SPORTaktiv Februar 2018
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FEB/MÄRZ <strong>2018</strong><br />
ÖSTERREICHS GRÖSSTES AKTIVSPORT-MAGAZIN<br />
WEITER ALS INS ZIEL<br />
KILIAN<br />
JORNET<br />
DER<br />
WEG ZUM<br />
FLOW<br />
SCHWIMMEN<br />
IM VERKEHR<br />
LAWINENUNGLÜCK<br />
ZURÜCK<br />
INS LEBEN<br />
3... 2...1...<br />
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FOTO: ON-RUNNING, ÖSTERREICHISCHE POST AG, MZ 03Z034992M, RETOUREN AN POSTFACH 100, 1350 WIEN<br />
TOP TIMES MEDIEN GMBH, GADOLLAPLATZ 1, 8010 GRAZ
IM SOMMER<br />
Unsere Antwort auf jede Jahreszeit.<br />
Der intelligente i-ACTIV Allradantrieb.<br />
M{ZD{ CX-5<br />
UND M{ZD{ CX-3<br />
2 <strong>SPORTaktiv</strong><br />
Verbrauchswerte: 4,0 — 7,1 l/100 km, CO 2 -Emissionen: 105 —162 g/km. Symbolfoto.
IM WINTER<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
3
Marco Buehler’s Mountopia –<br />
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EDITORIAL<br />
KLAUS MOLIDOR<br />
<strong>SPORTaktiv</strong>-Chefredakteur<br />
klaus.molidor@styria.com<br />
ALLES<br />
FLIESST<br />
Coverfoto: ON-Running; Foto: Thomas Polzer<br />
Ob Heraklit von Ephesos ein begeisterter Läufer war, ist nicht überliefert.<br />
Überliefert dagegen ist seine berühmte Erkenntnis: Panta rhei – alles<br />
fließt. Und so ist auch <strong>2018</strong> alles im Fluss. Wie der berühmte Philosoph<br />
denkt auch mein geschätzter Kollege Christof Domenig, der mir mit<br />
Jahreswechsel das Staffelholz als Chefredakteur in die Hand gegeben hat,<br />
um sich wieder verstärkt seiner Leidenschaft, dem Schreiben und Geschichtenerzählen,<br />
zu widmen. Seine Expertise und sein kritischer Geist<br />
tragen weiterhin Sorge dafür, dass <strong>SPORTaktiv</strong> auch künftig auf höchstem<br />
Niveau agiert.<br />
In der ersten Ausgabe des Jahres heißt es bei uns aber auch diesmal wieder:<br />
Alles läuft. Im Lauf-Special widmen wir uns dem wichtigsten Aspekt<br />
dieses Sports: dem Fuß. Wir bitten außergewöhnliche Menschen vor den<br />
Vorhang, versuchen die wichtigsten Fragen der Läufer zu beantworten<br />
und laufen auch selbst. Von zu Hause ins Büro, auf Schnee und Eis, zur<br />
Vorbereitung, zum Fitwerden, zum Spaß, durch die Wüste.<br />
Aber nicht nur wir sind im Fluss, in Veränderung. Auch die Leute ändern<br />
sich, die wir mit unserem Magazin dazu animieren wollen, rauszugehen,<br />
Sport zu machen und Österreich einen Schritt weiter von der „Schnitzelund<br />
Spritzernation“, wie es Felix Gottwald bemerkt hat, in Richtung einer<br />
Sportnation zu bringen. Darum starten wir in dieser Ausgabe auch eine<br />
große Leserumfrage, um unser journalistisches Angebot feinzutunen. Sag<br />
uns, was dir an <strong>SPORTaktiv</strong> gefällt und was wir besser machen können.<br />
Gib uns einen Einblick in dein Sportverhalten und beeinflusse selbst ein<br />
wenig mit, wonach wir den Kompass in unseren Ausgaben künftig ausrichten.<br />
Als Dank für die Mitarbeit warten (siehe Seite 8) tolle sportliche<br />
Preise. Du kommst damit vielleicht nicht bis Ephesos, aber dem Satz<br />
näher, der unser Motto ist: Bleib fit, Euer Klaus<br />
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INHALT<br />
TOP-STORY<br />
FIT<br />
20 KILIAN JORNET ÜBER ... WEGE<br />
Interview mit dem Ausnahme-Ausdauersportler<br />
36 STREBEN NACH DEM FLOW<br />
Was Österreicher zum Breitensport motiviert<br />
40 DER RICHTIGE TREIBSTOFF FÜR DEN SPORT<br />
Wie weit man mit natürlicher Ernährung kommt<br />
50 „TASTY“: DAS SPORTLICHE REZEPT<br />
Diesmal: Zucchini-Porridge mit Beeren<br />
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21. Wachau<br />
MARATHON<br />
23. September <strong>2018</strong><br />
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RUN-SPECIAL<br />
54 DER LÄUFER, DER SEGLER UND DIE RATTE<br />
Dauerläufer Christian Schiester segelt um die Welt<br />
58 THE SPEED PROJECT<br />
Zehn Österreicher laufen von L. A. nach Las Vegas<br />
62 WARUM VERDAMMT SIND DIE SO SCHNELL?<br />
Ex-Leichtathlet ist dem Geheimnis der Kenianer auf der Spur<br />
68 LÄNGER, SCHNELLER, BESSER<br />
Antworten auf die 12 wichtigsten Läuferfragen<br />
80 HIGH HEELS ODER FLACHE FERSE?<br />
Sprengung, Dämpfung und der Einfluss auf das Laufgefühl<br />
88 DER SIEGE-TEILER<br />
Warum Gerald Fister oft auf den Einzelsieg verzichtet<br />
102 WARUM JUNGE FRAUEN LAUFEN<br />
Laufen wird weiblicher. Was Social Media damit zu tun hat<br />
116 HUPF IN GATSCH ...<br />
Sportpsychologe Alois Kogler über die Faszination Fun-Run<br />
124 THE GRAND ADVENTURE<br />
Leser Willi Schneeberger beim „Grand2Grand“ in den USA<br />
132
Mit dem<br />
WIFI Steiermark<br />
zum Traumjob<br />
Fotos: Jordi Saragossa, Thomas Polzer<br />
BIKE<br />
132 DER MIT DEM VERKEHR SCHWIMMT<br />
Ein Tag im Sattel mit dem Fahrradboten Lukas Kienreich<br />
142 NOCH MEHR ÖL IM FEUER<br />
Hohe Dunkelziffer beim Manipulieren von E-Bike-Motoren<br />
146 TECHNIKSERIE: FEDERGABELPUMPE<br />
So stellst du den Luftdruck in der Federgabel richtig ein<br />
TRIATHLON<br />
OUTDOOR<br />
20<br />
166 2 PROZENT UND 2 PROTHESEN<br />
Erich Artner ist Ironman-Finisher ohne Unterschenkel<br />
170 KAISER FRANZ UND DAS SKIFAHREN<br />
Profi-Blicke auf den Winter-Freizeitsport Nummer 1<br />
176 KONFLIKTEN AUS DEM WEG GEHEN<br />
Immer noch schwelt der Streit ums Pistentourengehen<br />
182 IM HIER UND JETZT<br />
Wie Lawinenopfer Dietmar Scherjau zurück ins Leben fand<br />
194 VON ÜBERALL NACH OSTTIROL<br />
<strong>SPORTaktiv</strong> in doppelter Besetzung beim Dolomitenlauf<br />
Mit ausführlicher Beschreibung unseres Angebots:<br />
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• Diplomlehrgang Kindergesundheitstrainer<br />
• Diplomlehrgang Wirbelsäulen- & Beckenbodentrainer<br />
• Diplomlehrgang Pilatestrainer<br />
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LESERUMFRAGE <strong>2018</strong><br />
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... denn für dich probieren wir Dinge aus,<br />
sprechen mit Experten, suchen interessante<br />
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schreiben Geschichten, die dich zum<br />
Sport bewegen sollen. Damit der Streuverlust<br />
unseres sportlichen und journalistischen<br />
Einsatzes gering bleibt, starten<br />
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Die Teilnahme lohnt sich: Unter allen Einsendungen<br />
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Und so geht’s: Fragebogen ausfüllen,<br />
ausschneiden und bis 5. April <strong>2018</strong> an<br />
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Foto: Blindtext<br />
Foto: Bärenbike<br />
8 <strong>SPORTaktiv</strong>
1<br />
Wie groß ist dein Interesse an folgenden Themen?<br />
(Skala 1 sehr groß bis 4 kein Interesse)<br />
___ Fitnesstraining<br />
___ Mentaltraining<br />
___ Ernährung<br />
___ Laufen (Straße)<br />
___ Trailrunning<br />
___ MTB<br />
___ Rennrad<br />
___ Trekkingbike<br />
___ E-Bike<br />
___ Wandern<br />
___ Klettern<br />
___ Klettersteig<br />
___ Skifahren<br />
___ Skitouren<br />
___ Langlaufen<br />
___ Sportreisen<br />
___ Events<br />
___ Wassersport<br />
___ Ballsport<br />
___ Triathlon<br />
___ Schwimmen<br />
___ Sonstiges:<br />
2<br />
Worüber möchtest du sonst noch gerne in <strong>SPORTaktiv</strong> lesen?<br />
3<br />
Welche Sportarten betreibst du selbst?<br />
4<br />
Welche Art von Geschichten möchtest du lesen?<br />
(Bitte ankreuzen)<br />
Trainingsgeschichten<br />
Service (Tourentipps etc.)<br />
Ratgeber<br />
Menschen (Porträts)<br />
Event-Reportagen<br />
Ernährung<br />
Materialvorstellungen<br />
Produkttests<br />
Sonstiges:<br />
5<br />
Wie viel Sport betreibst du im Schnitt?<br />
Bis zu 3 Stunden/Woche<br />
3 bis 5 Stunden/Woche<br />
6 bis 9 Stunden/Woche<br />
10 und mehr Stunden/Woche<br />
DU KANNST DIE<br />
UMFRAGE AUCH<br />
ONLINE<br />
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<strong>SPORTaktiv</strong><br />
9
6<br />
a<br />
b<br />
c<br />
Drei Fragen zu deinen Trainingsumfängen:<br />
Wieviele km fährst du pro Jahr mit dem Rad? ___<br />
Wie viele km läufst du pro Jahr? ___<br />
Wie oft gehst du pro Jahr in die Berge? ___<br />
(Wandern, Klettern, Skitouren etc)<br />
12 Wo holst du dir normalerweise das<br />
<strong>SPORTaktiv</strong>-Magazin?<br />
Sporthandel<br />
Abo<br />
Trafik<br />
Events<br />
Sonstiges:<br />
7 a Wie oft nimmst du aktiv an Sportbewerben teil?<br />
Nie<br />
1–2 Bewerbe pro Jahr<br />
3–5 Bewerbe pro Jahr<br />
6 und mehr<br />
b Die bevorzugte Sportart, in der du aktiv teilnimmst:<br />
8 a Kennst Du die <strong>SPORTaktiv</strong>-Camps?<br />
Ja<br />
Nein<br />
b<br />
Wenn Ja, hast Du schon an einem teilgenommen?<br />
Ja<br />
Nein<br />
13<br />
14<br />
Das <strong>SPORTaktiv</strong> Magazin ...<br />
bekomme ich immer<br />
ist oft vergriffen<br />
15 a Persönliche Angaben<br />
Männlich<br />
Weiblich<br />
b<br />
Welche digitalen Kanäle von <strong>SPORTaktiv</strong> nutzt du?<br />
Facebook<br />
Newsletter<br />
Website<br />
Wohnort:<br />
c<br />
An welchem würdest du gerne teilnehmen?<br />
c<br />
Deine Altersgruppe:<br />
9<br />
Wie oft machst du pro Jahr einen Aktivurlaub<br />
(2 Tage bis 2 Wochen)?<br />
Einmal<br />
Zweimal<br />
Dreimal<br />
Öfter<br />
d<br />
15–29<br />
30–45<br />
45–60<br />
60+<br />
Monatliches Haushaltseinkommen (Netto):<br />
bis 2000<br />
2001–3500<br />
3501–6000<br />
Mehr als 6000<br />
10 Wo verbringst du deinen Aktivurlaub am liebsten?<br />
Österreich<br />
Ausland<br />
WER AM GEWINNSPIEL TEILNEHMEN MÖCHTE,<br />
BITTE NAME UND ADRESSE BEKANNTGEBEN:<br />
Bevorzugte Region:<br />
Bevorzugtes Land:<br />
11<br />
Wie konsumierst du <strong>SPORTaktiv</strong>?<br />
Printmagazin<br />
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<strong>SPORTaktiv</strong> 11<br />
Infos bei teilnehmenden VW Betrieben. Symbolfoto.<br />
Verbrauch: 7,2 – 9,1 l/100 km, CO 2-Emission: 187 – 237 g/km (vorläufige Werte).
12 <strong>SPORTaktiv</strong>
VON DER CITY<br />
AUF DEN<br />
GLETSCHER<br />
Der Start erfolgt in der Olympiastadt<br />
Innsbruck, das Ziel<br />
befindet sich am Stubaier<br />
Gletscher. Dazwischen liegt<br />
beim Stubai Ultratrail die<br />
ultimative Herausforderung für<br />
Trailrunner mit dem passenden<br />
Motto: „Urban2Glacier“.<br />
Am 30. Juni <strong>2018</strong> geht der<br />
Event in die zweite Runde. Auf<br />
der Gesamtstrecke sind mehr als<br />
60 km zu bewältigen, mit 5075<br />
Bergauf- und 2512 Bergab-<br />
Höhenmetern. Etwa auf halbem<br />
Weg, in Neustift, startet der<br />
Stubai Basictrail mit 28,7 km<br />
(2525 hm im Aufstieg und 381<br />
bergab).<br />
„Nur bergauf“ geht es bei der<br />
neuen Disziplin, dem Stubai<br />
Gletschertrail: einem 8 km langen<br />
Berglauf, der von der<br />
Talstation der Gletscherbahn<br />
über steile Serpentinen in wahrlich<br />
eisige Höhen führt. Das<br />
Ziel liegt 3150 m hoch ...<br />
www.stubai-ultratrail.at<br />
Foto: wisthaler.com<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
13
14 <strong>SPORTaktiv</strong>
DIE<br />
PERFEKTE<br />
WELLE<br />
Wenn der Frühling gerade Fahrt<br />
aufnimmt, können Sportbegeisterte<br />
schon die Vorfreude auf<br />
den Sommer schüren und sich<br />
voll dem Abenteuer Wassersport<br />
hingeben. Im Format XXL –<br />
oder besser: Cinemascope. Die<br />
International Ocean Filmtour<br />
bringt grandiose Meeresabenteuer<br />
und Wassersportfilme auf<br />
heimische Kinoleinwände.<br />
Das exklusive Programm der<br />
Filmtour setzt sich aus sechs<br />
bildgewaltigen Dokus zusammen.<br />
Vom Kinosessel aus kann<br />
man in die Tiefen der Weltmeere<br />
abtauchen, allein um die Welt<br />
segeln oder einen der aktuell<br />
talentiertesten und vielseitigsten<br />
Surfer bestaunen: Kay Lenny im<br />
Film „Paradigm Lost“ (Bild).<br />
Ab 5. April gastiert die International<br />
Ocean Filmtour in Wien,<br />
Salzburg, Innsbruck, Klagenfurt<br />
und Graz. Genaue Termine und<br />
alle Infos unter:<br />
www.oceanfilmtour.com<br />
Foto: International Ocean Filmtour<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
15
SO WIRD DER<br />
WINTERURLAUB<br />
PERFEKT<br />
Wer den Winter von seiner<br />
schönsten Seite auskosten<br />
will, der taucht in Sankt Johann-Alpendorf<br />
in den Snow<br />
Space Salzburg ein. Dieses<br />
neue zusammenhängende<br />
Skigebiet lockt mit 120 km<br />
bestens präparierten Pisten<br />
und 44 modernen Liftanlagen.<br />
Anfänger und fortgeschrittene<br />
Skibegeisterte fühlen sich<br />
hier auf Anhieb wohl, von<br />
breiten Familienpisten bis zu<br />
anspruchsvollen Abfahrten<br />
wird alles geboten. Durch<br />
hochmoderne Beschneiungsanlagen<br />
wird eine 100-prozentige<br />
Schneesicherheit geboten.<br />
Auch für den Skiverbund Ski<br />
amadé ist Sankt Johann, 60<br />
km südlich der Stadt Salzburg,<br />
der ideale Startpunkt.<br />
Den vielen Schnee nutzt man<br />
am besten zum Early Bird<br />
Skiing vor allen anderen<br />
Skifahrern, ein deftiges<br />
Almfrühstück beendet diesen<br />
frühen Genuss auf den noch<br />
leeren Pisten. Abseits der<br />
Piste entdecken Winterurlauber<br />
in Sankt Johann den<br />
Eislaufplatz, Rodelbahnen,<br />
Langlaufmöglichkeiten<br />
und romantische<br />
Winterwanderwege.<br />
www.sanktjohann.com<br />
Foto: St. Johann/Mirja Geh<br />
16 <strong>SPORTaktiv</strong>
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
17
SONNIGE<br />
AUSSICHTEN<br />
FÜR SPORTLER<br />
Klagenfurt, Österreichs<br />
südlichste Landeshauptstadt,<br />
begeht <strong>2018</strong> ihr 500-Jahr-<br />
Jubiläum. Und der Ironman<br />
Austria lockt am 1. Juli<br />
zum 20. Mal Sportler aus<br />
aller Welt in die<br />
Stadt am Wörthersee.<br />
Ein doppeltes Jubiläum, das<br />
Vorfreude schürt. Gerade<br />
Triathleten und<br />
Rennradfahrer finden in und<br />
um Klagenfurt perfekte<br />
Trainingsbedingungen vor.<br />
Neben der Ironman-Strecke<br />
laden viele abwechslungsreiche<br />
Touren ein.<br />
Tipp: Das Triathlon-Camp<br />
vom 27. April bis 1. Mai, das<br />
für Einsteiger wie<br />
Fortgeschrittene passt.<br />
www.visitklagenfurt.at<br />
Foto: Franz Gerdl<br />
18 <strong>SPORTaktiv</strong>
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
19
KILIAN JORNET BURGADA<br />
Foto: Blindtext<br />
20 <strong>SPORTaktiv</strong>
ÜBER<br />
WEGE<br />
ER HAT DIE HÄRTESTEN<br />
ULTRALÄUFE GEWONNEN, IN<br />
REKORDZEIT DIE HÖCHSTEN GIPFEL<br />
BESTIEGEN. WIE KILIAN JORNET SO<br />
WEIT GEKOMMEN IST? INDEM ER<br />
NACH WEGEN GESUCHT HAT,<br />
DIE IHN WEITER BRINGEN –<br />
ALS NUR BIS ANS ZIEL.<br />
INTERVIEW: AXEL RABENSTEIN<br />
Kilian, als du 18 Monate alt warst, haben<br />
dich deine Eltern mit in die Pyrenäen genommen,<br />
wo du auf einer Berghütte aufgewachsen<br />
bist. Welche Erinnerungen hast du an<br />
diese Zeit?<br />
Seitdem ich mich erinnern kann, waren die<br />
Berge mein natürliches Umfeld. Als Kind waren<br />
ein paar Tage am Meer oder in einer Stadt<br />
wie ein Trip in eine andere Welt für mich.<br />
Foto: Salomon/Jordi Saragossa<br />
Gab es einen Moment oder eine Zeit, in der<br />
du das Gefühl hattest, eine besondere Verbindung<br />
zu den Bergen zu entwickeln?<br />
Überhaupt nicht, eben weil ich dort aufgewachsen<br />
bin. Mein Vater arbeitete als Bergführer<br />
und bewirtschaftete die Hütte, ich bewegte<br />
mich jeden Tag dort draußen in der Natur. Im<br />
Schnee zu spielen oder durch die Wälder zu<br />
streunen, war für mich so normal wie zu essen<br />
und zu schlafen.<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
21
Auf die Frage nach deiner Lieblingsstrecke<br />
hast du im britischen „Guardian“<br />
einmal geantwortet, der schönste<br />
Platz zum Laufen sei der „Ort des<br />
nächsten Tages“. Warum ist es<br />
für dich so wichtig, neue Orte zu<br />
entdecken?<br />
Für mich geht es darum, nicht der Vergangenheit<br />
nachzuhängen, nicht darüber<br />
nachzudenken, was ich irgendwann getan<br />
habe. Entscheidend ist doch, was ich<br />
tun möchte und tun werde. Es ist richtig<br />
und wichtig, Erfahrungen zu sammeln.<br />
Aber mindestens genauso wichtig ist es,<br />
immer wieder mit Begeisterung in einen<br />
neuen Tag zu starten. Ob ich eine neue<br />
Region erkunde, einen Gipfel besteige,<br />
ein aufregendes Rennen absolviere oder<br />
einfach nur einen harten Trainingstag<br />
auf einem Trail bei mir zu Hause einlege<br />
– keiner dieser Tage ist größer oder<br />
besonderer als einer der anderen.<br />
Was du auch tust, es ist meistens<br />
anstrengend. Macht dir das wirklich<br />
Spaß?<br />
Das Gefühl sportlicher Anstrengung genieße<br />
ich definitiv. Es tut gut, seine eigene<br />
Leistungsfähigkeit zu spüren. Außerdem<br />
weiß ich, dass ich meine Ziele ohne<br />
Anstrengung nicht erreichen werde.<br />
Wer sich dauerhaft in der Komfortzone<br />
aufhält, wird nichts Neues entdecken.<br />
Das Verausgaben macht mich besser. Es<br />
verschafft mir neue Möglichkeiten, zeigt<br />
mir Wege und bringt mich an Orte, die<br />
vorher vielleicht nicht erreichbar für<br />
mich waren. Orte, an denen ich etwas<br />
erlebe, was ich bis dahin nicht kannte,<br />
nicht gespürt oder nicht gesehen habe.<br />
Um das zu finden, nimmst du viel auf<br />
dich. Was war dein bis heute längster<br />
Lauf?<br />
Was die Distanz angeht, war das der<br />
Tahoe Rim Trail, ich denke, das sind<br />
knapp 270 Kilometer. Und dann waren<br />
da noch einige längere Touren in den<br />
Alpen, auf denen ich etwa 100 Stunden<br />
am Stück unterwegs war.<br />
Warum macht man das?<br />
Ganz einfach – weil ich es tun möchte!<br />
Ich bin der festen Überzeugung, dass es<br />
nicht unser Lebensinhalt sein sollte, den<br />
Pfaden anderer zu folgen. Ich möchte<br />
Wege beschreiten, die mich dem entgegenbringen,<br />
was ich liebe, was mich<br />
anzieht und bereichert.<br />
Und wenn es dabei mal richtig weh<br />
tut?<br />
Dann führe ich mir vor Augen, dass<br />
es meine freie Entscheidung ist, genau<br />
hier zu sein. Natürlich wäre ich manchmal<br />
gerne stehengeblieben. Immer<br />
wieder hatte ich dort draußen aber gar<br />
keine andere Option, als einfach weiterzulaufen.<br />
ICH BIN DER FESTEN<br />
ÜBERZEUGUNG,<br />
DASS ES NICHT<br />
UNSER LEBENS-<br />
INHALT SEIN SOLLTE,<br />
DEN PFADEN<br />
ANDERER ZU<br />
FOLGEN<br />
Welcher Moment war besonders hart?<br />
Da denke ich an den Western State Endurance<br />
Run, einen Ultramarathon in<br />
der kalifornischen Sierra Nevada über<br />
100 Meilen. Die letzten 30 Kilometer<br />
des Rennens hatte ich Krämpfe am ganzen<br />
Körper und bin alle fünf Minuten<br />
hingefallen. Bis heute war es aber immer<br />
so, dass aus Momenten der Schwäche<br />
positive Gefühle entstanden sind,<br />
die mich gestärkt und weitergebracht<br />
haben.<br />
Was würdest du anderen Sportlern<br />
empfehlen, die besser werden möchten.<br />
Solche Momente der Schwäche<br />
gezielt herbeizuführen, um sie zu<br />
überwinden?<br />
Natürlich ist es wichtig, immer wieder<br />
an seine Grenzen zu gehen. Mir fällt<br />
aber auf, dass viele Sportler sich das<br />
Ziel setzen, nach zwei oder drei Jahren<br />
Training erfolgreich zu sein. Das kann<br />
ein zu ambitioniertes Ziel sein. Um<br />
wirklich besser zu werden, musst du<br />
viel trainieren, du brauchst die richtige<br />
Technik und natürlich auch Wettkampferfahrung.<br />
Du musst dich auf<br />
eine Reise begeben, von der du nicht<br />
genau weißt, wie lange sie dauern wird.<br />
Deshalb solltest du sie genießen. Du<br />
wirst unterwegs mal die Form verlieren.<br />
Schlechte Ergebnisse erzielen. Nach ein<br />
paar Jahren wirst du die Früchte deiner<br />
Arbeit ernten. Aber das kann dauern.<br />
Was du als Ausdauersportler brauchst,<br />
ist Motivation, Konstanz und Geduld.<br />
Du hältst den Rekord für den schnellsten<br />
Auf- und Abstieg am Matterhorn,<br />
Montblanc, Denali und Mount Everest.<br />
Welcher Gipfel soll der nächste sein?<br />
Schwer zu sagen! Wenn ich einen Gipfel<br />
bestiegen habe, sehe ich mich um und<br />
sehe Berge um mich herum, an denen<br />
sich so viele Sachen anstellen ließen!<br />
Die Liste der Dinge, die ich gerne tun<br />
möchte, wächst viel schneller, als dass<br />
ich die Chance hätte, hinterherzukommen.<br />
Deshalb werde ich das ziemlich<br />
22 <strong>SPORTaktiv</strong>
DER GIPFELJÄGER<br />
Kilian Jornet Burgada wurde am 27. Oktober 1987 in<br />
Sabadell (Spanien) geboren. Er ist 7-facher Weltmeister<br />
im Skibergsteigen und 6-facher Sieger des Gesamtweltcups<br />
im Skyrunning. Er gewann dreimal den<br />
Ultra-Trail du Mont-Blanc (2008, 2009, 2011) über 168<br />
Kilometer und 9000 Höhenmeter, siegte beim Western<br />
States Endurance Run (2011/161 km) und beim Grand<br />
Raid auf La Réunion (2010, 2012/162 km).<br />
Zuletzt stellte er Rekorde bei Speed-Begehungen auf,<br />
u.a. am Matterhorn, Montblanc und Denali (Mount<br />
McKinley). 2017 bestieg er (ohne künstlichen Sauerstoff)<br />
in Rekordzeit den Mount Everest: vom Basislager<br />
(5100 m) bis zum Gipfel (8848 m) in 26 Stunden.<br />
Der Ausnahmeathlet (1,71 m/58 kg) hat einen Ruhepuls<br />
von 34 und einen Maximalpuls von 205 Schlägen.<br />
Jornet ist mit der schwedischen Ultraläuferin Emelie<br />
Forsberg liiert und lebt in Måndalen (Norwegen).<br />
www.kilianjornet.cat<br />
spontan entscheiden. Immer wieder,<br />
wenn ich auf einem Gipfel angekommen<br />
bin.<br />
So wird jeder Gipfel gleichzeitig<br />
wieder zum Ausgangspunkt?<br />
Natürlich, es geht immer weiter. Außerdem<br />
ist ein Gipfel für mich viel mehr als<br />
ein geografischer Punkt oder ein Ziel,<br />
das in einer bestimmten Zeit erreicht<br />
werden soll. Jeder Gipfel ist Erinnerung.<br />
Er steht für die Emotionen, die wir auf<br />
dem Weg zu ihm gesammelt haben. Für<br />
die Menschen, die uns begleitet haben –<br />
oder unten im Tal auf uns warten.<br />
Foto: Scott Markewitz Photography<br />
Nach all diesen Gipfeln, Rekorden,<br />
einzigartigen Leistungen: Was hältst<br />
du bis heute für deinen größten Erfolg?<br />
Meine größte Errungenschaft ist, dass<br />
ich Tag für Tag die Berge genieße.<br />
Und was war der Lauf deines Lebens?<br />
Mein Leben! So wie es bislang gelaufen<br />
ist.<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
23
3. BIS 4. MÄRZ<br />
GANGHOFERLAUF<br />
Der Volkslanglauf in Leutasch in Tirol (Region<br />
Seefeld) zählt zur Euroloppet-Serie. Am<br />
Samstag, 3. März, können klassische Langläufer<br />
zwischen 25 und 50 km Streckenlänge<br />
wählen, am Sonntag, 4. März, wird auf einer<br />
20 oder 42 km langen Schleife geskatet.<br />
www.ganghoferlauf.at<br />
TOP<br />
EVENTS<br />
FEBRUAR | MÄRZ | APRIL<br />
14. APRIL<br />
GAMSLEITEN-KRITERIUM<br />
Österreichs größte Schatzsuche<br />
im Schnee: In der atemberaubend<br />
steilen Gamsleiten-<br />
2- Piste in Obertauern (S) sind<br />
30 Schatzkisten versteckt.<br />
Attraktive Preise winken,<br />
darunter ein BMW X3.<br />
www.obertauern.com<br />
25. BIS 28. MÄRZ<br />
KÄRNTEN LÄUFT-CAMP<br />
Mit Laufexperten trainieren, wertvolle<br />
Ernährungstipps abholen<br />
und das Werzer’s Hotel Resort****<br />
direkt am Wörthersee genießen:<br />
Das ermöglicht das Kärnten<br />
Läuft-Trainingscamp ab € 499,–<br />
für vier Tage/drei Nächte.<br />
www.mjk-sportmarketing.com<br />
AB 5. APRIL<br />
OCEAN FILMTOUR<br />
Abenteuer, Action, Wasserwelten:<br />
Die Ocean Filmtour bringt spannende<br />
sportliche Geschichten auf<br />
und unter Wasser auf die Leinwände.<br />
Ab 5. April in sechs Shows<br />
in Wien, Salzburg, Innsbruck,<br />
Klagenfurt, Graz und Linz.<br />
www.oceanfilmtour.com<br />
18. MÄRZ<br />
WELSER HALBMARATHON<br />
Gleich zum Saisonauftakt erwartet<br />
Läufer in Wels (OÖ) der Halbmarathon<br />
auf einer der schnellsten<br />
Strecken Europas. Als erster Testrun<br />
des Jahres eignen sich auch der 7-<br />
km-Powerrun und der 5 km lange<br />
Frauenlauf sehr gut.<br />
www.wels-halbmarathon.at<br />
24 <strong>SPORTaktiv</strong>
7. APRILI<br />
RADIO STEIERMARK LAUFI<br />
Der 16. ORF-Radio-Steiermark<br />
Lauf führt 12 km durch die<br />
steirische 2-Thermenregion und<br />
gehört zum Thermenland-Steiermark-Laufcup.<br />
Einsteigerlauf,<br />
NW (je 4 km) und die Juniormeile<br />
runden das Programm ab.<br />
www.badwaltersdorf.com<br />
25. FEBRUAR<br />
ACHENSEE-3-TÄLER-LAUF<br />
Einer der schönsten<br />
Volkslang läufe Österreichs<br />
bringt Profis und Hobbylangläufer<br />
an den Tiroler Achensee.<br />
Beim 3-Täler-Lauf kann<br />
geskatet (30 oder 15 km) oder<br />
im klassischen Stil (33 oder<br />
11 km) mitgelaufen werden.<br />
www.achensee.com/<br />
3-taeler-lauf<br />
23. MÄRZ BIS 3. APRILI<br />
OSTERKURS DERI<br />
SNOWSPORTS ACADEMYI<br />
In 10 Tagen wird man in diesem<br />
Kurs in Kaprun/Kitzsteinhorn (S)<br />
der Wiener Snowsports Academy<br />
zum Ski- oder Snowboardlehrer-Anwärter.<br />
Nach der abschließenden<br />
Prüfung kann man schon<br />
in Skischulen arbeiten. Ideal für<br />
Schüler, Lehrer und Studenten.<br />
www.snowsports.at<br />
Fotos: Veranstalter<br />
24. UND 25. MÄRZI<br />
KAMPTAL-KLASSIK-TROPHYI<br />
Seit 1991 geht die Internationale<br />
Kamptal-Klassik-Trophy am Heiligenstein<br />
in Zöbing (NÖ) über<br />
die Bühne. Das XC-Rennen zählt<br />
zur MTB-Liga Austria und brachte<br />
im Vorjahr 550 Biker aus 18<br />
Nationen an den Start.<br />
www.kamptal-klassik-trophy.at<br />
10. MÄRZ<br />
DER GLOCKNER – DAS RENNEN<br />
50 Jahre nachdem der letzte waghalsige<br />
Rennläufer vom Glockner abgefahren<br />
ist, geht dieser neue Bewerb<br />
im Skigebiet Heiligenblut am Großglockner<br />
über die Bühne. Das Rennen<br />
ist für Zweier-Teams konzipiert,<br />
skifahrerisches Können und taktisches<br />
Geschick sind gefragt.<br />
www.derglocknerdasrennen.com<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
25
2800 AUSSTELLER, 84.000 BESUCHER<br />
AUS 120 LÄNDERN. UND SPORTAKTIV<br />
MITTENDRIN. DIE ISPO <strong>2018</strong> GING ENDE<br />
JÄNNER WIEDER ALS WELTGRÖSSTE<br />
FACHMESSE DER SPORTBRANCHE ÜBER<br />
DIE BÜHNE. SOZUSAGEN EIN SCHLARAF-<br />
FENLAND FÜR JEDEN SPORTBEGEISTER-<br />
TEN. TRENDS, AUS UNZÄHLIGEN<br />
EINDRÜCKEN HERAUSGEFILTERT.<br />
VON CHRISTOF DOMENIG<br />
FAIR, LEICHT<br />
SPEKTAKULÄR<br />
Vorweg gesagt: Zwei Tage auf der<br />
weltgrößten Leitmesse des Sportbusiness<br />
flashen ganz schön. Und<br />
sind auch vom sportlichen Wert nicht<br />
zu unterschätzen: Stichwort „zurückgelegte<br />
Kilometer“. Klar ist auch: Bei<br />
2800 weltweiten Ausstellern, die in<br />
acht Bereichen ihre Produktneuheiten<br />
fürs kommende Jahr präsentieren,<br />
können die Eindrücke immer nur<br />
punktuell sein. Und auch subjektiv.<br />
Dennoch lassen sich einige deutliche<br />
Trends herausfiltern.<br />
DER WINTER IM FOKUS: Sicher auch<br />
dem bisherigen Winter 2017/18 geschuldet,<br />
war das Interesse an den Neuheiten<br />
für <strong>2018</strong>/19 richtig groß. Die Hersteller<br />
spielen mit, Leichtbau, gepaart mit innovativen<br />
Materialkombinationen für<br />
verbesserte Fahrbarkeit ist nur ein auffälliger<br />
Trend. Viele eigene Kollektionen für<br />
Skifahrerinnen ein anderer.<br />
ÖKOLOGIE UND FAIRE PRODUKTION:<br />
Im Outdoorsegment kommt kein Anbieter<br />
mehr am Thema Nachhaltigkeit<br />
vorbei. Erfreulicherweise herrscht auch<br />
zunehmend stärkere Transparenz. Eine<br />
für Endverbraucher nur schwer nachprüfbare<br />
Zertifizierung reicht vielen<br />
Marken heute nicht mehr. Zahlreiche<br />
gute Ideen auf dem Weg zur wirklich<br />
grünen und fairen Branche waren anzutreffen<br />
– Beispiele: PFC-Freiheit,<br />
recycelte und regenerierte Materialien,<br />
Transperancy Reports zur öffentlichen<br />
Einsicht, Produktion im Mutterland.<br />
Oder ganze Fertigungsstätten als<br />
Sozialprojekt.<br />
Fotos: ISPO<br />
26 <strong>SPORTaktiv</strong>
Auch viele Profis und<br />
Sportlegenden ließen<br />
sich auf der ISPO blicken.<br />
Bild oben: Felix<br />
Neureuther, der seine<br />
Beteiligung beim Lawinenairbag-Produzenten<br />
ABS bekanntgab.<br />
MATERIALIEN: Nahtfreie Fertigung und<br />
das Bodymapping-Prinzip wachsen zusammen.<br />
Schon länger geht der Trend zu<br />
Hybrid-Bekleidung, die an unterschiedlichen<br />
Körperzonen punktgenau die<br />
benötigte Funktion erfüllt. Solche Teile<br />
sind nun immer öfter aus einem Stück<br />
gefertigt. Auch im Trend: Funktionelle<br />
Naturmaterialien und Strickfertigung.<br />
Und die Kombination aus Leichtigkeit,<br />
angenehmem Tragekomfort und starker<br />
Funktionalität (Isolierung, Abriebfestigkeit<br />
usw.) klappt immer besser.<br />
SPORTLICHKEIT TRIFFT URBAN STYLE:<br />
Funktionelle Outdoor- und Skibekleidung,<br />
die nicht mehr wie solche<br />
ausschaut, sondern die von Stilbewussten<br />
jederzeit auch im urbanen Winter<br />
getragen werden kann: Diese Kombination<br />
wird immer stärker gewünscht, die<br />
entsprechend feschen Teile werden von<br />
immer mehr Herstellern bereitgestellt.<br />
SMARTE TECHNOLOGIEN UND DIGI-<br />
TALISIERUNG: Helme mit integriertem<br />
GPS, Westen mit Airbag, Apps und<br />
Wearables als Begleiter für Skifahrer<br />
und vieles mehr: Die smarte und digitale<br />
Gegenwart hinterließ auf der ISPO<br />
deutliche Spuren und ermöglichte auch<br />
manchen Blick in die Zukunft.Erstmals<br />
gab es auf der ISPO eine eigene<br />
„Digitize Area“.<br />
DIE AUSGEZEICHNETEN: Alle diese<br />
Trends spiegeln sich in den mit einem<br />
ISPO Award prämierten Produkten<br />
wider. Wie auch in jenen Highlights, die<br />
wir auf den folgenden Seiten zeigen.<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
27
AUFGEFALLEN UND<br />
AUSGEZEICHNET<br />
DIESE PRODUKTE WURDEN<br />
ENTWEDER MIT EINEM ISPO<br />
AWARD PRÄMIERT ODER SIND<br />
UNS BEIM MESSERUNDGANG<br />
SONST ALS HIGHLIGHTS INS AUGE<br />
GESTOCHEN. IN DEN HANDEL<br />
KOMMEN DIE MEISTEN<br />
DAVON IM HERBST <strong>2018</strong>.<br />
TECNICA FORGE S<br />
Fußbett und die orangen Teile des<br />
Obermaterials lassen sich in 20 Minuten<br />
passgenau an den Fuß modellieren.<br />
Der erste voll anpassbare Wanderschuh<br />
wurde schon letzten Sommer vorgestellt,<br />
bekam aber auf der ISPO <strong>2018</strong> einen<br />
Award als „Product oft the Year“.<br />
www.tecnicasports.com<br />
VAUDE TRAIL SPACER 8<br />
Der kleine Rucksack passt<br />
für mehrere Sportarten:<br />
Schnelles Wandern, Trailrunning,<br />
Mountainbiken. Die Innovation<br />
ist der Rückenteil aus einer<br />
3D-Strickkonstruktion. Bringt<br />
höchsten Tragekomfort – und Vaude<br />
einen Gold-Award.<br />
www.vaude.com<br />
BERGANS STRANDA DOWN<br />
HYBRID JACKET<br />
Die nachhaltige Hybrid-Daunenjacke<br />
besteht zu 100 % aus recyceltem<br />
Polyester und ist mit recycelten<br />
Daunen („Re:Down“) gefüllt. Die<br />
prämierte Bergans-Jacke ist außerdem<br />
ein Beispiel von vielen neuen<br />
Produkten, die sportliche Funktion mit<br />
citytauglichem Style verbinden.<br />
www.bergans.com<br />
Fotos: Hersteller<br />
28 <strong>SPORTaktiv</strong>
LEKI NORDIC TUNE<br />
SHARK BOA<br />
Leki setzt nicht nur bei diesem Langlauf-<br />
Handschuh, sondern auch bei mehreren<br />
Alpinhandschuhen auf die Anpassung<br />
mittels Boa-Drehrad. Damit funktioniert die<br />
„Trigger S“-Verbindung zwischen Stock und<br />
Handschuh noch besser.<br />
www.leki.com<br />
ICAROS HOME<br />
Mit dem Trainingsgerät und<br />
Virtual-Reality-System wird man<br />
buchstäblich fliegend fit. Bislang nur<br />
Studiogerät, gibt es den Icaros nun<br />
als Home-Variante. Mehrere Games<br />
sind für das muskelstabilisierende<br />
Fitnessgerät erhältlich. Kosten: 2000<br />
Euro, allerdings noch ohne VR-<br />
System und Mehrwertsteuer.<br />
www.icaros.com<br />
PÁRAMO VELEZ<br />
EVOLUTION<br />
Optik, Funktion, Ökologie und<br />
soziales Engagement vereint in<br />
einem Produkt. Die Gold-Awardprämierte<br />
Páramo Velez ist absolut<br />
umweltfreundlich imprägniert.<br />
Nikwax-Erfinder Nick Brown<br />
hilft mit Páramo benachteiligten<br />
Frauen in Kolumbien zum<br />
selbstbestimmten Leben.<br />
www.paramo-clothing.com<br />
LIVALL BH51M<br />
HELMETPHONE<br />
In der Kategorie Urban schaffte der Livall<br />
BH51M Helmetphone als „Product<br />
of the Year“ die höchste vergebene<br />
Auszeichnung. Der Cityradler kann mit<br />
dem Bikehelm telefonieren und Musik<br />
hören, ohne die Hände vom Lenker<br />
zu nehmen. LED-Leuchten zeigen<br />
Nachkommenden die Abbiegerichtung an.<br />
www.livall.com<br />
DYNAFIT HOJI|<br />
PRO TOUR|<br />
Hier komfortabler<br />
Tourenskischuh mit 60<br />
Grad Schaftbeweglichkeit<br />
– dort Skischuh mit<br />
Alpinperformance und 11<br />
Grad Vorlage: Dynafits neuer<br />
Hoji ist beides in einem.<br />
Das Umschalten funktioniert<br />
mit einem raschen<br />
Handgriff.<br />
www.dynafit.com<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
29
CEP ORTHO PRONATION<br />
CONTROL SOCKS<br />
Die erste Socke mit aktiver<br />
Pronationskontrolle hat beim<br />
ISPO Award überzeugt.<br />
Verantwortlich ist ein integriertes<br />
Tape. Die Kompressionssocken<br />
gefielen der Jury aber auch<br />
durch ihre Klimaregulierung.<br />
www.cepsports.com<br />
ORTOVOX SWISS<br />
WOOL TEC STRETCH<br />
ZEBRU JACKET<br />
Mit der Kombination aus<br />
Isolierung, kleinem Gewicht und<br />
minimalem Packmaß punktet die<br />
Midlayer-Jacke. Stretchkanäle<br />
machen das Swisswool-Futter<br />
extrem elastisch. Folge: Ein Gold-<br />
Award von der ISPO-Jury.<br />
www.ortovox.com<br />
KOMPERDELL CARBON<br />
AIRFRAME 25<br />
Intensive Forschung und langjährige<br />
Erfahrung haben sich ausgezahlt: Der<br />
einzigartige Carbon-Schneeschuh von<br />
Komperdell aus Oberösterreich ist mit<br />
600 Gramm der leichteste<br />
Schneeschuh der Welt.<br />
www.komperdell.com<br />
DACHSTEIN OCEAN<br />
Die Ocean-Modelle gehören<br />
zu Dachsteins Urban Footwear-<br />
Kollektion und verarbeiten „Econyl“<br />
– regeneriertes Nylon, das zu großen<br />
Teilen aus im Meer gesammelten<br />
Fischernetzen besteht. Die Stiefel<br />
gefallen aber auch durch die Verbindung<br />
von citytauglichem Design und Funktion.<br />
www.dachsteinschuhe.com<br />
CRAFT FUSEKNIT COMFORT<br />
Nahtloses Strickmaterial sorgt für ein<br />
richtiges Wohlgefühl auf der Haut.<br />
Die mit einem ISPO Gold-Award<br />
ausgezeichnete Skiunterwäsche<br />
passt durch attraktive Schnitte auch<br />
fürs Après-Ski. Craft bringt <strong>2018</strong>/19<br />
jeweils mehrere Modelle und Farben<br />
für Damen und Herren auf den Markt.<br />
www.craft-sports.de<br />
Fotos: Hersteller<br />
30 <strong>SPORTaktiv</strong>
DIE SPORTAKTIV<br />
LESERCAMPS<br />
FREERIDEN VERSPRICHT<br />
NATURERLEBNISSE<br />
ABSEITS DER MASSEN.<br />
UND DAS KANN MAN<br />
LERNEN, WIE HIER BEI<br />
UNSEREM FREERIDE-<br />
CAMP AM NASSFELD,<br />
DAS AM 22. MÄRZ<br />
WIEDER STATTFINDET.<br />
EBENFALLS TOLLE<br />
ERLEBNISSE VERSPRE-<br />
CHEN UNSER<br />
SKITOUREN-CAMP IM<br />
KARAWANKENHOF<br />
(22.–25. FEBRUAR,<br />
1.–4. BZW. 8.-11. MÄRZ)<br />
SOWIE DAS NATIONAL-<br />
PARK-WINTERCAMP<br />
IN OSTTIROL VON<br />
1.–4. MÄRZ.<br />
DIE ANMELDEPHASE LÄUFT BEIM ...<br />
TRAILRUNNING-CAMP<br />
18.–20. MAI<br />
im Hotel Krallerhof in Leogang.<br />
Mehr dazu: Seite 86/87<br />
OUTDOOR-CAMP HEILIGENBLUT<br />
21.–24. JUNI<br />
in der Region Nationalpark Hohe Tauern in Kärnten.<br />
Mehr dazu: Seite 198/199<br />
LADIES BIKE-CAMP<br />
17.–20. MAI<br />
im Naturpark Weissensee.<br />
Mehr dazu: Seite 160<br />
LADIES E-MTB-CAMP<br />
24.–27. MAI<br />
im Narzissenhotel in Bad Aussee.<br />
Mehr dazu: Seite 156/157<br />
STERZING FUN CAMP<br />
24.–27. MAI BZW. 14.–17. JUNI<br />
Im Sporthotel Zoll bei Sterzing bzw. im<br />
Hotel Bergblick im Ratschingstal.<br />
Mehr dazu: Seite 186/187<br />
ALLE INFOS UNTER<br />
www.sportaktiv.com<br />
Foto: Nassfeld<br />
32 <strong>SPORTaktiv</strong>
BORN RACE-READY<br />
RACEBORG die perfekte Wettkampfmaschine, race-ready.<br />
Leichte und elastische Plastikmaterialien verschmelzen mit unverwüstlicher Carbon-Faser.<br />
Der neue CavoBike Lever Pro Mechanismus entlastet vollkommen den Schuhkragen für<br />
maximale Bewegungsfreiheit. Die S4 Insert Platte vorne erleichtert das Einsteigen<br />
in die Bindung um keine Sekunde beim Wettkampf zu verlieren.<br />
RACEBORG: BORN RACE-READY.
VOLLTREFFER|<br />
FÜR DIE|<br />
HOBBYSPORTLER|<br />
DAS ERSTE SPORTAKTIV BIATHLON- UND<br />
WINTERAKTIV-CAMP MITTE DEZEMBER IN<br />
HOCHFILZEN WAR EIN VOLLER ERFOLG.<br />
TVB PillerseeTal –<br />
Kitzbüheler Alpen<br />
Dorfplatz 1<br />
6391 Fieberbrunn<br />
T. +43 5354/56 304 22<br />
info@pillerseetal.at<br />
Dreimal war Hochfilzen schon Austragungsort<br />
der Biathlon-Weltmeisterschaft<br />
– wo sonst hätte das 1. <strong>SPORTaktiv</strong><br />
Biathlon- und Winteraktiv-Camp also stattfinden<br />
sollen. Zudem haben die Teilnehmer<br />
im fairhotel Hochfilzen im PillerseeTal<br />
gewohnt. Dort, wo sonst die weltbesten<br />
Biathleten bei Weltcup und WM untergebracht<br />
sind.<br />
Optimale Voraussetzungen also. Mit<br />
Trainern der nordic academy Hochfilzen<br />
wurde dann von 14. bis 17. Dezember an<br />
der Lauftechnik gefeilt und zusammen mit<br />
Fischer Sports auch das neueste Langlaufmaterial<br />
ausgiebig getestet. Eines der Highlights<br />
war aber natürlich das Schießtraining<br />
am WM-Schießstand unter professioneller<br />
Anleitung unseres <strong>SPORTaktiv</strong>-Kolumnisten<br />
Christoph Sumann, der selbst zweimal<br />
Vize-Weltmeister war und bei Olympia<br />
2010 in Vancouver zweimal Silber gewonnen<br />
hat.<br />
Wiederholung garantiert<br />
Besonders praktisch: Vom fairhotel, einem<br />
klassifizierten Langlaufbetrieb, ging es<br />
direkt auf die Loipe und bei einem Meet &<br />
Greet mit OK-Chef Franz Berger konnten<br />
alle Teilnehmer Fragen zu Weltcup und<br />
WM stellen.<br />
Die Rückmeldungen der Hobbysportler,<br />
die sich eine Woche nach dem Weltcup-Bewerben<br />
in Hochfilzen in der Loipe und am<br />
Schießstand versucht haben, sind so positiv<br />
ausgefallen, dass es weitere derartige Trainingscamps<br />
im PillerseeTal geben wird.<br />
Fotos: Felgenhauer/xc-ski.de<br />
34 <strong>SPORTaktiv</strong>
TRAINING | GESUNDHEIT | ERNÄHRUNG<br />
FIT<br />
DIE NEUEN<br />
TRENDS <strong>2018</strong>?<br />
Das Hamburger Medienunternehmen<br />
Curved hat für sich die fünf<br />
wichtigsten Fitnesstrends <strong>2018</strong><br />
definiert: 1. Socializing (Sport in<br />
Gruppen), 2. Vielfalt dank Functional<br />
Training, 3. Digitale Personal<br />
Trainer, 4. Smart Food und<br />
5. EMS-Training. Einverstanden?<br />
Fotos: NADA, iStock, Feel Good Messe<br />
LAUFEND AKTUELLE STORYS,<br />
TRENDS UND TIPPS RUND<br />
UMS THEMA FITNESS AUF:<br />
WWW.SPORTAKTIV.COM<br />
FITNESSSTUDIO<br />
AUSGEZEICHNET<br />
Die nationale Anti-Doping-Agentur (NADA) fördert<br />
sauberen und gesunden Breiten- und Freizeitsport. Im<br />
Rahmen des neuen Präventionsprogrammes wurde das<br />
erste „Anti-Doping Gütesiegel“ an das „John-Harris<br />
Fitnesscenter Schillerplatz“ in Wien verliehen. Sportminister<br />
Heinz-Christian Strache übergab die Auszeichnung<br />
an Ernst Minar („John Harris“, Mitte).<br />
FÜRS WOHLBEFINDEN<br />
Im Rahmen der Tiroler Frühjahrsmesse<br />
(8. bis 11. März) findet in Innsbruck zum<br />
4. Mal die „Feel Good Messe“ für Bewegung,<br />
Ernährung und mentale Gesundheit<br />
statt. Die Messe will Plattform für Gesundheit<br />
und Vorsorge sein, es gibt Gesundheitschecks,<br />
Workshops und Vorträge.<br />
www.feelgood-messe.at<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
35
W<br />
ie schaut’s aus mit den guten Vorsätzen?<br />
Im neuen Jahr haben bestimmt wieder<br />
viele mit Sport begonnen. Während aber<br />
einige es schaffen, den Sport dauerhaft<br />
in ihr Leben zu integrieren, hören viele<br />
andere mit dem bewegten Leben wieder<br />
auf. „Man würde ja gern, aber …“, hört<br />
man dann. Fragt sich: Was machen die,<br />
die es schaffen, besser als die anderen,<br />
die an ihren sportlichen Vorsätzen und<br />
Zielen scheitern?<br />
Keine simple Antwort, aber interessante<br />
Denkanstöße zu der Thematik<br />
liefert eine aktuelle Studie der Universität<br />
Wien. Die Frage „Warum (nicht)<br />
Sport“ hat sich 2017 ein Team um den<br />
Sportsoziologen Prof. Dr. Otmar Weiß<br />
gestellt. Die repräsentative Studie zu<br />
„Motivatoren“ und „Demotivatoren“<br />
durchleuchtet nicht nur die heimische<br />
Breitensportszene, sie hält auch Ansatzpunkte<br />
bereit, wie der Sprung ins sportliche<br />
Leben wirklich gelingen kann.<br />
Für die Studie wurde zunächst die<br />
„Sportidentität“ von 1000 Österreicherinnen<br />
und Österreichern ab 18 abgefragt:<br />
Welche Bedeutung dem Sport im<br />
Leben zugeordnet wird, welche Sportarten<br />
ausgeübt werden, wie sportlich sich<br />
die Befragten selbst einschätzen (siehe<br />
dazu auch die „Fakten“-Spalte hinten).<br />
Im Hauptteil geht es um die „Motivatoren“,<br />
also die positiven Antriebskräfte<br />
zum Sportbetreiben; sowie die „Demotivatoren“,<br />
die eine Sportausübung verhindern.<br />
Insgesamt wurde den Befragten<br />
eine Liste mit jeweils rund 20 möglichen<br />
Motivatoren und Demotivatoren vorgelegt.<br />
Weil einerseits auch Mehrfachnennungen<br />
möglich waren und das erhobene<br />
Datenmaterial andererseits komplex<br />
ist, haben die Studienautoren letztlich<br />
nicht nur die absolut erhobenen Zahlen<br />
interessiert. Sondern sie sind bei der<br />
PROF. DR.<br />
OTMAR WEISS<br />
ist Sportsoziologe und Leiter des<br />
Zentrums für Sportwissenschaft<br />
und Universitätssport an<br />
der Universität Wien<br />
Auswertung in die Tiefe gegangen, und<br />
haben zum Beispiel genannte Motivatoren<br />
mit der Häufigkeit der Sportausübung<br />
in Verbindung gebracht. Und<br />
hier zeigte sich laut Studienleiter Weiß<br />
ein Hauptergebnis der Studie: „Es lässt<br />
sich ein klarer Zusammenhang zwischen<br />
intrinsischer, selbstbestimmter Motivation<br />
und der Häufigkeit der Sportausübung<br />
herstellen.“<br />
Motivation von innen …<br />
Das bedarf einer näheren Erklärung:<br />
Gängige Motivationstheorien unterscheiden<br />
zwischen zwei Arten von Motivation.<br />
Da gibt es die intrinsische, die<br />
aus dem Inneren heraus kommt. Also:<br />
Freude an der Bewegung. Gegenpol<br />
ist die extrinsische Motivation – etwa,<br />
wenn Sport ärztlich verordnet wird.<br />
Zwischen den Polen liegt eine ganze<br />
Bandbreite von Motivationsgründen,<br />
die teils fremd-, teils selbstbestimmt<br />
sind. Die Übergänge zwischen Fremdund<br />
Selbstbestimmtheit sind also fließend.<br />
Der Sportsoziologe betont: „Der<br />
Mensch strebt nach Selbstbestimmtheit,<br />
diese bringt Qualität im Tun. Kurz gesagt:<br />
Je selbstbestimmter der Mensch<br />
handelt, desto motivierter ist er. Das gilt<br />
in jedem Bereich des Lebens. Und natürlich<br />
auch im Breitensport.“<br />
Fotos: istock, Prof. Weiss<br />
36 <strong>SPORTaktiv</strong>
WAS MOTIVIERT DIE ÖSTERREI-<br />
CHER ZUM BREITENSPORT, WAS<br />
HÄLT SIE DAVON AB? EIN TEAM<br />
VON SPORTSOZIOLOGEN DER<br />
UNIVERSITÄT WIEN HAT ES SICH<br />
ANGESCHAUT. UND MANCHES<br />
HERAUSGEFUNDEN, DAS BEI DER<br />
MOTIVATION IM SPORTLICHEN<br />
LEBEN BEHILFLICH SEIN KANN.<br />
VON CHRISTOF DOMENIG<br />
STREBEN NACH DEM<br />
FLOW<br />
… und ihre höchste Ausprägung<br />
Zu diesem inneren Antrieb gilt es also<br />
zu gelangen. Weiß erklärt weiter: „Die<br />
höchste Form der Selbstbestimmtheit<br />
ist der Flow-Zustand, in dem Handlung<br />
und Bewusstsein verschmelzen.“ Die Definition<br />
eines Flow-Erlebnisses folgt heute<br />
üblicherweise der Theorie des US-Psychologen<br />
Mihaly Cskiszentmihalyi. Sie<br />
besagt vereinfacht, dass Menschen sich<br />
selbst vergessen und in einer Tätigkeit<br />
völlig aufgehen können, wenn sie einer<br />
Anforderung voll gewachsen, dabei weder<br />
über- noch unterfordert sind.<br />
Flow-Erlebnisse lassen sich hirnphysiologisch<br />
über die Ausschüttung von<br />
Glückshormonen nachweisen. Solche<br />
ultimativen Erlebnisse gibt es ebenfalls<br />
in vielen Bereichen des Lebens, in der<br />
Kunst, in der Arbeit usw. Im Sport werden<br />
sie landläufig etwa beim Free ride-<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
37
Skifahren oder beim Mountainbiken<br />
(Stichwort: „Flow-Trails“) angesiedelt.<br />
Weiß betont: „Sport eignet sich besonders<br />
gut für Flow-Erlebnisse. Und zwar<br />
jede Sportart.“<br />
Der Flow-Zustand ist dabei nur das<br />
Idealziel. Schon der Weg dorthin motiviert.<br />
Wenn Bewegung Spaß zu machen<br />
beginnt und nicht aus einem Pflichtgefühl<br />
heraus ausgeübt wird, ist man auf<br />
einem guten Weg. Laufen – übrigens<br />
laut dieser Studie absolut im Trend –<br />
wird etwa von Untrainierten selten als<br />
lustvoll empfunden. Doch je öfter man<br />
regelmäßig läuft, je stärker man die Weiterentwicklung<br />
des Körpers spürt, desto<br />
eher kommt die Freude am Tun. Dauerläufer<br />
beschreiben sich nicht selten<br />
als süchtig nach dem Laufen, und das,<br />
was seit Jahrzehnten als Runner’s High<br />
beschrieben wird, kann man in heutiger<br />
Diktion wohl eher als Flow bezeichnen.<br />
Kinder haben übrigens einen natürlichen<br />
Bewegungsdrang, sagt Weiß. Erst<br />
im Lauf der Kindheit geht diese Forem<br />
instrinsischer Motivation bei vielen<br />
verloren. „Die Kindheit ist auch das goldene<br />
Zeitalter, um Sportarten motorisch<br />
zu lernen“, plädiert Weiß für möglichst<br />
frühes Beginnen. Andererseits gilt auch:<br />
Zu spät ist es nie. „Im höheren Alter<br />
lernt man Sportarten schwerer, aber es<br />
funktioniert dennoch mit entsprechender<br />
Geduld.“ Was man daraus ableiten<br />
kann: eine Sportart suchen, die den<br />
eigenen Fähigkeiten entspricht, etwas<br />
Zeit und vielleicht auch den einen oder<br />
anderen Kurs ins Erlernen investieren.<br />
Man muss erste Erfolgserlebnisse erwarten<br />
können – doch wenn die kommen,<br />
beginnt es oft von selbst zu laufen.<br />
„WARUM (NICHT) SPORT“<br />
FAKTEN ZUR STUDIE<br />
1000 Österreicherinnen und<br />
Österreicher ab 18 Jahren wurden<br />
2017 für die Studie „Warum (nicht)<br />
Sport – Motivatoren und Demotivatoren<br />
im Breitensport“ befragt<br />
Sport liegt in der Wertigkeit der<br />
Österreicher auf Platz 4 nach Familie,<br />
Freunde und Beruf. Bei FRAUEN auf<br />
Platz fünf, für sie liegt auch Kunst<br />
und Kultur vor dem Sport<br />
MÄNNER schätzen sich selbst<br />
signifikant sportlicher ein als Frauen,<br />
obwohl Frauen genauso häufig<br />
Sport betreiben<br />
RANGLISTE ausgeübter Sportarten:<br />
1. Radfahren (38 %),<br />
2. Laufen (35 %),<br />
3. Kraftsport (34 %).<br />
Schwimmen (25 %) lag in den<br />
1990er-Jahren noch auf Platz 1,<br />
ist mittlerweile nur noch 4.<br />
Auch Skifahren (15 %) hat<br />
im Vergleich zu früher deutlich<br />
an Beliebtheit eingebüßt<br />
LAUFEN hat im Vergleich zu<br />
früheren Studien signifikant an<br />
Bedeutung gewonnen. Betrachtet<br />
man nur die „Hauptsportart“, ist<br />
das Laufen sogar die Lieblingssportart<br />
der Österreicher<br />
29 % machen 1 bis 2 Mal pro Woche<br />
Sport, 18 % 3 bis 4 x pro Woche,<br />
7 % 5 Mal pro Woche oder mehr.<br />
Nur 10 % deklarierten sich als absolute<br />
Nichtsportler. 47 % gaben<br />
insgesamt an, weniger oft als 1 Mal<br />
pro Woche Sport zu betreiben<br />
DIE MOTIVATOREN<br />
Gesundheitsbewusstsein, Beweglichkeit<br />
erhalten, Leistungsstreben,<br />
Freude an der Bewegung. Von<br />
Männern auffallend häufiger genannter<br />
Motivator ist, sich „mit<br />
anderen im Wettkampf zu messen“,<br />
während Frauen häufiger betonten,<br />
durch Sport die Optik des Körpers<br />
erhalten zu wollen<br />
Bei den DEMOTIVATOREN<br />
wurden „Zeitmangel“, „zu große<br />
Anstrengung“ und „Wettbewerbs-/<br />
Leistungsunwilligkeit“ am<br />
häufigsten genannt<br />
Suche nach der verlorenen Zeit<br />
Und was hält nun die Menschen vom<br />
Sport ab? Da zeigt sich eines eindeutig:<br />
„Zeitmangel ist der Haupthinderungsgrund,<br />
vor allem aufgrund gestiegener<br />
zeitlicher Anforderungen im Beruf.<br />
Besonders der gehobene Mittelstand<br />
scheint stark davon betroffen.“ Dass die<br />
freie Zeit vieler Menschen knapper wird,<br />
mag auch ein Grund sein, warum gerade<br />
Laufen, das fast überall mit einfachen<br />
Mitteln ausgeübt werden kann, boomt.<br />
Mit Abstand folgen Familie und Kinder<br />
als Gründe, die eine Sportausübung<br />
verhindern. Und offensichtlich gibt<br />
es einen Informationsmangel in der<br />
Gesellschaft: „Nichtsportlern scheinen<br />
die körperlichen, geistigen und sozialen<br />
Wirkungen des Sports zu wenig<br />
bekannt zu sein – weil sie Sport mit<br />
Spitzensport assoziieren.“ Dass Sport<br />
zu betreiben in erster Linie Spaß und<br />
Glück verheiße, müsse auch erst in die<br />
Köpfe vieler eindringen. „Stattdessen<br />
wird Negatives wie Schmerzen oder<br />
Verletzungen mit dem Wort verbunden.<br />
Sport sollte aber nicht Spitzensport bedeuten,<br />
sondern Breitensport – mit all<br />
seinen positiven Verheißungen.“<br />
Jeder Bewegungsmensch wird bestätigen:<br />
Sport bietet in sich pure Erlebnisfreude.<br />
Hat man das einmal erfahren,<br />
stellt sich die Frage nach einer nötigen<br />
Motivation oft gar nicht mehr …<br />
Fotos: istock<br />
38 <strong>SPORTaktiv</strong><br />
Meine K
,,<br />
DER FLOW IST<br />
JENER ZUSTAND,<br />
IN DEM<br />
HANDLUNG<br />
UND<br />
BEWUSSTSEIN<br />
VERSCHMELZEN.<br />
ER LÄSST SICH<br />
IN JEDER<br />
SPORTART<br />
„<br />
ERREICHEN.<br />
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Als Headquarter dient das Werzer’s Hotel Resort**** direkt am Wörthersee.<br />
Von hier aus starten die Praxiseinheiten der vier unterschiedlichen Trainingsgruppen<br />
(vom Beginner bis zum Hobbyathleten) und werden die abendlichen Vorträge<br />
durchgeführt.<br />
Im anliegenden idyllischen Badehaus kann man sich nach dem Training entspannt<br />
erholen und das Seefeeling auch schon zu Ostern genießen.<br />
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zwei praktische Trainingseinheiten pro Tag<br />
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Meine Kleine.<br />
Wörthersee<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
39<br />
Meine Kleine.
