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Sankaracharya_Atma Bodha

Sankara (788-820), der Kodifikator des Advaita Vedanta, Verfasser vieler grundlegender Schriften des Hinduismus und Begründer zahlreicher Klöster des alten Indien, erläuter in dieser Schrift in 68 Sutras die Praxis der Erkenntnis des Selbst. Die klaren, umfangreichen und für das Verständnis des Texten ungemein erhellenden Erläuterungen stammen vermutlich von Swami Nikhilananda.

Sankara (788-820), der Kodifikator des Advaita Vedanta, Verfasser vieler grundlegender Schriften des Hinduismus und Begründer zahlreicher Klöster des alten Indien, erläuter in dieser Schrift in 68 Sutras die Praxis der Erkenntnis des Selbst. Die klaren, umfangreichen und für das Verständnis des Texten ungemein erhellenden Erläuterungen stammen vermutlich von Swami Nikhilananda.

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zw. das Bewusstsein, welche dem <strong>Atma</strong>n inhärent<br />

sind, sind niemals abwesend. Die Antwort weist darauf<br />

hin, dass die bloße intellektuelle Kenntnis des<br />

naturhaften Selbstleuchtens des <strong>Atma</strong>n, wie sie in<br />

jedem Akt der Wahrnehmung offenbar wird, nicht zur<br />

Befreiung führen kann. Der Mensch befreit sich durch<br />

die Erkenntnis der Identität des <strong>Atma</strong>n mit Brahman<br />

nur dann, wenn er den Anweisungen seines Lehrers<br />

folgt. Erforderlich zur Erlangung der Befreiung ist die<br />

effektive Verwirklichung der Erkenntnis der Nicht-<br />

Dualität von <strong>Atma</strong>n und Brahman.<br />

29<br />

Indem man mit der Kraft des Grundsatzes der<br />

Schrift „Nicht dies, nicht das“ sämtliche upadhis<br />

(begrenzenden Beifügungen) negiert, erkennt man<br />

mit Unterstützung der großen vedischen Lehrsätze<br />

(Mahavakyas) die Einheit des individuellen<br />

verkörperten Selbst (jiva) mit dem Höchsten Selbst.<br />

Upadhis: Das Kollektive, Individuelle, Grobe, Subtile<br />

oder Kausale. Die upadhis sind dem <strong>Atma</strong>n<br />

wesensmäßig fremd und regieren das Reich der avidya<br />

bzw. der Unwissenheit. Aufgrund der Verbindung mit<br />

der kollektiven Unwissenheit wird das Brahman bzw.<br />

das Reine Bewusstsein mit Beiworten wie<br />

Allgegenwärtiger Herr, Schöpfer, Bewahrer und<br />

Zerstörer des Universums oder allesbeherrschender<br />

Isvara bezeichnet. Aufgrund de Verbindung mit der<br />

individuellen Unwissenheit wird das Brahman bzw. das<br />

Reine Bewusstsein als machtlos und von begrenzter<br />

Erkenntniskraft und als das individuelle verkörperte<br />

Selbst (jiva) angesehen. Die groben, subtilen und<br />

kausalen upadhis beziehen sich entsprechend auf den<br />

groben Körper (der im Wachzustand tätig ist), den<br />

subtilen Körper (der im Traumzustand tätig ist) und den<br />

kausalen Körper (der im Tiefschlaf tätig ist).<br />

„Nicht dies, nicht das“ usw.: Der wohlbekannte<br />

Lehrsatz des „Neti, neti“ entstammt der<br />

48

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