlen (P-127), um die Beziehung von Aktion<br />

und Hüft-Geschwindigkeit (u) pro Zyklus zu ermitteln;<br />

laut dieser Studie ist (u) dann maximal, wenn<br />

sich die Schulter über der Hand befindet und der<br />

Ellbogen um 130° gebeugt ist, was nicht mit der bisherigen<br />

Lehrmeinung übereinstimmt, die besagt,<br />

dass (u) dann maximal ist, wenn der Oberschenkel<br />

neben der Hand ist. Allerdings waren die Befunde<br />

hinsichtlich der Beziehung zur Wettkampfzeit nicht<br />

schlüssig. Weiter Analysen zum Kraulschwimmen<br />

siehe P-005, P-035.<br />

Analysen der Druck-Differenz zwischen Handfläche<br />

und –rückseite für 23 studentische Schmetterlingsschwimmer<br />

(O-111) führt zu folgenden Schlüssen:<br />

Interventionen können die Zeit für das Vorbringen<br />

der Hände verringern und die Aktionen der Hände<br />

können früher beginnen.<br />

Äußerst inspirierend war die Fallstudie eines Trainers<br />

(P-077) mit einem Asian-Rekord-Schwimmer,<br />

100 m Schmett.); es waren zwei Jahre nötig, um<br />

eine gewünschte Verringerung des Kniewinkels zu<br />

erreichen. Es wurde vermittelt, die Knie in der Aufwärtsaktion<br />

gestreckt zu halten. Die Langzeitstudie<br />

war, bis auf den statistisch basierten Zusammenhang<br />

zur Zeitveränderung fast vorbildlich dokumentiert<br />

(aber der Effekt war so klar, dass es keine Rolle<br />

spielte).<br />

Training<br />

D. Costill, ein weltbekannter Physiologe, plädiert<br />

seit rd 20 Jahren für die Verringerung der Umfänge.<br />

In der Fortsetzung dieser langen Tradition berichtete<br />

eine Gruppe aus Dänemark (O-026, P-078)<br />

über die Wirkung der Halbierung der Trainingsumfang<br />

und Erhöhung der Trainingsintensität für 12<br />

Wochen. Eine randomisierte kontrollierte Studie


DSTV / <strong>Der</strong> <strong>Schwimmtrainer</strong> 61<br />

November 2014<br />

von 16 + 15 Elite Schwimmern (20 männlich, 11<br />

weiblich) zeigt, dass die VO2max signifikant um<br />

3,8% sank, die Leistung in einem all-out 200-m-<br />

Test ebenfalls um etwa 1,5%, aber nicht signifikant.<br />

Jedoch waren die 100m-Zeiten signifikant kürzer,<br />

ohne dass hier Werte für die Vergleichsgruppe vorlägen.<br />

Es ist schon erstaunlich, dass Dänische Trainer<br />

den Mut hatten diese Veränderungen und Gruppenteilung<br />

12 Wochen vor den NM vorzunehmen.<br />

Es ist zu hoffen, dass sie mitteilen, welche Vor- und<br />

Nachteile wirklich auftraten, wenn die kleinste Veränderungsgröße<br />

von 0,25 % zugrunde gelegt wird.<br />

Zum Übertraining / Burnout erzählte P N Lemyre in<br />

einem manchmal überwältigendem Festvortrag von<br />

einer der größten und besten Studien (KL-006), mit<br />

Tests der Psychometrie, Hormone und Stresstests<br />

von 53 Elite-Schwimmer in 6 Trainingsmonaten:<br />

Beginn (September), sehr harte Mitte (November)<br />

und Zuspitzung zum Ende (März). Im Resultat<br />

