Tassilo, Ausgabe März/April 2018 - Das Magazin rund um Weilheim und die Seen
Murnau im Quarantänefieber: der Asiatiche Laubholzbockkäfer ist da | Drohnen und wer was wan wo wie damit machen darf: Volumenberechnung, Video und Fotografie | Helmut Ochs auf der Roten Couch - der Leiter der Integrierten Leitstelle Oberland | Auswirkungen der neuen Gülleverordnung | Tauchen mit Stahlschuh und Schweißapparat: Tauchausbildung bei der Bundewswehr | Die Welt ist grün: St. Patrick's Day im Tassiloland | Vom Tiefenbach nach Übersee: Fußballerin Kristina Schuster besucht ein College in den USA | Sonderteil Bauen, Wohnen und Energie | Von der Natur lernen beim Aktionstag auf Gut Achberg | Noten sind nicht alles: neues Konzept bei der Bauer Unternehmensgruppe | Selbsthilfebruppe für Sex- und Liebssüchtige im Landkreis | Theaterer aus Leidenschaft: das Marnbacher Theater im alten Schulhaus | Veranstaltungstipps für März und April und vieles mehr . . .
Murnau im Quarantänefieber: der Asiatiche Laubholzbockkäfer ist da | Drohnen und wer was wan wo wie damit machen darf: Volumenberechnung, Video und Fotografie | Helmut Ochs auf der Roten Couch - der Leiter der Integrierten Leitstelle Oberland | Auswirkungen der neuen Gülleverordnung | Tauchen mit Stahlschuh und Schweißapparat: Tauchausbildung bei der Bundewswehr | Die Welt ist grün: St. Patrick's Day im Tassiloland | Vom Tiefenbach nach Übersee: Fußballerin Kristina Schuster besucht ein College in den USA | Sonderteil Bauen, Wohnen und Energie | Von der Natur lernen beim Aktionstag auf Gut Achberg | Noten sind nicht alles: neues Konzept bei der Bauer Unternehmensgruppe | Selbsthilfebruppe für Sex- und Liebssüchtige im Landkreis | Theaterer aus Leidenschaft: das Marnbacher Theater im alten Schulhaus | Veranstaltungstipps für März und April und vieles mehr . . .
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<strong>Ausgabe</strong> 17<br />
<strong>März</strong> / <strong>April</strong> <strong>2018</strong><br />
®<br />
<strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>r<strong>und</strong></strong> <strong>um</strong> <strong>Weilheim</strong> <strong>und</strong> <strong>die</strong> <strong>Seen</strong><br />
Eine Produktion von<br />
Titelbild: Klaus Neuner, mauritius images<br />
Polling, Tiefenbach <strong>und</strong> Stiftskirche<br />
mit Veranstaltungskalender für zwei Monate<br />
Ungebetener Gast<br />
Ein Käfer sorgt für Aufregung<br />
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im <strong>Tassilo</strong>land<br />
Auf der Roten Couch<br />
Leitstellen-Chef Helmut Ochs
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Abgetaucht <strong>und</strong> abgehoben<br />
Ganz Murnau steht unter<br />
Quarantäne. <strong>Das</strong> klingt unheimlich.<br />
Als wäre eine<br />
Seuche ausgebrochen.<br />
Doch <strong>die</strong> Bürger können<br />
beruhigt sein. Eine<br />
Gefahr für Leib <strong>und</strong><br />
Leben ist weitestgehend<br />
ausgeschlossen.<br />
Nur ein wirtschaftlicher<br />
Schaden der<br />
Laubba<strong>um</strong>besitzer, der<br />
könnte nochmals z<strong>um</strong><br />
Thema werden. Und alles nur wegen eines asiatischen<br />
Schönlings, dessen Fühler zweieinhalbmal so<br />
lang sind wie sein gepunkteter Körper. Experten nennen<br />
ihn nur ALB. Waldbesitzer Ba<strong>um</strong>vernichter. Der<br />
Asiatische Laubholzbockkäfer, der in seiner Heimat<br />
Jahr für Jahr Milliardenschäden anrichtet, hält seit<br />
gera<strong>um</strong>er Zeit das Werdenfelser Land in Atem. Ob<br />
Helmut Ochs auch schon Notrufe wegen Käferbefalls<br />
angenommen hat? Der ILS-Leiter geht Ende des Jahres<br />
in Ruhestand, <strong>und</strong> hat <strong>die</strong> kommenden Wochen<br />
<strong>und</strong> Monate noch alle Hände voll zu tun. Im großen<br />
Interview auf der Roten Couch spricht der gelernte<br />
Rettungsassistent über <strong>die</strong> mehrfach abgesicherte<br />
Technik, den chaotischsten Tag, seinen Nachfolger<br />
<strong>und</strong> ein bayernweit einzigartiges Pilotprojekt.<br />
Einzigartig ist auch das Taucherausbildungszentr<strong>um</strong><br />
im Starnberger Ortsteil Percha. Die Deutsche<br />
B<strong>und</strong>eswehr lehrt dort angehende Pioniertaucher.<br />
<strong>Das</strong> sind <strong>die</strong> Soldaten, <strong>die</strong> mit Schweißgerät <strong>und</strong><br />
Stahlschuhen in den See springen <strong>und</strong> unter Wasser<br />
Schwerstarbeit verrichten. Ob Sommer oder Winter<br />
spielt für <strong>die</strong> jungen Männer keine Rolle – der Ernstfall<br />
muss schließlich bei allen Bedingungen geprobt<br />
werden. Wetterresistent sollte in jedem Falle Sicherheitstechnik<br />
funktionieren, <strong>die</strong> Haus <strong>und</strong> Hof vor<br />
Wohnungseinbrechern schützt. Was wirklich sinnvoll<br />
ist, <strong>und</strong> wovon Sie, liebe Leser, besser <strong>die</strong> Finger lassen<br />
sollten, haben uns zwei ausgewiesene Experten<br />
erklärt. Gewählt haben wir <strong>die</strong>ses Thema passend<br />
z<strong>um</strong> Sonderteil „Bauen & Wohnen“, in dem wir unter<br />
anderem <strong>die</strong> monströsen Autokräne von Familie<br />
Albrecht, das älteste Ehrenamt Bayerns, <strong>die</strong> Kreishandwerkerschaft,<br />
an der Decke klebende Lebensretter<br />
sowie einen promovierten Altbausanierer vorstellen.<br />
Letzterer lebt übrigens im drittältesten Holzhaus<br />
Bayerns, nur wenige Kilometer Luftlinie von Polling<br />
entfernt, dessen Ortskern mit Tiefenbach wir <strong>die</strong>smal<br />
als frühlingshaftes Titelbild gewählt haben.<br />
Dort zuhause ist Fußballerin Kristina Schuster. Eigentlich.<br />
Vor knapp zwei Jahren wechselte sie vom FC<br />
Bayern München auf ein US-amerikanisches College –<br />
<strong>und</strong> hat sich trotz Zeitverschiebung, Schul- <strong>und</strong> Trainingsstress<br />
Zeit genommen für ein Gespräch, in dem<br />
es bei weitem nicht nur <strong>um</strong> sportliche Dinge ging.<br />
Koordination <strong>und</strong> rä<strong>um</strong>liches Sehvermögen brauchen<br />
auch professionelle Drohnen-Flieger. Einer davon:<br />
Sebastian Jahn. Er lenkt seinen Oktokopter nicht<br />
nur für Kinofilme <strong>und</strong> TV-Serien, für Werbedrehs mit<br />
Mario Götze <strong>und</strong> Jerome Boateng sowie BR-Dokus<br />
über Friedhöfe im <strong>Tassilo</strong>land. Neuerdings betreibt<br />
er Vol<strong>um</strong>enberechnungen mittels Luftaufnahmen –<br />
ein Meilenstein in der Vermessungsbranche? So lange<br />
er <strong>die</strong> verschärften Rechte <strong>und</strong> Pflichten einhält …<br />
Davon können Landwirte ein Liedchen trällern. Stichwort<br />
„Düngeverordnung“, 150 Seiten dick, <strong>und</strong> für<br />
<strong>die</strong> Betroffenen noch nervenaufreibender als der<br />
ALB-Befall in Murnau. Umso entspannteres Lesen<br />
wünscht an <strong>die</strong>ser Stelle<br />
Ihr Johannes Schelle<br />
> > > Aus dem Inhalt<br />
Seite 4<br />
Auch im <strong>Tassilo</strong>land:<br />
Gefahr durch den Asiatischen<br />
Laubholzbockkäfer<br />
Seite 6<br />
Vol<strong>um</strong>enberechnung <strong>und</strong><br />
Verfolgungsjad — was es bei<br />
Drohnen zu beachten gilt<br />
Seite 9<br />
Der Leiter der Leitstelle:<br />
Helmut Ochs im Interview<br />
auf der Roten Couch<br />
Seite 14<br />
Auswirkungen der neuen<br />
Verordnung: Güllefahren<br />
nach Vorschrift<br />
Seite 16<br />
Tauchgang mit Stahlschuh<br />
<strong>und</strong> Schweißapparat im<br />
Starnberger See<br />
Seite 18<br />
Die Welt ist grün!<br />
St. Patrick's Day<br />
am 17. <strong>März</strong><br />
Seite 20<br />
Vom Tiefenbach nach Übersee:<br />
Kristina Schuster spielt Fußball<br />
in North Carolina<br />
Ab Seite 25<br />
GROSSER SONDERTEIL<br />
ZU DEN THEMEN BAUEN,<br />
WOHNEN UND ENERGIE<br />
Seite 54<br />
Von der Natur lernen<br />
beim Aktionstag auf<br />
Gut Achberg<br />
Seite 56<br />
Noten sind nicht alles:<br />
Neues Konzept bei der Bauer<br />
Unternehmensgruppe<br />
Seite 62<br />
„Eine Krankheit, <strong>die</strong> dich fertig<br />
macht!“ Selbsthilfegruppe für<br />
Sex- <strong>und</strong> Liebessüchtige<br />
Seite 65<br />
Wildes Bobfahren mit älterem<br />
Bruder — <strong>die</strong> Gewinner unserer<br />
Aktion „Spaß im Schnee“<br />
Seite 68<br />
Spielen aus Leidenschaft:<br />
Marnbacher Theater im<br />
alten Schulhaus<br />
Seite 73<br />
Es wird langsam wärmer!<br />
Unsere Veranstaltungstipps<br />
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märz / april <strong>2018</strong> | 3
Gefahr durch Asiatischen Laubholzbockkäfer<br />
Der taxifahrende Ba<strong>um</strong>vernichter<br />
Murnau | Welch große Bedrohung<br />
der Borkenkäfer für den Bestand<br />
hiesiger Fichtenwälder ist, dürfte<br />
seit vielen Jahren bekannt sein.<br />
Weniger präsent in den Köpfen der<br />
Bürger ist dagegen der Asiatische<br />
Laubholzbockkäfer. Wie der Name<br />
verrät, stammt das Insekt aus Asien<br />
<strong>und</strong> ist rein optisch betrachtet<br />
einer der größten <strong>und</strong> schönsten<br />
Käfer überhaupt. Sein robuster<br />
schwarzer Körper mit weißen<br />
Punkten auf dem Rücken erreicht<br />
<br />
eine Länge<br />
<br />
von bis<br />
<br />
zu vier<br />
Zentimetern, wird fortbewegt<br />
durch sechs grätige Beinchen oder<br />
durch unter den Flügeldecken versteckte<br />
Flügel. Noch auffälliger<br />
sind seine schwarz-weiß gestreiften<br />
Fühler, <strong>die</strong> zweieinhalb Mal so<br />
lang werden können wie sein Körper.<br />
Ob <strong>die</strong> beim Fliegen stören?<br />
Aufg<strong>r<strong>und</strong></strong> seiner Trägheit hebt der<br />
Asiatische Laubholzbockkäfer, kurz<br />
ALB, eher selten ab. „Er fährt lieber<br />
Taxi“, sagt Ruth Haag, Försterin<br />
des AELF <strong>Weilheim</strong>, <strong>die</strong> einzig<br />
<strong>und</strong> allein <strong>die</strong> Aufgabe hat, <strong>die</strong>ses<br />
exotische Insekt in den Laubwäldern<br />
<strong>um</strong> Murnau am Staffelsee<br />
aufzuspüren – <strong>und</strong> es zu vernichten.<br />
„<strong>Das</strong> klingt im ersten Moment<br />
brutal <strong>und</strong> fällt mir als Käferliebhaberin<br />
auch nicht leicht, aber<br />
der Schutz unserer Laubbä<strong>um</strong>e<br />
ist am Ende des Tages<br />
wichtiger.“ Während der<br />
Borkenkäfer hauptsächlich<br />
schwache Fichten<br />
angreift, nistet sich<br />
Riesengroß <strong>und</strong> w<strong>und</strong>erschön:<br />
So sieht ein ausgewachsener ALB aus.<br />
der Asiatische Laubholzbockkäfer<br />
ausschließlich in Laubbä<strong>um</strong>en<br />
ein. Bayernweit sind derzeit fünf<br />
Fälle von ALB-Befall bekannt. Der<br />
jüngste F<strong>und</strong> stammt aus Murnau,<br />
quasi mitten im Ort. Entdeckt wurde<br />
der Befall von einem Touristen,<br />
dem der Käfer auf dem Weg z<strong>um</strong><br />
Bahnhof entgegenkrabbelte. Offensichtlich<br />
kennt sich der Mann<br />
aus mit exotischen Insekten – er<br />
erkannte das Tier auf Anhieb als<br />
Schädling <strong>und</strong> informierte <strong>die</strong> Landesanstalt<br />
für Landwirtschaft (LfL).<br />
Dort schrillten sofort <strong>die</strong> Alarmglocken.<br />
Sollte sich der Asiatische<br />
Laubholzbockkäfer hierzulande<br />
etablieren, würde das alle Laubbä<strong>um</strong>e<br />
in Murnau gefährden <strong>und</strong><br />
in den <strong>um</strong>liegenden Laubwäldern<br />
eine mittelschwere Wald-Katastrophe<br />
bedeuten: Borkenkäfer, immer<br />
heftigere Stürme – <strong>und</strong> nun auch<br />
noch ein Laubba<strong>um</strong>vernichter!? In<br />
Asien richtet der Sechsbeiner jährlich<br />
einen Schaden von mehr als<br />
einer Milliarde Euro (!) an.<br />
<strong>Das</strong> Schadpotential durch den<br />
Asiatischen Laubholzbockkäfer ist<br />
<br />
deshalb so hoch,<br />
weil er kernges<strong>und</strong>e Laubbä<strong>um</strong>e<br />
angreift. Deshalb gelten im Falle<br />
eines ALB-Befalls gleichermaßen<br />
strenge wie rigorose Auflagen.<br />
Keine natürlichen<br />
Feinde<br />
Die effektivste Methode, den<br />
Schädling zu vernichten: Befallene<br />
Bä<strong>um</strong>e <strong>um</strong>gehend fällen, zu<br />
Schnitzel häckseln <strong>und</strong> verbrennen.<br />
Dies gilt übrigens nicht nur<br />
für direkt befallene Ahorne, Weiden,<br />
Birken, Pappeln <strong>und</strong> Rosskastanien.<br />
Auch weitere vom ALB bevorzugte<br />
Laubbä<strong>um</strong>e (spezifizierte<br />
Ba<strong>um</strong>arten) im Befalls-Umkreis<br />
von 100 Metern werden gefällt,<br />
gehäckselt, verbrannt. Darüber<br />
hinaus wird <strong>r<strong>und</strong></strong> <strong>um</strong> den Befalls-<br />
Ort eine Quarantäne-Zone mit<br />
2 100 Metern Radius eingerichtet.<br />
Alle Laubbä<strong>um</strong>e, <strong>die</strong> sich in <strong>die</strong>sem<br />
Bereich befinden, werden<br />
regelmäßig von Fachleuten auf<br />
ALB-Befall kontrolliert, was laut<br />
Ruth Haag gar nicht so einfach sei.<br />
Einzige, gut von außen erkennbare<br />
Merkmale eines ALB-Befalls<br />
sind fingerdicke, kreis<strong>r<strong>und</strong></strong>e Ausbohrlöcher,<br />
abplatzende Rinden,<br />
brechende Äste <strong>und</strong> Fraßbilder an<br />
Blättern. „Wobei es beim Entdecken<br />
<strong>die</strong>ser Merkmale im G<strong>r<strong>und</strong></strong>e<br />
schon zu spät ist.“ Zwischen Juni<br />
<strong>und</strong> Oktober, hauptsächlich<br />
im August, frisst sich der<br />
Asiatische Laubholzbockkäfer<br />
durch <strong>die</strong> Rinde<br />
des Laubba<strong>um</strong>s <strong>und</strong> legt<br />
direkt unter der Rinde<br />
reiskorngroße Eier ab.<br />
Nach wenigen Wochen schlüpfen<br />
<strong>die</strong> Larven, „von denen der hauptsächliche<br />
Schaden ausgeht, weil<br />
der Käfer selbst nach nur wenigen<br />
Fingerdicke Bohrlöcher <strong>und</strong> abplatzende<br />
Rinden sind Anzeichen<br />
für einen ALB-Befall.<br />
Wochen stirbt“. Die Larven dagegen<br />
fressen sich <strong>die</strong> ersten Tage<br />
durch das saftig weiche Kambi<strong>um</strong><br />
zwischen Stamm <strong>und</strong> Rinde,<br />
dringen anschließend tief ins<br />
Ba<strong>um</strong>stamminnere, wo sie sich<br />
von unten nach oben durchfressen<br />
<strong>und</strong> <strong>die</strong> Ba<strong>um</strong>stabilität massiv<br />
beeinträchtigen. Sie sind dort vor<br />
möglichen Feinden wie Meisen<br />
oder Spechten bestens geschützt,<br />
da <strong>die</strong>se nur an Ba<strong>um</strong>oberflächen<br />
<strong>und</strong> im äußeren Stammbereich<br />
mittels Schnabelpickerei nach Insekten-Mahlzeit<br />
suchen.<br />
Spürh<strong>und</strong> soll weitere<br />
Käfer finden<br />
Beim Stichwort „Suchen“ spitzt<br />
Haags Jagdhündin „Mia“ <strong>die</strong> Ohren.<br />
Sie wurde kürzlich in Österreich<br />
z<strong>um</strong> Spürh<strong>und</strong> für das<br />
Auffinden des Asiatischen Laubholzbockkäfers<br />
ausgebildet, genau<br />
wie Hündin „Brezel“ von Försterkollegin<br />
Silke Hartmann. Neben<br />
den optischen Merkmalen ist das<br />
eine effektive Methode in Sachen<br />
4 | tassilo
Den größten Schaden verursachen<br />
<strong>die</strong> im Ba<strong>um</strong> geschlüpften Larven.<br />
ALB-Suche, für <strong>die</strong> im Sommer<br />
auch Pheromon-Fallen (Sexuallockstoffe)<br />
aufgehängt werden, <strong>die</strong><br />
den Schädling aus seinen Verstecken<br />
locken sollen. 20 Stück sind<br />
hiervon während der Flugzeit im<br />
Murnauer Wald <strong>r<strong>und</strong></strong> <strong>um</strong> <strong>die</strong> Befallszone<br />
platziert. Von der Insel<br />
Wörth bis zur Unfallklinik – so<br />
weitläufig ist <strong>die</strong> Quarantäne-<br />
Zone.<br />
Davon abgesehen haben alle<br />
Murnauer, <strong>die</strong> Wald in <strong>die</strong>sem<br />
abgegrenzten Gebiet besitzen, folgendes<br />
zu beachten: Wer Laubholz<br />
im Wald <strong>um</strong>- oder abschneidet,<br />
darf <strong>die</strong>ses nicht vom G<strong>r<strong>und</strong></strong>stück<br />
entfernen. Am besten vor Ort das<br />
Holz stehen <strong>und</strong> liegen lassen. Wer<br />
unbedingt Holz machen möchte<br />
oder muss, ist verpflichtet, das Material<br />
direkt vor Ort von Ruth Haag<br />
oder Vertretern der LfL erst kontrollieren<br />
zu lassen, dann häckseln<br />
<strong>und</strong> <strong>die</strong> Schnitzel unmittelbar <strong>und</strong><br />
in geschlossenen Behältnissen zu<br />
einer ausgewiesenen Verbrennungsstation<br />
zu fahren. Wer Holz<br />
außerhalb der Zone schlägt, darf<br />
es z<strong>um</strong> Lagern in den Quarantäne-Bereich<br />
bringen, muss es vom<br />
Zeitpunkt des Stapelns jedoch unberührt<br />
dort liegen lassen. Wobei<br />
<strong>die</strong>se strengen Regeln, „vor allem<br />
für Brennholzmacher ist <strong>die</strong> Situation<br />
nicht leicht“, ausschließlich<br />
für Laubholz gelten. Damit sich<br />
auch alle betroffenen Waldbesitzer<br />
an <strong>die</strong> Regeln halten, wurden sie<br />
mehrfach informiert. Infoveranstaltungen,<br />
Infoanschreiben per<br />
Post sowie tägliche Beratungsmöglichkeiten<br />
bei Ruth Haag im<br />
Murnauer Forstamt haben bisher<br />
zur Bekämpfung <strong>und</strong> Information<br />
über den ALB beigetragen <strong>und</strong><br />
werden <strong>die</strong>s auch weiterhin.<br />
Aus Asien ins<br />
Werdenfelser Land<br />
> > > Z<strong>um</strong> Thema<br />
Die in Murnau gef<strong>und</strong>enen Asiatischen<br />
Laubholzbockkäfer reisten<br />
höchstwahrscheinlich als Ei oder<br />
Larve in einer Palette für Stein-<br />
Transport aus Asien ins Werdenfelser<br />
Land. Dort, wo <strong>die</strong> Käfer<br />
ihre Eier ablegen konnten sowie<br />
in deren Umkreis von 100 Metern<br />
steht nun kein einziger Laubba<strong>um</strong><br />
mehr. Ruth Haag ist jedoch fest<br />
davon überzeugt, dass <strong>die</strong>ses rigorose<br />
Abholzen seinen Zweck erfüllte.<br />
„Bis jetzt haben wir <strong>und</strong> <strong>die</strong><br />
Mitarbeiter der LfL in Murnauer<br />
Wäldern, Gärten <strong>und</strong> Parks keinen<br />
weiteren ALB-Befall gef<strong>und</strong>en. Ich<br />
bin zuversichtlich, dass wir das<br />
ALB-Problem in den Griff bekommen.“<br />
Vor allem deshalb, weil<br />
sich der Asiatische Laubholzbockkäfer<br />
nicht nur träge fortbewegt,<br />
sondern mit höchstens 30 bis 70<br />
Eiern auch wesentlich langsamer<br />
fortpflanzt als der Borkenkäfer –<br />
der vermehrt sich bekanntlich exponentiell.js<br />
Jagdhündin Mia wurde von Försterin Ruth Haag z<strong>um</strong> Spürh<strong>und</strong> für das<br />
Aufsuchen des Asiatischen Laubholzbockkäfers ausgebildet.<br />
Hinweise auf ALB-Befall sofort melden!<br />
Wer sich näher über den Schädling informieren möchte oder ALBtypische<br />
Merkmale an Waldbä<strong>um</strong>en oder Blättern entdeckt, möge<br />
sich <strong>um</strong>gehend bei Ruth Haag unter 08841 / 6129-23 oder ALB@aelfwm.bayern.de<br />
melden.<br />
Jede Verdachtsmeldung nimmt auch <strong>die</strong> Landesanstalt für Landwirtschaft<br />
(LfL) unter 08161 / 71-5730 oder ALB@LfL.bayern.de entgegen.<br />
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märz / april <strong>2018</strong> | 5
Neuheiten <strong>und</strong> Rechte für <strong>die</strong> Arbeit mit Drohnen<br />
Von Vol<strong>um</strong>enberechnung<br />
bis Verfolgungsjagd<br />
<strong>Tassilo</strong>land | Fasziniert von nie<br />
zuvor gesehenen Aufnahmen aus<br />
der weltberühmten Sixtinischen<br />
Kapelle, rief Sebastian Jahn in der<br />
dafür verantwortlichen Produktion<br />
an. Er wollte wissen, wie <strong>die</strong>se Bilder<br />
entstanden sind. Die Antwort:<br />
Mit einer Drohne, was jedoch extrem<br />
zeit- <strong>und</strong> personalaufwendig<br />
gewesen, im G<strong>r<strong>und</strong></strong>e nicht bezahlbar<br />
ist. Aufgelegt. Drohnen waren<br />
damals, im Jahr 2007, ein unbeschriebenes<br />
Blatt. Ka<strong>um</strong> einer hatte<br />
sie, ka<strong>um</strong> einer kannte sie. Doch<br />
zu teuer, zu unrentabel? Sebastian<br />
Jahn, Maschinenbau-Konstrukteur<br />
<strong>und</strong> damals schon Hobbyfotograf,<br />
wollte das so nicht stehen lassen<br />
<strong>und</strong> sagte sich: „Dann baue<br />
ich so eine Drohne eben selbst.“<br />
Der Rahmen aus Carbon, an den<br />
äußeren Enden Rotorblätter mit<br />
kleinem Motor. Sein erstes Werk:<br />
Ein Quadrokopter, viermotorig.<br />
Später konstruierte <strong>und</strong> baute er<br />
einen Hexakopter, sechsmotorig,<br />
schließlich einen Oktokopter,<br />
achtmotorig, der bis zu fünf Kilo<br />
Gewicht mitschleppen kann. <strong>Das</strong><br />
Gewicht bei Sebastian Jahn heißt<br />
hochauflösende Kamera. Für erste<br />
Testflüge fixierte er eine standardmäßige<br />
GoPro, für Filmaufnahmen<br />
eine Red Epic, 40 000 Euro wert,<br />
mit der unter anderem Szenen bei<br />
Harry Potter, Fluch der Karibik <strong>und</strong><br />
300 gedreht wurden. Allerdings<br />
nicht von Sebastian Jahn. Auf den<br />
heute 35-Jährigen wurden andere<br />
Filmproduzenten aufmerksam.<br />
Nachdem er erste Luftaufnahmen<br />
auf YouTube <strong>und</strong> seiner Internetseite<br />
veröffentlichte, flatterten<br />
immer häufiger Anfragen ein.<br />
Sebastian Jahn <strong>und</strong> sein koaxialer<br />
Oktokopter, mit dem er unter<br />
anderem Szenen für Filme dreht.<br />
Für <strong>die</strong> Serie Bergdoktor filmte er<br />
atemberaubende Landschaftsbilder<br />
<strong>und</strong> spektakuläre Verfolgungsszenen<br />
durch enge, naturbelassene<br />
Täler. Ähnliche Aufnahmen<br />
machte er für <strong>die</strong> Kinofilme „Burg<br />
Schreckenstein“, „Die Trapp-Familie“<br />
<strong>und</strong> „Verrückt nach Fixi“. Sein<br />
Kerngeschäft bis heute: Fotografie<br />
am Boden sowie Bild- <strong>und</strong> Filmaufnahmen<br />
aus der Luft jeglicher<br />
Art. Für Roller, eines der größten<br />
Möbelhäuser Deutschlands,<br />
machte er hochqualitative Aufnahmen<br />