SO<br />
TANKEN<br />
SPORTLER DEN<br />
RICHTIGEN<br />
TREIBSTOFF<br />
MEHR TRAINING UND<br />
MEHR LEISTUNG MIT<br />
BESSERER<br />
ERNÄHRUNG?<br />
<strong>2018</strong> WOLLEN VIELE<br />
STÄRKER UND<br />
SCHNELLER WERDEN.<br />
WIE WEIT KOMMT MAN<br />
MIT NORMALER<br />
ERNÄHRUNG? UND<br />
WANN BRAUCHT MAN<br />
PULVER, GELS<br />
UND RIEGEL?<br />
VON CHRISTOPH HEIGL<br />
Der Jahresbeginn war traditionell<br />
wieder der Startschuss. Viele bastelten<br />
um den 1. Jänner an ihren<br />
Neujahrsvorsätzen, im Internet wurden<br />
die Wunderdiäten in den ersten Tagen<br />
des Jahres am meisten geklickt und die<br />
Sportler legten sich ihre Ziele und neue<br />
Trainingsansätze zurecht. Kleinster gemeinsamer<br />
Nenner um diese Jahreszeit<br />
ist oft der Wunsch, bei der Ernährung<br />
wieder ein wenig achtsamer zu sein,<br />
gesünder zu leben, das eine oder andere<br />
Kilo wegzuschwitzen oder gar nicht auf<br />
die Hüften zu lassen.<br />
In sechs Wochen zum Sixpack! Der<br />
Zaubertrick zur Bikinifigur! Dubiose<br />
und teils amüsante Anleitungen zum<br />
Trainieren und Abnehmen versprechen<br />
Unglaubliches und enden doch meist<br />
mit großer Ernüchterung. Die Tipps von<br />
Ernährungswissenschaftlern, Sportmedizinern<br />
und Personal Coaches klingen<br />
weit weniger spektakulär, sind aber seriöser<br />
und beinhalten zumeist eine Prise<br />
Hausverstand. Denn das kleine 1 x 1 der<br />
gesunden Ernährung ändert sich über<br />
die Jahre kaum und setzt nicht auf exotische<br />
Wundermittel, sondern auf Wasser,<br />
Obst, Gemüse und gesunde, ausgewogene<br />
Kost. „Gute Basisernährung ist der<br />
Schlüssel, mit Zusatzernährung decke<br />
ich nur den Mangel ab.“ Sagt einer, der<br />
es wissen muss: Robert Fritz von der<br />
Foto: iStock<br />
40 <strong>SPORTaktiv</strong>
TIPPS FÜR<br />
DIE PRAXIS<br />
Unbedingt im (anspruchsvollen)<br />
Training ausprobieren, bevor man<br />
neue Gels, Getränke und Riegel im<br />
Wettkampf einsetzt<br />
Beim Sport viel trinken,<br />
als Faustregel rund 0,5 bis<br />
0,75 Liter pro Stunde<br />
Nicht sicher, wie viel du schwitzt:<br />
einfach vorher und nachher<br />
auf die Waage stellen<br />
Unbekannte Präparate auf<br />
www.koelnerliste.com<br />
überprüfen<br />
Sportordination in Wien. Der Sportmediziner<br />
ist selbst Ausdauerathlet, betreut<br />
viele Spitzen- und Hobbysportler und<br />
organisiert das Medical-Center beim<br />
Vienna City Marathon.<br />
Essen und Sport<br />
Kann man auf normaler und guter Basis-Ernährung<br />
aufbauen, kommt man<br />
im Sport bis zu 90 Minuten Trainingsoder<br />
Wettkampfdauer ohne besondere<br />
Maßnahmen aus. Da reicht im Prinzip<br />
Leitungswasser. Darüber hinaus oder bei<br />
Leistungsspitzen sollte man in der Wettkampfernährung<br />
aber mit Sport-Getränken,<br />
Gels und Riegeln den Energiehaushalt<br />
des Körpers unter Kontrolle halten<br />
und mit Elektrolyten und Kohlehydraten<br />
versorgen. „Man sollte unbedingt<br />
hochwertige Produkte bevorzugen. Viele<br />
Hersteller verwenden in ihren Getränken<br />
lediglich billige Glucose, man sollte<br />
beim Kauf jedoch auf hochwertiges<br />
Maltodextrin achten. Das Wichtigste ist,<br />
dass es schmeckt und man das Produkt<br />
verträgt“, sagt Fritz. Sein Praxistipp:<br />
Unbedingt im (intensiven) Training<br />
ausprobieren, damit es durch den oft<br />
hohen Fructose-Anteil im Wettkampf<br />
keine bösen Überraschungen gibt. Denn<br />
die extrem süßen Gels etwa verträgt<br />
nicht jeder. Richtwert: max. 60 Gramm<br />
Kohlehydrate pro Stunde (= ungefähr<br />
eine kleine Gel-Tüte). Alternativ bieten<br />
sich säuerlich schmeckende Mittel an,<br />
aber natürlich auch Klassiker wie Bananen<br />
und Riegel.<br />
In der Regeneration sind die ersten<br />
30 bis 60 Minuten nach der sportlichen<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
41
Belastung wichtig. Wer da keine Möglichkeit<br />
für normales Essen hat (z. B.<br />
durch Heimreise, Termine etc.), kann<br />
sich mit protein- und kohlehydratreichen<br />
Recovery Shakes behelfen. Dieses<br />
„Fenster“ nach dem Sport gut zu nutzen<br />
(„Wachstumsfenster“ bzw. „Open-<br />
Window“), sorgt für eine schnellere Regeneration<br />
und mehr Widerstandskraft<br />
gegen Erkrankungen.<br />
Viel trinken!<br />
Sehr wichtig ist beim Sport, besonders<br />
viel zu trinken. Etwa 0,5 bis 0,75 Liter<br />
empfiehlt Fritz pro Stunde, wobei das je<br />
nach Typ stark variieren kann. Deshalb<br />
sein Tipp für alle, die sich nicht sicher<br />
sind, ob sie zu viel oder zu wenig trinken:<br />
Vor und nach dem Training auf die<br />
Waage stellen. Der Gewichtsunterschied<br />
sollte unbedingt mit Flüssigkeit ausgeglichen<br />
werden.<br />
Wie steht die Sportmedizin zum erfrischenden<br />
Radler nach dem Training<br />
oder dem Belohnungsbier? „Grundsätzlich<br />
hemmt jede Form von Alkohol<br />
die Regeneration“, erklärt Fritz, „aber<br />
es spricht nicht viel gegen ein kleines<br />
Bier.“ Nachsatz: „Solange alles in Maßen<br />
bleibt.“ Das gelte im Übrigen auch für<br />
so manche Ernährungssünde mit Burger<br />
und Pizza. Wobei der Arzt den Burger<br />
gar nicht pauschal verdammen will:<br />
Die Pyramide:<br />
Viel Gemüse und Obst<br />
ist die Basis guter<br />
Ernährung. Schoko?<br />
Bitte selten.<br />
DR. ROBERT FRITZ<br />
ist Sportmediziner,<br />
Leistungsdiagnostiker und<br />
selbst Ausdauerathlet.<br />
www.sportordination.com<br />
„Das Fleisch hat oft gute Qualität, im<br />
Idealfall gibt es ein Vollkorn-Weckerl<br />
und Salat, dann einfach die Saucen und<br />
Pommes weglassen und fertig. Da gibt es<br />
Schlimmeres.“<br />
Achtung, Doping!<br />
Wer sich Präparate im Internet oder<br />
vom aufgepumpten Kumpel aus der<br />
Kraftkammer besorgt, muss jedoch höllisch<br />
aufpassen, denn der Teufel steckt<br />
im Detail. Verunreinigte oder überhaupt<br />
illegale Mittel bringen selbst Hobbysportler<br />
unweigerlich mit dem Thema<br />
Doping in Kontakt. Sportmediziner<br />
Fritz empfiehlt das Service der hochangesehenen<br />
Sporthochschule Köln und<br />
des Olympiastützpunktes Rheinland, die<br />
berühmte „Kölner Liste“ (www.koelnerliste.com).<br />
Dort kann man alle Mittel<br />
sofort online überprüfen. Was nicht<br />
in der Datenbank der unbedenklichen<br />
Nahrungsergänzungsmittel steht, könnte<br />
gefährlich sein. Rund ein Viertel der Internet-Produkte<br />
sind nicht in Ordnung,<br />
weiß Fritz aus aktuellen Untersuchungen.<br />
Wobei es auch hier Ausnahmen<br />
gibt: Bei ihm stand unlängst ein zorniger<br />
Papa in der Ordination, der im Schrank<br />
seines stark auftrainierten 16-jährigen<br />
Sohnes eine mysteriöse schwarze<br />
Schachtel voller Pillen gefunden hatte.<br />
Der Mediziner unterhielt sich mit dem<br />
jungen Mann und stellte überrascht fest,<br />
dass der Bursche alle Produkte auf der<br />
Kölner Liste kontrolliert und fundierte<br />
Kenntnisse zu Ernährung und Muskelaufbau<br />
hatte. „Ich habe dem Papa zu seinem<br />
Sohn gratuliert. Er hat alles richtig<br />
gemacht.“<br />
Bei Frauen, die beruflich und sportlich<br />
sehr aktiv sind, ist der Eisenwert im<br />
Blut wichtig, weil er meist zu niedrig ist.<br />
Müdigkeit oder rasche Erschöpfung sind<br />
die Folgen bei Eisenmangel. „Da ist der<br />
allgemeine Grenzwert recht niedrig angesetzt“,<br />
meint Fritz. Dieser Ferritinwert<br />
ist die wichtigste Messgröße und sollte<br />
über 70 ng/ml liegen. Auch da können<br />
Zusatzpräparate wertvolle Hilfe leisten.<br />
„Denn einen Eisenmangel kann ich mit<br />
normaler Ernährung schwer ausgleichen.“<br />
Speziell Frauen greifen selten zu<br />
eisenhältigen Speisen wie Rindfleisch<br />
oder generell rotem Fleisch, das sollte<br />
aber einmal pro Woche am Speiseplan<br />
stehen.<br />
Generell raten Mediziner und Coaches<br />
zu Untersuchungen. Fritz: „Viele<br />
Sportler quälen sich, weil sie keine Ahnung<br />
von Ernährung haben. Hunderte<br />
Euro für Laufausrüstung und 10.000<br />
Euro fürs Rad sind kein Problem, aber<br />
die paar Euro für eine Beratung und<br />
Diagnostik sind nicht drinnen.“ Nachsatz:<br />
„Es gibt aber Gott sei Dank auch<br />
viele Vernünftige“. Und die werden<br />
<strong>2018</strong> ein tolles Sportjahr erleben.<br />
Fotos: iStock, Robert Fritz<br />
42 <strong>SPORTaktiv</strong>
PEEROTON FITNESSTALK, TEIL 1<br />
ENERGIE<br />
RETTET LEBEN<br />
RICHTIGE ERNÄHRUNG UND<br />
RICHTIGES TRINKEN SIND DIE<br />
GRUNDLAGEN FÜR LEISTUNG.<br />
VOR ALLEM IM BERGSPORT<br />
SIND SIE ABER AUCH EIN<br />
SICHERHEITSASPEKT – WIE<br />
EXTREMBERGSTEIGER<br />
THOMAS HUBER BESTÄTIGT.<br />
PEEROTON<br />
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T<br />
homas, wie lotest du deine<br />
Grenzen aus?<br />
Die Grenze auszuloten, funktioniert nur<br />
über Erfahrung. Du kannst nur über das<br />
Tun, das Erleben deine Eigengrenzen<br />
erfahren. Dafür musst du deine Leistung<br />
Schritt für Schritt steigern. Es ist total<br />
falsch, wenn du dich hirnlos in etwas<br />
hineinmanövrierst, wo es keinen Ausweg<br />
mehr gibt. Dann passieren oft Unfälle.<br />
Wie setzt du dir also deine Ziele?<br />
In einem Rahmen, in dem ich immer<br />
noch einen Bereich habe, um zu reagieren.<br />
Bin ich immer im Grenzbereich<br />
unterwegs, fehlen mir die Möglichkeiten<br />
dazu. Man muss sich bewusst in diese<br />
Grenze hineinbewegen – wenn man es<br />
unbewusst tut, wird es gefährlich.<br />
Welche Rolle spielt da die Ernährung?<br />
Definitiv ist, dass man in Stresssituationen<br />
viel zu wenig trinkt. Dazu muss man<br />
sich zwingen. Und man soll immer einen<br />
Riegel dabeihaben. Wenn du Leistung<br />
bringst, kommt der Moment, wo der<br />
Körper nach Kohlenhydraten verlangt.<br />
Die musst du zuführen. Sonst gehst du<br />
über eine Schwelle, wo du sehr verletzungsanfällig<br />
bist.<br />
Du hast das Trinken schon angesprochen.<br />
Was empfiehlst du?<br />
Man muss den Flüssigkeitshaushalt<br />
aufrecht erhalten. Es sollte nicht nur<br />
normales Wasser sein, sondern auch mit<br />
Mineralien angereichert. Mineralprodukte<br />
gemischt mit Wasser sind optimal<br />
für die Ausdauerleistungsfähigkeit.<br />
Das spezielle Energy-Kit<br />
wird nur im<br />
Notfall aufgemacht<br />
und eingesetzt. Es<br />
spendet rasch<br />
Energie, wenn man<br />
sie braucht und sollte<br />
auf jeder Bergtour mit<br />
dabei sein.<br />
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<strong>SPORTaktiv</strong><br />
43
AUS<br />
PRO<br />
BIERT<br />
FIT<br />
SPORTAKTIV TESTET DREI FIT-<br />
NESSGERÄTE FÜR MEHR SPORT<br />
AUCH IN DEN EIGENEN VIER<br />
WÄNDEN. FUNKTIONIERT!<br />
VON CHRISTOPH HEIGL UND THOMAS POLZER<br />
EIN ECHTER BALANCEAKT<br />
Draufsteigen und sofort wird klar: Stehst du seelenruhig wie<br />
ein Einser, bist du bei der Tiefenmuskulatur eine große Nummer.<br />
Verfällst du in Zuck-Bewegungen wie bei einem Stromschlag<br />
in Dauerschleife, hast du Handlungsbedarf. Rüttelplatten<br />
oder Wackelbretter werden bei vielen Trainings und Rehas<br />
wärmstens empfohlen. Wir haben das Sensoboard Essential<br />
(UVP € 299,–) ausprobiert.<br />
Das Sensoboard besteht aus zwei übereinanderliegenden<br />
Holz-Ovalen, die nur durch eine Kugel und acht Gummibänder<br />
(in unterschiedlichen Härten verfügbar) miteinander verbunden<br />
sind. Das Board ist 80 cm lang, 52 cm breit und wiegt<br />
robuste 14 kg. Hat man seine Mitte gefunden, ein gutes Gleichgewichtsgefühl<br />
und gute Koordination, kann man auf dem<br />
Sensoboard sogar Übungen machen (einbeinig, Kniebeugen),<br />
diverse Anleitungen liegen bei. Der blutige Anfänger in der<br />
<strong>SPORTaktiv</strong>-Redaktion schaffte es jedoch kaum, sich überhaupt<br />
auf dem Board zu halten. Doch man muss nicht Stunden<br />
investieren. Es reicht, ein paar Minuten die Balance zu suchen,<br />
und man merkt rasch Fortschritte. Die zwei Minuten Zähneputzen<br />
verbringt man auf dem Sensoboard, perfekt.<br />
Das Sensoboard schlägt die Brücke zwischen Leistungs- und<br />
Breitensport und ist sowohl im Gesundheitssport als auch<br />
im koordinativen Kräftigungstraining hoch angesehen. „Ein<br />
Top-Produkt“, weiß Sportwissenschafter und Coach Stefan<br />
Arvay. „Für den Anfänger zwar sehr anspruchsvoll, aber dafür<br />
sind die Fortschritte umso größer. Bei Profisportlern aller<br />
Disziplinen ist das kaum wegzudenken. Ideal auch in der Verletzungsprophylaxe<br />
und fürs Training vor dem Ski-Winter, aber<br />
auch für Senioren, die koordinativ langsam abbauen.“<br />
Fazit: Fit, Fun, facettenreich.<br />
Fotos: Thomas Polzer<br />
44 <strong>SPORTaktiv</strong>
DAS BAND AN DER WAND<br />
STETS GRIFFBEREIT<br />
Einfaches Oberkörpertraining ohne Gewichte verspricht der<br />
Sywos One, eine optisch etwas eigenwillige Mischung aus Expander,<br />
Fahrradpumpe und Regenschirm. Der Sywos One (UVP<br />
€ 139,99) wiegt mit seinen leichten Alurohren und den abnehmbaren<br />
Griffen nur 0,59 kg und lässt sich auf 38 cm zusammenlegen.<br />
Der Bügel bietet in der Zug- und Druck-Bewegung einen<br />
in fünf Stufen einstellbaren Widerstand, der zwischen 0,5 und<br />
6,5 kg Gewicht simuliert und verschiedene Muskelgruppen<br />
trainiert. Weil er in beide Richtungen belastet, kann man das<br />
Training sehr effizient gestalten. Erste Versuche über Kopf, vor<br />
der Brust und in der „Pfeil- und Bogen-Stellung“ gelingen sehr<br />
einfach und machen Spaß. Über das Verdrehen des Griffes<br />
kann man den Widerstand einstellen. „Eine interessante Idee“,<br />
lobt Trainer und Leistungsdiagnostiker Stefan Arvay, „weil es<br />
Agonist und Antagonist in derselben Bewegung beansprucht.<br />
Auch wenn es für ambitionierte Sportler mit der Simulation von<br />
6 kg Gewicht nicht reichen wird. Da ersetzt es keine Hantel<br />
und kein Fitnesscenter. Alle anderen haben aber ein Ding, das<br />
leicht, stets griffbereit und schnell einsetzbar ist und ein kleines<br />
Kurzprogramm zulässt, etwa auf Reisen. Nur der Bewegungsradius<br />
beim Hub könnte etwas größer sein.“<br />
Aus der Beschreibung: Der TRX ist ein neuartiger Schlingentrainer,<br />
bei dem man mit dem Eigengewicht den gesamten<br />
Körper trainieren kann. Es wird gleichzeitig Kraft, Koordination<br />
und Beweglichkeit trainiert sowie die Stabilität des Rumpfes<br />
verbessert. Die hohe Intensität ermöglicht ein Ganzkörper-Workout<br />
in sehr kurzer Zeit.<br />
Die Zielgruppe: Das Training mit dem TRX eignet sich für alle,<br />
die an ihrer Fitness arbeiten wollen – vom Freizeit- bis zum<br />
Leistungssportler.<br />
Die Produktqualität: Der robuste TRX wird auch in Fitnessstudios<br />
(z. B. im „Vibes Fitness“) eingesetzt, hält also auch hohen<br />
Belastungen und Dauernutzung stand.<br />
Der Sportaktiv-Test: Der TRX ist ganz einfach an jeder Tür zu<br />
montieren, leicht zu handhaben und kann durch seine einfache<br />
Verstellbarkeit problemlos für die unterschiedlichsten<br />
Übungen genutzt werden. Auch die individuellen Belastungsstufen<br />
können allein durch Veränderung der Körperposition<br />
zum Aufhängungspunkt schnell und einfach reguliert werden.<br />
Top: Als Anleitung fürs Heimtraining findt sich im beigelegten<br />
Folder, aber auch in der eigenen TRX-App eine Vielzahl von<br />
Ganzkörper übungen.<br />
Fazit: Der TRX (zur Verfügung gestellt von Gigasport, UVP<br />
€ 149,91) ist ein qualitativ hochwertiges und einfach zu handhabendes<br />
Übungsgerät für zu Hause, das bei regelmäßiger<br />
Nutzung nachweislich große Wirkung erzielt.<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
45
WIR<br />
SUCHEN<br />
DICH!<br />
DU BIST: HOBBYSPORTLER/-IN<br />
IN DEN BEREICHEN TRAILRUNNING,<br />
BIKEN ODER TRIATHLON UND HAST<br />
<strong>2018</strong> MINDESTENS EINEN WETT-<br />
KAMPF AUF DEM PLAN. DAS<br />
ANGEBOT: WIR VERSORGEN DICH<br />
ACHT MONATE LANG MIT PANACEO<br />
SPORT. DEINE AUFGABE: DU TESTEST<br />
DAS GEHEIMNIS DER PROFIS UND<br />
BERICHTEST, WIE ES DIR DAMIT GEHT.<br />
CHRIS TOPH<br />
STRASSER<br />
ist nur einer<br />
von vielen<br />
Profiathleten, die<br />
Panaceo- Produkte<br />
verwenden.<br />
Darum dreht es sich bei dieser<br />
großen Testaktion: um Panaceo<br />
Sport, ein zertifiziertes Medizinprodukt,<br />
auf das auch Profiathleten<br />
wie Extremradler Christoph Strasser<br />
oder Berg lauf-Legende Jonathan Wyatt<br />
vertrauen. Seit mehr als 15 Jahren<br />
beforscht und entwickelt die Panaceo<br />
International Active Mineral Production<br />
GmbH mit Sitz in Villach die positiven<br />
Eigenschaften des Naturminerals PMA-<br />
Zeolith. Dieses reine Naturprodukt<br />
wirkt sich sehr gut auf Belastbarkeit,<br />
Gesundheit und das Wohlbefinden von<br />
Leistungs- und Hobbysportlern aus. Vor<br />
allem wird die Regenerationsfähigkeit<br />
durch Panaceo Sport positiv beeinflusst.<br />
Das alles beruht nicht nur auf subjektiven<br />
Erfahrungen, sondern ist von<br />
wissenschaftlichen Studien bestätigt.<br />
Hintergrund: Bereits nach kurzen sport-<br />
ANZEIGE / Fotos: Panaceo<br />
46 <strong>SPORTaktiv</strong>
Noch drei Panaceo-<br />
Spitzenathleten:<br />
Michael Weiss (li.), Karl-Heinz<br />
Sonner, Yvonne van Vlerken.<br />
lichen Belastungen mit hoher Intensität<br />
– und andererseits auch bei sehr langem<br />
Ausdauertraining – wird die Darmwand<br />
undicht. Durch diesen sogenannten<br />
„Leaky Gut“ gelangen leistungsmindernde<br />
Giftstoffe und Krankheitserreger in<br />
den Körperkreislauf und verursachen<br />
unterschiedlichse Beschwerden (z.B.<br />
Magen-Darm-Beschwerden, Krämpfe,<br />
Blähungen, Durchfall).<br />
Panaceo Sport kann diese undichte<br />
Darmwand reparieren und filtert außerdem<br />
bereits im Magen-Darm-Trakt<br />
leistungsmindernde Giftstoffe.<br />
Testzeitraum: April bis November<br />
Ist dein Interesse geweckt, Panaceo<br />
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Bereichen: Trailrunning, Bike (egal, ob<br />
Rennrad oder Mountainbike) und Triathlon.<br />
Du solltest den Sport durchaus<br />
engagiert betreiben und den einen oder<br />
anderen Wettkampf in dieser Saison<br />
eingeplant haben, musst aber keineswegs<br />
mit Sieg ambition unterwegs sein.<br />
Als ausgewählte Tester/-in solltest du<br />
dann weiters dazu bereit sein, Panaceo<br />
Sport wirklich den gesamten Zeitraum<br />
von April bis November regelmäßig<br />
zu verwenden. Und es sollte dir nichts<br />
ausmachen, in dieser Zeit regelmäßig<br />
mit einem Bild und ein paar Zeilen in<br />
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deinen Erfahrungen mit dem Produkt<br />
zu berichten.<br />
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Schicke bis Freitag, 16. März,<br />
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sportlichen Lebenslauf, deinen<br />
Zielen <strong>2018</strong> und ein paar<br />
kurzen Zeilen, warum du<br />
Panaceo Sport kostenlos<br />
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<strong>SPORTaktiv</strong><br />
47
Fit im Winter<br />
mit Vitamin D!<br />
Für ein starkes Immunsystem<br />
benötigt der Körper<br />
unter anderem eine ausreichende<br />
Versorgung mit<br />
Vitamin D.<br />
Wissenschaftliche Erkenntnisse<br />
zeigen zudem den positiven<br />
Effekt von Vitamin D auf Infekte,<br />
Entzündungen, Bluthochdruck<br />
und Diabetes. Denken Sie deshalb<br />
an eine optimale Versorgung<br />
mit Vitamin D – dadurch fühlt man<br />
sich zumeist auch aktiver, kräftiger<br />
und ausgeglichener.<br />
Die körpereigene Vitamin D-<br />
Produktion reicht oftmals<br />
nicht aus, wegen:<br />
• zu wenig Aufenthalt im Freien,<br />
• zu wenig Sonnenstunden<br />
in Österreich,<br />
• Verwendung von Sonnenschutz<br />
(LSF>8).<br />
Die zusätzliche Einnahme von<br />
Vitamin D unterstützt daher eine<br />
optimale Versorgung das ganze<br />
Jahr über.<br />
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Zellteilung und Knochen<br />
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unter ärztlicher Aufsicht verwenden.<br />
KOPFSACHE<br />
ÜBER<br />
DAS GLÜCK<br />
PETER<br />
GURMANN<br />
... ist Sport- und Gesundheitspsychologe<br />
sowie<br />
Beratungs lehrer in<br />
Klagenfurt. Kontakt:<br />
peter.gurmann@aon.at<br />
Das deutsche Wort „Glück“ wird mit „happiness“<br />
oder „luck“ ins Englische übersetzt.<br />
„Happiness“ bezieht sich auf das persönliche<br />
Wohlfühlglück, „luck“ meint das Zufallsglück.<br />
Nach der Seligman’schen Theorie wird<br />
persönliches Wohlfühlglück durch fünf messbare<br />
Elemente ausgelöst, die ich beeinflussen kann:<br />
Positives Gefühl. Von Zeit zu Zeit sollte ich mir<br />
das Leben so angenehm wie möglich machen, es<br />
geht ums Genießen, Freude und Behaglichkeit.<br />
Engagement. Ich brauche eine (berufliche)<br />
Aufgabe, die mich ausfüllt. Die Anforderungen<br />
entsprechen meinen Fähigkeiten. Ich bin weder<br />
überfordert noch langweile ich mich. Die Zeit<br />
vergeht wie im Flug.<br />
Gelingende Beziehungen. Enge Verbindungen<br />
mit Menschen, bei denen ich mich wohl- und<br />
geborgen fühle.<br />
Sinn. Was hat Bedeutung für mich, was erlebe ich<br />
als gut, schön oder bereichernd? Das wird für jeden<br />
etwas anderes sein. Der eine findet im Sport,<br />
der andere beim Fischen seine Erfüllung.<br />
Zielerreichung oder sich als wirksam erleben.<br />
Ich halte das Heft meines Lebens in der Hand.<br />
Was ich mir vornehme, ziehe ich für gewöhnlich<br />
durch. Ausnahmen bestätigen die Regel.<br />
Das Zufallsglück kann ich nicht zwingen, nur<br />
Gelegenheiten schaffen und innerlich bereit sein.<br />
Will ich in der Lotterie gewinnen, muss ich einen<br />
Lottoschein kaufen. Und wenn es der Zufall will,<br />
bin ich zur richtigen Zeit am richtigen Ort. So<br />
wie beim australischen Eisschnellläufer Steven<br />
Bradbury, der sich 2002 in Salt Lake City völlig<br />
unerwartet den Olympiasieg im Shorttrack sicherte.<br />
Die vier Konkurrenten vor ihm schossen<br />
sich in der letzten Kurve gegenseitig aus der<br />
Bahn. Wie steht es schon in der Bibel: Die Letzten<br />
werden die Ersten sein …<br />
Foto: Peter Gurmann
Die besten<br />
Kokosprodukte für Ihre<br />
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MEHR GENUSS –<br />
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300 kcal<br />
42 g Kohlenhydrate<br />
12 g Protein<br />
6 g Fett<br />
Foto: Runtastic<br />
Starte voller Energie in den Tag mit diesem einfachen, veganen Rezept. Süß,<br />
sättigend und mit einer Extraportion Gemüse.<br />
Zutaten:<br />
45 g Haferflocken<br />
100 g Zucchini<br />
200 ml Wasser<br />
1 Prise Salz<br />
1 EL Kakao (ungesüßt)<br />
1/2 TL Zimt<br />
1 TL Ahornsirup<br />
1 Handvoll Beeren<br />
1 EL Mandelsplitter<br />
1.<br />
2.<br />
3.<br />
4.<br />
Reibe die Zucchini.<br />
Erwärme die Haferflocken mit Zucchini, Wasser und<br />
einer Prise Salz in einem Topf. Lass die Haferflocken<br />
so lange köcheln, bis ein Brei entsteht.<br />
Misch anschließend Kakao, Zimt und Ahornsirup<br />
unter.<br />
Garniere den Haferbrei mit frischen Beeren und<br />
Mandelsplittern.<br />
Zubereitungszeit: 5 Minuten | Portionen: 1 | Schwierigkeitsgrad: einfach<br />
Mehr Rezepte auf www.runtastic.com/apps/runtasty<br />
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Fotos: Hersteller<br />
52 <strong>SPORTaktiv</strong>
RUN<br />
SPECIAL<br />
Foto: Gore Running Wear<br />
78 SEITEN ÜBER ALLE SEITEN DES LAUFENS: VOM FUSS<br />
ÜBER DIE SCHUHE, VON DEN BERGEN IN DIE WÜSTE, VON<br />
MENSCHEN, MODETRENDS UND DEN ANTWORTEN AUF DIE<br />
WICHTIGSTEN FRAGEN. NUR LAUFEN MÜSST IHR SELBST.<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
53
DER<br />
LÄUFER<br />
DER<br />
SEGLER<br />
UND DIE<br />
RATTE<br />
FERDL<br />
VOM DAUERLÄUFER ZUM DAUERSEGLER.<br />
CHRISTIAN SCHIESTER SEGELT UM DIE WELT.<br />
GEGEN OSTEN, GEGEN DEN WIND. ER SUCHT NICHT DIE<br />
SCHNELLSTE ROUTE, SONDERN DIE ENTFERNTESTEN<br />
UND EXKLUSIVSTEN PLÄTZE DIESES PLANETEN. ERSTE<br />
ERFAHRUNGEN MIT WALEN UND PIRATEN INKLUSIVE.<br />
INTERVIEW: CHRISTOPH HEIGL<br />
54 <strong>SPORTaktiv</strong>
DAS BOOT:<br />
SEGELJACHT „EL TORO“,<br />
SKIPPER 56 EXTENDED,<br />
17,98 METER LANG,<br />
5 METER BREIT,<br />
GEWICHT 34,8 TONNEN,<br />
114 PS MOTOR<br />
Fotos: Christian Schiester, Red Bull Content Pool<br />
Christian, du bist monatelang auf<br />
einem 18 Meter langen Segelschiff.<br />
Ist der Extremläufer mittlerweile<br />
Ex-Läufer?<br />
Ich werde immer Läufer sein. Aber jetzt<br />
ohne diese gehasste Uhr. Das brauche<br />
ich nicht mehr. Keine Uhr, kein Pulsgurt.<br />
Jahrzehntelang gemacht, weg damit!<br />
Das ist ein Gefühl der Freiheit und<br />
unbeschreiblich gut. Ich renne jeden Tag,<br />
wenn ich kann. Und ich renne jedes Jahr<br />
den Wings for Life World Run, entweder<br />
irgendwo vor Ort oder mit der App.<br />
Und wenn wir drei Wochen ohne Pause<br />
am Boot sind, renne ich im Geiste oder<br />
trabe am Stand vor dem Masten.<br />
Bis du noch stolz auf deine Laufleistungen?<br />
Im Marathon habe ich 2:29 Stunden als<br />
Bestzeit und beim Halbmarathon 1:07.<br />
Aber worauf ich auch stolz bin – und<br />
was viele nicht wissen, die sagen, der<br />
Schiester kann nur lang und extrem –<br />
sind meine Zeiten auf den Kurzstrecken:<br />
8:41 Minuten über 3000 Meter auf der<br />
Bahn – für einen Wald- und Wiesenläufer<br />
nicht übel. Oder die 15:07 auf 5000<br />
und 31:12 über 10.000 Meter. 1000<br />
Meter unter drei Minuten? Viele wissen<br />
nicht, wie da die Wadeln brennen.<br />
Hast du für dich als Läufer alles erreicht?<br />
„Erreicht“? Ich habe intensiv gelebt, aber<br />
„erreichen“ hat für mich etwas mit einer<br />
Ziellinie zu tun. Ja, vielleicht bin ich<br />
jetzt schon angekommen. Ich bin bereit<br />
zu sterben, nur weiß ich nicht, wann<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
55
und wie. Ich habe vieles erlebt und<br />
schaue relativ gelassen zurück, viele Fehler,<br />
viel gelernt. Das ganze Training, der<br />
ganze Scheiß. Es war knüppelhart und<br />
knüppeldick. Viele wissen nicht, was<br />
da dahintersteckt. Und die Neidgesellschaft!<br />
Eh klar, er kriegt einen Haufen<br />
Geld! Das wirkt wie eine Handbremse.<br />
Wie wichtig wird da der Plan B! Ohne<br />
den bist du verloren.<br />
Wie hast du dich immer motiviert?<br />
Ich habe mir für den Kopf immer<br />
Themen mitgenommen, in die Antarktis,<br />
in die Wüste. So quasi: Wo läufst<br />
du überhaupt hin? Denn die Gefahr<br />
ist groß, dass du dir die Birn´ weich<br />
rennst. Je weiter du rennst, schwimmst<br />
oder radelst, umso gefährdeter ist der<br />
Kopf. Du musst mit beiden Beinen auf<br />
dem Boden bleiben. Egal, ob Politiker,<br />
Olympiasieger oder Lottogewinner.<br />
Da tun sich viele schwer. Auch ich bin<br />
da gefährdet, das gebe ich zu. Auch<br />
ich habe geglaubt, dass es kein Ende<br />
gibt. Jetzt bin ich geerdet und habe viel<br />
gelernt in den letzten Jahren. Ich habe<br />
mich neu erfunden.<br />
Was verbindet Segeln und Laufen?<br />
Das Durchhalten. Wir müssen durchhalten.<br />
Das zelebrier ich jeden Tag. Wir<br />
segeln ja nicht locker die Küste entlang,<br />
sondern quer über den Ozean. Bei einem<br />
Fehler gehst du drauf.<br />
Was war bislang die schlimmste<br />
Erfahrung beim Segeln?<br />
Das Gefährlichste ist nicht die Natur,<br />
sondern der Mensch. Etwa die politische<br />
Situation in Eritrea. Um einen Sturm zu<br />
umfahren, sind wir in ein militärisches<br />
Sperrgebiet hinein und dann haben sie<br />
uns um 6 Uhr früh die Kalaschnikow an<br />
die Stirn gehalten. Wenn der mit dem<br />
Zeigefinger zuckt, bin ich tot. Oder die<br />
Piraten! Vor Somalia haben Piraten zwei<br />
Öltanker mit Raketenwerfern überfallen<br />
und wir sind mit dem Segelbooterl<br />
zwischen durch. Ein japanisches Kriegsschiff<br />
hat uns angefunkt, wir sollen<br />
das Licht ausschalten und schön still<br />
sein. Zu diesem Zeitpunkt waren wir<br />
sechs Tage im Sturm, da ist dir fast alles<br />
wurscht, Tag und Nacht nur Wellen.<br />
Und dann diese Piraten-Warnung. Aber<br />
ganz ehrlich: Sie hätten uns erlöst.<br />
CHRISTIAN SCHIESTER<br />
GEBOREN: 12. MAI 1967<br />
IN MAUTERN (ST).<br />
ER WAR RAUCHER UND TRINKER.<br />
MIT 20 JAHREN HATTE ER 100 KG<br />
UND RAUCHTE BIS ZU 60 ZIGA-<br />
RETTEN AM TAG, RUHEPULS 93.<br />
SEIN HAUSARZT WARNTE:<br />
„MIT 30 BIST DU TOT.“<br />
DANN WURDE SCHIESTER<br />
EXTREMSPORTLER, LIEF RENNEN<br />
DURCH DIE SAHARA, DEN AMA-<br />
ZONAS-DSCHUNGEL, DURCH DIE<br />
ANTARKTIS, DEN HIMALAYA UND<br />
WAR AB 2007 PROFISPORTLER –<br />
RUHEPULS 32.<br />
JETZT ABENTEURER, WELTUM-<br />
SEGLER, SCHREIBT BÜCHER UND<br />
HÄLT MOTIVATIONSSEMINARE.<br />
SEIT OKTOBER 2016 SEGELT ER<br />
MIT SEINER LEBENSGEFÄHRTIN<br />
DANIELA BÄRNTHALER UM DIE<br />
WELT, IMMER GEGEN OSTEN.<br />
START WAR 2016 IN GRIECHEN-<br />
LAND, NACH RUND 10.000 KM<br />
HABEN SIE MITTLERWEILE DIE<br />
SEYCHELLEN ERREICHT.<br />
DORT GEHT ES JETZT WEITER.<br />
WWW.ANDYHOLZER.COM<br />
56 <strong>SPORTaktiv</strong>
In deinem Blog erwähnst du eine Ratte<br />
namens Ferdinand…?<br />
Zwölf Tage hat er uns am Boot gequält.<br />
Ein unglaublich intelligentes Tier: Er<br />
hat Staniol-Kugerl auf die Fallen geworfen<br />
und sie damit ausgelöst. Er hat den<br />
Strom bei meiner 230-Volt-Käsefalle<br />
gerochen. Hab ich den Strom abgedreht,<br />
war der Käse plötzlich weg. Er hat alles<br />
angeknabbert und sogar das Bugstrahlruder<br />
kurzgeschlossen. Wenn er das<br />
falsche Kabel angebissen hätte, wären<br />
wir abgebrannt. In der letzten Nacht<br />
vor den Seychellen hab ich ihn erwischt.<br />
Dort hätten sie uns sonst bei der Hygienekontrolle<br />
in Quarantäne gesteckt.<br />
Christian Schiester<br />
(„Fünf Monate lang<br />
hab ich mich nicht<br />
rasiert.“) mit einer<br />
26 kg schweren<br />
Stachelmakrele,<br />
einem der<br />
schnellsten Raubfische<br />
der Ozeane.<br />
Fotos: Christian Schiester, Red Bull Content Pool<br />
Und warum Ferdinand?<br />
Ich hab ihn gerufen, auf alle Arten, mit<br />
allen Schimpfnamen. Und dann hieß er<br />
einfach Ferdl. Wir haben ihn erwischt<br />
und ihn per Seebegräbnis verabschiedet.<br />
So ein Viecherl ist vielleicht ein Symbol<br />
für alles, was dir das Leben schwer machen<br />
kann.<br />
Das schönste Erlebnis?<br />
Wir waren 300 Seemeilen östlich<br />
von Somalia, totale Flaute, das Meer<br />
spiegelglatt. Plötzlich tauchen vor uns<br />
schwarze Rückenflossen auf. Delfine? Zu<br />
groß. Ganz langsam sind wir hingekommen.<br />
Da waren 20 oder 30 riesige Wale,<br />
die an der Oberfläche getrieben sind. Sie<br />
haben sich ausgerastet und wir haben<br />
sie schnaufen gehört. Das war der einprägendste<br />
Moment. Diese wuchtigen<br />
Körper, atemberaubend.<br />
Wie seid ihr technisch ausgerüstet?<br />
Wir haben für Notfälle alles mit und<br />
sind völlig unabhängig. Mit Solarpanelen<br />
und Windgeneratoren erzeugen<br />
wir Strom. Und der Watermaker macht<br />
aus Salzwasser bestes Trinkwasser. 200<br />
Liter in einer Stunde, ein technisches<br />
Wunder. Auf einigen Inseln haben wir<br />
für die Einheimischen Trinkwasser gemacht<br />
und dafür Kokosnüsse, Ananas<br />
oder Mangos bekommen.<br />
Du bist mit deiner Lebensgefährtin<br />
Daniela Bärnthaler unterwegs. Wie ist<br />
diese Zweisamkeit in der Einsamkeit?<br />
Da sehen die meisten die größte Gefahr<br />
(lacht). Aber Dani denkt und spricht<br />
wie ich, wir streiten nie. Ohne sie kann<br />
ich es mir nicht vorstellen. Ich hätte es<br />
sonst alleine und nonstop gemacht, aber<br />
dann wär ich an den schönsten Plätzen<br />
vorbeigesegelt. Und so kann ich die Augenblicke<br />
mit ihr teilen. Wir genießen<br />
und wir philosophieren über Sinn und<br />
Unsinn, machen eine TV-Doku und<br />
schreiben jedes Jahr ein Buch.<br />
Warum soll die Weltumsegelung<br />
genau sieben Jahre dauern?<br />
Sieben Jahre sind nur Eckdaten, ein<br />
ungefährer Zeitplan, wir segeln ja quasi<br />
zickzack. Vielleicht haben wir <strong>2018</strong><br />
schon die Nase voll und lassen es bleiben.<br />
Oder wir sind in 20 Jahren noch<br />
nicht fertig. Es gibt so viele sagenhaft<br />
schöne Plätze, vielleicht bleiben wir<br />
irgendwo picken. Auf den Seychellen<br />
hätten wir gleich bleiben können, in<br />
La Digue zum Beispiel, dort ist das<br />
Paradies. Du verkaufst das Boot, kaufst<br />
dir eine Hütte im Busch, baust Mangos<br />
und Bananen an und: Danke, Wiederschauen.<br />
Vielleicht bekommen wir aber<br />
Heimweh? Dann sind wir wieder in<br />
Österreich.<br />
Wie ist das Jahr geplant?<br />
Von Mitte November bis Ende Jänner<br />
waren wir zu Hause für Vorträge und<br />
Buchpräsentationen. Danach sind wir<br />
zwischendurch nur für ein, zwei Wochen<br />
in Österreich. Aber meine zwei<br />
Kinder oder unsere Verwandten kommen<br />
an besondere Plätze nach, wo wir<br />
uns treffen können. Rund zehn Monate<br />
pro Jahr wollen wir segeln.<br />
Du bist jetzt 50 Jahre alt. Hat dich der<br />
runde Geburtstag nachdenklicher<br />
gemacht?<br />
Wenn die gute Fee kommt und mich<br />
auf 20 Jahre zurückzaubern könnte,<br />
müsste ich sie fragen, ob sie mir die<br />
Erfahrung auch mitnimmt. Sonst bleibe<br />
ich lieber 50. Das ewige Entsprechen<br />
und Ins-System-Passen, ist ein Druck,<br />
den wir doch alle nicht brauchen. Jeder<br />
will alt werden, aber keiner will alt sein.<br />
Jetzt schminken sich schon Männer,<br />
damit man die Falten nicht sieht, eine<br />
Katastrophe. Ich war in Ländern, wo<br />
alte Menschen mit Respekt behandelt<br />
werden. Je mehr Falten, umso mehr Leben<br />
haben sie gesehen.<br />
Wie stellt sich ein Extremsportler<br />
seine Zukunft vor?<br />
Ein Ziel wäre, im Altersheim zu sitzen<br />
und den Leuten zu erzählen, wie die<br />
Wale sind. Aber ich glaube nicht, dass<br />
ich einmal in einem Heim bin. Vielleicht<br />
kaufe ich in Griechenland ein<br />
kleines Häuschen auf einer Insel, fange<br />
Fische und mache mir Erdäpfel dazu.<br />
Aber noch bin ich viel zu neugierig.<br />
Wäre ich nicht so neugierig, würde<br />
ich das jetzt schon machen.<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
57
THE<br />
SPEED<br />
58 <strong>SPORTaktiv</strong>
PROJECT<br />
VON LOS ANGELES NACH LAS<br />
VEGAS, OKAY. ABER LAUFEN?<br />
550 KILOMETER NONSTOP?<br />
WER BITTE, MACHT SO ETWAS<br />
UND WARUM? ANTWORT:<br />
LAUF-ENTHUSIASTEN<br />
ALLER KLASSEN.<br />
SPORTAKTIV IST AUCH DABEI.<br />
VON KLAUS MOLIDOR<br />
Foto: Gernot Eder<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
59
D<br />
THE SPEED<br />
PROJECT<br />
Start: 30. März <strong>2018</strong>, 4 Uhr<br />
Ortszeit Los Angeles,<br />
Santa Monica Pier<br />
Ziel: Las Vegas Boulevard,<br />
„Welcome to Fabulous<br />
Las Vegas“-Schild<br />
Team Austria:<br />
Klaus Höfler (Captain),<br />
Christian Dornhofer,<br />
Gernot Eder, Joachim<br />
Hirtenfellner, Florian<br />
Holzmann, Klaus Molidor,<br />
Markus Rainer,<br />
Markus Rogan, Thomas<br />
Sommeregger,<br />
Clemens Ticar<br />
Wer laufend up to date<br />
sein will, schaut auf<br />
www.sportaktiv.com oder<br />
www.thespeedproject.at<br />
u musst verrückt sein. Oder: Wahnsinn,<br />
geiles Projekt. Es gibt eigentlich nur diese<br />
beiden Reaktionen, wenn man vom<br />
„Speed Project“ erzählt. Warum? Weil<br />
es von Los Angeles nach Las Vegas geht.<br />
Nonstop, rund 550 Kilometer, großteils<br />
durch die Mojave-Wüste. Laufend wohlgemerkt.<br />
Ja, das klingt verrückt. Ist es<br />
auch, selbst wenn man nicht alles selbst<br />
bestreitet, nur einer in einem Team von<br />
Zehn ist und „nur“ rund 55 Kilometer<br />
zu absolvieren hat. Einer davon übrigens:<br />
Klaus Höfler, unser „Mann fürs Grobe“.<br />
Er hatte die Idee zur Teilnahme und<br />
mich ins Team eingeladen. Ein anderer:<br />
Markus Rogan. Österreichs erfolgreichster<br />
Schwimmer aller Zeiten, mehrfacher<br />
Welt- und Europameister und Weltrekordhalter,<br />
der heute als Psychotherapeut<br />
in Los Angeles lebt und arbeitet. Die<br />
anderen sieben – Lauf-Aficionados aller<br />
Leistungsstufen. Vom Novizen bis zum<br />
Hawaii-Slot-dekorierten Triathleten ist alles<br />
dabei. Alle zehn betreten wir mit dem<br />
Speed Project Neuland.<br />
Neben rund 30 Grad Celsius bei Tag<br />
und frostigen 0 Grad bei Nacht, streunenden<br />
Hunden und Klapperschlangen<br />
erwarten uns Sonnenaufgänge in der<br />
Wüste, endlose Weiten, absolute Stille.<br />
Vor allem aber: ein gruppendynamisches<br />
Erlebnis der Extraklasse. 42 bis 50 Stunden<br />
planen wir für die Strecke ein. Einer<br />
läuft, die anderen fahren im Pick-up<br />
oder Wohnmobil mit. „Zehn Leute auf<br />
engem Raum, alle erschöpft – da wird es<br />
psychologisch und gruppendynamisch<br />
spannend“, sagt Experte Markus Rogan.<br />
Der nicht lange überlegen musste, ob der<br />
an dem Projekt teilnimmt. „Fünf Sekunden,<br />
um Ja zu sagen, 4 Minuten und 55<br />
Sekunden, um mich zu fragen ob ich tatsächlich<br />
verrückt genug dafür bin.“<br />
Für alle im „Team Austria“ steht eines<br />
im Vordergrund: der gemeinschaftliche<br />
Aspekt. Laufen nicht stur für sich, sondern<br />
in der Gruppe. Einer für alle, alle<br />
für einen. „Ich würde einige EM-Titel<br />
geben, um eine Staffelmedaille mehr zu<br />
haben. Das ist ein wunderschöner Erfolg<br />
und man kann ihn viel mehr genießen“,<br />
sagt auch Rogan.<br />
Schon im Training schlägt das durch.<br />
Wenn es wo zwickt, kommt sofort der<br />
Gedanke: „Ich kann die anderen nicht<br />
hängen lassen.“ Die Überwindung zum<br />
Training gelingt noch leichter. Schon<br />
in der Frühphase haben sich im bunt<br />
zusammengewürfelten Team Trainingsgemeinschaften<br />
gebildet. Zusammen<br />
Fotos: istock, Markus Rogan
Prominenter Mit-Läufer im Team Austria: Markus<br />
Rogan, Ex-Schwimm-Welt- und Europameister.<br />
laufen, das Projekt besprechen, in der<br />
Gruppe etwas erleben. Geteilte Freud ist<br />
doppelte Freud. Schaut man sich <strong>2018</strong><br />
in der Lauf-Community um, spricht mit<br />
Veranstaltern, Händlern, Läufern, ist<br />
eines feststellbar: Laufen wird sozialer,<br />
es wird ein Teil des sportlichen Lebens,<br />
neben dem aber auch Tennis, Fitness,<br />
Fußball Platz haben. Überspitzt formuliert<br />
könnte man sagen: Unser Speed<br />
Project ist die extremste Ausformung des<br />
aktuellen Lauftrends.<br />
Was uns freut: Dass wir unter 40<br />
Teams aus 20 Nationen das einzige aus<br />
Österreich sind. Dass wir bei der erst<br />
vierten Auflage dieses Rennens überhaupt<br />
als erste Österreicher am Start<br />
stehen werden, wenn am Karfreitag um<br />
4 Uhr früh am Santa Monica Pier der<br />
Startschuss fällt.<br />
Erfunden hat den Lauf übrigens ein<br />
gebürtiger Deutscher. Nils Arend, der<br />
schon lange in den USA lebt, wollte<br />
etwas Außergewöhnliches schaffen. Abgehoben<br />
vom Wettkampfgedanken geht<br />
es ihm nicht um Gewinner, sondern darum<br />
ein, Erlebnis zu schaffen, von dem<br />
alle Teilnehmer profitieren. „Überall<br />
wird uns das Leben einfacher gemacht.<br />
Die Autositze werden immer noch komfortabler,<br />
in den Einkaufszentren gibt es<br />
immer noch mehr Rolltreppen, damit<br />
man möglichst ohne Aufwand von Geschäft<br />
zu Geschäft kommt“, sagte Arend<br />
im Interview mit dem „Undo Magazin“<br />
jüngst. „Dabei macht uns das schwächer.<br />
Körperlich und mental.“ Das Speed Pro-<br />
ject solle dagegen eine tiefe Erfahrung<br />
von Gemeinschaft kreieren.<br />
Wir werden dabei unsere Komfortzone<br />
verlassen. Verlassen müssen. Denn es<br />
geht nicht nur darum, möglichst schnell<br />
einen Fuß vor den anderen zu setzen.<br />
Ein Begleitfahrzeug muss gesteuert werden,<br />
ein Wohnmobil. Kochen, planen,<br />
andere massieren, motivieren, verarzten.<br />
All das erwartet uns auf dem Weg zum<br />
„Welcome to Fabulous Las Vegas“-<br />
Schild. Auch wenn alle 50 bis 70 Kilometer<br />
pro Woche trainieren, auch wenn<br />
es einen Technik-Tüftler gibt, der die<br />
GPS-Geräte mit der Route füttert, einen<br />
Einsatzplaner, auch wenn, auch wenn,<br />
auch wenn. Es wird etwas passieren, mit<br />
dem wir nicht gerechnet haben. Regeln?<br />
Gibt es keine. Offizielle Route? Fehlanzeige.<br />
Start und Ziel sind vorgegeben,<br />
der Rest ist Freestyle. Es wird ein elementarer<br />
Kampf mit Wüste, Wind und<br />
Wetter. Verrückt oder geil? Kann ich<br />
noch nicht sagen. Aber wenn ichs weiß,<br />
seid ihr die Ersten, die es erfahren.<br />
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„WARUM<br />
VERDAMMT SIND DIE SO<br />
SCHNELL?“<br />
KENIA INSIGHT: JAN FITSCHEN,<br />
SELBST EUROPAMEISTER ÜBER<br />
10.000 METER, WAR DEM GEHEIMNIS<br />
DER BESTEN LANGSTRECKENLÄUFER<br />
DER WELT AUF DER SPUR.<br />
VON KLAUS HÖFLER<br />
Es ist ein einmaliger Moment. Normalerweise läuft das<br />
nämlich andersherum: Vorneweg die afrikanischen Läufer,<br />
hintennach die europäischen Gäste. Es ist eine natürliche<br />
Rangordnung im Langstreckenlauf, nicht nur bei<br />
internationalen Wettkämpfen, sondern auch schon beim<br />
Training. Vor allem, wenn es sich um ein Heimspiel der<br />
Kenianer handelt.<br />
Iten, 320 Kilometer nordwestlich von Kenias Hauptstadt<br />
Nairobi. Der 4000-Einwohner-Ort auf 2400 Meter<br />
Höhe gelegen, gilt als uneinnehmbare Festung der besten<br />
Langstreckenläufer der Welt. Hier leben und trainieren<br />
unzählige Olympiasieger, Weltmeister und Gewinner<br />
Fotos: Norbert Wilhelmi<br />
62 <strong>SPORTaktiv</strong>
großer Marathons. Und Jan Fitschen.<br />
Auch er kein Langsamer. Fitschen war<br />
bis zu seinem Rücktritt 2015 einer der<br />
erfolgreichsten Läufer Deutschlands. 28<br />
deutsche Meistertitel von 3000 Meter<br />
bis zum Halbmarathon stehen in seiner<br />
Bilanz, dazu eine Marathonbestzeit von<br />
2:13,10 Stunden und vor allem der Europameistertitel<br />
2006 über 10.000 Meter<br />
nach einem legendären Zielsprint.<br />
WIR ZIEHEN VORBEI UND<br />
VERSUCHEN DABEI, DIE FÜSSE<br />
NUR GANZ ZART AUFZUSETZEN.<br />
EINMAL BEIM LAUFEN SO<br />
KLINGEN WIE EIN KENIANER.<br />
GANZ LOCKER UND LEICHT.<br />
DIESMAL SIND WIR ES, DIE NUR<br />
GANZ LEISE ATMEN.<br />
AUS DEM BUCH „WUNDERLÄUFERLAND KENIA“<br />
Dem Geheimnis auf der Spur<br />
Sieben Mal war Jan Fitschen aus sportlichem<br />
Eigeninteresse während seiner<br />
aktiven Zeit ab 2007 in Kenia. Er wollte<br />
im Rahmen von jeweils mehrwöchigen<br />