wurde die fehlende Motivation zu Saisonbeginn als<br />

bester Prädiktor für Burnout ermittelt (r = 0,52 zum<br />

Mittelteil und r = 0,55 zum Endteil). Als nützliche<br />

Prädiktoren für Burnout gelten: Veränderungen des<br />

Cortisols im Stresstest und mehrere andere Parameter<br />

konnten Burnout zu 65% aufklären. Jetzt<br />

werden Studien benötigt, in denen Interventionen<br />

auf der Grundlage der Prädiktoren erfolgen, mit<br />

dem Ziel die Gefahr von Burnout zu verringern und<br />

die Leistung zu verbessern – am besten mit denselben<br />

Schwimmern.<br />

Wer eine Wirkung auf die Wettkampfzeit durch zusätzliches<br />

Bilder-Training erhofft, den wird P-107 interessieren,<br />

obwohl hier keine signifikante Wirkung<br />

in einer kontrollierten Studie von 8 + 8 13-y alten<br />

Kinder nach 2 Wochen gezeigt werden.<br />

F. Rodriguez präsentiert in einem Hauptvortrag Effekte<br />

des Höhentrainings von Schwimmern (KL-<br />

008), wobei er auf eine neue Meta-Analyse über<br />

Performance-Effekte von verschiedenen Arten von<br />

hypoxischen Expositionen von Bonettis und Hopkins<br />

(2009) Bezug nahm, ohne deren Schlussfolgerungen<br />

anzuführen. Dafür sprach er von der bevorstehende<br />

multizentrische Höhenstudie, siehe auch<br />

(O-052), die eine gute Gelegenheit wäre, den<br />

neuen Forschungsansatz von (O-073) anzuwenden.<br />

Das Tapern vor einem nationalen Wettbewerb mit<br />

12-jährigen Schwimmern korreliert klar und deutlich<br />

(r = 0,63) mit Veränderungen in der Wettkampfzeit<br />

(P-072). Auf Nachfrage, meinte der Autor, die Korrelation<br />

hänge mehr mit der höheren Belastung vor<br />

Taperbeginn zusammen als mit der Reduktion zum<br />

Taperende, d.h. diejenigen, die in der härteren Trainingszeit<br />

höhere Belastungen aufwiesen, zeigten<br />

größere Gewinne.<br />

Ein 4 wöchiges Krafttraining verbessert die Startzeiten<br />

von fünf männlichen und zwei weiblichen<br />

Schwimmern (nationale Ebene) in 50-m-Rennen<br />

um durchschnittlich 0,07 s (P-075) oder etwa um<br />

0,3%. Obwohl diese Änderung die kleinste ist, die<br />

statistisch relevant ist, wäre es wichtig, auch den<br />

Transfer auf die Wettkampfzeit anzugeben.<br />

Verschiedenes<br />

K Matsuuchi informierte in einem Hauptvortrag (KL-<br />

005) über die farbige Darstellung der Umströmung<br />

einer Hand beim den vier Schwimmarten. Diese<br />

wegweisende Methode, PIV genannt, ermöglicht<br />

nicht nur die Darstellung der Umströmung, sondern<br />

auch die Berechnung der Impulsveränderung, die<br />

den Antrieb bewirkt. Neuste damit verbundene Erkenntnisse<br />

lauten: die Form der rotierenden Wassermassen<br />

ist für die Wirksamkeit entscheidend<br />

und Strömungen sind nicht-stationär, d.h. die Strömungsphysik<br />

für starre Körper, z.B. Schiffsbau, ist<br />

für das menschliche Schwimmen nicht aussagekräftig.


