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Ihr Debütalbum mit den nahezu zeitlosen Evergreens<br />
„Ohne Dich“ und „Sie Hat Geschrien“ erschien<br />
1994 und schrieb deutschsprachige Alternative-Rock-Geschichte.<br />
Es folgten zwei weitere<br />
Alben und 1999 die Auflösung des Quintetts aufgrund<br />
menschlicher und musikalischer Differenzen.<br />
Nach mäßigen Soloprojekten folgte dann<br />
zehn Jahre später die Reunion. Zunächst waren<br />
alle fünf Gründungsmitglieder wieder mit dabei,<br />
Jan Plewka (Gesang), Christian Neander (Gitarre),<br />
Leo Schmidthals (Bass), Stephan Eggert (Schlagzeug)<br />
und Malte Neumann (Keyboard), der aber<br />
2014 die Band verliess. Wie es danach mit Selig<br />
weiterging, verrät uns Christian (der in Berlin ein<br />
eigenes Musikstudio betreibt) im Interview.<br />
Ein weiter Weg vom frühen ´Hippie-Metal´<br />
über drogengeschwängerten Rock und Elektronik-Ausflüge<br />
hin zum alten Stil der Band. Fühlt<br />
Ihr Euch heute als Quartett richtig wohl?<br />
Definitiv, denn als wir 2014 nach dem Ausstieg<br />
von Malte auf Tournee einen Computer einsetzten,<br />
der in Karlsruhe komplett ausfiel, war uns<br />
klar: Wenn es weitergeht, dann nur ohne Keyboards<br />
und nur zu Viert.<br />
2016 und 2017 seid ihr insgesamt fünf Mal in<br />
Schweden gewesen und habt dort in einem abgeschiedenen<br />
Haus Demos gemacht. Das Resultat<br />
ist die aktuelle CD „Kashmir Karma“, die im<br />
November erschien. Eine Rückbesinnung auf alte<br />
Werte im Hier und Jetzt?<br />
In Schweden, im Haus von Jans Frau, hat sich entschieden,<br />
dass es die Band weiterhin gibt. Der erste<br />
Song, den wir dort fertig getextet, komponiert<br />
und aufgenommen haben war „Wintertag“, 10<br />
weitere Titel kamen nach und nach dazu. Am Ende<br />
war klar, dass die Songs in diesem Rohzustand<br />
bleiben sollten. Ich habe dann einen Freund, den<br />
bekannten Toningenieur Michael Ilbert gefragt,<br />
ob er dem Album den letzten Schliff geben kann.<br />
Und er hat Ja gesagt.<br />
Im November/Dezember seid ihr mit den neuen<br />
Songs bereits auf Tournee gewesen, der zweite<br />
Teil folgt im April. Wie hat es sich angefühlt?<br />
Zwischen 1994 und 1997 war alles wie ein<br />
Rausch und wir sind ja dann auch ohne Pause<br />
klassisch gegen die Wand gefahren. Ich habe tatsächlich<br />
zehn Jahre nicht mit Jan gesprochen, bis<br />
er mich anrief und fragte, ob wir es nochmals probieren<br />
wollen. Es gab viel aufzuarbeiten und seit<br />
„Und endlich unendlich“ stimmt das Gefühl untereinander<br />
wieder zu 100%. Viele ältere Fans sind<br />
uns erhalten geblieben und es sind immer wieder<br />
junge Leute hinzugekommen, schon alleine deshalb<br />
hat es sich gelohnt. Heute, mit dem Mix aus<br />
Alt und Neu, nehmen wir die Shows ganz bewußt<br />
wahr. Und jetzt als Quartett geben uns Selig nochmals<br />
ein ganz anderes Feeling.<br />
Jan ist noch immer ein Ausnahmesänger, der dieser<br />
Rückbesinnung auf alte Werte seinen unverwechselbaren<br />
stimmlichen Stempel aufdrückt.<br />
Hast Du einen Lieblingstitel unter den 11 Tracks<br />
des Albums?<br />
„Unterwegs“, die ideale Kombination aus Musik &<br />
Text. Ein trauriges, melancholisches Lied, in dem<br />
jeder von uns seine eigene Geschichte hineingepackt<br />
hat. Ich mag ganz besonders die Art, wie wir<br />
das Stück spielen.<br />
Man hat gehört, dass die aktuelle Show sehr intensiv<br />
ist, „Kashmir Karma“ gibt es fast ganz zu<br />
hören, darüberhinaus auch viele alte Hits wie<br />
„Wenn ich wollte“ oder „Ist es wichtig?“.<br />
Ja, wir können es daher auch kaum abwarten, wieder<br />
gemeinsam vor Publikum auf der Bühne zu<br />
stehen. Four Artists machen da in Sachen Booking<br />
einen wirklich guten Job. Im <strong>Februar</strong> steht auch<br />
noch ein ganz spezielles Event in Bremen auf unserer<br />
Agenda, wir spielen da live und das Konzert<br />
wird als Entertape direkt auf Vinyl aufgenommen.<br />
Das haben bereits die Fantastischen Vier erfolgreich<br />
gemacht, darauf sind wir sehr gespannt.<br />
Text: Frank Keil. Bild: PR<br />
Garage, Saarbrücken<br />
Dienstag, 17. April, 20.00 Uhr<br />
selig.eu