für einen Imagefilm. Er<br />
dok<strong>um</strong>entierte den Neubau des<br />
Feldafinger Krankenhauses, filmte<br />
Immobilien entlang des Starnberger<br />
Sees, machte Landschaftsaufnahmen<br />
für <strong>die</strong> Polizeiinspektion<br />
<strong>Weilheim</strong> oder Luftbilder der<br />
Friedhöfe in Habach, Wessobrunn,<br />
Obersöchering <strong>und</strong> Bernried, <strong>die</strong><br />
unter anderem im BR gezeigt<br />
wurden. Außerdem filmte er Mario<br />
Götze <strong>und</strong> Jerome Boateng aus<br />
der Luft. „Ein Werbefilm für eine<br />
Fitness-App.“ Sein neuestes Aufgabengebiet<br />
ist allerdings<br />
<strong>die</strong> Vol<strong>um</strong>en-Berechnung mittels<br />
Luftaufnahmen, erstmals erfolgreich<br />
getestet mit einer großen<br />
Kiesgrube im westlichen Landkreis<br />
<strong>Weilheim</strong>-Schongau.<br />
45 Minuten<br />
statt sieben St<strong>und</strong>en<br />
Die Vol<strong>um</strong>enberechnung per<br />
Drohne funktioniert wie folgt: Zunächst<br />
fährt Sebastian Jahn das zu<br />
erfassende Gelände ab <strong>und</strong> setzt<br />
in regelmäßigen Abständen Markierungspunkte<br />
mittels Farbspray.<br />
Anschließend geht er mit GPS-gesteuerter<br />
Drohne <strong>und</strong> angebrachter,<br />
hochauflösender Kamera in<br />
<strong>die</strong> Luft <strong>und</strong> macht aus maximal<br />
100 Metern Höhe zahlreiche Bilder.<br />
Am Beispiel Kiesgrube, knapp<br />
47 000 Quadratmeter Fläche,<br />
knipste er in nur 30 Minuten exakt<br />
100 Fotos. Nach Landung der<br />
Drohne fuhr er zurück ins Büro,<br />
setzte sich an den PC, lud <strong>die</strong> 100<br />
Bilder hoch, prüfte <strong>und</strong> drehte sie<br />
<strong>und</strong> stellte sie schließlich in ein<br />
spezielles Programm, eine 3D-<br />
Vermessungssoftware. Darin wurden<br />
nun alle 100 Bilder zu einem<br />
großen miteinander verknüpft, so<br />
dass letztlich <strong>die</strong> komplette Kiesgrube<br />
auf einen Blick zu sehen ist.<br />
Dabei ins Auge stechen <strong>die</strong> vor Ort<br />
markierten Farbpunkte, auf <strong>die</strong><br />
Jahn nun am PC Referenzpunkte<br />
setzt. Fortan übernimmt eine<br />
komplexe Software <strong>die</strong> Arbeit, <strong>die</strong><br />
anhand der GPS-Daten <strong>und</strong> der<br />
von Jahn gesetzten Referenzpunkte<br />
in <strong>r<strong>und</strong></strong> sechs St<strong>und</strong>en das<br />
komplette Gelände in Höhe, Länge,<br />
Breite <strong>und</strong> Tiefe ausrechnet.<br />
<strong>Das</strong> Ergebnis ist verblüffend genau:<br />
Mit minimaler Abweichung<br />
von plus-minus einem Prozent<br />
konnte das Vol<strong>um</strong>en der Kiesgrube<br />
bestimmt werden. Obendrein<br />
ist Jahns Arbeit wesentlich<br />
zeitsparender als <strong>die</strong> klassische<br />
Vermessung am Boden, <strong>die</strong> ohne<br />
PC-Arbeit bereits einen kompletten<br />
Arbeitstag in Anspruch nimmt<br />
<strong>und</strong> vor allem an unwegsamen<br />
Geländestellen äußerst mühsam<br />
ist. Als netten Nebeneffekt <strong>die</strong>ser<br />
Vermessungen bezeichnet Sebastian<br />
Jahn das dabei entstehende<br />
3D-Modell.<br />
Rechte <strong>und</strong> Pflichten<br />
für Drohnenflieger<br />
Doch für was braucht es überhaupt<br />
Vol<strong>um</strong>enangaben von beispielsweise<br />
Kiesgruben? „Damit<br />
kann man z<strong>um</strong> Beispiel herausfinden,<br />
wie viel Material pro Jahr<br />
abgetragen wurde“, sagt Jahn,<br />
der hierfür <strong>die</strong> gleiche Arbeit ein<br />
Jahr später erneut durchführen<br />
müsste. Darüber hinaus könnte<br />
er z<strong>um</strong> Beispiel <strong>die</strong> „Löcher“<br />
brachliegender Kiesgruben vermessen<br />
<strong>und</strong> so bestimmen, wie<br />
viele Tonnen Kies dort hineingekippt<br />
werden müssten, <strong>um</strong> <strong>die</strong>se<br />
aufzufüllen. Auch Abtragungen<br />
für den Bau von Umgehungstrassen<br />
könnte er mittels Drohnenmessung<br />
exakt vorausrechnen.<br />
Ob Fotos, Filme oder Vermessungen:<br />
Damit Sebastian Jahn mit ei-<br />
6 | tassilo
Drohnen-Arbeit über Friedhof <strong>und</strong> Kloster von Bernried.<br />
ner seiner haftpflichtversicherten<br />
Drohnen – der große Oktokopter<br />
misst eine Spannweite von 1,70<br />
Meter, seine kleinste Drohne 40<br />
Zentimeter – in <strong>die</strong> Luft darf, hat<br />
er jede Menge Rechte <strong>und</strong> Pflichten<br />
einzuhalten. Zwischen <strong>April</strong><br />
<strong>und</strong> Oktober 2017 musste jeder<br />
Gewerbliche für Drohnen ab zwei<br />
Kilogramm einen gut 200 Euro<br />
teuren Führerschein (ab 16. Lebensjahr)<br />
bei einer vom Luftfahrtb<strong>und</strong>esamt<br />
anerkannten Stelle<br />
absolvieren. Sebastian Jahn legte<br />
<strong>die</strong>se theoretische Prüfung mit<br />
Themenschwerpunkten Navigation,<br />
Zivil-, Straf- <strong>und</strong> Luftrecht,<br />
Meteorologie, Flugbetrieb sowie<br />
Fachwissen <strong>r<strong>und</strong></strong> <strong>um</strong> Drohnen in<br />
der Münchner Landeshauptstadt<br />
ab. Darüber hinaus besitzt Sebastian<br />
Jahn für halbjährlich 120 Euro<br />
eine Sondergenehmigung, <strong>die</strong> ihm<br />
erlaubt, auch näher als 100 Meter<br />
an Hochspannungsleitungen,<br />
B<strong>und</strong>esstraßen <strong>und</strong> öffentliche<br />
Gebäude heranzufliegen. Absolute<br />
Tabuzone für jeden Drohnenflieger<br />
sind unter anderem Krankenhäuser<br />
(100 Meter Abstand),<br />
Flughäfen (1,5 Kilometer Abstand),<br />
Unfallstellen, Menschenansammlungen<br />
<strong>und</strong> Gefängnisse. Außerdem<br />
müssen seit Oktober 2017<br />
Drohen von mehr als 250 Gramm<br />
mit einer festangebrachten, hitze-<br />
<strong>und</strong> kältebeständigen Plakette<br />
samt Name <strong>und</strong> Anschrift des<br />
Halters gekennzeichnet sein. „Für<br />
<strong>die</strong> Anbringung ist jeder Drohnenbesitzer<br />
selbst verantwortlich, <strong>die</strong><br />
Schilder aus z<strong>um</strong> Beispiel Al<strong>um</strong>ini<strong>um</strong><br />
kann man unter anderem<br />
online bestellen“, sagt Sebastian<br />
Jahn, der sich vor jedem Flug eine<br />
schriftliche Starterlaubnis vom<br />
jeweiligen G<strong>r<strong>und</strong></strong>stücksbesitzer<br />
genehmigen lassen muss <strong>und</strong> als<br />
Gewerblicher maximal 100 Meter<br />
hochfliegen darf. Bei innerörtlichen<br />
Flügen hat er außerdem <strong>die</strong><br />
örtliche Polizei zu informieren –<br />
<strong>und</strong> zwar 24 St<strong>und</strong>en vor dem<br />
Start.<br />
In Wohngebieten dürfen Drohnen<br />
über 250 Gramm nicht aufsteigen,<br />
schon gar nicht mit film- oder<br />
tonaufnahmefähigem Anhang.<br />
Es sei denn, G<strong>r<strong>und</strong></strong>stückseigentümer<br />
oder Mieter stimmen dem<br />
ausdrücklich zu. Drohnen bis 250<br />
Gramm sind in Wohngebieten<br />
erlaubt. Allerdings ausschließlich<br />
über dem eigenen G<strong>r<strong>und</strong></strong>stück <strong>und</strong><br />
maximal 30 Meter hoch – für Flüge<br />
über Nachbarsg<strong>r<strong>und</strong></strong>stücke ist deren<br />
Genehmigung erforderlich. js<br />
Kiesgrube in 3D (unten), zusammengesetzt aus 100 Luftaufnahmen.<br />
märz / april <strong>2018</strong> | 7<br />
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WIR FREUEN UNS AUF SIE
„15 Tage“ von Rosemarie Benke-Bursian<br />
Brandneuer<br />
Tutzing-Krimi<br />
Tutzing | Der knapp 16-jährige Leo<br />
Förster aus Tutzing ist verschw<strong>und</strong>en.<br />
Aus heiterem Himmel. Einfach<br />
weg. Was ist geschehen? Ist<br />
er weggelaufen? Ist ihm etwas zugestoßen?<br />
Sagt sein Fre<strong>und</strong> David<br />
<strong>die</strong> Wahrheit oder verschweigt er<br />
etwas? Und wer ist <strong>die</strong>se geheimnisvolle<br />
Person, mit der Leo sich<br />
angeblich vor seinem Verschwinden<br />
getroffen hat? Gibt es sie überhaupt?<br />
Immer wieder stecken <strong>die</strong><br />
beiden Polizisten Abby <strong>und</strong> Georg<br />
hoffnungslos fest. Je mehr sie über<br />
Leo erfahren, <strong>um</strong>so rätselhafter<br />
erscheint sein Verschwinden. Da<br />
meldet sich ein weiterer Zeuge.<br />
Zwei Wochen voll spannender Ermittlungsarbeit<br />
sind im neuen Tutzing-Krimi<br />
notwendig, bis schließlich<br />
an Tag 15 auch das letzte Rätsel<br />
gelöst ist.<br />
Handlung <strong>r<strong>und</strong></strong> <strong>um</strong><br />
Tutzing <strong>und</strong> <strong>die</strong> <strong>Seen</strong><br />
Hauptautorin des Krimis mit dem<br />
passenden Titel „15 Tage“ ist Rosemarie<br />
Benke-Bursian, eigentlich<br />
diplomierte Biologin, <strong>die</strong> aber<br />
schon während ihrer Promotion<br />
das Schreiben intensiviert hatte.<br />
Mittlerweile ist sie freiberufliche<br />
Wirtschaftsjournalistin, Autorin<br />
<strong>und</strong> Verfasserin zahlreicher journalistischer<br />
Texte, Presseartikel sowie<br />
Sachbücher für Fachleute <strong>und</strong> interessierte<br />
Laien aus Naturwissenschaft,<br />
Medizin <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heit.<br />
Darüber hinaus hat sie zahlreiche<br />
Kurzgeschichten in Zeitschriften<br />
<strong>und</strong> Anthologien veröffentlicht sowie<br />
drei Kinderbücher <strong>und</strong> zwei<br />
Kurzkrimisammlungen verfasst.<br />
Mit Veronika Otto <strong>und</strong> Jonas<br />
Höbenreich haben sich<br />
zwei Schüler aus ihrer seit<br />
2008 bestehenden Kinder-<br />
<strong>und</strong> Jugendschreibwerkstatt<br />
am Tutzing-Krimi<br />
beteiligt. Sie hatten Interesse,<br />
den gesamten Prozess<br />
kennenzulernen, vom<br />
Plotten – dem Ausdenken<br />
der kompletten Handlung<br />
vor dem Verfassen – über Recherchieren,<br />
Schreiben, Überarbeiten<br />
bis hin zur Veröffentlichung. „<strong>Das</strong><br />
Schreiben zu Dritt war eine riesen<br />
Herausforderung <strong>und</strong> Bereicherung<br />
zugleich. Profitiert hat dabei<br />
jeder von uns <strong>und</strong> nicht zuletzt<br />
auch der Krimi“, sagt Benke-Bursian.<br />
Insgesamt dauerte <strong>die</strong> Schreibphase<br />
<strong>r<strong>und</strong></strong> drei Jahre, ehe der<br />
mehr als 500 Seiten starke Roman<br />
bei der Premierenlesung Mitte Februar<br />
in der Buchhandlung Held<br />
vorgestellt wurde. Herausgeber<br />
von „15 Tage“, dessen Handlung<br />
<strong>r<strong>und</strong></strong> <strong>um</strong> Tutzing, Starnberg <strong>und</strong><br />
> > > Bücher-Verlosung<br />
<strong>die</strong> <strong>Seen</strong> spielt, ist der Münchner<br />
Smart & Nett-Verlag.<br />
Der Krimi wird unter anderem im<br />
Rahmen von „La<strong>die</strong>s Crime Nights“,<br />
etwa in München <strong>und</strong> Deggendorf,<br />
vorgestellt. Diese „La<strong>die</strong>s Crime<br />
Nights“ sind eine spezielle Lesung<br />
der „Mörderischen Schwestern“,<br />
Europas größtem Verein deutschsprachiger<br />
Krimiautorinnen, deren<br />
Mitglied <strong>und</strong> Pressesprecherin Rosemarie<br />
Benke-Bursian ist.<br />
Weitere Lesungen in Tutzing <strong>und</strong><br />
Pähl werden folgen <strong>und</strong> auch in<br />
anderen Nachbarorten sind welche<br />
angedacht.<br />
tis<br />
Ihr Regionalmagazin „tassilo“ verlost drei Exemplare des brandneuen<br />
Tutzing-Krimis von Rosemarie Benke-Bursian <strong>und</strong> ihren beiden<br />
Co-Autoren Veronika Otto <strong>und</strong> Jonas Höbenreich. Wer einen der Romane<br />
gewinnen möchte, schickt eine Postkarte mit dem Stichwort<br />
„15 Tage“ an tassilo, Birkland 40, 86971 Peiting. Oder eine E-Mail<br />
an info@tassilo.de. Einsendeschluss ist der 15. <strong>März</strong>. Bitte Absenderadresse<br />
nicht vergessen, da <strong>die</strong> Bücher ihre neuen Besitzer auf<br />
postalischem Weg erreichen. <strong>Das</strong> Los entscheidet, der Rechtsweg ist<br />
ausgeschlossen. Wir wünschen allen Teilnehmern viel Erfolg.<br />
8 | tassilo 8 | tassilo
Auf der Roten Couch<br />
Der Leiter<br />
in der<br />
Leitstelle<br />
Foto: Johann Jilka<br />
Zurück zu den Wurzeln: Eigentlich sitzt Helmut Ochs als Leiter<br />
der Integrierten Leitstelle Oberland im Chefbüro von nebenan.<br />
Z<strong>um</strong> Fotoshooting des Roten Couch-Interviews platzierten<br />
wir ihn vor den Arbeitsplatz eines Disponenten.<br />
märz / april <strong>2018</strong> | 9
<strong>Weilheim</strong> | Eigentlich wollte Helmut<br />
Ochs nach Fachhochschulreife<br />
<strong>und</strong> Zivil<strong>die</strong>nst stu<strong>die</strong>ren, sich <strong>die</strong><br />
Basis für einen „richtig guten“ Beruf<br />
schaffen. „Doch irgendwie habe<br />
ich den Absprung nicht geschafft“,<br />
sagt der gebürtige Franke rückblickend<br />
– <strong>und</strong> kann sich in <strong>die</strong>ser Sek<strong>und</strong>e<br />
ein Grinsen nicht verkneifen.<br />
Erstens, weil er den Absprung vom<br />
„Notfallhelfer“ gar nicht schaffen<br />
wollte. Und zweitens, weil er trotzdem<br />
Karriere gemacht hat. Und<br />
wie: Rettungsassistent, leitender<br />
Rettungsassistent der Rettungshubschrauberstation<br />
Nürnberg<br />
<strong>und</strong> stellvertretender Leiter der<br />
Rettungsleitstelle Nürnberg, <strong>die</strong><br />
auch für Fürth, Erlangen <strong>und</strong> <strong>die</strong><br />
dort <strong>um</strong>liegenden Landkreise zuständig<br />
ist. Dieser Berufung geht<br />
der heute 65-Jährige noch immer<br />
nach. Zunächst wechselte er als<br />
Leitstellen-Leiter nach Traunstein.<br />
2008 wurde er schließlich z<strong>um</strong><br />
Chef der Integrierten Leitstelle<br />
Oberland berufen. Seither ist er<br />
hauptverantwortlich für eine reibungslose<br />
Notrufabwicklung in<br />
den Landkreisen <strong>Weilheim</strong>-Schongau,<br />
Garmisch-Partenkirchen<br />
<strong>und</strong> Bad Tölz-Wolfratshausen. Im<br />
Interview auf der Roten Couch<br />
erzählt der Vater zweier erwachsener<br />
Kinder von „eingebrannten<br />
Bildern“, ersten Einsätzen mit<br />
dem Rettungshubschrauber <strong>und</strong><br />
maximalen Stress-Tagen in der ILS<br />
Oberland. Außerdem gibt er seinen<br />
Nachfolger bekannt, der bereits in<br />
wenigen Monaten zur Einarbeitung<br />
antritt <strong>und</strong> Einblicke in ein weiteres<br />
Pilotprojekt bekommt. Helmut Ochs<br />
geht z<strong>um</strong> 1. September <strong>2018</strong> in den<br />
wohlver<strong>die</strong>nten Ruhestand.<br />
Herr Ochs, wie viele Menschenleben<br />
retten Sie <strong>und</strong> Ihre Mitarbeiter täglich<br />
durch Ihre Arbeit?<br />
<strong>Das</strong> ist ganz schwer zu sagen. In<br />
erster Linie retten <strong>die</strong> Einsatzkräfte<br />
vor Ort Menschenleben, <strong>die</strong> von<br />
der Leitstelle alarmiert werden.<br />
Im Leitstellenbereich Oberland,<br />
zu dem <strong>die</strong> Landkreise Garmisch-<br />
Hereinspaziert: Helmut Ochs (li.)<br />
empfängt „tassilo“-Redakteur<br />
Johannes Schelle am Eingang der<br />
ILS Oberland.<br />
Partenkirchen, Bad Tölz-Wolfratshausen<br />
<strong>und</strong> <strong>Weilheim</strong>-Schongau<br />
gehören, werden im Jahr <strong>r<strong>und</strong></strong><br />
40 000 Einsätze der Notfallrettung<br />
durchgeführt. Hinzu kommen zahlreiche<br />
Krankentransporte, <strong>die</strong> aber<br />
nicht akut lebensbedrohlich sind.<br />
Ebenso alarmieren wir <strong>die</strong> Berg<strong>und</strong><br />
Wasserrettung. Und dann natürlich<br />
noch das ganze Spektr<strong>um</strong><br />
der Feuerwehr-Einsätze.<br />
Auch bei Stromausfall?<br />
Wir haben ein red<strong>und</strong>antes Stromsystem,<br />
das bei Ausfall des Stromes<br />
auch für längere Zeiträ<strong>um</strong>e einspringt.<br />
Manchmal merken wir in<br />
der Leitstelle gar nicht, wenn <strong>um</strong><br />
uns her<strong>um</strong> kurzzeitig der Strom<br />
ausfällt. Für außergewöhnliche Ereignisse<br />
in der Leitstelle übernimmt<br />
<strong>die</strong> gesamten Aufgaben eine Vertretungsleitstelle.<br />
Die Notrufe <strong>und</strong><br />
auch <strong>die</strong> Funkkommunikation mit<br />
den Einsatzkräften werden dann<br />
in <strong>die</strong> Vertretungsleitstelle geroutet.<br />
Für uns ist das <strong>die</strong> Integrierte<br />
Leitstelle Schweinfurt, wir dagegen<br />
vertreten künftig <strong>die</strong> Integrierte<br />
Leitstelle Donau-Iller in Kr<strong>um</strong>bach.<br />
<strong>Das</strong> wurde im Vorfeld des G7-Gipfels<br />
mit der ILS Schweinfurt getestet<br />
<strong>und</strong> hat gut funktioniert.<br />
<strong>Das</strong> Telefon in der Integrierten Leitstelle<br />
Oberland klingelt vermutlich<br />
häufig?<br />
<strong>Das</strong> stimmt. Notrufe über <strong>die</strong> Notrufn<strong>um</strong>mer<br />
112 sind es pro Tag<br />
<strong>r<strong>und</strong></strong> 260. In etwa nochmal so viele<br />
Anrufe nehmen wir entgegen für<br />
nicht dringliche Krankentransporte,<br />
Auskünfte <strong>und</strong> Nachfragen jeglicher<br />
Art.<br />
Welche Aufgaben haben Sie als Leiter<br />
der ILS Oberland?<br />
Mein Aufgabenspektr<strong>um</strong> ist sehr<br />
breit gefächert. Ich bin verantwortlich<br />
für einen ordnungsgemäßen<br />
Betriebsablauf in der Leitstelle.<br />
Ebenso für Mitarbeitergespräche<br />
<strong>und</strong> den ganzen Bereich der Personalentwicklung.<br />
Ich bin zuständig<br />
für <strong>die</strong> Qualitätssicherung der ILS<br />
Oberland sowie <strong>die</strong> Umsetzung relevanter<br />
Gesetze <strong>und</strong> Vorschriften.<br />
Hinzu kommt <strong>die</strong> Kostenverantwortung.<br />
Und eine enge Zusammenarbeit<br />
mit dem Zweckverband für<br />
Rettungs<strong>die</strong>nst <strong>und</strong> Feuerwehralarmierung,<br />
weiteren Partnern<br />
wie den Feuerwehren, den Kreisverbänden<br />
des Bayerischen Roten<br />
Kreuzes, der Bergwacht, der Wasserwacht,<br />
der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft,<br />
der Luftrettungsstation<br />
an der Unfallklinik<br />
Murnau, den Kliniken ...<br />
Klingt nach viel Abwechslung.<br />
<strong>Das</strong> stimmt. Morgens verschaffe<br />
ich mir im Rahmen eines Jour fixe<br />
(Anm. d. Red.: regelmäßige Besprechung)<br />
mit meinen Mitarbeitern einen<br />
Überblick der Ereignisse sowie<br />
der anstehenden Aufgaben. Meine<br />
Arbeitszeiten sind sehr flexibel,<br />
da ich häufig auch Abendtermine<br />
wahrzunehmen habe oder mehrere<br />
Tage bayernweit bei Arbeitsgruppen<br />
der Integrierten Leitstellen<br />
unterwegs bin. Neben den üblichen<br />
Bürotätigkeiten, wie Bearbeiten der<br />
<strong>um</strong>fangreichen E-Mails, werden<br />
anstehende Projekte vorangetrieben.<br />
Wobei es auch immer wieder<br />
turbulente Tage gibt, an denen <strong>die</strong><br />
vorher geplanten Arbeiten durch<br />
plötzlich auftretende Ereignisse<br />
nicht erledigt werden können.<br />
Für wie viele Mitarbeiter sind Sie<br />
derzeit verantwortlich?<br />
Ich bin verantwortlich für 23 Disponenten,<br />
drei IT-Spezialisten, meinen<br />
Stellvertreter Christoph Fischer<br />
sowie 15 geringfügig Beschäftigte,<br />
<strong>die</strong> für Sonderlagen zur Unterstützung<br />
in der Leitstelle bereitstehen.<br />
Können Sie in einfachen Worten <strong>die</strong><br />
technische Ausstattung der ILS Oberland<br />
beschreiben?<br />
Unsere Technik besteht grob gesagt<br />
aus drei Hauptkomponenten,<br />
<strong>die</strong> allesamt über Schnittstellen<br />
miteinander verb<strong>und</strong>en sind. <strong>Das</strong><br />
Einsatzleitsystem, <strong>die</strong> Telefontechnik<br />
sowie <strong>die</strong> analoge <strong>und</strong> digitale<br />
Funktechnik. Natürlich gibt es noch<br />
eine Reihe anderer technischer<br />
Einrichtungen in der Leitstelle.<br />
Z<strong>um</strong> Beispiel <strong>die</strong> Klimatechnik, Beleuchtungstechnik<br />
<strong>und</strong> <strong>die</strong> unterbrechungsfreie<br />
Stromversorgung.<br />
Vor was sitzt der Disponent?<br />
Er sitzt an einem sogenannten<br />
Einsatzleitplatz <strong>und</strong> hat fünf Monitore<br />
vor sich, mit denen von der<br />
Notrufannahme bis zur Einsatzdisposition<br />
das ganze rettungs<strong>die</strong>nstliche<br />
Spektr<strong>um</strong> gesteuert wird. Mit<br />
einem sechsten Monitor wird der<br />
gesamte Bereich der Telefon- <strong>und</strong><br />
Funkkommunikation gemanagt.<br />
Was sind <strong>die</strong> aus Notrufer-Sicht<br />
häufigsten Angaben, <strong>die</strong> vergessen<br />
werden?<br />
Aufg<strong>r<strong>und</strong></strong> der außergewöhnlichen<br />
Situation <strong>und</strong> der damit oftmals<br />
verb<strong>und</strong>enen Aufgeregtheit der<br />
Notrufer ist <strong>die</strong>ses Spektr<strong>um</strong> sehr<br />
breit gefächert. Es gibt sehr laute<br />
<strong>und</strong> aufgeregte, aber auch völlig<br />
ruhige Anrufer, was aufg<strong>r<strong>und</strong></strong> der<br />
Geschehnisse am Ereignisort auch<br />
vollkommen verständlich ist. Dann<br />
ist es <strong>die</strong> Kunst des Disponenten,<br />
Empathie zu zeigen, den Notrufer<br />
soweit zu unterstützen, dass er<br />
schnellstmöglich in der Lage ist,<br />
vernünftige Angaben zu machen.<br />
Die fünf W-Fragen sind natürlich<br />
das Wichtigste, sozusagen das<br />
G<strong>r<strong>und</strong></strong>handwerkszeug.<br />
Empathie zeigen. Welche Eigenschaften<br />
braucht ein guter Disponent<br />
noch?<br />
Auf den Anrufer eingehen, ruhig<br />
<strong>und</strong> sachlich bleiben, den Überblick<br />
behalten. Da <strong>die</strong> Disponenten<br />
viel Erfahrung haben, kommen sie<br />
mit den unterschiedlichsten Situationen<br />
gut zurecht. <strong>Das</strong> ist in <strong>die</strong>sem<br />
verantwortungsvollen Beruf<br />
ganz entscheidend.<br />
Gibt der Disponent auch Erste-Hilfe-<br />
Anleitungen?<br />
Selbstverständlich werden, abhängig<br />
von der Situation vor Ort, Erste-Hilfe-Maßnahmen<br />
angeboten.<br />
10 | tassilo
