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Die Weltraetsel

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55124 Haeckel: <strong>Die</strong> Welträtsel<br />

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Menschenkeim hervorgesproßt sind, ist dessen Bildung<br />

derjenigen anderer Wirbeltiere noch so ähnlich,<br />

daß man sie nicht unterscheiden kann.<br />

<strong>Die</strong> wesentliche Übereinstimmung in der äußeren<br />

Körperform und dem inneren Bau, welche die Embryonen<br />

des Menschen und der übrigen Vertebraten in<br />

dieser früheren Bildungsperiode zeigen, ist eine embryologische<br />

Tatsache ersten Ranges; aus ihr lassen<br />

sich nach dem biogenetischen Grundgesetze die wichtigsten<br />

Schlüsse ableiten. Denn es gibt dafür keine<br />

andere Erklärung als die Annahme einer Vererbung<br />

von einer gemeinsamen Stammform. Wenn wir sehen,<br />

daß in einem bestimmten Stadium die Keime des<br />

Menschen und des Affen, des Hundes und des Kaninchens,<br />

des Schweines und des Schafes zwar als höhere<br />

Wirbeltiere erkennbar, aber sonst nicht zu unterscheiden<br />

sind, so kann diese Tatsache eben nur durch<br />

gemeinsame Abstammung erklärt werden. Und diese<br />

Erklärung erscheint um so sicherer, wenn wir die später<br />

eintretende Sonderung oder Divergenz jener Keimformen<br />

verfolgen. Je näher sich zwei Tierformen in<br />

der gesamten Körperbildung und also auch im natürlichen<br />

System stehen, desto länger bleiben sich auch<br />

ihre Embryonen ähnlich, und desto enger hängen sie<br />

auch im Stammbaum der betreffenden Gruppe zusammen,<br />

desto näher sind sie »stammverwandt«. Daher<br />

erscheinen die Embryonen des Menschen und der<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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