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Sankaracharya_Atma Bodha

Sankara (788-820), der Kodifikator des Advaita Vedanta, Verfasser vieler grundlegender Schriften des Hinduismus und Begründer zahlreicher Klöster des alten Indien, erläuter in dieser Schrift in 68 Sutras die Praxis der Erkenntnis des Selbst. Die klaren, umfangreichen und für das Verständnis des Texten ungemein erhellenden Erläuterungen stammen vermutlich von Swami Nikhilananda.

Sankara (788-820), der Kodifikator des Advaita Vedanta, Verfasser vieler grundlegender Schriften des Hinduismus und Begründer zahlreicher Klöster des alten Indien, erläuter in dieser Schrift in 68 Sutras die Praxis der Erkenntnis des Selbst. Die klaren, umfangreichen und für das Verständnis des Texten ungemein erhellenden Erläuterungen stammen vermutlich von Swami Nikhilananda.

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Dieser Text enthält die Schlussfolgerung des nichtdualistischen<br />

Vedanta, laut dem die Wirklichkeit als<br />

dasjenige definiert wird, welches weder durch die Zeit<br />

verändert noch durch den Raum begrenzt oder vom<br />

Gesetz der Kausalität berührt wird. Nur das Unwirkliche<br />

ist der Zeit, dem Raum und der Kausalität unterworfen.<br />

Der Mensch mit der richtigen Erkenntnis sieht überall<br />

und an allen Orten nichts als Brahman. Das, was dem<br />

Unwissenden als das vielfältige Universum erscheint,<br />

ist für den Erleuchteten das unteilbare und nicht-duale<br />

Brahman. Es ist die Unwissenheit, die jemanden<br />

anstelle von Brahman die Vielfalt sehen lässt. Brahman<br />

jedoch wird von dieser Vielfalt, die illusorisch ist, nicht<br />

berührt. Dies wird erläutert am Beispiel der Wüste und<br />

der Luftspiegelung. In Wirklichkeit existiert nur die<br />

Wüste. Eine unwissende Person sieht die Wüste in der<br />

Form der Luftspiegelung an und wird getäuscht. Sie<br />

glaubt die ganze Zeit über, dass sich dort Wasser<br />

befindet, wo sich in Wahrheit nur trockene Wüste<br />

befindet. Auf dieselbe Weise ist auch die Unwissenheit,<br />

die Brahman als die Welt oder die Wüste als<br />

Luftspiegelung erscheinen lässt, selbst unwirklich. Die<br />

Unwissenheit, die schließlich durch die Erkenntnis<br />

zerstört wird, enthält nicht die geringste objektive<br />

Realität bzw. absolute Existenz. Sie ist ein letztlich<br />

unerklärbarer Zustand im Verstand des<br />

Wahrnehmenden.<br />

Vergleiche selbst: „Ich werde dir in wenigen Worten<br />

sagen, was in Hunderten von Schriften des Vedanta<br />

erklärt wird: Nur Brahman ist wirklich – die Welt ist<br />

Illusion; der Mensch ist selbst nichts anderes als<br />

Brahman.“ (unbekannte Quelle)<br />

„Wenn die phänomenale Welt irgendeine Existenz<br />

hätte, würde sie aufhören zu existieren. Aber diese<br />

Vielfalt, die maya ist, ist nichts anderes als Nicht-<br />

Dualität, welche die einzige Wirklichkeit ist.”<br />

(Mandukya Upanishad, 1.17)<br />

Der nicht-dualistische Vedanta verneint die Realität<br />

des Universums nicht, weil das Universum als Brahman<br />

nicht verneint werden kann. Der Vedanta sucht nichts<br />

als die Zerstörung der Illusion, die das Universum der<br />

Namen und Formen projiziert und anderes als das<br />

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