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Halbinsel Malaka - wilde Staemme

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WILDE STAEMME VON MALAKA 105<br />

senkrecht aufgehängt bis der Thon etwas trocken ist, und alsdann auf das Gerüst, welches sich über<br />

allen Feueressen der Bgnüa-Häuser befindet, gelegt und von Zeit zu Zeit umgewendet. Zuerst wird<br />

der Behälter einer beträchtlichen Hitze ausgesetzt, aber sobald der Thon anfängt hart zu werden, wird<br />

der Bambus weiter von der Hitze entfernt und muss so lange auswittern, bis er durch und durch trocken<br />

ist, ohne in seiner Form unregelmässig zu werden. Dieses nimmt einige Wochen in Anspruch. Nachdem<br />

die erste Hitze den grössten Theil von dem Saft des Bambus getrocknet hat, wird er in Rindenzeug<br />

gewickelt, welches zwar der Hitze gestattet, auf den Behälter einzuwirken, aber den meisten<br />

Rauch zurückhält, wesshalb ein gut hergestellter Behälter eine goldgelbe Farbe zeigt.<br />

Der Orang Bgnüa verziert niemals seinen Pfeil - Behälter mit eingravirten Linien, wie andere<br />

Örang Hütan thun.<br />

54 der OriginalgrSsse.<br />

Pfeilköcher der örang Benüa, an der Seite hängen zwei<br />

mit Blattdecken umwickelte Giftbehälter und ein Stück<br />

Harz („Keeji").<br />

]^ der Originalgrösse.<br />

Pfeilköcher der Örang Benüa im Längsdurchschnitt, an<br />

der Bodenhöhlung ist „Keeji"-Harz, befestigt.<br />

Die verschiedenen Theile eines<br />

Orang Benüa Pfeil-Behälters sind:<br />

,,Jinkoop ^), die geflochtene Kappe auf dem oberen Ende;<br />

„Simpi" ^), die geflochtenen Rotanringe um denselben;<br />

„Sungroo", das Seil, welches rund um den Leib geht;<br />

„Petis" '), der Knopf an dem „Sungroo";<br />

„Pakan" *), das Röhrensystem in seinem Innern, um jeden Pfeil getrennt zu halten.<br />

Der Pfeil-Behälter wird stets an der linken Hüfte getragen, gleichviel ob der örang B6nüa linkshändig<br />

ist oder nicht, wie es zuweilen vorkommt.<br />

Der „Jinkoop" kann von iedem beliebigen Blatt sein; der Regel nach aber ist er entweder von<br />

Nipah oder Pandan. Er wird stets von den Frauen angefertigt. „Simpi" ist von gespaltenem Rotan<br />

mit von Natur schwarzer Faser (von verschiedenen Wurzeln) als Zierrath abwechselnd. In früheren<br />

') [vgl. mal. mfndjungkub: van der Tuuk s. v. Menjoengkoeb bedekken med iets hols overstulpen.]<br />

*) [Mal. Simpei, sipei, Favre s. v.: cercle, cerceau; Däyak; Simpai (bas. Bandjar) i. q. saloang: Band; Simpäi: Band s. v,<br />

Karohäi Hardeland s. v. v]<br />

') [Mal. pitis: peiit monnaie chinoise ayant un trou au milieu, Däyak: pikis: Die chinesischen messingenen Duite, Hardeland<br />

s.v., Jav. pitjis: Holt pietje, pietjes (een achtste van een zeeuwsche rijksdaalder Vreede s.v.) Zur Sache vgl. unten.]<br />

*) [Mal. Päkan cfr. van der Tuuk s. v.]<br />

Veröffentlichungen. IL 3/4. 14

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