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Kicker der Ortenau Winter 2011/2012

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DFB-Bundestrainer<br />

Wenn nicht jetzt – wann dann!<br />

Bundestrainer Joachim Löw exklusiv im <strong>Kicker</strong> <strong>der</strong> <strong>Ortenau</strong><br />

KK: Joachim Löw, in jedem Verein wird<br />

in den Juniorenmannschaften die Basis<br />

für eine später starke 1. Mannschaft<br />

gelegt. Sind die Auswahlmannschaften<br />

des DFB <strong>der</strong> Grundstein für eine gute<br />

Nationalmannschaft, o<strong>der</strong> die individuelle<br />

Entwicklung in den Vereinen?<br />

Löw: Beides ist wichtig. In den Nachwuchs-<br />

Leistungszentren <strong>der</strong> Bundesliga wird seit<br />

vielen Jahren gute und wichtige Arbeit geleistet.<br />

Davon profitiert <strong>der</strong> Nachwuchs: Zumal<br />

er auch bei den Vereinen stärker als in früheren<br />

Jahren immer wie<strong>der</strong> eine Chance in<br />

<strong>der</strong> ersten Mannschaft erhält und diese auch<br />

nutzt. Darüber hinaus ist die gezielte und<br />

erfolgreiche Arbeit in den U-Nationalteams<br />

des DFB ein weiterer entscheiden<strong>der</strong> Faktor.<br />

Wir befinden uns auf einem guten Weg und<br />

die Zusammenarbeit bei <strong>der</strong> Nachwuchsför<strong>der</strong>ung<br />

ist absolut positiv. Dass wir momentan<br />

so viele junge Nationalspieler haben und<br />

wir im Grunde genommen nach <strong>der</strong> EM 2008<br />

unser Team ständig verjüngen konnten, ist<br />

<strong>der</strong> beste Beweis dafür, dass die deutschen<br />

Talente gute Perspektiven haben.<br />

KK: Am 11. Mai geht es in das erste Trainingslager<br />

in Sardinien. Was macht <strong>der</strong><br />

Bundestrainer bis dahin neben Spielbeobachtungen<br />

hauptsächlich?<br />

Löw: Wir werden uns ab März im Trainerteam<br />

über die sportlichen Planungen und<br />

auch mit Manager Oliver Bierhoff im Blick<br />

auf die organisatorischen Entscheidungen<br />

ausführlich unterhalten. Parallel dazu werden<br />

beson<strong>der</strong>s Hansi Flick und ich verstärkt<br />

international aktiv sein, um die Spieler<br />

unserer Gruppengegner zu beobachten und<br />

unsere Schlüsse für die EM daraus zu ziehen.<br />

Selbstverständlich werden wir auch in<br />

<strong>der</strong> Bundesliga unterwegs sein, selbst wenn<br />

wir die aus dem Eff-eff kennen. Trotzdem<br />

ist es wichtig, sich immer über den aktuellen<br />

Leistungsstand unserer EM-Kandidaten<br />

einen genauen Überblick zu verschaffen.<br />

Irgendwann beginnt dann die „heiße Phase“<br />

<strong>der</strong> Nominierung unseres EM-Ka<strong>der</strong>s, <strong>der</strong><br />