Trainingscamps die Höhenluft, die<br />
Dichte an Spitzenathleten und die besondere<br />
Atmosphäre in der Läuferhochburg<br />
Iten nutzen, um auch die eigene<br />
Leistung weiter nach oben zu treiben<br />
und neue Trainingsreize zu setzen. Aus<br />
seinen dabei gemachten Erfahrungen<br />
und einer ergänzenden Recherchereise<br />
destillierte er ein unterhaltsam-informatives<br />
Buch über das „Wunderläuferland<br />
Kenia“. Dafür hat der Deutsche bei<br />
seinen kenianischen Sportkollegen gewohnt,<br />
mit ihnen trainiert, schluckte<br />
denselben Staub des erdigen Untergrunds<br />
bei den Morgenläufen. Hat<br />
mit ihnen gekocht, das Gleiche wie<br />
sie gegessen und seine Haare so kurz<br />
geschoren wie sie. Das Ziel der Integrationsbemühungen:<br />
dem Erfolgsgeheimnis<br />
der schnellsten Langstreckenläufer der<br />
Welt auf die Spur zu kommen. „Warum<br />
verdammt sind die so schnell?“ und<br />
„Was können wir – vom Laufanfänger<br />
bis zum Profi – uns davon abschauen?“<br />
– Fitschen wollte Antworten auf diese<br />
beiden Fragen finden.<br />
Sein Schluss: Es ist ein Mix aus vielen<br />
Einflussfaktoren, der den Fluss von außergewöhnlich<br />
guten Ausdauerläufern<br />
aus diesem ostafrikanischen Land nie<br />
abreißen lässt. Die Höhenlage ist das<br />
eine. Wer auf 2400 Metern Seehöhe aufwächst<br />
und dort, auf dem Niveau von<br />
Bergstationen in den Skiressorts der Alpen,<br />
ständig trainiert, dessen Blut passt<br />
sich diesen besonderen Bedingungen<br />
automatisch an. Dazu kommen andere<br />
anatomische Voraussetzungen. Fitschen<br />
belegt das in seinem Buch einfach, aber<br />
eindrücklich mit einem simplen Fotovergleich<br />
seines Unterschenkels mit dem<br />
eines kenianischen Läufers. „Da brauche<br />
ich keine wissenschaftlichen Untersuchungen,<br />
um zu sehen, dass da was anders<br />
ist“, schmunzelt der Deutsche.<br />
Schlafen macht schnell<br />
Kein Nachteil scheinen auch der stets<br />
unebene Untergrund auf den schier<br />
endlosen Sandschotterstraßen zu sein,<br />
auf denen die Kenianer Morgenläufe,<br />
Intervalltrainings und Auslaufrunden<br />
absolvieren. So werden bei jedem Schritt<br />
die Koordination geschult und die Fußmuskulatur<br />
gestärkt. Mindestens ebenso<br />
wichtig wie die harten, meist in großen<br />
Gruppen abgehaltenen Trainingseinheiten<br />
sind die ausgedehnten Ausruhphasen<br />
und vor allem ein, im Vergleich zu Europäern,<br />
vergleichsweise hohes Schlafpensum.<br />
„Über die Wichtigkeit von<br />
Regenerationsphasen denken wir leider<br />
viel zu selten nach“, mahnt Fitschen.<br />
JAN<br />
FITSCHEN, 40<br />
ist ein ehemaliger deutscher<br />
Langstreckenläufer. 2006 war<br />
er Europameister im 10.000-Meter-Lauf.<br />
Fitschen hält Vorträge<br />
und Seminare zum Thema Laufen<br />
in Theorie und Praxis.<br />
www.janfitschen.de<br />
„Stattdessen überfordern wir uns neben<br />
Job und Familie oft auch noch mit verbissenen<br />
Trainings.“<br />
Kenia dagegen: „Wenn du abends<br />
durch kein Fernsehen abgelenkt wirst<br />
oder vielleicht nur bedingt elektrisches<br />
Licht hast, gehst du zwangsläufig früh<br />
schlafen – dafür bist du am nächsten Tag<br />
um sechs auch fit für einen Morgenlauf,<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
63
WENN WIR BEIM NORMALEN<br />
DAUERLAUF DIE SELTENE<br />
GELEGENHEIT BEKOMMEN,<br />
ZU EINEM VOR UNS LAUFEN-<br />
DEN KENIANER AUFZU-<br />
SCHLIESSEN, MOBILISIERT<br />
DER NOCH EINMAL ALLE<br />
KRÄFTE, UM MITZUHALTEN<br />
ODER VORNEWEG ZU LAUFEN<br />
– SELBST WENN ER EIGENT-<br />
LICH SCHON TOTAL K. O.<br />
IST. DA SIND WIR UNS<br />
LÄNDERÜBERGREIFEND<br />
EINIG: ÜBERHOLT ZU<br />
WERDEN, IST UNCOOL.<br />
AUS DEM BUCH<br />
„WUNDERLÄUFERLAND KENIA“<br />
der meist zum beinharten Ausscheidungsrennen<br />
wird“, vergleicht Fitschen. Denn ein<br />
Erfolgsfaktor ist auch die unbändigbare Motivation,<br />
der Schnellste sein zu wollen.<br />
Bei den kenianischen Läufern kommt noch<br />
ein Antriebsfaktor dazu: Der Druck, zu siegen,<br />
ist höher, weil man mit Preisgeldern seine<br />
ganze Familie über Monate ernähren kann.<br />
Das ostafrikanische Land gehört zwar zu den<br />
wirtschaftsstärksten Staaten des Kontinents,<br />
das Pro-Kopf-Einkommen liegt aber immer<br />
noch bei nur 1200 Euro – pro Jahr.<br />
Entsprechend bescheiden sind die Lebensumstände,<br />
entsprechend einfach das Essen<br />
– aber damit auch gesünder im Vergleich zum<br />
Überangebot an ungesunden Lebensmitteln<br />
bei uns. Fleisch kann sich in Kenia niemand<br />
leisten und wenn es welches gibt, dann<br />
Fotos: Norbert Wilhelmi<br />
64 <strong>SPORTaktiv</strong>
... beat the city<br />
presented by<br />
Bestellen kann man das Buch<br />
„Wunderläuferland Kenia“ von Jan<br />
Fitschen über Amazon oder direkt<br />
über www.narayana-verlag.de<br />
wird es gekocht statt gebraten. Meist gibt es Ugali, einen<br />
„Maispamp, der nur aus Kohlehydraten besteht“.<br />
Und dann das Training selbst. So richtig nach Plan<br />
trainieren nur die Profiteams. Der große Teil läuft nach<br />
Gefühl und meist auch ziemlich chaotisch. „Es gibt beispielsweise<br />
keine abgemessenen Strecken beziehungsweise<br />
haben nicht alle eine GPS-Uhr“, sagt Fitschen. Aber generell<br />
hätten sie eine ganz tolle Kombination aus sehr konsequent<br />
und zielstrebig und einer Lockerheit, die uns leider<br />
abgeht“, sagt Fitschen: „Ja, sie trainieren viel härter, viel<br />
häufiger und ballern wie die Verrückten nach dem Motto<br />
„train hard, win easy“, aber wenn sie sich nicht gut fühlen,<br />
dann machen sie auch mal Pause.“ Wenn bei uns dagegen<br />
einmal ein Training ausfällt, glaube man ja gleich, dass die<br />
Welt untergeht.“ In Kenia ist das anders. Hier gilt: „If you<br />
feel good, run fast. If you feel bad, don’t run!“<br />
Fitschens Fazit: „Wenn man sieht, aus was für einfachen<br />
Verhältnissen die Läufer dort kommen, wie sie leben,<br />
wie sie aufwachsen und wie sie sich motivieren – diese<br />
Eindrücke, die man da mitnimmt, sind fast wertvoller als<br />
das Höhentraining“, resümiert Fitschen. Man spüre die<br />
Faszination, die das Laufen auf sie ausübt. „Und das bringt<br />
einen auch selbst weiter.“<br />
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<strong>2018</strong> Graz-Innenstadt<br />
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Beim wohl spektakulärsten Hindernislauf<br />
Österreichs sind Kondition,<br />
Humor und ein Schuss<br />
Verrücktheit gefragt. Der Fisherman’s<br />
Friend StrongmanRun in<br />
Flachau wartet <strong>2018</strong> zum vierten<br />
Mal mit jeder Menge Barrieren<br />
und Schikanen auf. Die Challenge<br />
des Events am 14. Juli: eine<br />
Runde mit 10 Kilometern und<br />
370 Höhenmetern oder zwei mit<br />
der doppelten Distanz.<br />
Neben der sportlichen Challenge<br />
stehen Kreativität und Spaß im<br />
Mittelpunkt des Laufs. Viele<br />
Teilnehmer starten kostümiert,<br />
und mit einer Gatschphobie<br />
ist man definitiv beim falschen<br />
Event. Wer die Herausforderung<br />
und ein wenig Dreckigwerden<br />
nicht scheut, meldet sich schnell<br />
an (begrenzte Teilnehmerzahl)<br />
– als Einzelkämpfer oder im<br />
Dreierteam. Und kann sich auch<br />
schon aufs Rahmenprogramm<br />
mit einem Food-Truck-Festival,<br />
großer Expo-Area und After-<br />
Run-Party freuen.<br />
www.strongmanrun.at<br />
Foto: StrongmanRun Flachau<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
67
LAUFEN IST EINFACH. DOCH WER EIN PAAR<br />
TRAININGSREGELN BEHERZIGT, LÄUFT<br />
GARANTIERT NOCH LÄNGER, SCHNELLER,<br />
BESSER. UND BLEIBT MIT GRÖSSERER<br />
WAHRSCHEINLICHKEIT LANGFRISTIG<br />
VERLETZUNGSFREI. 12 HÄUFIG GEHÖRTE<br />
FRAGEN VON HOBBYLÄUFERN HABEN WIR<br />
DEN EXPERTEN MAG. KURT STEINBAUER<br />
UND DR. ROBERT FRITZ GESTELLT.<br />
VON CHRISTOF DOMENIG UND CHRISTOPH HEIGL<br />
1.<br />
WIE FINDE ICH ALS LAUF-<br />
ANFÄNGER DIE RICHTIGE<br />
INTENSITÄT UND DAUER?<br />
Zweimal in der Woche für 30<br />
oder 40 Minuten ganz langsam<br />
zu laufen, kann am Anfang<br />
völlig reichen. „Männer laufen<br />
dabei meistens zu schnell, Frauen<br />
meistens zu langsam“, wie der<br />
Sportmediziner Dr. Robert Fritz<br />
in der Praxis beobachtet. Dann<br />
steigert man den Umfang, dann<br />
die Intensität und danach kann<br />
man Intervalle (Wechsel aus<br />
schnell und langsam) beginnen.<br />
Praxistipp: Zweimal pro Woche<br />
dem Gefühl nach „zu langsam“<br />
laufen und einmal pro Woche<br />
subjektiv „zu schnell“. Immer<br />
dasselbe Wohlfühltempo einzuschlagen,<br />
bringt keine Leistungssteigerung.<br />
2.<br />
WELCHER INTENSITÄTSBEREICH WIRKT<br />
GENERELL AM BESTEN?<br />
Diese Frage schließt gleich an die erste an: „Intervalltraining<br />
ist für jeden Läufer zu empfehlen“, hält Kurt<br />
Steinbauer dazu fest. Dank der hohen Belastungs spitzen<br />
erzielt man die schnellsten Fortschritte. Um diese hohen<br />
Reize aber zu verkraften, gehören viele lange Grundlagen-Einheiten<br />
ebenfalls auf den Trainingsplan. Gerade der<br />
mittlere Intensitäts bereich, der oft als „Wohlfühlbereich“<br />
empfunden wird, bringt leider für die Leistungssteigerung<br />
am wenigsten. Dafür viel für die Gesundheit.<br />
Fotos: La Sportiva/Remi Fabregue, KK<br />
68 <strong>SPORTaktiv</strong>
LÄNGER<br />
SCHNELLER<br />
BESSER<br />
3.<br />
WIE KANN ICH SICHER SEIN, DASS<br />
MEIN LAUFTRAINING NÜTZT?<br />
Eine simple und effektive Methode,<br />
den Trainingsfortschritt zu überprüfen,<br />
ist ein Testlauf alle vier Wochen, wie<br />
ihn Steinbauer empfiehlt. Dafür definiert<br />
man einen fixen Tag (etwa den<br />
letzten Samstag im Monat), läuft eine<br />
vordefinierte (z. B. 6 km lange) Strecke<br />
bei konstantem Puls (z. B. 145) und<br />
stoppt die Zeit. Wer das regelmäßig<br />
macht, ist bezüglich seines Trainingsfortschritts<br />
auf dem Laufenden.<br />
DR. ROBERT<br />
FRITZ<br />
ist Sportmediziner in Wien.<br />
www.sportordination.com<br />
MAG. KURT<br />
STEINBAUER<br />
ist Sportwissenschafter,<br />
Leistungs diagnostiker und<br />
Lauftrainer in Graz und<br />
Deutschlandsberg (St).<br />
www.spiritofsports.at<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
69
4.<br />
WAS SIND DIE GRÖSSTEN GEFAHREN<br />
BEIM LAUFEN?<br />
Für Robert Fritz eindeutig Verletzungen<br />
nach Überforderung. „Die gefährlichsten<br />
Rennen sind Staffel marathons und die<br />
Businessruns. Wenig Training, hohe Motivation<br />
– weil jeder den Chef schlagen<br />
will“, sagt Fritz. Wobei: „Nur zu Hause<br />
auf dem Sofa zu sitzen, ist gefährlicher als<br />
jede Laufveranstaltung.“<br />
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6. WARUM<br />
RUMPFSTABILISATION?<br />
5.<br />
WAS IST ZUSÄTZLICH ZUM<br />
LAUFTRAINING WICHTIG?<br />
Kraftübungen – und da<br />
Klassiker wie Liegestütze,<br />
Sit-ups, Klimmzüge, Kniebeugen<br />
– sind ein guter Ansatz.<br />
Zusätzliche Reize für<br />
die Rumpfstabilität kann<br />
man mit MFT-Boards erzielen,<br />
Koordinationsübungen<br />
und Yoga sind auch beliebt.<br />
Fritz: „Stabilität ist wichtig,<br />
denn Laufen ist, wie Radfahren,<br />
ein einbeiniger<br />
Sport. Die Belastungen<br />
kommen immer abwechselnd<br />
von einem Bein.“<br />
Vorrangiges Ziel der oft ungeliebten Rumpfübungen ist die<br />
Verletzungsvorbeugung, erklärt Kurt Steinbauer. Rumpftraining<br />
verbessert die Hüftstabilität und das wiederum wirkt<br />
sich positiv auf die Beinachsen aus. Zwar werden wichtige,<br />
kleine Muskelgruppen der Körpermitte beim Laufen auch<br />
mittrainiert, wie man heute weiß. Doch es braucht viel Zeit,<br />
bis sich das muskuläre System dadurch anpasst. Werden Trainingsumfänge<br />
zu schnell gesteigert, sind muskuläre Probleme<br />
und Schmerzen oft die Folge.<br />
Was der <strong>SPORTaktiv</strong>-Laufcoach seit Jahren predigt: „Das<br />
Herz-Kreislaufsystem spricht auf ein Lauftraining viel schneller<br />
an als die‚ passiven Strukturen‘, sprich: Muskeln, Sehnen,<br />
Bänder und Gelenke‘.“<br />
Fotos: Thomas Polzer<br />
70 <strong>SPORTaktiv</strong>
7.<br />
IST DIE LAUFTECHNIK ABSEITS DES<br />
LEISTUNGSSPORTS WICHTIG?<br />
Auch dabei geht es vor allem darum,<br />
Zwangspausen zu verhindern. „Der große<br />
Benefit einer sauberen Lauftechnik ist eine<br />
Verletzungsvorbeugung und Überlastungsvermeidung.“<br />
Deshalb macht es auch für<br />
Nicht-Leistungsläufer Sinn, einen optimalen<br />
Bewegungsablauf anzustreben. Im<br />
Blickpunkt der Lauftechnik stehen die<br />
Füße und daraus resultierend die Beinachse.<br />
Eine Video-Laufstilanalyse gibt Aufschluss.<br />
Zeigen sich Probleme, lässt sich ein<br />
Teil über den richtigen Laufschuh ausgleichen.<br />
Oft sind gezielte Kräftigungs- und<br />
Koordinationsübungen empfehlenswert.<br />
www.perskindol.at<br />
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8.<br />
WIE FINDE ICH DEN OPTIMALEN ZEIT-<br />
PUNKT FÜRS NÄCHSTE TRAINING?<br />
Trainings- und Regenerationszeit zu timen, ist<br />
nicht einfach. Faustregeln wie „ein Tag Pause<br />
nach jedem Training“ sind eben bloß eine grobe<br />
Annäherungen ans Optimum. Manche<br />
Sportuhren zeigen über die sogenannte Herzratenvariabilität<br />
den optimalen Zeitpunkt für<br />
das nächste Training an – doch stimmen solche<br />
Berechnungen auch? „Durchaus“, sagt<br />
Kurt Steinbauer, „für Hobbysportler ist das ein<br />
sehr gutes Feature.“ Echte Leistungssportler<br />
kommen dagegen nicht umhin, auch in ermüdetem<br />
Zustand Trainingseinheiten draufzusetzen,<br />
weil sie in Blöcken trainieren. Für Erholung<br />
sorgen eigene Regenerationsblöcke.<br />
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9.<br />
SOLL ICH EINEN TRAININGSPLAN<br />
EISERN EINHALTEN ODER LIEBER<br />
AUF MEIN GEFÜHL HÖREN?<br />
Auch eine Gratwanderung: Einerseits kennt<br />
jeder gezielt Trainierende den „inneren<br />
Schweinehund“, der manchmal überwunden<br />
werden will. Andererseits weiß niemand besser<br />
als man selbst, wie man sich vor einem<br />
Training fühlt. Kurt Steinbauer sieht einen<br />
„variablen Trainingsplan“ als ideal an, der<br />
möglichst oft analysiert und aktualisiert wird.<br />
Sein Tipp bei akuter Trainings-Unlust: „Sein<br />
Training nicht um jeden Preis durchziehen,<br />
aber auch nicht ganz ausfallen lassen, sondern<br />
eher eine leichtere Alternative suchen.“<br />
Manchmal ist einfach auch der Einstieg etwas<br />
mühsam, und einmal unterwegs, stellt sich<br />
die Lust dann ein.<br />
11.<br />
IST (WETTKAMPF-)LAUFEN EINE<br />
GEFAHR FÜRS HERZ?<br />
Ein regelmäßiges Ausdauertraining ist<br />
neben gesunder Ernährung das beste<br />
Mittel für ein starkes Herz-Kreislauf-System<br />
und zur Vorbeugung typischer Zivilisationserkrankungen.<br />
Dennoch gilt:<br />
Auch Läufer können verengte Gefäße<br />
und Herzprobleme haben. Was im Alltag<br />
vielleicht nicht auffällt, kann bei hoher<br />
Belastung unter Umständen zum Problem<br />
werden. Kurt Steinbauer empfiehlt<br />
allen Laufeinsteigern eine internistische<br />
Untersuchung und ein Belastungs-EKG.<br />
Ab 35 soll man sich einmal jährlich mittels<br />
Belastungs-EKG checken lassen. So<br />
ist man auf der sicheren Seite.<br />
10.<br />
WIE VIELE WETTKÄMPFE KANN ICH<br />
JÄHRLICH LAUFEN?<br />
Von Vielläufern eine gern gestellte Frage.<br />
Kurt Steinbauer empfiehlt zwei Saisonhöhepunkte<br />
(z. B. zwei Marathons) zu planen,<br />
„an denen die höchste Leistung abgerufen<br />
werden kann“. An Halbmarathons sind<br />
zwei bis drei möglich, bei denen man am<br />
Anschlag laufen will. Oder man plant eine<br />
Wettkampfserie mit drei bis fünf kurzen<br />
Volksläufen ein. Wer mehr Bewerbe mitlaufen<br />
will, kann das natürlich auch, aber bitte<br />
nicht jedes Mal mit Bestzeit-Ambition.<br />
12.<br />
SOLL ICH DIE VORFUSS-<br />
LAUFTECHNIK ERLERNEN?<br />
Eine von ambitionierten Läufern oft gestellte<br />
Frage. Einfache Antwort gibt es<br />
darauf keine, aber Kurt Steinbauer hat<br />
eine klare Meinung: „Sich darüber den<br />
Kopf zu zerbrechen, heißt viel Mühe mit<br />
wenig Erfolgsaussicht.“ Vorfußlaufen<br />
funktioniert nur in einem bestimmten<br />
Tempobereich wirklich als ökonomische<br />
Bewegungsform. Und die Kniebelastung<br />
ist zwar geringer, die Aufprallkräfte verteilen<br />
sich aber bloß anders. Besser, als<br />
dieser Glaubensfrage hinterherzulaufen:<br />
an der Gesamtkoordination arbeiten, die<br />
Basisstabilität erhöhen.<br />
Fotos: Thomas Polzer<br />
72 <strong>SPORTaktiv</strong>
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kaufen möchtest. Dank Garmin Pay TM ready<br />
wird künftig auch das kontaktlose Bezahlen<br />
mit der Uhr möglich sein. Weiterentwickelt<br />
wurde die Uhr aber natürlich auch auf<br />
dem Trainingssektor. Damit kannst du die<br />
Balance deiner Bodenkontaktzeit auswerten,<br />
die Schrittlänge, das vertikale Verhältnis<br />
und, und, und. Darüber hinaus wertet die<br />
Forerunner 645 Music dein Training und<br />
deine Trainingspausen aus und berechnet<br />
damit deinen Trainingszustand und eine<br />
Menge anderer Werte.<br />
Wer auch gar nicht auf die ständige<br />
Vernetzung verzichten möchte, kann mit<br />
der Uhr SMS-Nachrichten empfangen und<br />
beantworten sowie Benachrichtigungen<br />
von sozialen Medien direkt auf dem<br />
Gerät erhalten. Per Live-Tracking können<br />
Familie und Freunde deine Lauftrainings<br />
sogar mitverfolgen und die Aktivitäten<br />
lassen sich auch automatisch auf Garmin<br />
Connect TM hochladen. Ganz im Sinne von<br />
#Beatyesterday.<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
73
VOM EINZELKÄMPFER ZUM<br />
TEAMSPORTLER<br />
LAUFEN IST GENAU<br />
DEINS? FEIN. DANN<br />
WOLLEN WIR DIR EINEN<br />
VORSCHLAG DER SPORT-<br />
AKTIV-TRAININGSPROFIS<br />
NICHT VORENTHAL-<br />
TEN: SUCH DIR EIN<br />
BETREUERTEAM UND<br />
LASS DICH AUF EIN<br />
NEUES LEVEL HIEVEN.<br />
VON CHRISTOF DOMENIG<br />
FOTOS: THOMAS POLZER<br />
UNIV.-DOZ. DR. ERNST<br />
BERNHARD ZWICK<br />
ist Facharzt für Orthopädie in Graz,<br />
arbeitet mit vielen Leistungs- und<br />
Freizeitsportlern<br />
www.dr-zwick.at<br />
MAG. THOMAS<br />
GMOSER<br />
ist Sportwissenschafter in Graz, betreut<br />
ebenfalls viele Leistungs- und<br />
Freizeitathleten<br />
www.tom-gmoser.com<br />
Wer jetzt gleich mit dem Hinweis „zu<br />
teuer“ abwinkt, den wollen wir dennoch<br />
zum Weiterlesen animieren. Für<br />
Ausrüstung geben jedenfalls sehr viele<br />
Freizeitläufer viel mehr aus als jene<br />
Summen, von denen hier die Rede ist:<br />
nämlich vorderhand wenige Hundert<br />
Euro, einmalig investiert.<br />
Auf die Idee gebracht hat uns unser<br />
<strong>SPORTaktiv</strong>-Experte, der Facharzt<br />
für Orthopädie Dr. Ernst Bernhard<br />
Zwick. Geplant war eine Geschichte<br />
über einen vielfach vernachlässigten<br />
Körperteil der Läufer: den Fuß. Der ist<br />
sozusagen buchstäblich die Basis jedes<br />
Läufers – und bekommt erst dann gebührende<br />
Aufmerksamkeit geschenkt,<br />
wenn es schon wo schmerzt. Dabei<br />
wären mit kleinem Aufwand im Vorhinein<br />
viele Probleme zu vermeiden.<br />
„Viele wissen nicht, wie komplex<br />
der Fuß ist. Nämlich nicht weniger<br />
komplex als die Hand“, bestätigt der<br />
Orthopäde unseren Grundgedanken.<br />
Doch Zwick gibt auch zu bedenken:<br />
„Den Fuß isoliert zu betrachten,<br />
macht wenig Sinn. Vielmehr geht es<br />
um den Gesamtkomplex Fuß–Knie–<br />
Hüfte.“ Vereinfacht ausgedrückt: Ein<br />
körperlicher Schwachpunkt kann sich<br />
fortsetzen und an einer ganz anderen<br />
Stelle Schmerzen hervorrufen.<br />
„Für einen gesunden Bewegungsapparat<br />
ist Laufen ein wunderbarer<br />
Sport“, sagt der Orthopäde auch.<br />
Besteht allerdings ein Problem, dann<br />
sieht die Sache anders aus. Bei vielen,<br />
die einfach so draufloslaufen, geht das<br />
ja auch gut. Bei anderen allerdings<br />
nicht, wie Zwick aus seiner tagtäglichen<br />
Arbeitspraxis weiß. Das Problem:<br />
Schwachpunkte sind logischerweise<br />
immer individuell. Folglich gibt es<br />
auch kein Patentrezept und auch kein<br />
Übungsprogramm, das für jeden passt<br />
– auch wenn das oft so dargestellt<br />
wird.<br />
Drei Schritte zum Teamsportler<br />
Beim Stichwort individuell kommt<br />
dann eben das Betreuungsteam ins<br />
Spiel. Wer regelmäßig und ambitioniert<br />
laufen will und dabei sicher sein<br />
möchte, dass der Bewegungsapparat<br />
ein Leben lang mitspielt, dem legt unser<br />
Experte dieses Vorgehen ans Herz:<br />
Am Start sollte ein medizinischer<br />
Check mit einer Leistungsdiagnostik<br />
stehen. Für den Check ist ein Sportmediziner<br />
erster Ansprechpartner, eine<br />
Leistungsdiagnostik gibt es auch beim<br />
Sportwissenschafter. Die überschaubaren<br />
Kosten dafür sollte einem die<br />
eigene Gesundheit wert sein.<br />
Punkt zwei: Jeder Läufer sollte den<br />
Zustand seiner Füße kennen, appelliert<br />
der Experte. Ansprechpartner sind<br />
Sportmediziner oder Orthopäden.<br />
Denn nur wer darüber Bescheid<br />
weiß, hat auch die Chance, die wirklich<br />
passenden Laufschuhe zu finden.<br />
Der Laufschuhmarkt halte für jeden<br />
74 <strong>SPORTaktiv</strong>
das Passende bereit – die Kunst sei<br />
„bloß“, es zu finden. Im guten Sportfachhandel<br />
zu kaufen, wo der Verkäufer<br />
selbst aus dem Laufsport kommt,<br />
ist laut unserem Experten zusätzlich<br />
unbedingt zu empfehlen. Übrigens:<br />
„Der Preis eines Schuhs sagt nichts darüber<br />
aus, ob er zu einem passt.“<br />
Dritter Schritt ist es, für ein paar<br />
Stunden einen Sportwissenschafter zu<br />
engagieren, der den Laufstil und den<br />
muskulären Zustand bestimmt, ein<br />
Übungsprogramm zusammenstellt<br />
und die Übungsausführung zu Beginn<br />
überwacht. So einen wie unseren<br />
zweiten Experten für diese Geschichte,<br />
Thomas Gmoser. Hier sprechen wir<br />
von Stundensätzen zwischen 80 und<br />
100 Euro.<br />
Ein gutes Übungsprogramm muss<br />
übrigens in sieben Minuten machbar<br />
sein, damit es wirklich ausgeführt<br />
wird, weiß Zwick aus Erfahrung. Die<br />
exemplarischen Übungen auf den folgenden<br />
Seiten, die Gmoser und Zwick<br />
zusammengestellt haben (siehe Folgeseiten),<br />
zielen auf typische Schwachstellen<br />
vieler Läufer. Sie sollen der Inspiration<br />
dienen. Und dazu ermuntern,<br />
sich ein individuelles Programm zu<br />
verschaffen. Weil wir dich und deine<br />
Schwachstellen eben nicht kennen.<br />
Aber wir wissen, wer sie kennt: Sportmediziner,<br />
Orthopäden, Sportwissenschafter,<br />
Physiotherapeuten. Such dir<br />
dein Team!<br />
KNIEBEUGE<br />
Breiter Stand, Lendenwirbelsäule bleibt stabil, Gesäß geht<br />
nach hinten, als würde man sich hinsetzen. Oberkörper bleibt<br />
aufrecht, Schultern entspannt lassen. Bei Verkürzung der Wadenmuskulatur<br />
Fersenunterlage verwenden. Nur so weit nach<br />
unten gehen, wie die Lendenwirbelsäule stabil gehalten werden<br />
kann (nicht rund werden). Es gilt: Qualität vor Quantität!<br />
ZIEL: Gleichmäßige Kräftigung der gesamten Streckerschlinge.<br />
Als gesteigerte Variante auf einer instabilen Unterlage<br />
(MFT-Disc o. ä.) ausführen.<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
75
GESÄSS- UND OBERSCHENKEL-<br />
RÜCKSEITENMUSKULATUR<br />
Die Übung auf einer hohen Stufe durchführen,<br />
explosiv aus dem vorderen<br />
Bein hochdrücken, gleichzeitig mit dem<br />
Schwungbein und den Armen einen aktiven<br />
Gegenzug ausführen.<br />
ZIEL: Kräftigung der meist vernachlässigten<br />
Gesäß und Oberschenkelrückseitenmuskulatur,<br />
Vermeidung bzw. Beseitigung<br />
von Muskeldysbalancen.<br />
Steigerung durch Zusatzgewicht (z. B.<br />
Langhantel).<br />
RÜCKENMUSKULATUR<br />
Bankstellung, rechten Arm und linkes<br />
Bein heben. Arm, Oberkörper und Bein<br />
bilden möglichst eine Linie. Die Position<br />
halten.<br />
ZIEL: Kräftigung der gesamten<br />
Rückenmuskulatur.<br />
Steigerung: Ausführung im Einbeinstand.<br />
SCHULTERBRÜCKE<br />
EINBEINIG<br />
Rückenlage, Füße hüftbreit aufstellen,<br />
Becken abheben und Rumpf stabilisieren.<br />
Danach langsam abwechselnd<br />
die Fersen abheben, dabei darf das<br />
Becken nicht absinken und sich auch<br />
nicht verdrehen.<br />
ZIEL: Kräftigung der gesamten<br />
Rumpfstabilisationsmuskulatur<br />
Steigerung: Beine breiter aufstellen.<br />
FUSSMUSKULATUR LÄNGSGEWÖLBE<br />
Fuß belasten, auf Dreipunktlagerung achten<br />
(Ferse, Großzehenballen, Kleinzehenballen).<br />
Alle Zehen so weit es geht hochziehen, Zehenballen<br />
dabei nicht entlasten!<br />
ZIEL: Kräftigung der Fußmuskulatur und Stabilisation<br />
der Sprunggelenksachse.<br />
76 <strong>SPORTaktiv</strong>
DEHNUNG OBERSCHENKELRÜCKSEITE<br />
Rückenlage, Ferse des zu dehnenden Beins an Türstock<br />
oder Kasten anlehnen. Zweites Bein langsam<br />
absenken, bis die Dehnung stark spürbar wird.<br />
Position halten.<br />
ZIEL: Dehnung der Beinbeuger.<br />
Steigerung: Bein steiler aufstellen.<br />
SEITLICHE<br />
GESÄSSMUSKULATUR<br />
Einbeinstand auf einer Stufe,<br />
das Becken des Spielbeines<br />
absenken und wieder heben.<br />
Der Oberkörper bleibt<br />
immer stabil.<br />
ZIEL: Verbesserung der<br />
Hüft- und Lendenwirbelsäulenstabilisation.<br />
REVERSE CRUNCHES<br />
Rückenlage, Arme breit auflegen, Knie<br />
langsam über den Oberkörper bringen.<br />
Das Becken von der Unterlage<br />
aufrollen, langsam wieder abrollen,<br />
Kopf und Oberkörper bleiben<br />
möglichst entspannt.<br />
ZIEL: Kräftigung der unteren und<br />
tiefen Bauchmuskulatur.<br />
Steigerung: Becken abheben, ohne<br />
die Knie über den Oberkörper zu<br />
bringen.<br />
DYNAMISCHES DEHNEN DER<br />
OBERSCHENKELVORDERSEITEN-<br />
MUSKULATUR<br />
Bauchlage, Gesäß- und Bauchmuskulatur<br />
anspannen, Ferse schnellkräftig zum Gesäß<br />
ziehen.<br />
ZIEL: Dehnung der Beinstrecker.<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
77
LAUFEN UND<br />
TRAINIEREN AUF WOLKE X<br />
Einer für vieles. Fitnesstraining, Laufen oder<br />
einfach ein aktiver Alltag in einem Schuh, der sich jeder<br />
Herausforderung stellt – dafür hat On den „Cloud X“ entwickelt.<br />
Trotz seiner vielfältigen Einsatzbereiche bleibt er ein absoluter<br />
Performance-Laufschuh für höchste Ansprüche.<br />
On Live Music Workout<br />
1. März <strong>2018</strong><br />
Penthouse Sports, Wien<br />
Kostenfreie Teilnahme<br />
Infos und Anmeldung:<br />
www.on-running.com/<br />
livemusicvienna<br />
Der Mensch lebt nicht vom Laufen<br />
allein. Natürlich gibt es reine Lauffans,<br />
die Kilometer für Kilometer abspulen,<br />
immer mehr Leute sind heute aber Sportenthusiasten,<br />
die neben dem Laufen auch<br />
Fitnesstraining als Ergänzung betreiben.<br />
Für diese sinnvolle Kombination müsste es<br />
einen Schuh für alles geben, dachte sich On<br />
und entwickelte das Modell „Cloud“ weiter.<br />
„Wir wollten den leichtesten, vollgedämpften<br />
Laufschuh entwickeln, den man je<br />
gesehen hat – beim Laufen, beim Fitnesstraining,<br />
überall“, sagt On-Gründer und<br />
Ex-Triathlet Olivier Bernhard.<br />
Keine Grenzen<br />
Herausgekommen ist ein Schuh, der optimalen<br />
Fersenhalt bietet und dessen Sohlenelemente,<br />
die für On typischen „Clouds“<br />
dank neuer Anordnung die Spiraldynamik<br />
des Fußes noch besser unterstützen. Das<br />
heißt für den Läufer: Er kann länger unterwegs<br />
sein. Zudem sorgt ein neuartiges,<br />
gewebtes Obermaterial für Halt, selbst bei<br />
schnellen Richtungswechseln oder Sprüngen.<br />
„Alles was du mit dem Cloud X tun<br />
musst: Geh raus, lass die Grenzen hinter<br />
dir“, sagt Bernhard.<br />
On stellt seinen ersten Multisportschuh<br />
aber nicht einfach in die Regale, sondern<br />
präsentiert den Schuh im Rahmen einer<br />
Eventserie, den weltweit ersten On Live<br />
Music Workouts. Unter dem Motto „Running<br />
Remixed“ können Sportler das Modell<br />
bei einem Fitness-Workout testen, während<br />
ihnen eine Live-Band einheizt. Neben<br />
Zürich, Hamburg und London kommt das<br />
Event am 1. März nach Wien, musikalisch<br />
begleitet von César Sampson, der Österreich<br />
beim Eurovision Song Contest <strong>2018</strong><br />
vertritt. Rasch anmelden, die Teilnahme ist<br />
kostenlos und die Plätze begrenzt.<br />
ANZEIGE/Fotos: On<br />
78 <strong>SPORTaktiv</strong>
Jetzt anmelden!<br />
16. ORF RADIO STEIERMARK LAUF<br />
7. APRIL <strong>2018</strong>, AB 11.00 UHR<br />
Der beliebte Volkslauf im Ortszentrum von Bad Waltersdorf zählt mit knapp 1.500 TeilnehmerInnen<br />
zu einen der erfolgreichsten Läufe im Thermenland-Laufcup!<br />
Bewerbe mit Einzel- und/oder Teamwertung:<br />
- smoveyWALK , smoveyRUN & Nordic Walking (je 4 km)<br />
-H 2<br />
O Juniormeile (800 m & 1600 m), bestens geeignet für Schulklassen<br />
- Einsteigerlauf (4 km), Hauptlauf (12 km)<br />
Tolles Startpaket mit Funktionsshirt, Thermeneintritt sowie ein kulinarisches<br />
Rahmenprogramm & Kinderschminken erwarten die TeilnehmerInnen vor Ort!<br />
Anmeldefrist:<br />
Nachnennung:<br />
Zeitnehmung:<br />
bis Freitag 04.04. - 18.00 Uhr<br />
vor Ort, 06.04, ab 16.00 Uhr<br />
Pentek Timing GmbH<br />
Tolle Preise für<br />
teilnehmende<br />
Schulen!<br />
Infos unter Infobüro Bad Waltersdorf, Hauptplatz 90, 8271 Bad Waltersdorf, T. 03333 3150.<br />
Jetzt anmelden: www.badwaltersdorf.com/orflauf <strong>2018</strong><br />
Entgeltliche Einschaltung | Fotorechte: TVB Bad Waltersdorf, Bergmann
WOMIT LÄUFT ES SICH BESSER?<br />
WENN DAS GEFÄLLE VON DER<br />
FERSE ZU DEN ZEHEN GROSS<br />
ODER MÖGLICHST KLEIN IST?<br />
EINE SPURENSUCHE VON<br />
SPRENGUNG BIS DÄMPFUNG.<br />
VON KLAUS MOLIDOR<br />
HIGH HEELS<br />
ODER FLACHE FERSEN?<br />
Es ist wie in der Mode – alles ist ein Auf und<br />
Ab. Alles kommt irgendwann in Mode, wird<br />
abgelöst und feiert Jahre oder Jahrzehnte später<br />
wieder ein Comeback. Eine besondere Wellenbewegung<br />
dieser Art hat auf dem Laufsektor die<br />
Sprengung durchgemacht. Erst durchschnittlich,<br />
dann extrem stark, dann extrem wenig und jetzt<br />
sind wir wieder irgendwo in der Mitte.<br />
Das Englische macht es in diesem Fall auf den<br />
ersten Blick klarer als das Deutsche. Was bei<br />
uns „Sprengung“ heißt, bezeichnet der angloamerikanische<br />
Sprachraum als „heel drop“. Also<br />
übersetzt das Gefälle des Schuhs von der Ferse zu<br />
den Zehen. Und mit dieser Sprengung hat es sich<br />
über die Jahre verhalten wie mit der Mode. Auch<br />
da gibt es ein Auf und Ab, pendelten Dinge wie<br />
Legwarmers, Ohrenschützer, Dreiviertelhosen<br />
oder Overalls zwischen katastrophal und hip. Die<br />
Sprengung hat eine ähnliche Achterbahnfahrt<br />
hinter sich. Auf eine Phase extremer Ausformung<br />
folgte der Barfußschuhtrend, auf den folgt eine<br />
Rückkehr zur Sprengung und ebenfalls wieder<br />
eine Gegenbewegung. Angestoßen von der Industrie,<br />
die in bestimmten Zyklen um Neuheiten<br />
bemüht ist, um den Absatz anzukurbeln.<br />
Welchen Einfluss hat die Sprengung nun aber<br />
auf den Laufstil? Landet es sich mit starker oder<br />
weniger Sprengung leichter, wie es sein sollte, auf<br />
Foto: On Running<br />
80 <strong>SPORTaktiv</strong>
dem Mittelfuß statt auf der Ferse? „Theoretisch<br />
mit möglichst wenig Sprengung“,<br />
sagt Laufschuhexperte Michael<br />
Wernbacher aus Wien. Das heißt: Wenn<br />
der Läufer optimal aufrecht läuft, als<br />
ob ihn ein Gasballon am Scheitel nach<br />
oben ziehen würde. Wenn der Schritt<br />
lange nach hinten gestreckt wird, der<br />
Rumpf stabil und in Vorlage ist und der<br />
Fuß bei der Landung in einer gedachten<br />
Linie unter dem Kopf aufkommt. „Aber<br />
so laufen halt leider die wenigsten.“<br />
Daher schwindet der Effekt der<br />
Sprengung schon wieder und ein zweiter<br />
Effekt wird wichtig: die Dämpfung.<br />
„Denn bei einer hohen Sprengung ist es<br />
wie mit dem Stöckelschuh. Du musst<br />
nach hinten ausgleichen, um nicht umzufallen“,<br />
sagt Wernbacher. Also braucht<br />
es eine anständige Fersendämpfung.<br />
„Der Barfußschuhtrend hat sich von den<br />
Sportgeschäften rasch zu den Orthopäden<br />
verlagert“, erinnert er sich. Dabei<br />
finden diese minimalistischen Schuhe<br />
ohne Dämpfung auch heute noch großen<br />
Anklang. „Zum Spazierengehen<br />
oder für das Lauf-Abc sind sie eine super<br />
Abwechslung. Aber nicht zum kilometerlangen<br />
Laufen.“<br />
Dafür braucht es eben immer noch<br />
die Dämpfung der Schuhe. Egal, ob<br />
bei Neutral-, Stabil- oder Wettkampfschuhen.<br />
Wirft man einen Blick ins<br />
Schuhregal, zeigt sich: die Bandbreite<br />
ist riesig. Von weniger gedämpften<br />
Wettkampfschuhen bis zu richtig fetten<br />
Sohlen reicht da die Palette. Vor allem<br />
die US-amerikanische Marke Hoka One<br />
One fällt da auf. Laufen im ersten Stock<br />
ist das Gefühl in solch einem Schuh.<br />
„Viel Dämpfung muss nicht heißen,<br />
dass der Schuh weich ist, und wenig<br />
Dämpfung nicht, dass er hart ist“, erklärt<br />
Experte Wernbacher.<br />
Und um mit allen Mythen, was<br />
Dämpfung und Gewicht des Schuhs betrifft,<br />
aufzuräumen: Ein leichter Schuh<br />
macht nicht automatisch schneller bzw.<br />
ein schwerer nicht langsamer. Denn<br />
eine Studie am Medical Institute Berlin,<br />
durchgeführt vom renommierten<br />
Sportwissenschafter Dr. Srdjan Popovic<br />
mit über 1000 Probanden, zeigt: Ist ein<br />
Schuh um 100 Gramm leichter, bringt<br />
das nur 1% Energieersparnis. Im Gegenzug<br />
muss die Muskulatur ab rund einer<br />
Stunde aber viel mehr arbeiten. Vereinfacht<br />
gesagt heißt das unterm Strich: Bei<br />
längeren Läufen macht dich ein leichter<br />
Schuh, der weniger gedämpft ist, sogar<br />
langsamer.<br />
Die Studie kommt auch zu dem<br />
Schluss, dass immer noch das Gefühl<br />
eines Läufers im Schuh das wichtigste<br />
Kriterium ist, ob beide Seiten zueinanderpassen.<br />
„Aber natürlich schauen wir,<br />
wie jemand landet, was dabei das Knie<br />
macht, ob die Beinachse nach innen<br />
kippt. Dann kann man mit einem gut<br />
gestützten Stabilschuh einiges ausgleichen.<br />
Aber entscheiden tut dann am<br />
Ende das Gefühl“, sagt Wernbacher.<br />
Wohin geht dann der Laufschuh der<br />
Zukunft für den Normalverbraucher,<br />
der nicht den lehrbuchmäßigen Schritt<br />
läuft? Die Sprengung wird nicht das beherrschende<br />
Thema sein. Eher, so meint<br />
Popovic in der Studie, werde die Zukunft<br />
mit hoher Wahrscheinlichkeit der<br />
sich intelligent an den Fuß anpassenden<br />
Dämpfung gehören und dem individuell<br />
anpassbaren Schuh.<br />
SPRENGUNG,<br />
WAS IST DAS?<br />
Die Sprengung beschreibt<br />
den Höhenunterschied zwischen<br />
Zehen und Ferse im<br />
Schuh. Laufschuhe haben<br />
zumeist eine Sprengung<br />
zwischen 5 und 12 mm.<br />
Manche Hersteller wie<br />
Altra setzen dagegen auf<br />
null Sprengung.<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
81
ASICS GT-2000 6 W<br />
• für Läufe über die mittlere und die<br />
lange Distanz<br />
• neue Upper-Konstruktion mit<br />
Sandwich-MESH für weniger Gewicht<br />
und erhöhten Luftaustausch<br />
• neue 2-lagige FlyteFoam-/Speva-<br />
Foam-Mittelsohlenkonstruktion für<br />
eine sensiblere Anpassung an den<br />
Fuß und den Untergrund und für<br />
weniger Gewicht<br />
PREIS (UVP): € 140,–<br />
www.asics.com<br />
DER<br />
STABIL<br />
SCHUH<br />
DICKE DÄMPFUNG, STARKE STÜTZE GEBEN HALT<br />
UND KOMFORT AUF DER LANGSTRECKE<br />
SCOTT SPORTS PALANI SPT M<br />
• Schuh mit Pronationsstütze für<br />
viele Straßenkilometer<br />
• dank gebogener eRide-Zwischensohle<br />
sehr kraftsparend<br />
• der stabile Mittelsteg der Sohle,<br />
eine passgenaue Fersen kappe<br />
und die Support-Einsätze im<br />
Mittelfußbereich unterstützen<br />
den Fuß<br />
PREIS (UVP): € 149,95<br />
www.scott-sports.com<br />
SAUCONY GUIDE ISO M<br />
• ISOFIT-System im Obermaterial<br />
• durch die Everun-Topsole-Konstruktion<br />
in Kombination mit der<br />
PWRFOAM-Zwischensohle ergibt<br />
sich ein optimales Laufgefühl,<br />
bei dem die Abrollbewegung<br />
durch die moderate<br />
Pronationsstütze und das ansonsten<br />
cleane Zwischensohlendesign<br />
angenehm wie nie zuvor<br />
ist<br />
PREIS (UVP): € 140,–<br />
www.saucony.at<br />
SALOMON SONIC MAX M<br />
• ideal für Einsteiger<br />
• stabiler Schuh mit maximalem Halt<br />
• seitliche Geometric-Decoupling-Achse<br />
• größere Transferzone für stabilen<br />
Übergang in der Vorwärtsbewegung<br />
• Zwischensohle mit Vibe-Technologie<br />
• anpassbarer Perfect-FIT-HD-Pro<br />
Innenschuh<br />
PREIS (UVP): € 140,–<br />
www.salomon.com<br />
Fotos: Hersteller<br />
82 <strong>SPORTaktiv</strong>
ADIDAS SUPERNOVA ST M<br />
• ideal für ambitionierte Läufer<br />
• Dual-Density-Boost-Dämpfung<br />
für einen stabilen und energiegeladenen<br />
Lauf<br />
• individuell gewebtes, leichtes<br />
und atmungsaktives Mesh-<br />
Obermaterial<br />
• griffige Außensohle für<br />
optimale Traktion<br />
PREIS (UVP): € 139,95<br />
www.adidas.at<br />
BROOKS ADRENALINE GTS 18 M<br />
• das neue Upper aus verstärktem<br />
Mesh wahrt den bewährten Tragekomfort,<br />
überzeugt aber mit<br />
einem schlankeren Look<br />
• die verbesserte Dämpfung ermöglicht<br />
noch mehr Flexibilität<br />
• Progressive Diagonal Rollbar<br />
(PDRB) unterstützt die Haltung<br />
deines Körpers bei jedem Schritt<br />
PREIS (UVP): € 140,–<br />
www.brooksrunning.com/de_at<br />
VOLLE UNTER-<br />
STÜTZUNG<br />
Der große Stabilschuhboom ist vorbei,<br />
aber noch immer gibt es genügend<br />
Läufer, die ein solches Modell benötigen,<br />
die sogenannten „starken Überpronierer“.<br />
Sie haben meist ein schwaches<br />
Fußgewölbe, wodurch das Bein<br />
nach dem Aufprall des Fußes deutlich<br />
nach innen knickt. Wer nicht sicher<br />
ist, ob er zur Überpronation neigt – es<br />
gibt einen einfachen „Selbsttest“: Auf<br />
ein Bein stellen und in die Knie gehen.<br />
Bewegt sich das Knie nach innen,<br />
zeugt das von Überpronation. Ob du<br />
dann tatsächlich einen Stabilschuh<br />
brauchst, hängt von der Stärke der<br />
Pronation ab und gehört professionell<br />
überprüft. Umso wichtiger ist<br />
eine qualitativ hochwertige Beratung<br />
im Sporthandel. Stabilschuhe bieten<br />
Komfort auf langen Strecken, die<br />
gute Dämpfung lässt die Muskulatur<br />
langsamer ermüden.<br />
NEW BALANCE 1260 V7 W<br />
• stabiler Schuh mit geringem<br />
Gewicht<br />
• neue FuelCell-Zwischensohlentechnologie<br />
(3/4 der Sohlenlänge).<br />
• neues nahtloses Obermaterial<br />
• Blown-Rubber-Außensohle<br />
PREIS (UVP): € 170,–<br />
www.chrissports.eu<br />
ON CLOUDFLYER M<br />
• gemacht für lange Strecken –<br />
vereint Stabilität und Leichtigkeit<br />
• angenehme Dämpfung<br />
• breitere Sohlenoberfläche<br />
• speziell entwickelte Clouds im Fersenbereich,<br />
die unabsichtliches<br />
Einknicken verhindern und einen<br />
stabilen, natürlichen Abrollvorgang<br />
fördern<br />
PREIS (UVP): € 169,95<br />
www.on-running.com<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
83
SAUCONY TRIUMPH ISO4 M<br />
• mit der neuen EVERUN-Zwischensohle<br />
und EVERUN-Topsole-Konstruktion<br />
ermöglicht er ein<br />
komfortables Lauferlebnis und<br />
erhöhte Energierückgewinnung<br />
• das überarbeitete ISOFIT System<br />
und das Engineered-Mesh-Obermaterial<br />
sorgen auch in der<br />
Bewegung für eine optimale<br />
Passform<br />
• die TRI-FLEX-Außensohle bietet<br />
ein angenehmes Abrollverhalten<br />
PREIS (UVP): € 170,–<br />
www.saucony.at<br />
ASICS GEL-NIMBUS 20 M<br />
• durch das neu eingeführte Adaptive<br />
GEL gibt es mehr Dämpfung<br />
in der Ermüdungsphase<br />
• das Update der FluidRide-Technologie<br />
sorgt für ein reaktionsfähigeres<br />
Laufgefühl bei weniger<br />
Gewicht<br />
• das 360 Fluid Skin-Obermaterial<br />
PREIS (UVP): € 180,–<br />
www.asics.com<br />
BROOKS LEVITAT M<br />
• die Mittelsohlendämpfung DNA<br />
Amp bietet dir die beste Energierückführung<br />
von allen Brooks-Laufschuhen<br />
und das kraftvollste, flexibelste<br />
Laufgefühl<br />
• dank perfekter Flexibilität kannst du<br />
schnell abrollen, ohne Energie zu<br />
verlieren<br />
• das Fit-Knit-Upper bewegt und<br />
dehnt sich mit deinem Fuß.<br />
PREIS (UVP): € 170,–<br />
www.brooksrunning.com<br />
NEW BALANCE 1080 V8<br />
FRESH FOAM M<br />
• Schuh mit viel Komfort und maximalen<br />
Dämpfungseigenschaften –<br />
guter Halt im Mittelfußbereich<br />
• neu entwickelte Fresh-Foam-<br />
Zwischen- und -Außensohle<br />
• atmungsaktiver und flexibler durch<br />
Double-Jaquard-Mesh<br />
• reflektierende Details im<br />
Fersenbereich<br />
PREIS (UVP): € 160,–<br />
www.chrissports.eu<br />
DER<br />
NEUTRAL<br />
SCHUH<br />
DER SCHUH FÜR (FAST) ALLE: LEICHT, GEDÄMPFT,|<br />
SCHNELL UND DOCH KOMFORTABEL|<br />
NEUTRAL UND<br />
KOMFORTABEL<br />
Die Neutralschuhe sind die Gewinner<br />
der letzten Jahre. „Früher stammte nur<br />
einer von zehn Laufschuhen aus dieser<br />
Kategorie“, sagt Michael Wernbacher<br />
vom „Wemove“-Laufshop in Wien,<br />
„das Verhältnis zwischen neutralen und<br />
stabilen Schuhen ist jetzt ausgeglichen“.<br />
Der Grund: Die früher gängige Lehrmeinung,<br />
Stabilschuhe würden Verletzungen<br />
vorbeugen, wurde widerlegt.<br />
Und weiters gilt: Neutrale Schuhe sind<br />
heute viel stabiler als noch vor ein paar<br />
Jahren. Also holen diese Modelle stark auf.<br />
Weil sie bequem zu laufen sind, eine gute<br />
Dämpfung haben und doch leichter sind<br />
als stark gestützte Modelle. Viele Läufer,<br />
die früher zu einem Stabilschuh gegriffen<br />
haben, sind heute mit einem neutralen<br />
Modell bestens bedient.<br />
Fotos: Hersteller<br />
84 <strong>SPORTaktiv</strong>
ADIDAS ULTRABOOST M<br />
• gibt dir mit der Boost-Dämpfung mit jedem<br />
Schritt Energie zurück<br />
• adidas-Primeknit-Obermaterial umschließt<br />
deinen Fuß für eine perfekte<br />
Passform und garantiert optimalen Halt<br />
und Stabilität im Mittelfuß- und Fersenbereich<br />
• die Außensohle sorgt für optimalen<br />
Grip auf jedem Untergrund<br />
PREIS (UVP): € 179,95<br />
www.adidas.at<br />
ON CLOUD X M<br />
• für alle Läufer, die ihre Work-outs<br />
aktiv vermischen<br />
• die neue Sohle des Multisport-Laufschuhs<br />
absorbiert Aufprallkräfte in<br />
alle Richtungen<br />
• das Performance-Obermaterial bietet<br />
Halt und Atmungsaktivität selbst<br />
