Parteien zur Bundestagswahl - BDF
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27. September 2009 –<br />
Werden die Weichen neu gestellt?<br />
Ende September findet das Superwahljahr<br />
2009 seinen Höhepunkt. Am 7.<br />
Juni begann es mit den Europawahlen,<br />
setzte sich vielerorts gleichzeitig mit<br />
Kommunalwahlen fort, um nach der<br />
Sommerpause in einigen Bundesländern<br />
mit den Landtagswahlen neu an Fahrt zu<br />
gewinnen. Am 27. September gipfelt die<br />
demokratische Verantwortung jedes<br />
Bürgers nun in der Wahl zum Deutschen<br />
Bundestag.<br />
Auch wenn rund 70 Prozent der Gesetzgebung<br />
mittlerweile von der EU bestimmt<br />
wird, erfolgt die Umsetzung in<br />
Deutschland durch Gesetze und Verordnungen<br />
in weiten Teilen von Berlin aus.<br />
Insbesondere für Forstleute bedeutsame<br />
Weichen in der Umweltgesetzgebung, in<br />
den Diskussionen um Mindestlohn, im<br />
Klimaschutz oder in der Haushaltspolitik<br />
werden von der Bundesregierung und<br />
dem Bundestag gestellt und haben direkten<br />
Einfluss auf die Fläche.<br />
Jedem sollte an einem repräsentativen<br />
Wahlergebnis liegen – jede Stimme,<br />
die nicht abgegeben wird, bleibt ohne<br />
Einfluss.<br />
Traditionell hat der <strong>BDF</strong> den <strong>Parteien</strong><br />
Wahlprüfsteine übergeben. Die Antworten<br />
lesen Sie auf den folgenden Seiten –<br />
bilden Sie sich eine fundierte Meinung!<br />
Wahlprüfsteine des <strong>BDF</strong><br />
<strong>zur</strong> <strong>Bundestagswahl</strong> 2009<br />
Mindestlohn<br />
<strong>BDF</strong><br />
1. Ist Ihre Partei bereit, die Schaffung<br />
eines Mindestlohns für den Forstbereich<br />
zu unterstützen und umzusetzen?<br />
Christlich Demokratische Union<br />
Deutschlands (CDU)<br />
Die CDU will die Tarifautonomie als Garant<br />
für die Stabilität des Standortes<br />
Deutschland stärken. Der wichtigste Ansatzpunkt<br />
ist dabei, dass die Lohnfindung<br />
nicht verstaatlicht wird, sondern<br />
Aufgabe der Tarifpartner bleibt. Wer Vollzeit<br />
arbeitet, muss mehr haben, als wenn<br />
er nicht arbeitet – er muss in der Regel<br />
von seinem Einkommen leben können.<br />
Wirtschaftsbereiche oder Branchen<br />
haben je nach Situation nach Arbeitnehmerüberlassungsgesetz<br />
oder Min-<br />
Nach dem 27. September setzt sich der Bundestag neu zusammen.<br />
destarbeitsbedingungsgesetz die Möglichkeit,<br />
branchenspezifische Mindestlöhne<br />
gesetzlich absichern zu lassen. Die<br />
entsprechenden Voraussetzungen und<br />
die Übereinstimmungen mit den gesetzlichen<br />
Erfordernissen müssen dabei für<br />
jede einzelne Branche gesondert geprüft<br />
werden. Die CDU gewährleistet darüber<br />
hinaus Mindesteinkommen für alle in<br />
Deutschland. Das für ein menschenwürdiges<br />
Leben notwendige Einkommen sichert<br />
nicht ein einheitlicher, gesetzlicher<br />
Mindestlohn, sondern, wo dies erforderlich<br />
ist, eine Kombination aus fairen Löhnen<br />
und ergänzenden staatlichen<br />
Leistungen.<br />
Peter Bleser MdB, Vorsitzender der<br />
Arbeitsgruppe Verbraucherschutz,<br />
Ernährung und Landwirtschaft der CDU/<br />
CSU-Fraktion.<br />
Sozialdemokratische Partei<br />
Deutschlands (SPD)<br />
Die SPD hat in der großen Koalition gegen<br />
den Widerstand der Union eine Ausweitung<br />
des Arbeitnehmer-Entsendegesetzes<br />
und die Neufassung des Mindestarbeitsbedingungengesetzesdurchgesetzt,<br />
um mehr Branchen gegen Dumpinglöhne<br />
abzusichern. Diesen Weg<br />
gehen wir konsequent weiter. Wir werden<br />
in möglichst vielen Branchen allgemeinverbindliche<br />
tarifliche Mindestlöhne<br />
ermöglichen. Und wir werden überall<br />
dort Mindestarbeitsbedingungen vorantreiben,<br />
wo die Sozialpartner dazu aus<br />
eigener Kraft nicht mehr in der Lage sind.<br />
Unser Ziel ist ein allgemeiner gesetzlicher<br />
Mindestlohn, der eine unterste Grenze markiert,<br />
unter die Löhne nicht fallen dürfen.<br />
Freie Demokratische Partei (FDP)<br />
Für die FDP hat die Tarifautonomie absoluten<br />
Vorrang vor staatlicher Lohnfestsetzung.<br />
Aus diesem Grunde lehnt die FDP<br />
die Einführung gesetzlicher Mindestlöhne<br />
durch den Staat, auch durch Ausweitung<br />
des Arbeitnehmer-Entsendegesetzes,<br />
ab. Gesetzliche Mindestlöhne<br />
verschärfen den Abbau von Arbeitsplätzen<br />
in lohnintensiven Sektoren so wie im<br />
Niedriglohnbereich. Sie führen tendenziell<br />
zu höheren Preisen und schwächen<br />
darüber die Kaufkraft. Arbeitsplätze werden<br />
ins Ausland verlagert oder wandern<br />
FORSTPOLITIK<br />
<strong>BDF</strong>aktuell 09•2009 3