Aufg<strong>r<strong>und</strong></strong> verschiedener Faktoren<br />
an der Notfallstelle funktioniert<br />
das nicht immer. Bei einem Herzstillstand<br />
können z<strong>um</strong> Beispiel Anweisungen<br />
entsprechender Sofortmaßnahmen<br />
jedoch lebensrettend<br />
sein. <strong>Das</strong> Fachwort dazu in der<br />
Leitstelle heißt Telefonreanimation.<br />
Gleichzeitig muss der Disponent den<br />
Rettungs<strong>die</strong>nst informieren.<br />
Aufg<strong>r<strong>und</strong></strong> des abgefragten Meldebildes<br />
legt der Disponent ein<br />
bestimmtes Schlagwort fest. Für<br />
<strong>die</strong>ses Schlagwort werden <strong>die</strong> geeigneten<br />
Einsatzmittel vom Einsatzleitsystem<br />
ermittelt. Die Regel<br />
besagt: Die erste Wahl ist immer<br />
das schnellste, für das Ereignis geeignete,<br />
zur Verfügung stehende<br />
Rettungsmittel.<br />
Auf wie viele Rettungsmittel können<br />
Sie in Ihrem Zuständigkeitsgebiet,<br />
den drei Landkreisen, zurückgreifen?<br />
Im Bereich des bodengeb<strong>und</strong>enen<br />
öffentlichen Rettungs<strong>die</strong>nstes sind<br />
es 16 Rettungswachen mit 20 Rettungswagen,<br />
10 Notarztstandorte<br />
<strong>und</strong> 17 Krankentransportwagen.<br />
Hinzu kommen 18 Bergwachtbereitschaften,<br />
19 Wasserwachtortsgruppen<br />
<strong>und</strong> zwei Deutsche<br />
Lebens-Rettungs-Gesellschafts-<br />
Ortsgruppen. Ein Rettungshubschrauber,<br />
Standort Unfallklinik<br />
Murnau. Dann gibt es noch diverse<br />
Sondereinrichtungen wie Helfer vor<br />
Ort-Gruppen <strong>und</strong> First-Responder-<br />
Gruppen, Rettungsh<strong>und</strong>estaffeln<br />
<strong>und</strong> Kriseninterventionsteams. Und<br />
natürlich zahlreiche Feuerwehren,<br />
im Leitstellenbereich sind das<br />
141 Freiwillige Feuerwehren <strong>und</strong><br />
drei Werksfeuerwehren <strong>und</strong> das<br />
Technische Hilfswerk. Die genaue<br />
Anzahl der insgesamt zur Verfügung<br />
stehenden Rettungsmittel im<br />
Einsatzleitsystem kann ich spontan<br />
nicht nennen. Es dürften aber gut<br />
1000 Einsatzmittel sein.<br />
Wow. Und das <strong>r<strong>und</strong></strong> <strong>um</strong> <strong>die</strong> Uhr?<br />
Der hauptamtlich organisierte<br />
öffentliche Rettungs<strong>die</strong>nst ist natürlich<br />
<strong>r<strong>und</strong></strong> <strong>um</strong> <strong>die</strong> Uhr einsatzbereit.<br />
Selbstverständlich sind<br />
auch <strong>die</strong> Rettungssparten wie<br />
Wasser- <strong>und</strong> Bergrettung, ebenso<br />
<strong>die</strong> Feuerwehren immer alarmierbar.<br />
Klar ist aber auch, dass<br />
bei den ehrenamtlichen Einsatzkräften<br />
mit diversen Sonderfunktionen<br />
nicht jeden Tag immer von<br />
jetzt auf gleich alles verfügbar ist.<br />
<strong>Das</strong> ist im Ehrenamt gar nicht<br />
möglich.<br />
Worin unterscheiden sich eigentlich<br />
Rettungswagen (RTW) <strong>und</strong> Krankentransportwagen<br />
(KTW)?<br />
Der RTW wird zur medizinischen<br />
Versorgung <strong>und</strong> den Transport<br />
von Notfallpatienten eingesetzt.<br />
Dafür ist er mit entsprechender<br />
notfallmedizinischer Technik ausgestattet.<br />
Der KTW dagegen wird<br />
für disponierbare <strong>und</strong> zeitunkritische<br />
Transporte eingesetzt. Z<strong>um</strong><br />
Beispiel, wenn ein Patient vom<br />
Hausarzt in ein Krankenhaus eingewiesen<br />
wird, oder Patientenheimfahrten<br />
vom Krankenhaus.<br />
Vier bis fünf Disponenten besetzen<br />
<strong>r<strong>und</strong></strong> <strong>um</strong> <strong>die</strong> Uhr <strong>die</strong> Telefone in der<br />
ILS Oberland. Reichen <strong>die</strong> aus?<br />
An „normalen“ Tagen schon. Insgesamt<br />
haben wir 15 Plätze zur<br />
Verfügung, <strong>die</strong> z<strong>um</strong> Beispiel während<br />
des G7-Gipfels von Haus aus<br />
durchwegs besetzt waren.<br />
Waren aufg<strong>r<strong>und</strong></strong> Wetterkapriolen<br />
auch schon alle 15 Plätze besetzt?<br />
<strong>Das</strong> kommt immer wieder vor,<br />
wie bei Sturm „Niklas“ 2015. Auch<br />
bei einem heftigen Unwetter vergangenen<br />
Sommer, das gar nicht<br />
großartig angekündigt war, musste<br />
kurzfristig unser Verstärkungskonzept<br />
aktiviert werden. Auffallend<br />
ist auch, dass bei schönem<br />
Wetter wesentlich mehr passiert,<br />
weil das Freizeitverhalten dann ein<br />
ganz anderes ist. Vom Grillen über<br />
Baden bis z<strong>um</strong> Motorradfahren, da<br />
sind Jung <strong>und</strong> Alt unterwegs, entsprechend<br />
hoch ist auch <strong>die</strong> Gefahr,<br />
dass Unfälle passieren.<br />
An <strong>die</strong>sen Tagen müssen <strong>die</strong> Disponenten<br />
besonders kühlen Kopf<br />
bewahren. Lernen sie das während<br />
der Ausbildung?<br />
Zunächst braucht man für <strong>die</strong> Ausbildung<br />
z<strong>um</strong> Disponenten zwei<br />
G<strong>r<strong>und</strong></strong>voraussetzungen: Einmal <strong>die</strong><br />
vollständige Ausbildung z<strong>um</strong> Rettungssanitäter,<br />
früher Rettungsassistenten,<br />
<strong>und</strong> <strong>die</strong> Feuerwehrausbildung.<br />
Wer <strong>die</strong> kompletten Qualifikationen<br />
nicht mitbringt, hat unter Umständen<br />
trotzdem <strong>die</strong> Möglichkeit<br />
auf eine Disponenten-Ausbildung.<br />
Die fehlende Eignung muss dann<br />
nachgeschult werden. Allerdings<br />
wird sich das in absehbarer Zeit<br />
komplett ändern.<br />
Highlightveranstaltungen im Rahmen der Bayerischen Landesausstellung<br />
Mai bis November <strong>2018</strong><br />
Freitag, 4. Mai <strong>2018</strong><br />
Kloster Ettal, Festzelt<br />
Sonntag, 6. Mai <strong>2018</strong><br />
Kloster Ettal, Festzelt<br />
25 Jahre Radio Oberland Geburtstagsparty mit Auftritt der bayerischen Rockbands<br />
Gringo Bavaria <strong>und</strong> Die Troglauer<br />
Kartenbestellungen über http://www.radio-oberland.de<br />
Satire-Kabarett mit Helmut Schleich in der Rolle von König Ludwig II.<br />
<strong>und</strong> Franz Josef Strauß<br />
Kartenbestellungen über http://www.gap-ticket.de<br />
WALD, GEBIRG<br />
UND KÖNIGSTRAUM<br />
MYTHOS<br />
BAYERN<br />
Freitag bis Sonntag,<br />
15. bis 17. Juni <strong>2018</strong><br />
Kloster Ettal, verschiedene Orte<br />
Freitag <strong>und</strong> Samstag,<br />
29. <strong>und</strong> 30. Juni <strong>2018</strong><br />
Kloster Ettal, Innenhof<br />
Benediktiner Klassiktage<br />
Symposi<strong>um</strong>, Bläserkonzert, Kammermusik-Konzerte <strong>und</strong> Liedrezital mit dem<br />
Bayerischen Staatsorchester, dem Orchestra of Europe <strong>und</strong> Werken von Wagner,<br />
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dem Brno Philharmonic Orchestra unter der Leitung von Alexander Liebreich<br />
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Veranstaltungen in Garmisch-Partenkirchen<br />
Pfingstsonntag 20. Mai <strong>2018</strong><br />
Start Ludwigsstraße<br />
Freitag, 27. Juli <strong>2018</strong><br />
Historischer Festzug in Garmisch <strong>und</strong> Partenkirchen<br />
Streifzug durch <strong>die</strong> Geschichte Bayerns mit 30 Festwägen, Fußgruppen <strong>und</strong> Musikkapellen<br />
Aufführung des Musiktheaters „Der Mond“ von Carl Orff<br />
zur totalen Mondfinsternis unter der künstlerischen Leitung von Christian von Gehren<br />
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BAYERISCHE LANDESAUSSTELLUNG<br />
3. MAI – 4. NOVEMBER <strong>2018</strong><br />
Kloster Ettal, täglich 9 – 18 Uhr // www.hdbg.de<br />
märz / april <strong>2018</strong> | 11
Wir feiern:<br />
12 | tassilo<br />
Wir freuen uns auf<br />
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»10 Jahre«<br />
<strong>Weilheim</strong> – Obere Stadt<br />
Inwiefern?<br />
Der Freistaat Bayern wird in absehbarer<br />
Zeit einen eigenständigen<br />
Ausbildungsberuf z<strong>um</strong><br />
Leitstellendisponenten einführen,<br />
den junge Männer <strong>und</strong> Frauen<br />
absolvieren können. Eine ganz<br />
normale Berufsausbildung in Theorie<br />
<strong>und</strong> Praxis über mehrere Jahre.<br />
Heißt: In Zukunft werden auch<br />
an der ILS Oberland Disponenten<br />
ausgebildet, <strong>die</strong> blockweise diverse<br />
Schulungen auch an anderen<br />
Orten besuchen werden. Ab wann<br />
<strong>und</strong> wie genau der neue Ausbildungsberuf<br />
aussieht, müssen <strong>die</strong><br />
Verantwortlichen noch final festlegen.<br />
Begrüßen Sie <strong>die</strong> Einführung der<br />
eigenständigen Ausbildung, oder<br />
fänden Sie das alte System mittels<br />
Anlernen rettungs<strong>die</strong>nsterfahrener<br />
Quereinsteigern besser?<br />
Ich begrüße es. Einmal, weil dadurch<br />
Personalsicherheit geschaffen<br />
wird. Andererseits, weil <strong>die</strong>ses<br />
System der ILS ein hochkomplexes<br />
ist <strong>und</strong> ständig steigende Anforderungen<br />
an <strong>die</strong> Disponenten<br />
stellt, das auch eine <strong>um</strong>fangreiche,<br />
komplett eigene Ausbildung<br />
erfordert.<br />
Mangelt es derzeit an Disponenten?<br />
Sie sind auf jeden Fall gesucht.<br />
Wir haben vor kurzem vier neue<br />
Leute eingestellt, nachdem andere<br />
aufgehört oder krankheitsbedingt<br />
länger ausgefallen sind.<br />
Wobei momentan – wie bekannt –<br />
in fast allen Branchen gute Leute<br />
gesucht werden.<br />
Themawechsel: Sie waren als<br />
noch junger Rettungsassistent Teil<br />
der mit ersten Luftrettung in ganz<br />
Bayern. Erinnern Sie sich noch an<br />
Ihren ersten Einsatz?<br />
An den ersten allein verantwortlichen<br />
Einsatz kann ich mich konkret<br />
nicht erinnern. Aber das war<br />
natürlich unheimlich aufregend<br />
<strong>und</strong> hat schon eine gewisse Zeit<br />
Leitstellen-Leiter Helmut Ochs hat seinen Sinn für ges<strong>und</strong>en H<strong>um</strong>or<br />
nicht verloren — trotz unzähliger prägender Einsätze.<br />
gedauert, bis Routine eingekehrt<br />
ist. Z<strong>um</strong>al ich gleich zur Anfangszeit<br />
einen meiner schwersten Unfälle<br />
überhaupt hatte.<br />
Erzählen Sie.<br />
Damals ist am Nürnberger Hafen<br />
ein Schmelzofen explo<strong>die</strong>rt. Es<br />
gab zig Verletzte <strong>und</strong> wir waren<br />
mit dem Rettungshubschrauber<br />
eines der ersten Einsatzmittel vor<br />
Ort. Dort trafen wir auf sehr viele<br />
Verletzte, darunter schwerstverbrannte<br />
<strong>und</strong> polytra<strong>um</strong>atisierte<br />
Personen. Ich war gerade mal 26<br />
Jahre alt.<br />
Klingt schrecklich.<br />
Ich könnte einige solcher Geschichten<br />
erzählen, z<strong>um</strong> Beispiel<br />
<strong>die</strong> von jenem Samstag, an dem<br />
wir von einem schwersten Verkehrsunfall<br />
z<strong>um</strong> anderen alarmiert<br />
wurden, das waren zwölf<br />
am Stück. Generell gab es in den<br />
1980er Jahren noch viel mehr Verkehrstote<br />
<strong>und</strong> Verletzte als heute.<br />
Bayernweit <strong>r<strong>und</strong></strong> 15 000 im Jahr.<br />
Unglaublich, wie viele Motorradfahrer<br />
damals verunglückten.<br />
Diese Bilder haben sich natürlich<br />
besonders eingebrannt. Früher<br />
haben wir nach den Einsätzen,<br />
<strong>die</strong> komplette Crew, über <strong>die</strong> Ereignisse<br />
vom Tag gequatscht. <strong>Das</strong><br />
hat uns geholfen, das Erlebte zu<br />
verarbeiten.<br />
Behalten Sie auch schöne Momente<br />
aus ihrem 45-jährgen Arbeitsleben<br />
in Erinnerung?<br />
Davon gibt es ganz viele. <strong>Das</strong> fängt<br />
an bei erfolgreichen Reanimationen<br />
bis hin zu Schwerstverletzten,<br />
<strong>die</strong> wieder ges<strong>und</strong> aus dem Krankenhaus<br />
entlassen wurden. Solche<br />
Erfolgserlebnisse geben einem<br />
unglaublich viel zurück. <strong>Das</strong> geht<br />
mir bis heute so. Wenn wir hier in<br />
der Leitstelle mitbekommen, dass<br />
jemand trotz schweren Unfalls<br />
wieder ges<strong>und</strong> aus dem Krankenhaus<br />
entlassen wurde, ist das ein<br />
tolles Gefühl – auch wenn wir in<br />
der ILS nicht <strong>die</strong> Helfer direkt vor<br />
Ort sind.<br />
Ihr bislang chaotischster Tag in der<br />
ILS Oberland?<br />
<strong>Das</strong> war tatsächlich während des<br />
Sturms „Niklas“, als wir innerhalb<br />
kurzer Zeit 1 200 Anrufe reinbekommen<br />
haben. <strong>Das</strong> sind schon<br />
heftige Tage. Und auch <strong>die</strong> Vorbereitungen<br />
für den G7-Gipfel waren<br />
sehr intensiv.<br />
Apropos intensiv. Wie gut sind <strong>die</strong><br />
drei Landkreise <strong>Weilheim</strong>-Schongau,<br />
Bad Tölz-Wolfratshausen <strong>und</strong>
Garmisch-Partenkirchen in Sachen<br />
Rettungssystem aufgestellt?<br />
Es handelt sich stets <strong>um</strong> einen<br />
dynamischen Prozess, weil sich<br />
ständig, vor allem technisch, was<br />
verändert oder neue Möglichkeiten<br />
vorhanden sind. Ob infrastrukturelle<br />
Maßnahmen im Leitstellenbereich<br />
erforderlich sind, wird<br />
regelhaft durch Gutachten überprüft.<br />
Zuständig hierfür ist der<br />
Zweckverband für Rettungs<strong>die</strong>nst<br />
<strong>und</strong> Feuerwehralarmierung. Aktuell<br />
wird unser Gebiet durch das<br />
Institut für Notfallmedizin <strong>und</strong><br />
Medizinmanagement von der Ludwig-Maximilian-Universität<br />
München<br />
begutachtet. <strong>Das</strong> Ergebnis<br />
des Gutachtens dürfte Mitte des<br />
Jahres vorliegen.<br />
Hätten sie einen Wunsch frei, wie<br />
würde <strong>die</strong>ser lauten?<br />
Zunächst kann ich ganz klar sagen,<br />
dass das Rettungssystem in Bayern<br />
gut funktioniert. Im Detail betrachtet<br />
kann man natürlich immer etwas<br />
verbessern. Der technische<br />
Fortschritt schreitet in kürzester<br />
Zeit auch in <strong>die</strong>sem Bereich voran,<br />
<strong>die</strong> Systeme werden ständig weiterentwickelt.<br />
Und klar, mit mehr<br />
Mitarbeitern <strong>und</strong> mehr Rettungsmitteln<br />
lassen sich verschiedene<br />
Parameter wie Hilfsfristen positiv<br />
verändern. Aber das muss natürlich<br />
alles finanzierbar sein. Die<br />
Hilfsfrist beträgt in Bayern zwölf<br />
Minuten Fahrzeit zur Einsatzstelle.<br />
<strong>Das</strong> Gutachten Mitte des Jahres<br />
wird zeigen, ob Handlungsbedarf<br />
besteht.<br />
Sie haben noch gut ein halbes Jahr<br />
bis z<strong>um</strong> Renteneintritt. Was geben<br />
Sie ihrem Nachfolger mit?<br />
Eigentlich möchte ich ihm gar<br />
nichts mitgeben. Jeder muss seinen<br />
eigenen Stil finden, mit den<br />
hier anfallenden Aufgaben <strong>und</strong><br />
Herausforderungen <strong>um</strong>zugehen.<br />
G<strong>r<strong>und</strong></strong>sätzlich kann ich nur raten,<br />
offen, transparent, kommunikativ<br />
<strong>und</strong> kooperativ mit den Mitarbeitern<br />
<strong>und</strong> unseren Partnern<br />
<strong>um</strong>zugehen. <strong>Das</strong> sind G<strong>r<strong>und</strong></strong>voraussetzungen,<br />
<strong>die</strong> ich jeder Führungskraft<br />
ans Herz legen kann.<br />
Wer wird denn Ihr Nachfolger?<br />
Michael Meyr aus Fürstenfeldbruck.<br />
Er ist bis jetzt Schichtführer<br />
der ILS Fürstenfeldbruck.<br />
Und wechselt wann genau nach<br />
<strong>Weilheim</strong>?<br />
Herr Meyr wird gegen Mai/Juni für<br />
einen fließenden Übergang in der<br />
ILS Oberland seine Tätigkeit aufnehmen.<br />
Ab dem 1.9.<strong>2018</strong> sind Sie in Rente –<br />
<strong>und</strong> wissen mit Ihrer Zeit nichts<br />
mehr anzufangen?<br />
(lacht) Dann schaue ich in <strong>die</strong> große<br />
Leere… Spaß beiseite. Natürlich<br />
wird das eine große Umstellung,<br />
schließlich war ich 45 Jahre in<br />
<strong>die</strong>sem Bereich tätig <strong>und</strong> immer<br />
mit viel Engagement unterwegs.<br />
<strong>Das</strong> fällt jetzt plötzlich weg. Aber<br />
ich habe schon gewisse Pläne <strong>und</strong><br />
Ideen, <strong>die</strong> ich nach meiner beruflichen<br />
Laufbahn <strong>um</strong>setzen möchte.<br />
Z<strong>um</strong> Beispiel?<br />
Reisen. Ich bin schon als junger<br />
Mensch viel her<strong>um</strong>gereist, von<br />
Afrika bis Skandinavien. Viel mit<br />
Campingwagen, aber auch viel<br />
getrampt. Mal mit Fre<strong>und</strong>en, mal<br />
allein. Der Westen Amerikas hat<br />
mir sehr gut gefallen. Vergangenes<br />
Jahr war ich dort für vier Wochen,<br />
allerdings nur in Kalifornien.<br />
Da möchte ich gerne nochmals hin<br />
<strong>und</strong> <strong>die</strong> komplette West-Küste bereisen.<br />
Vielleicht übernehme ich<br />
auch eine ehrenamtliche Aufgabe,<br />
dann aber in einem<br />
anderen Bereich als der<br />
Rettung.<br />
Weitere Hobbys?<br />
Ich bin im Sommer viel<br />
mit dem Fahrrad unterwegs,<br />
auch mal über längere<br />
Strecken. Z<strong>um</strong> Beispiel<br />
von hier in meine fränkische<br />
Heimat. Es kann auch durchaus<br />
möglich sein, dass ich komplett<br />
zurück in meine Heimat gehe.<br />
Wobei es mir bislang überall sehr<br />
gut gefallen hat. Egal ob hier in<br />
<strong>Weilheim</strong>, im Chiemgau oder in<br />
Franken. Mein Bekanntenkreis ist<br />
mittlerweile riesengroß, ich habe<br />
durch meine beruflichen Stationen<br />
viele Fre<strong>und</strong>e gef<strong>und</strong>en.<br />
Werden Sie mit einem lachenden<br />
oder weinenden Auge in Ruhestand<br />
gehen?<br />
Mit beidem. Weinend, weil ich<br />
immer Freude an meiner Arbeit<br />
gehabt habe. Lachend, weil <strong>die</strong><br />
ständige Verantwortung <strong>und</strong> <strong>die</strong><br />
immer stärker werdende Arbeitsverdichtung<br />
wegfällt.<br />
Z<strong>um</strong>indest in gut einem halben<br />
Jahr. Was steht neben der Einarbeitung<br />
Ihres Nachfolgers noch an im<br />
Jahr <strong>2018</strong>?<br />
Wir sind heuer Pilotleitstelle für<br />
digitale Alarmierung. <strong>Das</strong> ist was<br />
komplett Neues, das bei uns noch<br />
im Laufe <strong>die</strong>ses Jahres ausgetestet<br />
wird. Mein letztes Projekt, auf das<br />
ich mich schon freue. Da sind wir<br />
bayernweit <strong>die</strong> Allerersten. War<strong>um</strong><br />
<strong>die</strong> Verantwortlichen wieder<br />
zu uns gekommen sind mit einem<br />
Pilotprojekt, weiß ich ehrlich gesagt<br />
gar nicht. Während der Vorbereitungen<br />
des G7-Gipfels waren<br />
wir schon Vorreiter in Sachen Einführung<br />
des digitalen Funks, was<br />
sehr gut <strong>und</strong> ohne Probleme funktioniert<br />
hat. Vielleicht ist das auch<br />
ein G<strong>r<strong>und</strong></strong>, erneut hier bei uns in<br />
der ILS Oberland ein Pilotprojekt<br />
zu starten. js<br />
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märz / april <strong>2018</strong> | 13
Auswirkungen der neuen Düngeverordnung<br />
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14 | tassilo<br />
<strong>Tassilo</strong>land | Auf <strong>die</strong> Frage, wie<br />
oft er Gülle ausfahren müsse, holt<br />
Wolfgang Scholz – Landwirt, BBV-<br />
Kreisobmann <strong>und</strong> stv. BBV-Vorsitzender<br />
von Oberbayern – erst<br />
mal zur allgemeinen Klarstellung<br />
aus: „Wir müssen nicht, wir dürfen,<br />
weil Gülle für uns Landwirte<br />
ein wertvolles Düngemittel ist <strong>und</strong><br />
kein lästiges Übel, wie von vielen<br />
Bürgern in unserer Gesellschaft<br />
angenommen.“ Doch <strong>die</strong>ses „ausfahren<br />
dürfen“ wird den Landwirten<br />
ein immer größerer Dorn im<br />
Auge. G<strong>r<strong>und</strong></strong> ist <strong>die</strong> neue, Mitte<br />
2017 eingeführte, 150 Seiten starke<br />
Düngeverordnung, <strong>die</strong> aufg<strong>r<strong>und</strong></strong><br />
deutschlandweit erhöhter Nitratwerte<br />
im G<strong>r<strong>und</strong></strong>wasser in einigen<br />
Punkten verschärft wurde. „Dabei<br />
haben wir hier in der Region beste<br />
Trinkwasserqualitäten“, sagt<br />
Wolfgang Scholz, der sich wie<br />
alle anderen Landwirte auch mit<br />
mehr Papierkram her<strong>um</strong>schlagen<br />
muss, noch mehr Geld in <strong>die</strong><br />
Hand nehmen muss <strong>und</strong> in seiner<br />
Arbeit noch eingeschränkter ist.<br />
Streitthema N<strong>um</strong>mer eins: <strong>die</strong><br />
Sperrfrist. Vom ersten November<br />
bis 31. Januar dürfen Landwirte<br />
keine Gülle mehr ausfahren. Die<br />
Begründung: Da im Winter ohnehin<br />
nichts wächst, muss auch nicht<br />
gedüngt werden. Zwar kann <strong>die</strong>se<br />
Sperre <strong>um</strong> zwei oder vier Wochen<br />
landkreisweit nach hinten verschoben<br />
werden, was Wolfgang<br />
Scholz im Sinne hiesiger Landwirte<br />
z<strong>um</strong>indest für Grünflächen<br />
getan hat, „weil wir im Spätherbst<br />
meistens gutes Wetter z<strong>um</strong> Gülle<br />
Ausfahren haben“. Doch <strong>die</strong> Sperrdauer<br />
von drei Monaten am Stück<br />
muss definitiv eingehalten werden.<br />
<strong>Das</strong>s Wolfgang Scholz <strong>und</strong> alle anderen<br />
Nutztierhalter <strong>die</strong> Fütterung<br />
währenddessen nicht einstellen,<br />
Kühe, Jungvieh <strong>und</strong> Kälber trotzdem<br />
Gülle produzieren <strong>und</strong> das<br />
Lager irgendwann voll sein könnte,<br />
scheint <strong>die</strong> Verantwortlichen hinter<br />
der Düngeverordnung wenig zu interessieren.<br />
Ein weiteres Szenario:<br />
Schnee, Frost oder zu viel Nässe in<br />
den Tagen <strong>und</strong> Wochen nach der<br />
Sperrfrist. Bei <strong>die</strong>sen Bedingungen<br />
darf g<strong>r<strong>und</strong></strong>sätzlich keine Gülle ausgefahren<br />
werden, weil der Boden<br />
an <strong>die</strong>sen Tagen nicht aufnahmefähig<br />
ist. Was also tun, wenn <strong>die</strong><br />
Grube in Zeiten des Gülle-Verbots<br />
voll wird? „Auf gar keinen Fall ausfahren,<br />
sonst mache ich mich straf-<br />
Ab 2025 ist ausschließlich <strong>die</strong> sogenannte Schleppschlauchtechnik<br />
erlaubt. Die meisten Landwirte müssen bald <strong>um</strong>rüsten.