beim härtesten Workout<br />
PREIS (UVP): € 149,95<br />
www.on-running.com<br />
SCOTT SPORTS PALANI M<br />
• fördert Laufeffizienz von Mittel-,<br />
Fersen- und Vorfußläufern<br />
• gewebter Mittelfußbereich<br />
• nahtlose Zehenkappe<br />
• leichter Schuh für viele<br />
Straßenkilometer<br />
PREIS (UVP): € 139,95<br />
www.scott-sports.com<br />
Österreichische Post AG Info.Mail Entgelt bezahlt<br />
MIZUNO WAVE SKY M<br />
• maximal gedämpftes Abrollverhalten<br />
durch neue L-shaped<br />
Wave<br />
• U4icX-Zwischensohlen-<br />
material sorgt für optimale<br />
Dämpfung und hohen Komfort<br />
• Entkoppelte Ferse für eine weiche<br />
Landung und eine perfekte<br />
Energieübertragung<br />
PREIS (UVP): € 160,–<br />
www.mizuno.eu/de<br />
Sonntag, 3. Juni <strong>2018</strong><br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
85
Saalfelden Leogang, Salomon und <strong>SPORTaktiv</strong> laden zum<br />
TRAILRUNNING-<br />
TAGE <strong>2018</strong><br />
18. bis 20. Mai <strong>2018</strong> (Fr.–So.)<br />
PROGRAMM<br />
Freitag, 18. Mai <strong>2018</strong><br />
• Ankunft und Ausgabe der Starterpakete<br />
• Abendlauf mit Markus Kröll und Sabine Kozak<br />
Samstag, 19. Mai <strong>2018</strong><br />
• Ausgabe der SALOMON-Testschuhe und<br />
SUUNTO-Trainingscomputer<br />
• Warm-up und Laufkoordination mit Lauftrainer<br />
Günther Schernthaner<br />
• Auffahrt mit der Gondel auf den Asitz, Trailrunning in<br />
zwei oder drei Leistungsgruppen<br />
• Wellness-Nachmittag im Krallerhof und Auswertung<br />
der SUUNTO-Laufdaten<br />
• Videovortrag von Markus Kröll<br />
Sonntag, 20. Mai 2017<br />
• Morgentrail mit Markus Kröll und Sabine Kozak<br />
• Ausklang mit Wellness im Krallerhof<br />
LEISTUNGEN<br />
Programmänderungen vorbehalten<br />
• 2 Nächte im Hotel Krallerhof in Leogang inkl.<br />
Frühstück, Mittagsbuffet & Abendwahlmenü,<br />
Nachmittags snacks und ausgewählten alkoholfreien<br />
Getränken<br />
• Begrüßungspaket mit<br />
<strong>SPORTaktiv</strong>-Buff-Band und SIXTUS-Sport-Paket<br />
• Laufbetreuung durch SALOMON-Proficoaches<br />
sowie Markus Kröll und Sabine Kozak<br />
• Testmöglichkeit von SALOMON-Laufschuhen und<br />
der SUUNTO Spartan Ultra<br />
• optional <strong>SPORTaktiv</strong>-Campversicherung der NÜRN-<br />
BERGER für drei Tage (Wert: € 10,98)<br />
• Package-Preis: p. p. € 327,– (Einzelzimmerzuschlag<br />
€ 15,– pro Tag)<br />
ZIELGRUPPE & TEILNEHMERZAHL<br />
Trailrunning-Einsteiger/-innen und ambitionierte<br />
Hobbyläufer/ -innen.<br />
Die Teilnehmerzahl ist auf 20 limitiert.<br />
ZUM TESTEN<br />
Der „SALOMON S-LAB SENSE<br />
ULTRA“-Schuh, das „SALO-<br />
MON S-LAB ULTRA 5“-Set<br />
und die „SUUNTO SPARTAN<br />
ULTRA“-Uhr.<br />
DAS ANGEBOT:|<br />
3 TAGE GELÄNDELAUFEN,<br />
COACHING UND ÜBERNACHTUNG<br />
IM HOTEL KRALLERHOF UM<br />
€ 327,–<br />
GESCHENKT<br />
Das „Ultrasun LSF 30 Sports<br />
Gel“ sowie eine Dose<br />
Natur-Medizinprodukt<br />
von Panaceo<br />
Fotos: Wolfgang Lienbacher, Krallerhof<br />
86 <strong>SPORTaktiv</strong>
trailrunning camp<br />
www.sportaktiv.com<br />
Unsere Trailrunning-Tage sind schon Tradition –<br />
und auch heuer gibt es wieder dieses exklusive<br />
Erlebnis: Vom 18. bis 20. Mai dreht sich in<br />
Saalfelden Leogang alles ums Geländelaufen. So gestaltet,<br />
dass Einsteiger genauso wie Fortgeschrittene davon<br />
profitieren.<br />
Als prominenter und kompetenter Guide führt auch<br />
heuer wieder Salomon-Top athlet Markus Kröll durch<br />
die Trailrunning-Tage. Ebenfalls wieder mit dabei ist<br />
Sabine Kozak: Die Spitzenathletin aus dem „Salomon<br />
Running Team“ ist unter anderem auch Laufcoach<br />
beim (rein weiblichen) Laufclub 261 in Klagenfurt.<br />
Ein Highlight für sich ist die Trailrunning-Region<br />
Saalfelden Leogang, die von einem Streckennetz aus<br />
Trailrunning- und Nordic-Walking-Routen mit 120<br />
km Gesamtlänge durchzogen ist. Für Fortgeschrittene<br />
gibt es auch zwei Höhenstrecken und eine Berglaufstrecke.<br />
Die erfahrenen Trainer begleiten dich beim<br />
Event auf den besten und abwechslungsreichsten Routen.<br />
Last but not least: Unser Quartiergeber ist auch<br />
<strong>2018</strong> wieder das Hotel Krallerhof – das auf einem<br />
Hochplateau in Leogang gelegene Vier-Sterne-<br />
Superior-Wellness hotel. Im Exklusivpreis von<br />
€ 327,– für diesen 3-Tage-Event sind zwei Übernachtungen,<br />
Verpflegung, Testmaterial u. v. m. inkludiert.<br />
Alle Details zu den Trailrunning-Tagen von<br />
Saalfelden Leogang, Salomon und <strong>SPORTaktiv</strong> findest<br />
du im Kasten links. Ein guter Tipp: Schnell anmelden<br />
– es sind nur 20 Plätze frei!<br />
ANMELDUNG<br />
bis spätestens 11. Mai <strong>2018</strong> unter dem<br />
Kennwort „<strong>SPORTaktiv</strong>“ per E-Mail an<br />
office@krallerhof.com oder per<br />
Tel. +43 (0) 65 83/82 46-0<br />
DIE UNTERKUNFT<br />
Du übernachtest im Hotel Krallerhof, das in Leogang<br />
auf einem sonnigen Hochplateau liegt. Das Hotel bietet<br />
einen 2.500 m² großen SPA-Bereich mit Blick in die<br />
Bergwelt sowie eine ausgezeichnete Küche.<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
87
DER<br />
SIEGE<br />
TEILER<br />
GERALD FISTER AUS<br />
FINKENSTEIN IN KÄRNTEN<br />
IST EINER DER BESTEN<br />
ULTRA-TRAILRUNNER IN<br />
ÖSTERREICH. VOR ALLEM<br />
ABER WIRD MAN KAUM<br />
EINEN EINZELSPORTLER<br />
FINDEN, DER SICH SO OFT<br />
EINEN SIEG MIT ANDEREN<br />
TEILT WIE „SANCHO“ VOM<br />
FAAKER SEE.<br />
VON CHRISTOF DOMENIG<br />
88 <strong>SPORTaktiv</strong>
GERALD<br />
FISTER<br />
ist 39, gelernter Tischler, wohnt<br />
und arbeitet in Finkenstein<br />
am Faaker See (K). Hobby:<br />
Ultra-Trailrunning.<br />
Fotos: Großgrockner Ultratrail/Markus Frühmann<br />
erald Fister zeigt ein<br />
Notizbücherl und<br />
G<br />
sagt: „Für 2017 stehen<br />
279.000 Höhenmeter<br />
drin.“ Dem Fitnessläufer<br />
geht es bei dieser<br />
Zahl wie mit den versenkten Hypo-Milliarden:<br />
Zu groß, als dass man sie einordnen<br />
kann. Der Ultra-Trailrunner erkennt<br />
den ratlosen Blick: „Rechnet man<br />
5000 Höhenmeter wöchentlich, sind es<br />
260.000. Das ist schon ganz ordentlich.“<br />
Damit aber jetzt kein falsches Bild<br />
entsteht: Der kleine Kärntner mit dem<br />
markanten Bart ist keiner, der mit<br />
seinen Leistungen hausieren geht. Im<br />
Gegenteil.<br />
Beim „Trail“, wie Fister seine Sportart<br />
nennt, fehlt einem Außenstehenden<br />
schnell einmal die Vorstellungskraft.<br />
Allein, wie sich das ausgehen kann:<br />
Fulltime-Job, Training und Teilnahme<br />
an Bewerben mit schwindelerregenden<br />
Eckdaten rund um 100 Kilometer sowie<br />
5000, 6000 oder mehr Höhenmeter.<br />
„Das hab ich mir früher auch nicht<br />
vorstellen können“, lacht Fister. „Heut<br />
kommt mir ein 40er kurz vor.“<br />
Der Mann mit dem Spitznamen Sancho<br />
hat erst mit 29 zu laufen begonnen,<br />
Halbmarathon und Marathon, und als<br />
gebürtiger Lesachtaler auch bald Bergl<br />
äufe probiert. Zunächst kurze. „Der<br />
Obersprinter war ich aber nie“.<br />
Beim ersten langen Trailevent, dem<br />
Jungfrau-Marathon, hat es ihn „zerrissen“.<br />
Aber ab da wollte er es wissen,<br />
„und ich hab begonnen mit Hand und<br />
Fuß überlegt zu trainieren“. 2013 fand<br />
nah seiner Heimat der erste Wörthersee<br />
Trail statt. Distanz: 125 Kilometer. Eine<br />
Woche vorher rannte er einen „55er“ zur<br />
Probe. „Da hab ich gewusst: Es geht.“<br />
„Lauf ma gemeinsam ein“<br />
Läuft Gerald Fister heute bei einem<br />
Trailrun mit, gewinnt er oft. Je länger<br />
die Distanz, desto größer die Siegchance.<br />
Aber: Fister gewinnt auffallend oft<br />
nicht allein.<br />
Mit dem Siegeteilen hat es auch beim<br />
Wörthersee Trail angefangen. Dort hat<br />
Fister im Rennen einen gewissen Florian<br />
Grasel kennengelernt. Die beiden haben<br />
sich an der Spitze duelliert und am Ende<br />
beschlossen, gemeinsam einzulaufen.<br />
„Mit dem Flo ist es ein Wahnsinn – wir<br />
ticken im Rennen extrem gleich.“ Viermal<br />
hat er sich den Sieg schon mit dem<br />
Niederösterreicher geteilt.<br />
Beim Hochkönigman 2017 wurde<br />
neben Grasel und Fister auch Andreas<br />
Tockner als Exaequo-Sieger ausgewiesen.<br />
Beim Großglockner Ultratrail hieß das<br />
Siegerduo im Vorjahr Klaus Gösweiner<br />
und Gerald Fister. Und beim Bergmarathon<br />
rund um den Traunsee Franz-Josef<br />
Schögl und Gerald Fister.<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
89
Keine große Sache, findet Fister: „Bei<br />
Straßenläufen gibt es so was nicht – im<br />
Trail schon.“ Schließlich sei man stundenlang<br />
im relativ niedrigen Belastungsbereich<br />
unterwegs, da komme man eben<br />
ins Plaudern. Irgendwann folge der Entschluss:<br />
„Lauf ma gemeinsam ein.“<br />
Das ist auch etwas, was ihm an der<br />
Szene so behagt: „Es ist alles entspannt,<br />
jeder ist locker drauf. Wenn du 100<br />
Kilometer vor dir hast, geht es auch gar<br />
nicht anders.“ Im Straßenlauf beginne<br />
schon im Startblock der Konkurrenzkampf.<br />
„Dagegen kenne ich ganz wenige<br />
Trailrunner, die verbissen sind.“ Ein,<br />
zwei gäbe es schon. Namen erfährt man<br />
aus seinem Mund natürlich keinen.<br />
Die Lockerheit, die Sancho ausstrahlt,<br />
verführt fast zum Gefühl, man könnte<br />
selber einmal einen 110er mit 6000<br />
Höhenmetern versuchen. Gut, dass er<br />
einen auf den Boden der Realität holt.<br />
Etwa so: „Du kriegst in unserem Sport<br />
eine extrem hohe Schmerzgrenze. Man<br />
leidet stundenlang. Da geht es darum,<br />
das Tief zu überbrücken. Man kommt<br />
schon wieder heraus.“ Und da kommen<br />
wir wieder zum Siegeteilen: „Wenn zwei<br />
vorneweg laufen, hat meistens einer ein<br />
Tief, und der andere motiviert und zieht<br />
ihn. Und später ist es umgekehrt.“<br />
„ICH HAB EINMAL FÜR<br />
EINEN MARATHON<br />
EINEN TRAININGSPLAN<br />
GEHABT. DA SOLLST DU<br />
NACH EINEM LANGEN<br />
ARBEITSTAG HUNDS-<br />
MÜDE EINEN LOCKEREN<br />
30ER MACHEN. DEN<br />
PLAN HABE ICH NIE<br />
EINGEHALTEN.“<br />
Allein in der Natur<br />
Ob er nicht vom Sport leben könnte?<br />
„Ich hab’s tatsächlich einmal überlegt.<br />
Aber da hätte ich schon wieder den<br />
Druck, gewinnen zu müssen. Oder trainieren<br />
zu müssen“, sagt er. Von seinem<br />
Wohnzimmerfenster aus hat man einen<br />
Wahnsinnsblick auf sein Trainingsgelände,<br />
die Berge: Gipfel zum Angreifen.<br />
„Es kommt vor, dass ich loslaufe und<br />
nach einem Kilometer umdrehe. Dann<br />
will der Körper nicht – das hat schon<br />
seinen Sinn.“ Wenn es aber passt, genießt<br />
er die stundenlangen Läufe, das<br />
Alleinsein in der Natur. Einmal hat<br />
Fister nach Plan für einen Marathon<br />
trainiert – „aber den hab ich nie eingehalten.“<br />
Er hat keinen Pulsmesser, dokumentiert<br />
seine Trainingsumfänge per<br />
Hand. Siehe oben, im Notizbuch.<br />
Als passionierter Siegeteiler müssten<br />
die Trail-Etappenrennen für Zweier-Teams<br />
doch etwas für ihn sein?<br />
Stimmt: Den TransAlpineRun hat er im<br />
Vorjahr mit Kristin Berglund bestritten:<br />
„Am Ende ist es der zweite Platz geworden.“<br />
Ein Sieg beim TransAlpineRun,<br />
das wäre schon noch ein Traum, sagt er.<br />
Heuer wird Fister 40 – für seine<br />
Sportart ein ideales Alter. „Bis jetzt bin<br />
ich noch jedes Jahr besser geworden.“<br />
Geht sich neben so einem zeitraubenden<br />
Hobby noch ein zweites aus? „Schwer“,<br />
meint Fister. Der Spitzname Sancho ist<br />
ein Relikt vom Theaterspielen, das er aus<br />
Zeitgründen aufgegeben hat: „Die letzte<br />
Rolle war der Sancho Panza“. Und lässt<br />
sich der zeitintensive Sport denn auch<br />
mit einem Familienleben vereinbaren?<br />
„Es gibt schon viele Trailrunner mit Familie.“<br />
Er selbst war einmal verheiratet<br />
– „jetzt bin ich aber schon seit fast zehn<br />
Jahren bewusst allein. Obwohl: Jetzt<br />
wird es vielleicht doch wieder einmal<br />
Zeit, das zu ändern“, lacht er.<br />
Denn natürlich kann einer, der sich<br />
den Sieg gern teilt, gar kein ungeselliger<br />
Typ sein. Die Kameradschaft bei den<br />
Events sieht er als guten Ausgleich fürs<br />
Training, das lange Alleinsein in der<br />
Natur – „das brauchst du auch, sonst<br />
wirst du eigen“. Ein typisches Trailrunning-Wochenende<br />
laufe so ab: „Eine<br />
Nacht laufen, eine Nacht feiern.“ Noch<br />
eine Information, die man als Außenstehender<br />
nur schwer packt: Nach 10, 15<br />
Stunden laufen sollte man eher glauben,<br />
dass man nur noch ins Hotelbett fällt.<br />
Auf der anderen Seite ist es auch irgendwie<br />
logisch: Auf einen Sieg gehört<br />
angestoßen. Und auf einen geteilten<br />
Sieg erst recht.<br />
Foto: Großglockner Ultratrail/Markus Frühmann<br />
90 <strong>SPORTaktiv</strong>
Wir<br />
schreiben<br />
weiter<br />
Die Welt ist in Aufruhr, alte Konfliktherde lodern auf, neue Wirtschaftsmächte<br />
erheben sich, der Klimawandel stellt uns vor noch nie dagewesene Herausforderungen.<br />
Seit 170 Jahren schreiben wir über Ereignisse und Entwicklungen, die uns alle betreffen<br />
und bewegen. Wir informieren, analysieren, kommentieren und geben Denkanstöße.<br />
Was auch kommt, wir schreiben weiter – DiePresse.com<br />
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DER<br />
WETTKAMPF-<br />
SCHUH<br />
KEINER FÜR JEDEN TAG – SONDERN FÜR<br />
DIE BESTE PERFORMANCE AM TAG X|<br />
SKECHERS GO MEB RAZOR 2<br />
• leichter, schneller Laufschuh mit<br />
nahtlosem Obermaterial für maximalen<br />
Komfort und optimaler<br />
Passform<br />
• Ultraleichte, reaktionsfähige<br />
FLIGHT GEN-Dämpfung<br />
• reflektierende Details<br />
PREIS (UVP): € 119,95<br />
www.skechers.at<br />
BROOKS HYPERION<br />
• Propulsion-Pods bieten schnelle<br />
Energierückführung für ein kraftvolles<br />
Gefühl unter dem Fuß<br />
• schneller Grip<br />
• federnde Außensohlengummierung<br />
sorgt für hervorragenden<br />
Grip im Vorderfußbereich und<br />
ermöglicht so ein kraftvolles Abstoßen<br />
PREIS (UVP): € 130,–<br />
www.brooksrunning.com/de_at<br />
DER SCHNELLE<br />
ZWEITSCHUH<br />
MIZUNO WAVE SHADOW<br />
• optimales Verhältnis zwischen<br />
Dämpfung und Gewicht durch<br />
die U4ic-Zwischensohle<br />
• nah am Mittelfuß platzierte, neutrale<br />
Wave sorgt für einen weicheren<br />
Aufsatz und unterstützt<br />
somit den natürlichen Laufstil<br />
• dynamischer Abdruck durch<br />
Zick-Zack-Kerben im Vorfuß<br />
PREIS (UVP): € 130,–<br />
www.mizuno.eu/de<br />
SAUCONY FASTWITCH 8<br />
• FLEXFILM-Elemente verleihen an<br />
den wichtigen Stellen im Obermaterial<br />
Stabilität<br />
• das extrem leichte Engineered<br />
Mesh sorgt für Atmungsaktivität<br />
und einen unvergleichlichen<br />
Tragekomfort<br />
• durch die SSL-EVA-Zwischensohle<br />
ist er extrem leicht<br />
PREIS (UVP): € 125,–<br />
www.saucony.at<br />
Leicht, leichter, Wettkampfschuh.<br />
100 Gramm weniger als Neutral- oder<br />
Stabilmodelle sind keine Seltenheit.<br />
Aber Vorsicht: Die „Leichtigkeit des<br />
Seins“ hat ihren Preis – denn sie geht<br />
auf Kosten der Dämpfung, die bei<br />
Wettkampfschuhen viel schwächer<br />
ausfällt. Um Gewicht zu sparen und<br />
damit beim Abdruck vom Boden nicht<br />
zu viel Energie über die Dämpfung<br />
verloren geht. Für den täglichen Gebrauch<br />
sind sie nicht geeignet. Wohl<br />
aber als Zweitschuh. „Weil dem Fuß<br />
dann nicht jede Arbeit abgenommen<br />
wird und man ihn so stärker macht“,<br />
erklärt Matthias Weissl von Gigasport<br />
in Graz, Für die Wahl gilt: Immer die<br />
Wettkampflänge einberechnen. Auf<br />
langen Läufen kann fehlende Dämpfung<br />
zu schnellerer Ermüdung der<br />
Muskulatur führen – da löst sich der<br />
Gewichtsvorteil schnell in Luft auf.<br />
Fotos: Hersteller<br />
92 <strong>SPORTaktiv</strong>
ADIDAS ADIZERO BOSTON 6<br />
• boost ist eine sehr reaktionsfreudige<br />
Dämpfung: Je mehr du gibst, desto<br />
mehr Energie bekommst du zurückt<br />
• Obermaterial aus Textil; leichtes, individuell<br />
gewebtes Mesh im Vorfußbereich<br />
ist atmungsaktiv und sorgt für<br />
eine perfekte, bequeme Passform<br />
• atmungsaktive und stabilisierende<br />
Bereiche; weiches Material für weniger<br />
Reibung<br />
PREIS (UVP): € 139,50<br />
www.adidas.at<br />
ON CLOUDFLASH<br />
• ein Wettkampfschuh mit 5 mm Sprengung<br />
und einer Flexplatte aus Pebax<br />
– einem Material, das in Sachen<br />
Energieumwandlung ungeschlagen<br />
ist. So wird Aufprallenergie in Vorwärtsbewegung<br />
verwandelt<br />
• das Obermaterial aus Nano-Gewebe<br />
ist maximal dünn, dank der<br />
Skelett-Struktur jedoch ultimativ stark<br />
PREIS (UVP): € 189,95<br />
www.on-running.com<br />
ASICS GEL-DS TRAINER 23<br />
• jetzt mit Adapt Mesh – einem<br />
einzigartigen multifunktionalen<br />
Mesh-Gewebe, das Halt und<br />
Flexibilität bei sicherem, nicht<br />
einengendem Sitz gewährt<br />
• FlyteFoam-Material in der Mittelsohle<br />
und ASICS GEL im Rückfuß<br />
bieten maximale Dämpfung<br />
über alle Distanzen<br />
PREIS (UVP): € 140,–<br />
www.asics.com<br />
.<br />
präsentiert von<br />
NEW BALANCE COMPETITION<br />
1400V5<br />
• das Obermaterial sorgt für eine<br />
noch bessere Passform<br />
• die neue Zwischensohlenkonstruktion<br />
verleiht dem Schuh noch<br />
mehr Dynamik<br />
• Engineered Mesh sorgt für ein<br />
optimales Temperatur- und<br />
Feuchtigkeitsmanagement<br />
• Revlite-Zwischensohle sorgt für<br />
ein dynamisches und direktes<br />
Abrollverhalten.<br />
PREIS (UVP): € 120,–<br />
www.chrissports.ch<br />
Sonntag 08. April <strong>2018</strong><br />
Bewerbe:<br />
- Sorger Halbmarathon (21,1 km)<br />
- 14 km und 7 km Bewerb<br />
- 3er Staffelbewerb<br />
- Nordic Walking Bewerb (7 km)<br />
Ermöglicht durch:<br />
Info und Anmeldung: www.graz-halbmarathon.at
ADIDAS TERREX AGRAVIC GTX<br />
• Boost ist eine sehr reaktionsfreudige<br />
Dämpfung: Je mehr du<br />
gibst, desto mehr Energie bekommst<br />
du zurück<br />
• Obermaterial aus Textil und<br />
Mesh; abriebfeste Verschweißungen<br />
für mehr Schutz und<br />
Strapazierfähigkeit<br />
• wasserdichte und atmungsaktive<br />
GORE-TEX® Membran<br />
PREIS (UVP): € 149,95<br />
www.adidas.at<br />
SALOMON S/LAB SENSE ULTRA 2<br />
• Erhöhung der Sohlendicke ab<br />
UK-Größe 10<br />
• Energysave® Schaumeinlage<br />
dämpft den Tritt<br />
• Energy Cell+ Schaum für gleichmäßiges<br />
Laufgefühl<br />
• langlebiges Skinguard Innenfutter<br />
schützt den Fuß<br />
PREIS (UVP): € 180,–<br />
www.salomon.com<br />
DER<br />
TRAIL<br />
SCHUH<br />
FÜR DIE FLUCHT INS GELÄNDE BRAUCHST|<br />
DU VIEL HALT UND GROBE STOLLEN|<br />
NEW BALANCE TRAIL 910<br />
V4 GORE-TEX<br />
• wasserdichtes Gore-Tex®-<br />
Obermaterial<br />
• Revlite Zwischensohle<br />
• Toe Protect schützt die Zehen<br />
und den Fuß vor spitzen Steinen<br />
• guter Grip auch auf nassem<br />
Untergrund<br />
PREIS (UVP): € 150,–<br />
www.chrissports.eu<br />
MIZUNO WAVE HAYATE 4<br />
• beeindruckender Halt durch<br />
spezielle Michelin Außensohle<br />
• extrem leichtes und schützendes<br />
Obermaterial<br />
• ESS Rock Plate für den perfekten<br />
Schutz des Vorderfußes<br />
PREIS (UVP): € 130,–<br />
www.mizuno.eu<br />
BROOKS CALDERA 2<br />
• die hoch ausgeführte Mittelsohle<br />
ermöglicht einen stabilen Laufstil<br />
über lange Strecken und schützt<br />
vor Steinen und Wurzeln<br />
• die rutschfeste Gummi-Außensohle<br />
und großflächigen Stollen<br />
bieten bergauf und bergab<br />
hervorragenden Grip<br />
• eine innovative Upper- und Unterfußkonstruktion<br />
sorgt dafür, dass<br />
Wasser abgehalten und schnell<br />
abgeleitet wird<br />
PREIS (UVP): € 140,–<br />
www.brooksrunning.com/de_at<br />
Fotos: Hersteller<br />
94 <strong>SPORTaktiv</strong>
VIKING INVERTEX CROSS<br />
• für anspruchsvolle Trails<br />
entwickelt und mit Gamasche<br />
ausgestattet<br />
• der komfortable Leisten bietet<br />
perfekten Halt im Inneren<br />
• eine spezielle, sich dem<br />
Untergrund anpassende Outdoor-Kautschukmischung<br />
und<br />
ein neues, selbstreinigendes<br />
Profildesign verleihen nun auch<br />
optimalen Halt bei lateralen<br />
Belastungen<br />
PREIS (UVP): € 159,95<br />
www.vikingfootwear.com<br />
LA SPORTIVA UNIKA<br />
• erster „Made in Europe”-Mountain<br />
Running-Schuh von La Sportiva<br />
• Zwischensohle mit Infinitoo<br />
Technologie aus Polyurethan,<br />
perfekt für mittlere und lange Distanzen<br />
sowie jeden Untergrund<br />
• Stabilisatoren an den Seiten<br />
ermöglichen eine dynamische<br />
Anpassung an unregelmäßigen<br />
Untergrund und Traversen<br />
PREIS (UVP): € 179,–<br />
www.lasportiva.com/de<br />
DYNAFIT ALPINE PRO SCHUH<br />
• mit weniger als 300 Gramm sehr<br />
leicht, verspricht Komfort, Vielseitigkeit<br />
und Schutz auf Mittelund<br />
Langdistanzen<br />
• die Mittelsohlenkonstruktion „Alpine<br />
Rolling“, eine doppelt verdichtete<br />
komprimierte EVA Mittelsohle,<br />
erhöht die Laufdynamik<br />
und sorgt für ein gleichmäßig<br />
geschmeidiges Abrollverhalten<br />
PREIS (UVP): € 165,–<br />
www.dynafit.com<br />
AB INS<br />
GELÄNDE<br />
Immer mehr Läufer wollen nicht nur<br />
auf der Straße unterwegs sein. „Jeder,<br />
der regelmäßig läuft, sollte zwischendurch<br />
immer wieder einen Ausflug<br />
ins Gelände unternehmen“, rät auch<br />
Matthias Weissl von Gigasport in<br />
Graz. „Weil es eine ganz andere Belastung<br />
für den Fuß ist, weil man im<br />
Gelände viel konzentrierter ist als auf<br />
der Straße und die Schritte bewusster<br />
setzen muss.“ Dazu braucht es auch<br />
Schuhe, die dafür geeignet sind. Wichtig<br />
vor allem: ein guter Halt im Schuh.<br />
Viele Modelle sind höher geschnitten,<br />
um dem Sprunggelenk mehr Stabilität<br />
zu geben. Ebenso wichtig ist die Sohle:<br />
Sie soll im unwegsamen Gelände guten<br />
Grip bieten, aber auch auf hartem<br />
Untergrund gut zu laufen sein. Die<br />
Sohlen bei Trailrunning-Schuhen sind<br />
grobstolliger als bei Straßenschuhen –<br />
dafür fällt die Dämpfung geringer aus.<br />
ON CLOUDVENTURE<br />
• die mikrotechnische, griffige Sohle<br />
greift auch bei<br />
anspruchsvollen Aufstiegen<br />
• die bewährte CloudTec-Dämpfung<br />
von On gibt ein hervorragendes Gefühl<br />
beim Bergablaufen<br />
• die dämpfenden Hohlelemente sind<br />
so entwickelt, dass sie<br />
sowohl auf dem Trail, als auch<br />
auf der Straße dorthin optimal funktionieren<br />
PREIS (UVP): € 159,95<br />
www.on-running.com<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
95
AM GLETSCHER<br />
GEHT DIE<br />
SONNE AUF<br />
Trailrunning für jedes Leistungslevel,<br />
und das wortwörtlich auf<br />
höchstem Niveau: Das gibt es<br />
im kommenden August wieder<br />
beim Pitz Alpine Glacier Trail<br />
am Dach Tirols im Pitztal zu<br />
erleben. Königsdisziplin ist der<br />
P100 – Salomon Ultra. So wie<br />
die Starter beim P85 – Pitztaler<br />
Gletscher Ultra kommen<br />
auch die 100-km-Läufer in den<br />
Genuss, den Gletscher auf über<br />
3000 m Höhe bei Sonnenaufgang<br />
zu queren.<br />
Alternativ stehen Trailrunning-Distanzen<br />
über 42, 26 und<br />
15 Kilometer zur Wahl. Für<br />
Begleitpersonen und Familien ist<br />
die kleeblattförmige Streckenführung<br />
ideal. Die ermöglicht es,<br />
„seinen“ Teilnehmer mehrmals<br />
zu sehen und anzufeuern. Beim<br />
Kid’s Trail können 5- bis 12-Jährige<br />
erstmals in die faszinierende<br />
Sportart hineinschnuppern.<br />
Der Termin: 2. bis 5. August<br />
<strong>2018</strong>.<br />
www.pitz-alpine.at<br />
Foto: Pitz Alpine Glacier Trail
AM<br />
LAUF<br />
STEG<br />
STRASSE VERSUS TRAIL BEI DER MODE.<br />
KANN EIN TRAILRUNNER IN DER STADT RENNEN?<br />
GIBT ES MODESÜNDEN? WIR FRAGEN DIE EXPERTEN.<br />
VON CHRISTOPH HEIGL<br />
Wer mit offenen Augen durch die Gegend<br />
rennt, macht die faszinierende Feststellung:<br />
Gute Läufer sehen schon im Stehen schnell<br />
aus. Nachdem man Fitnesszustand und Kilometerbestzeiten<br />
nicht im Stand erkennen kann, legt das einen<br />
möglichen Schluss nahe: Es muss an der Kleidung<br />
liegen.<br />
Laufkleidung ist schnittig, praktisch und stylish und<br />
hat sich in den letzten Jahren aufgeweitet in „normale“<br />
Laufbekleidung für die Straße, die Stadt, die Hobbyund<br />
Wettkampfläufer und in jene für die Sparte der<br />
Trailrunner, also jene, die abseits der Straßen im mehr<br />
oder weniger anspruchsvollen Gelände laufen. Viele<br />
Hersteller aus dem Running-Bereich nutzen Synergien<br />
mit der Outdoor-Branche und bieten mittlerweile Geländeläufern<br />
trendige Trail-Schuhe, eigene Mode und<br />
spezielles Equipment an.<br />
Warum eigentlich? Dass man anderes Schuhwerk<br />
braucht, wenn man abseits des Asphalts auf Feld- und<br />
Schotterwegen oder sogar in richtigem Gelände und<br />
im alpinen Bereich seine Runden zieht, leuchtet ein.<br />
Die Trails im Gelände sind uneben, steinig, rutschig<br />
– da braucht es den Grip und die Dämpfung eines<br />
echten Trailschuhs. „Aber auch sonst taucht man beim<br />
Trailrunning in eine andere Welt ein“, weiß Matthias<br />
Weissl, Laufexperte bei Gigasport. „Man läuft<br />
meistens länger und weiter als bei der kurzen Runde<br />
vor der Haustür, fährt eventuell sogar mit dem Auto<br />
hin. Das heißt, da will man dann schon zumindest<br />
den Autoschlüssel, das Handy und eine kleine Trink-<br />
Fotos: iStock<br />
98 <strong>SPORTaktiv</strong>
Das trailrun<br />
event<br />
von Frauen<br />
Für Frauen<br />
the trailrunning event For woMen by woMen<br />
Mädels,<br />
macht mit!<br />
flasche mithaben.“ Und deswegen hat der Trail-Markt diese Zutaten<br />
zu bieten, wie leichte Laufgürtel, Gilets oder minimalistisch kleine<br />
Laufrucksäcke, in denen man Riegel und Softflasks (minimalistische<br />
Trinkflaschen) verstauen kann. Oder eine Stirnlampe, wenn’s einmal<br />
später wird. Und die Mode? „Die Textilien sind in der Regel bei Trailrunning-Produkten<br />
viel technischer“, erklärt Peter Rödhamer, Laufexperte<br />
bei Intersport. „Sie verfügen über spezielle Features wie zum<br />
Beispiel einen speziellen gummierten Print im Schulterbereich für den<br />
Rucksack, sind für längere Läufe konzipiert und verfügen über mehr<br />
Taschen für Sportnahrung wie Riegel oder Gels.“ Die Materialien sind<br />
robuster, die Farben meist knalliger, heller und intensiver.<br />
Der SUV-Effekt<br />
Viele Elemente aus dem Coolness und Lässigkeit vermittelnden<br />
Outdoor- und Trail-Segment haben den Siegeszug in die normale,<br />
urbane Mode geschafft. Softshelljacken, Wanderhosen und knallige<br />
Trail-Schuhe sind längst auch beim Shoppen in der Stadt salonfähig.<br />
Die klassische Jogginghose gilt nicht mehr als Modesünde und findet<br />
sich aktuell sogar auf den Laufstegen dieser Welt. „Eben dadurch, dass<br />
die klassische Laufmode so modisch geworden ist, hat sich die Mode<br />
beim Trail-Running in die noch sportivere Richtung entwickelt“, erklärt<br />
Rödhamer. „Modesünden gibt es nicht mehr. Von engen Tights<br />
bis zu weiten Hosen findet jeder etwas für seinen Geschmack.“<br />
Große Schnittmenge<br />
Streng getrennte Communitys gibt es nicht, Straßen- und Geländeläufer<br />
haben doch eine große Schnittmenge. „Der Trend zum Trailrunning<br />
ist da, aber so ein Boom, dass es in Österreich getrennte Märkte gibt,<br />
ist es noch nicht“, sagt Gigasport-Experte Weissl. Mit Hosen, Shirts<br />
und Socken, mit denen man auf der Straße unterwegs ist, könne man<br />
bedenkenlos auch ins Gelände rennen. Und wie Peter Rödhamer von<br />
Intersport weiß, „ist nicht jeder Läufer, der im Wald, Gelände oder auf<br />
Schotter rennt, gleich ein Trailrunner. Vor allem in ländlichen Gegenden<br />
wechselt der Untergrund ja oft.“<br />
25.–27. Mai <strong>2018</strong><br />
woMens-trail.coM<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
99
LADIES,<br />
JETZT<br />
WIRD<br />
GELAUFEN!<br />
MOTIVIERTE FRAUEN SIND GEFRAGT! SPORTAKTIV|<br />
STELLT GEMEINSAM MIT DEM SPORTS-BRA-SPEZIALISTEN|<br />
„ANITA ACTIVE“ EINEN WÖCHENTLICHEN LAUFTREFF AUF|<br />
DIE BEINE. UNSER ZIEL: DER LADIESRUN GRAZ <strong>2018</strong>.|<br />
HÄLT, WAS ER<br />
VERSPRICHT<br />
... nämlich deine Brust! Von<br />
ANITA active bekommst du<br />
einen hochwertigen Sport-BH<br />
geschenkt: Der air control<br />
DeltaPad sorgt für optimalen<br />
Support von Cup AA–H,<br />
Unterbrustgröße 65–105.<br />
Du läufst gerne oder hast schon<br />
länger den Vorsatz, es regelmäßig<br />
zu machen? Dann bist du genau die<br />
Richtige für die „ANITA active Crew“. Wir<br />
suchen nämlich 15 motivierte Läuferinnen,<br />
die zusammen mit Crew-Leiterin Claudia<br />
Riedl aus dem <strong>SPORTaktiv</strong>-Team für den<br />
Grazer LadiesRun am 12. Mai <strong>2018</strong> trainieren.<br />
Damit die Perfor mance beim Frauenlauf<br />
dann auch wirklich stimmt, wird es von<br />
Ende März bis zum Tag X einen wöchentlichen<br />
Lauftreff in Graz geben.<br />
Gemeinsam zur Topform<br />
Für eine gute Performance sorgt auch der<br />
Sports-Bra-Profi ANITA active, der alle<br />
Läuferinnen mit einem hochwertigen Sport-<br />
BH ausstattet. Richtig sitzen soll der natürlich<br />
auch, daher gibt’s für die Lauftreff-Ladies<br />
eine kostenlose Passformberatung bei<br />
Kastner & Öhler in Graz obendrauf.<br />
Egal, ob Anfängerin oder ambitionierte<br />
Läuferin – beim Lauftreff ist jede motivierte<br />
Dame willkommen. Im Mai starten wir<br />
dann gemeinsam als Team beim LadiesRun<br />
Graz. Zusätzlicher Bonus: Crew-Mitglieder<br />
brauchen kein Nenngeld mehr bezahlen!<br />
Du möchtest Teil der Ladies-Crew<br />
werden? Dann verrate uns bis spätestens<br />
4. März <strong>2018</strong> in einer kurzen<br />
E-Mail-Nachricht, wieso du gerne bei<br />
unserem Lauftreff dabei wärst. Mehr Infos<br />
zur Anmeldung findest du im Kasten<br />
rechts. „First come, first served“ – die<br />
ersten 15 Bewerberinnen kommen zum<br />
Zug. Wir freuen uns auf DICH!<br />
Fotos: Anita, Fotostudio Alexandra<br />
100 <strong>SPORTaktiv</strong>
INFOS &<br />
ANMELDUNG<br />
Schicke uns deine Bewerbung<br />
mit dem Betreff „ANITA active<br />
Crew“ bis 4. März <strong>2018</strong> an:<br />
office.sportaktiv@styria.com<br />
Infos zum Frauen-Lauftreff<br />
Wo: Augartenbrücke, Augarten Graz<br />
Wann: Von 26. März bis 7. Mai <strong>2018</strong><br />
jeden Montag um 17.30 Uhr<br />
Trainingsdauer: ca. 45–60 Minuten<br />
Kosten: keine<br />
Voraussetzungen: Grundfitness<br />
5 Gründe<br />
WARUM DU DICH<br />
ANMELDEN SOLLTEST<br />
• Laufen in der Gruppe motiviert,<br />
macht Spaß und hält dich fit.<br />
• Mit fixen Trainingszeiten besiegst du<br />
den „inneren Schweinehund“.<br />
• Als exklusives Goodie gibt‘s einen<br />
Sport-BH von ANITA active inkl.<br />
Passformberatung.<br />
• Du startest gratis und im Team beim<br />
LadiesRun Graz <strong>2018</strong>.<br />
• Du lernst „Gleichgesinnte“ und vielleicht<br />
sogar neue Freunde kennen.<br />
CLAUDIA RIEDL<br />
ist <strong>SPORTaktiv</strong>-Redakteurin,<br />
begeisterte Hobbyläuferin<br />
und wird den Damen-<br />
Lauftreff anführen.<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
101
102 <strong>SPORTaktiv</strong>
WARUM<br />
JUNGE FRAUEN LAUFEN<br />
In den vergangenen Jahrzehnten hat<br />
sich die Stellung der Frau in der<br />
Laufsportszene gewandelt. Musste<br />
sich 1967 die Läuferin Kathrine Switzer<br />
noch heimlich und in Männerkleidung<br />
zum Boston Marathon schummeln. Erst<br />
1984 standen Damen aus aller Welt an<br />
der Startlinie des olympischen Frauen-Marathons.<br />
Und heute? Laufen in<br />
der Freizeit annähernd so viele Frauen<br />
wie Männer.<br />
IMMER MEHR FRAUEN ENTDECKEN DEN<br />
LAUFSPORT FÜR SICH – UND DIE ZIELGRUPPE<br />
VERÄNDERT SICH. WELCHE MOTIVATOREN VOR<br />
ALLEM JUNGE DAMEN IN BEWEGUNG VERSETZEN,<br />
WIESO ES SICH „IM RUDEL“ MANCHMAL LEICHTER<br />
LÄUFT UND WAS SOCIAL MEDIA MIT DER<br />
GANZEN RENNEREI ZU TUN HAT.<br />
VON CLAUDIA RIEDL<br />
Foto: iStock<br />
Trend der Verjüngung?<br />
Dass das weibliche Interesse am Laufen<br />
wächst, lässt sich etwa an diesen zwei<br />
Faktoren festmachen: Einerseits an der<br />
zunehmenden Anzahl von Laufveranstaltungen<br />
für Damen, den Frauenläufen,<br />
inklusive steigender Teilnehmerzahlen.<br />
Das bestätigt uns auch Achim<br />
Wippel, Veranstalter des LadiesRun<br />
Graz: „Vom Start des Events im Jahr<br />
2014 bis heute hat sich die Teilnehmerzahl<br />
auf 2.000 Läuferinnen verdoppelt.“<br />
Das zweite Indiz für den Lauf-Boom<br />
ist die steigende Nachfrage nach Damen-Laufartikeln.<br />
Matthias Weissl von<br />
Gigasport Graz spricht sogar von einer<br />
50:50-Gewichtung, wonach zurzeit<br />
genauso viele Frauen wie Männer ins<br />
Sportgeschäft pilgern, um sich mit<br />
Laufshirt und Co. einzudecken. Und<br />
die Lauftextilien werden zusehends<br />
modischer. Ein Fingerzeig in Richtung<br />
einer Verjüngung der Kundschaft? Jein!<br />
„Laufen ist und wird weiterhin eine<br />
Sportart bleiben, die die breite Masse<br />
begeistert“, so Weissl. Dennoch räumt<br />
er ein, dass heute jüngere Sportler die<br />
bestehende Läufer-Zielgruppe, bei Frauen<br />
und Männern, ergänzen: „Früher liefen<br />
primär Leute zwischen 35 und 60,<br />
in den letzten Jahren haben aber viele<br />
Jüngere das Laufen als Ausgleich zu<br />
anderen Sportarten entdeckt. Die Zielgruppe<br />
geht jetzt von 18 bis 60 plus.“<br />
Ursprünge der Motivation<br />
Die Lust am Laufen macht heute also<br />
auch vor den jüngeren Semestern nicht<br />
halt. Und was treibt speziell junge<br />
Damen dazu an, in ihre Laufschuhe<br />
zu schlüpfen? Wenn die nötigen Zeitressourcen<br />
fehlen, um eine landesweite<br />
Umfrage zu starten, bleibt nur eines,<br />
um diese Frage zu klären: Man hört sich<br />
im eigenen weiblichen Freundeskreis<br />
um. In diesem/meinem Fall (= Anmerkung<br />
der Verfasserin) umfasst der einige<br />
Hobby- wie auch Wettkampfläuferinnen<br />
zwischen 20 und 30 Jahren.<br />
Und wie zu erwarten sind die „Beweggründe“<br />
unterschiedlich: Während die<br />
eine ihre Fitness verbessern will, möchte<br />
die andere ihre Figur formen. Wieder<br />
andere schnüren sich die Laufschuhe,<br />
um sich auf Wettkämpfe vorzubereiten,<br />
Freunde zu treffen oder schlichtweg den<br />
Kopf „auszulüften“. „Durch meinen Bürojob<br />
verbringe ich viel Zeit sitzend – da<br />
brauche ich einen Ausgleich. Ich laufe<br />
vor allem, weil das eine Sportart ist,<br />
die ich bequem und flexibel in meinen<br />
Alltag einbauen kann“, meint etwa die<br />
27-jährige Kerstin Schlemmer aus Weiz<br />
(Stmk.).<br />
Ein noch ambitionierteres Ziel verfolgt<br />
dagegen ihre Alters- und Ortskollegin<br />
Sandra Willingshofer, die schon<br />
an mehreren Laufveranstaltungen teilgenommen<br />
hat: „Ich bin schon als kleines<br />
Mädchen gerne gelaufen. Heute betreibe<br />
ich diesen Sport, um fit zu bleiben und<br />
für Wettkämpfe zu trainieren. Mein Ziel<br />
ist es, <strong>2018</strong> einen Marathon zu laufen.“<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
103
Die Liste zu den Lauf-Motivatoren ließe<br />
sich noch lange so weiterführen. Anhand<br />
der stichprobenartigen Umfrage kristallisieren<br />
sich aber – vereinfacht gesagt –<br />
die folgenden fünf Lauftypen heraus:<br />
DIE FITNESS- BZW.<br />
GESUNDHEITSLÄUFERIN<br />
Sie läuft vor allem, um die<br />
Kondition zu verbessern sowie physisch<br />
und psychisch fit zu bleiben.<br />
DIE ABNEHMLÄUFERIN<br />
Ihr primäres Ziel ist es,<br />
das Körpergewicht zu<br />
reduzieren oder zu halten.<br />
DIE GENUSSLÄUFERIN<br />
Gelaufen wird, weil<br />
es Spaß macht.<br />
DIE WETTKAMPFLÄUFERIN<br />
Die sportliche Leistung steht im<br />
Vordergrund. In ihrem Kalender stehen<br />
bereits seit Jahresbeginn die<br />
wichtigsten Laufevents, an denen<br />
sie bestens in Form sein muss.<br />
DIE GRUPPENLÄUFERIN<br />
Das Laufen ist für sie<br />
ein Gemeinschaftserlebnis,<br />
weshalb sie meist mit einem Laufpartner<br />
unterwegs und bei Lauftreffs<br />
od. in Vereinen zu finden ist.<br />
Social Running<br />
Um gleich bei letzterem Lauftypus anzuknüpfen:<br />
Vor allem in Großstädten<br />
sieht man in letzter Zeit verstärkt ganze<br />
Grüppchen von laufenden Frauen an sich<br />
vorüberziehen. Was es damit auf sich hat?<br />
Vermutlich frönen sie einer zurzeit angesagten<br />
Freizeitbeschäftigung: dem „Social<br />
Running“ – oder auf Deutsch gesagt:<br />
dem gemeinsamen Laufen, bei dem man<br />
sich zu zweit oder in einer Läufer-Gruppe<br />
zum Joggen aufmacht.<br />
Und das Laufen „im Rudel“ wird<br />
unter den Frauen immer beliebter. Wieso?<br />
Das liegt für Maria Schraußer, die<br />
gemeinsam mit Kollegin Diana Materi<br />
den Frauenlauftreff der Grazer Laufcommunity<br />
„runninGraz“ anführt, auf<br />
der Hand: „Einer der größten Vorteile<br />
ist, dass man seinen ‚inneren Schweinehund‘<br />
besser im Griff hat, wenn ein fixer<br />
Lauftermin im Kalender steht. Herrscht<br />
eine gute Stimmung im Team, macht<br />
das Training mehr Spaß, man pusht sich<br />
gegenseitig und wetteifert gemeinsam.“<br />
Dass hier auch bei der einen oder<br />
anderen Dame der sportliche Ehrgeiz<br />
erwacht, ist naheliegend – und auch gut<br />
so, meint Schraußer: „In Gegenwart anderer<br />
Läuferinnen strengt sich ‚frau‘ für<br />
gewöhnlich mehr an. Außerdem werden<br />
gemeinsame Ziele leichter erreicht, weil<br />
weniger erfahrene Läuferinnen von den<br />
Routiniers lernen können.“ Nicht selten<br />
ergeben sich über das gemeinsame Hobby<br />
dann sogar enge Freundschaften.<br />
Stimmt also die Chemie zwischen den<br />
Läufer(inne)n – sowohl sympathie- als<br />
auch konditionstechnisch –, kann eine<br />
Laufpartnerschaft viele Vorteile bieten:<br />
feste Trainingszeiten, neue Kontakte,<br />
Erfahrungsaustausch, mehr Motivation<br />
und sogar mehr Sicherheit, vor allem bei<br />
Läufen im Dunkeln.<br />
Übrigens: Alle Damen, die jetzt Lust<br />
auf gemeinsame Lauftrainings bekommen<br />
haben, können sich für unsere<br />
„ANITA active Crew“ bewerben. Mehr<br />
Infos auf den Seiten 100 und 101.<br />
Social Media<br />
Nochmal zurück an den Start! Dass Laufen<br />
gerade „in“ ist, wissen wir aufgrund<br />
des eingangs erwähnten Event- und<br />
Laufartikel-Booms – und woher noch?<br />
Na klar, von den sozialen Medien.<br />
Vor allem die „Generation What?“,<br />
also junge Frauen und Männer zwischen<br />
18 und 34 Jahren, bedient sich gerne<br />
sozialer Plattformen, um ihre sportlichen<br />
(Lauf-)Erfolge mit dem Rest der<br />
Social-Media-Welt zu teilen: Während<br />
also Max Mustermann – Smartphone sei<br />
Dank! – über seine Lauf-App die rekordverdächtige<br />
5-km-Strecke samt Kalorienverbrauch<br />
postet, hält Lieschen Müller<br />
ihre vom Laufen geröteten Wangen stolz<br />
auf einem Selfie fest. #runningrules<br />
Dagegen spricht ja auch nichts – solange<br />
man es mit Selfie und Co. nicht<br />
übertreibt. In einer Studie der Brunel<br />
University in London geht man sogar<br />
davon aus, dass das ständige Veröffentlichen<br />
von Fitness-Postings auf Facebook<br />
auf ein psychisches Problem hindeutet<br />
– sprich, dass beim Posting-Getriebenen<br />
ein übermäßiges Bedürfnis nach Aufmerksamkeit<br />
und Anerkennung besteht.<br />
Ein hartes Zeugnis? Wer weiß. Und<br />
weiter gefragt: Steckt nicht vielleicht in<br />
uns allen ein kleiner Narzisst, der sich<br />
manchmal nach dem Lob seiner Mitmenschen<br />
sehnt? Vermutlich ja. Wenn<br />
wir ehrlich sind, kann man den geteilten<br />
Laufrouten und Jogger-Selfies auf<br />
Facebook & Co. auch etwas Positives<br />
abgewinnen. „Das Posten der Lauferfolge<br />
kann nützlich sein, um Nichtläufer<br />
zur Bewegung zu motivieren“, glaubt<br />
Lauftreff-Leiterin Schraußer. „Außerdem<br />
freut man sich über persönliche Erfolge<br />
gerne mal mit.“ #dasfindenwirauch<br />
Foto: iStock<br />
104 <strong>SPORTaktiv</strong>
DIE „KÖNIGE“<br />
LAUFEN AUFS KRONENJOCH<br />
Beim 7. Silvrettarun 3000 geht es am 13. und 14. Juli<br />
für Hobbyläufer und Profis auf drei Trailrunning-Distanzen<br />
von Ischgl nach Galtür. Die Königsdisziplin führt<br />
über die Marathon- Distanz und einen Dreitausender.<br />
Jede Teilnahme unterstützt einen guten Zweck.<br />
Foto: TVB Paznaun – Ischgl<br />
Infos und Anmeldungen:<br />
www.silvrettarun3000.com<br />
Zimmer buchen:<br />
TVB Paznaun – Ischgl<br />
Tel. +43 50 990<br />
info@paznaun-ischgl.com<br />
www.paznaun-ischgl.com<br />
Ob Hobbysportler, Marathonläufer<br />
oder versierter Trailrunner: Beim<br />
Silvrettarun 3000 findet jeder seine optimale<br />
Distanz von Ischgl nach Galtür. Drei<br />
unterschiedlich lange Strecken sorgen dafür.<br />
Der Laufevent passt sogar buchstäblich für<br />
die ganze Familie: Neben Einzelwertungen<br />
sind auch heuer wieder Kinder-, Team- und<br />
Gruppenwertungen möglich. Die Versierten<br />
wird interessieren, dass auf jeder Distanz<br />
auch Punkte für den Österreichischen Berglaufcup<br />
zu sammeln sind.<br />
11, 30 oder 42 Kilometer<br />
Was sind nun die drei Distanzen? Den<br />
Start in Ischgl und das Ziel in Galtür haben<br />
sie gemeinsam. „Small“ führt über 11,2<br />
km und 306 Höhenmeter, was auch für<br />
Einsteiger passt. „Medium“ ist mit 29,9 km<br />
und 1482 Höhenmetern schon was für sehr<br />
gut Trainierte. Die Strecke führt durch das<br />
beeindruckende Fimbatal und hoch bis zum<br />
Ritzenjoch (2685 m). Die Königsdisziplin<br />
„Hard“ wartet exakt mit der Marathondistanz<br />
(42,195 km) und 1814 Bergauf-Höhenmetern<br />
auf und nimmt als Höhepunkt<br />
das fast 3000 m hohe Kronenjoch ins<br />
Visier, bevor es nach Galtür geht.<br />
Kleine Läufer sind bei dem Event ganz<br />
groß: Bereits Vierjährige schnuppern beim<br />
Silvretta Kids Run erste Trailrunningluft.<br />
Wie bei den Erwachsenen stehen drei Distanzen<br />
auf dem Programm (450 m, 1000<br />
m, 2000 m).<br />
Und: Alle Teilnehmer des Silvrettarun<br />
3000 laufen auch im heurigen Jahr wieder<br />
für einen guten Zweck. Fünf Euro vom<br />
Startgeld gehen an die „Wings for Life“-Stiftung.<br />
Also: mitlaufen. Wer schnell<br />
ist und sich bis zum 30. April anmeldet,<br />
profitiert noch von der vergünstigten Startgebühr!<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
105
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für eine kontrollierte<br />