DSTV / <strong>Der</strong> <strong>Schwimmtrainer</strong> 62<br />

November 2014<br />

In einer spektakulären Studie zur Talent- Prognose<br />

(O-071) wurden 21 Parameter zur Fitness und<br />

Anthropometrie von 700 Kinder im Alter von 14 ± 4<br />

Jahren gemessen, die zwei Eliteschulen des Sports<br />

besuchten. Nach weiteren 7 Jahren konnten noch<br />

die Wettkampfzeiten von 130 männlichen und 113<br />

weiblichen (21 ± 3 und 20 ± 3 J) genutzt werden,<br />

um eine Talent-Prognose abzuleiten. Dazu wurden<br />

sie in drei Gruppen eingeteilt (wobei die % WR gereicht<br />

hätten) und dann wurden Modelle mittels linearer<br />

und neuronaler Netze entwickelt, um das<br />

Talent aus den ursprünglichen Testergebnissen<br />

vorher zu sagen. Durch das „Neuronale Netz“ beträgt<br />

die Vorhersage 88% (Mädchen) und 68%<br />

(Jungen) und durch das lineare Modell beträgt die<br />

Vorhersage 69% bzw. 50%; was für die Vorhersagekraft<br />

des „Neuronalen Netz“ spricht. Allerdings<br />

fehlt dem linearen Modell zur Vergleichbarkeit noch<br />

die Integration der Rolle der extrinsische Motivation<br />

und des Faktors, Schwimmkoordination genannt.<br />

Das „Neuronales Netz“ ist ein schwarzer Kasten,<br />

der nicht sagt, was zählt. Was tun? Das neuronale<br />

Netz-Modell häufiger anwenden und Parameter filtern.<br />

Um Einfluss von Reifung und Kalenderjahr auf die<br />

Wettkampfzeit für einzelne Schwimmer zu prüfen,<br />

bietet sich Mixed-Modellierung auf der Basis ihrer<br />

"quadratischer Trajektorien" (O-074) für die Analyse<br />

an. Es stellt sich hier die Frage, ob man mit<br />

diesem Ansatz nicht auch die Stärken und Schwächen<br />

bzgl. Wettkampfstrecken des Verbands oder<br />

gar die Talente identifizieren kann?<br />

Obige Kommentare über Stichproben für Korrelationsstudien<br />

im Abschnitt über die Starts und Wenden<br />

gilt einer Studie des Feldtests in 12 Schwimmern<br />

(P-110) und Fitness-Tests mit 25<br />

männlichen Jugendlichen (P-079). Mit größeren<br />

Stichproben wären die Ergebnisse klarer, wie in der<br />

Fitness-Studie mit 72 jungen Schwimmern (P-121)<br />

zeigt.<br />

S. Langendorfer hielt einen inspirierenden Festvortrag<br />

über den Erwerb von Fähigkeiten in den verschiedenen<br />

Lebensphasen (KL-007). Aber als um<br />

eine Zusammenfassung gebeten wurde, stellte er<br />

etablierte Lehr-Methoden unter das Dach einer Entwicklungslehre,<br />

die für ihn den Erwerb von Verhalten<br />

und Kultur in effizienter Weise erklärt.<br />

Einige Beiträge über Laktatmessung selbst von<br />

namhaften Kollegen konnten über den begrenzten<br />

Nutzen nicht ändern. Wer daran interessiert ist,<br />

sollte sich in den Abstracts über Suchfunktion informieren.<br />

Dasselbe gilt für die vielen Studien über die<br />

High-Tech Schwimmanzüge.<br />

Nach Berechnungen von Hopkins waren die<br />

Schwimmzeiten bei den OS 2008 in London um 1,7<br />

± 0,7% (Mittelwert ± SD) schneller als nach Trendanalysen<br />

vorhergesagt (P-088). Waren die Schwimmanzüge<br />

allein der Hauptgrund?<br />

Schließlich soll noch auf den faszinierende Beitrag<br />

(O-021) über den hilfreichen Effekt eines Pilzextrakts<br />

gegen "Infektion, Allergie und Entzündung, ...<br />

für Verbesserung der Gesundheit und Widerstandfähigkeit<br />

gegen Probleme von Schwimmern (auch<br />

für andere Sportler)“ hingewiesen werden. Leider<br />

ist der Autor nicht erschienen, um die Studie zu präsentieren<br />

und Fragen zu beantworten über die potenziell<br />

schädlichen Auswirkungen von Entzündungshemmer<br />

und Antioxidantien auf die Anpassungen<br />

durch Training.