Milbenstopp<br />
biologisch wirksam durch Auszüge der<br />
Ölessenzen von Zitrone, Lavendel <strong>und</strong> Eukalyptus<br />
Hoch <strong>und</strong> weit nach oben<br />
spritzen ist nicht mehr<br />
erlaubt, weil so zuviel Ammoniak<br />
in <strong>die</strong> Luft gerät.<br />
bar“, sagt Wolfgang Scholz, der<br />
an <strong>die</strong>ser Stelle zwei Alternativen<br />
vorschlägt: „Entweder miete ich<br />
mir Lagerkapazitäten an, oder ich<br />
fahre sie an eine Biogasanlage <strong>und</strong><br />
lasse sie vergären.“ Beide Varianten<br />
kosten Geld. Dabei herrschen,<br />
Stichwort „milde Winter“, während<br />
der Sperrfrist immer häufiger<br />
optimale Bedingungen z<strong>um</strong> Gülle<br />
Ausfahren.<br />
Z<strong>um</strong> Zukauf von<br />
Dünger verdammt<br />
Ein weiteres Streitthema ist der<br />
vorgeschriebene Stickstoffgehalt<br />
von maximal 170 Kilogramm pro<br />
Hektar <strong>und</strong> Jahr. Stickstoff ist der<br />
mit wichtigste Dünger für rasch<br />
wachsendes, nährstoffreiches Gras<br />
oder Getreide. Wer z<strong>um</strong> Beispiel<br />
wertvolle Obergräser anbaut,<br />
braucht für optimales Wachst<strong>um</strong><br />
mehr als 300 Kilogramm Stickstoff<br />
pro Hektar <strong>und</strong> Jahr. Heißt für den<br />
Landwirt: Obwohl er genug eigenen<br />
Dünger in Form von Gülle zur<br />
Verfügung hätte, darf er nur <strong>die</strong>se<br />
maximal 170 Kilogramm anbringen<br />
– <strong>und</strong> muss sich <strong>die</strong> restlichen 130<br />
Kilogramm in Form von Mineralstoffen<br />
hinzukaufen. „Mit <strong>die</strong>ser<br />
Regelung unterstützt <strong>die</strong> Regierung<br />
ein Konjunkturprogramm der<br />
Kunstdüngerindustrie <strong>und</strong> zieht<br />
uns Landwirten dadurch noch<br />
mehr Geld aus der Tasche“, sagt<br />
ein sichtlich verärgerter Wolfgang<br />
Scholz. Er selbst baut unter anderem<br />
Weidelgras an, das gehaltvollste<br />
Gras überhaupt, das sogar<br />
400 Kilogramm Stickstoffgehalt<br />
für optimales Wachst<strong>um</strong> bräuchte.<br />
„Den Bedarf könnte ich nahezu<br />
komplett selbst decken.“ Aber er<br />
darf nicht.<br />
Ähnlich verärgert ist Wolfgang<br />
Scholz in Sachen vorgeschriebener<br />
Technik am Güllefass. Hoch<br />
<strong>und</strong> weit nach oben spritzen darf<br />
Gülle schon lange nicht mehr, weil<br />
dadurch zu viel klimaschädliches<br />
Ammoniak in <strong>die</strong> Luft gerät. So<br />
weit so gut. Die derzeit erlaubten<br />
Streugeräte namens Möscha<br />
oder Schwanenhals spritzen nach<br />
unten <strong>und</strong> zur Seite <strong>und</strong> seien in<br />
Scholz‘ Augen, vor allem was <strong>die</strong><br />
Pflanzendüngung angeht, nahezu<br />
optimal. Ab 2025 aber sind auch<br />
<strong>die</strong>se Techniken nicht mehr erlaubt,<br />
stattdessen nur noch <strong>die</strong><br />
sogenannte Schleppschlauchtechnik<br />
– viele, aneinandergereihte<br />
Schläuche, <strong>die</strong> Gülle so bodennah<br />
wie möglich anbringen. „Erste<br />
Resultate haben gezeigt, dass<br />
<strong>die</strong>ses Injektionsverfahren für das<br />
Pflanzen-Wachst<strong>um</strong> nicht optimal<br />
ist.“ Dennoch sind Landwirte dazu<br />
verpflichtet, ihre Güllefässer <strong>die</strong><br />
kommenden zwei Jahre <strong>um</strong>zurüsten<br />
oder gleich neue zu kaufen.<br />
Nicht immer mit<br />
Natur vereinbar<br />
Am liebsten würde Scholz selbst<br />
entscheiden, wann er an welcher<br />
Stelle wie viel Gülle auszubringen<br />
hat. „Weil <strong>die</strong> Düngeverordnung in<br />
vielen Punkten bei weitem nicht<br />
immer im Sinne der Natur <strong>um</strong>setzbar<br />
ist“, sagt er. Je nach Region,<br />
Witterung <strong>und</strong> Bodenkultur seien<br />
Äcker <strong>und</strong> Wiesen unterschiedlich<br />
zu behandeln. Ein Feld im moränenlandschaftsgeprägten<br />
Oberbayern<br />
sei ganz anders zu düngen<br />
als <strong>die</strong> Ebenen im flachen Norden<br />
oder Osten der Republik. „Ein guter<br />
Landwirt weiß das.“ Allein deshalb,<br />
weil in aller Regelmäßigkeit,<br />
mindestens alle fünf Jahre, alle<br />
seine Böden beprobt werden. „So<br />
wissen wir genau, welches Feld<br />
bei welchem Gras oder Getreide<br />
wie viel Stickstoffgehalt für optimales<br />
Wachst<strong>um</strong> braucht.“ Wer<br />
seine Gülle nach <strong>die</strong>sen Werten<br />
ausfährt, verschmutzt kein G<strong>r<strong>und</strong></strong>wasser.<br />
Doch darauf möchte sich<br />
der Staat offensichtlich nicht verlassen.<br />
Die Düngeverordnung gilt<br />
für alle gleich, egal ob in Oberbayern<br />
oder Ostfriesland.<br />
Gülle ist ein<br />
guter Dünger<br />
Hinter den immer strengeren <strong>und</strong><br />
mehr werdenden Vorschriften erkennt<br />
Wolfgang Scholz „eine politische<br />
Dynamik, mit der Angst<br />
geschürt wird“. <strong>Das</strong> überträgt<br />
sich auch auf <strong>die</strong> sensibilisierte<br />
Gesellschaft, „<strong>die</strong> sich in einer<br />
naturfremden Welt zusehends zurück<br />
zu den natürlichen Wurzeln<br />
sehnt <strong>und</strong> sich w<strong>und</strong>ert, dass wir<br />
Landwirte inzwischen auch mit<br />
topmodernen Maschinen <strong>und</strong> Mitteln<br />
arbeiten“. Zudem lästert der<br />
Spaziergänger über den „Gestank<br />
der Gülle“, <strong>die</strong> Ursache für den<br />
seit jeher bescheidenen Ruf des<br />
Landwirtes? „Ruhe bewahren, geduldig<br />
sein <strong>und</strong> den Leuten immer<br />
wieder versuchen zu erklären,<br />
war<strong>um</strong> wir Gülle ausfahren <strong>und</strong><br />
wie wichtig sie für uns als Dünger<br />
ist.“ Abgesehen davon stinkt Gülle<br />
ohnehin nur dann, wenn <strong>die</strong> Konsistenz<br />
nicht stimmt, oder sie z<strong>um</strong><br />
falschen Zeitpunkt ausgebracht<br />
wird. Wolfgang Scholz mischt ganz<br />
bewusst ein wenig Regenwasser<br />
bei. Und fährt seine Gülle im Idealfall<br />
wann aus? „Bei Temperaturen<br />
unter 20 Grad <strong>und</strong> leichtem Nebel<br />
direkt über dem Boden.“ Deshalb<br />
rücken Landwirte speziell im heißen<br />
Hochsommer bevorzugt in<br />
den kühleren Nächten mit Bulldog<br />
<strong>und</strong> Güllefass aus. js<br />
märz / april <strong>2018</strong> | 15<br />
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Suttner, der in solchen Fällen ein<br />
Auge zudrückt, den Schwimmern<br />
<strong>die</strong> notwendige Erholung gönnt<br />
<strong>und</strong> sie erst dann zurück ins Wasser<br />
bittet. Denn eigentlich haben<br />
Einheimische <strong>und</strong> Touristen nichts<br />
zu suchen auf der Fähre, <strong>die</strong> einzig<br />
<strong>und</strong> allein der Ausbildung von<br />
Pionier- <strong>und</strong> Kampfmittelabwehrtauchern<br />
<strong>die</strong>nt, nur in Ausnahmefällen<br />
auch THW, Feuerwehr<br />
<strong>und</strong> Polizei zur Verfügung gestellt<br />
wird. Auch Segler halten sich selten<br />
daran, den vorgeschriebenen<br />
Mindestabstand von 50 Metern<br />
einzuhalten. Einige, weil sie ihr<br />
Boot nicht so recht im Griff haben.<br />
Andere aus purer Neugier.<br />
Stabsfeldwebel Oliver Suttner,<br />
43, ist Ausbilder am Taucherausbildungszentr<strong>um</strong><br />
der Deutschen<br />
B<strong>und</strong>eswehr in Starnberg-Percha.<br />
Jeden Morgen macht er sich mit einer<br />
<strong>r<strong>und</strong></strong> 30-köpfigen Gruppe junger<br />
Zeitsoldaten auf den Weg z<strong>um</strong><br />
beschaulichen Hafen <strong>und</strong> legt <strong>um</strong><br />
Punkt 7.15 Uhr mit einem der beiden<br />
Hausboote, genannt Taucherfähre,<br />
ab. Die wird nun an einer<br />
für <strong>die</strong> jeweilige Übung optimalen<br />
Stelle mitten auf dem Starnberger<br />
See verankert, steht dort den<br />
ganzen Tag über <strong>und</strong> wird erst<br />
am Abend wieder motorbetrieben<br />
zurück in den Hafen gefahren. Für<br />
<strong>die</strong> Mittagspause in der großen<br />
Mit <strong>die</strong>sem Transportboot fahren <strong>die</strong> Pioniertaucher z<strong>um</strong> Hausboot.<br />
Kantine auf dem Basisgelände<br />
werden <strong>die</strong> Taucher-Azubis von<br />
Kollegen abgeholt, nach Speis <strong>und</strong><br />
Trank wieder hinausgefahren – <strong>die</strong><br />
kurze Fahrt mit dem tarnfarbenen<br />
Motorboot ist wesentlich flotter als<br />
<strong>die</strong> Tauchgänge am Unterg<strong>r<strong>und</strong></strong><br />
des Sees.<br />
Getaucht wird<br />
auch im Winter<br />
So auch an <strong>die</strong>sem wechselwolkigen<br />
Dienstag Ende Januar, an<br />
dem weit <strong>und</strong> breit keine verirrten<br />
Schwimmer <strong>und</strong> Segler zu sehen<br />
sind, weil Wasser- <strong>und</strong> Außentemperatur<br />
nicht wirklich wassersportfre<strong>und</strong>lich<br />
sind zu <strong>die</strong>ser<br />
Jahreszeit. „An der Oberfläche<br />
dürften wir heute <strong>um</strong> <strong>die</strong> sieben<br />
Grad, in der Tiefe <strong>r<strong>und</strong></strong> vier Grad<br />
haben“, sagt Oliver Suttner. Den<br />
Pioniertauchern macht <strong>die</strong> kalte<br />
Wassertemperatur nichts aus,<br />
weil sie bestens eingepackt sind<br />
in Trockentauchanzug <strong>und</strong> Vollgesichtsmaske.<br />
„Bei kühlen Außentemperaturen<br />
ist es sogar noch<br />
angenehmer für uns, weil wir mit<br />
relativ konstanter Körpertemperatur<br />
ins Wasser steigen, was im<br />
Hochsommer trotz Funktionsunterwäsche<br />
nicht wirklich der Fall<br />
ist.“ Hinterg<strong>r<strong>und</strong></strong>: In der Tiefe des<br />
Sees ist <strong>die</strong> Wassertemperatur<br />
Sommer wie Winter konstant, beträgt<br />
in etwa immer <strong>um</strong> <strong>die</strong> vier<br />
Grad Celsius.<br />
Luft bekommen <strong>die</strong> Taucher über<br />
einen langen Schlauch, der mit<br />
auf dem Hausboot angebrachten<br />
Atemluft-Flaschen verb<strong>und</strong>en ist.<br />
Atemluft? „Wir tauchen maximal<br />
50 Meter tief. Dort ist der Druck<br />
noch nicht ganz so stark, sodass<br />
wir ohne künstlichen Sauerstoff,<br />
stattdessen mit Atemluft auskommen“,<br />
sagt Suttner. Ein weiterer<br />
Vorteil: Dank Vollgesichtsmaske<br />
können <strong>die</strong> Taucher frei atmen<br />
<strong>und</strong> sprechen, da sie keinen Stöpsel<br />
im M<strong>und</strong> haben. Verb<strong>und</strong>en<br />
mit einer Telefonleitung, <strong>die</strong> <strong>um</strong><br />
den Atemluft-Schlauch gewickelt<br />
ist, kommunizieren <strong>die</strong> Taucher<br />
während der Unterwasser-Übungen<br />
mit ihren Partnern oben an<br />
Deck, <strong>die</strong> wieder<strong>um</strong> mit Headset<br />
ausgestattet sind. „Heute simulieren<br />
wir <strong>die</strong> Reparatur eines<br />
leckenden Schiffes“, sagt Suttner.<br />
Genaugenommen sollen <strong>die</strong> Azu-<br />
Die Taucherfähre z<strong>um</strong> Üben wird über Nacht in den Hafen gefahren.<br />
16 | tassilo
Endlich geschafft: Ein Helmtaucher<br />
nach zweistündiger Übung.<br />
bis eine größere, löchrige Stahlplatte<br />
mit einer kleineren, dichten<br />
Stahlplatte mithilfe eines hydraulikbetriebenen<br />
Nietwerkzeugs flicken<br />
– alles unter Wasser.<br />
Handwerker<br />
unter Wasser<br />
Schweißen, sägen, flexen, bohren,<br />
hämmern oder Hindernisse<br />
sprengen, <strong>Seen</strong> <strong>und</strong> Flüsse auf<br />
Tiefe, Stromstärke oder Waffen<br />
erk<strong>und</strong>en – all das sind Aufgaben<br />
eines Pionier- oder Kampfmittelabwehrtauchers,<br />
<strong>die</strong> auch<br />
als Handwerker unter Wasser<br />
bezeichnet werden, hierfür jede<br />
Menge Spezialwerkzeuge zur Verfügung<br />
haben. <strong>Das</strong> Rüstzeug <strong>die</strong>ser<br />
verantwortungsvollen Aufgabe<br />
lernen <strong>die</strong> jungen Soldaten nicht<br />
nur am <strong>und</strong> im Starnberger See.<br />
Schwimmhalle <strong>und</strong> Tauchtopf in<br />
Havelberg (Sachsen-Anhalt) sowie<br />
Sprengsee in Havelberg-Nitzow<br />
sind zwei weitere Ausbildungsstandorte<br />
für <strong>die</strong>sen speziellen<br />
Beruf. Außerdem fahren <strong>die</strong> Azubis<br />
von Starnberg-Percha regelmäßig<br />
an <strong>um</strong>liegende Flüsse wie<br />
Lech, Amper oder Isar, <strong>um</strong> Unter-<br />
Wasser-Arbeiten bei starker Strömung<br />
– <strong>und</strong> damit noch schlechterer<br />
Sicht – zu trainieren.<br />
Dafür geeignet sind nur ausgewählte<br />
Personen. Sie müssen<br />
sportlich fit, furchtlos <strong>und</strong> handwerklich<br />
geschickt sein, sich einer<br />
ärztlichen Untersuchung unterziehen<br />
<strong>und</strong> einen speziellen Einstellungstest<br />
in Kiel bestehen. Wer<br />
<strong>die</strong>se Hürden erfolgreich meistert,<br />
darf in Sachen Kraft <strong>und</strong> Kondition<br />
nicht nachlassen. Leichtere Arbeiten<br />
erledigt der Schwimmtaucher,<br />
der sich mit Flossen fortbewegt.<br />
Schwere Arbeiten wie das Betonieren<br />
eines Brückenf<strong>und</strong>aments<br />
dagegen erledigt der sogenannte<br />
Helmtaucher, der nicht mit Flossen,<br />
sondern Stahlschuhen ins<br />
Wasser gelassen wird – <strong>die</strong>se Form<br />
des Zusatzgewichtes verhindert<br />
ungewünschten Auftrieb <strong>und</strong> hält<br />
auch starken Strömungen stand.<br />
Stahlschuhe für<br />
besseren Halt<br />
„Beide zusammen wiegen 15<br />
Kilo“, sagt Suttner in <strong>die</strong>sem Moment,<br />
als einer der Pioniertaucher<br />
nach knapp zwei St<strong>und</strong>en Unter-<br />
Wasser-Übung wieder ges<strong>und</strong><br />
<strong>und</strong> munter, aber sichtlich erschöpft,<br />
über <strong>die</strong> Treppe auf <strong>die</strong><br />
Fähre steigt. Zwei Kameraden eilen<br />
zur Entrüstung herbei. Damit<br />
er sich <strong>und</strong> <strong>die</strong> schwere Ausrüstung<br />
überhaupt zurück ans Deck<br />
der Taucherfähre geschafft hat,<br />
half ihm ein dickes Tau, das wie<br />
Atemschlauch <strong>und</strong> Telefonleitung<br />
mit ihm im Starnberger See war –<br />
<strong>und</strong> dem Zeitsoldaten zu sicherem<br />
Auftauchen verhalf.<br />
Überhaupt wird das Thema Sicherheit<br />
großgeschrieben bei den<br />
Pioniertauchern, <strong>die</strong> <strong>die</strong>sbezüglich<br />
bestens aufgestellt <strong>und</strong> ausgestattet<br />
sind. „Mit an Bord sind<br />
immer ein Arzt sowie ein Arztgehilfe“,<br />
sagt Suttner, der im Notfall<br />
auch selbst als erfahrener Taucher<br />
ins Wasser geht. Darüber hinaus<br />
steht auf dem Basis-Gelände des<br />
TAZ Percha eine Druckkammer.<br />
Die wird im Falle der klassischen,<br />
lebensbedrohlichen Taucherkrankheit<br />
gebraucht, verursacht<br />
durch zu schnelles Auftauchen.<br />
Der vor wenigen Minuten aufgetauchte<br />
Helmtaucher hat keinerlei<br />
ges<strong>und</strong>heitlichen Probleme,<br />
weil er <strong>die</strong> maximale Auftauchgeschwindigkeit<br />
von zehn Metern<br />
pro Minute vorbildlich eingehalten<br />
hat. Was er allerdings braucht:<br />
eine ordentliche Stärkung. Pünktlich<br />
auf 12 Uhr fährt <strong>die</strong> Crew mit<br />
dem tarnfarbenen Motorboot<br />
zurück zur Basis. <strong>Das</strong> Hausboot<br />
lassen sie abgesperrt zurück, ehe<br />
es am Nachmittag in <strong>um</strong>gekehrter<br />
Konstellation mit den Übungen<br />
weitergeht. Dick eingepackt in Trockentauchanzug,<br />
Vollgesichtsmaske<br />
<strong>und</strong> Stahlschuhen.<br />
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märz / april <strong>2018</strong> | 17
Am 17. <strong>März</strong> ist St. Patrick’s Day<br />
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Murnau I Am 17. <strong>März</strong> erstrahlt<br />
<strong>die</strong> Welt in Grün: Grüne Klamotten,<br />
grünes Bier <strong>und</strong> in Chicago<br />
wird gar der Fluss alljährlich<br />
mittels Farbstoff grün eingefärbt.<br />
Die Rede ist vom St. Patrick’s Day,<br />
einem der höchsten Feiertage<br />
Irlands. <strong>Das</strong>s sich der Tag in den<br />
letzten Jahren auch außerhalb<br />
der „Grünen Insel“ immer größerer<br />
Beliebtheit erfreut, liegt<br />
einerseits an den Millionen ausgewanderten<br />
Iren weltweit. Anderseits<br />
ist es der voranschreitenden<br />
Globalisierung zuzuschreiben<br />
<strong>und</strong> ganz nebenbei mittlerweile<br />
ein multinationales Fest. Dabei<br />
wissen sicherlich nicht alle Feierwütigen,<br />
was an St. Patrick’s Day<br />
eigentlich genau gefeiert wird.<br />
Der St. Patrick’s Day ist der Gedenktag<br />
des irischen Bischofs Patrick,<br />
dem Schutz- <strong>und</strong> Nationalheiligen<br />
der Iren. Er gilt als erster<br />
christlicher Missionar in Irland,<br />
bekehrte <strong>die</strong> Iren im fünften Jahrh<strong>und</strong>ert<br />
z<strong>um</strong> Christent<strong>um</strong>. Auch<br />
heute noch ranken sich <strong>um</strong> den<br />
Bischof einige Legenden <strong>und</strong> Mythen,<br />
nur wenige Fakten über den<br />
Heiligen gelten als gesichert. So<br />
sind weder Geburts- noch Sterbedat<strong>um</strong><br />
genau bekannt, wobei das<br />
Dat<strong>um</strong> des 17. <strong>März</strong> für Patricks<br />
Tod erstmals im siebten Jahrh<strong>und</strong>ert<br />
auftaucht.<br />
Gefeiert wird auf der<br />
ganzen Welt<br />
Es gibt sogar einige Historiker<br />
<strong>und</strong> Wissenschaftler, <strong>die</strong> davon<br />
ausgehen, dass in der Figur des<br />
St. Patrick, wie er heute verehrt<br />
wird, zwei oder mehrere Personen<br />
zusammenfließen.<br />
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Der 17. <strong>März</strong> ist in der Republik<br />
Irland, in Nordirland, im britischen<br />
Überseegebiet Montserrat<br />
sowie in der kanadischen Provinz<br />
Neuf<strong>und</strong>land ein gesetzlicher Feiertag,<br />
wird allerdings weltweit<br />
von Iren, irischen Emigranten<br />
<strong>und</strong> in den letzten Jahren auch<br />
zunehmend von Nicht-Iren gefeiert.<br />
In Dublin <strong>und</strong> vielen anderen<br />
irischen Städten wie Cork oder<br />
Limerick gibt es große Paraden<br />
<strong>und</strong> weitere Aktionen, <strong>die</strong> den<br />
St. Patrick’s Day zu einem bunten<br />
– vor allem grünen – Volksfest<br />
machen. Auch außerhalb Irlands,<br />
etwa in München, New York, Boston,<br />
Chicago, Manchester oder<br />
London, gibt es große Paraden.<br />
Nach den Umzügen gehen <strong>die</strong><br />
Feierlichkeiten meist traditionell<br />
in einem Pub weiter.<br />
Guiness, Snake Bite<br />
<strong>und</strong> Trifle<br />
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Und auch im <strong>Tassilo</strong>and erfreut sich<br />
der Feiertag zunehmender Beliebtheit.<br />
Konzerte, Live-Events –<br />
immer mehr Veranstalter springen<br />
auf den St. Patrick’s Day-<br />
Zug auf. Ganz traditionell geht<br />
es hingegen in der „Kneip’n“ in<br />
Murnau zu, einem der wenigen<br />
Irish Pubs der Region, auch wenn<br />
der Name <strong>die</strong>s nicht auf den ersten<br />
Blick verrät. „Wir haben das<br />
W<br />
S<br />
o<br />
18 | tassilo<br />
An St. Patrick's Day am 17. <strong>März</strong><br />
dürfte <strong>die</strong> „Kneip'n“ voll werden.<br />
Auch wenn auf Live-Musik<br />
bewusst verzichtet wird.