Körperhaltung<br />
• leichtes, weiches,<br />
dehnbares Material<br />
SALOMON TRAIL<br />
RUNNERS TEE<br />
• leichtgewichtiges Kurzarmhemd<br />
• bietet atmungsaktiven Tragekomfort<br />
und trocknet schnell<br />
• Bambuskohlefasern sorgen<br />
für natürliche Geruchshemmung<br />
PREIS (UVP): € 45,– / € 80,–<br />
www.salomon.com<br />
ON PERFORMANCE T-SHIRT<br />
• Vorderseite aus schnell trocknendem<br />
Hightech-Gewebe, das<br />
abschirmt und schützt<br />
• den Rücken überzieht ein atmungsaktives<br />
Netzgewebe.<br />
Vollständig verklebt und<br />
nahtlos<br />
PREIS (UVP): € 79,95 / € 79.95<br />
www.on-running.com<br />
ON RUNNING SHORTS<br />
• das ultraleichte, schnell<br />
trocknende Hightech-Gewebe<br />
endet in einem bequemen<br />
Bund<br />
• die feuchtigkeitsfeste Gesäßtasche<br />
schützt Schlüssel,<br />
Karten oder das Smartphone<br />
LÖFFLER HOTBOND®<br />
REFLECTIVE ZIP SHIRT<br />
UND TIGHTS<br />
• mit der bewährten hotBOND®-<br />
Technologie werden hochelastische<br />
Materialien mittels Ultraschall-Verschweißung<br />
(statt mit<br />
Nadel und Faden) verbunden<br />
• durch eine spezielle Verarbeitungstechnik<br />
reflektieren die<br />
Verbindungspunkte bei Anstrahlung.<br />
Das bedeutet für<br />
Tights und Shirts: keine Nähte,<br />
die drücken oder scheuern,<br />
plus mehr Sicherheit durch 360<br />
Grad Sichtbarkeit.<br />
PREIS (UVP): € 79,99 / € 54,99<br />
www.loeffler.at<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
107
DYNAFIT ULTRA GORE-TEX®<br />
SHAKEDRY JACKE W<br />
• Zwei-Lagen-Funktionsjacke aus<br />
GORE-TEX® Active Shell mit innovativer<br />
SHAKEDRY-Technologie<br />
• Leichtgewicht – nur 150 g (M)<br />
• ist winddicht und bietet mit einer<br />
Wassersäule von 28.000 mm vollen<br />
Wetterschutz und Komfort<br />
• sehr hohe Atmungsaktivität<br />
PREIS (UVP): € 330,–<br />
www.dynafit.com<br />
LAUF<br />
JACKEN<br />
WENN SELBST WIDRIGE BEDINGUNGEN|<br />
NICHT STÖREN UND DU DICH|<br />
RUNDUM WOHLFÜHLST, LIEGT ES|<br />
AN DER BEKLEIDUNG|<br />
LA SPORTIVA TYPHOON JACKET W<br />
• extrem vielseitige Softshelljacke<br />
• besticht durch Leichtigkeit,<br />
Tragekomfort, Atmungsaktivität<br />
und reflektierende Details<br />
• seitlich versteckter Reißverschluss<br />
• Mesh-Aufsätze am Rücken<br />
• geruchsneutralisierend und<br />
antibakteriell durch Polygiene<br />
für lang anhaltende Frische<br />
PREIS (UVP): € 129,–<br />
www.lasportiva.com/de/<br />
NEW BALANCE VENTED<br />
PRECISION JACKET W<br />
• wind- und wasserdichtes<br />
Stretch-Material<br />
• Mesh-Einsatz am Rücken und<br />
Laser-Perforationen im oberen<br />
Rückenbereich<br />
• elastischer Bund<br />
• reflektierende Elemente<br />
PREIS (UVP): € 189,95<br />
www.chrissports.eu<br />
ASICS ACCELERATE JACKET W<br />
• wind- & wassergeschützt für<br />
optimalen Komfort bei jedem<br />
Wetter<br />
• 360° Sichtbarkeit<br />
• komplett versiegelte Nähte<br />
PREIS (UVP): € 140,–<br />
www.asics.com<br />
Fotos: Hersteller<br />
108 <strong>SPORTaktiv</strong>
ON WEATHER JACKET M<br />
• ultraleichte Laufjacke mit 360°-Ventilation<br />
für einen Lauf durch Wind und Regen<br />
• die ausgereifte Kapuze schmiegt sich um<br />
den Kopf, ohne den Sichtbereich einzuschränken<br />
• Oberkörperschutz<br />
• eine multifunktionale Pack-me-Tasche<br />
• gewichtssparendes Ripstop-Material<br />
PREIS (UVP): € 239,95<br />
www.on-running.com<br />
LÖFFLER GORE-TEX® SHAKEDRY TM M<br />
• die LÖFFLER-Concept-Jacke ist High-<br />
End Wind- und Regenschutz auf dem<br />
neuesten Stand der Technik.<br />
• ihre GORE-TEX®-ACTIVE-SHAKE-<br />
DRY TM -Oberfläche lässt Wasser einfach<br />
abperlen<br />
• dauerhaft wasserdicht und winddicht<br />
– nachimprägnieren ist nicht nötig<br />
PREIS (UVP): € 249,99<br />
www.loeffler.at<br />
SALOMON OUTSPEED 3-LAYER<br />
JACKE M<br />
• für On- und Off-Trail-Expeditionen<br />
• clever platzierte Vordertaschen<br />
• Jacke einfach in ihrer eigenen<br />
Brusttasche verstauen<br />
• dank elastischer Anpassung und<br />
AdvancedSkin-Dry-Material ist sie<br />
leicht und gleichzeitig robust<br />
• verstellbare Taille und Gürtelschlaufen<br />
PREIS (UVP): € 200,–<br />
www.salomon.com<br />
X-BIONIC STREAMLITE RUNNING<br />
JACKET M<br />
• für die kühleren Tage entwickelt<br />
• ein Leichtgewicht mit nur 120 Gramm<br />
• durch die in der Jacke verarbeitete<br />
symbionic®-Superlite-Membran wird<br />
ein optimales Klima innerhalb der Jacke<br />
gefördert, was weniger an den Energiereserven<br />
zehrt<br />
PREIS (UVP): € 199,–<br />
www.x-bionic.at<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
109
AUS<br />
PRO<br />
BIERT<br />
RUN<br />
BLICKFANG AM TRAIL<br />
Ins Auge sticht der Stock von Komperdell auf<br />
den ersten Blick. Ist das ein Abfahrtsmodell,<br />
das sich in der Hocke aerodynamisch an den<br />
Körper schmiegt? Die Biegung lässt das vermuten.<br />
Nur: Der „Trail Runner Bent“ (UVP € 99,95)<br />
ist ein Stock für Trailläufer. Die Biegung soll<br />
beim Tragen Vorteile bringen, da der Stock dann<br />
gewichtsmäßig optimal austariert in der Hand<br />
liegt. Beim Aufrichten ist er dann automatisch in<br />
der richtigen Position, also so, dass man gleich<br />
in die Schlaufe schlüpfen kann, ohne ihn noch in<br />
Position drehen zu müssen.<br />
Auf einer kurzen Testrunde im Gelände hat er<br />
sich bewährt. Bergauf und bergab. Lange Laufpassagen<br />
in der Ebene sind damit allerdings kein<br />
Genuss. Erstens weil es leichtere Alternativen<br />
gibt, zweitens, weil er nicht faltbar und damit<br />
nicht im Rucksack verstaubar ist. Wer auf der<br />
Laufrunde aber gern angesprochen wird – für<br />
den ist er optimal. Denn ein Hingucker ist er auf<br />
jeden Fall.<br />
SPORTAKTIV MACHT AKTIV<br />
SPORT. WIR PROBIEREN AUF<br />
VIELEN LAUFRUNDEN AUS:<br />
EINEN STOCK, EIN SHIRT,<br />
EINEN SCHUH.<br />
VON KLAUS HÖFLER UND KLAUS MOLIDOR<br />
Fotos: Gernot Eder, Hoka One One<br />
110 <strong>SPORTaktiv</strong>
LAUFEN IM<br />
ERSTEN STOCK<br />
PASST, SITZT UND HAT LUFT<br />
Dick, dicker, Hoka One One. Die Schuhe der Marke, die 2009 in<br />
Frankreich gegründet wurde und heute ihren Sitz in Kalifornien<br />
hat, fallen durch ihre fetten Sohlen auf. Damit stehst du gleich<br />
einen Stock höher. Die Grundintention der Gründer und ehemaligen<br />
Salomon-Mitarbeiter Jean-Luc Diarf und Nicolas Mermoud<br />
war, einen Schuh zu entwickeln, mit dem man bei Trailläufen<br />
schneller bergab laufen kann. Wir haben uns aber für ein Straßenmodell<br />
entschieden, den „Clifton 4“ (UVP € 130,–).<br />
Die Passform ist gut, allerdings solltest du keinen allzu breiten<br />
Fuß haben. Dann die ersten Schritte. Weich aber nicht<br />
schwammig, angenehmes Abrollverhalten. Dazu fühlt er sich<br />
leicht an. Ein Gefühl, das sich vor allem auf längeren Strecken<br />
bezahlt macht. Weil er nicht nur optisch viel Dämpfung verspricht,<br />
sondern tatsächlich auch hält, ist er auch nach 20, 25<br />
Kilometer noch angenehm zu laufen und Fuß, Beine und Hüfte<br />
winseln nicht um Gnade bzw. Ende der Runde.<br />
Die schwierigste Übung? Seinen Körper am Beginn des Trainings<br />
in das knackenge Twyce-Running-Shirt (UVP €109,–) zu<br />
stopfen. Im Unterschied zu lockerluftig sitzenden Laufleiberln<br />
legt sich ein Kompressionsshirt nämlich – im echten Wortsinn<br />
– „hautnah“ an. Und das eben durchaus mit Druck. Ungewohnt,<br />
aber nicht unangenehm, weil es sanft stützt. Und was<br />
die Eigenschaften des Stoffs angeht, merkt man bei X-Bionic<br />
die aus jahrelanger Erfahrung gespeiste Expertise. Ein Team<br />
aus Naturwissenschaftlern und Sportlern hat dafür Anleihen<br />
in der Tierwelt genommen: ob Eisbär, Fuchs, Oktopus oder<br />
Salamander: deren besondere Hauteigenschaften wurden<br />
analysiert und darauf aufbauend ein Stoffgemisch produziert,<br />
das tatsächlich auch im nassgeschwitzten Zustand weder<br />
Passform verliert noch sauschwer wird und den Schweiß<br />
sogar als Klimaanlage „wiederverwertet“. Passt, sitzt und hat<br />
Luft, sozusagen.<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
111
ASICS LEG BALANCE<br />
• verbesserte Blutzirkulation<br />
• ASICS-MotionProtect<br />
• Muskel- und Gelenksstabilisation<br />
• Knöchelstabilität<br />
• gezielte Dämpfung<br />
• NanoGLIDE-Garn im Zehen- und<br />
Fersenbereich gegen Reibung<br />
PREIS (UVP): € 40,–<br />
www.asics.com<br />
SALOMON RECOVERY<br />
• Kompression an den Waden<br />
lässt das Blut zurück in den<br />
Körper fließen<br />
• Muskelunterstützung<br />
• wärmen die Muskeln<br />
• gerader Schnitt für normale<br />
Bewegungsfreiheit<br />
PREIS (UVP): € 30,–<br />
www.salomon.com<br />
CEP NIGHTTECH<br />
• dank auffallend platzierter<br />
Farb-Reflektordots sicher durch<br />
die Dunkelheit<br />
• optimale Regenerations- und<br />
Leistungsfähigkeit durch gezielt<br />
eingesetzte medi compression<br />
• eng anliegendes Fußteil für perfekten<br />
Tragekomfort und blasenfreies<br />
Laufen<br />
PREIS (UVP): € 54,90<br />
www.cepsports.at<br />
DRUCK, DER<br />
GUT TUT<br />
MEHR LEISTUNG UND SCHNELLERE REGENERATION|<br />
DURCH KOMPRESSIONS-STRÜMPFE|<br />
X-BIONIC COMPETITION MAN<br />
• steigert die Leistungsfähigkeit<br />
der Muskulatur und die Kühlwirkung<br />
an der Wade auf ein Maximum<br />
• optimiert die Kondition, die<br />
Wadendurchblutung und sorgt<br />
für eine bessere Absorption von<br />
Sauerstoff und Nährstoffen im<br />
Muskel.<br />
PREIS (UVP): € 59,–<br />
www.x-bionic.at<br />
Fotos: Hersteller<br />
LINZ<br />
GRAZ<br />
WIEN<br />
112 <strong>SPORTaktiv</strong><br />
9. JUNI<br />
12. MAI 29. SEPT.
DEIN LAUF<br />
IN DIE NACHT<br />
DER ING NACHT-MARATHON<br />
IN LUXEMBURG AM 12. MAI<br />
STARTET ERST UM 19 UHR.<br />
GEWINNSPIEL<br />
Mit <strong>SPORTaktiv</strong> kannst du<br />
dabei sein: Wir verlosen einen<br />
Startplatz (inklusive Partner und<br />
Hotelpaket) unter allen, die bis<br />
4. April ein Laufselfie per E-Mail<br />
an office.sportaktiv@styria.com<br />
senden. Viel Glück!<br />
Foto: Enovos, Norbert Wilhelmi<br />
ANMELDUNG<br />
ONLINE<br />
ing-night-marathon.lu<br />
Für gewöhnlich müssen Marathonläufer<br />
früh aus den Federn, denn die<br />
Veranstaltungen beginnen meist in den<br />
Morgenstunden. Anders ist das Konzept<br />
im Großherzogtum Luxemburg, es<br />
spricht auch die Langschläfer unter den<br />
Sportlern an: Der ING Night Marathon<br />
Luxembourg am 12. Mai beginnt<br />
erst um 19 Uhr.<br />
Unter den Strahlen der Abendsonne<br />
werden die Läufer auf die Reise geschickt.<br />
Dann wird es idyllisch: durch<br />
ein Spalier von Zuschauern in den<br />
engen Gassen der Altstadt, der Hexenkessel<br />
am Place Guillaume, die stillen<br />
Parks im Zentrum, die Volksfeste in<br />
den Villenvierteln – der ING Night<br />
Marathon zählt zu den stimmungsvollsten<br />
Läufen Europas. Das schlägt<br />
sich auch in den Teilnehmerzahlen nieder.<br />
Heuer erhöht man das Starterfeld<br />
sogar auf 16.000 Läufer. Der Clou:<br />
<strong>SPORTaktiv</strong> verlost ein Startpaket<br />
(Infos siehe oben).<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
113
RUND<br />
UM DEN<br />
GLOCKNER<br />
Es ist ein episches Abenteuer.<br />
Beim Großglockner<br />
ULTRA-TRAIL ® von<br />
27.–29. Juli wird Österreichs<br />
höchster Berg umrundet.<br />
Die Strecke führt über 110<br />
km und 6500 Höhenmeter<br />
durch 3 Bundesländer, 7<br />
Täler und 6 Orte, durch den<br />
Nationalpark Hohe Tauern<br />
und an 14 Gletschern vorbei.<br />
300 Gipfel über 3000 m<br />
bilden die Kulisse.<br />
Neben der Originalstrecke<br />
gibt es drei weitere Distanzen,<br />
der Einstieg ist ab 30<br />
km/1000 Höhenmeter möglich.<br />
Oder man teilt sich die<br />
110 km als Zweierstaffel.<br />
www.ultratrail.at<br />
Foto: Großglockner Ultra-Trail/wisthaler.com<br />
114 <strong>SPORTaktiv</strong>
<strong>SPORTaktiv</strong> 115
HUPF IN<br />
GATSCH...<br />
116 <strong>SPORTaktiv</strong>
IMMER WENIGER LEUTE LAUFEN|<br />
MARATHON UND HALBMARATHON,|<br />
DAFÜR BOOMEN GATSCHLÄUFE WIE|<br />
DIRT-RUN, MUDDY ANGEL ODER|<br />
GRAZATHLON. WARUM DAS SO IST,|<br />
HABEN WIR DEN SPORTPSYCHOLOGEN|<br />
DR. ALOIS KOGLER GEFRAGT.|<br />
VON KLAUS MOLIDOR|<br />
Erleben wir im Alltag so wenig, dass<br />
wir uns in der Freizeit freiwillig in einen<br />
Container Gatsch werfen?<br />
Wir wollen immer etwas Neues ausprobieren,<br />
das gehört zum Menschen. Und<br />
wir wollen vom Neuen eigentlich das<br />
Gleiche haben. Das Laufen ist eine Uraltgeschichte,<br />
da kannst du nichts mehr<br />
Neues erfinden. Durch den berühmten<br />
Marathonlauf 400 v. Chr. hat das Laufen<br />
einen Mythos und eine Magie. Wir<br />
haben diese Regel – die auch eine Medienregel<br />
ist: immer mehr vom Gleichen,<br />
aber immer etwas Neues.<br />
Auch wenn es dann ins Extreme geht?<br />
Auch der Drang zu höher, schneller, weiter<br />
gehört zum Menschen. Rupert Riedl,<br />
der berühmte Biologe hat gesagt: Das<br />
menschliche Gehirn ist ein Extremorgan<br />
und wo immer wir können, wollen wir<br />
auch unsere eigenen Extreme, unsere<br />
eigenen Grenzen ausprobieren. Beim<br />
Marathon kann man nichts mehr Neues<br />
ausprobieren. Bei den Fun-Runs kommen<br />
der Spaß und die Freude sich zu<br />
zeigen dazu.<br />
Foto: Wildsau Dirt Run/Marcel Wurzer<br />
Also eine Gier nach Aufmerksamkeit?<br />
Absolut. Gier nach Aufmerksamkeit,<br />
Selbstpräsentation. Ich bin gut, ich<br />
bin besser als die anderen oder ich bin<br />
zumindest besser als beim letzten Mal.<br />
Gatschläufer sind Leute, die sich gerne<br />
zeigen, sich präsentieren. Es steigert das<br />
Selbstwertgefühl, die Selbstwirksamkeit.<br />
Oh, ich komm da rauf, hau mich<br />
in den Gatsch. Eigene Leistung. Ich<br />
hab’s gezeigt. Mir und den anderen und<br />
der Welt. Dazu kommen die medialen<br />
Gesetzmäßigkeiten: Gatschläufe liefern<br />
andere Bilder. Das bringt eine neue<br />
Sichtbarkeit. Und vielleicht bin ich dann<br />
im Fernsehen, in der Zeitung zu sehen.<br />
Ein Antrieb für Gatschläufer ist, aus<br />
der Masse hervorzustechen?<br />
Einerseits. Andererseits will der Mensch<br />
einer Gruppe angehören. Wir sind ein<br />
Herdentier. Das gehört auch zu unserem<br />
Selbstwert. Unser Verhalten in der<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
117
Gruppe spiegelt unseren Selbstwert zum<br />
Teil wieder. Wir wollen uns mit anderen<br />
vergleichen. Das tun wir dauernd. Das<br />
fängt beim Kleinkind an. „Mei, das<br />
Baby, ganz der Papa.“ Der persönliche<br />
Vergleich gehört zum menschlichen<br />
Leben und auch zum Selbstwert. Zugehörigkeit<br />
zur Gruppe, Vergleich mit anderen.<br />
Wer ist größer, wer ist schneller?<br />
Und wir wollen unsere eigene Leistung<br />
steigern, wollen uns immer messen.<br />
Hat das nicht auch mit dem Ausbrechen<br />
aus dem Alltagstrott zu tun?<br />
Natürlich ist das ein Phänomen einer<br />
gesättigten Gesellschaft. Wir haben so<br />
viele Dinge, die wir tun und tun müssen.<br />
Wir sind extrem getaktet. All die<br />
Leute, die da teilnehmen, die haben<br />
ihren Alltagsrhythmus beinhart in ein<br />
Zeitkorsett gezwängt. Und da können<br />
wir diesem Korsett einmal entfliehen.<br />
Ich sage in der Therapie immer: Macht’s<br />
aus dem Tag nicht eine lange Wurst, wo<br />
überall das Gleiche drinnen ist, sondern<br />
macht kleine Kuchenstücke daraus, das<br />
ist gut für euer Leben. Und so ein Bewerb<br />
ist ein Kuchenstück für den Alltag.<br />
,,GATSCHLÄUFE SIND<br />
SCHON EIN PHÄNOMEN<br />
EINER GESÄTTIGTEN<br />
GESELLSCHAFT“<br />
Wie entwickelt sich aber aus so einem<br />
speziellen Event ein Massenphänomen?<br />
Erst sind es drei, dann fünf, dann zehn<br />
Leute, die das machen. Ab irgendeinem<br />
Zeitpunkt wird eine kritische Masse<br />
übersprungen, dann bekommt das eine<br />
eigene Dynamik. He, der lauft, das<br />
muss ich auch machen. Und dann, ganz<br />
wichtig, entwickelt sich eine Industrie<br />
dazu, ein oder mehrere Geschäftszweige.<br />
Schuhe, Shirts, Hosen speziell für das<br />
Laufen.<br />
Die Leistungsgesellschaft zwingt uns<br />
ins Regelkorsett, beim Gatschlauf<br />
kann ich mich dreckig machen, ohne<br />
schief angeschaut zu werden.<br />
Ja, da kann ich wieder Kind sein. Ganz<br />
ein wichtiger Punkt. Wir unterscheiden<br />
ja mehrere Ichs. Das ganz kleine Baby-Ich,<br />
das Kindheits- und pubertäre<br />
Ich. Und im Gatschlauf kommt das pubertäre<br />
Ich zum Zug. Da kann ich mich<br />
austoben. Gatsch ist ja wirklich was<br />
Besonderes. Kinder spielen mit Vorliebe<br />
darin und wenn wir Eltern das verhindern,<br />
ist das eigentlich schlecht. Wir<br />
sollen die Kinder in den Gatsch lassen.<br />
Da kommt dieses Ich durch. Da brauch<br />
ich mich für meine kindlichen Dummheiten<br />
nicht schämen.<br />
Wird das stärker, je höher der Leistungsdruck<br />
einer Gesellschaft ist und<br />
je getakteter der Alltag ist?<br />
Ja, das sind ja auch widersprüchliche<br />
Prozesse. Wir haben eine enorme<br />
Selbstdisziplinierung. Das ist wirklich<br />
ein Psychotrend. Selbstdisziplin durch<br />
Ernährung zum Beispiel. Wir sprechen<br />
von der Orthorexie, also von der richtigen<br />
Ernährung. Wir haben Berater,<br />
Diäten, wir feilen immer, wir zeichnen<br />
jeden Schritt am Handy auf. Das ist eine<br />
uralte Geschichte. Ich muss mich immer<br />
verändern, immer disziplinieren. Beim<br />
Training disziplinier ich mich aber freiwillig<br />
– bis über die eigene Grenze. Das<br />
funktioniert besonders gut, wenn es aus<br />
mir selber kommt. Wir disziplinieren uns<br />
andauernd. Und bei den Fun-Runs kann<br />
ich dann das Kindheits-Ich rauslassen.<br />
Die Gesellschaft gibt uns den Rahmen,<br />
einmal richtig die Sau rauszulassen.<br />
Aber belügen wir uns da nicht selbst,<br />
wenn auch der Ausbruch aus dem Alltagstrott<br />
erst wieder einen Superlativ<br />
braucht?<br />
Der größte Manipulator seiner selbst ist<br />
der Mensch. Wir tun das ständig selbst.<br />
Fotos: Grazathlon/GEPA Pictures, Alois Kogler<br />
118 <strong>SPORTaktiv</strong>
Letztlich hängt das auch mit der Sinngebung<br />
zusammen. Man soll das nicht<br />
unterschätzen. Wir geben uns alle einen<br />
Sinn im Leben und sind uns dessen oft<br />
gar nicht bewusst. Ein wesentlicher Sinn<br />
in der Geschichte der Menschheit ist<br />
diese Selbstdisziplin. Das hängt schon<br />
mit dem Lebenssinn zusammen. Ich<br />
glaub nicht, dass wir uns damit belügen.<br />
Sondern es ist eine ganz komplexe Form<br />
von: „Wir geben unserem Leben auch<br />
damit einen zusätzlichen Sinn“, der da<br />
lautet: Selbstdisziplinierung in Freiheit.<br />
Das kommt da ideal zum Ausdruck.<br />
Ist der Boom ein Zeichen, ein Gegenpol<br />
zur gesellschaftlichen Entwicklung<br />
zu immer mehr Druck, immer<br />
engerer Takt?<br />
Auch ein Thema. Die Balance zu finden<br />
zwischen Belastung und Entspannung.<br />
Wir arbeiten alle extrem, der Großteil<br />
der Bevölkerung. Wenn wir ins Extrem<br />
gehen, greifen wir auf uralte Muster<br />
zurück. Das ist auch ein Trend zur<br />
Archaisierung. Nehmen wir die alten<br />
griechischen Spiele. Kroton, der berühmteste<br />
Olympionike im alten Athen,<br />
hat viermal gewonnen und ausgesorgt<br />
gehabt. Der hat diese menschliche Urkraft<br />
symbolisiert. Wie Schwarzenegger<br />
in unserer Zeit. Archaische Kraft. Das<br />
wird in unserem elektronischen Zeitalter<br />
wieder stärker. Da kommen die menschlichen<br />
Urkräfte stärker zum Vorschein<br />
als in einer Zeit, in der man solche technischen<br />
Möglichkeiten nicht hat. Nach<br />
dem Krieg wäre man als Gatschläufer<br />
für blöd gehalten worden. Der spinnt ja<br />
völlig. Es ist schon ein Zeichen, dass wir<br />
in Zeiten des Reichtums und der Entfremdung<br />
wieder auf unsere ureigensten<br />
Kräfte und Symbole zurückgreifen.<br />
Zeige ich als Gatschläufer nicht auch<br />
die Zugehörigkeit zu einer Elite?<br />
Natürlich. Ich bin schon ein Besonderer<br />
dadurch. Das war am Anfang am Weg<br />
zu den Massenmarathons schon so. Ich<br />
bin Elite. Zielsetzung ist ein hoher Wert.<br />
Scheint ein Widerspruch zu sein, aber<br />
das ist ein Wert. Und wir gieren nach<br />
Werten, gerade in einer Zeit, in der man<br />
glaubt, dass die Werte verschwimmen.<br />
CELTIC WARRIOR<br />
3. März, Zillingtal/Burgenland<br />
www.celtic-warrior.at<br />
WILDSAU DIRT RUN<br />
21. April, Steyregg (OÖ),<br />
weitere Termine in<br />
(W, V, B, S, St. NÖ)<br />
www.wild-sau.com<br />
SPARTAN RACE VIENNA<br />
12. Mai, Wr. Neustadt (NÖ)<br />
www.spartanrace.de<br />
STIFTATHLON<br />
20. Mai, Klosterneuburg (NÖ)<br />
www.stiftathlon.at<br />
E-GRAZATHLON<br />
9. Juni, Graz<br />
www.grazathlon.at<br />
FISHERMAN‘S FRIEND<br />
STRONGMANRUN<br />
14. Juli, Flachau (S)<br />
www.strongmanrun.at<br />
X CROSS RUN<br />
16. Juni, Wien<br />
www.xcrossrun.at<br />
MUDDY ANGEL<br />
8. September, Wien<br />
www.muddyangelrun.com<br />
DR. ALOIS<br />
KOGLER<br />
lebt und arbeitet als Sport- und<br />
Medienpsychologe sowie<br />
Psychotherapeut in Graz<br />
Ich seh das nicht so, weil sich die Werte<br />
nur ein bissl verschieben. Aber es ist ein<br />
hoher Wert, dass wir Kontrolle über uns<br />
haben, dass wir Ziele haben, dass wir einen<br />
Sinn haben, und so widersprüchlich<br />
das scheint – hohe Werte, Sinnhaftigkeit<br />
des Lebens und Gatschlauf – aber das<br />
passt eben zusammen, weil das in unserer<br />
Person im pubertären Ich, im Kindheits-Ich<br />
drinnen ist.<br />
Kommen wir noch einmal zurück zum<br />
Anfang. Erleben wir zu wenig?<br />
Nein, wir haben in den 1950er-Jahren<br />
vom Gefühl her gleich viel erlebt wie<br />
jetzt, obwohl wir viel weniger erlebt haben.<br />
Viel weniger Unterschiedliches. Es<br />
ist immer ein Maß des gesellschaftlichen<br />
Rahmens, der gesellschaftlichen Möglichkeiten.<br />
Wir erleben insofern zu wenig,<br />
als wir viel mehr Möglichkeiten haben.<br />
Unsere Gesellschaft muss viel mehr<br />
auswählen, sich viel mehr entscheiden als<br />
in früheren Zeiten. Das Zu-wenig-Erleben<br />
hängt mit den eigenen Entscheidungen<br />
zusammen. Leben heißt auswählen.<br />
In unserer Zeit ganz besonders. Ich kann<br />
ja hundert ähnliche Gschichtln machen,<br />
also muss ich auswählen und das ist<br />
auch ein menschlicher Wert, ein Sinn:<br />
entscheide dich. Der Zwang zur Entscheidung<br />
hängt natürlich zusammen<br />
mit den Möglichkeiten und die sind<br />
viel größer und daher kann man schon<br />
das Gefühl haben, weniger zu erleben.<br />
Aber tatsächlich erleben wir viel mehr<br />
als in den 1950er-Jahren. Viel mehr<br />
Verschiedenes.<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
119
IN DREI<br />
JAHREN ZUM<br />
TRAILKÖNIG<br />
Einen steilen Aufstieg hat der<br />
Hochkönigman hingelegt:<br />
Von einer kühnen Idee zu<br />
einem der Top-Trailrunning-Bewerbe<br />
Österreichs in<br />
lediglich drei Jahren. 1000<br />
Teilnehmer, tolle Strecken<br />
und ständige Neuerungen<br />
führten dazu, dass der Event<br />
2017 bei den „Trailawards“<br />
prämiert wurde.<br />
Countdown und Anmeldefrist<br />
für die 4. Auflage von<br />
1. bis 3. Juni <strong>2018</strong> laufen<br />
schon. Zwei neue Highlights<br />
gibt es wieder: den Easy Trail<br />
mit 10 km/300 hm und den<br />
Hochkönig Cross Warrior<br />
mit spaßiger Hindernisaction.<br />
Bestens etabliert: Speed<br />
Trail (24 km/1500 hm),<br />
Marathon Trail (47 km/2900<br />
hm) und Endurance Trail (85<br />
km/5000 hm). Auf Letzterem<br />
werden wieder die Staatsmeister<br />
gekürt.<br />
www.hochkoenigman.run<br />
Foto: Hochkönigman<br />
120 <strong>SPORTaktiv</strong>
<strong>SPORTaktiv</strong> 121
DREI TAGE, DREI ETAPPEN, EIN SIEGER<br />
Rund um den Ossiacher See steigt die zweite Auflage<br />
des dreitägigen Lauffestivals Tour de Kärnten-Run.<br />
31. AUGUST BIS 2. SEPTEMBER. Drei knackige Bewerbe<br />
warten bei diesem Lauffestival auf die Teilnehmer: Los geht<br />
es am 31. August mit einem Traillauf über 14 Kilometer.<br />
Tags darauf wartet der Bleistätter Moorlauf mit 21 Kilometern<br />
und zum Abschluss gilt es beim Berglauf 7 Kilometer<br />
und 500 Höhenmeter zu überwinden. Die Gesamtsieger<br />
werden über alle drei Bewerbe ermittelt. Wem das Paket zu<br />
fordernd ist, kann die Läufe auch einzeln buchen oder den<br />
Volkslauf im Team laufend bestreiten bzw. Nordic-walken.<br />
www.tourdekaernten.at<br />
24 STUNDEN IM LAUFSCHRITT<br />
Der 24-Stunden-Lauf im steirischen Irdning ist der größte<br />
Ultralauf Europas. Durch die Staffel kann jeder dabei sein.<br />
29./30. JUNI. Streckenchef Eckehart Neuper, Bürgermeister<br />
Herbert Gugganig und Organisator Achim Wippel (im Bild<br />
v. l. n. r.) laden nicht nur die extrem Ausdauernden zum<br />
Mitlaufen ein. Der Startschuss fällt um 19 Uhr, von da weg<br />
herrscht rund um die 1,2-Kilometer-Schleife mitreißende<br />
Stimmung. Neben Einzelläufern (24 und 12 Stunden) können<br />
auch Staffeln (4er, 12er oder 24er) das Flair des Laufs<br />
miterleben. Vor allem die Nachtstunden haben es in sich.<br />
Auch Kids und Teenies können in Staffeln dabei sein.<br />
www.24h-lauf.at<br />
Fotos: Vernastalter<br />
TOLLER LAUF,<br />
TOLLE PREISE<br />
<strong>SPORTaktiv</strong> und der WACHAUmarathon<br />
verlosen für die 21. Auflage des<br />
Klassikers am 23. September wieder<br />
tolle Preise. Die Anmeldung ist<br />
bereits geöffnet.<br />
GEWINNSPIEL<br />
Im Jahr 2017 konnte nicht einmal<br />
Schlechtwetter das Lauffest entlang<br />
der Donau durch das Weltkulturerbe<br />
Wachau trüben. Rund 9000 Starter<br />
waren auf den verschiedenen Distanzen<br />
von Emmersdorf, Spitz oder Achleiten<br />
nach Krems mit Freude und Einsatz<br />
bei der Sache. Und wie schon bei der<br />
Jubiläumsausgabe im Vorjahr verlosen<br />
<strong>SPORTaktiv</strong> und der WACHAUmarathon<br />
auch heuer wieder attraktive<br />
Preise. Etwa 2 Halbmarathon-Packages<br />
im Hotel Pfeffel im Wert von 420 Euro,<br />
ein VIP-Ticket mit Begleitung (inkl.<br />
Startgebühr, Sonderbustransfer zum<br />
Start, Zutritt zum VIP-Bereich im Zielgelände<br />
im Wert von 150 Euro) sowie<br />
je zwei Startplätze für Viertelmarathon,<br />
Halbmarathon und Marathon. Mitspielen<br />
lohnt sich also!<br />
Und so kannst du gewinnen:<br />
Schick ein E-Mail mit dem Betreff<br />
„21. WACHAUmarathon“ an:<br />
office@sportaktiv.com.<br />
Einsendeschluss ist der 5. April<br />
www.wachaumarathon.com<br />
Foto: Wachaumarathon<br />
122 <strong>SPORTaktiv</strong>
Brotkultur<br />
KLEINE ZEITUNG<br />
GRAZ MARATHON<br />
Der Herbstmarathon in der steirischen Landeshauptstadt<br />
feiert sein 25-jähriges Bestehen.<br />
Bei der Jubiläumsausgabe des Herbstklassikers vom 10.–12. Oktober <strong>2018</strong> steht der<br />
Laufgenuss und die Qualität für die Teilnehmer im Fokus.<br />
SPORT OPENING WOCHE<br />
Die ideale Vorbereitung für die Laufsaison bietet die<br />
Sport Opening Woche vom 18. bis 25. März <strong>2018</strong> in der<br />
Heiltherme Bad Waltersdorf.<br />
Es erwartet Sie eine abwechslungsreiche Woche mit:<br />
Radtouren<br />
Laufeinheiten<br />
Queenax-Zirkeltraining<br />
und natürlich ganz viel Thermalwasser<br />
Jetzt anmelden unter<br />
www.grazmarathon.at<br />
Weitere Infos zur Woche und zur Anmeldung unter:<br />
www.heiltherme.at, office@quellenhotel.at<br />
Tel: + 43(0)3333/500-0<br />
seit 1688
THE<br />
GRAND<br />
ADVENTURE<br />
14.000 KALORIEN IM<br />
RUCKSACK, BIZARRE<br />
FELSFORMATIONEN UND<br />
SAND, FEIN WIE MEHL.<br />
SPORTAKTIV-LESER WILLI<br />
SCHNEEBERGER HAT SICH<br />
MIT DER TEILNAHME AM<br />
GRAND2GRAND ULTRA IN<br />
DEN US-BUNDESSTAATEN<br />
ARIZONA UND UTAH EINEN<br />
TRAUM ERFÜLLT.<br />
VON CHRISTOF DOMENIG<br />
124 <strong>SPORTaktiv</strong>
WILLI<br />
SCHNEEBERGER<br />
aus Irschen (K), 55, war<br />
2017 einziger Österreicher<br />
beim Grand2Grand Ultra.<br />
www.g2gultra.com<br />
Fotos: Grand 2Grand, Ultra Willi Schneeberger<br />
Mit Verlaub: Willi Schneeberger<br />
aus Irschen in Kärnten<br />
ist ein wilder Hund. Im<br />
Herbst 2016 lag er mit einer Viruserkrankung<br />
auf der Intensivstation.<br />
Als er sich im Frühling zum Grand-<br />
2Grand anmeldete und den Flug in<br />
die USA buchte, war sein längster<br />
Trainingslauf 15 Kilometer – als<br />
Folge der Erkrankung. Hätte er es<br />
bis zum Event Ende September nicht<br />
geschafft, die Kondition wieder aufzubauen,<br />
hätte er 3300 Dollar Nenngeld<br />
in den Wind geschossen.<br />
Zum Glück ist der Körper ein wahres<br />
Wunder und verfügt über eine Art<br />
Memory-Funktion. Schneeberger, seit<br />
diesem Jänner 55, hat schon einige<br />
Lauf-Abenteuer hinter sich. Darunter<br />
den Marathon des Sables. Der Grand-<br />
2Grand Ultra ist vom Konzept mit<br />
dem viel bekannteren Etappenlauf<br />
in der marokkanischen Sahara auch<br />
vergleichbar. 273 Kilometer und<br />
5500 Höhenmeter in der Wildnis der<br />
US-Bundesstaaten Arizona und Utah<br />
verteilen sich auf sechs Tagesetappen.<br />
Vier davon mit etwa Marathonlänge,<br />
eine mit 86 Kilometern und 1700<br />
Höhenmetern und ein 13 Kilometer<br />
langer Schlussabschnitt, der ins Ziel<br />
auf 2800 m Seehöhe führt.<br />
Wie beim Wüstenklassiker besteht<br />
auch in den USA die Pflicht zur<br />
Selbstversorgung: 14.000 platz- und<br />
gewichtssparende Kalorien müssen im<br />
Rucksack jedes Läufers sein. Riegel,<br />
Nüsse, Trockennahrung aus der Apotheke<br />
– machte bei Schneeberger 3,5<br />
kg Verpflegung. Dazu das Allernötigste<br />
wie Kocher, Matte, Schlafsack. Warme<br />
Überkleidung für die Null-Grad-Nächte<br />
– als Kontrast zu den knapp 40 am<br />
Tag. Kein Wechsel-Laufgewand, „es<br />
stinken ja alle gleich“, spricht der erfahrene<br />
Ultrarunner. Rund acht Kilo wog<br />
Schneebergers Gepäck. Die Veranstalter<br />
stellen den Läufern die Zeltstadt in den<br />
Etappenzielen hin sowie kaltes und, „als<br />
Oberluxus“, warmes Wasser bereit.<br />
Bleibt noch die Erklärung des Namens<br />
Grand2Grand: Der Start erfolgt<br />
am bekannten Grand Canyon North<br />
Rim, das Ziel befindet sich am Grand<br />
Staircase-Escalante National Monument<br />
in Utah. Dazwischen: Wildnis, drei<br />
Nationalparks und „ein Gebiet, das du<br />
als normaler Tourist gar nicht betreten<br />
darfst“. Die Wegmarkierung erfolgt mit<br />
kleinen Fahnen, erzählt Schneeberger,<br />
GPS ist nicht erlaubt. „Wenn du 200<br />
Meter kein Fähnchen siehst, drehst du<br />
lieber um.“ An Konkurrenten orientieren?<br />
Funktioniert gerade ein Mal täglich<br />
– nämlich kurz nach am Start. Bald<br />
zieht sich das Feld auseinander, andere<br />
Läufer sind schnell außer Sichtweite<br />
(und die reicht mitunter wirklich weit).<br />
„260 der 273 Kilometer bin ich definitiv<br />
allein gelaufen“, sagt Schneeberger.<br />
Kein Tag gleicht dem anderen<br />
Gestartet wird jede Etappe um 8 Uhr.<br />
Der Natur-Untergrund wechselt oft<br />
– tückisch sind endlos lange Sandabschnitte.<br />
„Der Sand ist fein wie Mehl,<br />
schwieriger zu laufen als in der Sahara.“<br />
Aufpassen heißt es auf Kakteen, die<br />
flach am Sandboden wachsen. Klapperschlangen<br />
können einem schon einmal<br />
begegnen.<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
125
Die andere Seite: „eine grandiose Landschaft,<br />
fantastische Felsformationen.<br />
Und die Umgebung ist viel abwechslungsreicher,<br />
als man es sich vorstellt.<br />
Kein Tag gleicht dem anderen.“ Oft<br />
sind Felsmassive zu überklettern, es gibt<br />
Abseilpassagen „ohne Sicherung, abenteuerlich.<br />
Bei uns undenkbar.“ Besonders<br />
beeindruckt haben Schneeberger<br />
die „Slot Canyons“: enge Schluchten,<br />
die das Wasser im Lauf der Zeit geschaffen<br />
hat. „Hier durchlaufen zu dürfen,<br />
das vergisst du ein Leben lang nicht.“<br />
Das Highlight der sechs Etappen war<br />
für den Kärntner eindeutig die dritte,<br />
jene mit 86 Kilometern. „Ich habe es<br />
auf Durchlaufen ohne Rast angelegt.“<br />
Bei Tageslicht kommt nur die Elite ins<br />
Ziel. Der Kärntner nicht: „Nach 60<br />
Kilometern ist die Dunkelheit hereingebrochen.“<br />
Irgendwann taucht ein Dünenfeld im<br />
Licht von Schneebergers Stirnlampe auf.<br />
Laut Streckenbriefing fünf Kilometer<br />
lang: „Du kletterst auf allen Vieren gefühlt<br />
senkrecht die Dünen hinauf, mit<br />
Anlauf, und bei jedem Schritt rinnst du<br />
mit dem Sand gemeinsam wieder ein<br />
Stück weit hinunter. Nach der dritten<br />
Düne hab ich keine Luft mehr gehabt.“<br />
Auch die Orientierung macht dem<br />
Kärntner zu schaffen, schließlich findet<br />
er Spuren schnellerer Läufer, denen er<br />
folgt. Nach weiteren 13 Kilometern<br />
durch Gestrüpp, macht ihm auf den<br />
letzten drei Kilometern vorm Tagesziel<br />
noch einmal tiefer Sand zu schaffen. Der<br />
rinnt in die Schuhe, weil die Gamaschen<br />
mittlerweile undicht sind. Schneeberger<br />
erreicht das Camp um Mitternacht,<br />
„und es wäre kein Kilometer mehr gegangen.“<br />
Bilder im Kopf<br />
Mit dem Wissen, die größte Hürde hinter<br />
sich zu haben, und einem Ruhetag<br />
bewältigt der einzige Österreicher im<br />
Feld dann auch die folgenden drei Etappen.<br />
Im Ziel nimmt er die Gürtelschnalle,<br />
die Grand2Grand-Finishertrophäe,<br />
entgegen. Als 16. unter 92, die das Ziel<br />
erreichen, und Zweiter seiner Altersklasse.<br />
Mit 300 Bildern auf der Digitalkamera,<br />
und einem Vielfachen auf der<br />
Festplatte im Kopf.<br />
Sein Fazit? „Ich hab mit vielen gesprochen,<br />
die auch eins der bekannten Wüsten-Etappenrennen<br />
kennen und die meinen<br />
Eindruck teilen: Der Grand2Grand<br />
ist noch eine Stufe schwerer. Aber auch<br />
schöner.“ Es stimmt: Er ist ein wilder<br />
Hund, der Willi Schneeberger.<br />
Fotos: Grand 2Grand Ultra, Willi Schneeberger<br />
126 <strong>SPORTaktiv</strong>
AUF ÖTZIS<br />
SPUREN<br />
Fotos: newspower.it<br />
Der Ötzi Alpin Marathon<br />
am 28. April in Südtirol<br />
ist eine Kombination aus<br />
Mountainbiken, Laufen<br />
und Skibergsteigen.<br />
Benannt nach der Gletschermumie, ist der Ötzi<br />
Alpin Marathon eigentlich ein Triathlon. Er<br />
führt von Naturns in Südtirol bis zum Fundort<br />
der Mumie in Similaun und endet auf 3212<br />
Metern Seehöhe. Gestartet wird in Naturns auf<br />
dem Bike. Nach 24,2 Kilometern folgt ein 11,8<br />
km langer Lauf hinauf bis auf 2011 m Höhe,<br />
ehe es auch Tourenskiern ins Ziel geht. Mit<br />
6,2 km ist das der kürzeste, aber spektakulärste<br />
Abschnitt.<br />
Wem das jetzt gefällt, aber zu intensiv ist:<br />
Neben Einzelteilnehmern können auch<br />
Teams starten. Heuer bietet das Organisationskomittee<br />
vom ASV Schnals erstmals<br />
auch gemischten Teams die Möglichkeit zur<br />
Teilnahme, sodass auch Familien ihr eigenes<br />
„Superteam“ bilden können. Die Anmeldungen<br />
laufen schon, Einzelstarter zahlen 80,<br />
Teams 185 Euro.<br />
oetzi-alpin-marathon.merano-suedtirol.it/de<br />
KLEINE ZEITUNG<br />
WÖRTHERSEE<br />
HALBMARATHON<br />
Sommer und Badegenuss verbunden<br />
mit einem Halbmarathon. Das ist dein idealer<br />
Urlaubsmix bei Kärnten Läuft!<br />
Erlebe am 26. August <strong>2018</strong> puren Laufgenuss auf der der idyllischen<br />
Halbmarathonstrecke entlang des Wörthersees. Die belohnende<br />
Erfrischung holst du dir mit einem Sprung in den Wörthersee!<br />
Melde dich gleich unter www.kaerntenlaeuft .at an<br />
und sichere dir den Frühbucherbonus.<br />
24.–26. August <strong>2018</strong><br />
WO DER SPORT DIE NR. 1 IST<br />
Wörthersee<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
127<br />
Meine Kleine.
ACHT BRÜCKEN UND EIN HEXENKESSEL<br />
Am Staatsfeiertag zieht es die Läufer wieder zum<br />
18. Leobersdorfer Fortuna Brückenlauf (NÖ).<br />
NIEDERÖSTERREICH. Mehr als 2000 Läufer werden am<br />
1. Mai in Leobersdorf erwartet und nochmal so viele Fans<br />
werden die Läufer über die 10 km und die acht Ortsbrücken<br />
pushen. Alle Finisher bekommen eine coole Laufhaube<br />
geschenkt. Spaß für die ganze Familie bieten der Kid’s Corner<br />
und Bewerbe wie die 3er-Staffel. Ein 5-km-Nordic-Walking<br />
sowie Jugendläufe stehen ebenfalls auf dem Programm.<br />
Gratis-Kaiserschmarrn, günstige Laufschuhe und buntes<br />
Bühnenprogramm gibt es beim Brückenläufer-Empfang mit<br />
Laufmesse am Vortag (30.4.). www.brueckenlauf.at<br />
MARATHON OHNE GRENZEN<br />
Die Strecke des Radenci Marathon führt auch bei der<br />
38. Auflage wieder durch Slowenien und Österreich.<br />
19. MAI. Laufen verbindet. Das zeigt der Radenci Marathon,<br />
der auch heuer wieder im slowenischen Radein startet,<br />
wenige Kilometer von der Grenze zu Österreich entfernt.<br />
Dabei überschreitet der älteste Marathon Südosteuropas<br />
wieder Grenzen und geht durch Slowenien und Österreich.<br />
Frühbucher zahlen bis zum 11. April 29 Euro, danach kostet<br />
die Teilnahme 38 Euro. „Mit der Strecke durch beide Staaten<br />
sind wir uns noch einen Schritt näher“, freut sich Heinrich<br />
Schmidlehner, Bürgermeister von Bad Radkersburg.<br />
www.maraton-radenci.si/de<br />
HART, ABER HERZLICH!<br />
Der 12. Halbmarathon Hall-Wattens in Tirol verspricht<br />
Laufen mit Aussicht und einen „Rekord an Herzlichkeit.“<br />
26. MAI. Ob Halbmarathon, Volks- oder Staffellauf, Kinderoder<br />
Zwergerllauf: Die Teilnehmer beim 12. Haller Halbmarathon<br />
dürfen sich auf eine freundschaftliche Atmosphäre,<br />
ein tolles Panorama und viele weitere Schauwerte freuen.<br />
Die Strecke führt von der historischen Haller Altstadt<br />
hinaus, am Inn entlang durch größere Orte und kleine Dörfer<br />
und zurück nach Hall. Öfters geht es über Feldwege und<br />
Steige, auch einige Höhenmeter sind zu bewältigen. Eben<br />
ganz nach dem Motto: „Hart, aber herzlich!“.<br />
www.halbmarathon-hall-wattens.at<br />
NEUE STRECKEN ZUM 10. GEBURTSTAG<br />
Der Wörthersee-Trailklassiker erstrahlt zum<br />
runden Jubiläum heuer in neuem Gewand.<br />
21./22. SEPTEMBER. Die Trail-City steht weiterhin in<br />
Pörtschach, sonst ist beim Wörthersee-Trail aber vieles neu.<br />
Manfred Rainer hat die Gesamtorganisation von Mario<br />
Schönherr übernommen und das Streckenangebot rund um<br />
den See neu aufgestellt: Es gibt heuer einen Ultra-Bewerb<br />
über 72 Kilometer, einen Marathon, einen Halbmarathon,<br />
einen Bewerb für Dreier-Teams sowie einen Trailwalk über<br />
21 Kilometer. Das breite Angebot soll auch Neulinge ansprechen.<br />
Anmeldung und Infos ab Mitte <strong>Februar</strong> unter:<br />
www.woerthersee-trail.at<br />
Fotos: Veranstalter<br />
128 <strong>SPORTaktiv</strong>
RUN<br />
NEWS<br />
MUSIK AM ARM<br />
FIT FÜR FELSEN UND<br />
SKYRUNNING<br />
Der Lycan GTX von LA SPORTIVA<br />
ist ein Trailrunningschuh für mittlere<br />
Distanzen, Training und Skyrunning.<br />
Die spezielle Mischung der FriXion-<br />
Sohle eignet sich besonders für<br />
felsigen Untergrund.<br />
www.lasportiva.com/de/<br />
Mit der Forerunner 645 von<br />
GARMIN kann das Handy<br />
zu Hause bleiben. Auf der<br />
Uhr kannst du bis zu 500<br />
Musiktitel speichern. Einfach<br />
die Playlist vom Computer<br />
übertragen und per<br />
Bluetooth-Kopfhörer auf der<br />
Laufrunde genießen.<br />
www.garmin.at<br />
KEIN STRESS<br />
Spitzensportler wie Benjamin<br />
Karl schwören darauf:<br />
Armbänder von GENII, die<br />
Magnetfelder auf Basis<br />
der Schumann-Frequenz<br />
abgeben. Der Effekt:<br />
bessere Regeneration, mehr<br />
Leistung, weniger Stress und<br />
erholsamerer Schlaf<br />
www.genii-health.com<br />
NIE OBEN OHNE<br />
Die neuen Kappen<br />
der Running-Linie von<br />
BUFF® bieten ultimativen<br />
Komfort, hervorragenden<br />
Sonnenschutz gegen UV-<br />
Strahlung und ein sehr gutes<br />
Schweißmanagement. Design<br />
trifft moderne Technik.<br />
www.buff.eu<br />
SHORT MIT KICK<br />
Fotos: Hersteller<br />
Kein Reiben und keine<br />
Druckstellen dank spezieller<br />
Flachnähte – das verspricht<br />
die Performance-Short von<br />
CEP. Die gezielt eingesetzte<br />
Medi-Compression sorgt für<br />
den Extrakick Energie und<br />
perfekte Erholung.<br />
www.cepsports.at<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
129
INFOS & BUCHUNGEN<br />
HOTEL TAURERWIRT<br />
9981 Kals am Großglockner<br />
T. +43 48 76/82 26<br />
info@taurerwirt.at<br />
www.taurerwirt.at<br />
SPORTLICH AKTIV<br />
VON FRÜH BIS SPÄT<br />
Das Hotel Taurerwirt in Kals am Großglockner liegt<br />
mitten im Nationalpark Hohe Tauern. Es ist ideal für<br />
sportliche Aktivitäten von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang.<br />
Ein Highlight <strong>2018</strong>: das Trainingscamp für<br />
das Trailrunning-Abenteuer „Großglockner Ultratrail“.<br />
ANGEBOT<br />
TRAININGSCAMP „RUN & FUN“<br />
VON 1. BIS 8. JULI <strong>2018</strong><br />
Die ideale Vorbereitungswoche<br />
auf den Großglockner Ultratrail,<br />
das Trailrunning-Abenteuer rund<br />
um den Glockner (27.–29. Juli)<br />
7 Übernachtungen,<br />
reichhaltiges Frühstücksbuffet,<br />
Tee und Kuchen am Nachmittag,<br />
viergängiges Abendmenü,<br />
wohlfühlen im GlocknerSpa,<br />
2 x Begleitung durch Heinrich<br />
Rogl, 1 x Kraft schöpfen mit<br />
Martin Graz (beide erfahrene<br />
Ultratrail-Teilnehmer)<br />
€ 790,– pro Person<br />
Die Natur im Kalsertal schenkt Kraft<br />
und macht Lust auf Abenteuer: Solche<br />
wie den „Großglockner Ultratrail“, bei dem<br />
der Glockner umrundet wird. Für Teilnehmer<br />
an diesem Trailrunning-Topevent (mit<br />
Distanzen zwischen 30 und 110 km) haben<br />
die Taurerwirt-Gastgeber ein tolles Vorbereitungspaket<br />
geschnürt (siehe links). Was<br />
sonst noch für den Taurerwirt spricht:<br />
Natürlich verwöhnt …<br />
Küchenchef Sigi genießt es, dich mit regionalen<br />
Produkten zu verwöhnen.<br />
Natürlich vital …<br />
Der „GlocknerSpa“ ist ein Ort der Wärme<br />
und Regeneration. Saunen und Ruheräume,<br />
Massagen und Kräuterbäder oder erfrischende<br />
Kosmetikanwendungen wie das<br />
„Original Taurerwirt Gletscherschliffpeeling“<br />
sind Wohltaten für Körper und Geist.<br />
Natürlich entspannt …<br />
„Schlafen wie die Murmeltiere“ – ein gesunder<br />
Schlaf ist im Urlaub sehr wichtig.<br />
Umso mehr, wenn es Großes zu leisten<br />
gilt. Die Lage am Ende des Tales garantiert<br />
Ruhe und Entschleunigung.<br />
Natürlich umweltbewusst …<br />
Der gewissenhafte Umgang mit Naturressourcen,<br />
Umweltbewusstsein und Regionalität<br />
liegen der Gastgeberfamilie seit Generationen<br />
am Herzen.<br />
Natürlich aktiv ...<br />
Die Mitglieder der Gastgeberfamilie sind<br />
von Kindesbeinen an sehr naturverbunden.<br />
Sie begleiten ihre Gäste zu allen Jahreszeiten<br />
als Wander- und Naturführer, Fischer und<br />
Jäger in die einmalig schöne Natur des Nationalparks<br />
Hohe Tauern.<br />
Fotos: Taurerwirt, Großglockner ULTRA-TRAIL®<br />
130 <strong>SPORTaktiv</strong>
TECHNIK | MENSCHEN | MATERIAL<br />
BIKE<br />
DER ÖTZTALER RUFT<br />
Bis 28. <strong>Februar</strong> läuft noch die<br />
Online-Anmeldephase für den<br />
legendären Ötztaler Radmarathon am<br />
2. September (238 km, 5500 hm).<br />
Die Organisatoren rechnen mit 15.000<br />
Anmeldungen für die 4500 Startplätze.<br />
Ab 8. März werden die begehrten<br />
Startnummern dann ausgelost.<br />
www.oetztaler-radmarathon.com<br />
Fotos: Ötztal Tourismus, Hartenberger/Kärnten Werbung, Mountainbike Challenge<br />
LAUFEND AKTUELLE STORYS,<br />
TRENDS UND TIPPS RUND<br />
UMS THEMA RAD AUF:<br />
WWW.SPORTAKTIV.COM<br />
150 AUF DER „FLUCHT“<br />
Der Andrang zur zweiten Auflage der „Fuga 300“ ist<br />
derart enorm, dass sich die Veranstalter entschieden<br />
haben, das Starterkontingent noch einmal zu erhöhen.<br />
Kein Wunder, wo sonst gibt es schon die Möglichkeit,<br />
vom Gletscher ans Meer zu radeln, vom Glockner nach<br />
Grado? Somit können jetzt am 23. Juni 150 anstatt der<br />
100 Radsportler über die 300 Kilometer und durch drei<br />
Länder mitfahren. Rasch anmelden!<br />
www.fuga300.com<br />
HERAUSFORDERUNG<br />
Österreichs größte Rennserie für<br />
Marathonbiker geht in die neue Saison,<br />
die <strong>2018</strong>er-Termine der Centurion MTB<br />
Challenge stehen fest: Los geht es am<br />
29. April in St. Veit/Gölsen, nach Stationen<br />
in Graz-Stattegg, Maria Lankowitz, Kleinzell,<br />
Pöllau, Kirchberg (neu), Bad Goisern<br />
und Krumbach kommt es am 13./14. Oktober<br />
zur Schlussveranstaltung in Pöllau.<br />
Parallel gibt es die Junior Challenge.<br />
www.mountainbike-challenge.at<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
131
DER MIT DEM<br />
VERKEHR<br />
SCHWIMMT<br />
IM WINTER FAHREN NUR DIE HARTEN FAHRRAD. ODER DIE,<br />
DIE DAMIT IHREN LEBENSUNTERHALT VERDIENEN MÜSSEN.<br />
EIN TAG MIT DEM FAHRRADBOTEN LUKAS KIENREICH.<br />
VON CHRISTOPH HEIGL<br />
FOTOS: THOMAS POLZER<br />
Fast hätte ich es übersehen. Mit einem kleinen<br />
Handzeichen zeigt mir Lukas an, dass wir<br />
rechts in die nächste Gasse abbiegen. Volles<br />
Tempo, gerade noch gut gegangen, am Bus bin<br />
ich knapp vorbei. Lukas Kienreich ist es nicht<br />
gewohnt, dass jemand in seinem Windschatten<br />
hängt. Er muss die Lücken im Verkehr normalerweise<br />
nur für sich finden. Heute ist alles<br />
anders, heute hat er einen Praktikanten. Mich.<br />
„Wenn jemand bei uns neu anfangen will,<br />
nehme ich ihn mit auf die Tour. Da stellt sich<br />
schnell heraus, ob er als Radbote geeignet ist.<br />
Es geht nicht nur ums Radfahren, man muss<br />
auch navigieren und die Aufträge erfüllen können.<br />
Und wir fahren auch, wenn es ungemütlich<br />
ist. Aber wir nehmen eh nicht jeden.“<br />
Kienreich arbeitet seit fünf Jahren als Fahrradbote<br />
in Graz. Er fährt das ganze Jahr, bei jedem<br />
Wetter. „Im Sommer wie im Winter ist es<br />
herrlich, so durch die Stadt zu flitzen. Außer es<br />
regnet. Wenn ich Schichten mit zehn Stunden<br />
mache, komme ich am Tag auf 150 Rad-Kilometer<br />
nur im Stadtgebiet.“<br />
Heute ist es nicht ganz so herrlich. Bei meinem<br />
Vorschlag in der Redaktion, einem echten<br />
Winter-Radfahrer auf den Zahn zu fühlen,<br />
hätte ich zwar ahnen können, dass sie mich<br />
selbst mit auf die Reise schicken werden, aber<br />
dass wir uns just den kältesten Tag dieses Winters<br />
aussuchen sollten, ist ein besonderer Gag.<br />
Minus 12 Grad zeigt das Thermometer, als ich<br />
aufs Rad steige, minus acht, als wir die Schicht<br />
in der Grazer Innenstadt beginnen. „Geht eh“,<br />
sagt Lukas und tritt in die Pedale. Da habe ich<br />
noch kaum den gelben Riesenrucksack von<br />
„Veloblitz“ am Rücken. Erstes Ziel ist eine<br />
Druckerei, dann geht es in den Norden der<br />
Stadt. Mir wird schnell warm, um nicht zu<br />
sagen brennheiß, denn der schnelle Bote ist ein<br />
verdammt flinker Radfahrer. Nach 15 Minuten<br />
denke ich an den Abbruch der Mission. Ich<br />
behindere ihn nur. „Mein Körper hat fast zwei<br />
132 <strong>SPORTaktiv</strong>
Lass Dir Deine Tour vom<br />
regen nichT vermiesen!<br />
Mit der deltaShield bist du gegen alle<br />
elemente geschützt. da macht das<br />
Fahren im Regen wieder Spass. Mit der<br />
in höchstem Maße atmungsaktiven<br />
und wasserdichten aquatec Membran<br />
bleibst du innen und außen garantiert<br />
trocken. der ultimative Schutz gegen<br />
alle elemente!<br />
LUKAS<br />
KIENREICH<br />
ist Fahrradkurier bei<br />
„Veloblitz“ in Graz.<br />
In seinen Schichten<br />
fährt er bis zu<br />
150 km am Tag<br />
im Stadtgebiet.<br />
Im Sommer und<br />
im Winter.<br />
Jahre gebraucht, um sich an diese Belastungen zu<br />
gewöhnen. Dieses ständige Stop-and-go ist nicht<br />
ohne.“ Mir kommt es wie ein hartes Intervalltraining<br />
vor. Lukas beschleunigt sein Rad extrem schnell<br />
von null auf Reisegeschwindigkeit, der Antritt des<br />
schlanken Mannes ist beachtlich.<br />
Regenjacke<br />
deltaShield / BBW-268<br />
Keine Mona Lisa<br />
Dabei hat sein Rad nur einen Gang. Es ist ein sogenanntes<br />
Fixie (von „fixed gear“), hat keine Hinterbremse<br />
und auch keinen Freilauf. Radfreaks, und<br />
dazu zählen die meisten Botenfahrer, lieben diese<br />
Simplizität. „Das gehört einfach dazu, wenn man<br />
Fahrradbote ist“, findet Kienreich. Zu seinem Arbeitsgerät<br />
hat der 32-Jährige eine gespaltene Beziehung.<br />
„Viele finden es hässlich“, lacht er, „aber es erfüllt<br />
seinen Zweck.“ Das ehemalige Bahn-Rennrad ist optisch<br />
wahrlich keine Mona Lisa, es ist abgeschunden,<br />
abgeklebt, aber es hält. Die verstärkten Rennradreifen<br />
(„normale 8 bar Luft“) müssen Rollsplit, Glassplitter<br />
und gelegentlich Schotter aushalten. „Einen Patschen<br />
Fotos: Thomas Polzer
habe ich aber extrem selten.“ Das verwundert bei<br />
10.000 Kilometern Arbeitsleistung pro Jahr.<br />
„Darf mein Kollege mit?“ Wir stehen an der Sicherheitsschleuse<br />
eines bekannten Konzerns. Da<br />
darf nicht jeder rein, aber sein Name ist hinterlegt,<br />
ich darf gnädigerweise mit. Bis zu acht Aufträge<br />
werden gleichzeitig erledigt, das können pro Runde<br />
bis zu 20 Stopps sein. Transportiert wird alles,<br />
was im Rucksack Platz hat, meistens Laborproben,<br />
Dokumente und Medikamente. Nachdem wir auch<br />
einen 12er-Gabelschlüssel zugestellt haben, kriegt<br />
Lukas per eigens programmierter App einen brisanten<br />
Auftrag. „Jetzt müssen wir schnell sein.“ War<br />
das bis jetzt nicht schnell??? Eine sogenannte „Expressfahrt“<br />
steht an, oft ein medizinischer Notfall.<br />
Volle Kanne zum Krankenhaus, runter vom Rad,<br />
durch Gänge und Räume laufen, jemand händigt<br />
uns einen Beutel aus. „Was ist da drin???“ – „Frag<br />
lieber nicht!“ Das Ding, wohl eine Gewebeprobe,<br />
denke ich mir, stammt von einem Mann, der am<br />
OP-Tisch liegt, und muss sofort zur Pathologie am<br />
Stadtrand. Lukas tritt noch schneller, findet Abkürzungen,<br />
durchkreuzt Hinterhöfe, ich verliere völlig<br />
die Orientierung, aber wir schaffen es rechtzeitig.<br />
Durchschnaufen, für ein paar Minuten rattern keine<br />
Aufträge aus der App.<br />
In der Freizeit: am Rad<br />
„Nein“, lacht Lukas in der kurzen Pause, „reich wird<br />
man davon sicher nicht. Aber so ist das, wenn man<br />
das Radfahren liebt.“ Für 30 Stunden ist der gelernte<br />
Maler aus Weiz angestellt, das umfasst Fahren und<br />
Funken in der Zentrale. Und was man kaum für<br />
möglich hält: In seiner „Freizeit“ sitzt er ebenfalls<br />
am Rad. Wie einige seiner Kollegen aus dem Botenumfeld<br />
wie Christoph Strasser, Severin Zotter<br />
und Franz Preihs ist auch Kienreich ein begeisterter<br />
Langstreckenfahrer. Bei Rennen wie Race Around<br />
Austria und Race Across the Alps landet er im Spitzenfeld.<br />
Ohne gelben Rucksack.<br />
Die Vormittagsschicht, rund 60 km, ist fast vorbei.<br />
Noch einmal ruckizucki in die Innenstadt. Man<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
135
Im Windschatten des Fahrradboten<br />
(unten) muss man auf der Hut sein.<br />
Unser Redakteur (rechts)<br />
dachte fast ans Aufgeben.<br />
BORDO ALA RM<br />
THE SOUND<br />
OF SECURITY<br />
Sorgen Sie für noch mehr Sicherheit und<br />
geben Sie Ihrem Fahrradschloss eine Stimme.<br />
Mit einem eingebauten 100 Dezibel lauten<br />
Warnsignal ist das BORDO Alarm so laut wie<br />
ein Presslufthammer und das neue Maß<br />
aller Dinge im Bereich der Faltschlösser.<br />
lernt, die Stadt aus einem anderen Blickwinkel zu<br />
sehen. Man ist in keine überfüllte Straßenbahn gequetscht<br />
oder ins Blechkleid eines Autos, man ist am<br />
Rad irgendwie freier, ein bisschen auf der anderen<br />
Seite der Gesellschaft. Eine ältere Dame geht bei Rot<br />
über den Zebrastreifen, wir müssen ihr ausweichen.<br />
Lukas selbst hält sich an so viele Regeln wie möglich.<br />
„Mit der Polizei haben wir nie ein Problem.“ Die<br />
Fahrweise fordert dennoch vollen Körpereinsatz.<br />
Über die Kante auf den Radweg springen, zwischen<br />
Müllabfuhr und Bus durchquetschen, dass beide<br />
Ellbogen streifen, spätestens jetzt weiß ich, warum<br />
Radkuriere oft sehr schmale Lenker haben – diesen<br />
Job würde ich keine Woche überleben. „Aber wenn<br />
sich alle an die Regeln halten, und das tun 99 Prozent,<br />
gibt es kaum unvorhersehbare Situationen.<br />
Man lernt, für die anderen mitzudenken und im<br />
Verkehr mitzuschwimmen“, lacht Lukas und schlängelt<br />
sich elegant zwischen einen BMW und einen<br />
Transporter. Für seinen Praktikanten ist die Lücke<br />
diesmal zu eng.<br />
Fotos: Thomas Polzer, Christoph Heigl<br />
136 <strong>SPORTaktiv</strong><br />
abus.com
„REICH WIRD MAN<br />
DAVON SICHER NICHT,<br />
ABER SO IST DAS,<br />
WENN MAN DAS<br />
RADFAHREN LIEBT.“<br />
DIE BELIEBTESTE MTB RENNSERIE ÖSTERREICHS<br />
Challenge Termine <strong>2018</strong><br />
29.04. St. Veit an der Gölsen, NÖ<br />
06.05. Graz/Stattegg, ST<br />
12.05. Maria Lankowitz, ST<br />
20.05. Kleinzell, OÖ<br />
16.06. Pöllau, ST<br />
23.06. Kirchberg, T<br />
14.07. Bad Goisern, OÖ<br />
26.08. Krumbach, NÖ<br />
<strong>2018</strong><br />
CENTURION<br />
NUMINISCARBON3000MOC18<br />
HAUPTGEWINN<br />
Junior Challenge Termine <strong>2018</strong><br />
05.05. Graz/Stattegg, ST<br />
13.05. Maria Lankowitz, ST<br />
19.05. Kleinzell, OÖ<br />
17.06. Pöllau, ST<br />
23.-24.06. Kirchberg, T<br />
15.07. Bad Goisern, OÖ<br />
12.08. Flachau, S<br />
15.09. Vorau, ST<br />
Challenge Schlussveranstaltung <strong>2018</strong><br />
13.-14.10. Pöllau, ST<br />
www.centurion-mountainbike-challenge.at<br />
Medienpartner<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
137
NEUE<br />
BIKETRAILS IM<br />
SALZBURGERLAND<br />
Flowige Anlieger und Wellen, steile Stufen,<br />
enge Kehren und versteckte Linien durch<br />
rutschige Wurzelfelder …<br />
Mehr und mehr Biker zieht es auf ursprüngliche<br />
Pfade – und alle haben dabei ihre ganz speziellen<br />
Vorlieben und individuellen Vorstellungen<br />
vom Heiligen Gral. Ob aus eigener Kraft in die<br />
entlegensten Winkel der tiefsten Seitentäler oder<br />
schwerelos via Seilbahn hinauf auf die Gipfel:<br />
Was zählt, ist die ungefilterte Nähe zur Natur, die<br />
unbestechliche Kraft der Berge – und der Trail<br />
unter den Stollen.<br />
Fotos: Erwin Haiden, Natahn Hughes, David Schultheiss<br />
138 <strong>SPORTaktiv</strong>
Das Trailangebot im SalzburgerLand wächst Jahr<br />
für Jahr: Singletrail Großarltal, Matzalmtrail<br />
(Saalfelden Leogang), Hirschleitentrail (Wagrain-<br />
Kleinarl), Bertahoftrail (Gastein), Wetterkreuztrail<br />
(Unken im Salzburger Saalachtal) und Flow-Trail<br />
Hochkönig (Dienten) sind neu entstanden, die<br />
Pro-Line am Reiterkogel in Saalbach Hinterglemm<br />
wurde neu überarbeitet! Alle 7 Trails – und viele<br />
weitere Biketouren finden Sie im neuen 82-Seiten-<br />
Magazin „Bikezeit SalzburgerLand <strong>2018</strong>“ (kostenlos<br />
unter shop.salzburgerland.com).<br />
Alle Trails online unter bike.salzburgerland.com<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
139
DER PERFEKTE<br />
STARTSCHUSS<br />
AM RAD<br />
AnRADeln in Bad RADkersburg!<br />
Zum Frühlingsstart verwandelt sich<br />
der Thermenort vom 4. bis 8. April<br />
in ein Radmekka für Hobbyradler,<br />
Kinder und Familien.<br />
Wenn in vielen Regionen Österreichs<br />
noch die letzten Reste von<br />
Schnee und Eis mit den Plusgraden<br />
raufen, lacht der steirische Süden<br />
schon längst mit der Sonne um die Wette.<br />
In der Region um Bad Radkersburg ist man<br />
klimatisch begünstigt und kann schon ein<br />
paar Tage früher als Restösterreich in den<br />
Frühling starten.<br />
Das können in der Südsteiermark vor allem<br />
die Radfahrer ausnutzen, die den Win-<br />
Foto: TVB Radkersburg<br />
140 <strong>SPORTaktiv</strong>
ACHT GRÜNDE<br />
FÜRS ANRADELN<br />
1 Früher Frühling – Das<br />
mediterrane Klima beschert<br />
der Region einen herrlich<br />
frühen Frühlingsstart<br />
Alles dreht sich am<br />
Hauptplatz um Kinder,<br />
Familien, Nostalgieräder,<br />
Mountainbiker<br />
und Rennradfreunde.<br />
2 Erlebnisreichste und<br />
sonnigste RADregion<br />
Österreichs<br />
3 Abwechslungsreiche<br />
Touren für Renn- &<br />
Genussradler und für Familien<br />
4 RAD-Guides<br />
begleiten die Tour<br />
5 Regionale Kulinarik<br />
6 Startsackerl mit<br />
vielen Goodies<br />
7 Kein Nenngeld beim<br />
AnRADeln<br />
8 Regeneration im<br />
mineralreichen Thermalwasser<br />
ter über sehnsüchtigst auf trockene Straßen<br />
und Kurbeln in dünneren Trikots gewartet<br />
haben. Bad Radkersburg spricht mit dem<br />
großen RAD-Opening aber nicht nur die<br />
Hobby- und Genussfahrer, sondern auch<br />
die Kinder und Familien an.<br />
Los geht es am Freitag, dem 6. April,<br />
mit der City Trophy am Hauptplatz (ab<br />
18 Uhr), bei der ein Ausscheidungsrennen<br />
gefahren wird. Das große AnRADeln<br />
erfolgt am Samstag, dem 7. April: Ab 11<br />
Uhr werden fünf verschiedene Touren von<br />
familienfreundlichen 15 bis knackigen 75<br />
Kilometern angeboten. Ab 10 Uhr gibt es<br />
ein Rahmenprogramm mit Live-Musik,<br />
Gesundheitsstraße, Radneuheiten<br />
und regionalen Schmankerln. Ausklingen<br />
wird das Radfest am Sonntag<br />
ab 9 Uhr mit gemütlichen Ausfahrten<br />
wie der Weinland-Tour (Rennrad, 70<br />
km), der Murauen-Tour (25 km) und<br />
der Familientour (15 km).<br />
Für sportlich Ambitionierte und<br />
Kilometer-Sammler bietet parallel in<br />
dieser Woche das RennRADcamp mit<br />
Edi Fuchs (4. bis 8. April) tägliche<br />
Rennradtouren und professionelle<br />
Betreuung.<br />
ANRADELN <strong>2018</strong><br />
Startschuss der Radsaison in<br />
Bad Radkersburg vom 6. bis 8.<br />
April mit City Trophy am Freitag,<br />
AnRADeln am Samstag und<br />
AusRADeln am Sonntag.<br />
RENNRADCAMP <strong>2018</strong><br />
Vom 4. bis 8. April, tägliche Rennradtouren<br />
mit Edi Fuchs zwischen 50<br />
und 140 Kilometer, Nächtigung<br />
im Gasthof „Zum Lindenhof“<br />
www.badradkersburg.at<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
141
NOCH MEHR<br />
ÖL IM FEUER<br />
E-BIKES MACHEN GROSSEN SPASS,<br />
SORGEN ABER AUCH FÜR MEHR UNFÄLLE.<br />
UND DIE BRANCHE HAT MIT ILLEGALEM<br />
E-BIKE-TUNING ZU KÄMPFEN.<br />
VON CHRISTOPH HEIGL<br />
Konfliktthema E-Bike: Nicht nur<br />
wegen der elektrischen Schubhilfe<br />
an sich, die viele „Muskelbiker“<br />
aus dem emotionalen Gleichgewicht<br />
bringt, auch wegen aktueller Unfallzahlen<br />
und dem Tuning-Thema sind<br />
die elektrischen Räder ein Reizthema.<br />
Die E-Bikes haben aber einen Siegeszug<br />
angetreten und lassen die Bike-Branche<br />
über kräftige Zuwächse jubeln.<br />
Ohne mit Emotionen zu spielen<br />
die nüchternen Zahlen: Im Jahr 2016<br />
Foto: iStock<br />
142 <strong>SPORTaktiv</strong>
TIPPS UND TRICKS FÜR DIE<br />
SICHERE FAHRT MIT DEM E-BIKE:<br />
(QUELLE: KFV)<br />
+ Das Gleichgewicht schulen: Auch langsame<br />
Geschwindig keiten müssen geübt werden.<br />
+ Vorsicht beim Anfahren: Die Schubkraft des<br />
Elektro motors kann überraschend einsetzen.<br />
+ Fahrradhelme verhindern schwere Kopf verletzungen.<br />
+ Finger weg vom Tuning! Es ist riskant und illegal. Mit<br />
schnelleren S-Pedelecs (bis zu 45 km/h) ist das Fahren auf<br />
Radwegen verboten.<br />
+ Fahrroutine entwickeln: Nicht nur Fahranfänger,<br />
auch Fort geschrittene profitieren von E-Bike-Kursen.<br />
+ Vor der Inbetriebnahme des neuen E-Bikes<br />
die Betriebsanleitung sichten, um sich mit den<br />
Funktionen des E-Bikes vertraut zu machen.<br />
+ Die Funktionsprüfung von Reifen, Schaltung, Bremsen,<br />
Licht & Co ist ein Muss vor jeder Ausfahrt.<br />
verunfallten österreichweit 3700 Personen<br />
mit dem E-Bike so schwer, dass<br />
sie im Krankenhaus behandelt werden<br />
mussten, meldet das Kuratorium für<br />
Verkehrssicherheit (KFV). Der Anteil an<br />
stationären Fällen war bei E-Bike-Unfällen<br />
mit 46 Prozent höher als bei Unfällen<br />
mit herkömmlichen Fahrrädern (31<br />
Prozent), die Verletzungsschwere somit<br />
tendenziell höher. Auch die Naturfreunde<br />
Österreich widmen sich dem Thema:<br />
„Die Gründe für die Unfallhäufung<br />
mit E-Bikes sind in erster Linie höhere<br />
Geschwindigkeit und der damit verlängerte<br />
Bremsweg sowie die veränderte<br />
Kurvendynamik im Vergleich mit einem<br />
Fahrrad ohne E-Antrieb“, heißt es in der<br />
Aussendung. Die Naturfreunde starten<br />
eine Informations- und Praxiskampagne,<br />
in 20 Roadshows bietet man Information<br />
zu Umgang und Problematik.<br />
Aktuell ist jedes fünfte in Österreich<br />
verkaufte Fahrrad ein E-Bike, Tendenz<br />
steigend. Bei knapp 400.000 bundesweit<br />
verkauften Rädern sind also mehr<br />
als 80.000 davon E-Bikes (2016 exakt:<br />
86.546). Wobei man dagegenhalten<br />
kann, dass bei diesem Trend zum<br />
schnelleren Fahren die Unfallhäufung<br />
fast logischerweise steigen muss.<br />
Und jetzt noch Tuning...<br />
Was zusätzlich Öl ins Feuer gießt, ist<br />
die Tatsache, dass viele Radfahrer trotz<br />
ansehnlicher Schubkraft ihrer Antriebe<br />
nicht zufriedengestellt sind und das<br />
technisch Machbare mit Tuning ausreizen.<br />
Dann wird’s gefährlich und illegal.<br />
Bei der Eurobike in Deutschland, der<br />
größten Fahrradfachmesse der Welt, war<br />
das auch ein Thema. Die Dunkelziffer<br />
an aufgemotzten Bikes schätzte ein deutscher<br />
Händler auf „rund 50 Prozent“.<br />
Auch wenn das zu hoch gegriffen sein<br />
mag, selbst in Österreich lassen Erfahrungsberichte<br />
aus dem Handel auf eine<br />
hohe Dunkelziffer schließen. „Aber es<br />
gibt noch keine zuverlässigen Zahlen,<br />
weil das E-Bike-Tuning ein relativ neues<br />
Phänomen ist“, sagt Armin Kaltenegger,<br />
Leiter der Rechtsabteilung beim KFV.<br />
Tuning ist für geschickte Bastler<br />
keine große Aufgabe, denn die Motorsteuerung<br />
fast aller Hersteller ist gegen<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
143
29.05. - 02.06.<strong>2018</strong><br />
Es ist simpel:<br />
Mit Tuning-Produkten<br />
wird an<br />
der Kettenstrebe<br />
das Signal des<br />
Magneten halbiert,<br />
das E-Bike geht<br />
dann elektrisch<br />
bis zu 50 km/h<br />
schnell.<br />
MIT DEM<br />
E-MTB QUER<br />
DURCH SÜDTIROL<br />
www.emountainbike-experience.org<br />
IM MERANER LAND<br />
ALPIN MEDITERRANES LEBENSGEFÜ<br />
einen Eingriff kaum geschützt. Noch<br />
simpler ist das Anbringen eines Tuning-Chips<br />
an der Kettenstrebe (für wenige<br />
Euro im Internet erhältlich), der<br />
das Signal des Speichenmagneten am<br />
Hinterrad halbiert und somit die doppelte<br />
Geschwindigkeit ermöglicht, also<br />
50 km/h bis zur Motorabschaltung.<br />
Strafbare Handlung<br />
Das Kuratorium warnt: Rechtlich<br />
gesehen handelt es sich bei einem<br />
durch Speed-Tuning modifizierten<br />
E-Bike nicht mehr um ein Fahrrad,<br />
sondern um ein „nicht zugelassenes<br />
Kraftfahrzeug“. Mit diesem auf öffentlichen<br />
Wegen, Plätzen und Straßen<br />
unterwegs zu sein, ist eine strafbare<br />
Handlung und kann weitreichende<br />
Konsequenzen nach sich ziehen.<br />
„Höchstens 600 Watt Leistung und<br />
Motorunterstützung bis maximal 25<br />
km/h, das sind die Voraussetzungen,<br />
damit ein E-Bike als normales Fahrrad<br />
gilt“, erklärt KFV-Jurist Kaltenegger.<br />
„Stärkere oder schnellere E-Bikes<br />
sind Mopeds oder sogar Motorrädern<br />
gleichgestellt.“<br />
Diese Fahrzeuge benötigen einen<br />
Versicherungsschutz und Kennzeichen,<br />
die Lenker Führerschein und<br />
Helm. „Weder Fahrradwege noch die<br />
Fahrräder und Bauteile wie die Bremsen<br />
sind für diese Geschwindigkeiten<br />
ausgelegt“, erklärt Kaltenegger. Ein<br />
Aufprall mit 25 km/h ungebremst<br />
und ungeschützt gegen ein Hindernis<br />
kommt einem Sturz aus 2,5 Metern<br />
Höhe gleich. Bei getunten E-Bikes (bis<br />
zu 50 km/h) wäre das eine Fallhöhe<br />
von knapp 10 Metern – vergleichbar<br />
mit dem Sturz aus dem dritten<br />
Stock eines Gebäudes. Zudem drohen<br />
weitreichende Konsequenzen, wenn<br />
die Polizei das Fahrzeug als illegal<br />
erkennt: Verbot der Weiterfahrt, kein<br />
Versicherungsschutz bei einem Unfall,<br />
zivil- und strafrechtliche Verantwortung,<br />
wenn der Unfall auf das Tuning<br />
zurückzuführen ist.<br />
Genug der Droh-Szenarios. Die<br />
Branche ist wachsam, will für Klarheit<br />
und ungetrübte Freude am Radfahren<br />
sorgen und sagt dem Tuning den<br />
Kampf an. Claus Fleischer etwa deklariert<br />
sich als Geschäftsleiter von Bosch<br />
eBike Systems ganz klar: „Tuning ist<br />
kein Kavaliersdelikt, sondern eine<br />
Ordnungswidrigkeit. Wer Tuning-Kits<br />
verwendet oder sein Bosch-eBike-Sys-<br />
Fotos: iStock, Speedclip-Tuning
„EINE<br />
100-PROZENTIGE<br />
LÖSUNG GIBT ES<br />
AKTUELL<br />
JEDOCH NICHT.<br />
DAS IST EIN<br />
KATZ-UND-MAUS-SPIEL“<br />
© Jürgen Amann<br />
Mein Multitool:<br />
Das<br />
ATOMX<br />
Lynx<br />
tem anderweitig manipuliert, verliert<br />
sowohl seine Garantie- als auch seine<br />
Gewährleistungsansprüche. Zudem<br />
verringert sich in der Regel die Lebensdauer.<br />
Wir fordern daher alle<br />
E-Bike-Fahrer und Anbieter auf, Tuning<br />
zu unterlassen.“<br />
„Katz und Maus“<br />
Noch könne man das illegale Aufmotzen<br />
nicht wirksam verhindern, erzählt<br />
Fleischer: „Aber Bosch optimiert<br />
kontinuierlich seine Produkte und<br />
arbeitet an Maßnahmen, die das Tuning<br />
erschweren. Eine 100-prozentige<br />
Lösung gibt es aktuell jedoch nicht.<br />
Das ist ein Katz-und-Maus-Spiel wie<br />
in anderen Bereichen auch: Autos,<br />
Motorräder, Smartphones, Netzwerke,<br />
Firewalls oder Rechner – immer wieder<br />
werden neue Sicherheitssysteme<br />
und -software auf den Markt gebracht,<br />
diese anschließend entschlüsselt oder<br />
umgangen.“<br />
Die oft geforderte Anhebung der<br />
gesetzlichen 25-km/h-Regelung auf 33<br />
oder 35 km/h ist für Fleischer keine<br />
gute Idee: „Wir halten die aktuellen<br />
Richtlinien für angemessen. Das<br />
Pedelec bis 25 km/h gilt als Fahrrad<br />
mit allen Rechten und Pflichten: freie<br />
Nutzung, keine Versicherung, kein<br />
Kennzeichen, keine Helmpflicht. Das<br />
ist ein Grund, warum das E-Bike so<br />
erfolgreich ist. Diesen Status müssen<br />
wir schützen und erhalten.“<br />
ATOMX LYNX 6 27,5“ PLUS<br />
ER998<br />
Unbekanntes Gelände und neue<br />
Wege stellen mich auf meinen<br />
Reisen oft vor spannende<br />
Herausforderungen. Mit meinem<br />
neuen AtomX Lynx sehe ich<br />
diesen gelassen entgegen:<br />
160mm Federweg und 700Wh<br />
bieten ausreichend Reserven<br />
für jedes Bike-Abenteuer.<br />
Tobias Woggon, Bike-Traveller<br />
FOX FLOAT<br />
DPS<br />
FOX 36 FLOAT<br />
160mm<br />
Brose Drive S<br />
700 Wh<br />
LEGENDARY SINCE 1909.
