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Medienhatz gegen Burschenschafter

Politische Gegner der FPÖ wollen ein zweites Knittelfeld heraufbeschwören

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4 Innenpolitik<br />

Neue Freie Zeitung<br />

Innenminister startet<br />

Sicherheits-Offensive<br />

FPÖ-Innenminister Herbert Kickl erläutert im NFZ-Interview seine<br />

Maßnahmen für mehr Sicherheit in Österreich. Dazu zählt er<br />

auch ein rascheres Asylverfahren und die Abschiebung abgelehnter<br />

Asylwerber, bevor sie untertauchen und kriminell werden können.<br />

Herr Innenminister Kickl, in<br />

manchen Medien wird ihnen vorgehalten,<br />

dass sie mit ihren Vorschlägen<br />

wie der berittenen Polizei<br />

Spaßpolitik betreiben und nur von<br />

ernsten Problemen ablenken wollen.<br />

Kickl: Das müssen sie diese<br />

Herrschaften fragen, was sie damit<br />

meinen. In den Ländern, in denen<br />

es berittene Polizeieinheiten gibt,<br />

denkt niemand daran, diese abzuschaffen.<br />

Denn diese leisten dort<br />

nämlich hervorragende<br />

Arbeit,<br />

etwa bei<br />

Einsätzen zum<br />

Schutz von<br />

Großveranstaltungen<br />

wie<br />

Fußballspielen, Open-Air-Konzerten,<br />

Versammlungen oder Demonstrationen.<br />

Sie wollen mehr Polizeibeamte.<br />

In Deutschland gibt es große Probleme,<br />

dafür überhaupt geeignete<br />

Kandidaten für die Ausbildung zu<br />

finden.<br />

Kickl: Daher habe ich auch zuletzt<br />

vor dem Nationalrat betont,<br />

dass wir eine Attraktivierung des<br />

Berufsbildes der Exekutive anstreben,<br />

um genügend – und vor allem<br />

bestens geeignete – Staatsbürger zu<br />

finden und um nicht nur den pensionsbedingten<br />

Abgang sondern<br />

auch die 2.100 zusätzlichen Planstellen<br />

füllen zu können. Dazu werden<br />

wir auch eine groß angelegte<br />

Rekrutierungskampagne starten.<br />

Motivierte Polizisten sind der<br />

beste Garant dafür, dass die Sicherheitslage<br />

in Österreich verbessert<br />

werden kann. Daher nutze<br />

ich die Gelegenheit zum direkten<br />

Kontakt, um Anliegen und Verbesserungsvorschläge<br />

zu hören.<br />

Im Asylbereich scheinen,<br />

laut Medienberichten<br />

über rückläufige<br />

Asylwerberzahlen,<br />

die Probleme geringer<br />

zu werden.<br />

„Motivierte Polizisten<br />

sind der Garant für<br />

mehr Sicherheit.“<br />

Kickl: Leider nein. Mit 24.296<br />

Asylanträgen im vergangenen Jahr<br />

liegen wir noch immer weit über<br />

den Antragszahlen der Jahre 2005<br />

bis 2013, also den „normalen“ Jahren<br />

vor der Masseneinwanderungswelle.<br />

Wir werden dem mit einer<br />

restriktiven Asylpolitik begegnen.<br />

Zum einen wollen wir im Bereich<br />

des Fremdenrechts weitere Maßnahmen<br />

setzen, die den Behörden<br />

helfen sollen, schneller abzuklären,<br />

ob überhaupt ein Rechtsanspruch<br />

auf Asyl<br />

besteht und ob<br />

Österreich für<br />

die Prüfung des<br />

Antrags – da<br />

wir ja von sicheren<br />

Drittstaaten<br />

umgeben sind – überhaupt<br />

dafür zuständig ist.<br />

Im Vorjahr gab es 27.474 negative<br />

Asylbescheide, aber gerade<br />

11.974 Ausreisen. Wie wollen sie<br />

diese Diskrepanz bereinigen?<br />