In der „Kneip'n“ dürfte für jeden Gast etwas dabei sein.<br />
ganze Jahr über immer wieder<br />
Live-Musik, deshalb verzichten<br />
wir heuer an St. Patrick’s Day darauf“,<br />
sagt Andrea Glas, Inhaberin<br />
der „Kneip’n“. Auf ein landestypisches<br />
Guiness oder Snake Bite,<br />
ein Mixgetränk aus Cider, Bier<br />
<strong>und</strong> Fruchtsirup, müssen ihre<br />
Gäste allerdings nicht verzichten.<br />
Selbstverständlich wird auch<br />
irische Musik aus den Lautsprechern<br />
tönen <strong>und</strong> entsprechende<br />
Dekoration das irische Flair noch<br />
unterstreichen. 1979 ist <strong>die</strong> gebürtige<br />
Engländerin Andrea Glas<br />
nach Deutschland gekommen.<br />
Nach erfolgreich absolvierter<br />
Hotelfachschule hatte sie lange<br />
Zeit ein Restaurant in Murnau gepachtet,<br />
ehe sie über Umwege vor<br />
<strong>r<strong>und</strong></strong> zwei Jahren <strong>die</strong> „Kneip’n“<br />
übernommen hat. Dem allgemeinen<br />
Kneipensterben, wie es in<br />
ländlichen Regionen seit einiger<br />
Zeit zu beobachten ist, versucht<br />
sie durch Aktionen wie „La<strong>die</strong>s<br />
Nights“ oder eben Live-Musik-<br />
Abenden entgegenzuwirken.<br />
An St. Patrick’s Day zu ihren Kinderzeiten<br />
erinnert sich Andrea<br />
Glas – beide Elternteile sind irischer<br />
Abstammung – nur mehr<br />
schemenhaft. Meist ging es mit<br />
der Familie in einen sogenannten<br />
„Irishmen’s Working Club“. Alle<br />
waren grün gekleidet <strong>und</strong> irische<br />
Tänze standen im Vorderg<strong>r<strong>und</strong></strong>.<br />
„Mittlerweile geht es ja mehr<br />
<strong>um</strong>s Trinken“, sagt sie schmunzelnd,<br />
wohlwissend, dass es für<br />
sie als Pub-Inhaberin schlechtere<br />
Voraussetzungen gibt. <strong>Das</strong>s es jedoch<br />
häufig auch an St. Patrick’s<br />
Day, wie etwa bei Junggesellenabschieden<br />
oder Halloween,<br />
übertrieben wird, bedauert sie<br />
dennoch.<br />
Trend seit knapp zehn<br />
Jahren auch in der Region<br />
Kulinarisch erinnert sich Andrea<br />
Glas neben grünem Wackelpudding<br />
vor allem an Trifle,<br />
eine Süßspeise, bestehend aus<br />
mehreren Schichten Creme, Obst<br />
oder Marmelade, Biskuitkuchen<br />
<strong>und</strong> Schlagsahne. An St. Patrick’s<br />
Day selbstverständlich in Orange,<br />
Weiß <strong>und</strong> Grün, den Farben der<br />
irischen Nationalflagge. Die Tradition<br />
des Feierns am 17. <strong>März</strong> ist<br />
erst in den vergangenen Jahren in<br />
Deutschland angekommen, wie<br />
auch Andrea Glas bestätigt: „Ich<br />
kann mich nicht erinnern, dass<br />
wir St. Patrick’s Day gefeiert haben,<br />
als ich Ende der Siebzigerjahre<br />
nach Deutschland kam.“<br />
Vor knapp zehn Jahren, so schätzt<br />
sie, hat der Trend auch im <strong>Tassilo</strong>land<br />
Einzug gehalten. Wer<br />
<strong>die</strong>sen heuer ganz traditionell<br />
begehen möchte, ist herzlich in<br />
<strong>die</strong> „Kneip’n“ eingeladen. Dresscode?<br />
Bestenfalls ganz in Grün. tis<br />
Typisch Irisch: Die Inneneinrichtung<br />
der „Kneip'n“ versprüht<br />
tradionelles Flair von der Grünen<br />
Insel. Auf der Getränkekarte<br />
stehen neben diversen Gins auch<br />
das bekannte Guiness sowie<br />
Snake Bite, ein Mixgetränk aus<br />
Bier, Cider <strong>und</strong> Fruchtsirup.<br />
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Kristina Schuster spielt Fußball in North Carolina<br />
Vom Tiefenbach nach Übersee<br />
Polling / North Carolina | Kristina<br />
Schuster aus Polling lebt seit 2016<br />
in den USA. Genauer gesagt in<br />
Raleigh, einer knapp 500000-Ein-<br />
wohner-Stadt in North Carolina.<br />
Die 20-Jährige stu<strong>die</strong>rt dort an<br />
der North Carolina State University<br />
(NCSU) im vierten Semester<br />
Business Administration mit dem<br />
Fokus auf Accounting, also Buchhaltung.<br />
Die Türen für das Studi<strong>um</strong><br />
inklusive Vollstipendi<strong>um</strong><br />
– sie muss<br />
keine Stu<strong>die</strong>ngebühren<br />
bezahlen<br />
– öffneten ihr<br />
ihre sportlichen Talente. Sie spielt<br />
dort für das College-Fußballteam<br />
„Wolfpack“. Ihre Karriere begann<br />
einst beim SV Polling, wo sie als<br />
kleines Mädchen mit dem Kicken<br />
begann. Mit 14 folgte der Sprung<br />
in <strong>die</strong> Juniorenabteilung des FC<br />
Bayern München, mit dem sie 2013<br />
<strong>und</strong> 2014 <strong>die</strong> Deutsche Meisterschaft<br />
der B-Juniorinnen gewann.<br />
Im September 2014 gab sie beim<br />
2:1-Sieg über den SC Freiburg gar<br />
ihr B<strong>und</strong>esligadebüt für <strong>die</strong> Damen<br />
des FC Bayern.<br />
wechselte. Kristina musste <strong>die</strong> Verantwortlichen<br />
überzeugen, sendete<br />
ein Video inklusive Spielszenen –<br />
mit Erfolg: „Wolfpack“-Trainer Tim<br />
Santoro bot ihr ein Stipendi<strong>um</strong> an.<br />
In der Regel sprechen angehende<br />
Studenten mit mehreren Universitäten,<br />
<strong>um</strong> ihre Möglichkeiten<br />
auszuloten. Nicht so Kristina, <strong>die</strong><br />
voll auf das Urteil ihrer Bekannten<br />
vertraute. „Es war ein Schuss<br />
ins Blaue“, wie sie im Nachhinein<br />
zugibt, den sie aber trotz gelegentlichem<br />
Heimweh nicht bereut:<br />
„Hier habe ich einfach <strong>die</strong> Möglichkeit,<br />
mein Studi<strong>um</strong> selbst zu<br />
finanzieren, tolle Erfahrungen zu<br />
sammeln.“<br />
Seit Kristina in den USA gelandet<br />
ist, dreht sich ihr Leben z<strong>um</strong>eist <strong>um</strong><br />
zwei Dinge: Lernen <strong>und</strong> Fußball.<br />
Vier- bis fünfmal <strong>die</strong> Woche steht<br />
sie auf dem Trainingsplatz, hinzu<br />
kommen Einheiten im Kraftra<strong>um</strong><br />
<strong>und</strong> Ausdauerläufe. Dazu stehen<br />
während des Herbstsemesters in<br />
der Regel wöchentlich zwei Spiele,<br />
donnerstags <strong>und</strong> sonntags,<br />
auf dem Programm. Und obwohl<br />
Auswärtsspiele mitunter in Florida<br />
oder Indiana sind, sie dadurch viel<br />
Zeit im Flugzeug verbringt, spricht<br />
sie keineswegs von Überforderung:<br />
„Zu viel Stress ist es nicht wirklich,<br />
da Unist<strong>und</strong>enplan <strong>und</strong> Trainingsplan<br />
gut aufeinander abgestimmt<br />
sind“, erklärt Kristina, dass schwierige<br />
Kurse vor allem ins Frühlingssemester<br />
gelegt werden. Dann<br />
befindet sie sich mit ihrem Team in<br />
der sogenannten „Off Season“, der<br />
Punktspiel-freien Zeit, in der zwar<br />
trainiert <strong>und</strong> an der Fitness gearbeitet<br />
wird, aber nur wenige Testspiele<br />
anstehen. Es wäre eigentlich<br />
<strong>die</strong> Phase, in der Kristina mehr Zeit<br />
z<strong>um</strong> Ausgehen hätte, den „American<br />
Way of Life“ genießen könnte.<br />
Bekanntlich kommt man aber in<br />
<strong>die</strong> meisten Bars in den USA erst<br />
mit 21, sie muss sich also noch bis<br />
September gedulden. „Mir geht<br />
es gar nicht <strong>um</strong>s Trinken, sondern<br />
eher <strong>um</strong>s Zusammensitzen, am<br />
liebsten draußen. <strong>Das</strong> kennen meine<br />
amerikanischen Fre<strong>und</strong>e gar<br />
nicht, dass man sich einfach trifft<br />
<strong>und</strong> ratscht“, vermisst sie unter anderem<br />
<strong>die</strong> typisch bayrische Biergartenkultur.<br />
Ihr sportliches Talent öffnete Kristina Schuster aus Polling<br />
<strong>die</strong> Tür für eine akademische Ausbildung in North Carolina.<br />
20 | tassilo<br />
Fotos: NC State Athletics<br />
NSCU als einzige<br />
College-Alternative<br />
Kristina Schuster hatte einen Plan:<br />
Sie kannte bereits einige ältere<br />
Spielerinnen, <strong>die</strong> das „Abenteuer<br />
USA“ wagten, <strong>um</strong> dort Sport <strong>und</strong><br />
Studi<strong>um</strong> miteinander zu verbinden.<br />
Während sie <strong>die</strong> elfte Klasse des<br />
<strong>Weilheim</strong>er Gymnasi<strong>um</strong>s besuchte,<br />
nahm sie Kontakt zu einer Agentur<br />
auf, welche sie ab sofort beim Bewerbungsprozess<br />
unterstützte. Die<br />
Verbindung zur NCSU kam bereits<br />
früh durch eine Bekannte zustande,<br />
<strong>die</strong> 2014 nach North Carolina<br />
Vor jedem Spiel ertönt <strong>die</strong> amerikanische Nationalhymne.
Fokussiert: 2019 möchte Kristina Schuster den Bachelor abschließen.<br />
Die meiste Zeit verbringt Kristina<br />
Schuster derzeit auf dem weitläufigen<br />
Campus der North Carolina<br />
State University. Dort gibt es unter<br />
anderem zwei große Büchereien,<br />
einige Kaffeeläden, verschiedene<br />
Essensmöglichkeiten <strong>und</strong><br />
Wiesen z<strong>um</strong> Sitzen. Zudem sind<br />
„Downtown-Raleigh“ inklusive<br />
Einkaufszentr<strong>um</strong> nur wenige Minuten<br />
entfernt. Gut so, schließlich<br />
ist Kristina in Übersee nur<br />
mit dem Fahrrad unterwegs <strong>und</strong><br />
daher nicht ganz so mobil. „Die<br />
Autos meiner Eltern vermisse ich<br />
da schon manchmal“, sagt sie mit<br />
einem Augenzwinkern.<br />
Ansteckende<br />
Sport-Begeisterung<br />
Und obwohl North Carolina landschaftlich<br />
einiges zu bieten hat,<br />
sowohl Berge im Westen als auch<br />
den Atlantik im Osten, schwärmt<br />
sie nach wie vor von der heimatlichen<br />
Natur: „Daheim ist es<br />
nochmal schöner.“ Besonders gut<br />
gefallen ihr hingegen <strong>die</strong> Menschen,<br />
<strong>die</strong> sich oftmals sehr stark<br />
mit den Universitäten identifizieren.<br />
60 000 Zuschauer bei einem<br />
College-Footballspiel, bei dem nur<br />
Studenten auf dem Platz stehen,<br />
<strong>die</strong> kein Geld dafür ver<strong>die</strong>nen,<br />
sind keine Seltenheit. „Da gibt es<br />
echte Rivalitäten. Generell ist den<br />
Amerikanern der Collegesport fast<br />
lieber als professioneller Sport.“<br />
Auch deshalb genießt sie es, andere<br />
Sportler der NSCU am Wochenende<br />
bei deren Wettkämpfen<br />
<strong>und</strong> Spielen zu unterstützen.<br />
Während in Deutschland meist<br />
auch weitaus ältere Frauen in der<br />
B<strong>und</strong>esliga spielen, sind <strong>die</strong> ältesten<br />
Teamkolleginnen von Kristina<br />
auf dem College 22 Jahre alt. „Daher<br />
fehlt es verständlicherweise an<br />
Erfahrung“, spricht sie einen der<br />
größten Unterschiede an.<br />
90 Minuten<br />
Netto-Spielzeit<br />
Auch soll der amerikanische Fußball<br />
etwas physischer sein als der<br />
europäische, wo weit mehr Wert<br />
auf aufwendiges Passspiel gelegt<br />
wird. Die größte Umstellung für<br />
sie war allerdings das Wetter, da<br />
es in North Carolina bis in den Oktober<br />
hinein sehr heiß <strong>und</strong> schwül<br />
ist. <strong>Das</strong>s es nach 90 Minuten, <strong>die</strong><br />
im Übrigen runter gezählt <strong>und</strong> bei<br />
Spielunterbrechungen angehalten<br />
werden (dafür gibt es keine Nachspielzeit),<br />
kein Unentschieden<br />
gibt, war eine weitere Neuheit.<br />
Auch in einem normalen Saisonspiel.<br />
Bereits in ihrer zweiten<br />
Partie für <strong>die</strong> „Wolfpacks“ stand<br />
es nach regulärer Spielzeit 0:0,<br />
Kristina war heilfroh bei 40 Grad<br />
ihre Leistung gebracht zu haben.<br />
Und dementsprechend irritiert,<br />
als ihr Coach von Verlängerung<br />
sprach. Immerhin war <strong>die</strong> Begegnung<br />
schnell beendet, da ihr Team<br />
rasch das „Golden Goal“ kassierte.<br />
„Wenigstens wusste ich dann<br />
Bescheid.“ Wie es für sie nach<br />
dem Studi<strong>um</strong> weitergeht, weiß<br />
Kristina noch nicht abschließend.<br />
Derzeit hat sie vor, nach dem im<br />
Dezember 2019 angestrebten Bachelorabschluss,<br />
ihren Master in<br />
Deutschland zu machen. Auch <strong>um</strong><br />
wieder näher bei ihrer Familie zu<br />
sein. Was Kristinas sportliche Zukunft<br />
bringt, steht ebenfalls noch<br />
in den Sternen. Professionell Fußball<br />
spielen möchte sie – Stand<br />
jetzt – nicht, sagt stattdessen: „Ich<br />
denke, dass ich nach dem College<br />
womöglich mit dem Fußball aufhöre.“<br />
<strong>Das</strong>s es im Fußball jedoch<br />
häufig schnell gehen kann, sich<br />
Pläne ändern, dürfte jedem Fan<br />
hinlänglich bekannt sein. <strong>Das</strong><br />
weiß auch Kristina.<br />
tis<br />
Kristina Schuster (re.) mit Teamkollegen beim College-Football.<br />
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Zwei Profis, auf <strong>die</strong> man sich verlassen kann.<br />
märz / april <strong>2018</strong> | 21
Allerlei im TASSILOland<br />
Sehen, erleben,<br />
mitfühlen <strong>und</strong> hören<br />
100 Teilnehmer für Hörstu<strong>die</strong> in Oberbayern gesucht<br />
<strong>Tassilo</strong>land | Klein <strong>und</strong> unauffällig sollten Hörgeräte<br />
aussehen <strong>und</strong> dabei gut <strong>und</strong> leicht zu be<strong>die</strong>nen<br />
sein – so der Wunsch der meisten Träger. Hansaton<br />
kommt <strong>die</strong>sem Wunsch mit der Entwicklung neuer,<br />
leistungsstarker <strong>und</strong> unauffälliger Im-Ohr-Hörsysteme<br />
nach. Im Rahmen einer Hörstu<strong>die</strong> sucht <strong>die</strong><br />
Hochschule Aalen in Kooperation mit Hansaton<br />
<strong>und</strong> Ohrwerk Hörgeräte GmbH, 100 Teilnehmer in<br />
Oberbayern, <strong>die</strong> <strong>die</strong> neueste Technologie hinsichtlich<br />
ihrer klanglichen Leistungsfähigkeit, ihrer Optik<br />
<strong>und</strong> der Handhabung beurteilen.<br />
Die Teilnehmer der Hörstu<strong>die</strong> haben <strong>die</strong> Möglichkeit,<br />
<strong>die</strong> neuen Im-Ohr-Hörsysteme eine Woche<br />
kostenfrei zu testen <strong>und</strong> mit ihrem Erfahrungsbericht<br />
aktiv an der Weiterentwicklung der Hörsystem-Technologie<br />
mitzuwirken. <strong>Das</strong> Hörsystem<br />
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Termin vor Ort erhält der Proband alle wichtigen<br />
Informationen.<br />
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unter www.besser-hoeren.de. tis<br />
Naturw<strong>und</strong>er Erde – eine Weltreise voller Bilder, Erlebnisse <strong>und</strong> Musik<br />
„Lech-Isar-Land“ <strong>und</strong> „Der coole Weg“ –<br />
<strong>die</strong> Gewinner der letzten <strong>Ausgabe</strong><br />
<strong>Tassilo</strong>land | Einen gewaltigen Schatz Heimatk<strong>und</strong>e in Form des<br />
neuen Jahrbuches „Lech-Isar-Land <strong>2018</strong>“ haben wir in der vergangenen<br />
„tassilo“-<strong>Ausgabe</strong> verlost. Um genauer zu sein drei Exemplare.<br />
Über jeweils eines durften sich freuen: Dr. Thomas Kirschba<strong>um</strong><br />
aus Penzberg, Gabriele Düsch aus Olching <strong>und</strong> Karl-Hermann Pandza<br />
aus Seeshaupt. Dank neuer Lektüre ist ihnen <strong>die</strong> oberbayerische<br />
Heimat zwischen den beiden großen Alpenflüssen nun noch näher.<br />
Ebenfalls ein Buch, jedoch zu einem ganz anderen Thema, bekamen<br />
indes Benjamin Kuhn aus Peißenberg, Elisabeth Weber aus Steingaden<br />
<strong>und</strong> Iris Girgner aus Penzberg zugeschickt. Sie alle können<br />
ein Exemplar von Alexander Fricks kompaktem Wegweiser für ein<br />
bewusstes Leben „Der coole Weg“ fortan ihr Eigen nennen. Wir<br />
wünschen allen Gewinnern viel Spaß mit Ihren Büchern.<br />
Allen, <strong>die</strong> <strong>die</strong>smal kein Glück hatten, wünschen wir mehr<br />
Erfolg bei den aktuellen Gewinnspielen.<br />
tis<br />
<strong>Weilheim</strong> | Für sein Projekt „Naturw<strong>und</strong>er Erde“<br />
hängte sich Markus Mauthe 14 Mal <strong>die</strong> Fotoausrüstung<br />
<strong>um</strong>, reiste zu den entlegensten Orten der Welt<br />
<strong>und</strong> hat <strong>die</strong> Schönheit der Erde eingefangen. Dabei<br />
dok<strong>um</strong>entierte er <strong>die</strong> unberührte <strong>und</strong> intakte Natur<br />
aller relevanten Lebensrä<strong>um</strong>e, <strong>um</strong> <strong>die</strong> Vielfalt der<br />
Erde abzubilden <strong>und</strong> <strong>die</strong> Verflechtungen untereinander<br />
zu zeigen. Entstanden sind technisch professionelle<br />
<strong>und</strong> vor allem schöne Fotografien, <strong>die</strong> das<br />
Herz berühren. Seine Kompositionen verzaubern<br />
mit einzigartigen Lichtstimmungen, warmen Farbsymphonien<br />
<strong>und</strong> überraschen<br />
mit ungewohnten Blickwinkeln.<br />
In authentischer <strong>und</strong> sympathischer<br />
Art spricht er aber auch<br />
klar aus, was es über <strong>die</strong> Situation<br />
an ökologischen Hotspots<br />
<strong>die</strong>ser Erde zu sagen gibt. Abge<strong>r<strong>und</strong></strong>et<br />
wird <strong>die</strong> Show durch<br />
eigens dafür komponierte Musik von Kai Arend. Am<br />
Dienstag, 20. <strong>März</strong>, ist Markus Mauthe in der <strong>Weilheim</strong>er<br />
Stadthalle zu Gast. Die multimediale Fotoshow<br />
startet <strong>um</strong> 19.30 Uhr. Einlass ist eine halbe<br />
St<strong>und</strong>e vor Beginn, der Eintritt ist frei.<br />
tis<br />
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Passend zur Show verlost „tassilo“ drei Kalender<br />
<strong>und</strong> einen Bildband von „Naturw<strong>und</strong>er Erde“. Wer<br />
gewinnen möchte, schickt eine Postkarte mit dem<br />
Stichwort „Naturw<strong>und</strong>er-Kalender“ oder „Naturw<strong>und</strong>er-Bildband“<br />
an tassilo,<br />
Birkland 40, 86971 Peiting. Oder<br />
eine E-Mail an info@tassilo.de.<br />
Einsendeschluss ist der 15. <strong>März</strong>,<br />
das Los entscheidet, der Rechtsweg<br />
ist ausgeschlossen.<br />
Foto: Markus Mauthe/Greenpeace<br />
22 | tassilo
Berliner Compagnie im Stadttheater<br />
<strong>Weilheim</strong> | Auf Einladung<br />
des Arbeitskreises<br />
„Eine Welt“ in der <strong>Weilheim</strong>er<br />
Agenda 21 sowie<br />
des Weltladens, kommt<br />
<strong>die</strong> renommierte Berliner<br />
Compagnie am Sonntag,<br />
4. <strong>März</strong>, ins Stadttheater.<br />
1981 ist <strong>die</strong>se als freie Theatergruppe<br />
von Schauspielern<br />
aus verschiedenen<br />
Stadt-, Staats- <strong>und</strong><br />
freien Theatern gegründet<br />
worden. Ausgehend von<br />
der Erkenntnis, dass Frieden unabdingbar mit Gerechtigkeit<br />
zusammenhängt, hat sich <strong>die</strong> Gruppe eine Satzung gegeben,<br />
in der sie sich verpflichtet, mit ihrem Theater „dem Erhalt des<br />
Friedens, der Völkerverständigung sowie sozialer Gerechtigkeit,<br />
insbesondere im Hinblick auf <strong>die</strong> Dritte Welt“, zu <strong>die</strong>nen.<br />
So auch in ihrem Stück „<strong>Das</strong> Bild vom Feind“, mit dem<br />
sie in <strong>Weilheim</strong> zu Gast sein werden. Darin hat Milliardär<br />
Doppelhaus den „Fortschritt“ aufgekauft. Der von ihm eingesetzte<br />
Chefredakteur Ditte soll bei den Redakteuren der linken<br />
Zeitung einen neuen politischen Kurs durchsetzen. Erste<br />
Aufgabe: eine Sonderbeilage über <strong>die</strong> Krise in der Ukraine.<br />
Zu seiner Unterstützung hat Ditte eine ukrainische Maidan-<br />
Aktivistin als Volontärin in <strong>die</strong> Redaktion mitgebracht. Geht<br />
seine Rechnung auf? In der Zeitungsredaktion jedenfalls wird<br />
manch festgefahrene Meinung in Frage gestellt, das eine<br />
oder andere Feindbild aufgelöst. Und Lieder wehen herein –<br />