DAS BILLIGSTE<br />
TUNING<br />
DER WELT<br />
JETZT EHRLICH: WER HAT SCHON<br />
ÜBERPRÜFT, OB DER RICHTIGE<br />
LUFTDRUCK IN DER FEDERGABEL IST?<br />
TEIL 1 UNSERER TECHNIK-SERIE.<br />
VON CHRISTOPH HEIGL<br />
FOTOS: THOMAS POLZER<br />
Fürs Aufmotzen und Verschönern ihrer<br />
geliebten Bikes geben Radfreaks gerne und<br />
hochmotiviert Unmengen an Geld aus. Zu<br />
Recht. Denn leichte Carbonfelgen, neue Reifen,<br />
eine Top-Federgabel und bissigere Bremsen<br />
machen Mountainbikes schneller. Allerdings<br />
brennt man sich dabei auch ganz leicht ein Loch<br />
ins Geldbörsel. Bike-Tuning ist teuer.<br />
Nur eine Tuningmaßnahme ist gratis: Luft.<br />
Egal, ob federleichtes Rennmodell für Marathons,<br />
robuste Dinger für Trailbikes oder massive<br />
Gabeln in Downhillboliden – in 95 von 100<br />
Bikes sorgt Luft für die Federung und Öl für die<br />
Dämpfung. Die restlichen 5 Prozent haben entweder<br />
eine Stahlfeder* oder Elastomergummis<br />
eingebaut. Doch kaum jemand nimmt sich die<br />
Zeit, den Luftdruck richtig einzustellen. Dabei<br />
hat das elementarste Auswirkungen auf die<br />
Performance des ganzen Bikes. Bei zu viel Luftdruck<br />
nutzt das Rad den vorhandenen Federweg<br />
nicht aus, hat zu wenig Traktion und Komfort<br />
und springt wie ein störrisches Pferd über den<br />
Trail. Bei zu wenig Luft taucht das Bike bei Gewichtsverlagerungen<br />
(z. B. Bremsmanöver, Wiegetritt<br />
oder Steilstufen) vorne zu tief ein und<br />
rauscht durch den Federweg, das Fahrverhalten<br />
wird schwammig. Im schlimmsten Fall fliegt<br />
man über den Lenker ab. Und schon die geringe<br />
Menge von 10 psi (= 0,7 bar) Luftdruck kann<br />
zwischen Gut und Böse entscheiden.<br />
Ein Geständnis: Ganz kostenlos ist das<br />
Lufttuning nicht, denn zumindest eine Federgabelpumpe<br />
sollte man besitzen. Damit kann<br />
man auch die hinteren Federelemente bei Fullsuspension-Bikes<br />
einstellen – das wollen wir<br />
hier der Einfachheit halber aber nur erwähnen.<br />
Federgabelpumpen haben einen kleinen Kolben,<br />
ein Manometer und sind ab 20 Euro in jedem<br />
Bikeshop oder Onlineversand erhältlich.<br />
* Bei Stahlfedern kann man logischerweise keinen Luftdruck<br />
einstellen. Hier kann man die Federn vorspannen<br />
(„Preload“) oder in unterschiedlichen Härten verwenden.<br />
146 <strong>SPORTaktiv</strong>
6.<br />
Entscheidend: Wie tief soll die<br />
Gabel einsinken? Wie hoch soll<br />
der Sag sein? Die Hersteller geben<br />
als Empfehlung 20 bis 25 Prozent<br />
des Maximalfederweges an,<br />
z.B. 25 mm bei 100 mm Federweg.<br />
MIT DER PUMPE IN DER HAND NÄHERT MAN SICH<br />
SEINEM BIKE. UND JETZT? WIE ERKENNT ODER<br />
ERMITTELT MAN DEN RICHTIGEN LUFTDRUCK?<br />
HIER EINE KURZE, GENERALISIERTE ANLEITUNG:<br />
1.<br />
2.<br />
3.<br />
Die einfachste Methode: Man<br />
schaut auf der Gabel nach, ob<br />
eine kleine Tabelle aufgedruckt<br />
ist. Die entsprechende Angabe<br />
ablesen und fertig, z.B. 65 psi<br />
bei 72 kg Körpergewicht.<br />
Ohne Etikett: Meistens am linken<br />
oberen Gabelholm befindet sich<br />
eine Abdeckung (oft mit Aufdruck<br />
„Air“), die man abschrauben<br />
kann. Darunter erscheint<br />
das Luftventil, ähnlich dem eines<br />
Autoreifens.<br />
Die Pumpe draufschrauben<br />
und die Luft komplett aus der<br />
Luftkammer auslassen. Dazu<br />
drückt man an der Pumpe den<br />
Ventilknopf an der Rückseite. Die<br />
Folge: Die Gabel sinkt ein, das<br />
Rad geht in die Knie.<br />
4.<br />
5.<br />
Jetzt einen Kabelbinder an einem der<br />
Tauchrohre befestigen und ganz nach unten<br />
schieben. Luft wieder hineinpumpen,<br />
bis die Gabel ganz herausfährt. Warum<br />
Kabelbinder? Nimmt man jetzt Lineal oder<br />
Maßband, kann man ablesen, wie viel sich<br />
die Gabel herausbewegt hat und hat somit<br />
den baubedingt maximal möglichen Federweg<br />
eruiert. Wer das schon weiß (Gabeln<br />
haben derzeit üblicherweise 80, 100 bis zu<br />
160 oder 170 mm Federweg), kann diesen<br />
Schritt überspringen.<br />
Jetzt wird’s lustig: Kabelbinder wieder<br />
runterschieben und am Rad Platz nehmen,<br />
in normaler Fahrposition. Man kann sich<br />
dazu auch an der Wand abstützen oder<br />
von einer zweiten Person helfen lassen.<br />
Die Gabel sinkt durch das Körpergewicht<br />
(keinen zusätzlichen Druck ausüben) wieder<br />
ein wenig ein – das ist der sogenannte<br />
„negative Federweg“ oder im Rennenglisch<br />
„Sag“. Vergleichbar mit einem Auto<br />
oder Motorrad, die durch Eigengewicht<br />
und Fahrer auch einfedern.<br />
7.<br />
8.<br />
9.<br />
Beim Test-Fahren sollte sich die<br />
Gabel nun schon fast perfekt<br />
verhalten und bei großen Hindernissen<br />
(Stufen, Sprüngen)<br />
nahe oder ganz an den maximalen<br />
Federweg herankommen.<br />
Praxistipp: Kabelbinder (manche<br />
Federgabeln haben von Werk<br />
aus rote Gummiringe installiert)<br />
drauflassen, so erkennt man<br />
permanent, ob der Druck passt.<br />
Je nach Zustand und Alter der<br />
Dichtungen sollte man den<br />
Druck vor jeder großen Tour<br />
oder vor jedem Rennen überprüfen.<br />
Technikmuffel können<br />
aufatmen: Manche Modelle verlieren<br />
selbst nach Jahren ohne<br />
Kontrolle keine oder kaum Luft.<br />
Jetzt geht es ans Feintuning:<br />
Fühlt sich die Gabel trotz gutem<br />
Richtwert zu hart an, einfach 5<br />
psi ablassen und nachprüfen. Ist<br />
sie zu weich, einfach 5 psi nachpumpen.<br />
Gibt es den perfekten<br />
Wert? Nein, die Vorlieben der<br />
Biker sind verschieden. Profis<br />
tunen sogar entsprechend dem<br />
Gelände: steil? flach? schnell?<br />
Sprünge?<br />
Passt das Set-up mit dem Luftdruck,<br />
kann man – falls vorhanden<br />
– die Dämpfungseinstellungen<br />
oben am rechten Gabelholm<br />
feintunen und das Ein- und<br />
Ausfedern der Gabel via Kontrolle<br />
des Öldurchflusses schneller<br />
oder langsamer einstellen. Aber<br />
das ist eine andere Geschichte.<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
147
EIN HERZ FÜR<br />
DEN RADSPORT<br />
Pioniere aus der Hansestadt<br />
Hamburg: Der deutsche Hersteller<br />
Stevens ist mit seinen Rädern<br />
dort, wo der Puls schlägt:<br />
auf der Straße, beim Kunden,<br />
auf den Rennstrecken.<br />
Zwei Brüder, eine Idee. Als Werner<br />
und Wolfgang von Hacht 1990 in<br />
Deutschland die Fahrradmarke Stevens<br />
gründeten, haben sie sich wohl selbst in den<br />
kühnsten Träumen nicht ausmalen können,<br />
was aus dem Baby einmal werden könnte.<br />
Doch die beiden haben schon damals etwas<br />
Entscheidendes mitgebracht: ein Herz für den<br />
Radsport. Beide waren aktive Radsportler.<br />
Das Herz von Stevens schlägt in Hamburg<br />
und die Synonyme für den Begriff hanseatisch<br />
sind auch so etwas wie die Säulen, auf denen<br />
der Erfolg der Radmarke steht: bodenständig<br />
und zugleich weltoffen, verlässlich und zugleich<br />
wagemutig, im Auftreten gerne Understatement<br />
und im Herzen überzeugt von der<br />
Freiheit im Denken und Handeln.<br />
Und so steht Stevens zum einen für europäische<br />
Wertarbeit, denn 85 Prozent der<br />
Räder werden in der EU montiert. Alle<br />
ANZEIGE / Fotos: Stevens Bikes<br />
148 <strong>SPORTaktiv</strong>
Ob Alpenbezwinger<br />
oder Kurvenräuber:<br />
Von Hamburg aus<br />
liefert Stevens in 30<br />
Länder und ist stolz<br />
auf europäische<br />
Wertarbeit.<br />
Rennrad, Bike und Co:<br />
Stevens ist ein<br />
Vollanbieter mit einer<br />
sehr umfangreichen<br />
Modellpalette .<br />
Laufräder werden selber eingespeicht. Mit<br />
dem Custom-Programm ist man Marktführer<br />
bei individuell aufgebauten Rennmaschinen<br />
in Deutschland. Zum anderen ist man nah<br />
am Puls der Zeit. Schon 1991 war Stevens<br />
auf der allerersten Eurobike und stellte seine<br />
ersten Modelle vor. Damals fertigte man als<br />
einer der Ersten Renn- und MTB-Rahmen<br />
aus Vollcarbon. Viele Hersteller, die sich diese<br />
Pioniertat auf die Fahnen hefteten, gibt es gar<br />
nicht mehr.<br />
Klare Richtung<br />
Stevens bietet Qualität und preiswerte Räder<br />
und hat eine ganz einfache Philosophie:<br />
„So lange weitermachen, bis man am Ziel<br />
ist – und das am besten als Erster.“ Im 29.<br />
Jahr des Bestehens ist Stevens einer der<br />
führenden Fahrradhersteller Deutschlands<br />
und auch in Österreich eine große Nummer.<br />
Die Palette umfasst alle Arten von Rennrädern<br />
(rund 20 Modelle), 30 Mountainbikes,<br />
Trekking- und Citybikes, viele Pedelecs und<br />
E-Bikes und natürlich Kinderräder. Die<br />
Bikes werden in mehr als 30 Ländern verkauft<br />
und seit jeher von etlichen führenden<br />
Teams in Straßen-, Cyclocross-, MTB- , Triathlon-<br />
und Bahnrennen eingesetzt.<br />
Und so müssen sie ausgesehen haben, die<br />
kühnsten Träume von Werner und Wolfgang<br />
von Hacht.<br />
DIE VIELFALT<br />
Einen Überblick über<br />
alle Serienräder und<br />
die Custom-Bikes, den<br />
Konfigurator und viele News<br />
rund um die Marke findet<br />
man im Netz unter<br />
www.stevensbikes.de<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
149
SPORTAKTIV & SCHLADMING-DACHSTEIN LADEN EIN ...<br />
DER<br />
HIT FÜR<br />
BIKER UND<br />
HIKER<br />
DIE TOURISMUSREGION<br />
SCHLADMING-DACHSTEIN<br />
UND SPORTAKTIV BIETEN AN:<br />
„BIKE & HIKE“ MIT<br />
NATURGENUSS UND<br />
HÜTTENKULINARIK FÜR<br />
RADFAHRER UND<br />
WANDERER.<br />
Das steirische Ennstal eignet sich<br />
perfekt fürs Mountainbiken<br />
und Wandern. Dass man diese<br />
zwei Sportarten optimal kombinieren<br />
kann, hat man in der Region Schladming-Dachstein<br />
erkannt. Auf gut<br />
Obersteirisch heißt das „Bike & Hike“.<br />
Die Idee dahinter ist naheliegend. Bei<br />
der Anfahrt zu den Wanderungen kann<br />
man Forststraßen und Auffahrten zeitsparend<br />
mit dem Bike bewältigen. Die<br />
konkrete Umsetzung der Idee erschließt<br />
das volle Potenzial, denn im Ennstal hat<br />
man dabei auch die Vorzüge der e-Bikes<br />
eingebunden. Mit einheimischen Bikern<br />
wurden ausgeschilderte Touren entwickelt<br />
(insgesamt 930 Kilometer Radrouten<br />
mit 25.000 Höhenmetern).<br />
Radeln und Laden<br />
Eine Besonderheit sind die 24 neuen<br />
„Bike & Hike“ Stationen quer über die<br />
Fotos: Höflehner, Rose Bikes, Raffalt, Schwaigerhof<br />
150 <strong>SPORTaktiv</strong>
DIE BIKE-HOTELS<br />
Hotel Sonnschupfer***S<br />
Alpenhotel Neuwirt****<br />
Alpenhotel<br />
Waldfrieden****<br />
Hotel Schwaigerhof****S<br />
Hotel Schütterhof****<br />
Hotel Restaurant Zirngast***<br />
TUI BLUE PULSE Hotel<br />
Hotel Die Barbara am WM<br />
Park Planai****<br />
Natur- & Wellnesshotel<br />
Höflehner****S<br />
Hotel Hartweger****<br />
Hotel Mitterhofer****<br />
Hotel Annelies****<br />
Traumhafte<br />
Kulisse und<br />
entspannte<br />
Unterkünfte sind<br />
der Trumpf in der<br />
Region Schladming-Dachstein.<br />
Berge der Region. Dort kann man das<br />
Bike abgeben und die Wanderung per<br />
Pedes starten. Das e-Bike wird in der<br />
Zwischenzeit auf den Hütten aufgeladen.<br />
20 der Stationen sind mit Ladegeräten<br />
der Firma Bosch ausgestattet.<br />
Nach der Wanderung muss man nicht<br />
mit dem Auto ins Tal und in die Unterkunft<br />
rattern, sondern kann die aktive<br />
Zeit im Sattel des (e-)Bikes fortsetzen.<br />
Auch die Umwelt sagt Danke.<br />
In Kooperation mit den ausgewiesenen<br />
Bike-Hotels Schladming-Dachstein<br />
bietet <strong>SPORTaktiv</strong> tolle Paketlösungen<br />
für unsere Leser an: Vom 27. Juni bis 1.<br />
Juli <strong>2018</strong> steigt das <strong>SPORTaktiv</strong>- und<br />
„Bike & Hike“-Genusstouren-Weekend<br />
(siehe Infos rechts). In den Paketen<br />
(ab 239 Euro) inkludiert sind geführte<br />
Touren, ein e-Bike-Test, Bike-Techniktrainings<br />
und tolle Willkommensgeschenke.<br />
PACKAGE<br />
• 27. Juni–1. Juli <strong>2018</strong><br />
• 4 Übernachtungen im<br />
Hotel deiner Wahl<br />
• 3 geführte „Bike & Hike“ Touren<br />
• Teste die neuesten e-Bikes<br />
von Ghost und Lapierre<br />
• Bike-Grundlagen<br />
Techniktraining<br />
• Willkommensgeschenke:<br />
Camelbak-Trinkflasche, Sonnnenbrille<br />
& ein <strong>SPORTaktiv</strong>-<br />
Headband von BUFF®<br />
DAS ANGEBOT<br />
5 TAGE/4 NÄCHTE<br />
27. JUNI–1. JULI <strong>2018</strong><br />
AB 239 €/PERSON<br />
BIKE.SCHLADMING-DACHSTEIN.AT<br />
URLAUBSREGION<br />
SCHLADMING-DACHSTEIN<br />
www.schladming-dachstein.at<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
151
AUS<br />
PRO<br />
BIERT<br />
BIKE<br />
WIR HABEN DREI<br />
PRODUKTE AUSPROBIERT,<br />
DIE DEN BIKER-ALLTAG<br />
ERLEICHTERN SOLLTEN.<br />
VON CHRISTOPH HEIGL<br />
BIKEN MIT BISS<br />
Laut wie Motörhead! Mit Spikes in den Reifen<br />
schafft man einen Soundteppich fast wie<br />
Heavy-Metal-Gitarren. Wir sind verschiedene<br />
Modelle gefahren, in 26, 27,5 und 29 Zoll. Auch<br />
ein Fatbike mit Spikes gesellte sich dazu. Was<br />
für alle gilt: Spikereifen sind nicht gerade billig<br />
(Standard ab 45 Euro, Dillinger-Topmodelle<br />
bis zu 225 Euro) und auf Asphalt nicht gerade<br />
leise. Das Fatbike macht sogar richtig Krach.<br />
Auf Eis haben Spikereifen aber einen erstaunlichen<br />
Halt. Selbst steilste Winter-Trails kann<br />
man mit Spikes fahren. Das Fatbike potenziert<br />
diesen Effekt mit seinen ultrabreiten Walzen.<br />
Exakt 344 Spikes sind bei den sehr beliebten<br />
Schwalbe-Klassikern Ice Spiker Pro in der<br />
27,5+Version und 402 Spikes beim 29er verbaut.<br />
Der Spike-Körper rund um die Wolframcarbid-<br />
Krallen ist meist aus Alu, manche schwören auf<br />
Stahl. Die Spike-Stummel sind nur wenige Millimeter<br />
lang, aber extrem hart, halten Hunderte<br />
Kilometer (auch Asphalt) aus und überstehen<br />
mehrere Saisonen. Nur eines hat sich herausgestellt:<br />
Der Rollwiderstand, der sich bei 26,<br />
27,5 und 29 Zoll als nicht so dramatisch erweist,<br />
wird bei Spikes am Fat bike auf die Spitze getrieben.<br />
Diese Reifen rollen auf Asphalt wirklich<br />
schlecht. Und klar, das Gewicht! Sind gängige<br />
Reifen kaum schwerer als normale Allrounder<br />
(z. B. 890 Gramm für den 29er Ice Spiker Pro<br />
Liteskin), schlägt ein einziger Fatbike-Spike-<br />
Brummer an der Waage gewaltig aus. Der<br />
Snowshoe XL von Vee Tire wiegt mit seinen<br />
240 Spikes happige 1600 Gramm! Ein Reifen-<br />
Paar wuchtet also 3,2 Kilo an (rotierender)<br />
Masse aufs Bike. Die gewaltige Traktion muss<br />
man sich also mühsam verdienen.<br />
Fotos: Thomas Polzer, Christoph Heigl, Sahmurai<br />
152 <strong>SPORTaktiv</strong>
DER TASCHENTRICK<br />
Das mussten wir einfach ausprobieren:<br />
eine Radjacke von Mavic, die das Handy<br />
als Wegweiser integriert. Basis ist eine<br />
robuste, wasserdichte und schmutzabweisende<br />
Softshelljacke, die Cosmic Pro<br />
H2O Vision (UVP 320,–). Der Clou ist auf der<br />
Rückseite: Die mittlere der drei Taschen<br />
hat ein „Fenster“, eine durchsichtige Folie.<br />
Diese Tasche ist mit einem Reißverschluss<br />
versehen und 100 % wasserdicht, denn<br />
dort findet ein Smartphone Platz, das mit<br />
der Mavic-Vision-App zum Helfer wird. Ist<br />
die App aktiviert, zeigt sie dank Beschleunigungssensoren<br />
und Gyroskop dem Nachfolgenden<br />
deine Fahrtrichtung mit Symbolen<br />
am Display. Pfeile nach vorne, Pfeile<br />
nach links und rechts, wenn man abbiegt,<br />
und ein rot-schwarz blinkendes „X“ beim<br />
Bremsen. In unserem Test funktioniert<br />
das ganz passabel: Schon beim kleinsten<br />
Antippen der Bremse leuchtet das „X“.<br />
So sehen hinter dir fahrende Radler oder<br />
Autos im Finstern, was du machst. Nur die<br />
Abbiegefunktion hat trotz aller Updates und<br />
auf verschiedenen Handymodellen nicht<br />
funktioniert. Die Leistung des Akkus muss<br />
man bei längerer Fahrt im Auge haben.<br />
S.W.O.R.D – DAS SCHWERT<br />
DER SAHMURAI?<br />
Zieh! Beim „Sahmurai“-Schwert handelt<br />
es sich natürlich um kein Kampfgerät japanischer<br />
Abstammung, sondern um den<br />
sehr kreativen Ansatz in der Reifenreparatur<br />
von Stefan Sahm, deshalb SAHMurai.<br />
Der Deutsche entwickelte das S.W.O.R.D.<br />
(„Super Wicked Original Repair Device“,<br />
UVP € 29,90), um einen schlauchlosen<br />
Mountainbike-Reifen während einer Tour<br />
oder eines Rennens reparieren zu können.<br />
Die Komponenten des Tools (Feile, Gabel)<br />
sind in einer 21 cm langen Rolle integriert,<br />
zum Abdichten sind fünf Gummifäden<br />
dabei. Als Clou kann man die beiden Werkzeuge<br />
in die Lenkerenden schrauben und<br />
hat sie damit immer dabei. Doch Vorsicht:<br />
Beim Test haben wir einen Teil beim Biken<br />
im Gelände verloren. Das Einsetzen verlangt<br />
etwas Gefühl …<br />
Wie repariert man einen defekten Reifen?<br />
Kleine Löcher sollte die Dichtmilch verschließen.<br />
Größere Löcher (fingergroß)<br />
und Schnitte schafft die Milch nicht. Hier<br />
kommt das Sahmurai-Schwert zum Einsatz:<br />
Loch mit der Feile auf die richtige Größe<br />
ausweiten und mit der Gabel den Dichtfaden<br />
hineinstopfen. Gabel wieder abziehen.<br />
Den Rest erledigt die Dichtmilch. Den<br />
überstehenden Faden schneidet man ab,<br />
so steht nur ein kleiner, weicher Pfropfen<br />
aus dem Reifen raus. Den Reifen muss man<br />
dazu nicht abmontieren. Fazit: Zwei Minuten<br />
Zeitaufwand, funktionierte tadellos im<br />
Erstversuch.<br />
DIE FUGA 300 – <strong>2018</strong><br />
Die weltweit erste und<br />
einzige Radrennveranstaltung<br />
vom Gletscher zum Meer<br />
in nur einem Tag!<br />
Datum:<br />
Samstag, 23. Juni <strong>2018</strong><br />
Start:<br />
Kaiser-Franz-Josefs-Höhe–<br />
Großglockner (AUT)<br />
Ziel:<br />
Grado–Adriatisches Meer (ITA)<br />
Teilnehmeranzahl:<br />
Auf 150 Personen limitiert!<br />
BEREIT FÜR DIE FUGA 300?<br />
Anmeldung unter:<br />
www.fuga300.com<br />
Ein Event von:<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
153
DIE PERFEKTE<br />
RADJACKE ...<br />
... zu finden, ist nicht einfach. Nur<br />
wenige Hersteller verstehen die<br />
Anforderung, die Radfahrer an eine<br />
Jacke haben, die beim Biken oder<br />
am Rennrad gegen Wind und Wetter<br />
schützt. Wir haben für dich ein paar<br />
herausgesucht. Was wichtig ist: Eine<br />
Radjacke muss im Vorzimmer vor dem<br />
Spiegel nicht perfekt sitzen. Eine Radjacke<br />
muss dort glänzen, wo es zählt:<br />
am Rad! Liebe zum Detail erkennt<br />
man an deutlich (!) längeren Rückenteilen,<br />
langen Ärmeln, eng sitzenden<br />
Bundabschlüssen und einem engen<br />
und hohen Kragenabschluss. Kapuze?<br />
Na ja. Das ist eher ein modisches<br />
Statement, denn viele Kapuzen blasen<br />
sich beim Biken auf oder verfangen<br />
sich mit dem unteren Abschluss des<br />
Helmes, das kann die Beweglichkeit<br />
des Kopfes einschränken. Bei gut konstruierten<br />
Kaputzen passiert das nicht.<br />
Weitere Anforderungen: winddicht,<br />
wasserdicht – und dabei immer schön<br />
atmungsaktiv bleiben. Ist doch gar<br />
nicht so schwer, oder?<br />
NORRONA FJØRÅ<br />
CONVERTIBLE ALPHA60 M<br />
• fürs Biken an kalten Tagen<br />
• die DWR-Behandlung hält Schmutz<br />
und Nässe fern und kommt ohne<br />
umweltschädliche PFCs aus<br />
• ebenso umweltschonend sind die<br />
recycelten Materialien wie das<br />
windabweisende Obermaterial<br />
aus Polyester und das wärmende<br />
Polartec®-Alpha®- Innenfutter<br />
PREIS (UVP): € 299,–<br />
www.norrona.com<br />
BIKE<br />
JACKEN<br />
REGEN UND WIND VON AUSSEN, SCHWEISS VON|<br />
INNEN, DIESE JACKEN KOMMEN DAMIT KLAR|<br />
DAINESE AWA 3L JACKET.<br />
• dreilagige, wasserdichte<br />
Jacke für unterschiedliche<br />
Wetterbedingungen<br />
• die Konstruktion mit vollversiegelten<br />
Nähten und<br />
Vislon-Aquaguard-Reißverschluss<br />
trotzt stärkster<br />
Nässe und Kälte<br />
PREIS (UVP): € 239,–<br />
www.dainese.com<br />
BBB DELTASHIELD REGEN JACKE<br />
• wind- und wasserdichte<br />
Radjacke mit atmungsaktiver<br />
Aquatec-Membran<br />
• weiches und extrem flexibles<br />
Gewebe<br />
• alle Nähte sind vollständig versiegelt<br />
und damit wasserdicht<br />
• die Kapuze passt über den Helm<br />
• Mesh-Innenfutter für bessere<br />
Luftzirkulation und Feuchtigkeitsableitung<br />
PREIS (UVP): € 159,95<br />
beta.bbbcycling.com<br />
154 <strong>SPORTaktiv</strong>
ASSOS MILLE JACKET EV07<br />
• leistungsfähige, leichte Jacke, die<br />
in unseren Breitengraden oft<br />
getragen werden kann<br />
• plutocratLight auf der Vorderseite<br />
• sehr leichtes, atmungsaktives,<br />
wasserabweisendes Material<br />
• komfortable millePassform<br />
• hoher Tragekomfort durch neuen<br />
Schnitt am Kragen<br />
PREIS (UVP): € 170,–<br />
www.assos.com<br />
ENDURA MT500 WASSERDICHTE JACKE II<br />
• mehrfach preisgekrönte, extrem atmungsaktive<br />
Jacke<br />
• mit praktischen Details vollgepackt, eignet sich<br />
perfekt für ganztägige Bike-Expeditionen<br />
• aus dreilagigem wasserdichten ExoShell60-Material<br />
gefertigt, rundum nahtversiegelt<br />
• mit einem wasserabweisenden, hinterlegten<br />
Vislon-Reißverschluss versehen, erzielt damit einen<br />
hervorragenden Wetterschutz<br />
PREIS (UVP): € 229,99<br />
www.endurasport.com<br />
VAUDE MOAB JACKET III M<br />
• lässige Softshelljacke zum Mountainbiken<br />
• 80 % winddicht, wasserabweisend und sehr<br />
atmungsaktiv<br />
• leicht, elastisch, mit Kapuze<br />
• umweltfreundlich hergestellt<br />
PREIS (UVP): € 110,–<br />
www.vaude.com<br />
BETTER TO<br />
RIDE FREE.<br />
NEW!<br />
FREE LINE:<br />
Wasserdichte, PVC-freie Radtaschenserie in der<br />
typischen ORTLIEB Planenoptik. Der Umwelt zuliebe und<br />
in komplett neuen Farben erhältlich!<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
155
Bosch, FLYER, das Ausseerland & <strong>SPORTaktiv</strong> präsentieren:<br />
1. E-MOUNTAINBIKE-<br />
WOMEN CAMP<br />
24. bis 27. Mai <strong>2018</strong><br />
(Donnerstag bis Sonntag)<br />
• 3 Übernachtungen im Narzissenhotel ****<br />
in Bad Aussee<br />
• Halbpension<br />
• kostenfreies WLAN<br />
• 3 E-Bike-Touren (2 längere, 1 kürzere) im<br />
Ausseerland-Salzkammergut mit Bosch Uphill<br />
Flow Enthusiastin Greta Weithaler und weiblichen<br />
Guides des Narzissenhotels<br />
• Fahrtechnik-Training mit Greta Weithaler<br />
• Bike-Trikot als Geschenk<br />
• Testrad von FLYER<br />
• Lunchpaket<br />
• Relaxen im Narzissenbad<br />
• Ausseer „Wadl-Erfrischungsbehandlung“<br />
• optional <strong>SPORTaktiv</strong>-Campschutz powered by<br />
Nürnberger Versicherung für die Dauer des<br />
Camps<br />
PREIS: € 327,– pro Person<br />
(Aufenthalt im Doppelzimmer Standard)<br />
DAS ANGEBOT:<br />
4 TAGE UND 3 NÄCHTE<br />
MIT HALBPENSION, TESTRAD<br />
UND GESCHENKEN UM € 327,–<br />
TEILNEHMERINNEN<br />
max. 15 Personen<br />
PROGRAMM<br />
Donnerstag, 24. Mai<br />
• Selbstständige Anreise<br />
• Gemeinsames Abendessen der Teilnehmerinnen<br />
mit den Guides (19 Uhr)<br />
Freitag, 25. Mai<br />
• Ausgabe/Einstellen der E-MTBs<br />
• 1. gemeinsame Ausfahrt (rund 4 Stunden)<br />
mit Fahrtechniktraining<br />
• Fußzeremoniell mit Peeling und Massage<br />
Samstag, 26. Mai<br />
• 2. Ausfahrt (rund 5 Stunden)<br />
• Gemeinsames Abendessen (19 Uhr)<br />
Sonntag, 27. Mai<br />
• kurze Abschlusstour (ca. 2 Stunden)<br />
ZUM TESTEN<br />
Das FLYER Uproc 3 ist ein<br />
bärenstarkes E-MTB mit<br />
140 mm<br />
Federweg und<br />
Bosch-Antrieb.<br />
Programmänderungen vorbehalten<br />
156 <strong>SPORTaktiv</strong>
e-mtb women camp<br />
www.sportaktiv.com<br />
Ladies, aufgepasst! Eine einzigartige Möglichkeit<br />
tut sich auf, in einer reinen Frauengruppe<br />
und in traumhafter Landschaft<br />
Mountainbike zu fahren und pure Entspannung<br />
zu genießen. Als Bonus kann man dabei erste<br />
Erfahrungen mit topmodernen E-Bikes sammeln.<br />
Voilà, das erste E-MTB-Women-Camp Österreichs,<br />
das Bosch, <strong>SPORTaktiv</strong> und das Narzissenhotel<br />
in Bad Aussee exklusiv für 15 Leserinnen<br />
organisieren.<br />
Das Paket ist ein Genuss auf ganzer Linie: Vier<br />
Tage und drei Nächte in der malerischen Ausseer<br />
Bergwelt, Top-Unterkunft im Vier-Sterne-Haus<br />
mit allen Annehmlichkeiten und ein sportliches<br />
Programm, das sich sehen lassen kann. Natürlich<br />
sind beim Women-Camp als Guides nur weibliche<br />
Bikerinnen an Bord. Allen voran wird Bosch<br />
Uphill Flow Enthusiastin Greta Weithaler die<br />
Gruppe anführen. Die ehemalige Weltcup-Fahrerin<br />
mit Profi-Erfahrung weiß, was Frauen beim<br />
Biken wollen: „Die Teilnehmerinnen setzen sich<br />
auf das E-Bike, nach wenigen Metern fangen<br />
schon alle an zu schreien, zu lachen und haben einen<br />
Riesenspaß“, weiß die sympathische Südtirolerin<br />
von vielen E-Bike-Ausfahrten. Als Testbikes<br />
steht das FLYER Uproc 3 zur Verfügung.<br />
Doch nicht nur das Biken in der fantastischen<br />
Kulisse vom Ausseerland-Salzkammergut belebt<br />
die Sinne, im Narzissenhotel steht das Relaxen<br />
danach auch ganz oben. So fühlen sich die Bikerinnen<br />
rundherum wohl.<br />
DEIN GESCHENK<br />
Diese superlässige Bike-Shirt<br />
von Fanfiluca gibt es als<br />
Geschenk für alle Damen.<br />
Dazu ein Sportnahrungspaket<br />
von Peeroton für genügend<br />
Energie unterwegs.<br />
DIE UNTERKUNFT<br />
Das Narzissenhotel Bad Aussee<br />
inmitten der Ausseer Bergwelt<br />
Fotos: Hersteller, Narzissenhotel, Bosch<br />
Greta Weithaler von Bosch steht im Camp<br />
als Uphill Flow Expertin zur Verfügung.<br />
ANMELDUNG<br />
KONTAKT & BUCHUNG mit Kennwort<br />
„<strong>SPORTaktiv</strong> E-MTB-WOMEN-CAMP“<br />
Narzissenhotel Bad Aussee<br />
Pötschenstraße 172<br />
Tel. +43 36 22/553 00-200<br />
E-Mail: info@narzissenhotel.at<br />
www.narzissenhotel.at<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
157
UNSER PACKAGE-TIPP<br />
Halbpension ab 119 Euro pro<br />
Nacht für zwei Personen<br />
reservations@valamar.com<br />
Tel. + 385 52 465 000<br />
www.valamar.com<br />
URLAUBSTRAUM<br />
FÜR RADSPORTLER<br />
WO SICH HÜGEL UND DAS MEER<br />
TREFFEN: DORT STEHT DER GEHEIM-<br />
TIPP FÜR RADSPORTLER, DAS<br />
VALAMAR GIRANDELLA RESORT IM<br />
KROATISCHEN RABAC.<br />
A<br />
lleine schon die Landschaft ist einen Urlaub<br />
in Kroatien wert. Das herrliche Istrien, die<br />
Gegend rund um Rabac – „Wo sich Hügel<br />
und das Meer treffen“, schwärmen die Urlauber.<br />
Dort finden aber auch Hobby- und<br />
Freizeitsportler ihre Traumdestination.<br />
Erste Anlaufstelle vor Ort ist das Valamar<br />
Girandella Resort in der malerischen Girandella-Bucht.<br />
Das Premium-Resort mit<br />
vier bzw. fünf Sternen hat neben allem herkömmlichen<br />
Luxus auch Pakete für Radfahrer<br />
im Angebot, für Mountainbiker genauso<br />
wie für Rennradfahrer und Trekking-Biker.<br />
Selbst Profis nutzen das Angebot und die<br />
Straßen und Hügel ringsum, um wertvolle<br />
Trainingskilometer zu sammeln.<br />
Genussfahrer machen entspannte Touren,<br />
sportlich Ambitionierte nutzen das Bike<br />
Center Rabac, wo sich ein Bike Skills Park,<br />
ein Pumptrack und verschiedene Strecken<br />
befinden. Von Radkursen bis zu geführten<br />
Touren und Bike-Verleih wird alles geboten.<br />
Aktive Zeit für alle Gäste<br />
Im Valamar Girandella Resort selbst wird<br />
ein tägliches Fitnessprogramm organisiert:<br />
Für alle Altersgruppen und Fitness-Levels<br />
gibt es Training, Unterhaltung und Neues<br />
zu entdecken. Damit sollen alle Hotelgäste<br />
ermuntert werden, aktiv zu sein und die<br />
ganze Umgebung für erholsame Stunden zu<br />
nutzen. Natürlich kann man auch an den<br />
Pools, am Strand und in den vielen Restaurants<br />
und Bars entspannen.<br />
Fotos: Valamar<br />
158 <strong>SPORTaktiv</strong>
BLEIB<br />
FIT.<br />
JUBILÄUM<br />
IM EWIGEN EIS<br />
Von 29. Juni bis 1. Juli <strong>2018</strong> feiert die Zillertal<br />
Bike Challenge ihr zehnjähriges Jubiläum. Von<br />
Fügen aus geht es bei dem Drei-Tages-Rennen<br />
auf den Hintertuxer Gletscher.<br />
Fotos: Zillertal Tourismus / Simon Hausberger<br />
Ob Profi, Hobbybiker oder Renneinsteiger,<br />
für jeden ist bei der Zillertal Bike Challenge<br />
etwas dabei. Auch bei der 10. Auflage. Wie<br />
gewohnt, wird in drei Kategorien gefahren:<br />
Beim „King/Queen of the Mountain“ sind 190<br />
Kilometer und 9200 Höhenmeter zu bewältigen;<br />
beim „Prince/Princess of the Mountain“ sind es<br />
170 (5300 hm). „Lord/Lady of the Mountain“<br />
darf sich nennen, wer 130 Kilometer und 3800<br />
Höhenmeter am schnellsten bewältigt hat. Tolle<br />
Sache: Die ersten Rennkilometer sind für alle<br />
gleich. Novizen radeln also Seite an Seite mit<br />
den Profis wie Markus Kaufmann, amtierender<br />
„King“ und Fünffachsieger, der sagt: „Das fühlt<br />
sich total geil an. Es ist immer ein richtig tolles<br />
Event.“<br />
Gleich anmelden, der Run auf die Startplätze<br />
der Jubiläumsauflage ist bereits eröffnet.<br />
ZILLERTAL BIKE CHALLENGE<br />
Nenngebühr: 219 Euro inkl. Verpflegung, Startpräsente,<br />
Finisher-Trikot, Urkunde u. v. m.<br />
Nennschluss: 17. Juni <strong>2018</strong>.<br />
www.zillertal-bikechallenge.com<br />
ÖSTERREICHS GRÖSSTES<br />
AKTIVSPORT-MAGAZIN<br />
Erhältlich bei Intersport, SPORT 2000, Gigasport,<br />
XXL SPORTS, den Top100 Radshops, in ausgewählten<br />
Trafiken sowie im Abo. 6 Ausgaben pro Jahr um € 19,90.<br />
Abobestellung: 01-51414-800, abo@sportaktiv.com,<br />
www.magazin-abo.com. www.sportaktiv.com
ladies-bikecamp für einsteigerinnen<br />
DAS 2. SPORTAKTIV-<br />
LADIES-BIKECAMP<br />
Termin: 17.–20. Mai <strong>2018</strong><br />
im Naturpark Weissensee<br />
TEILNEHMER<br />
max. 24, die in 3 Gruppen aufgeteilt werden<br />
und mit wechselnden Guides fahren<br />
www.sportaktiv.com<br />
ANGIE HOHENWARTER<br />
fuhr Four-Cross- und<br />
Downhill-Rennen. Heute<br />
reist die Kärntnerin um<br />
die Welt, immer auf der<br />
Suche nach den<br />
besten Trails.<br />
ZIELGRUPPE<br />
Bike-Einsteigerinnen<br />
CAMPINHALT<br />
• Technik und Trailtechnik mit<br />
Angie Hohenwarter<br />
• Abfahren am neuen MTB-Trail<br />
Weissensee<br />
• Schrauber-Workshop<br />
• Bike- und SEEnerlebnis<br />
LEISTUNGEN<br />
• 3 Übernachtungen im Hotel Arlbergerhof<br />
Vital im Naturpark Weissensee<br />
• Verpflegung: Halbpension mit kulinarischen<br />
Genüssen aus Christines Küche<br />
• Teilnahme am dreitägigen Bikecamp-<br />
Programm, an zwei Tagen mit Angie<br />
Hohenwarter als Guide<br />
• optional <strong>SPORTaktiv</strong>-Campschutz<br />
powered by Nürnberger für die Dauer<br />
des Camps<br />
• TopPreis für <strong>SPORTaktiv</strong>-Leserinnen:<br />
€ 350,– p. P.<br />
• Aufpreis für Einzelzimmer: € 30,–<br />
BUCHUNGEN<br />
Direkt beim Hotel Arlbergerhof<br />
am Weissensee: Tel. 0 47 13/22 80<br />
info@arlbergerhof.at<br />
Infos zum Hotel: www.arlbergerhof.at<br />
Es gelten die allg. Bedingungen des<br />
österreichischen Hotelgesetzes<br />
GESCHENKT<br />
Ein Ultrasun-LSF-30-Sports-Gel; ein<br />
Top-Sportnahrungspaket von Peeroton;<br />
eine Dose Natur-Medizinprodukt<br />
von Panaceo<br />
DAS ANGEBOT:<br />
3 NÄCHTE IM<br />
ARLBERGERHOF<br />
VITAL UND 2 TAGE<br />
BIKEN MIT ANGIE<br />
HOHENWARTER<br />
UM € 350,–<br />
Die Vorfreude ist riesig – denn die<br />
wohl großartigste Frau in der<br />
heimischen Bikeszene wird die<br />
Teilnehmerinnen beim 2. <strong>SPORTaktiv</strong>-<br />
Ladies-Bikecamp begleiten: Angie<br />
Hohenwarter verbringt mit euch unvergessliche<br />
Tage im Naturpark Weissensee.<br />
Beim Techniktraining kommen Einsteigerinnen<br />
voll auf ihre Kosten, bei den<br />
Touren steht der Teamgeist ganz klar<br />
im Vordergrund. Die Ex-Downhillerin<br />
nimmt euch mit und zeigt euch die<br />
schönsten Plätze am See.<br />
Die Umgebung könnte nicht besser<br />
sein. Denn die Region Weissensee ist<br />
ein echtes Naturparadies für Biker. In<br />
Kombination mit dem Hybridschiff<br />
„MS Alpenperle“ ergeben sich zahlreiche<br />
Tourenmöglichkeiten.<br />
Residieren werden die Teilnehmerinnen<br />
bei unserem Camp im besten<br />
Stützpunkt: dem Arlbergerhof Vital am<br />
Weissensee. Hausherr Peter Schwarzenbacher<br />
ist sonst selbst der beste Guide<br />
für seine bikenden Gäste – bloß diesmal<br />
wird er Angie Hohenwarter den Vortritt<br />
lassen ...<br />
Fotos: Heiko Mandl/Alrbergerhof<br />
160 <strong>SPORTaktiv</strong>
TEUFEL<br />
KOMM RAUS<br />
WER MACHT MIT? SPORTAKTIV<br />
HAT WIEDER EIN TEAM BEI DER<br />
SALZKAMMERGUT-TROPHY!<br />
Es ist das Kultrennen in Österreich und<br />
europaweit ein Begriff: die Salzkammergut-Trophy<br />
in Bad Goisern und durch<br />
die ganze Welterbe-Region rund um den<br />
Hallstätter See. „Schuld“ daran ist die berüchtigte<br />
Extremdistanz. Sie zu schaffen,<br />
adelt jeden Mountainbiker, denn die 210<br />
Kilometer und 7119 Höhenmeter sind<br />
eine gewaltige Herausforderung. Einmal<br />
Hölle und zurück!<br />
Bei der heurigen Auflage zwischen 13.<br />
und 15. Juli (Marathon am 14. Juli)<br />
gibt es wieder die Auswahl von sieben<br />
Distanzen ab 22 km (700 hm), dazu die<br />
„Bosch eMTB-Challenge“ mit speziellem<br />
Wertungsmodus und wieder eine Wertung<br />
für Gravel-Bikes. 5000 Biker aus 40<br />
Nationen werden beim größten Marathon<br />
Österreichs erwartet.<br />
Logisch, dass <strong>SPORTaktiv</strong> live dabei<br />
ist und wieder ein Leserteam stellt. Wer<br />
sich rasch anmeldet, bekommt als Bonus<br />
Top-Geschenke unserer Partner.<br />
www.salzkammergut-trophy.at<br />
ANMELDUNG<br />
Sei mit uns dabei von 13. bis 15.<br />
Juli in Bad Goisern!<br />
www.trophy.at/anmeldung<br />
DAS „DOWE-SPORTAKTIV<br />
SLOW-MOTION-TEAM“<br />
Eine Besonderheit der<br />
Salzkammergut-Trophy ist die<br />
„Slow-Motion-Teamwertung“:<br />
Es gilt, möglichst viele Fahrer/-innen<br />
auf möglichst langen Distanzen in<br />
einem Team zu vereinen.<br />
Auf unsere Teammitglieder warten<br />
wieder wertvolle Goodies.<br />
Gemeinsam mit unseren Lesern<br />
versuchen wir, auch heuer wieder in<br />
dieser Wertung ganz vorne dabei zu<br />
sein – als „Dowe-<strong>SPORTaktiv</strong>-Team“.<br />
Alle, die bei der Trophy-<br />
Anmeldung unsere Teamnummer<br />
„55“ angeben, sind automatisch<br />
Teammitglieder.<br />
Goodies von Stevens<br />
und Dowe für<br />
die schnellsten<br />
Anmeldungen.<br />
Fotos: Marc Schwarz, Hersteller<br />
Als Belohnung gibt es Top-Goodies<br />
für die ersten, die sich anmelden:<br />
Die schnellsten 50 bekommen zur<br />
Anmeldung ein Dowe-MTB-Team-<br />
Trikot mit passender 3D-Trägerhose,<br />
die ersten 30 zusätzlich eine Stevens-Kappe<br />
und Sonderkonditionen<br />
beim Kauf eines Stevens-Bikes.<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
161
UCI Rad-WM Innsbruck Tirol <strong>2018</strong> & <strong>SPORTaktiv</strong> präsentieren:<br />
DER SPORTAKTIV<br />
WM-CHECK<br />
16. und 17. Juni <strong>2018</strong><br />
(Samstag/Sonntag)<br />
• Wir fahren in Kooperation mit den<br />
WM-Partnern drei Monate vor der<br />
UCI Straßenrad-WM in Tirol (WM-Termin 22.<br />
bis 30. September) zwei WM-Strecken ab<br />
• Radbegeisterte <strong>SPORTaktiv</strong>-Leser und<br />
Leserinnen können sich für das<br />
Spezialangebot bewerben, zehn werden<br />
von uns ausgewählt<br />
• Ein Leser wird mit einem Testpaket von<br />
Kooperationspartner Trek (Rad, Helm, Schuhe)<br />
unterstützt<br />
• Übernachtung im arte Hotel in Kufstein<br />
• Team-Trikot<br />
• Eintrittskarten zur Rad-WM im September<br />
• Ex-Profi und WM-Streckenchef<br />
Thomas Rohregger fährt als Guide,<br />
Martin Weiss ebenfalls<br />
• Erkundung der WM-Strecke am Rennrad<br />
zwischen Kufstein und Innsbruck<br />
(Teile des Herrenkurses, mit Höttinger Hölle)<br />
• Erkundung der WM-Strecke zwischen<br />
AREA 47 Ötztal und Innsbruck<br />
(Mannschaftszeitfahren)<br />
• Top-Service und Betreuung mit einem<br />
Begleitfahrzeug von Mavic<br />
PREIS: € 199,– pro Person<br />
PROGRAMM<br />
Samstag, 16. Juni:<br />
• individuelle Anreise nach Innsbruck<br />
zum Treffpunkt<br />
• Ausfahrt auf der Strecke des Mannschaftszeitfahrens<br />
vom Ötztal nach Innsbruck<br />
• Abendessen im Auracher Löchl in Kufstein<br />
Sonntag, 17. Juni:<br />
• Ausfahrt auf der Strecke des<br />
WM-Straßenrennens von Kufstein<br />
nach Innsbruck<br />
• Heimreise<br />
Programmänderungen vorbehalten<br />
DAS ANGEBOT:<br />
EIN WOCHENENDE MIT<br />
ÜBERNACHTUNG, SHUTTLE<br />
UND ZWEI PROFI-AUSFAHRTEN<br />
UM € 199,–<br />
DIE STRECKEN<br />
Wir testen zwei Strecken:<br />
das Mannschaftszeitfahren von der AREA 47 im Ötztal<br />
nach Innsbruck (Herren 62,1 km, 427 hm, Damen 53,8 km,<br />
152 hm), Stationen: Telfs, Zirl, Axams, Götzens<br />
das Straßenrennen von Kufstein nach Innsbruck (Herren<br />
265 km, 4670 hm), Stationen: Bad Häring, Mariastein,<br />
Breitenbach, Brixlegg, Schwaz, Gnadenwald, Hall, Igls<br />
162 <strong>SPORTaktiv</strong>
WIR SIND RAD-WM<br />
www.sportaktiv.com<br />
S<br />
ich einmal wie Weltmeister Peter Sagan<br />
fühlen? Wie Vuelta-Etappensieger Stefan<br />
Denifl, Chris Froome oder Nairo Quintana?<br />
<strong>SPORTaktiv</strong>, der Tourismusverband Kufsteinerland,<br />
die Tiroler Organisatoren der UCI Rad-<br />
WM und unsere Partner machen es möglich.<br />
Wir veranstalten am 16. und 17. Juni mit zehn<br />
<strong>SPORTaktiv</strong>-Lesern einen sportlichen Ausflug auf<br />
den Kursen der Straßenrad-Weltmeisterschaft, die<br />
von 22. bis 30. September in Tirol gastiert. Dort<br />
schauen wir uns die spektakulärsten Strecken an,<br />
Profis wie Thomas Rohregger und einige Überraschungsgäste<br />
erklären uns die Schlüsselpassagen<br />
und erzählen uns das eine oder andere Schmankerl<br />
aus der Welt des Radsports. Wir werden auch<br />
versuchen, die berüchtigte und viel diskutierte<br />
Steigung der „Höttinger Höll“ (28 Prozent!) in<br />
Innsbruck zu schaffen.<br />
Die WM-Gastgeber, die WM-Sponsoren und<br />
unsere Tourismuspartner sind auch an Bord. Wir<br />
nächtigen in Kufstein im arte Hotel, Trek stellt<br />
für einen Leser ein komplettes Testpaket zusammen,<br />
wir spendieren ein Spitzentrikot und für<br />
die WM-Rennen gibt es Eintrittskarten. Und das<br />
ganze zum Superpreis von 199,– Euro.<br />
Wichtig: Wir versuchen, die Schönheiten Tirols<br />
am Rennrad zu genießen, aber das wird wohl<br />
keine Bummelfahrt. Wer sich bei <strong>SPORTaktiv</strong> für<br />
die zehn Plätze bewirbt (mit Foto und Steckbrief),<br />
sollte sportlicher Rennradfahrer sein – oder Rennradfahrerin!<br />
– und bis Juni schon viele Kilometer<br />
in den Beinen haben.<br />
Fotos: Tirol Werbung/Oliver Soulas, arte Hotel Kufstein<br />
DIE UNTERKUNFT<br />
Wir nächtigen im arte Hotel im Herzen der Stadt Kufstein.<br />
www.arte-kufstein.at<br />
INFO ZUR UNTERKUNFT<br />
Tourismusverband Kufsteinerland<br />
Unterer Stadtplatz 11, 6330 Kufstein<br />
Tel. 43 53 72/622 07<br />
info@kufstein.com<br />
www.kufstein.com<br />
BEWERBUNG<br />
Bis 5. April <strong>2018</strong> an<br />
<strong>SPORTaktiv</strong>, Gadollaplatz 1, 8010 Graz<br />
E-Mail: office.sportaktiv@sportaktiv.com<br />
TEILNEHMER<br />
Max. 10 <strong>SPORTaktiv</strong>-Leser, Voraussetzung:<br />
gute Fitness und Radsportbegeisterung<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
163
PACKAGE-TIPP<br />
„Rennrad-Camp mit Jan Ullrich“<br />
Termin: 30. Mai bis 3. Juni <strong>2018</strong><br />
Inkludiert sind:<br />
• 4 Übernachtungen im Wohlfühlzimmer<br />
mit Halbpension und<br />
Stärkung nach der Tour<br />
• Camp-Trikot<br />
• 4 geführte Ausfahrten<br />
• 1 Workshop mit den Ex-Radprofis<br />
• Benutzung aller Hoteleinrichtungen<br />
inkl. Fitnessraum<br />
Preis: € 485,– p. P./DZ, € 565,–/EZ<br />
BUCHUNGEN DIREKT<br />
BEIM HOTEL MARKO:<br />
Tel. +43 (0) 42 39/22 68-0<br />
E-Mail: office@hotel-marko.at<br />
www.hotel-marko.at<br />
STARTE MIT<br />
JAN ULLRICH IN DIE<br />
RENNRADSAISON<br />
Deutschlands Radstar Jan Ullrich begleitet das Saison auftakt-<br />
Camp von 30. Mai bis 3. Juni am Kärntner Klopeiner See – in<br />
einer der besten Rennradregionen der Alpen.<br />
REGION KLOPEINER SEE –<br />
SÜDKÄRNTEN<br />
Tel. +43 (0) 42 39/22 22<br />
E-Mail: info@klopeinersee.at<br />
www.klopeinersee.at<br />
Einmal Rad an Rad mit einem absoluten<br />
Topstar der Rennradszene fahren:<br />
Das ist im Frühling <strong>2018</strong> in der Region<br />
Klopeiner See – Südkärnten wieder<br />
möglich!<br />
Der deutsche Spitzenrennradfahrer<br />
Jan Ullrich begleitet das Rennrad-Camp<br />
von 30. Mai bis 3. Juni. Passenderweise<br />
in einer der besten Rennradregionen<br />
der Alpen. Mit dabei sind auch der<br />
ehemalige österreichische Top-Profi<br />
Paco Wrolich, der ebenso sportliche wie<br />
bekannte Winzer Leo Hillinger sowie<br />
weitere Top-Guides.<br />
Stark ist auch die Region: Viele österreichische<br />
Rennradprofis trainieren in<br />
der Region Klopeiner See – Südkärnten,<br />
weil sie vom Gelände her alles bietet,<br />
was Rennradfahrer sich wünschen.<br />
Lange Flachstücke, kupierte Abschnitte,<br />
anspruchsvolle Passstraßen mit Steigungen<br />
und langen Abfahrten.<br />
Absteigen im Rennradhotel<br />
