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Die Gleichstellung aller Lebewesen<br />

Die von Veganern propagierte und sicher gut durchdachte Werbung zur Gleichstellung von<br />

Mensch und Tier lässt wesentliche Aspekte außer Acht. Schließlich hat sich Homo Sapiens<br />

anders entwickelt als jedes andere Lebewesen. Obwohl der Mensch biologisch betrachtet ein<br />

Tier ist, wird ihm landläufig (z. B. auch im juristischen Kontext) eine Sonderrolle<br />

zugestanden und der Begriff der Tiere eingeschränkt auf „Tiere mit Ausnahme des<br />

Menschen“.<br />

Für die Menschwerdung, also die Herausbildung der körperlichen und geistigen<br />

Eigenschaften im Verlauf der Stammesgeschichte des Menschen sind Interdependenzen<br />

zwischen genetischen, zerebralen, ökologischen, sozialen und kulturellen Faktoren<br />

maßgeblich. Charakteristisch für den Menschen ist, dass er in einer lang andauernden<br />

Kindheit auf mitmenschliche Zuwendung und Versorgung angewiesen ist, dass er die<br />

Fähigkeit zum Spracherwerb hat, besondere geistige Anlagen besitzt und besondere kulturelle<br />

und soziale Bindungen eingeht.<br />

Sein Bewusstsein erschließt dem Menschen unter anderem eine zeitliche und geschichtliche<br />

Dimension sowie ein reflektiertes Verhältnis zu sich selbst, zu den eigenen Antrieben,<br />

Handlungen und ihren möglichen Folgewirkungen. So können sich Menschen auch Fragen<br />

stellen, die in grundlegender Weise die eigene Existenz und Zukunft betreffen, etwa nach<br />

ihrer persönlichen Freiheit, nach ihrer Stellung in der Natur und ihrem Umgang damit, nach<br />

moralischen Grundsätzen des Zusammenlebens und nach einem Sinn des Lebens überhaupt.<br />

Damit ist der Mensch auch verpflichtet und in der Lage, einen würdigen und menschlichen<br />

Umgang mit allen anderen Lebewesen zu praktizieren. Ist es dann <strong>ab</strong>er zulässig, Tiere zum<br />

Zwecke der Ernährung zu schlachten? Ethisch vertretbar ist es, wenn Tiere ohne Angst und<br />

Schmerzen zum Beispiel direkt auf dem Bauernhof getötet würden. Dass wir ethische und<br />

moralische Ansprüche zur Nutzung von Tieren als Nahrungsmittel nicht ausreichend<br />

würdigen und in die Tat umsetzen, ist durchaus kritikwürdig und ein Engagement von<br />

Tierschützern wert. Dann <strong>ab</strong>er bitte nicht manipulativ und als Werbeplattform für eine<br />

militant- vegane Lebensweise. Schließlich ist auch der würdige und menschliche Umgang mit<br />

dem Lebewesen Mensch, dessen Kultur und Lebensweise eine gleichwertige Verpflichtung.

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