ein ukrainisches, ein jüdisches, ein deutsches, ein polnisches,<br />
ein russisches Lied. Karten für „<strong>Das</strong> Bild vom Feind“ –<br />
das Theater beginnt <strong>um</strong> 18 Uhr – gibt es im <strong>Weilheim</strong>er<br />
Veranstaltungsbüro, beim Kreisboten-Ticketservice<br />
in der Sparkasse sowie bei den Buchhandlungen<br />
Lesbar <strong>und</strong> Zauberberg. <br />
tis<br />
„Matinee <strong>um</strong> Elf“ im Bibliotheksaal<br />
Polling | Seit 2009 gibt der gemeinnützige Verein<br />
„Podi<strong>um</strong> Musical – Junge Künstler konzertieren“<br />
jungen Musikern <strong>die</strong> Möglichkeit, im renommierten<br />
Bibliotheksaal Polling mit einer herrlichen Akustik<br />
aufzutreten. Wie etwa am Sonntag, 11. <strong>März</strong>, <strong>um</strong> 11<br />
Uhr, bei „Matinee <strong>um</strong> Elf“, <strong>die</strong>smal unter dem Titel<br />
„Clarinet Trios“. Einer der Protagonisten des Konzerts<br />
ist Klarinettist Fidelis Edelmann. Der 25-jährige<br />
<strong>Weilheim</strong>er ist Student bei Prof. Ralph Manno an der<br />
Musikhochschule Köln <strong>und</strong> ehemaliger Praktikant<br />
der Bayerischen Orchesterakademie. Darüber hinaus<br />
ist er Preisträger des Lions-Musikwettbewerbs Bayern<br />
2015 <strong>und</strong> der Reihe „Junge Stars in Fürstenfeld“<br />
sowie Mitglied der Jungen Deutschen Philharmonie<br />
<strong>und</strong> Akademist im WDR Funkhausorchester Köln.<br />
Komplettiert wird das Trio <strong>r<strong>und</strong></strong> <strong>um</strong> Edelmann von<br />
Pianistin Nika Afazel <strong>und</strong> Violoncellistin Ching-Jung<br />
Chung. Gespielt werden <strong>die</strong> Stücke „Trio in Es-Dur,<br />
op. 38“ von Ludwig van Beethoven <strong>und</strong> „Trio a-Moll,<br />
op. 114“ von Johannes Brahms. Der Eintritt<br />
z<strong>um</strong> Konzert im Bibliotheksaal ist frei,<br />
Spenden sind jedoch erbeten tis<br />
Kinofilm über Arbeit der „Clowns ohne Grenzen“<br />
<strong>Tassilo</strong>land | Walter Steffen gilt als einer der bekanntesten<br />
Filmemacher im <strong>Tassilo</strong>land. Sein neuestes<br />
Werk heißt „JOY IN IRAN“. Es zeigt <strong>die</strong> Arbeit der<br />
„Clowns ohne Grenzen“, <strong>die</strong> Kinder wie Erwachsene<br />
in Flüchtlingscamps, Waisenhäusern, psychiatrischen<br />
Kliniken oder Schulen für Street Kids z<strong>um</strong><br />
Lachen bringen. Für <strong>die</strong> Drehaufnahmen wurden<br />
„Happ“, „Hepp“ <strong>und</strong> „Hupo“ alias Andreas Schock,<br />
Dr. Monika Single <strong>und</strong> Susie Wimmer aus <strong>Weilheim</strong>,<br />
<strong>die</strong> Hauptprotagonisten des Films, während ihrer<br />
Auftrittsreise durch den Iran begleitet. Gezeigt wird<br />
der Film ab Januar 2019 deutschlandweit. Z<strong>um</strong> Auftakt<br />
jedoch schon jetzt – <strong>und</strong> das bei freiem Eintritt.<br />
Im Kino Kochel am 11. <strong>März</strong> <strong>um</strong> 11 Uhr, im Kurtheater<br />
Tutzing am 12. <strong>März</strong> <strong>um</strong> 10.30 Uhr, im Breitwandkino<br />
Seefeld am 14. <strong>März</strong> <strong>um</strong> 20 Uhr, im Breitwandkino<br />
Starnberg am 25. <strong>März</strong> <strong>um</strong> 11 Uhr <strong>und</strong> im Capitol Bad<br />
Tölz am 28. <strong>März</strong> <strong>um</strong> 20 Uhr. Wer sich also interessiert<br />
für einen herzergreifenden Dok<strong>um</strong>entarfilm<br />
über ein krisengebeuteltes Land, gedreht <strong>und</strong> gespielt<br />
mit Protagonisten aus unmittelbarer<br />
Region, sollte sich <strong>die</strong>se Benefiz-Aufführungen<br />
nicht entgehen lassen. js<br />
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24 | tassilo<br />
Peißenberg I „Man darf den<br />
Namen Blonder Engel ruhig<br />
wörtlich nehmen: Der<br />
Auftritt des Künstlers ist<br />
schlichtweg ein Geschenk<br />
des Himmels!“ So schwärmte<br />
<strong>die</strong> Presse unlängst nach<br />
einem Auftritt des Musikkabarettisten<br />
aus Österreich.<br />
Nicht weniger beeindruckt<br />
von seinen raffinierten Texten,<br />
dem virtuosen Gitarrenspiel<br />
<strong>und</strong> seinem Improvisationstalent<br />
waren <strong>die</strong> Juroren des<br />
Münchner Kabaretts Kaktus <strong>und</strong><br />
des Passauer Scharfrichterbeils, <strong>die</strong><br />
den Linzer Liedermacher prompt<br />
mit ihren renommierten Preisen<br />
auszeichneten.<br />
Nach seinem rasanten Aufstieg in<br />
den Kleinkunst-Olymp kommt der<br />
Engel nun jedoch ins Grübeln: Die<br />
Trophäen setzen im Regal Staub an,<br />
das „opus magn<strong>um</strong>“ ist geschrieben,<br />
der YouTube-Hit gelandet –<br />
was soll noch kommen? War’s das?<br />
Da könnte man glatt schwermütig<br />
werden. Aber so leicht lässt sich<br />
<strong>die</strong> wortgewaltige Revolverschnauze<br />
nicht unterkriegen: Mit schelmischer<br />
Selbstironie, gewohnt<br />
spitzbübischen Songs <strong>und</strong> einer<br />
großen Portion österreichischem<br />
Schmäh setzt sich das schnelle<br />
M<strong>und</strong>werk auch im neuen Programm<br />
wieder genüsslich zwischen<br />
alle Stühle. Nicht fehlen dürfen<br />
natürlich <strong>die</strong> aberwitzig-skurrilen<br />
Geschichten, <strong>die</strong> der Engel spontan<br />
aus dem nicht vorhandenen<br />
Hut zaubert <strong>und</strong> seinem Publik<strong>um</strong><br />
präsentiert. Man weiß nie vorab,<br />
wohin <strong>die</strong> Reise geht, immer überrascht<br />
der Engel mit neuen Ideen,<br />
Assoziationen <strong>und</strong> Wendungen –<br />
<strong>und</strong> macht so jede Show zu einem<br />
einzigartigen Erlebnis. Davon überzeugen<br />
können sich Besucher am<br />
Freitag, 13. <strong>April</strong>, wenn der Blonde<br />
Engel in der Tiefstollenhalle Peißenberg<br />
zu Gast ist.<br />
Cobario, Jazz <strong>und</strong> der<br />
neue Förg-Krimi<br />
Bereits am Samstag, 3. <strong>März</strong>, <strong>um</strong><br />
20 Uhr gastieren <strong>die</strong> drei Musiker<br />
von „Cobario“ am gleichen Ort mit<br />
ihrem Alb<strong>um</strong> „Zehn Welten“. Einst<br />
als Straßenmusikanten gestartet,<br />
entwickelten sie schnell einen ganz<br />
> > > Tickets zu gewinnen<br />
eigenen Stil, der vor allem<br />
durch <strong>die</strong> unterschiedlichen<br />
Inspirationen geprägt ist, <strong>die</strong><br />
man <strong>r<strong>und</strong></strong> <strong>um</strong> <strong>die</strong> Welt sammelt.<br />
Die vielen Geschichten<br />
<strong>und</strong> kleinen Abenteuer, <strong>die</strong><br />
das Trio auf seinen Reisen<br />
erlebte, werden in Musik<br />
verpackt <strong>und</strong> mit Wiener<br />
Charme präsentiert.<br />
Am Freitag, 16. <strong>März</strong>, <strong>um</strong> 20<br />
Uhr wird hingegen gejazzt<br />
auf der Bühne der Tiefstollenhalle,<br />
wenn <strong>die</strong> Münchner<br />
Combo „Heye Society“ das Publik<strong>um</strong><br />
mit auf ihre Reise in <strong>die</strong> Zeit<br />
des Old-Time-Jazz nimmt.<br />
Im Mittelpunkt einer Lesung der<br />
bekannten Schauspielerin Michaela<br />
May steht am Donnerstag, 12.<br />
<strong>April</strong>, <strong>um</strong> 19 Uhr dann der brandneue<br />
Roman „Rabenschwarze<br />
Beute“ von Nicola Förg. May entführt<br />
ihre Zuhörer in <strong>die</strong> Welt der<br />
Garmischer Ermittler Irmi Mangold<br />
<strong>und</strong> Kathi Reindl.<br />
Infos zu allen Veranstaltungen, Tickets<br />
<strong>und</strong> Vorverkaufsstellen hält<br />
<strong>die</strong> Internetseite des Kulturvereins<br />
Peißenberg bereit (www.kulturverein-peißenberg.de).<br />
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mit dem Blonden Engel am Freitag, 13. <strong>April</strong>. Wer sie gewinnen<br />
möchte, schickt eine Postkarte mit dem Stichwort „Engel“<br />
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tassilo.de. Einsendeschluss ist der 15. <strong>März</strong>. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen,<br />
das Los entscheidet.<br />
wir wünschen allen Teilnehmern viel Erfolg!<br />
Foto: Lukas Wögerer
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Wohnen<br />
Bauen<br />
Energie<br />
Aus dem<br />
Inhalt<br />
Flachdachgestaltung <strong>und</strong> ihre Vorteile . . . . Seite 26<br />
Autokran-Service bei Familie Albrecht . . . . Seite 28<br />
Feldgeschworene in Bayern . . . . . . . . . . . . . Seite 30<br />
Rauchmelder sind Pflicht . . . . . . . . . . . . . . . Seite 32<br />
Kreishandwerkerschaft Oberland . . . . . . . . . Seite 34<br />
Hauseigener Speicher durch Sonnenstrom . . Seite 38<br />
Kompetenz in Sachen Fensterbau . . . . . . . . . Seite 40<br />
Altbau-Restaurator Dr. Thomas Becker . . . . . Seite 42<br />
Haustiergerechtes Bauen <strong>und</strong> Wohnen . . . . . Seite 44<br />
Seriöser Schutz vor Einbrüchen . . . . . . . . . . Seite 46<br />
märz / april <strong>2018</strong> | 25
Flachdachgestaltung <strong>und</strong> ihre Vorteile<br />
Eine Entlastung<br />
für <strong>die</strong> Kanalisation<br />
<strong>Weilheim</strong> I In Städten <strong>und</strong> Gemeinden<br />
werden immer häufiger<br />
Flachdächer gebaut. Allen voran<br />
auf Garagen. Nicht immer, weil<br />
der K<strong>und</strong>e sich das wünscht. „In<br />
der Regel schreibt <strong>die</strong> Form des<br />
Daches der Bebauungsplan vor“,<br />
sagt Florian Knittel, 34, Landschaftsgärtner<br />
aus <strong>Weilheim</strong>, der<br />
sich bestens auskennt mit Vor- <strong>und</strong><br />
Nachteilen von Flachdächern, weil<br />
er selbst schon jede Menge Dächer<br />
gestaltet <strong>und</strong> bepflanzt hat. Wobei<br />
Flachdach nicht gleich Flachdach<br />
ist. Knittel spricht von extensiver<br />
<strong>und</strong> intensiver Flachdachbepflanzung,<br />
„was ein großer Unterschied<br />
ist“. Extensiv bedeutet: das Flachdach<br />
wird zwischen acht <strong>und</strong> 20<br />
Zentimeter dick aufgeschichtet, erlaubt<br />
somit nur kleinere Pflanzen<br />
<strong>und</strong> gestalterische Elemente. Die<br />
intensive Flachdachbepflanzung<br />
dagegen beginnt bei 20 Zentimeter<br />
dicken Aufschichtungen <strong>und</strong><br />
erlaubt eine wesentlich <strong>um</strong>fangreichere<br />
Gestaltung. „<strong>Das</strong> geht bis<br />
zur Pflanzung massiver Bä<strong>um</strong>e<br />
<strong>und</strong> einer Gestaltung mit Wegen,<br />
Terrassen, Whirlpool <strong>und</strong> ganzen<br />
Wohlfühloasen z<strong>um</strong> Entspannen.“<br />
Letztlich hängt <strong>die</strong> Gestaltung<br />
immer von der maximal erlaubten<br />
Traglast des Gebäudes ab. Je<br />
massiver Haus oder Garage gebaut<br />
sind, desto mehr Kraft kann<br />
deren Dach aufnehmen. Speziell<br />
im <strong>Tassilo</strong>land, wo <strong>die</strong> Winter<br />
Bepflanzte Flachdächer werten<br />
Objekte nicht nur optisch auf, sondern<br />
<strong>die</strong>nen auch als Lebensra<strong>um</strong><br />
für seltene Insekten.<br />
26 | tassilo<br />
zwar milder werden, dennoch<br />
starke Schneefälle immer wieder<br />
vorkommen, gilt es <strong>die</strong> vom Statiker<br />
vorgegebene Verkehrslast<br />
des Dachs nicht zu überschreiten,<br />
<strong>um</strong> ausreichend Puffer für z<strong>um</strong><br />
Beispiel <strong>die</strong> Schneelast einzukalkulieren.<br />
Die liegt aktuell bei 225<br />
Kilogramm pro Quadratmeter.<br />
Schneemassen bleiben auf Flachdächern<br />
logischerweise länger<br />
liegen als auf Spitzdächern, weil<br />
sie nicht abrutschen können, sondern<br />
ausschließlich sanft abtauen.<br />
Was sich aus statischer Sicht<br />
als Nachteil liest, ist aus ökologischer<br />
Sicht ein großer Vorteil.<br />
Denn langsameres Schwinden von<br />
Schnee sowie langsameres Ablaufen<br />
von Regen sind zwei gewichtige<br />
Arg<strong>um</strong>ente, war<strong>um</strong> Flachdächer<br />
von Städten <strong>und</strong> Gemeinden
Aufgekiest werden Flachdächer überwiegend mit Dachziegelsubstrat<br />
aus Recycling-Höfen.<br />
oft mal vorgeschrieben werden.<br />
„Weil dadurch <strong>die</strong> Kanalisation<br />
entlastet wird.“<br />
Unscheinbare Neigung<br />
für sanften Ablauf<br />
Im Detail sieht der Aufbau von<br />
Flachdächern so aus: Betondecke,<br />
Schutzlage, Dämmplatten,<br />
Gefälle-Elemente, Dachbahnen,<br />
Drainageschicht, Pflanz-Substrat,<br />
Begrünung <strong>und</strong> Bepflanzung.<br />
„Einfach gesagt ist <strong>die</strong> G<strong>r<strong>und</strong></strong>form<br />
eine Wanne, <strong>die</strong> mit verschiedenen<br />
Schichten für optimale Entwässerung,<br />
Gestaltung <strong>und</strong> Bepflanzung<br />
aufgefüllt wird“, sagt<br />
Florian Knittel. Flachdächer sind<br />
also auch schräg, wenn auch minimal.<br />
„In der Regel handelt es<br />
sich <strong>um</strong> zwei bis fünf Prozent Gefälle,<br />
was vollkommen ausreicht<br />
für <strong>die</strong> Entwässerung.“ Z<strong>um</strong>al für<br />
Starkregenfälle, <strong>die</strong> vergangenen<br />
Sommer sehr häufig vorgekommen<br />
sind, zusätzliche Abläufe an<br />
den jeweiligen Ecken installiert<br />
werden, über <strong>die</strong> das Wasser auch<br />
oberflächlich entweichen kann.<br />
Neben sanfter Entwässerung bieten<br />
Flachdächer weitere Vorteile.<br />
Speziell in Städten, in denen ka<strong>um</strong><br />
Grünflächen vorhanden sind, entsteht<br />
im Hochsommer eine schier<br />
unerträgliche Hitze. „Blechdächer<br />
erwärmen sich extrem <strong>und</strong> strahlen<br />
<strong>die</strong>se Hitze ab – unter anderem<br />
ins Schlafzimmer.“ Flachdächer<br />
dagegen stehen für ausgezeichnete<br />
Dämmwerte, halten das Gebäude<br />
im Winter warm <strong>und</strong> im<br />
Sommer kühl, strahlen gleichzeitig<br />
keine Hitze ab. Darüber hinaus<br />
bieten Pflanzen <strong>und</strong> Bl<strong>um</strong>en auf<br />
dem Dach Lebensra<strong>um</strong> für artenbedrohte<br />
Lebewesen, allen voran<br />
<strong>die</strong> Biene, <strong>die</strong> als wichtiger Indikator<br />
für ökologisches Gleichgewicht<br />
gilt. Und auch für Rockstars <strong>und</strong><br />
strahlenempfindliche Menschen<br />
haben Flachdächer etwas Gutes:<br />
Sie dämmen Schall <strong>und</strong> schützen<br />
vor Elektrosmog. Gleichzeitig halten<br />
sich <strong>die</strong> Nachteile, abgesehen<br />
von einer aufwändigeren Planung,<br />
etwas höheren Kosten <strong>und</strong><br />
einer höheren Traglast, in Grenzen.<br />
„Natürlich brauchen Flachdächer<br />
regelmäßige Pflege, wobei<br />
an Spitzdächern auch Rinnen<br />
freigemacht <strong>und</strong> Dachplatten von<br />
Moosbewuchs regelmäßig befreit<br />
werden sollten.“<br />
Meistens Garagen mit<br />
extensiver Bepflanzung<br />
Florian Knittel <strong>und</strong> seine Mitarbeiter<br />
gestalten hier in der Region<br />
überwiegend Garagen mit<br />
extensiver Flachdachbepflanzung,<br />
aufgekiest mit geschreddertem<br />
Dachziegelsubstrat aus Recycling-<br />
Höfen. „Wobei das nur ein kleiner<br />
Teil unseres Aufgabenspektr<strong>um</strong>s<br />
ist“, sagt Knittel, der sich im zarten<br />
Alter von 24 Jahren – nach<br />
der Techniker-Ausbildung – als<br />
Landschaftsgärtner selbstständig<br />
gemacht hat. „Damals noch mit<br />
dem Schubkarren meines Vaters“,<br />
sagt er <strong>und</strong> grinst. Heute, gut zehn<br />
Jahre später, ist der Betrieb <strong>um</strong> ein<br />
Vielfaches gewachsen <strong>und</strong> wird<br />
auch von Florians Schwester Julia<br />
Knittel, Diplom-Kauffrau, geleitet.<br />
Eigene Ausbildung<br />
Basis des Erfolgs<br />
<strong>Das</strong> Lager für Ba<strong>um</strong>aterial <strong>und</strong><br />
Maschinen steht in Unterhausen,<br />
das Büro bei Florian Knittel<br />
zuhause in einem <strong>Weilheim</strong>er<br />
Wohngebiet. Noch. „Wir werden<br />
im Laufe der kommenden zwei<br />
Jahre weiter ausbauen müssen,<br />
dann Lager <strong>und</strong> Büro miteinander<br />
verbinden.“ <strong>Das</strong> Einzugsgebiet<br />
seiner K<strong>und</strong>en erstreckt sich<br />
mittlerweile von Garmisch-Partenkirchen<br />
bis München, von Wessobrunn<br />
bis Penzberg. Von kleinen<br />
Terrassen, Wegen <strong>und</strong> Mauern<br />
über vollautomatische Bewässerung<br />
<strong>und</strong> Rasenpflege bis hin zu<br />
Teichen, Schwimmteichen <strong>und</strong><br />
Umsetzung <strong>und</strong> Pflege geht alles<br />
über uns.“ Mit uns meint Florian<br />
Knittel zwölf engagierte Mitarbeiter,<br />
<strong>die</strong> er überwiegend selbst<br />
ausgebildet hat. „Die Ausbildung<br />
guter Leute ist für mich das A <strong>und</strong><br />
O.“ Auch für September <strong>2018</strong> sucht<br />
Florian Knittel wieder einen Lehrling,<br />
der in der Landschaftsgärtnerei<br />
einen immer gefragteren<br />
<strong>und</strong> extrem abwechslungsreichen<br />
Beruf an der frischen Luft erlernen<br />
möchte. Unter anderem beim extensiven<br />
<strong>und</strong> intensiven Gestalten<br />
von Flachdächern. js<br />
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märz / april <strong>2018</strong> | 27<br />
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Autokran-Service von Familie Albrecht<br />
100 Tonnen auf wenigen<br />
Quadratmetern<br />
Etting I Zehn Reifen an fünf Achsen,<br />
60 Tonnen Eigengewicht, 25<br />
Tonnen zusätzliches Gegengewicht,<br />
eine Arm-Reichweite von 62 Metern,<br />
530 PS z<strong>um</strong> Fahren, 175 PS<br />
z<strong>um</strong> Heben: Der größte Autokran<br />
von Familie Albrecht ist ein Monster<br />
seiner Zunft, kostet <strong>r<strong>und</strong></strong> 900 000<br />
Euro <strong>und</strong> ist im Umkreis von bis zu<br />
100 Kilometern für diverse Spezialaufträge<br />
im Einsatz. Selbst bei maximal<br />
ausgestrecktem Arm hebt <strong>die</strong><br />
gelb-blau lackierte „Waffe“ noch<br />
immer 1,2 Tonnen mit spielerischer<br />
Leichtigkeit über Gartenzäune,<br />
Hecken <strong>und</strong>, wenn es sein muss,<br />
ziemlich hohe Häuser. Diesen Autokran-Service<br />
betreibt Vater Magnus<br />
Albrecht gemeinsam mit Sohn<br />
Andreas Albrecht seit insgesamt<br />
mehr als 25 Jahren. Angefangen<br />
hat alles mit einem 40-Tonner.<br />
Inzwischen stehen fünf Autokräne<br />
unterschiedlicher Größen auf dem<br />
Gelände des Familienbetriebes,<br />
ein Hof östlich von Etting, gelegen<br />
auf einer sanften Anhöhe mit herrlichem<br />
Weitblick Richtung Gebirge.<br />
Zur Selbstständigkeit fand Magnus<br />
Albrecht im Jahre 1984. Allerdings<br />
nicht auf Anhieb mit Autokränen.<br />
Albrecht baute über drei Jahre<br />
hinweg seinen Hof überwiegend<br />
selbst, kaufte sich dafür eine eigene<br />
Schalung. Und <strong>die</strong> war in den<br />
1990er Jahren gefragt. Als der Hof<br />
fertiggestellt war, häuften sich <strong>die</strong><br />
Leih-Anfragen, so dass sich Albrecht<br />
neben der Landwirtschaft<br />
mit dem Verleih der Schalung<br />
selbstständig machte. „Inzwischen<br />
haben <strong>die</strong> meisten Baufirmen ihre<br />
eigene Schalung, außerdem werden<br />
immer häufiger Fertighäuser<br />
aufgestellt, für <strong>die</strong> eine Schalung<br />
nicht mehr gebraucht wird“, sagt<br />
der inzwischen 65-Jährige heute.<br />
Während sich der Schalungsverleih<br />
von Familie Albrecht inzwischen<br />
auf einem stark absteigenden<br />