Anfang Mai bekannt gegeben wird.<br />

4<br />

Jogi Löw<br />

KK: Souverän mit zehn Siegen hat die<br />

Deutsche Nationalmannschaft die EM-<br />

Qualifikation absolviert und die Testspiele<br />

mit Bravour bestritten. Worauf<br />

legen Sie in <strong>der</strong> EM- Vorbereitung noch<br />

einmal gezielten Wert?<br />

Löw: Das ist relativ einfach. Der Teamgedanke<br />

steht bei uns im Vor<strong>der</strong>grund, ob auf<br />

dem Platz o<strong>der</strong> in <strong>der</strong> Freizeit. Wenn wir<br />

am 11. Mai nach Sardinien und dann eine<br />

Woche später von dort nach Südfrankreich<br />

fliegen, kommt natürlich den Trainingsinhalten<br />

eine erhöhte Bedeutung zu. Vor jedem<br />

Turnier war die konzentrierte Arbeit in den<br />

Tagen davor die Basis unseres erfolgreichen<br />

Auftretens. Das Wie<strong>der</strong>holen von Aktionen<br />

im Training ist das Allerwichtigste. Es muss<br />

für alles eine gewisse Normalität geben, so<br />

dass die Spieler über manches gar nicht<br />

mehr nachdenken müssen und es eben<br />

automatisch abrufen.<br />

KK: Seit 16 Jahren, seit dem EM-Triumph<br />

in England, wartet Fußball Deutschland<br />

auf den ganz großen Wurf. Das Verlangen<br />

wächst. Ist die Mannschaft für den<br />

Titelgewinn bereit?<br />

Löw: Wir wollen eine gute und erfolgreiche<br />

EURO <strong>2012</strong> spielen. Die Sehnsucht<br />

nach einem Titelgewinn ist bei allen groß.<br />

Und wir haben gute Chancen. Zusammen<br />

mit Spanien, den Nie<strong>der</strong>landen, Frankreich,<br />

Italien, England und Portugal gehören wir<br />

zu den Favoriten. Aber wir sind nur einer<br />

von vielen Favoriten – und neben <strong>der</strong> eigenen<br />

Stärke ist immer das nötige Quäntchen<br />

Glück, um das große Ziel auch zu erreichen.<br />

Wichtig ist mir, dass wir wie zuletzt bei <strong>der</strong><br />

WM 2010 in Südafrika attraktiv spielen und<br />

Emotionen bei den Fans wecken. Im übrigen<br />

gilt: Die Entwicklung unseres Teams<br />

und vieler junger Spieler ist mit <strong>der</strong> EURO<br />

<strong>2012</strong> noch nicht beendet.<br />

KK: Sie sagen, die <strong>der</strong>zeitige Mannschaft<br />

hat Potenzial, um auch nach <strong>der</strong><br />

EM bei den kommenden internationalen<br />

Wettbewerben, vielleicht bis 2022<br />

„Der För<strong>der</strong>verein<br />

Freiburger Fußballschule<br />

will auch den regionalen<br />

Fußball in <strong>der</strong> Breite<br />

stärken. Das ist langfristig,<br />

nachhaltig und sozial<br />

verantwortlich gedacht –<br />

<strong>der</strong> SC Freiburg halt.“<br />

Joachim Löw, Bundestrainer<br />

eine dominante Rolle zu spielen. Ist die<br />

Mannschaft, mit <strong>der</strong> Mannschaft <strong>der</strong><br />

70er Jahre vergleichbar, wo wir Europameister<br />

und Weltmeister wurden?<br />

Löw: Solche Vergleiche mag ich nicht ziehen.<br />

Natürlich hat die 72er und 74er Mannschaft<br />

geniale Spieler in ihren Reihen – von<br />

Franz Beckenbauer bis Günter Netzer, von<br />

Sepp Maier bis Gerd Müller. Doch <strong>der</strong> Fußball<br />

ist in dieser Zeit war ganz an<strong>der</strong>s als<br />

heute. Es wurde nicht so schnell gespielt<br />

und die Räume waren nicht so eng. Wir<br />

leben im Heute und es ist deshalb sinnvoll,<br />

nicht in die Vergangenheit zu schauen und<br />

sich mit Stars von einst zu vergleich.<br />

<br />

Danke Für das Interview<br />

Der Fahrplan bis zu EM<br />

in Polen und <strong>der</strong> Ukraine<br />

11.05.<strong>2012</strong> Trainingslager<br />

in Sardinen<br />

18.05.<strong>2012</strong> Trainingslager<br />

in Südfrankreich<br />

26.05.<strong>2012</strong> Schweiz –Deutschland<br />

in Basel<br />

01.06.<strong>2012</strong> Deutschland – Israel<br />

in Leipzig<br />

04.06.<strong>2012</strong> Bezug des EM-Quartiers<br />

in Danzig<br />

EM <strong>2012</strong> – Spiele<br />

9.06.<strong>2012</strong> Deutschland – Portugal<br />

in Lwiw<br />

13.06.<strong>2012</strong> Nie<strong>der</strong>lande – Deutschland<br />

in Charkiw<br />

17.06.<strong>2012</strong> Dänemark – Deutschland<br />

in Lwiw<br />

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Foto: SportNAH

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