DSTV / <strong>Der</strong> <strong>Schwimmtrainer</strong> 64<br />

November 2014<br />

Die „Steering Group“ der Kongress-Serie “Biomechanics<br />

and Medicine in Swimming” (BMS): Bodo<br />

Ungerechts / GER, Kari Keskinen / FIN (Chairman),<br />

Paulo Vilas-Boas / SPA und Jan Clarys / BEL<br />

(fehlt).<br />

___________________________________________________________________________<br />

Neuste Nachrichten<br />

Diplom-Trainer haben nun die Möglichkeit zum universitären Studium mit<br />

BA-Abschluss – auch ohne Abitur<br />

Bodo Ungerechts / Bielefeld<br />

„Diplom-Trainer“ sind staatlich geprüfte Absolventen<br />

der Trainerakademie Köln des DOSB. Seit<br />

Gründung vor 40 Jahren haben insgesamt 43 Trainer<br />

im DSV ein „Diplom-Trainer“ Studium abgeschlossen.<br />

Vor über 10 Jahren hatte u.a. der Koordinator<br />

für die Sparte Schwimmen, Dr. Bodo Ungerechts,<br />

nachhaltig darauf verwiesen, dass der „Diplom-Trainer“<br />

Abschluss den Zugang zu einem universitären<br />

Studium mit BA-Abschluss – auch ohne<br />

Abitur- ermöglicht (wie es auch für Handwerksmeister<br />

gilt).<br />

Nun liegt die Bereitschaft von drei universitären Institutionen<br />

vor, den „Diplom-Trainern“ einen solchen<br />

BA-Abschluss anzubieten. Die drei Institutionen,<br />

Universität Leipzig, Fachhochschule Koblenz,<br />

RheinAhrCampus in Remagen und die Deutsche<br />

Sporthochschule Köln (Kooperationsvereinbarung<br />

steht vor Unterzeichnung), bieten unterschiedliche<br />

Studieninhalte an: in Leipzig den „Bachelor of Arts<br />

Sportwissenschaft“ in Remagen den Verbundstudiengang<br />

„Sportmanagement“ und in Köln den Studiengang<br />

„Sport und Leistung“.<br />

Alle drei Anbieter haben unterschiedliche Festlegungen,<br />

was die Anerkennung von Ausbildungskursen<br />

aus dem Studium der Trainerakademie anbetrifft.<br />

Das verkürzt die Studiendauer im Vergleich zu<br />

Kommilitonen mit Abitur z.T. beträchtlich. Auch ist<br />

erkennbar, dass die zeitlichen Bedingungen eines<br />

im Beruf stehenden Trainers vom Studienplan berücksichtigt<br />

werden (ähnlich wie es vom Studium an<br />

der Trainerakademie Köln des DOSB bekannt ist).<br />

Nähere Ausführungen der uneinheitlichen Regelung<br />

der drei universitären Institutionen passen<br />

nicht in diese kurze Benachrichtigung; bitte www-<br />

Seiten beachten.<br />

Es geht eher darum, auf die erweitere Möglichkeit<br />

der eigenen beruflichen Planung zu verweisen und<br />

dem Spruch „lebenslanges Lernen“ einen weiteren<br />

Sinn zu geben.<br />

Leipzig<br />

www.spowi.uni-leipzig.de/studium/bachelor/sportwissenschaft/<br />

Remagen<br />

www.hs-koblenz.de/rac/fachbereiche/wiso/sportmanagement-ma/spm-interaktiv/<br />

Deutsche Sporthochschule Köln<br />

www.dshs-koeln.de/studium/studienangebot/bachelor-studiengaenge/bsc-sport-und-leistung/<br />

-Details werden noch erstellt –


DSTV / <strong>Der</strong> <strong>Schwimmtrainer</strong> 65<br />

November 2014


DSTV / <strong>Der</strong> <strong>Schwimmtrainer</strong> 66<br />

November 2014


DSTV / <strong>Der</strong> <strong>Schwimmtrainer</strong> 67<br />

November 2014<br />

Weitere Informationen finden Sie auch auf der Homepage www.dstv-schwimmtrainer.de<br />