Ast befindet, sind dagegen<br />
<strong>die</strong> Arbeiten mit den Autokränen<br />
<strong>um</strong>so gefragter – nicht nur z<strong>um</strong><br />
Aufstellen von Fertighäusern.<br />
Fällung von<br />
Problem-Bä<strong>um</strong>en<br />
Ba<strong>um</strong>fällarbeiten in Peißenberg: Der Arm des Autokrans reicht problemlos<br />
über Hecke <strong>und</strong> Hausdach, ohne das Gleichgewicht zu verlieren.<br />
Speziell der 120-Tonner, so <strong>die</strong><br />
offizielle Bezeichnung des größten<br />
Autokrans der Albrechts, hebt<br />
komplette Gebäudeteile, kleinere<br />
Industriehallen, Liftanlagen, riesige<br />
Bä<strong>um</strong>e oder ganze Rolltreppen<br />
aus oder auf F<strong>und</strong>amente. Ein<br />
Kerngeschäft seit einigen Jahren ist<br />
<strong>die</strong> Fällung von Problem-Bä<strong>um</strong>en,<br />
wofür Familie Albrecht mit gut<br />
ausgebildeten Ba<strong>um</strong>-Kletterern<br />
zusammenarbeitet. Einer davon<br />
ist Andreas Kraus, 23, ebenfalls<br />
aus Etting. „Wir fällen <strong>r<strong>und</strong></strong> 150<br />
Bä<strong>um</strong>e im Jahr in Kombination<br />
mit einem Autokran“, sagt der<br />
gelernte Landschaftsgärtner, der<br />
von blindem Vertrauen, absoluter<br />
Teamarbeit <strong>und</strong> unterschiedlichsten<br />
Vorgehensweisen spricht.<br />
G<strong>r<strong>und</strong></strong>sätzlich seilt sich Kraus immer<br />
über den Autokran von oben<br />
auf den zu fällenden Ba<strong>um</strong> herab<br />
ab. An der richtigen Stelle eingependelt,<br />
hängt er sich mit seiner<br />
Kletterausrüstung vom Haken des<br />
Krans aus, sichert sich selbst am<br />
Ba<strong>um</strong>stamm <strong>und</strong> hängt zugleich<br />
das Seil des Krans an einem geeigneten<br />
Ast oder einer geeigneten<br />
Stelle des Stammes an. Nun wird<br />
der Ba<strong>um</strong> mit bis zu 1,70 Metern<br />
28 | tassilo
Stammdurchmesser schrittweise<br />
<strong>und</strong> von oben herab abgesagt.<br />
Dabei entscheidend: „Die Ausrichtung,<br />
damit der am Kran hängende<br />
Stamm oder Ast unmittelbar nach<br />
dem Durchschnitt nicht auspendelt“,<br />
was folgenschwere Auswirkungen<br />
haben könnte: Der Stamm<br />
kracht in ein danebenstehendes<br />
Gebäude, er trifft den noch am stehenden<br />
Stamm fixierten Andreas<br />
Kraus oder der eigentlich un<strong>um</strong>kippbare<br />
Autokran bekommt eine<br />
unerfreuliche Eigendynamik. Letzteres<br />
sehen sich Kraus <strong>und</strong> Familie<br />
Albrecht immer wieder auf YouTube<br />
an – nicht aus Schadenfreude,<br />
sondern <strong>um</strong> sich ins Bewusstsein<br />
zu rufen, wie wichtig das Einhalten<br />
der Sicherheitsaspekte ist.<br />
Von U-Bahn-Treppen<br />
bis Liftanlagen<br />
<strong>Das</strong> A <strong>und</strong> O: Der Autokran muss<br />
immer im Wasser, also waagrecht<br />
stehen. Zusätzlich gesichert wird<br />
er von vier ausfahrenden Stützen.<br />
Auch entscheidend: Ein stabiler<br />
Unterg<strong>r<strong>und</strong></strong>, der bei 60 Tonnen<br />
Eigengewicht, 25 Tonnen Gegengewicht<br />
<strong>und</strong> noch einigen Tonnen<br />
Last oft 100 Tonnen auf wenigen<br />
Quadratmetern aushalten muss.<br />
„Deshalb müssen wir oder unsere<br />
Auftraggeber sich extrem gut mit<br />
den Bodenbeschaffenheiten auskennen“,<br />
sagt Magnus Albrecht,<br />
der als Kranfahrer überwiegend<br />
mit Andreas Kraus zusammenarbeitet,<br />
bis zu 40 Meter hohe<br />
Bä<strong>um</strong>e zwischen Mehrfamilienhäusern<br />
heraushebt. Und „toi, toi,<br />
toi“ auf eine bislang unfallfreie<br />
Autokran-Historie – von einmal<br />
Steckenbleiben abgesehen – zurückblicken<br />
kann. Zur Baustelle<br />
gelangt der 120-Tonnen-Kran<br />
durch „ganz normales“ Befahren<br />
der B<strong>und</strong>esstraßen. 120 Liter Diesel<br />
verbrennt er auf 100 Kilometer,<br />
erreicht eine Maximalgeschwindigkeit<br />
von immerhin 85 St<strong>und</strong>enkilometer.<br />
Die mit aufregendsten<br />
Aufträge bisher: <strong>Das</strong> Errichten der<br />
Mittelstation einer Liftanlage, der<br />
„Schatzbergbahn“ im österreichischen<br />
Wildschönau. „Dafür mussten<br />
wir mit unserem großen Kran<br />
Serpentinen auf 1 300 Meter über<br />
dem Meer hochfahren. <strong>Das</strong> war<br />
eine große, nicht ungefährliche<br />
Herausforderung“, erinnert sich<br />
Magnus Albrecht noch ganz genau.<br />
Auch unvergessen: Die Arbeiten<br />
inmitten der Landeshauptstadt, in<br />
der <strong>die</strong> Albrechts schon mehrfach<br />
neue Rolltreppen an U-Bahn-<br />
Pavillons <strong>und</strong> kleinere Industriehallen<br />
hebt der große<br />
Autokran spielerisch.<br />
Stationen angebracht haben. Oder<br />
<strong>die</strong> Be- <strong>und</strong> Endlandung riesiger<br />
Industriemaschinen, etwa eine 40<br />
Tonnen schwere Spritzguss-Anlage<br />
einer Firma in Peißenberg. js<br />
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Seeshaupt I Ein bisserl stolz ist<br />
Georg Leininger schon, als er<br />
zurückdenkt <strong>und</strong> erzählt: „<strong>Das</strong><br />
war auf einem Dorffest, als der<br />
damalige Bürgermeister zu mir<br />
gekommen ist <strong>und</strong> mich gefragt<br />
hat.“ Leininger zögerte nicht lange,<br />
gab dem Gemeindeoberhaupt<br />
am Südufer des Starnberger Sees<br />
sein Wort. Seither ist der heute<br />
55-jährige Landwirt Feldgeschworener<br />
der Gemeinde Seeshaupt.<br />
Vier bis sechs Mal im Jahr wird<br />
er gebraucht. Immer dann, wenn<br />
neue Grenzsteine gesetzt, oder<br />
alte wieder aufgedeckt <strong>und</strong> neu<br />
abgemarkt werden. Feldgeschworene<br />
wachen über Gemeinde- <strong>und</strong><br />
G<strong>r<strong>und</strong></strong>stücksgrenzen <strong>und</strong> helfen<br />
den Vermessungsbeamten bei<br />
der Festlegung neuer Grenzen.<br />
<strong>Das</strong> ist dann der Fall, sobald Stadt<br />
oder Gemeinde ein neues Baugebiet<br />
ausweisen, zwei Brüder ein<br />
vererbtes G<strong>r<strong>und</strong></strong>stück teilen, <strong>um</strong><br />
darauf ein Haus zu bauen oder<br />
eine neue Straße gebaut wird,<br />
z<strong>um</strong> Beispiel <strong>die</strong> Umfahrung bei<br />
Hohenpeißenberg. Dort ist Georg<br />
Leininger nicht im Einsatz. Er ist,<br />
wie alle anderen Feldgeschworenen<br />
auch, ausschließlich bei<br />
Grenzmarkierungen im eigenen<br />
Gemeindegebiet dabei. Also in<br />
Seeshaupt <strong>und</strong> den dazugehörenden<br />
Ortsteilen wie Oppenried,<br />
wo Leininger neben zwei weiteren<br />
Bauernhöfen zuhause ist.<br />
Auf den Zentimeter<br />
genau<br />
Ein bis zwei Wochen vor Festlegung<br />
einer neuen G<strong>r<strong>und</strong></strong>stücksgrenze<br />
wird Georg Leininger von<br />
der Gemeinde über den konkreten<br />
Termin informiert, „damit man<br />
rechtzeitig planen kann“. Wobei<br />
Leininger als Landwirt, also<br />
Selbstständiger, zeitlich ohnehin<br />
flexibel ist, „was für <strong>die</strong>ses Amt<br />
natürlich von Vorteil ist“. Kommt<br />
es schließlich zur Grenzfestlegung,<br />
sind neben dem Feldgeschworenen<br />
zwei Vertreter aus dem zuständigen<br />
Amt für Digitalisierung,<br />
Breitband <strong>und</strong> Vermessung, der<br />
Geometer <strong>und</strong> sein Messgehilfe,<br />
der G<strong>r<strong>und</strong></strong>stückseigentümer sowie<br />
<strong>die</strong> Eigentümer der dort angrenzenden<br />
G<strong>r<strong>und</strong></strong>stücke vor Ort.<br />
Meistens sind <strong>die</strong> Grenzverhältnisse<br />
von vorne herein klar <strong>und</strong> alle<br />
Beteiligten einverstanden. „Dann<br />
ist es im G<strong>r<strong>und</strong></strong>e ein rein technischer<br />
<strong>und</strong> handwerklicher Pro-<br />
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Vermessungsingenieur Simon Cegla<br />
visiert einen Grenzpunkt an.<br />
30 | tassilo
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Georg Leininger übt seit vielen<br />
Jahren das Ehrenamt des Feldgeschworenen<br />
aus.<br />
zess“, sagt Leininger. Technisch,<br />
weil der Vermessungsingenieur<br />
auf den Zentimeter genau ausmisst,<br />
wo genau <strong>und</strong> an wie vielen<br />
Stellen neue Grenzsteine gesetzt<br />
werden. Handwerklich, weil für<br />
das Anbringen der Grenzsteine<br />
maßgenau gegraben, gesetzt <strong>und</strong><br />
gestampft wird. Die Arbeit des<br />
Setzens führt übrigens der Feldgeschworene<br />
selbst aus. Schaufel,<br />
Pickel <strong>und</strong> Stampfer bekommt er<br />
von der Gemeinde zur Verfügung<br />
gestellt. Und weniger technisch?<br />
„Wenn <strong>die</strong> G<strong>r<strong>und</strong></strong>stückseigentümer<br />
nicht einverstanden sind mit<br />
der Markierung, es im schlimmsten<br />
Falle vor Gericht geht.“ Leininger<br />
blieben solch Streitigkeiten<br />
erspart. „Bei uns sind <strong>die</strong> Grenzsteinsetzungen<br />
immer friedlich<br />
abgelaufen.“<br />
Aus Sicherheitsgründen<br />
bodeneben<br />
Klassische Grenzsteine bestehen<br />
aus Granit, sind <strong>r<strong>und</strong></strong> 50 Zentimeter<br />
lang <strong>und</strong> 12 auf 12 Zentimeter<br />
breit. Sie werden lotrecht<br />
im Boden versenkt – <strong>und</strong> zwar<br />
bodengleich. Heißt: Aus Sicherheitsgründen<br />
darf der Stein nicht<br />
herausspitzeln. Im Garten nicht,<br />
weil dort <strong>die</strong> her<strong>um</strong>tollenden<br />
Kinder darüber stolpern könnten.<br />
Auf freien Feldern nicht, weil der<br />
Bauer sein Mähwerk daran zerstören<br />
würde oder Wanderer zu Sturz<br />
kommen könnten. Eine Ausnahme<br />
gibt es, sofern von den Eigentümern<br />
gewünscht, in Wäldern, wo<br />
Grenzsteine sogar bewusst einige<br />
Zentimeter aus dem Unterg<strong>r<strong>und</strong></strong><br />
ragen sollen. Waldböden sind bekanntlich<br />
sehr weich <strong>und</strong> arbeiten<br />
unterirdisch sehr viel, Moos gedeiht<br />
<strong>und</strong> obendrein fällt ständig<br />
Laub <strong>und</strong> Totholz auf den Boden.<br />
„Hier würde man einen bodenebenen<br />
Stein nach kurzer Zeit<br />
schon nicht mehr finden“, sagt<br />
Simon Cegla, Vermessungsingenieur<br />
<strong>und</strong> stellvertretender Leiter<br />
des Amtes für Digitalisierung,<br />
Breitband <strong>und</strong> Vermessung in<br />
<strong>Weilheim</strong>-Schongau. Vier bis fünf<br />
Mal <strong>die</strong> Woche sind er <strong>und</strong> seine<br />
Kollegen landkreisweit unterwegs,<br />
<strong>um</strong> neue Grenzmarkierungen zu<br />
setzen. Granit-Grenzsteine, „<strong>die</strong><br />
Klassiker“, kommen heutzutage<br />
immer seltener z<strong>um</strong> Einsatz, weil<br />
sie ziemlich schwer <strong>und</strong> sperrig,<br />
speziell bei dichteren Bodenverhältnissen<br />
schwer zu setzen<br />
sind. Hauptsächlich z<strong>um</strong> Einsatz<br />
kommt inzwischen ein sogenann-<br />
Dieser graue Rahmen gehoert nicht zur Anzeige<br />
ter T-Stahl mit Kunststoffwürfel,<br />
auf dessen Oberfläche das Wort<br />
„Grenzpunkt“ eingraviert ist. Als<br />
Markierung erlaubt sind auch<br />
Eisenrohre, Meißelzeichen <strong>und</strong><br />
Eisennägel. Letztere werden bei<br />
Asphalt verwendet, Meißelzeichen<br />
bei Beton oder Stein <strong>und</strong> Eisen-<br />
Fenster Türen<br />
rohre bei verdichtetem Schotter.<br />
Rollläden Markisen<br />
Ehrenamt mit<br />
Aufwandsentschädigung<br />
Die Kosten für eine Grenzfestlegung<br />
übernimmt der G<strong>r<strong>und</strong></strong>stückseigentümer,<br />
also der Auftraggeber.<br />
<strong>Das</strong> Setzen des ersten Steines<br />
kostet 260 Euro, jeder weitere 85<br />
Euro. Wie viele Markierungen pro<br />
G<strong>r<strong>und</strong></strong>stück gesetzt werden, hängt<br />
von dessen Form ab. „Im G<strong>r<strong>und</strong></strong>e<br />
wird an jeder Ecke eine Markierung<br />
gesetzt“, sagt Simon Cegla.<br />
Speziell entlang kurviger Straßen,<br />
aber auch bei mehreren kleineren<br />
Ausbuchtungen kann sich <strong>die</strong><br />
Anzahl der Grenzsteine deutlich<br />
nach oben schrauben. Dann haben<br />
auch <strong>die</strong> Feldgeschworenen,<br />
<strong>die</strong> übrigens das älteste Ehrenamt<br />
Bayerns ausüben, alle Hände voll<br />
zu tun. Ganz <strong>um</strong>sonst ist <strong>die</strong> Arbeit<br />
allerdings nicht. Georg Leininger<br />
bekommt eine Aufwandsentschädigung<br />
von 15 Euro <strong>die</strong> St<strong>und</strong>e,<br />
festgelegt vom Kreistag. <br />
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Setzen den Grenzstein: Feldgeschworener (li.) <strong>und</strong> Messgehilfe.<br />
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Rauchmelder sind Pflicht – <strong>und</strong> retten Leben<br />
Weil wir im Schlaf<br />
nichts riechen<br />
<strong>Tassilo</strong>land I Die größte Gefahr<br />
für uns Menschen im Falle eines<br />
Wohnungsbrandes sind nicht <strong>die</strong><br />
lodernden Flammen, sondern der<br />
beim Brand entstehende Rauch.<br />
Fünf Grau Atemzüge reichen bei Kohlendioxid-verpesteter<br />
Luft aus, <strong>um</strong><br />
zu sterben. CMYK: 0 Eigentlich - 0 - 0 - 80 verw<strong>und</strong>erlich,<br />
dass RGB: 88 aufg<strong>r<strong>und</strong></strong> - 88 - 90<strong>die</strong>ser erschre-<br />
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verkauft, installiert <strong>und</strong> wartet von unten an das dünnere aufge-<br />
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aber auch Rauchmelder, wofür er schraubt. Darin versteckt sich auch<br />
#ED7842<br />
ckenden <strong>und</strong> seit vielen Jahren extra eine Schulung absolvierte. das Herz des Melders, das aus<br />
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Schwathe GmbH & Co. KG<br />
bekannten Tatsache der Freistaat<br />
zwei gegenüberliegenden Fotozellen<br />
besteht. Dringt Rauch über <strong>die</strong><br />
zertifziert nach DIN EN 1090-2<br />
Bayern erst im Januar 2013 zur Experte rät von<br />
Installation von Rauchmeldern<br />
seitlichen Öffnungen ins Innere,<br />
Billig-Produkten ab<br />
aufrief – als letztes B<strong>und</strong>esland<br />
wird der Lichtstrahl zwischen den<br />
Schönachstraße 46<br />
der Republik. Vier Jahre, bis 31. Rauchmelder sind einfach aufgebaut<br />
<strong>und</strong> bestehen aus zwei Bau-<br />
das Alarmsignal ausgelöst – <strong>und</strong><br />
Zellen durchbrochen <strong>und</strong> dadurch<br />
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Dezember 2017, hatten Privathaushalte<br />
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sowie <strong>die</strong> dort angrenzenden<br />
Fluchtwege mit Rauchmeldern<br />
auszustatten. Schlafzimmer, Kinderzimmer,<br />
Gästezimmer <strong>und</strong><br />
Gänge. Erhältlich waren <strong>und</strong> sind<br />
<strong>die</strong> <strong>r<strong>und</strong></strong> 150 Gramm leichten<br />
Melder beinahe überall. Online,<br />
im Supermarkt, im Fachgeschäft.<br />
Selbst <strong>die</strong> Billig-Rauchmelder<br />
ab sechs Euro entsprechen der<br />
Norm, sind allerdings nicht zu<br />
empfehlen. Erstens: Sie werden<br />
mit Wechselbatterien betrieben,<br />
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<strong>die</strong> teilweise nach nur einem dreiviertel<br />
Jahr ausgetauscht werden<br />
müssen. Zweitens: Die Fehlalarm-<br />
Quote ist bei Billig-Rauchmeldern<br />
relativ hoch. Brandschutzexperten<br />
empfehlen daher einen <strong>r<strong>und</strong></strong><br />
30 Euro teuren Rauchmelder mit<br />
festinstallierter Batterie, <strong>die</strong> eine<br />
Laufzeit von zehn Jahren garantiert.<br />
„Die müssen zwar nach <strong>die</strong>ser<br />
Laufzeit komplett ausgetauscht<br />
werden, funktionieren aber über<br />
<strong>die</strong>sen Zeitra<strong>um</strong> g<strong>r<strong>und</strong></strong>solide <strong>und</strong><br />
32 | tassilo<br />
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machen keinerlei Probleme“, sagt<br />
Matthias Buchner, Fachmann für<br />
Brandschutztechnik. Der Huglfinger<br />
rüstet seit 2004 gemeinsam<br />
Matthias Buchner klebt einen<br />
Rauchmelder an <strong>die</strong> Decke.<br />
dünnere, <strong>die</strong> Montageplatte, wird<br />
entweder an <strong>die</strong> Decke geschraubt<br />
oder geklebt. Und zwar mit vorgeschriebenen<br />
Abständen zu den<br />
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80 bis 95 Dezibel werden selbst<br />
tiefschnarchende Bewohner aus<br />
ihren Betten gepfiffen. Allen voran<br />
bei ansteigendem Ton, der laut<br />
Matthias Buchner „noch besser<br />
wahrgenommen wird als ein monotoner<br />
Ton“. Damit der Rauchmelder<br />
im Falle eines Notfalls<br />
auch wirklich funktioniert, sollte<br />
er einmal jährlich geprüft <strong>und</strong> von<br />
Staub an den „Kiemen“ befreit<br />
werden. Die Prüfung kann im<br />
G<strong>r<strong>und</strong></strong>e jeder Bewohner selbst<br />
durchführen, indem er den außen<br />
angebrachten Testknopf drückt –<br />
löst hierbei der Alarm aus, ist alles<br />
voll funktionstüchtig. Wichtig:<br />
Die regelmäßige Prüfung sollte<br />
für etwaige Versicherungsfälle<br />
protokolliert werden. „Passende<br />
Formulare findet man im Internet<br />
z<strong>um</strong> Ausdrucken“, sagt Matthias<br />
Buchner, der selbst auf <strong>die</strong><br />
derzeit modernste Version setzt:<br />
Prüfung mittels Handy-App. Die<br />
Rauchmelder, <strong>die</strong> er vertreibt, be-
So sieht ein g<strong>r<strong>und</strong></strong>solider Rauchmelder für <strong>r<strong>und</strong></strong> 30 Euro aus.<br />
inhalten einen Art Mini-Computer,<br />
über den mittels App alle relevanten<br />
Daten abgelesen <strong>und</strong> abgespeichert<br />
werden. Wer sich trotz<br />
Lesen der Gebrauchsanleitung in<br />
Sachen Installation, Wartung <strong>und</strong><br />
Prüfung unsicher ist, sollte einen<br />
Fachmann aufsuchen. Neben<br />
Brandschutztechnikern wie Matthias<br />
Buchner bieten <strong>die</strong> Kontrolle<br />
von Rauchmeldern auch einige<br />
Kaminkehrer oder Elektriker an.<br />
Letztlich ist jedoch jeder Bewohner<br />
selbst für <strong>die</strong> volle Funktionstüchtigkeit<br />
der Rauchmelder<br />
verantwortlich – eine vom Staat<br />
beauftragte Kontrolle gibt es trotz<br />
Rauchmelderpflicht nicht, da Privatpersonen<br />
niemanden in ihre<br />
Wohnung lassen müssen.<br />
Rauchmelder<br />
miteinander vernetzen?<br />
Bürger, <strong>die</strong> in größeren Häusern<br />
leben, z<strong>um</strong> Beispiel im zweiten<br />
Stock schlafen, aber auch<br />
den Heizungsra<strong>um</strong> im Keller mit<br />
Rauchmelder ausstatten möchten,<br />
sollten <strong>die</strong> Melder miteinander<br />
vernetzen. Dies geht per Funk oder<br />
durch Verkabelung. Heißt: Entwickelt<br />
sich im Heizungsra<strong>um</strong> ein<br />
Brand <strong>und</strong> löst den dortigen Alarm<br />
aus, ringt es auch beim Bewohner<br />
oben im Schlafzimmer. Wer drei,<br />
vier oder noch mehr Rauchmelder<br />
in einem Haus installiert, sollte sie<br />
nicht nur miteinander vernetzen,<br />
sondern auch an eine Zentrale<br />
schalten oder <strong>die</strong> Möglichkeit mit<br />
der Handy-App nutzen. „So kann<br />
ich auf dem Display sofort erkennen,<br />
in welchem Ra<strong>um</strong> der Alarm<br />