Das Hotel Marko, wo die Gruppe einquartiert<br />
ist, ist auf Rennradfahrer spezialisiert.<br />
Es verfügt über eine Radwerkstatt,<br />
einen absperrbaren Radstall, eine<br />
Fitness- und Wellnessanlage und hat<br />
erst 2016 alle seine Zimmer vollständig<br />
neu ausgestattet. An der Bar lässt es sich<br />
ebenso gemütlich plaudern wie auf der<br />
großen Sitzterrasse. Pläne für den Tag<br />
werden am reichhaltigen Frühstücksbuffet<br />
geschmiedet. Hotelchef Josef<br />
Petritsch ist außerdem selbst begeisterter<br />
Rennradler und gibt so manchen Geheimtipp<br />
an seine Gäste weiter.<br />
Fotos: Region Klopeiner See – Südkärnten<br />
164 <strong>SPORTaktiv</strong>
GANZER STOLZ|<br />
Mit dem Pride definieren die<br />
Vorarlberger von SIMPLON<br />
die Grenze des derzeit<br />
Machbaren. Das einzigartige<br />
Cockpit-Konzept ist<br />
revolutionär, die Aerodynamik<br />
des Rades eine Wucht,<br />
ab ca. 6,85 kg und 5399 Euro.<br />
www.simplon.com<br />
BIKE<br />
NEWS<br />
FÜR HELLE UND<br />
JUNGE KÖPFE<br />
WOOM hat den passenden<br />
Helm für Kindsköpfe. Die<br />
Features: tiefer Sitz, gute<br />
Durchlüftung, reflektierendes<br />
Logo und ein flexibles Visier,<br />
das beim Aufprall dämpft.<br />
<strong>SPORTaktiv</strong> verlost drei<br />
Helme: Einfach E-Mail mit<br />
„Woom“ bis 5. April an<br />
office.sportaktiv@sportaktiv.<br />
com senden.<br />
www.woombikes.com<br />
ÜBER ALLE BERGE|<br />
Fotos: Hersteller<br />
GESTRICKT<br />
Der Empire VR 70 Knit von GIRO<br />
ist ein MTB- und Gravelschuh<br />
und setzt auf innovative Strick-<br />
Technologie. Das Strickmaterial<br />
ist anschmiegsam, komfortabel<br />
und atmungsaktiv. Durch den<br />
hohen Knöchelabschluss kommt<br />
weniger Schmutz in den Schuh.<br />
www.giro.com<br />
EIN E-BIKE<br />
FÜRS EXTREME<br />
Dieses E-Enduro-Bike von<br />
CONWAY scheut keinen Einsatz:<br />
Mit Shimanos E8000-Steps-<br />
Antrieb, 160 mm Federweg<br />
(Yari, Monarch Plus R), robusten<br />
Schwalbe-Reifen (Magic Mary)<br />
und aggressiver Geometrie ist<br />
das eWME 627 mit nur 21,8 kg<br />
ein Bike für extreme Trails.<br />
www.conway-bikes.de<br />
Mit dem Jam 2 C stellt FOCUS das<br />
leichteste Modell (20 kg) der Jam 2 -<br />
Familie auf die Räder. Das neue<br />
E-All-Mountainbike hat 140 mm<br />
Federweg, einen Carbonrahmen<br />
und das T.E.C-Akkusystem mit<br />
bis zu 756 Wh. Damit kommt<br />
man über alle Berge.<br />
www.focus-bikes.com<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
165
ERICH<br />
ARTNER, 43,<br />
ist der einzige Österreicher, der<br />
mit zwei Unterschenkel-Prothesen<br />
einen Ironman absolviert hat.<br />
DAS SCHICKSAL HAT ERICH|<br />
ARTNER ZWEI BEINE GESTELLT.|<br />
ER|STAND AN DER GRENZE ZUM|<br />
JENSEITS UND VERLOR BEIDE|<br />
UNTERSCHENKEL. HEUTE IST ER|<br />
IRONMAN-FINISHER UND EIN|<br />
„SPORTLER MIT HERZ“, DER FÜR|<br />
ANDERE IN DIE PEDALE TRITT UND|<br />
MIT SEINER ENERGIE ANSTECKT.|<br />
VON KLAUS MOLIDOR<br />
Foto: Blindtext<br />
166 <strong>SPORTaktiv</strong>
2%<br />
UND<br />
ZWEI<br />
PROTHESEN<br />
Fotos: Sportograf.com, Erich Artner<br />
Waterhouse-Friedrichsen. So<br />
beginnt die Geschichte von<br />
Erich Artner, dem Hobbysportler.<br />
Wir schreiben das Jahr 1989.<br />
In Berlin ist gerade die Mauer gefallen<br />
und Osten und Westen wachsen wieder<br />
zusammen. Im Westen Wiens wächst ein<br />
junges Handballtalent heran. Erich Artner.<br />
Jung, fit, ambitioniert. Der Sport ist<br />
sein Leben. Bis zum 18. Dezember. Die<br />
vermeintliche Verkühlung verschlimmert<br />
sich plötzlich. Erst im zweiten<br />
Krankhaus erkennen die Ärzte den Ernst<br />
der Lage. „Im Wilhelminenspital war<br />
gerade Weihnachtsfeier und darum waren<br />
alle Ärzte anwesend“, erzählt Artner.<br />
„Der Primar hat die seltene Krankheit<br />
erkannt.“ Waterhouse-Friedrichsen-Syndrom.<br />
Was mit einer bakteriellen Infektion<br />
beginnt, endet in schweren Thrombosen.<br />
Unbehandelt stirbt daran jeder.<br />
Artners Überlebenschancen: 2 Prozent.<br />
Es folgen: zehn Tage künstlicher Tiefschlaf,<br />
Operationen, Operationen, Operationen.<br />
Er überlebt. Ohne Gehirnschäden,<br />
aber auch ohne Unterschenkel,<br />
die beide amputiert werden müssen.<br />
Der Sport als Anker<br />
„Der Sport hat mir das Leben gerettet“,<br />
sagt er heute ganz entspannt und nippt<br />
an seinem Espresso. „Wäre ich damals<br />
nicht so fit gewesen, hätte ich das nicht<br />
überlebt.“ Und der Sport war es auch,<br />
der es ihm ermöglicht hat, gar nie in ein<br />
Loch zu fallen, zu hadern, depressiv zu<br />
werden. „Die Handballkollegen haben<br />
mich gefördert und gefordert.“ Auf das<br />
Turnier in Schweden – auf das er sich in<br />
den Tagen vor dem Einschnitt so gefreut<br />
hatte, nehmen sie ihn mit. Wenn er<br />
nicht mehr gehen kann, tragen sie ihn.<br />
18 Jahre später ist aus dem jungen<br />
Handballer ein leidenschaftlicher Ausdauersportler<br />
geworden. Nach einer<br />
Karriere im Rollstuhlbasketball samt<br />
EM-Teilnahme in den Niederlanden<br />
wird er über Jugendfreund und Ö3-Mikromann<br />
Tom Walek auf Triathlon<br />
aufmerksam. „Da wusste ich: Ich will<br />
einen Ironman finishen.“ Und die<br />
Beschäftigung mit Schwimmen, Radfahren<br />
und Laufen gibt seinem Leben<br />
auch eine entscheidende Wende. Er<br />
kann sich nicht nur auspowern – „Das<br />
brauche ich einfach“ – viel wichtiger:<br />
Artner bekommt Selbstvertrauen. Hatte<br />
er sich früher geniert, am Badeteich mit<br />
Prothesen ins Wasser zu steigen, trägt<br />
er sie heute mit Stolz. „In der Wechselzone<br />
beim Triathlon haben mich Leute<br />
angeredet und gemeint, wie stark sie das<br />
finden, was ich mache.“ Früher hat er<br />
Menschen gemieden, wenn er mit seinen<br />
futuristischen Laufprothesen unterwegs<br />
war, heute spornt ihn das an.<br />
Und der Moment, als klar war: die<br />
Unterschenkel sind weg. Hat ihn der,<br />
als 15-Jährigen, nicht aus der Bahn geworfen?<br />
„In einem Alter, in dem Mädels<br />
interessant werden, war das natürlich<br />
nicht cool. Vor allem hab ich mich aber<br />
darüber geärgert, dass ich nicht mehr<br />
Handball spielen kann. Ich hab sechsmal<br />
die Woche trainiert. Das war mein<br />
Leben.“ Erst nach und nach dämmert<br />
ihm, dass er großes Glück hatte. „Ich<br />
hätte auch Gehirnschäden haben können<br />
und meine Hände hätte ich auch<br />
verlieren können.“<br />
Alles noch dran und voll im Einsatz.<br />
Dem Ironman in Klagenfurt folgten<br />
weitere, dazu der Ötztaler Radmarathon<br />
und immer wieder Charity-Fahrten mit<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
167
MIT DEM WIFI<br />
ZUM TRAUMJOB<br />
Das WIFI-Süd macht fit für sportliche<br />
Jobs. Hier eine Auswahl der Angebote:<br />
dem Fahrrad. Für den guten Zweck ist<br />
er mit einer Gruppe von Wien nach<br />
Rom geradelt, 2017 von Wien nach<br />
Barcelona. Helfen, andere mitreißen,<br />
ihnen zeigen, dass immer noch etwas<br />
geht, auch das treibt ihn an. Bei der<br />
Sportlergala 2017 wird er als „Sportler<br />
mit Herz“ ausgezeichnet. In den Tagen<br />
danach spricht ihn eine Dame auf seiner<br />
morgendlichen Laufrunde an und<br />
gratuliert ihm. Immer wieder begegnen<br />
sich die beiden. „Vor Kurzem erzählt sie<br />
mir, dass sie eine kaputte Hüfte hatte<br />
und wegen mir wieder mit dem Nordic<br />
Walking begonnen hat.“<br />
Diplomlehrgang Fitnesstrainer<br />
28. 2. bis 23. 6. <strong>2018</strong>; Mi., Do. 18–22 Uhr,<br />
Sa. 9–17 Uhr; 214 Std., € 2900,–; WIFI-Süd<br />
Diplomlehrgang Wirbelsäulen- und<br />
Beckenbodentrainer<br />
13. 4. bis 15. 6. <strong>2018</strong>; Fr. 16-20 Uhr,<br />
Sa., So. 9-17 Uhr; 66 Std., € 1000,–; WIFI-Süd<br />
Diplomlehrgang Pilatestrainer<br />
16. 3. bis 16. 6. <strong>2018</strong>; Fr. 16–20 Uhr,<br />
Sa., So. 9–17 Uhr; 74 Std., € 1150,–; WIFI-Süd<br />
Grundlehrgang Weight Management<br />
9. 3. bis 22. 6. <strong>2018</strong>; Fr. 17–21 Uhr,<br />
Ausnahme: Sa., 14. 4. und Do. 19. 4.;<br />
56 Std., € 820,–; WIFI-Süd<br />
EFT – Klopfakupressur für Einsteiger<br />
und leicht Fortgeschrittene<br />
24. 2. bis 25. 2. <strong>2018</strong>; Sa., So. 9–17 Uhr;<br />
16 Std., € 280,–; WIFI-Süd<br />
Sporternährung – Basic<br />
13. 4. bis 14. 4. <strong>2018</strong>; Fr. 8–18 Uhr,<br />
Sa., 9–17 Uhr; 18 Std., € 350,–; WIFI-Süd<br />
Grundlehrgang Mentales Training<br />
1. 3. bis 16. 6. <strong>2018</strong>; Mi., Do. 17–21 Uhr,<br />
Fr. 14–18 Uhr, Sa. 9–17 Uhr; 100 Std., € 1700,–;<br />
WIFI-Süd<br />
Informationen unter<br />
Tel. 0316 602-333<br />
Anmeldungen unter<br />
Tel. 0316 602-1234<br />
www.stmk.wifi.at/gesundheit<br />
WIFI Steiermark<br />
168 <strong>SPORTaktiv</strong><br />
ANZEIGE / Foto: Fotolia<br />
„Wenn du willst, geht alles“<br />
Frei von der Leber weg erzählt er von<br />
seinen schweren Stunden. Keine Bitterkeit<br />
schwingt in seiner Stimme mit. Er<br />
kann Witzchen reißen über diese Zeit,<br />
aber er muss es nicht. Seine Unverkrampftheit<br />
dem Thema gegenüber ist<br />
nicht gespielt. Laufen ist das, wo er am<br />
stärksten ist. „Beim Radeln bringe ich<br />
nicht so viel Druck aufs Pedal wie mit<br />
Beinen und beim Schwimmen sind die<br />
Prothesen im Wasser eher hinderlich.<br />
Dafür kann ich ohne Hilfe aus dem See<br />
steigen.“ Dabei ist Laufen für ihn auch<br />
am anstrengendsten. „Die Prothesen<br />
halten gut am Stumpf, aber nach zwei,<br />
drei, vier Stunden werden sie eben ein<br />
bissl lockerer“, erzählt er. Und er hat<br />
Probleme, mit denen sich andere nicht<br />
herumschlagen müssen. „Kopfsteinpflaster<br />
oder Schlaglöcher. Was bei dir der<br />
Fuß ausgleicht, ohne dass du nachdenken<br />
musst, ist für mich ein Problem.<br />
Da muss ich extrem konzentriert sein<br />
und schauen, wo ich hintrete, damit ich<br />
nicht umkippe.“<br />
Nicht umkippen – das passt auf Erich<br />
Artner ganz gut. Er hat sich vom Verlust<br />
seiner Unterschenkel nicht aus dem Leben<br />
kippen lassen. Natürlich, ganz ohne<br />
Hadern, ohne Groll, ohne Fragen: „Warum<br />
ich?“ ist es nicht gegangen. Aber<br />
die Gemeinschaft der Handballer und<br />
der Sport haben ihn aufgefangen. Und<br />
wenn er heute die Chance hätte, seine<br />
Unterschenkel wiederzubekommen?<br />
„Würde ich wahrscheinlich Nein sagen.“<br />
Herausforderungen hat er in diesem Jahr<br />
auch so genug. Marathon in Wien und<br />
Kiew, Ironman in Klagenfurt und zwei<br />
Half-Ironmen in St. Pölten und Zell am<br />
See. Sein Beruf als Versicherungskaufmann,<br />
seine zwei Töchter, Sport – ein<br />
zeitlicher Drahtseilakt. „Wenn du willst,<br />
bringst du alles unter. Ich fahr halt von<br />
Seminaren stundenlang mit dem Rennrad<br />
heim und nicht mit dem Auto.“<br />
Sport wird ein großer Teil seines Lebens<br />
bleiben. Auch wenn es nicht mehr<br />
Handball ist. „Aber mit meinem Captain<br />
von damals will ich den ,Two-Oceans-Marathon‘<br />
in Südafrika laufen.“<br />
Ein 56-Kilometer-Lauf vom Atlantik<br />
bis zum Indischen Ozean. „Er ziert sich<br />
noch ein bisschen. Aber das machen wir<br />
sicher“, sagt Artner und lacht schallend.<br />
Der Mann ist mit sich im Reinen und<br />
ein Musterbeispiel dafür, was Sport und<br />
ein Ziel vor Augen ausmachen können.<br />
Beim Abschied dreht er sich noch einmal<br />
um. „Es gibt einen Moment, an<br />
dem ich meine Beine gerne hätte“, entfährt<br />
es ihm. „Am Berg, bei einem Tiefschneehang.<br />
Da denk ich mir: Jetzt mit<br />
Beinen volles Rohr runterheizen. Aber<br />
das war es dann auch schon.“<br />
Foto: Erich Artner
TOUREN | MENSCHEN | SICHERHEIT<br />
OUTDOOR<br />
ERSTER „DIGITALER<br />
SKILEHRER“<br />
Weltweit exklusiv kann man in der<br />
Region Schladming-Dachstein einen<br />
„digitalen Skilehrer“ (Carv) testen.<br />
Über Schuheinlagen werden Geschwindigkeit,<br />
Druckverteilung, Kraftaufwand<br />
und Ausrichtung der Ski gemessen<br />
und ans Handy gesendet. Die<br />
Werte bekommt man während der Fahrt<br />
auf In-Ear-Kopfhörer in den Helm.<br />
OLYMPIA 2026<br />
IN ÖSTERREICH?<br />
Fotos: Werbeagentur as1, Dominik Steiner, Nassfeld<br />
LAUFEND AKTUELLE STORYS,<br />
TRENDS UND TIPPS RUND<br />
UMS THEMA OUTDOOR AUF:<br />
WWW.SPORTAKTIV.COM<br />
HUNDERTSTEL-KRIMI<br />
Knapper geht nicht. Mit nur einer Hundertstelsekunde<br />
Vorsprung sicherte sich Rudolf Jank jun. den Sieg bei<br />
„Schlag das Ass“, dem längsten Skirennen der Welt<br />
am Nassfeld, vor Werner Franz jun. Der dreifache Titelverteidiger<br />
Josef Durnik wurde entthront und landet<br />
mit einer Hundertstel Rückstand auf Bernd Himmelbauer<br />
auf dem vierten Rang.<br />
www.schlagdasass.at<br />
In Tirol hat sich die Bevölkerung gegen<br />
Olympia entschieden, Graz und Schladming<br />
wollen sich jetzt für die Spiele 2026<br />
bewerben. Die Alpinbewerbe sollen in<br />
Schladming stattfinden, die nordischen in<br />
der Ramsau. Mit dabei wäre auch Bayern<br />
mit Inzell (Eisschnelllauf) und Königssee<br />
(Bob, Rodeln, Skeleton). Bis Ende März<br />
muss die Bewerbung angemeldet werden.<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
169
170 <strong>SPORTaktiv</strong>
KAISER<br />
FRANZ<br />
UND DAS SKIFAHREN<br />
FRANZ KLAMMERS AUGEN BEGINNEN|<br />
ZU LEUCHTEN, WENN ER ÜBERS|<br />
SKIFAHREN|SPRICHT. PROFI-BLICKE|<br />
AUF DEN WINTER-FREIZEITSPORT|<br />
NUMMER EINS IM LAND.|<br />
„DA FRONZ“ IM SPORTAKTIV-|<br />
GESPRÄCH ÜBER DIE „SCHÖNSTE|<br />
SPORTART|VON ALLEN“.|<br />
INTERVIEW: OLIVER PICHLER|<br />
Er ist immer noch der Kaiser. Seit seinem<br />
Husarenritt 1976 zu Olympia-Gold in der<br />
Abfahrt am Patscherkofel trägt Franz Klammer<br />
diesen Beinamen. Mit 25 Weltcupsiegen<br />
ist er immer noch der erfolgreichste<br />
Abfahrer aller Zeiten. Und auch mit 64<br />
Jahren ist der Kaiser dem Skisport eng verbunden.<br />
Er ist viele Wochen auf den Pisten<br />
unterwegs, geht leidenschaftlich Touren<br />
und ist – wie bei „Ski vor 9“ in Bad Kleinkirchheim<br />
– auch als Skiguide sehr gefragt.<br />
Was macht die Faszination am Skifahren<br />
aus?<br />
Man ist oben am Gipfel. Die Umgebung ist<br />
traumhaft. Die Welt liegt einem zu Füßen<br />
und dann gleitet man den Berghang hinunter.<br />
Das machen die Menschen einfach<br />
gerne.<br />
Foto: Region Bad Kleinkirchheim (c) Mathias Prägant<br />
Hat sich an dieser Faszination im Lauf der<br />
Jahre etwas verändert?<br />
An der Faszination selbst hat sich nichts<br />
geändert. Jedoch ist das Skifahren einfacher<br />
und bequemer geworden. Die Lifte sind<br />
komfortabler, die Pisten besser und die Ski<br />
machen das Abfahren einfacher als früher.<br />
Wie sieht die Entwicklung bei den Skiern<br />
im Detail aus?<br />
Heute haben wir Ski zur Verfügung, die mit<br />
wenig Kraftaufwand viel Spaß ermöglichen.<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
171
Schafe gibt es in allen Lebenslagen, so<br />
auch beim Skifahren. Sie werden ihrer<br />
Eigenverantwortung nicht gerecht. Daher<br />
passen sie das Tempo nicht an die jeweilige<br />
Situation an und sind zu schnell<br />
unterwegs.<br />
Wie sieht es mit Kondition und Fitness<br />
der Skifahrer aus?<br />
Weil sich heute mehr Abfahrten an<br />
einem Tag ausgehen als früher, sind die<br />
Beine am Nachmittag bereits müde.<br />
Deshalb passieren viele Verletzungen zu<br />
dieser Zeit. Auch hier geht es um die<br />
Eigenverantwortung und darum, rechtzeitig<br />
zu rasten oder aufzuhören.<br />
LEBENDE LEGENDE<br />
„BERUF FRANZ KLAMMER“, ANT-<br />
WORTETE DER HEUTE 64-JÄH-<br />
RIGE EINMAL. AM 3.12.1953 IN<br />
MOOSWALD GEBOREN, WURDE<br />
ER 1976 IN INNSBRUCK AB-<br />
FAHRTS-OLYMPIASIEGER. ER<br />
FEIERTE 25 WELTCUP-ABFAHRTS-<br />
SIEGE UND GEWANN FÜNFMAL,<br />
ÖFTER ALS JEDER ANDERE,<br />
DEN ABFAHRTSWELTCUP. SEIN<br />
ERSTES EUROPACUP-ABFAHRTS-<br />
RENNEN GEWANN ER 1971, MIT<br />
18 JAHREN, IN BAD KLEINKIRCH-<br />
HEIM, SEINER UNMITTELBAREN<br />
HEIMAT. SPÄTESTENS SEITHER<br />
IST ER ENG MIT DEM SKIORT<br />
VERBUNDEN.<br />
„ICH BIN SPORTBEGEISTERT“,<br />
SAGT ER ÜBER SICH SELBST.<br />
ERST VOR ZEHN JAHREN HAT<br />
ER DAS SKITOURENGEHEN FÜR<br />
SICH ENTDECKT. ÜBERDIES IST<br />
KLAMMER PASSIONIERTER<br />
GOLFER MIT SINGLE-HANDICAP<br />
UND AMBITIONIERT AM ROAD- &<br />
MOUNTAINBIKE UNTERWEGS.<br />
FÜR HEAD IST ER U.A. ALS LAUNI-<br />
GER CMO (CHIEF MOTIVATIONAL<br />
OFFICER) TÄTIG.<br />
Carvingski sind für den Freizeitskifahrer<br />
eine echte Errungenschaft.<br />
Und wie bei den Pisten?<br />
Früher gab es Buckelpisten. Eine gute<br />
Präparierung war nicht gegeben. Heute<br />
findet man perfekte Pistenteppiche vor,<br />
auf denen man den Ski gut ausnützen<br />
kann.<br />
Wie haben sich die Veränderungen bei<br />
der Ausrüstung ausgewirkt?<br />
Das Equipment hat sich extrem entwickelt.<br />
Heutige Skischuhe etwa sind, was<br />
Kraftübertragung und Bequemlichkeit<br />
sowie Sicherheit betrifft, um vieles besser.<br />
Sind Carvingski & gute Pistenpräparierung<br />
eine Einladung zum Rasen?<br />
Man fährt heute teilweise schneller,<br />
weil die Pisten so gut präpariert sind.<br />
Ich würde nicht den Carvingskiern die<br />
Hauptschuld geben. Zumal – richtig<br />
Carven können die wenigsten. Schwarze<br />
Zurück zum Stil: Ist der Carving-<br />
Schwung überholt und kommt<br />
wieder etwas Neues?<br />
Das Skifahren soll so einfach wie<br />
möglich gestaltet sein. Es zu verkomplizieren,<br />
halte ich nicht für gut. Ich<br />
empfehle, so hinunterzufahren, wie es<br />
einem Spaß macht. Technik ist wichtig,<br />
weil man dann den Ski besser nutzen<br />
kann. Allerdings muss es nicht perfekt<br />
sein. Die Freude am Skifahren ist das<br />
Entscheidende.<br />
Machen Pistenteppiche das Skifahren<br />
langweiliger?<br />
Nein, ganz im Gegenteil. Ich fahre sehr<br />
gerne auf gut präparierten Pisten. Man<br />
kann dort mit den Carvingski schöne<br />
Schwünge machen, bei denen man sich<br />
wohlfühlt. Das ist für mich der Sinn<br />
und Zweck des Skifahrens.<br />
Wie halten Sie es mit dem Tempo?<br />
Ich gehe möglichst früh auf die Piste.<br />
Solange kaum Skifahrer unterwegs sind,<br />
fahre ich gerne so zügig, wie es die Situation<br />
erlaubt. Wenn dann mehr los ist,<br />
passe ich das Tempo den Gegebenheiten<br />
an. Gleiches gilt bei schlechten Pistenverhältnissen<br />
oder eingeschränkter Sicht.<br />
Wieso boomen Funparks und andere<br />
Gaudi-Elemente?<br />
Kinder sind immer schon gern über<br />
Schanzen gesprungen und durch den<br />
Wald gefahren. Funparks bieten zusätzliche<br />
Varianten des Skifahrens und<br />
Foto: Region Bad Kleinkirchheim (c) Mathias Prägant
„<br />
ES IST EINE<br />
ERWÄRMUNG DA,<br />
UND DOCH BIN ICH<br />
ÜBERZEUGT, DASS<br />
MAN AUCH IN 50<br />
JAHREN SKI<br />
FAHREN WIRD.<br />
“<br />
machen es vielfältiger. Ich finde solche<br />
Angebote besser als das Fahren durch<br />
den Wald in der Vergangenheit.<br />
Wie sehen Sie den Boom beim Skitourengehen?<br />
Dadurch bekommt das Skifahren weitere<br />
interessante Dimensionen, um es<br />
individuell zu gestalten. Ich habe erst<br />
vor etwa zehn Jahren, motiviert durch<br />
ein paar Freunde, mit dem Tourengehen<br />
begonnen. Heute gehe ich mit Begeisterung<br />
Skitouren, weil es eine angenehme<br />
körperliche Betätigung ist.<br />
Wird das Fahren abseits der Pisten<br />
beliebter?<br />
Ja, auf jeden Fall. Das hat viel damit zu<br />
tun, dass auch das Equipment fürs Skifahren<br />
abseits der Pisten viel besser ist als<br />
früher. Was mir nicht gefällt, ist die Verharmlosung<br />
der Gefahren, etwa durch<br />
beeindruckende Videos. Das motiviert<br />
Skifahrer, sich zu überschätzen und<br />
selbst so fahren zu wollen, obwohl sie es<br />
nicht können. Beim extremen Freeriden<br />
muss man Experte sein, was das Gelände<br />
und die Fahrweise betrifft, sonst wird es<br />
schnell sehr gefährlich.<br />
Freeriden als Krönung des<br />
Skifahrens?<br />
Für viele bringt Freeriden den ultimativen<br />
Kick. Der Drang, unverspurte<br />
Hänge zu befahren, selbst wenn es zu<br />
gefährlich ist, ist nicht neu. Ich appelliere<br />
an die Selbstverantwortung und<br />
halte es so: Ich fahre in keinen Hang<br />
ein, den ich als zu risikoreich einschätze,<br />
selbst wenn es andere tun.<br />
Wie gefährlich ist Pisten-Skifahren?<br />
Ich schätze es nicht gefährlich ein. Es ist<br />
heute meinem Gefühl nach sogar weniger<br />
gefährlich als früher.<br />
Zum Abschluss ein Blick in die Zukunft.<br />
Können wir wegen des Klimawandels<br />
bald nicht mehr Ski fahren?<br />
Ich glaube nicht, dass die Möglichkeiten<br />
Ski zu fahren weniger werden. Skifahren<br />
hat sich zu einem riesigen Wirtschaftszweig<br />
entwickelt, mit enorm vielen Pisten,<br />
Liften und Hotels. Deshalb ist auch<br />
„Kunstschnee“ notwendig, damit das<br />
ganze System garantiert läuft. Gleichzeitig<br />
sind Veränderungen augenscheinlich.<br />
Es ist eine Erwärmung da. Wohin das<br />
langfristig führt, weiß ich nicht. Und<br />
doch bin ich überzeugt, dass man auch<br />
in 50 Jahren Ski fahren wird.<br />
AUS DEM HERZEN DES TRENTINO<br />
MEHR INFOS:<br />
www.lasportiva.com<br />
Seit Generationen ist La Sportiva als<br />
familiengeführtes Unternehmen im<br />
Fleimstal (Val di Fiemme) im Trentino<br />
zu Hause. Ursprünglich Spezialisten<br />
für Berg- und Kletterschuhe, bieten<br />
die Italiener heute eine hochqualitative,<br />
breite Range für alle Outdooraktivitäten.<br />
Drei Beispiele aus dem<br />
kommenden Bekleidungssortiment:<br />
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Ausdauersport-Einteiler<br />
lässt sich ein Camelbak-Trinkblasensystem<br />
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das wasserabweisende<br />
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schützt bei windigen<br />
Bedingungen.<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
173
SPIEL<br />
PLÄTZE FÜR<br />
SKIFAHRER<br />
R<br />
SNOWPARKS UND FUN-AREAS<br />
SIND LÄNGST NICHT NUR MEHR<br />
DEN JUGENDLICHEN SPEZIALIS-<br />
TEN VORBEHALTEN, SONDERN<br />
BEI FREIZEITSKIFAHRERN JEDEN<br />
ALTERS ANGEKOMMEN.<br />
VON CHRISTOF DOMENIG<br />
ennpisten waren zu Zeiten eines Franz<br />
Klammer – siehe Interview vorne – definitiv<br />
wilder. Und die gewöhnlichen<br />
Skipisten waren das auch: Buckel,<br />
Wellen, Wegerl durch den Wald, das<br />
alles gehörte einmal ganz selbstverständlich<br />
zum Skifahren dazu. Heute<br />
hat die Pistenpräparierung so ein hohes<br />
Qualitätsniveau erreicht, dass es schon<br />
wieder einen bewussten Kontrapunkt<br />
zum weißen Teppich braucht. Wie sonst<br />
wäre es zu erklären, dass Fun-Areale<br />
mit Wellen, Sprüngen oder Steilkurven<br />
für immer breitere Zielgruppen voll im<br />
Trend liegen?<br />
Paul Zach, Gründer und Betreiber<br />
der Snowpark-Profis von QParks, findet<br />
diese Theorie gar nicht so abwegig. „Fakt<br />
ist aber auch, dass der moderne Skibetrieb<br />
ohne Kunstschnee und die perfekte<br />
Präparierung nicht möglich wäre.“ Den<br />
Hauptgrund für die Beliebtheit der Fun-<br />
Areas ortet Zach schlicht darin, dass<br />
man die junge und da vornehmlich die<br />
urbane Zielgruppe mit reinem Pistenskifahren<br />
schon länger nicht mehr begeistern<br />
könne. „Was wir seit vielen Jahren<br />
predigen, hat sich längst bewahrheitet<br />
und zuletzt eine gewisse Eigendynamik<br />
angenommen.“<br />
QParks wurde 2002 von vier Snowboardern<br />
gegründet. Das ursprüngliche<br />
Kerngeschäft, Snowparks für die junge,<br />
versierte Zielgruppe, hat sich mittlerweile<br />
stark verbreitert. Ein markanter<br />
Evolutionspunkt waren die ersten „Funslopes“,<br />
die QParks erfunden und vor<br />
sieben Jahren erstmalig gebaut hat. Mit<br />
Wellenbahnen, Steilkurven, Schnecken<br />
oder Schneetunnels, die auch durchschnittliche<br />
Freizeitskifahrer nicht überfordern.<br />
„Die Nachfrage ist explodiert.“<br />
Heute bietet das in Graz ansässige<br />
Unternehmen Anlagen mit unterschied-<br />
lichster Ausrichtung an. „Fun Mountain“<br />
heißt das jüngste Konzept, das im<br />
Idealfall einen ganzen Skiberg mit Alternativen<br />
zum Pistenskifahren überspannt.<br />
Dazu gehören „Kids’ Slopes“, die das<br />
Funslope-Konzept auf Kinder übertragen.<br />
Über der Funslope angesiedelt steht<br />
der „Funcross“, der Elemente aus dem<br />
Ski- und Snowboardcross auf eine breite<br />
Zielgruppe herunterbricht. Renntaugliche<br />
Ski- und Snowboardcross-Anlagen<br />
werden ebenfalls angeboten, „wobei das<br />
ein Spezialisten-Angebot ist“. Bei den<br />
klassischen Freestyle-Snowparks geht der<br />
Trend ebenfalls in Richtung Breite – beispielsweise<br />
mit „Family Parks“.<br />
Fotos: Obergurgl/Roland Haschka QParks, Zauchensee/ Roland Haschka QParks<br />
174 <strong>SPORTaktiv</strong>
PAUL ZACH<br />
gründete 2002 mit drei befreundeten<br />
Snowboardern QParks.<br />
Heute baut und betreut das in<br />
Graz ansässige Unternehmen<br />
Anlagen in fünf Ländern.<br />
ANZEIGE / Foto: Annaberger Lifte<br />
ANNABERGER LIFTE:<br />
NEUE FREESTYLE- AREAS<br />
FÜR ALLE<br />
Im Skigebiet Annaberg (NÖ) zeigt sich, wie<br />
moderne Freestyle-Areas auch Einsteiger<br />
begeistern können: mit dem neu eröffneten<br />
Anna-Park Family und Anna-Park FunCross.<br />
Auch kleinere Skigebiete können Trends setzen.<br />
Das zeigt sich derzeit im niederösterreichischen<br />
Mostviertel. In den Weihnachtsferien wurde<br />
im Skigebiet Annaberger Lifte der neue Anna-Park<br />
eröffnet, als Alternative für den Carvingspaß auf<br />
den Pisten. Der nimmt buchstäblich jedes Mitglied<br />
von skibegeisterten Familien ins Visier.<br />
Dass diese Areale beim Publikum ankommen,<br />
erkennen immer mehr Skigebiete.<br />
Aber auch, wenn heute viele Hindernisse<br />
für eine breite Zielgruppe konzipiert sind,<br />
ist Eigenverantwortung gefragt. Fehleinschätzungen<br />
kommen mitunter vor, räumt<br />
Zach ein. Die simple Empfehlung: Mit<br />
einfachen Elementen beginnen und sich<br />
Schritt für Schritt an größere Herausforderungen<br />
herantasten. Zach verspricht: „Gerade<br />
unsere Funslopes sind sehr, sehr sicher.<br />
Gemessen an der Frequenz passiert dort<br />
nicht mehr als auf jeder Skipiste.“<br />
Das Freestyle-Areal teilt sich in zwei Bereiche:<br />
den Anna-Park Family für die ersten Freestyle-Versuche,<br />
sprich: erste Sprünge und Slides.<br />
Die Obstacles eignen sich für Kids und Einsteiger,<br />
ermöglichen aber auch Profis lässige Tricks.<br />
den Anna-Park FunCross, der mit Steilkurven,<br />
Schneewellen und Sprüngen für actionreichen<br />
Skispaß sorgt. Auf 800 Metern stehen zwei Lines<br />
zur Verfügung: eine einsteigertaugliche Easyline.<br />
Und eine Sportline, die Profi-Ansprüchen genügt<br />
– und für Skicross- oder Snowboardcross-Rennen<br />
verlängert werden kann.<br />
ANNABERGER LIFTE<br />
Tel. +43 27 28/84 77<br />
office@annabergerlifte.at<br />
www.annaberg.info<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
175
KONFLIKTEN<br />
AUS DEM WEG<br />
GEHEN<br />
SKIFAHRER SCHIMPFEN, SEIL-<br />
BAHNER FÜHLEN SICH MACHT-<br />
LOS. IMMER NOCH SCHWELEN<br />
KONFLIKTE BEIM THEMA<br />
PISTENTOURENGEHEN. DABEI IST<br />
ES VIELFACH BEREITS PROBLEM-<br />
LOS MÖGLICH – WENN MAN SICH<br />
AN EIN PAAR DINGE HÄLT.<br />
VON OLIVER PICHLER<br />
176 <strong>SPORTaktiv</strong>
Um den Jahreswechsel waren die<br />
Meldungen von Konflikten zwischen<br />
Pistentourengehern und<br />
Skifahrern bzw. Seilbahnbetreibern<br />
Stammgast in den Medien. „Die sind<br />
zu sechst nebeneinander aufgestiegen.“<br />
„Ein paar Tourengeher sind völlig ausgezuckt<br />
...“ Pistengeher sind ein rotes Tuch<br />
– für viele Seilbahnunternehmer und<br />
immer mehr Skifahrer. Wenige schwarze<br />
Schafe bringen viele Tausende in<br />
Misskredit, die einfach nur ihren Sport<br />
ausüben wollen. Darum haben wir uns<br />
Foto: Axamer Lizum<br />
„<br />
AUCH IN<br />
DER NACHT<br />
SOLL MAN<br />
NUR DORT<br />
GEHEN,<br />
WO ES<br />
ERLAUBT<br />
IST<br />
“<br />
des Themas noch einmal angenommen<br />
und suchen Antworten auf die zentralen<br />
Fragen: Wie, wo und wann sind Pistenskitouren<br />
gefahrlos und konfliktfrei<br />
möglich?<br />
Minimale Tourenplanung<br />
„Zum Pistengehen gehört ein Mindestmaß<br />
an Planung, wie bei jeder Aktivität<br />
im alpinen Gelände. Sich schlau zu machen,<br />
was möglich, erlaubt und geregelt<br />
ist“, rät Martin Edlinger, Bergsport- &<br />
Skitourenexperte der Naturfreunde Österreich.<br />
Es ist zu prüfen, ob Pistengeher<br />
willkommen sind und die angedachte<br />
Tour zur jeweiligen Zeit möglich ist.<br />
Die Antwort gibt das jeweilige Seilbahnunternehmen.<br />
„Auch beim Gehen in<br />
der Nacht empfehle ich dringend, nur<br />
dort unterwegs zu sein, wo es erlaubt<br />
und geregelt ist“, betont Edlinger. Denn<br />
Pistengeräte, die an Stahlseilen hängen,<br />
gehören zu den lebensbedrohlichsten<br />
Gefahren für Tourengeher. Zusammenfassend<br />
appelliert Edlinger, die Empfehlungen<br />
für Pistentouren zu beachten, die<br />
das Kuratorium für Alpine Sicherheit<br />
erstellt hat. „Diese zehn Regeln sind<br />
zusammen mit einer guten Portion<br />
Hausverstand entscheidend“, pflichtet<br />
Skitourenexperte Karl Posch dem Rat<br />
der Naturfreunde bei.<br />
WEITERFÜHRENDE<br />
INFORMATIONEN<br />
• Österreichisches Kuratorium<br />
für Alpine Sicherheit – 10 Empfehlungen<br />
für Pistentouren:<br />
www.alpinesicherheit.at<br />
• Skimo Austria – Skibergsteiger-Plattform:<br />
www.skimo.at<br />
• Naturfreunde Österreich<br />
www.naturfreunde.at<br />
Ausrüstung anpassen<br />
Neben dem richtigen Verhalten bei<br />
Pistentouren sind einige Details der<br />
Ausrüstung zu bedenken. Während die<br />
Sicherheitsausrüstung beim Gehen auf<br />
Pisten zu Hause bleiben kann, sollte<br />
man Harscheisen dabeihaben. Pisten<br />
sind oft steil und hart. Entsprechend oft<br />
werden Harscheisen benötigt, um sicher<br />
und ohne Spitzkehren bergauf gehen zu<br />
können. Würde man Spitzkehren gehen,<br />
verlässt man den Pistenrand und hat auf<br />
Pisten ein viel höheres Risiko, Skifahrern<br />
in die Quere zu kommen.<br />
„Tourengehen auf der Piste boomt,<br />
wohl auch weil der Naturschnee weniger<br />
wird“, weiß Wolfgang Löscher vom Skigebiet<br />
Dreiländereck in Kärnten. „Bei<br />
uns ist Pistengehen auf Basis der Regeln<br />
des Kuratoriums für Alpine Sicherheit<br />
zu Liftbetriebszeiten erlaubt“, betont er.<br />
Regeln einzuhalten und das Bewusstsein,<br />
dass die Pisten vor allem für die<br />
Skifahrer gedacht sind, sind für Löscher<br />
Grundlagen problemlosen Miteinanders<br />
von Tourengehern und Skifahrern. „Unser<br />
Abendangebot donnerstags von 17<br />
bis 22 Uhr ist ein Hit. 500 Tourengeher<br />
an einem Abend sind keine Seltenheit“,<br />
zeigt sich der Seilbahner begeistert.<br />
„Die Bereitschaft, einen Obolus<br />
zu leisten, ist stark gestiegen. Früher<br />
gab es massive Kritik, heute zahlen<br />
Tourengeher bei uns bereitwillig 5<br />
Euro Gebühr“, berichtet Löscher.<br />
„Tourengeher haben mit einer<br />
Gebühr per se kein Problem, solange<br />
sie sich in einem gewissen Rahmen<br />
bewegt“, fasst Rainer Lampl von der<br />
Arge Skibergsteigen die Erkenntnisse<br />
einer Umfrage zusammen. Im Detail<br />
halten 55,1 Prozent 2 bis 5 Euro für<br />
gerechtfertigt. 5,1 Prozent würden sogar<br />
mehr als 10 Euro bezahlen und nur 9<br />
Prozent lehnen Zahlungen ab.<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
177
PISTENGEHER<br />
WILLKOMMEN<br />
Die Möglichkeiten für Pistentourengeher,<br />
offiziell und legal unterwegs zu sein,<br />
werden immer mehr. Wichtig: nicht jedes<br />
Angebot ist immer verfügbar. Daher unbedingt<br />
vorab checken, ob die geplante<br />
Tour tatsächlich möglich ist. Und alleine<br />
schon aus versicherungstechnischen<br />
Gründen etwaige Benützungsgebühren<br />
o.ä. zahlen.<br />
KÄRNTEN<br />
Bad Kleinkirchheim - nur in der Früh, vor<br />
Skibetrieb. www.badkleinkirchheim.com<br />
Dreiländereck – wenn Skibetrieb - ab Talstation. Und am<br />
Donnerstagabend (17.00–22.00 Uhr). www.3laendereck.at<br />
Gerlitzen Alpe – bei Skibetrieb - ab Klösterle.<br />
www.gerlitzen.com<br />
Goldeck – Talabfahrt vor Skibetrieb.<br />
www.sportberg-goldeck.com<br />
Naturpark Dobratsch – ab Heiligengeist (Tal) bzw. ab<br />
Parkplatz Rosstratte – Tourengeherrouten bis zum Gipfel.<br />
www.naturparkdobratsch.at<br />
NIEDERÖSTERREICH<br />
Annaberg bei Mariazell & Mönichkirchen am Wechsel –<br />
jeweils Donnerstag am Abend.<br />
www.annaberg.info bzw. www.schischaukel.net<br />
Gemeindealpe – tagsüber mehrere Varianten und Mittwoch<br />
Tourengeherabend. www.gemeindealpe.at<br />
Unterberg – bei Skibetrieb und Mittwoch am Abend.<br />
www.schigebiet-unterberg.at<br />
Königsberg – bei Skibetrieb auf offenen Pisten.<br />
www.koenigsberg.at<br />
STEIERMARK<br />
Galsterberg – Route mit Variationen ab Talstation.<br />
www.galsterberg.at<br />
Hochwurzen, Schladming – eigene Aufstiegsroute ab<br />
Talstation, tagsüber & mehrmals die Woche am Abend.<br />
www.planai.at<br />
Riesneralm, Donnersbachwald – ab Ortszentrum gesicherte<br />
Route via Mörsbachalm. Mehrere Ausstiegsmöglichkeiten.<br />
Talfahrt auf Riesneralm-Skipisten. Freitag Pistengeher-Abend.<br />
www.riesneralm.at<br />
Tolles Panorama beim Aufstieg auf die Zwieselalm in Gosau. Auch<br />
auf der Axamer Lizum (rechts oben) sind Pistengeher unterwegs<br />
TIROL<br />
Nachtski- & Pistentouren rund um Innsbruck.<br />
www.tirol.gv.at/pistentouren<br />
Patscherkofel – ab Talstation. www.patscherkofelbahn.at<br />
Pitztaler Gletscher, Tirol – 3 Routen im Skitourenpark am<br />
Gletscher. www.pitztal.com<br />
Seefeld – Rosshütte - ab Talstation. www.rosshuette.at<br />
Fotos: M Scheuermann, Alois Peham<br />
178 <strong>SPORTaktiv</strong>
EQUIPMENT<br />
QUALITY AND SAFETY<br />
MADE IN TIROL<br />
nuovoline.at | Foto: maxmeissner.de<br />
SALZBURGER LAND<br />
Großarl – Skitourenroute zur Loosbühelalm –<br />
www.grossarltal.info<br />
Rauris – zwei Skirouten ab Talstation der Seilbahnen.<br />
www.raurisertal.at<br />
Kitzsteinhorn – Info-Point Landwiedboden & zwei Routen am<br />
Pistenrand bei Skibetrieb. www.kitzsteinhorn.at<br />
Leogang – zweimal pro Woche am Abend ab Steinbergbahn-Talstation.<br />
www.leoganger-bergbahnen.at<br />
Ronachkopf, Tummersbach am Zeller See – präparierte<br />
Route, tagsüber & abends. www.schmitten.at<br />
Shuttleberg Flachauwinkl-Kleinarl – zwei Routen am<br />
Shuttleberg mit Startpunkten Flachauwinkl bzw. Kleinarl.<br />
www.shuttleberg.com<br />
Weißsee Gletscherwelt – ab Mittelstation der Seilbahn am<br />
Pistenrand - www.weissee.at<br />
OBERÖSTERREICH<br />
Forsteralm, Kasberg, Katrin, Sternstein und Wurzeralm<br />
bieten Möglichkeiten für Touren- bzw. Pistengeher:<br />
www.pistengehen.at<br />
SKITOURENSTÖCKE<br />
CARBONLOCK<br />
NEW<br />
VORARLBERG<br />
Brandnertal – dienstags nach Skibetriebsschluss.<br />
www.brandnertal.at<br />
Hochälpele – bei Skibetrieb ohne spezielle Regelung.<br />
www.boedele.info<br />
Laterns – bei Skibetrieb und Mittwoch am Abend.<br />
www.laterns.net<br />
WEITERE INFOS:<br />
WWW.SKITOURENGEHEN.INFO<br />
STEIGEISEN<br />
MOUNT TRACK<br />
TOURENRUCKSACK<br />
THIRTY 30 L<br />
stubai-sports.com
SCHÖNE AUSSICHT<br />
RUND UM DIE HOHE SALVE<br />
Die Ferienregion Hohe Salve in Tirol lockt jetzt mit<br />
den Skihütten Gaudi Wochen (3. bis 24. März) und<br />
besonders attraktiven Angeboten. Wer aber lieber den<br />
puren Naturgenuss anstrebt, kommt im idyllischen<br />
Seitental Kelchsau auf Touren.<br />
Infos und Anfragen:<br />
Ferienregion Hohe Salve<br />
T. + 43 57507 7000<br />
info@hohe-salve.com<br />
www.hohe-salve.com<br />
Acht Orte rund um den schönsten<br />
Aussichtsberg Tirols – die Hohe Salve<br />
(1829 m) – sind es, die gemeinsam eines der<br />
größten und modernsten Skigebiete weltweit<br />
bieten. Die SkiWelt Wilder Kaiser-Brixental<br />
überzeugt mit 284 km Pisten, davon 250<br />
km beschneibar, und verspricht auch im<br />
sonnigen letzten Drittel der Wintersaison<br />
schneesicheres Skivergnügen!<br />
Schnee, Musik und irrsinnig viel Spaß<br />
Für viele Skifans sind die „Skihütten Gaudi<br />
Wochen“ im März ein Muss. Die finden<br />
heuer von 3. bis 24. März statt, und wer in<br />
dieser Zeit einen Urlaub in den Orten der<br />
Ferienregion Hohe Salve bucht, darf sich<br />
mehrfach freuen. Von Montag bis Freitag<br />
stehen täglich ab 9 Uhr für alle Übernachtungsgäste<br />
kostenlose Skiguides bereit, die<br />
nicht nur die besten Pisten und schönsten<br />
Hänge kennen, sondern auch die gemütlichs-<br />
ten Hütten. Für Partystimmung ist dort in<br />
diesen Wochen jedenfalls gesorgt – in vielen<br />
der 77 Hütten wird am Nachmittag bei Livemusik<br />
auf den Sonnenterrassen abgetanzt.<br />
Noch attraktiver sind die Angebote von 10.<br />
bis 24. März: Da profitieren Gäste vom Skiurlaubs-Spezialpreis<br />
mit inkludiertem Skipass<br />
und erhalten zudem Rabatte beim Skiverleih<br />
und bei Skischulen. Zusatzzuckerl für<br />
Familien: Kinder bis 15 fahren in dieser Zeit<br />
kostenlos, wenn ein Elternteil einen Skipass<br />
ab drei Tagen Gültigkeit kauft.<br />
Wer aber doch lieber abseits der Piste die<br />
Einsamkeit sucht, ist im idyllischen Seitental<br />
Kelchsau richtig. Tourengeher erwarten dort<br />
vielfältige Möglichkeiten. Auf der Sonnenseite<br />
wird aufgestiegen und mit Hilfe des<br />
„Woipertouringers“ – einer kostenlos in den<br />
Tourismusbüros der Ferienregion erhältlichen<br />
Skitourenkarte – findet jeder auch ganz leicht<br />
seine Traumabfahrt.<br />
Fotos: Mirja Geh, Stefan Herbke<br />
180 <strong>SPORTaktiv</strong>
hohesalve.at<br />
SUPERSKIWOCHEN<br />
AB<br />
gibt’s schon<br />
ab 2 Nächten<br />
inkl. Skipass<br />
für 3 Tage<br />
€ 381,-<br />
pro Person im<br />
Doppelzimmer<br />
*<br />
Ski in, Ski out?<br />
BEI UNS KEINE FRAGE.<br />
Die SkiWelt Wilder Kaiser-Brixental liegt Ihnen vom Sportresort aus quasi zu Füßen.<br />
Und das Apres Ski im Gasthaus nach den letzten Schwüngen auch. Zum Regenerieren<br />
geht’s dann in den Move & Relax-Bereich, bevor Sie mit der Energy-Halbpension<br />
Ihre Energie wieder voll aufladen.<br />
*<br />
Gültig von 10. März – 8. April <strong>2018</strong><br />
Meierhofgasse 26<br />
6361 Hopfgarten im Brixental<br />
T +43 5335 2420<br />
welcome@hohesalve.at
IM HIER<br />
UND JETZT<br />
DER GRAZER DIETMAR SCHERJAU<br />
HAT 2006 EIN LAWINENUNGLÜCK<br />
SCHWERSTVERLETZT ÜBERLEBT.<br />
ZWEI BEGLEITER SIND UNTER DER<br />
LAWINE GESTORBEN. DER SPORT,<br />
DIE NATUR UND DIE FAMILIE<br />
HABEN IHM AUF DEM LANGEN WEG<br />
ZURÜCK INS LEBEN GEHOLFEN.<br />
VON CHRISTOF DOMENIG<br />
182 <strong>SPORTaktiv</strong>
Fotos: Privat<br />
Der 8. März 2006 stellte Dietmar<br />
Scherjaus Leben auf den Kopf. Ein<br />
Traumskitag mit Sonne und riesigen<br />
Neuschneemengen. Die letzte Erinnerung,<br />
die der Grazer für viele Jahre an<br />
diesen Tag hatte, ist die Fahrt im Sessellift:<br />
Er scherzt mit seinen zwei Freunden.<br />
Bis 2014 wusste Scherjau bloß aus Erzählungen,<br />
was folgte: Bei der folgenden Abfahrt<br />
wurden die Männer von einem 400<br />
Meter breiten Schneebrett erfasst. Skitourengeher<br />
gruben die Verschütteten aus.<br />
Scherjau überlebte, die Freunde nicht.<br />
Der topfitte Freizeitsportler erlitt einen<br />
Schädelbasisbruch, multiple Gesichtsschädelfrakturen,<br />
war stark unterkühlt,<br />
hatte vielfältige weitere Verletzungen.<br />
Einen Monat lag er im künstlichen<br />
Tiefschlaf.<br />
Im Jänner <strong>2018</strong> sitzt der nun 42-Jährige<br />
in einem Grazer Kaffeehaus und<br />
erzählt. Er spricht überlegt, offen, lächelt<br />
oft. Zwei Tage zuvor hatte er eine kleine<br />
Operation, eine Spätfolge der Verletzungen<br />
von damals. Es ist alles bestens,<br />
haben die Ärzte versichert.<br />
Lange Jahre war es ihm unmöglich,<br />
über das Unglück zu sprechen. Wenige<br />
Wochen vor unserem Treffen hat er beim<br />
Lawinensymposium der Naturfreunde<br />
Österreich öffentlich über das Erlebte berichtet.<br />
Scherjau will aufklären, aber keineswegs<br />
jemanden vom Skitourengehen<br />
oder Geländeskifahren abhalten. Und er<br />
sagt auch: „Darüber zu sprechen, ist für<br />
mich auch ein Teil der Aufarbeitung.“<br />
Leben mit Schuldgefühlen<br />
Von Jugend an war der gebürtige Kärntner,<br />
der fürs Studium nach Graz übersiedelte,<br />
vielfältig sportlich: Klettern<br />
im oberen 9. Grad, Bergsteigen in den<br />
08.03.<br />
2006<br />
Dolomiten und Westalpen, Bouldern<br />
im Yosemite Valley. Ein hervorragender<br />
Badmintonspieler. Natürlich Skifahren.<br />
In der Rehabilitation musste er erst<br />
das Gehen wiedererlernen. Die körperlichen<br />
Verletzungen waren nur die eine<br />
Seite – das Unfalltrauma reichte viel<br />
tiefer. Beispiel: „Eine Schneefeldquerung<br />
war mir zu Beginn unmöglich.“ Längeres<br />
Konzentrieren auch. Wurde Scherjau<br />
müde, kamen dunkle Gedanken. „Zwei<br />
Dinge haben mich ständig beschäftigt.<br />
Erstens die Schuldfrage, weil zwei<br />
Freunde gestorben sind, die mir vertraut<br />
