Der Schwimmtrainer Nr. 106
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DSTV / <strong>Der</strong> <strong>Schwimmtrainer</strong> 62<br />
November 2014<br />
In einer spektakulären Studie zur Talent- Prognose<br />
(O-071) wurden 21 Parameter zur Fitness und<br />
Anthropometrie von 700 Kinder im Alter von 14 ± 4<br />
Jahren gemessen, die zwei Eliteschulen des Sports<br />
besuchten. Nach weiteren 7 Jahren konnten noch<br />
die Wettkampfzeiten von 130 männlichen und 113<br />
weiblichen (21 ± 3 und 20 ± 3 J) genutzt werden,<br />
um eine Talent-Prognose abzuleiten. Dazu wurden<br />
sie in drei Gruppen eingeteilt (wobei die % WR gereicht<br />
hätten) und dann wurden Modelle mittels linearer<br />
und neuronaler Netze entwickelt, um das<br />
Talent aus den ursprünglichen Testergebnissen<br />
vorher zu sagen. Durch das „Neuronale Netz“ beträgt<br />
die Vorhersage 88% (Mädchen) und 68%<br />
(Jungen) und durch das lineare Modell beträgt die<br />
Vorhersage 69% bzw. 50%; was für die Vorhersagekraft<br />
des „Neuronalen Netz“ spricht. Allerdings<br />
fehlt dem linearen Modell zur Vergleichbarkeit noch<br />
die Integration der Rolle der extrinsische Motivation<br />
und des Faktors, Schwimmkoordination genannt.<br />
Das „Neuronales Netz“ ist ein schwarzer Kasten,<br />
der nicht sagt, was zählt. Was tun? Das neuronale<br />
Netz-Modell häufiger anwenden und Parameter filtern.<br />
Um Einfluss von Reifung und Kalenderjahr auf die<br />
Wettkampfzeit für einzelne Schwimmer zu prüfen,<br />
bietet sich Mixed-Modellierung auf der Basis ihrer<br />
"quadratischer Trajektorien" (O-074) für die Analyse<br />
an. Es stellt sich hier die Frage, ob man mit<br />
diesem Ansatz nicht auch die Stärken und Schwächen<br />
bzgl. Wettkampfstrecken des Verbands oder<br />
gar die Talente identifizieren kann?<br />
Obige Kommentare über Stichproben für Korrelationsstudien<br />
im Abschnitt über die Starts und Wenden<br />
gilt einer Studie des Feldtests in 12 Schwimmern<br />
(P-110) und Fitness-Tests mit 25<br />
männlichen Jugendlichen (P-079). Mit größeren<br />
Stichproben wären die Ergebnisse klarer, wie in der<br />
Fitness-Studie mit 72 jungen Schwimmern (P-121)<br />
zeigt.<br />
S. Langendorfer hielt einen inspirierenden Festvortrag<br />
über den Erwerb von Fähigkeiten in den verschiedenen<br />
Lebensphasen (KL-007). Aber als um<br />
eine Zusammenfassung gebeten wurde, stellte er<br />
etablierte Lehr-Methoden unter das Dach einer Entwicklungslehre,<br />
die für ihn den Erwerb von Verhalten<br />
und Kultur in effizienter Weise erklärt.<br />
Einige Beiträge über Laktatmessung selbst von<br />
namhaften Kollegen konnten über den begrenzten<br />
Nutzen nicht ändern. Wer daran interessiert ist,<br />
sollte sich in den Abstracts über Suchfunktion informieren.<br />
Dasselbe gilt für die vielen Studien über die<br />
High-Tech Schwimmanzüge.<br />
Nach Berechnungen von Hopkins waren die<br />
Schwimmzeiten bei den OS 2008 in London um 1,7<br />
± 0,7% (Mittelwert ± SD) schneller als nach Trendanalysen<br />
vorhergesagt (P-088). Waren die Schwimmanzüge<br />
allein der Hauptgrund?<br />
Schließlich soll noch auf den faszinierende Beitrag<br />
(O-021) über den hilfreichen Effekt eines Pilzextrakts<br />
gegen "Infektion, Allergie und Entzündung, ...<br />
für Verbesserung der Gesundheit und Widerstandfähigkeit<br />
gegen Probleme von Schwimmern (auch<br />
für andere Sportler)“ hingewiesen werden. Leider<br />
ist der Autor nicht erschienen, um die Studie zu präsentieren<br />
und Fragen zu beantworten über die potenziell<br />
schädlichen Auswirkungen von Entzündungshemmer<br />
und Antioxidantien auf die Anpassungen<br />
durch Training.