Deutsche <strong>Schwimmtrainer</strong>-Vereinigung e.V.<br />

DSTV<br />

Als Mitglied sind alle willkommen, die Interesse an unserer Arbeit zeigen. Unsere vorrangigen Ziele sind<br />

die qualifizierte Fortbildung und die Interessenvertretung in verschiedenen Gremien des Schwimmsports.<br />

Besonders freuen wir uns auch über fördernde Mitglieder.<br />

<strong>Der</strong> Mitgliedsbeitrag in der DSTV beträgt zur Zeit pro Jahr 70,00 €. Darin ist unter anderem der kostenlose<br />

Bezug der Zeitschrift "<strong>Der</strong> <strong>Schwimmtrainer</strong>" und der Bände "Schwimmen - Lernen und Optimieren"<br />

enthalten. Zudem können alle anderen Leistungen der DSTV zu ermäßigten Konditionen in Anspruch<br />

genommen werden. Den Mitgliedsbeitrag tragen in sehr vielen Fällen die Vereine der Trainer, die ja von<br />

einer qualifizierten Weiterbildung ihrer Trainer unmittelbar profitieren.<br />

AUFNAHMEANTRAG<br />

An die DSTV<br />

z. Hd. Herrn Hasso-Rüdiger Tretow, Wilhelm-Busch-Str. 6, 32791 Lage<br />

Telefax: (0 52 32) – 92 07 31, E-Mail: h-rue-tre@t-online.de<br />

Hiermit beantrage ich die Mitgliedschaft in der Deutschen <strong>Schwimmtrainer</strong>-Vereinigung e.V.<br />

(DSTV):<br />

Ich ermächtige die DSTV Zahlungen von meinem Konto mittels Lastschrift einzuziehen.<br />

Zugleich weise ich mein Kreditinstitut an, die von der DSTV auf meinem Konto gezogenen<br />

Lastschriften einzulösen.<br />

Hinweis: Ich kann innerhalb von acht Wochen, beginnend mit dem Belastungstermin, die Erstattung des<br />

belasteten Betrages verlangen. Es gelten dabei die mit meinem Kreditinstitut vereinbarten Bedingungen.<br />

Name: ..................................................... Vorname: .................................................................................<br />

(bitte in Druckbuchstaben)<br />

(bitte in Druckbuchstaben)<br />

Geb. Dat.: ................................................. Staatsangehörigkeit: ...............................................................<br />

Straße: ....................................................<br />

(bitte in Druckbuchstaben)<br />

PLZ, Ort:..................................................................................<br />

(bitte in Druckbuchstaben)<br />

Telefon/Telefax: ....................................... E-Mail: ...............................................................<br />

(bitte in Druckbuchstaben)<br />

Bankinstitut: ..................................<br />

Bankleitzahl: .................. Konto-<strong>Nr</strong>.:............................................<br />

IBAN-Code…………………………………..…….… BIC-Code………………………….………………………<br />

Mitgliedschaft in welchem Verein: ................................................................................................................<br />

Ich besitze die ............................................................................................. Lizenz<br />

Ort, Datum: ............................................. Unterschrift: ..............................................................<br />

Ich erkläre mich damit einverstanden, dass meine persönlichen Daten im Rahmen der DSTV-Verwaltung gespeichert und verarbeitet werden<br />

(§26 BDSG). Eine Kündigung der Mitgliedschaft kann nur schriftlich zum Ende eines Kalenderjahres erfolgen (§5, Abs.2 der Satzung); sie muss<br />

bis zum 03.09. des lfd. Jahres bei der DSTV-Geschäftsstelle vorliegen. Stand:unverändert seit 29. 05.2013


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Kontakt: Marion Hillenbrand<br />

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