haben. Ich war im Gelände der Erfahrenste.<br />
Zweitens die Frage, warum gerade<br />
ich von uns drei überleben durfte.“<br />
Der eine Freund hatte schon Kinder.<br />
Der andere war ein Spitzenkletterer. Beide<br />
hätten ein Überleben mehr verdient<br />
– „das habe ich mir eingeredet.“<br />
Alte Sportfreude wollte Scherjau lange<br />
nicht treffen. Auch wegen des Wissens,<br />
sportlich nicht mithalten zu können.<br />
Beim Badminton traf er keinen Ball.<br />
Klettern war ohne Kraft in der linken<br />
Hand nicht möglich. Mountainbiketouren<br />
machte er mit einer Hand trotzdem.<br />
Freundschaft, Sport, Liebe<br />
Der Sport hat ihm dennoch sehr geholfen<br />
– und gute Freunde. „Einen der<br />
heute besten hatte ich erst kurz vor dem<br />
Unglück kennengelernt. Er kletterte<br />
damals im sechsten Grad, wie er stolz<br />
anmerkte. Ich schmunzelte und schwieg.<br />
Auf Tour bemerkte er, dass ich der bessere<br />
Kletterer war und er sagte: ‚Steig du<br />
vor‘.“ Nach dem Unfall motivierte derselbe<br />
Freund Scherjau wieder zu gemeinsamen<br />
Touren. Ganz leichte zunächst,<br />
die sich langsam steigerten. „Auf einer<br />
Tour auf die Planspitze im Gesäuse sagte<br />
er mir wieder: ‚Steig du vor!‘ Dieses Vertrauen<br />
hat mir sehr viel gegeben.“<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
183
Eines der letzten Bilder (links) von<br />
einem Traum-Neuschneetag 2006,<br />
der fatal endete. <strong>2018</strong> ist Dietmar<br />
Scherjau dabei, das Trauma nach<br />
dem Lawinenunfall endgültig zu<br />
überwinden.<br />
Scherjaus Freundin, die er zum Zeitpunkt<br />
des Unglücks hatte, stand zu ihm.<br />
2008 dachten beide: „Eine größere Prüfung<br />
für eine Beziehung kann es nicht<br />
geben.“ Ein Irrtum. Sie heirateten 2008<br />
– 2010 folgte die Scheidung.<br />
Im selben Jahr lernte er seine heutige<br />
Lebensgefährtin kennen, eine begeisterte<br />
Sportlerin, die ihn erstmals wieder zu einer<br />
Skitour mitnahm. Mit neuen Skiern,<br />
die ihm Freunde zum Studienabschluss<br />
schenkten. Jene, die er beim Unglück<br />
fuhr, standen noch im Keller: K2 Seth<br />
Pistol, mit Totenkopf-Graphics und dem<br />
Aufdruck: „Destroy yourself“. „Die passen<br />
nicht mehr“, fanden Scherjau und<br />
die neue Frau in seinem Leben.<br />
Der Film nach acht Jahren<br />
Diese, von Beruf Shiatsu-Praktikerin,<br />
brachte ihn dazu, viel aktiver an der<br />
Aufarbeitung des Traumas zu arbeiten.<br />
„In Extremsituationen reagiert der<br />
Körper mit Kampf, Flucht oder Starre.<br />
Ich war in einer jahrelangen Starre gefangen.“<br />
Scherjau machte Therapien,<br />
probierte Unterschiedlichstes. Ein Maori<br />
nahm ihm endlich das Schuldgefühl.<br />
„Ich verstand danach, dass jeder für<br />
sich selbst verantwortlich ist“. Und die<br />
zweite Schlüsselfrage – warum gerade er<br />
überlebte? „Die haben mir meine Kinder<br />
beantwortet“, lächelt Dietmar Scherjau.<br />
Der Sohn wird im März sechs, die Tochter<br />
wird zwei.<br />
2014 entschied sich der Techniker zu einer<br />
Ausbildung zum „Natur- und Wildnistrainer“.<br />
Einer von nativen Völkern<br />
beeinflussten Philosophie, die das Leben<br />
mit der Natur propagiert, Achtsamkeit<br />
der Natur gegenüber, Nehmen und<br />
Geben statt achtlosen Konsumierens.<br />
Gleich zu Beginn dieser Ausbildung,<br />
im Moos zwischen zwei Felsen sitzend<br />
und auf einen Berghang schauend,<br />
konnte er sich plötzlich an das Unglück<br />
erinnern. Es lief wie ein Film ab: Die<br />
Fahrt im Lift, der kurze Aufstieg. Bei<br />
Lawinenwarnstufe zwei bis drei fuhren<br />
die Freunde einzeln ab, Scherjau voraus.<br />
Der Dritte fuhr zu weit Richtung Rinne,<br />
Scherjau schrie, fuchtelte mit den<br />
Armen. Es folgte das Wumm-Geräusch,<br />
das bedrückende Gefühl, die Abrisskante.<br />
Die beiden am Haltepunkt Stehenden<br />
blickten sich noch kurz an, da<br />
begann schon der Boden unter ihnen zu<br />
schwimmen. „Ein kostbares Geschenk“<br />
nennt Scherjau die nach acht Jahren aufgetauchte<br />
Erinnerung.<br />
Geländeskifahren genießt er heute wieder<br />
sehr. Mit Vorsichtsmaßnahmen, die<br />
er aber (mit Abstrichen) auch vor dem<br />
Unfall getroffen hat. „Jeder muss auf<br />
sich selber vertrauen. So viel Wissen wie<br />
möglich aufbauen. Und es muss nicht<br />
immer das beste und größte Erlebnis<br />
sein“, so der Kern seiner Botschaft. Er<br />
möchte anderen, die Ähnliches erlebt<br />
haben, anbieten, sich mit ihm auszutauschen.<br />
„In der Rehabilitation habe ich<br />
mir häufig so jemanden gewünscht.“<br />
Dass der Unfall ihn auch menschlich<br />
verändert hat, hat ihm einmal die<br />
Frau seines besten Freundes gesagt. Ein<br />
Kompliment. „Früher war ich vielleicht<br />
überheblich, habe Leute verarscht, die<br />
weniger sportlich waren. Aber ich war<br />
auch selbstkritisch, was meine eigene<br />
Leistungsfähigkeit angeht. Heute sehe<br />
ich das alles völlig gelassen.“ Dietmar<br />
Scherjau genießt den Moment. „Das<br />
versteht man erst richtig, wenn man<br />
Kinder hat. Für das Leben im Hier und<br />
Jetzt sind sie die besten Lehrmeister.“<br />
Fotos: Dietmar Scherjau<br />
184 <strong>SPORTaktiv</strong>
OUTSIDE<br />
OLD<br />
SCHOOL STATT<br />
DIGITAL TOTAL<br />
HERBERT<br />
RANGGETINER<br />
... ist Profikletterer<br />
und einer der<br />
besten Extrem kletterer<br />
Europas – und ein<br />
„Querdenker“ der<br />
Outdoorsport szene.<br />
In seiner „Outside“-<br />
Kolumne lässt er die<br />
SPORT aktiv-Leser<br />
an seinen Gedanken<br />
teilhaben.<br />
Ich sitze zufällig mit meinen Kids vor dem<br />
Fernseher, als ein Zeichentrickfilm läuft ...<br />
Äh, okay, ich sitze bewusst und im Vollbesitz<br />
meiner geistigen Kräfte vor dem Fernseher und<br />
zieh mir „Wickie und die starken Männer“<br />
rein. Diese geniale Folge wo Wickie von den<br />
Wölfen gejagt wird, und was mit einem Grinsen<br />
beginnt, endet im Lachanfall – legendär! Ein<br />
40 Jahre alter Zeichentrickfilm, einfache Bilder,<br />
traumhafte Geräuschkulisse, saugut. Eine<br />
Woche später sehe ich (zufällig) die neuen 3D-<br />
Folgen und schalte weg. Emotionales Harakiri,<br />
ein Trauerspiel. Der kleine, pfiffige Wikinger<br />
in 3D und Dolby Surround – jetzt ist Schluss<br />
mit lustig! Ohne sich kalte Füße zu holen, geht<br />
man heute per virtueller Brille vom Sofa in den<br />
Wald, gesprochen wird mit dem Handy, trösten<br />
übernimmt „Alexa“.<br />
Wir sind da noch sehr „old school“, schreiben<br />
uns keine SMS, sondern reden miteinander.<br />
Krass, oder? Die Kids spielen bei jedem Wetter<br />
draußen, werden dreckig und nageln Baumhütten<br />
zusammen, statt Handy gibt’s Mensch<br />
ärgere dich nicht. Kleidung wird nicht aus Spaß<br />
auf Vorrat gekauft, sondern wenn man was zum<br />
Anziehen braucht. Es gab eine Zeit, da erkannte<br />
man einen Berufsstand an seiner stolz getragenen<br />
Kleidung. Auch ich benutze meine gestrickte<br />
„Liebling“-Jacke nicht, nein, ich trage sie.<br />
Werbung sagt dir, was du brauchst und was dir<br />
gut tut, die „Must-haves‘‘ kommen aus „good<br />
old America“. Fortschritt bewegt sich oft Schritt<br />
für Schritt vom Logischen fort und Schrott ist<br />
eben Schrott. Ich bin kein Technikverweigerer,<br />
nur old school angehaucht. Bitte lasst mir den<br />
Schrecklichen Sven & Co. in der Urversion.<br />
Lasst Kinder laut sein, dreckig werden, gebt ihnen<br />
„Freiraum“, raus ins Leben. Denn Kinderlachen<br />
wird nie altmodisch oder old school!<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
185
Die Region Sterzing-Ratschings in Südtirol & <strong>SPORTaktiv</strong> präsentieren:<br />
DAS 1. STERZING<br />
FUN-CAMP<br />
Termin A: 24. bis 27. Mai <strong>2018</strong><br />
• 3 Übernachtungen im Sporthotel Zoll**** bei Sterzing<br />
inklusive Halbpension im Doppelzimmer<br />
(Einzelzimmeraufschlag € 48,–)<br />
• Benutzung der Wellnessoase mit vielfältiger Saunalandschaft,<br />
des Schwimmbads und des Fitnessstudios<br />
mit Kletterwand<br />
Preis inklusive Programm: € 439,–<br />
Termin B: 14. bis 17. Juni <strong>2018</strong><br />
• 3 Übernachtungen im Hotel Bergblick***<br />
im Ratschingstal inklusive Halbpension im<br />
Doppelzimmer (Einzelzimmeraufschlag € 36,–)<br />
• Benutzung von Saunalandschaft, Fitnessraum und<br />
Schwimmbad<br />
• activeCARD-all-inclusive-Gästekarte für einen<br />
sorgenfreien Aufenthalt<br />
Preis inklusive Programm: € 399,–<br />
PROGRAMM<br />
Donnerstag<br />
Ankunft und Check-in<br />
Um 15 Uhr Rafting-Tour am Eisack mit den Guides<br />
von Tiger Rafting aus Sterzing – mehrfache<br />
italienische Meister und Weltmeister<br />
(www.raftingsterzing.it).<br />
Freitag<br />
Ganztägige E-Bike-Funtour mit Almen-Einkehr<br />
zu Mittag und anschließender Möglichkeit eines<br />
Crashkurses im m2bike-bikepark (mit zwei Dirtlines,<br />
Pumptrack, u. v. m.).<br />
Samstag<br />
Paragliding-Tandem-Sprung mit den Jochroppn<br />
Ridnaun hoch über dem Alpenhauptkamm.<br />
Danach Einkehr in einem Traditionswirtshaus mit<br />
Südtiroler Spezialitäten.<br />
Am Nachmittag Besuch im Skytrek-Hochseilgarten<br />
für Nervenkitzel zwischen den Baumwipfeln.<br />
Sonntag<br />
Noch einmal geht es auf E-Bike-Funtour mit<br />
Almen-Einkehr zu Mittag. Auch heute besteht<br />
die Möglichkeit, nachmittags einen Crashkurs im<br />
m2bike-bikepark zu absolvieren.<br />
Programmänderungen vorbehalten<br />
ZIELGRUPPE<br />
Freizeitsportler, die<br />
Abwechslung und<br />
Spaß suchen.<br />
DAS ANGEBOT:<br />
4 TAGE UND 3 NÄCHTE MIT<br />
HALBPENSION UND JEDER MENGE<br />
SPORTLICHEN FUN AB € 399,–<br />
DEINE GESCHENKE<br />
Das Ultrasun LSF 30 Sports<br />
Gel schützt deine Haut vor<br />
schädlicher UV-Strahlung.<br />
Das Sportnahrungspaket von<br />
Peeroton spendet<br />
Energie beim Sport.<br />
186 <strong>SPORTaktiv</strong>
fun camp<br />
www.sportaktiv.com<br />
Beim Sport ist es wie beim Essen: Dort lässt man<br />
sich auch nicht gern jeden Tag das gleiche Menü<br />
servieren. Auf die Abwechslung kommt es an.<br />
Genauso sehen das viele Freizeitsportler. Und für alle,<br />
die auf Fun und Abwechslung stehen, haben wir mit<br />
der schönen Südtiroler Region Sterzing-Ratschings diesen<br />
Neuzugang unter den <strong>SPORTaktiv</strong>-Camps kreiert.<br />
Willkommen in Sterzing-Ratschings. Und willkommen<br />
im Fun Camp!<br />
Was dich an jedem der zwei Termine erwartet? Wie<br />
bei allen anderen Camps sportlicher Spaß in kleinen<br />
Gruppen unter der Anleitung von Profis. Mit dem<br />
Unterschied, dass mehrere Funsportarten statt eines<br />
Themas am „Menüplan“ stehen. Es geht zunächst auf<br />
Rafting-Tour mit den Guides von Tiger Rafting, die<br />
mit Weltmeisterehren dekoriert sind. Beim Mountainbiken<br />
folgen wir dem Trend und der heißt bekanntlich:<br />
E-MTB. Dazu gibt es die Möglichkeit, sich ins Abenteuer<br />
Bikepark zu stürzen. Noch mehr Nervenkitzel<br />
verspricht ein Paragliding-Tandem-Flug – die Südtiroler<br />
Landschaft von oben zu betrachten, gehört zu den<br />
Camp-Highlights. Abgerundet werden die vier Tage<br />
durch einen Besuch im Hochseilgarten. Ja, und weil<br />
vorher vom Essen die Rede war: Der feinen Südtiroler<br />
Kulinarik widmen wir uns ebenfalls ausgiebig.<br />
Für den Aufenthalt haben die regionalen Partner<br />
zwei tolle Sporthotels gewählt: das Vier-Sterne-Hotel<br />
Zoll und das Drei-Sterne-Hotel Bergblick. Pool und<br />
Sauna gibt es da wie dort, genügend Zeit zum Relaxen<br />
auch. Das alles ist, wie stets, zu einem Top-Paketpreis<br />
buchbar. Alle Details stehen links im Kasten. 25 Plätze<br />
sind pro Termin zu vergeben, also bald anmelden.<br />
Fotos: Giulio Trivani, Manuel Kottersteger, Stefano Orsini<br />
DIE UNTERKÜNFTE<br />
Das Vier-Sterne-Sporthotel Zoll (li.) dient beim ersten<br />
Termin als Unterkunft. Info: www.sporthotel-zoll.com<br />
Das Hotel Bergblick (re.) beim zweiten.<br />
Info: www.hotelbergblick.com<br />
ANMELDUNG<br />
KONTAKT & BUCHUNG<br />
Region Sterzing-Ratschings<br />
Tel. +39 04 72/76 53 25<br />
info@sterzing-ratschings.it<br />
www.sterzing-ratschings.it<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
187
AUS<br />
PRO<br />
BIERT<br />
OUTDOOR<br />
SCHNEESCHUHE MIT BOA-SYSTEM<br />
Der Start zur Schneeschuhtour kann etwas mühsam sein.<br />
Das Fixieren der Schneeschuhe auf den Schuhen mit Riemen<br />
und Bändern ist manchmal etwas tückisch. Ganz einfach und<br />
schnell „sitzen“ Schneeschuhe, die mit dem BOA-Drehfixier-System<br />
ausgestattet sind. Das Stellrad drehen und den<br />
Fersenriemen schließen – schon bilden Schneeschuh und<br />
Fuß eine Einheit. Das BOA-System wird bei Schneeschuhen<br />
von Tubbs eingesetzt. Im Test sind die Flex VRT (UVP € 259,–)<br />
einfach und schnell angelegt. In schwierigem Gelände, auch in<br />
Schräglagen, geben sie perfekt Halt. Auf leichtem Untergrund<br />
sind sie dank weicherer Kunststoff-Ferse bequem zum Gehen.<br />
HINAUS IN DEN SCHNEE!<br />
MIT DEN RICHTIGEN SCHNEE-<br />
SCHUHEN ODER FUNKTIONEL-<br />
LEN „MINI-STEIGEISEN“ UND<br />
PASSENDEN STÖCKEN & CO.<br />
VERSPRICHT DER WINTER<br />
BIS NACH OSTERN LÄSSIGE<br />
AKTIV-ERLEBNISSE.<br />
VON OLIVER PICHLER<br />
Fotos: Hersteller<br />
188<br />
<strong>SPORTaktiv</strong>
STOCK & HANDSCHUH IM DUETT<br />
Das Zusammenspiel von Stock (im Bild der Vario Carbon V<br />
Faltstock, UVP €170,–) und Handschuh ist beim Skitourengehen,<br />
Schneeschuhwandern oder Winterwandern besonders<br />
wichtig. Der Vergleichstest zeigt: Damit alle Vorteile des<br />
Leki-Trigger-Systems zur Geltung kommen, muss die Trigger-Schlaufe<br />
ohne Spielraum mit der Hand und damit dem<br />
Handschuh verbunden sein. Wer Standard-Handschuhe verwendet,<br />
muss bei jedem Ausziehen zuerst die Trigger-Schlaufe<br />
lösen, um dann den Handschuh auszuziehen. Einfacher und<br />
viel bequemer ist es, die Leki-Handschuhe (Tour Evolution V,<br />
UVP € 100,–) mit integrierter Trigger-Schlaufe zu verwenden.<br />
Auch Kraftübertragung und Armentlastung am Ende der Stockbewegung<br />
funktionieren so noch besser.<br />
WINTERWANDERN & -LAUFEN<br />
OHNE JEDES RUTSCHEN<br />
Die Möglichkeit, die Sorge oder die Angst, auszurutschen,<br />
begleitet jeden, der im Schnee und auf eisigem Untergrund<br />
durch den Winter wandert oder läuft. Für Nordic Walker,<br />
Winterwanderer, Bergwanderer oder Winterläufer gibt es<br />
individuell passende Spikes (Oben: Snowline Spikes Light<br />
von Koch alpin, UVP € 49,90. Unten: Stubai Mount Track,<br />
UVP € 34,95). Und im Bergsommer geben sie auf<br />
Altschneefeldern Halt. Die Spikes sind einfach,<br />
schnell und auch draußen in der Kälte problemlos<br />
über Wintersportschuhe, Bergschuhe oder<br />
Laufschuhe zu ziehen.<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
189
WANDERBARER<br />
LAUFSTEG IN DEN<br />
KITZBÜHELER ALPEN<br />
KONTAKT<br />
T. +43 57507 8500<br />
info@kat-walk.at<br />
www.kat-walk.at<br />
„KAT WALK“ HEISST DER WEITWANDERWEG,<br />
DER IN FÜNF TAGE N DURCH DIE KITZBÜHELER<br />
ALPEN FÜHRT. LOSGEHEN UND GENIESSEN –<br />
GÜNSTIGE PAKETE MACHEN’S MÖGLICH.<br />
5 Wandertage<br />
76 Kilometer<br />
5000 Höhenmeter<br />
1 Buchung<br />
0 Sorgen<br />
Hier setzt der Wanderweg weltbekannte<br />
Stars wie die Hohe Salve oder<br />
den Hahnenkamm mit der legendären<br />
Streif-Abfahrt ins Rampenlicht. Dort präsentiert<br />
er pure Ursprünglichkeit. Die Rede<br />
ist vom KAT Walk, der auf der Sonnenseite<br />
durch die Kitzbüheler Alpen führt. Wo jetzt<br />
noch Schnee liegt, dort schlängelt sich nach<br />
der Schneeschmelze wieder dieser aussichtsreiche<br />
Weitwanderweg durch die Tiroler<br />
Bergwelt.<br />
In der Kompakt-Variante sind es fünf<br />
Wandertage, die auf 76 Kilometern und mit<br />
rund 5000 Höhenmetern von Hopfgarten<br />
über Kitzbühel bis nach St. Ulrich im Pillerseetal<br />
führen. Dabei können sich Gäste<br />
auf diesem Laufsteg für Wanderfreunde<br />
ganz auf sich und die Natur konzentrieren<br />
– dank günstiger Rundum-Sorglos-Pakete.<br />
Ein Beispiel: Sechs Übernachtungen mit<br />
Halbpension in gemütlichen Gasthäusern<br />
und Hotels mit drei und vier Sternen, dazu<br />
gibt es den Gepäcktransport von Etappe zu<br />
Etappe. Und das Kartenmaterial ist auch<br />
inkludiert. Das Ganze kostet 499 Euro im<br />
Doppelzimmer.<br />
Simpel ist auch die Buchung: einfach<br />
online das Reisedatum bekanntgeben, die<br />
Wunschunterkünfte wählen und den Rest<br />
einfach organisieren lassen. Mit Wanderführerin<br />
ist die Tour – zu ausgewählten<br />
Terminen – auch verfügbar. Neben der<br />
Kompakt- gibt es zusätzlich die Alpin-Variante<br />
mit sechs Wandertagen sowie Touren<br />
für Einsteiger und Genießer mit je drei<br />
Wandertagen im Angebot.<br />
Fotos: Kitzbüheler Alpen<br />
190 <strong>SPORTaktiv</strong>
FIT MIT SUMI<br />
Foto: Thomas Polzer<br />
DER<br />
FALSCHE SKI<br />
CHRISTOPH<br />
SUMANN<br />
war als Biathlet<br />
viele Jahre<br />
Weltklasse<br />
und ist jetzt<br />
leidenschaftlicher<br />
Freizeitsportler.<br />
Am Anfang war es mir peinlich, aber<br />
jetzt kann ich es ja erzählen, is eh schon<br />
wurscht. Es war bei einem Biathlon-Weltcup<br />
in einer meiner letzten Saisonen. Vor lauter<br />
Konzentration und Aufregung habe ich vergessen,<br />
meine Rennski beim Material-Container<br />
abzuholen und bin mit den Trainingslatten am<br />
Start gestanden! Hektisch haben wir probiert,<br />
noch was zu tauschen, aber der Servicemann ist<br />
erst 30 Sekunden vor dem Start mit dem richtigen<br />
Paar dahergesprintet. Zu spät!<br />
Jedenfalls war ich im Rennen mit dem Trainingsski<br />
chancenlos. Bitter, denn ich habe nur<br />
einen Fehler geschossen, aber in der Loipe ist<br />
nix weitergegangen. Am Ende schaute immerhin<br />
noch ein 26. Platz heraus.<br />
Langlaufen ist ohnehin schon ein so schwieriger<br />
Sport, da sollte man schauen, dass das Material<br />
hundertprozentig in Ordnung ist. Anfängern<br />
empfehle ich, an dieser Stelle nicht zu sparen.<br />
Ab in den guten Fachhandel zum qualifizierten<br />
Personal und lasst’s euch gut beraten. Wenn einer<br />
nicht sofort nach Gewicht und Können fragt,<br />
raus aus dem Laden. Noch besser ist, wenn man<br />
vorher Leihmaterial ausprobiert oder bei Trainern<br />
und Lehrern nachfragt. Selbst gebrauchte<br />
Ausrüstung ist keine schlechte Idee, wenn der<br />
Vorbesitzer gut aufgepasst hat und dieselbe<br />
Gewichtsklasse hat. Ein Ski, der oft präpariert<br />
wurde, muss ja kein Nachteil sein. Wichtig sind<br />
Länge und Spannung. Anfänger können zum<br />
Schuppenski greifen, Fortgeschritte nehmen<br />
einen Wachsski, ich kann aber auch die neuen<br />
Nowax-Ski mit integrierter Steigzone empfehlen.<br />
Die verwende ich selbst, die haben sich super<br />
entwickelt, das ist die Zukunft!<br />
Bei der Stocklänge gibt es die Empfehlung mit<br />
den 84 (Klassik) bis 89 Prozent (Skating) der<br />
Körperlänge. Und mein Tipp zu den Schuhen:<br />
Der Fuß dehnt sich aus, immer eine halbe bis<br />
ganze Größe zu groß kaufen.<br />
MIT DEM<br />
WINTERSPORTSCHUTZ* SICHER<br />
WIEDER NACH HAUSE:<br />
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IM SCHNEE<br />
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KINDERKURSE UND HÜTTENBETRIEB<br />
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KOMMT MAN IMMER AUF SEINE KOSTEN.<br />
Der Überblick über<br />
alle Angebote<br />
und Events in<br />
Obertauern auf<br />
www.obertauern.com<br />
Der Winter in Obertauern ist auf<br />
seinem Höhepunkt. Im schneereichsten<br />
Wintersportort Österreichs genießen<br />
Wintersportler 100 Pistenkilometer und 26<br />
Liftanlagen. Hier kann der Winter nicht zu<br />
lange dauern. Und selbst wenn unten im<br />
Tal die ersten Schneeglöckchen aus dem<br />
Boden schießen, fahren noch Skifahrer über<br />
die Pisten. Erstklassige Schneebedingungen<br />
garantieren lange Freude und der Hüttenbetrieb<br />
geht bis 1. Mai. Bis dahin kann man<br />
die einzigartigen Tauernrunden genießen<br />
und das Auto getrost stehen lassen.<br />
Sonne ohne Ende<br />
In den „Sun & Fun-Wochen“ vom 7. April<br />
bis zum 1. Mai sind Schnee und Sonne zu<br />
tollen Pauschalpreisen zu haben. Speziell<br />
für Kinder und Familien ist der Schneehase<br />
„Bobby“ ein Anziehungspunkt. Von 7. bis<br />
14. April werden „Bobby´s Schneeabenteuer“<br />
angeboten, das ist ein Paket mit<br />
Inklusivleistungen wie Skikurs, Skipass,<br />
Leihausrüstung und vielem mehr für Kinder<br />
– so lernen Kinder spielerisch leicht Ski<br />
fahren. Und die Eltern freut es auch, denn<br />
das Paket kostet nur 199 Euro (Kinder bis<br />
sechs Jahre) bzw. 278 (6 bis 14 Jahre).<br />
Und wenn der Schnee sich dann doch<br />
auch aus Obertauern langsam verabschiedet,<br />
tut er das nicht still und heimlich, sondern<br />
mit viel Musik, Partystimmung und<br />
der größten Schatzsuche Österreichs im<br />
Schnee. Dazu werden 30 Kisten im Schnee<br />
der Gamsleiten-Piste versteckt, als Hauptpreis<br />
wartet ein BMW X3.<br />
Fotos: TVB Obertauern<br />
192 <strong>SPORTaktiv</strong>
EQUIPMENT<br />
QUALITY AND SAFETY MADE IN TIROL<br />
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SKITOURENSTÖCKE<br />
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TOURENRUCKSACK<br />
THIRTY 30 L<br />
nuovoline.at | Fotos: Stubai ZMV GmbH, maxmeissner.de
VON<br />
ÜBERALL<br />
NACH<br />
OSTTIROL<br />
DER DOLOMITENLAUF IN OBERTILLIACH IST<br />
NICHT NUR EIN KLASSIKER IN DER HEIMISCHEN<br />
LANGLAUFSZENE. NORDISCHE SPORTLER AUS<br />
24 NATIONEN MACHEN DEN DOLOMITENLAUF ZU<br />
EINEM INTERNATIONALEN ERLEBNIS. SPORTAKTIV<br />
WAR AUF BEIDEN SKATING-DISTANZEN LIVE DABEI.<br />
VON KLAUS MOLIDOR<br />
Liegt Babylon in Osttirol? Zumindest erreicht das<br />
Sprachgewirr im tiefwinterlichen Obertilliach babylonische<br />
Ausmaße. Der Grund, warum Franzosen,<br />
Russen, Schweizer, Italiener, Deutsche, Norweger,<br />
Finnen, Tschechen, Letten, Japaner, Australier und<br />
auch Österreicher Wechselsprünge und Armkreisen<br />
bei dichtem Schneefall vollführen? Aufwärmen für den<br />
44. Dolomitenlauf. Österreichs einzigen Beitrag zum<br />
„Worldloppet“, einer weltweiten Serie von Volkslangläufen.<br />
Inspiriert vom Wasalauf, der schwedischen<br />
Urmutter aller Langlauf-Klassiker, der im Original<br />
Vasaloppet heißt, hat sich diese Serie entwickelt. Ein<br />
elitärer Zirkel von nur 16 Vollmitgliedern rund um<br />
den Globus. Wasalauf, Engadin Skimarathon, der<br />
Birkebeiner in Norwegen – um solche Kaliber geht<br />
es und der Dolomitenlauf ist der einzige heimische<br />
Beitrag dazu. Der Ruf der Serie zieht – nur rund ein<br />
Viertel der insgesamt 500 Skating-Finisher kommt aus<br />
Österreich.<br />
Mittendrin im Starterfeld aus Spitzenathleten,<br />
Genussläufern und ambitionierten Hobbyläufern im<br />
Rennanzug steht das <strong>SPORTaktiv</strong>-Doppel aus Geschäftsführer<br />
Alfred Brunner und meiner Wenigkeit.<br />
Er mit oranger Startnummer für die 42 Kilometer,<br />
ich mit der blauen für die Halbdistanz. Nach ein paar<br />
flachen Metern und dem üblichen Startgedränge samt<br />
Stürzen, Stockhieben und Überholslalom geht es das<br />
erste Mal bergauf. Ein Kaltstart für Herz, Kreislauf,<br />
Oberschenkel und Trizeps. War das mit wenig Vorbereitung<br />
wirklich die richtige Idee? Egal, die Schlange<br />
Fotos: Dolomitenlauf, Viertbauer Horst<br />
194 <strong>SPORTaktiv</strong>
Das <strong>SPORTaktiv</strong>-Doppel beim<br />
Dolomitenlauf. Alfred Brunner (oben)<br />
absolvierte die 42 Kilometer in 3:24<br />
Stunden, Klaus Molidor (oben links)<br />
brauchte für die Halbdistanz 2:09<br />
Stunden.<br />
windet sich durch die Landschaft, links<br />
oben winkt aus Obertilliach schon der<br />
Zielbogen herunter auf die Strecke. Ein<br />
zweiter kurzer Anstieg, dann kann sich<br />
die Lunge erholen. Bergab ist Zeit für<br />
einen Blick in die Kulisse. Mystisch<br />
wirkt sie, mit den dunklen Wolken.<br />
„Lady passing“, ruft plötzlich eine Engländerin<br />
aus dem Windschatten und<br />
gleitet elegant durch die Rechtskurve.<br />
Wenig später erhasche ich den Windschatten<br />
eines super Läufers. Dynamischer<br />
Eins-Einser-Schritt, perfekte<br />
Technik, scheinbar müheloses Gleiten<br />
und auf dem Ski steht – ein sechsjähriger<br />
Bursche. Zu früh kann man mit dem<br />
Sport scheinbar nicht beginnen. Inzwischen<br />
geht es immer noch bergab, die<br />
Kilometermarkierungen fliegen dahin.<br />
Der rasende Vortrieb wird nach rund 8<br />
Kilometern gestoppt, durch ein U-Hakerl<br />
geht es retour Richtung Biathlonzentrum<br />
Obertilliach und es ist klar: Ab<br />
hier geht es fast ausschließlich bergauf.<br />
Nicht immer steil, aber immer bergauf.<br />
Dafür belohnt dich die Natur. Auf einer<br />
schmalen Loipe kurvt die Strecke<br />
durch den Wald. Felix Gottwald kommt<br />
einem in den Sinn: Präsenz, sagt er in<br />
seinen Seminaren. Hier und jetzt, ganz<br />
bei dir sein. Das ist es. Stockeinsatz, Ski<br />
auf den Boden abstoßen und von vorn.<br />
Begleitet vom Soundtrack des eigenen<br />
Atems. Und schwupp – rückt das Biathlonzentrum<br />
in Sichtweite und ein Schrei<br />
reißt mich aus der Lauftrance. Die Fünf-<br />
Mann-Spitzengruppe aus Frankreich rast<br />
vorbei, Adrien Mougel gewinnt über die<br />
42 Kilometer am Ende in 1:55:05,72.<br />
Da schnauft der schreibende Langlauflehrling<br />
gerade aus dem Stadion hinaus<br />
dem letzten Anstieg entgegen. Endlich<br />
taucht der Zielbogen wieder auf, der<br />
falsche Hund. Dahinter geht es nämlich<br />
noch 200 Meter weiter ins Zentrum von<br />
Obertilliach.<br />
Immerhin ist mir die zweite Runde<br />
erspart geblieben. Alfred Brunner<br />
nicht. Zehn Jahre nach seinem letzten<br />
Dolomitenlauf („Der letzte, der in<br />
Lienz stattgefunden hat“), hat er sich<br />
die volle Distanz gegeben. Und perfekt<br />
eingeteilt. Ein „negative split“, also eine<br />
schnellere zweite Runde zeugt davon.<br />
Ebenso wie der Eins-Einser-Schritt bei<br />
Kilometer 38. „Das macht mich sehr<br />
stolz.“<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
195
FÜR GOURMET-SKIFAHRER UND FIRN-FANS<br />
Beim Wort „Firn“ leuchten deine Augen? Dann hat das<br />
Burg Hotel in Lech am Arlberg ideale Pakete für dich.<br />
VORARLBERG. Mitten drin im Vergnügen: Direkt vor der<br />
Haustür des Burg Hotels in Oberlech warten kilometerlange<br />
Pisten und Freeride-Abfahrten. Das Familienhotel liegt<br />
auf der Sonnenloge des Arlbergs und verwöhnt nicht nur<br />
mit Skiservice und ausgezeichneter Küche, sondern auch<br />
mit einem 1200 m² großen Beauty- und Wellnessbereich.<br />
Zwei „Firnvergnügen“-Packages stehen zur Wahl: mit vier<br />
Nächten und 3-Tages-Skipass um € 965,– (8.–12. April)<br />
oder mit drei Nächten und 2-Tages-Skipass um € 622,–<br />
(15.–18. April). www.burghotel-lech.com/firntage<br />
REIN INS SKI-VERGNÜGEN<br />
Der Hit: Drei-Tages-Paket in der Region Mittersill samt<br />
Tageskarten für die Kitzbüheler Alpen.<br />
SALZBURG. Ich bin dann mal kurz weg! Mit diesem Motto<br />
kann man eintauchen in die Ferienregion Nationalpark<br />
Hohe Tauern. Rund um Mittersill, Hollersbach und Stuhlfelden<br />
finden sich ideale Sprungbretter, um in das Skigebiet<br />
der Kitzbüheler Alpen samt legendärer Streif zu hüpfen. Das<br />
tolle Paket beinhaltet: drei Übernachtungen in der Region,<br />
plus Zwei-Tages-Skipass der Bergbahn AG Kitzbühel und<br />
ein Eintritt in die Nationalparkwelten in Mittersill – ab €<br />
199,– pro Person.<br />
www.mittersill.info<br />
APRÈS- & SKI-SPASS IN FLACHAU<br />
Das fröhlich bunte 4-Sterne-Funsport-, Bike- & Skihotel,<br />
nahe der Flachauer Pisten inklusive Après-Ski-Events!<br />
SALZBURG. Der Tauernhof ist das ideale 4-Sterne-Basislager<br />
für alle Wintersportler und Après-Ski-Fans in der Salzburger<br />
Sportwelt. Das umfassende und perfekte Service und die Allin<br />
Tauernhofpension bieten ein besonderes Wohlfühl-Flair in<br />
neuen Design-Zimmern, in der Relaxing Area mit Hallenbad,<br />
Saunen und Fitnessstudio. Auch die 4*-Gourmetküche<br />
und die eigene Ski- & Snowboardschule direkt im Hotel<br />
überzeugen. Tipp: Nutzt die Aktionswochen – wie die 7:6<br />
Wintersportwoche. Buchungshotline: +43 64 57/23 11.<br />
www.tauernhof.at<br />
LANGLAUFEN WIE EIN KAISER<br />
Die Ferienregion Kaiserwinkl in Tirol lockt Langläufer jetzt<br />
mit tollen Loipen und einem interessanten Package.<br />
TIROL. Eingebettet zwischen Kaisergebirge und Chiemgauer<br />
Alpen liegt die Ferienregion Kaiserwinkl mit ihren Orten<br />
Kössen, Walchsee, Schwendt und Rettenschöss. Mit jeweils<br />
rund 125 Kilometern Klassik- und Skatingloipen gehört die<br />
schöne Region zu den Top-Langlaufgebieten Österreichs.<br />
Tipp zum kurzentschlossenen Kennenlernen: Beim Package<br />
„Langlauf-Schnuppertage“ sind 3 Übernachtungen, 1 Trainerstunde<br />
und der Skiverleih für 3 Tage enthalten. Buchbar<br />
ist es schon ab € 176,– pro Person.<br />
www.kaiserwinkl.com<br />
Fotos: Tourismus<br />
196 <strong>SPORTaktiv</strong>
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unter 01/514 14 800 oder<br />
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<strong>SPORTaktiv</strong><br />
197
Die Nationalpark-Region Hohe Tauern Kärnten & <strong>SPORTaktiv</strong> laden ein<br />
DAS OUTDOORCAMP IM<br />
NATIONALPARK HOHE<br />
TAUERN KÄRNTEN<br />
21. bis 24. Juni <strong>2018</strong> (Do.–So.)<br />
PROGRAMM<br />
Donnerstag<br />
• Individuelle Anreise in die Nationalpark Lodge**** in<br />
Heiligenblut<br />
• Get together und Willkommensdrink,<br />
Programm besprechung<br />
• Gemeinsames Abendessen<br />
Freitag<br />
• Frühstück vom Buffet<br />
• Trekkingtour über den Gletscherweg zur Pasterze<br />
• So läuft die Tour: Die erlebnisreiche Hochgebirgswanderung<br />
führt über den Gletscherweg bis zur Pasterze,<br />
dem größten Gletscher der Ostalpen. Bei der<br />
geführten Tour gibt es viel Wissenswertes über die<br />
Entwicklung des Gleschers, die Ver änderungen der<br />
Landschaft aufgrund des Gletscherrückgangs und<br />
die Tier- und Pflanzenwelt rundum zu erfahren<br />
• Abendessen mit 5-Gang-Wahlmenü und Salatbuffet<br />
Samstag<br />
• Frühstück vom Buffet<br />
• Dem Rotwild auf der Spur im Seebachtal und<br />
„rangerlab“ im Nationalpark-Besucherzentrum<br />
• So läuft der Tag: Im Seebachtal bei Mallnitz ist<br />
die unberührte Wildnis des Nationalparks Hohe<br />
Tauern hautnah erlebbar. Berg-Urwälder, Bartgeier,<br />
die größe Gamspopulation im Nationalpark<br />
und eine atemberaubende Landschaft erwarten<br />
dich. Den Weg ins Seebachtal bestreiten wir mit<br />
E-Bikes, und im neu gestalteten Besucherzentrum<br />
werden wir biologische Phänomene genau unter<br />
die Lupe nehmen.<br />
• Abendessen mit 5-Gang Wahlmenü und<br />
Salatbuffet<br />
Sonntag<br />
• Frühstück vom Buffet<br />
• Natura-Mystica-Halbtagestour<br />
• So läuft die Tour: Zum Abschluss steht das<br />
Thema „Wilde Wasser“ im Mittelpunkt. Über<br />
das Kachelmoor führt uns der Weg zum<br />
Gössnitzwasserfall, der sich aus über 70<br />
Metern Höhe in die Tiefe stürzt.<br />
• Anschließend individuelle Rückreise<br />
LEISTUNGEN<br />
• 3 x Nächtigung inkl. Halbpension<br />
• 3 geführte Touren<br />
• Transfer Heiligenblut–Mallnitz<br />
und retour<br />
• optional <strong>SPORTaktiv</strong>-Campschutz<br />
powered by Nürnberger<br />
• E-Bike-Verleih<br />
• Preis: € 384,–<br />
ALS GESCHENKE<br />
Das Ultrasun LSF 30 Sports Gel,<br />
das vor schädlicher UV-<br />
Strahlung schützt<br />
Ein Top-Sportnahrungspaket<br />
von Peeroton für<br />
genügend Energie unterwegs<br />
198 <strong>SPORTaktiv</strong>
erge, gletscher, wilde wasser<br />
www.sportaktiv.com<br />
DAS ANGEBOT:|<br />
3 GEFÜHRTE TOUREN|<br />
UND 3 NÄCHTE/HALBPENSION|<br />
IM NATIONALPARK-|<br />
PARTNERHOTEL, TRANSFER, E-BIKE|<br />
UM € 384,–|<br />
Die mächtigsten Gipfel Österreichs, die größten<br />
Gletscherflächen der Ostalpen und Wasserfälle,<br />
die zu den höchsten der Welt zählen. All das beherbergt<br />
der Nationalpark Hohe Tauern Kärnten.<br />
Dort gehen wir heuer mit Lesern und mit den professionellen<br />
Bewahrern der Natur im Nationalpark<br />
Hohe Tauern, den Rangern, auf Entdeckungstour.<br />
Das neue Outdoorcamp richtet sich in erster Linie an<br />
sportliche Naturliebhaber. Von 21. bis 24. Juni erwartet<br />
die Teilnehmer ein begeisterndes Programm.<br />
Konkret wandern wir in einer geführten Tagestour<br />
zur Pasterze, dem größten Gletscher der Ostalpen. Wir<br />
radeln mit Leih-E-Bikes in die wilde Landschaft des<br />
Seebachtals, das oft mit dem weltbekannten Yosemite<br />
Valley in Kalifornien verglichen wird. Wir erkunden<br />
das Nationalpark-Besucherzentrum in Mallnitz. Und<br />
wir machen uns in einer halbtägigen Wanderung auf<br />
die Spur des wilden Wassers. Der Gössnitzwasserfall<br />
(im Bild zu sehen), der aus 70 Metern Höhe in die<br />
Tiefe stürzt, ist dabei das imposante Highlight.<br />
Jede Menge Wissenswertes und Erstaunliches zur<br />
Natur, zur Tier- und Pflanzenwelt des Schutzgebietes<br />
gibt es dabei von den Rangern zu erfahren. Als Unterkunft<br />
und Ausgangspunkt zu den Touren dient das<br />
Vier-Sterne-Hotel Nationalpark Lodge. Am Ende jedes<br />
Tages bleibt genügend Zeit, um die Annehmlichkeiten<br />
des Hotels wie etwa den Wellness- und SPA-Bereich<br />
ausgiebig zu nutzen.<br />
Alle Details zum Programmablauf und zum Paket<br />
stehen auf der linken Seite aufgelistet. Also: Anmelden!<br />
Wir sehen uns dann zum Sommerstart in der Nationalpark-Region<br />
Hohe Tauern Kärnten.<br />
ANMELDUNG<br />
Nationalpark-Region Hohe Tauern Kärnten<br />
Tel. +43 (0) 48 24/27 00<br />
tourismus@nationalpark-hohetauern.at<br />
www.nationalpark-hohetauern.at<br />
Fotos: RTVB Osttirol, Hersteller<br />
DIE UNTERKUNFT<br />
Die Nationalpark Lodge Großglockner ist ein 4-Sterne-<br />
Hotel mit Top-Wellness- & SPA-Bereich. Ideal für Bergund<br />
Naturenthusiasten. www.nationalparklodge.at<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
199
MEHR DRUCK<br />
AUF DIE KANTE<br />
Mit „Edge Amplifier“-<br />
Technologie sorgt Salomon<br />
bei den Pistenskiern<br />
ab nächster Saison für den<br />
„Blast“-Moment.<br />
Wenn nach dem Schwungansatz die<br />
Fliehkräfte greifen und man den Grip im<br />
ganzen Körper spürt – dann ist er da: der<br />
„Blast“-Moment. Dank einer neu entwickelten<br />
Verbindung zwischen Bindungsplatte<br />
und Ski – der „Edge Amplifier“-Technologie<br />
– bringt Salomon dieses Gefühl jetzt in die<br />
gesamte neue Pistenski-Kollektion.<br />
Zwei Jahre hat ein Team aus Technikern,<br />
Skilehrern, Trainern und ehemaligen Rennfahrern<br />
daran getüftelt, gebaut und getestet.<br />
Geworden ist daraus ein hochwirksam<br />
zusammenspielendes Gesamtpaket von Ski<br />
über Bindung bis hin zur neuen S/MAX-<br />
Schuh-Serie mit neu designtem Schaft,<br />
nahtlosem Innenfutter und, in der Rennversion,<br />
carbonverstärkten Einsätzen. Es bietet<br />
maximale Reaktionsfähigkeit, hohe Präzision<br />
und Laufruhe und spürbar 30 Prozent mehr<br />
Kantengriff. Kurz: den „Blast“.<br />
ANZEIGE/Fotos: Salomon<br />
IN HOCHFÜGEN ERLEBEN SKIFAHRER MEHR<br />
Pistenraupe, Sunrise Skiing und Privatpiste: In Hochfügen<br />
wird das etwas andere Ski-Erlebnis geboten.<br />
TIROL. Schon alles erlebt am Skiberg? Dann solltest du drei<br />
Dinge ausprobieren, die du noch nicht kennst. Hochfügen<br />
bietet so einen Triplepack: Erstens das CAT-Skiing, bei<br />
dem du frühmorgens mit einem Pistengerät („CAT“) auf<br />
den Gipfel gebracht wirst. Dort startet ein Tiroler Tiefschnee-Traum<br />
fast wie in Kanada. Zweitens gibt es das Sunrise-Skiing,<br />
das 45 Minuten vor dem Sonnenaufgang startet.<br />
Bei den ersten Sonnenstrahlen stehst du auf 2300 Metern.<br />
Drittens: Ab 7 Uhr morgens wird dir und deinen Freunden<br />
eine private Piste reserviert. www.hochfuegenski.com<br />
Foto: Hochfügen<br />
GÖNN DIR EINE GENUSS-AUSZEIT<br />
Das Alpine Superior Hotel Barbarahof**** S ist die erste<br />
Adresse für sympathischen Luxus in Zell am See-Kaprun.<br />
SALZBURG. Wer jetzt noch ein paar sonnige Skitage<br />
einstreuen und dabei gleichzeitig ein familiäres Ambiente<br />
erleben möchte, der ist im Hotel Barbarahof richtig. Es<br />
erwarten dich edel eingerichtete Zimmer und Suiten mit<br />
Kingsize-Betten, das Küchenteam zaubert österreichische<br />
Klassiker genauso wie internationale Spezialitäten auf<br />
den Tisch und das exklusive SPA ist im altrömischen Stil<br />
eingerichtet. Zu den Skigebieten Maiskogel, Kitzsteinhorn<br />
und Schmittenhöhe bringt dich bequem der Skibus-Shuttle<br />
direkt vor dem Hotel. www.hotel-barbarahof.at<br />
Foto: Hotel Barbarahof<br />
200 <strong>SPORTaktiv</strong>
Am Ende zählt<br />
das Ergebnis.<br />
Zwischendurch<br />
aber auch.<br />
kleinezeitung.at/app<br />
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LADIES HIGH<br />
PERFORMANCE<br />
Kurze und lange Schwünge spielerisch<br />
in einer Abfahrt zu vereinen – der<br />
Elan Insomnia Ski für Ladies<br />
macht es möglich! Die innovative<br />
Amphibio-4D-Technologie sorgt dank<br />
asymmetrischer Titaniumeinlagen für<br />
ein vibrationsarmes Fahrgefühl und<br />
eine präzise Schwungeinleitung. Mit<br />
neuester Technologie und stylishem<br />
Design ist Aufmerksamkeit garantiert!<br />
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Mit 13 Stahlzacken sorgen<br />
snowline-Trail-Spikes auf<br />
rutschigen Wegen für<br />
Sicherheit und Grip. So muss<br />
auch in der kalten Jahreszeit<br />
nicht auf die gewohnte<br />
Laufrunde verzichtet werden.<br />
www.kochalpin.at<br />
OUT<br />
DOOR<br />
STEINBOCK,<br />
MURMELTIER & CO<br />
Mit dem CL Companion entgeht<br />
dem Beobachter kein Augenblick.<br />
Das Fernglas mit beeindruckender<br />
Optik liegt perfekt in der Hand.<br />
Der beste Begleiter, um jedes<br />
Seherlebnis in den Bergen oder<br />
auf Wanderungen voll und ganz<br />
zu genießen. Verfügbar als 8 x 30<br />
bzw. 10 x 30 Ausführung.<br />
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Langlaufen ohne Schnee? Mit den<br />
Skikes perfekt möglich. Die neue V9-<br />
Produktlinie bietet 200-mm-Räder. In<br />
Verbindung mit Rücklaufsperren und<br />
modernisiertem Bindungskonzept ist<br />
der V9 auch im Gelände unschlagbar.<br />
v9.skike.at<br />
Fotos: Hersteller<br />
202 <strong>SPORTaktiv</strong>
NACHSPIEL<br />
VANITAS<br />
BY ADIDAS<br />
EGYD GSTÄTTNER<br />
Der Klagenfurter ist<br />
freier Schriftsteller<br />
und Hobbysportler.<br />
Ich stamme noch aus einer Zeit, in der weder<br />
Jogging noch Gentle- noch Easy Running<br />
bekannt waren und im Wörterbuch nichts<br />
als die Eintragung Dauerlauf zu finden war.<br />
Dementsprechend unpopulär war diese<br />
Sportart auch und sie wurde hauptsächlich im<br />
Turnunterricht als Disziplinarmaßnahme eingesetzt,<br />
wenn die Klassengemeinschaft etwas<br />
angestellt hatte oder wenn beim schuleigenen<br />
Fußball wieder einmal die Seele geplatzt war.<br />
Dieser Dauerlauf war kein Vergnügen, aber<br />
immerhin spottbillig – man brauchte damals<br />
ja nur ein paar alte Turnpatschen, eine Turnhose<br />
und ein Leibchen – und kein Lehrer wäre<br />
jemals auf die Schnapsidee gekommen, seinem<br />
Schüler zu erklären, wie man läuft. (Mein<br />
Lieblingsschauspieler Thomas Stolzeti hat mir<br />
einmal von einer Theaterprobe erzählt, bei<br />
der ein Akteur den Regisseur ganz verzweifelt<br />
gefragt hat, wie er denn auf der Bühne vom<br />
Punkt A zum Punkt B gelangen soll – und zur<br />
Antwort bekommen hat: „Zu Fuß!!!“).<br />
Heute wimmelt es von Laufakademien<br />
und nur die promovierten Laufakademiker,<br />
die alles über Fußsohlenstrukturanalyse,<br />
Schwerpunktsverlagerung, Beckenschwung,<br />
Nasenatmung, Fettstoffwechselstörungen und<br />
Beinachsenlaser wissen, sollten sich tatsächlich<br />
auf die Strecke wagen. Denn ihrer ist das<br />
Himmelreich.<br />
Als Einzelgänger habe ich dem Dauerlaufen<br />
immer schon Sympathien entgegengebracht<br />
und zwischen meinen Dauerläufen habe ich<br />
immer Romane geschrieben, die ja auch eine<br />
Art Dauerlaufen sind. Einer dieser Romane,<br />
König des Nichts, spielt in der Antike und<br />
daher weiß ich auch ein wenig über den<br />
Marathonlauf, zum Beispiel, dass der antike<br />
Marathonläufer eine Botschaft hatte, die er<br />
überbringen musste. Wenn er danach vor lauter<br />
Erschöpfung tot umfiel, störte das weder<br />
den Sender noch den Empfänger sonderlich.<br />
Fun, Fitness und Wellness waren kein Thema.<br />
Die heutigen Marathonläufer laufen ohne<br />
Botschaft, es sei denn, man fasst die Präsentation<br />
der neuen Sommerkollektion von Nike,<br />
Reebock oder Adidas als Botschaft auf. Vor<br />
allem aber weiß ich, dass beim antiken<br />
Marathonläufer nicht der Weg, sondern das<br />
Ziel das Ziel war: Nie und nimmer hätte er<br />
sich einen Rundkurs einreden lassen, denn<br />
dann wäre er anschließend einen sinnlosen<br />
Tod gestorben: Vanitas by Adidas.<br />
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