Kickl: Ein wichtiger Punkt im<br />

Asylbereich sind Rücknahmeabkommen<br />

mit den Herkunftsstaaten<br />

der abgelehnten Asylwerber.<br />

Hier laufen auf EU-Ebene derzeit<br />

Verhandlungen mit einigen sehr<br />

wichtigen Staaten, darunter etwa<br />

Nigeria oder Marokko. Wir werden<br />

genau beobachten, ob diese Verhandlungen<br />

den gewünschten Erfolg<br />

bringen. Darüberhinaus stehe<br />

ich mit Außenministerin<br />

Karin Kneissl in<br />

Kontakt, um Rücknahmeabkommen<br />

auch auf bilateraler<br />

Ebene abzuschließen.<br />

Foto: NFZ<br />

Foto: Franz M. Haas<br />

Thema<br />

der<br />

Woche<br />

Mit mehr Polizisten und besseren Ermittlungsmethoden will Innenmnister<br />

Mehr Sicherheit mi<br />

FPÖ-Innenminister Herbert Kickl stellte im Nation<br />

Sicherheit war eines der Hauptthemen von FPÖ und ÖVP im Wahlkampf.<br />

Vergangene Woche hat FPÖ-Innenminister Herbert Kickl<br />

seine Maßnahmen vorgestellt: mehr Polizeiplanstellen, bessere Ausrüstung<br />

und innovative Ermittlungsmethoden zur Bekämpfung der zunehmenden<br />

Kriminalität – und Abschiebung krimineller Asylwerber.<br />

Drei maskierte Männer rauben<br />

mit vorgehaltener Maschinenpistole<br />

einen Handyshop aus, ein<br />

22-Jähriger wird von vier Männern<br />

in Salzburg krankenhausreif geprügelt,<br />

ein Quartett schlug 20-Jährigen<br />

in Tirol krankenhausreif,<br />

Räuber stach zweimal auf 23-Jährigen<br />

ein, fünf Verletzte bei Massenschlägerei,<br />

Mann wollte mit<br />

Machete in Nachtklub eindringen<br />

– nur ein paar Polizeimeldungen<br />

vom vergangenen Wochenende.<br />

Sie belegen, dass das subjektive<br />

Empfinden der Österreicher, wonach<br />

das Land immer unsicherer<br />

werde, keine Schimäre ist, wie die<br />

alte rot-schwarze Koalition immer<br />

auf Vorwürfe der FPÖ erklärte.<br />

Problem Ausländerkriminalität<br />

Die Kriminalstatistik 2017 liegt<br />

noch nicht vor, aber sie dürfte wohl<br />

den Trend ihrer Vorgängerinnen<br />

fortsetzen: 2016 wurden 537.792<br />

Anzeigen erstattet, ein Anstieg um<br />

19.923 Anzeigen oder um 3,8 Prozent<br />

<strong>gegen</strong>über 2015. Die Anzahl<br />

der fremden Tatverdächtigen an der<br />

Gesamtkriminalität ist <strong>gegen</strong>über<br />

2015 um 13,7 Prozent gestiegen.<br />

Das bedeutet wiederum den höchsten<br />

Wert der letzten zehn Jahre. Die<br />

Zahl der tatverdächtigen Asylwerber<br />

stieg in diesem Zeitraum von<br />

14.458 auf 22.289 Personen – oder<br />

um 54,2 Prozent.<br />

Da die neue Koalition dem Thema<br />

Sicherheit einen breiten Raum<br />

gewidmet hatte, war es nicht verwunderlich,<br />

dass FPÖ-Innenminister<br />

Herbert Kickl vergangene Woche<br />

dem Parlament als einer der<br />

ersten Minister seine Vorhaben präsentierte.<br />

Als eine vordringliche Maßnahme<br />

stellte Kickl die Aufstockung<br />

der Planstellen bei der Exekutive<br />

dar. Mit Hilfe einer Attraktivierung<br />

des Polizeiberufs will man die geeigneten<br />

Bewerber für die 2.000<br />

Ausbildungsplätze finden, für die<br />

ab 2019 die Zahl der Planstellen<br />

um 2.100 aufgestockt werden soll.<br />

„Im Endausbau, den wir 2021 erreichen<br />

wollen, bedeutet das also

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