ausgelöst wurde <strong>und</strong> weiß somit,<br />
wo sich der Rauch entwickelt hat“,<br />
sagt Matthias Buchner. Mehrere<br />
Rauchmelder in ein <strong>und</strong> derselben<br />
Wohnung würde er dagegen<br />
nicht vernetzen, „weil es wenig<br />
Sinn macht, dass in allen Rä<strong>um</strong>en<br />
gleichzeitig <strong>die</strong> Melder losgehen“.<br />
Einer sei laut genug <strong>und</strong> könne<br />
dem rauchenden Ra<strong>um</strong> sofort<br />
zugordnet werden – auch ohne<br />
Zentrale oder Handy-App. Unabhängig<br />
davon sollte sich wirklich<br />
jeder an <strong>die</strong> gesetzliche Vorschrift<br />
halten. Nicht nur wegen der Versicherung,<br />
<strong>die</strong> im Falle eines<br />
Brandes ohne installierten Rauchmeldern<br />
wenig bis gar nichts vom<br />
entstehenden Schaden übernehmen<br />
wird. In erster Linie wegen<br />
der fünf Atemzüge – Rauchmelder<br />
retten Leben! <br />
js<br />
Rauchmelder können mittels App auf dem Smartphone geprüft werden.<br />
märz / april <strong>2018</strong> | 33
Kreishandwerkerschaft Oberland<br />
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Betrieb in den Landkreisen <strong>Weilheim</strong>-Schongau<br />
<strong>und</strong> Garmisch-<br />
Partenkirchen ist ein Handwerksunternehmen.<br />
Damit liegt <strong>die</strong><br />
Region deutlich über dem oberbayerischen<br />
Schnitt (14,7 Prozent)<br />
<strong>und</strong> auch beim Umsatz hat das<br />
hiesige Handwerk mit über 20<br />
Prozent einen hohen Anteil. Z<strong>um</strong><br />
Vergleich: Im kompletten Oberbayern<br />
sind es „nur“ knapp sechs<br />
Prozent. Kurz<strong>um</strong>: <strong>Das</strong> regionale<br />
Handwerk lebt! Einen nicht unbedeutenden<br />
Anteil an der positiven<br />
Entwicklung in der Region hat <strong>die</strong><br />
Kreishandwerkerschaft Oberland.<br />
Noch deutlicher wird <strong>die</strong>s beim<br />
Blick auf <strong>die</strong> Zahlen der Jugendlichen,<br />
<strong>die</strong> in den vergangenen<br />
Jahren ihre Ausbildung begonnen<br />
haben. Entgegen des deutschlandweiten<br />
Trends konnten Kreishandwerksmeister<br />
Stefan Zirngibl<br />
<strong>und</strong> seine Mitstreiter wieder mehr<br />
junge Menschen für eine duale<br />
Ausbildung im Handwerk begeistern.<br />
Eine Reihe an Vorteilen<br />
für Unternehmen<br />
Schlossen 2015 noch 194 Personen<br />
einen Ausbildungsvertrag ab,<br />
waren es im darauffolgenden Jahr<br />
330. 2017 wurde das Niveau nahezu<br />
gehalten. „<strong>Das</strong> sind zwar tolle Zahlen,<br />
allerdings darf man sich nicht<br />
darauf ausruhen“, weiß Roland<br />
Streim, seit 2015 Geschäftsführer<br />
der Kreishandwerkerschaft Oberland.<br />
Er ergänzt: „Ich wünsche mir<br />
mehr Nachwuchs, mehr Fachkräfte.<br />
Damit <strong>die</strong> Betriebe ihre gute Arbeit<br />
weiter anbieten können.“<br />
Kreishandwerkerschaften, in Oberbayern<br />
gibt es 15, sind Körperschaften<br />
des öffentlichen Rechts<br />
<strong>und</strong> werden durch regionale Innungen<br />
getragen. Bei der Kreishandwerkerschaft<br />
Oberland sind<br />
es insgesamt acht verschiedene<br />
Innungen. Die Aufgabe besteht in<br />
erster Linie darin, <strong>die</strong> Interessen<br />
des regionalen Handwerks im öffentlichen<br />
Leben zu vertreten sowie<br />
intern <strong>die</strong> Geschäftsführung<br />
der ihr angeschlossenen Innungen<br />
zu organisieren. Derzeit sind über<br />
750 Betriebe über <strong>die</strong> verschiedenen<br />
Innungen dem „Interessensverb<strong>und</strong>“<br />
Kreishandwerkerschaft<br />
Oberland angeschlossen.<br />
Um den Unternehmen bei der<br />
Lehrlingsfindung zu helfen, ist<br />
<strong>die</strong> Kreishandwerkerschaft viel in<br />
Geschäftsführer Roland Streim<br />
(links) <strong>und</strong> Kreishandwerksmeister<br />
Stefan Zirngibl<br />
<strong>die</strong> Organisation von Messen mit<br />
eingeb<strong>und</strong>en <strong>und</strong> ist auf solchen<br />
stets präsent. Ein Muss, schließlich<br />
erkennt Geschäftsführer Roland<br />
Streim: „Während früher auf Ausbildungsmessen<br />
angehende Lehrlinge<br />
bei Firmen für sich geworben<br />
haben, werben mittlerweile<br />
<strong>die</strong> Betriebe <strong>um</strong> <strong>die</strong> Lehrlinge“.<br />
Es ist eben jener Wandel in Ausbildungsberufen,<br />
der Handwerksunternehmen<br />
<strong>und</strong> damit auch <strong>die</strong><br />
Kreishandwerkerschaft vor Herausforderungen<br />
stellt. Streim sagt<br />
allerdings auch klar: „Ich muss<br />
unseren regionalen Betrieben ein<br />
großes Lob aussprechen, denn <strong>die</strong><br />
machen sehr viel.“<br />
Für <strong>die</strong> Betriebe selbst ist eine<br />
Mitgliedschaft in den einzelnen<br />
Innungen <strong>und</strong> damit in der Kreishandwerkerschaft<br />
keineswegs<br />
verpflichtend, bietet allerdings<br />
34 | tassilo
eine Reihe an Vorteilen: Neben<br />
Tarifverträgen, welche <strong>die</strong> Unternehmen<br />
nutzen können, gibt<br />
es vergünstigte Prüfungsgebühren.<br />
Informationsmaterialien wie<br />
R<strong>und</strong>schreiben zu Neuerungen<br />
oder Internetportale zählen ebenso<br />
z<strong>um</strong> Angebot wie Weiterbildungsmöglichkeiten,<br />
etwa betriebswirtschaftliche<br />
oder arbeitsrechtliche<br />
Seminare. Ein großer<br />
Teil ist zudem der arbeitsrechtliche<br />
Bereich. Die Kreishandwerkerschaft<br />
greift immer dann vermittelnd<br />
ein, wenn es zwischen<br />
Arbeitnehmer <strong>und</strong> Arbeitgeber<br />
Probleme gibt, hilft bei Mahnungen<br />
oder in letzter Instanz auch<br />
bei Kündigungen.<br />
Erfreuliche Zahlen<br />
entgegen des Trends<br />
Die Unterstützung reicht bis zur<br />
Vertretung vor dem Arbeitsgericht.<br />
Wichtiger Aspekt ist darüber<br />
hinaus <strong>die</strong> Zusammenarbeit der<br />
Kreishandwerkerschaft mit verschiedensten<br />
Gremien, Ausschüssen<br />
<strong>und</strong> Beiräten wie etwa dem<br />
Jobcenter oder dem Arbeitskreis<br />
Wirtschaft-Schule. „Wir sind das<br />
Sprachrohr des Handwerks“, fasst<br />
Roland Streim zusammen.<br />
Trotz erfreulicher Zahlen <strong>r<strong>und</strong></strong> <strong>um</strong><br />
<strong>die</strong> Kreishandwerkerschaft Oberland<br />
bereiten dem Geschäftsführer<br />
<strong>die</strong> aktuellen gesellschaftlichen<br />
Entwicklungen durchaus Sorgen.<br />
So gibt es beispielsweise seit 2014<br />
in München <strong>und</strong> Oberbayern mehr<br />
Stu<strong>die</strong>nanfänger an Universitäten<br />
<strong>und</strong> Hochschulen als Leute, <strong>die</strong> eine<br />
duale Ausbildung beginnen. Dieser<br />
Trend ist auch in den Landkreisen<br />
Garmisch-Partenkirchen <strong>und</strong> <strong>Weilheim</strong>-Schongau<br />
angekommen,<br />
wenngleich <strong>die</strong> Lage keineswegs so<br />
angespannt ist wie in vielen Teilen<br />
Bayerns. Holzberufe wie Schreiner<br />
oder Zimmerer „boomen“ laut Roland<br />
Streim regelrecht. „Die sind<br />
wieder in Mode gekommen. Es<br />
scheint fast so, als ob <strong>die</strong> traditionellen<br />
Handwerksberufe wieder<br />
richtig Zuspruch finden“, bemerkt<br />
der Geschäftsführer <strong>die</strong>sbezüglich<br />
ein Umdenken. „Man darf nicht<br />
vergessen, dass das alles hochtechnisierte<br />
Berufe sind, in denen<br />
man sich auch nach erfolgreicher<br />
Gesellenprüfung entwickeln kann“,<br />
spricht Streim <strong>die</strong> zahlreichen<br />
Möglichkeiten an, im Handwerk<br />
Karriere zu machen. Während es in<br />
technisch orientierten Berufen wie<br />
etwa im Elektrofachbereich stabile<br />
Ausbildungszahlen gibt, bereitet<br />
vor allem der Lebensmittelbereich,<br />
allen voran das Metzgerhandwerk,<br />
Kopfzerbrechen. Die Kreishandwerkerschaft<br />
wird sich <strong>die</strong>sbezüglich<br />
etwas einfallen lassen müssen,<br />
neue Wege gehen. Um generell<br />
mehr Schüler für eine duale Ausbildung<br />
zu begeistern, geht <strong>die</strong><br />
Ober-<br />
Kreishandwerkerschaft<br />
land bereits gezielt in Schulen,<br />
<strong>die</strong> das Handwerk ihrerseits<br />
wieder spürbar vermehrt<br />
integrieren. Es scheint,<br />
dass nicht nur Roland<br />
Streim erkannt hat:<br />
„Irgendwann gibt es<br />
viele Architekten,<br />
aber niemanden<br />
mehr, der das<br />
Haus bauen<br />
kann.“ tis
Gartenbautrends <strong>2018</strong><br />
Du bist der,<br />
der bestimmt<br />
Murnau I Der Frühling naht <strong>und</strong><br />
alle wollen raus an <strong>die</strong> frische Luft.<br />
Sport treiben, nach Möglichkeit<br />
an einem See liegen, Eis essen<br />
oder einfach nur im eigenen Garten<br />
arbeiten. Letzteres ist für viele<br />
eine sehr entspannende Tätigkeit<br />
<strong>und</strong> gleichzeitig verschönert sie<br />
den Wohnra<strong>um</strong> Garten. Die Trends<br />
hierfür sind im G<strong>r<strong>und</strong></strong>e einfach<br />
erklärt: Alles, was verwertbar ist.<br />
Obst <strong>und</strong> Gemüse sind also immer<br />
mehr im Trend. Schließlich wollen<br />
<strong>die</strong> Menschen nicht nur schöne<br />
Pflanzen haben, sondern sich auch<br />
ein Stück weit selbst versorgen.<br />
Und mal ehrlich: Biologischer als<br />
selbstangebaut geht nicht, da weiß<br />
man eben, was drin steckt.<br />
Gerade jetzt nach dem Winter teilt<br />
sich der Garten in verschiedene<br />
Bereiche: Die Beetflächen, <strong>die</strong> Rasenflächen<br />
<strong>und</strong> eventuell Teiche.<br />
Hier stehen erst mal einige Revisionsarbeiten<br />
im Ra<strong>um</strong>. Alle alten<br />
Blätter, <strong>die</strong> auf dem Rasen liegen,<br />
sollte man wegrechen. Vertikutieren<br />
(Grasnaben ausreißen, <strong>um</strong><br />
Boden zu lockern) sollten Gartenbesitzer<br />
dagegen erst, wenn der<br />
Boden mindestens zwölf bis 14<br />
Grad Celsius erreicht hat. In Beeten<br />
sollte <strong>die</strong> organische Masse<br />
aufgefüllt werden, <strong>die</strong> im Winter<br />
abgenommen hat: Z<strong>um</strong> Beispiel<br />
Dünger oder kompostierten H<strong>um</strong>us<br />
in den Beeten verteilen. In Teichen<br />
sollte man vor dem Gestalten des<br />
Gartens auch nach dem Rechten<br />
sehen, z<strong>um</strong> Beispiel Teichpflanzen<br />
wieder einsetzen, falls man sie im<br />
Keller überwintert hat. Schlussendlich<br />
folgt das aussäen. „Ob nun<br />
Gemüse oder Bl<strong>um</strong>en, man kann<br />
im Frühling mit der Anzucht beginnen.<br />
Erst mal auf dem Fensterbrett,<br />
ehe man sie später in den Garten<br />
pflanzt", erklärt Volker Stewens von<br />
Garten Sauer aus Murnau.<br />
Geplant wird schon<br />
im Winter<br />
Geplant wird im Winter, <strong>um</strong>gesetzt<br />
im Frühling. Weil: „Es liegt ja noch<br />
der ganze Sommer vor mir, in dem<br />
ich mich an der Gartengestaltung<br />
erfreuen kann“, sagt Volker Stewens.<br />
Obst, Gemüse, Kräuter <strong>und</strong><br />
Nüsse liegen voll im Trend. „Der<br />
Rest hängt an den Vorlieben des<br />
Gärtners“, erklärt der Gartenbauexperte.<br />
Die Möglichkeiten sind<br />
mannigfaltig: Ein Designer-Garten<br />
mit viel Rasen <strong>und</strong> wenig Bl<strong>um</strong>en,<br />
oder viele Obstbä<strong>um</strong>e, damit <strong>die</strong><br />
Kinder spielen können <strong>und</strong> man<br />
Platz im Schatten hat. Oder gar ein<br />
zweiseitiger Garten mit Nutz- <strong>und</strong><br />
Zierfläche, getrennt durch eine Hecke?<br />
Hier sei nochmal gesagt: „Du<br />
bist der, der entscheidet, was in<br />
deinen Garten kommt.“ Außerdem<br />
ist man ja nicht festgelegt. „Wenn<br />
man genug Arbeitskraft <strong>und</strong> Zeit<br />
hat, dann ist man frei. Denn dann<br />
grab ich den Ba<strong>um</strong> aus <strong>und</strong> versetze<br />
ihn oder mach einfach was Neues“,<br />
betont Stewens. Dennoch hat<br />
der Gartenexperte Tipps: <strong>Das</strong> Allerwichtigste<br />
sei eine Abgrenzung<br />
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Trends: Garten Sauer in Murnau.<br />
<strong>um</strong> den Garten. <strong>Das</strong> Zweitwichtigste<br />
seien Schatten <strong>und</strong> Terrasse.<br />
Wer also einen Garten neu macht,<br />
sei es beim Hausbau oder Hauskauf,<br />
der sollte mit der Terrasse<br />
beginnen. „Die kann für mich nicht<br />
groß genug sein“, meint Stewens.<br />
Schließlich will man ja unter anderem<br />
auch einen Tisch mit Stühlen<br />
dort unterbringen <strong>und</strong> vielleicht<br />
noch den Grill. In einem weiteren<br />
Schritt empfiehlt der Experte,<br />
den Garten einzufrieden. „Manche<br />
mögen es, <strong>die</strong> Nachbarhäuser zu<br />
sehen, <strong>und</strong> manche eben nicht.“<br />
Wer einen Sichtschutz möchte,<br />
sollte sich eine Hecke <strong>um</strong> den<br />
Garten bauen, in der Regel ist <strong>die</strong><br />
zwei Meter hoch. Gestalterisch <strong>und</strong><br />
praktisch kann man <strong>die</strong>se Hecke<br />
mit einem Ba<strong>um</strong> ergänzen: „Den<br />
kann ich so pflanzen, dass ich vom<br />
Nachbarn auch den ersten Stock<br />
nicht mehr sehe."<br />
So etwas wie Hecke <strong>und</strong> Bä<strong>um</strong>e<br />
kann man bereits während eines<br />
Hausbaus bedenken. Dann kann<br />
<strong>die</strong> Baufirma den H<strong>um</strong>us bereits<br />
andecken – <strong>und</strong> somit für Pflanzen<br />
bessere Bedingungen schaffen.<br />
Nicht immer hat man selber eine<br />
Vorstellung, was man will oder<br />
was möglich ist in der Gartengestaltung.<br />
Hier kann man sich von<br />
Gärtnereien, z<strong>um</strong> Beispiel Garten<br />
Sauer, beraten lassen. Je nachdem,<br />
wie man es lieber möchte. Entweder<br />
übernimmt man <strong>die</strong> Idee <strong>und</strong><br />
macht sich selbst an <strong>die</strong> Arbeit,<br />
oder man überlässt <strong>die</strong> Arbeit dann<br />
doch den Experten. „Da ist man<br />
ganz frei.“<br />
Apropos Garten: Zu klein gibt es<br />
nicht, <strong>um</strong> ihn zu gestalten. Laut<br />
Volker Stewens kann man jede<br />
Umgebung gestalten, sogar einen<br />
Balkon. Oft könne man kleine<br />
Gärten sogar viel cooler gestalten.<br />
Volker Stewens erinnert<br />
sich an <strong>die</strong>ser Stelle an<br />
einen kleinen Garten,<br />
den er vor Jahren in<br />
Penzberg gestaltet hatte:<br />
Die Dame des Hauses<br />
wollte einen Springbrunnen.<br />
„Und dann<br />
entstand alles <strong>um</strong> den<br />
Brunnen her<strong>um</strong>. Am<br />
Ende hatten wir keinen<br />
Rasen mehr, nur befestigte<br />
Wege <strong>und</strong> Beete<br />
<strong>und</strong> es war voll der Bringer.“ Ob<br />
jemand seinen Garten nun französisch,<br />
japanisch oder ganz normal<br />
gestaltet? Ein weiterer Trend sind<br />
Bienennutzpflanzen, also Pflanzen,<br />
<strong>die</strong> Bienen gerne anfliegen,<br />
weil sie viel Nektar zu bieten haben.<br />
Diese Bl<strong>um</strong>en sind meist nicht<br />
nur farbenprächtig, sie tragen auch<br />
z<strong>um</strong> Erhalt der Artenvielfalt bei.<br />
„Was man jedoch unbedingt sagen<br />
muss, egal zu welchem Garten: Er<br />
ist nur schön mit einem Gärtner“,<br />
betont Volker Stewens. Einem Garten<br />
sehe man es an, sobald der<br />
Gärtner keinen Bock mehr habe,<br />
ihn zu pflegen. Deshalb sollte<br />
man sich bereits im Vorhinein<br />
gut überlegen, ob man sich einen<br />
Garten tatsächlich leisten kann<br />
<strong>und</strong> will. „Der Garten ist in unserer<br />
schnelllebigen Zeit eine ganz<br />
langsam pulsierende Konstante“,<br />
sagt Stewens. Man könne noch so<br />
viel Superdünger verwenden, der<br />
Frühling komme jedoch erst dann,<br />
wenn er kommt. „Es blüht, wenn<br />
es blüht.“ Und <strong>die</strong> Gartenpflege?<br />
Die entschleunigt uns hektischen<br />
Menschen so oder so – unerheblich<br />
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<strong>Weilheim</strong> I R<strong>und</strong> 20 Prozent aller<br />
Eigenheimbesitzer haben eine<br />
Photovoltaik-Anlage auf ihrem<br />
Dach. Der durch Sonne <strong>und</strong> Licht<br />
erzeugte „grüne“ Strom wird entweder<br />
ins Stromnetz eingespeist<br />
oder direkt z<strong>um</strong> Kochen, Waschen<br />
oder Fernsehen verbraucht. Letzteres<br />
war viele Jahre nur tagsüber<br />
möglich – so lange <strong>die</strong> Sonne auf<br />
<strong>die</strong> Zellen schien <strong>und</strong> Strom erzeugt<br />
wurde. Inzwischen aber gibt<br />
es ausgereifte Speichermöglichkeiten,<br />
dank denen Hausbesitzer<br />
den eigens produzierten Strom<br />
auch nachts nutzen können. Batteriespeicher<br />
für Eigenheime gibt es<br />
seit 2011 <strong>und</strong> ermöglichen heute<br />
eine autarke Stromversorgung von<br />
70 bis 80 Prozent. „Mittlerweile<br />
entscheiden sich 90 Prozent unserer<br />
K<strong>und</strong>en für eine PV-Anlage mit<br />
Batteriespeicher“, sagt Michael<br />
Hildebrandt, Fachberater bei „actensys“.<br />
Technisch sieht das Ganze<br />
wie folgt aus: Neben den gewöhnlichen<br />
PV-Modulen wird zusätzlich<br />
eine <strong>r<strong>und</strong></strong> ein auf ein Meter große<br />
Anlage benötigt, in der sich Batteriemodule,<br />
ein Wechselrichter<br />
sowie ein intelligentes Batteriemanagement<br />
befinden. Die<br />
Aufgabe der Batteriemodule ist<br />
klar: darin wird der Sonnenstrom<br />
gespeichert. Der Wechselrichter,<br />
der auch bei PV-Anlagen ohne<br />
Speicher benötigt wird, <strong>die</strong>nt zur<br />
Umwandlung des Stroms. Hinterg<strong>r<strong>und</strong></strong>:<br />
Bei dem auf dem Dach produzierten<br />
Strom handelt es sich<br />
<strong>um</strong> Gleichstrom, kurz DC, mit dem<br />
der Verbraucher nichts anfangen<br />
kann. Erst <strong>die</strong> Umwandlung in<br />
Wechselstrom, kurz AC, ermöglicht<br />
dem Verbraucher <strong>die</strong> Nutzung des<br />
Stroms.<br />
Höherer Wirkungsgrad<br />
mit DC-Speicher<br />
Und der Batteriemanager? „Den<br />
könnte man einfach gesagt als<br />
kleinen Computer bezeichnen,<br />
der das Speichersystem intelligent<br />
steuert."<br />
Ganz entscheidend in Sachen „PV-<br />
Strom in Batterien speichern“: Erst<br />
abspeichern, dann <strong>um</strong>wandeln.<br />
„Es gibt Anlagen mit sogenanntem<br />
AC-Speicher, bei denen der<br />
komplette Solarstrom zunächst in<br />
Wechselstrom, für das Speichern<br />
in <strong>die</strong> Batterie zurück in Gleichstrom,<br />
<strong>und</strong> schließlich für <strong>die</strong><br />
Nutzung aus der Batterie erneut<br />
in Wechselstrom <strong>um</strong>gewandelt<br />
wird“, sagt Michael Hildebrandt.<br />
Durch <strong>die</strong>ses dreifache Hin <strong>und</strong> Her<br />
sei der Wirkungsgrad wesentlich<br />
niedriger. Die PV-Anlagen von „actensys“<br />
sind vorzugsweise an DC-<br />
Speicher gekoppelt. Bedeutet: Der<br />
PV-Strom, der nicht für <strong>die</strong> direkte<br />
Nutzung verbraucht wird, geht<br />
ohne Umwandlung in <strong>die</strong> Batterie,<br />
wird somit nur einmal <strong>um</strong>gewandelt<br />
– sobald der Batteriestrom<br />
gebraucht wird. Der Speicherkas-<br />
38 | tassilo<br />
ENTWURF / PLANUNG / BAULEITUNG<br />
ENTWURF / PLANUNG / BAULEITUNG<br />
ENTWURF PLANUNG BAULEITUNG<br />
Solarplatten auf dem Dach, den<br />
Batteriespeicher mit Wechselrichter<br />
<strong>und</strong> Manager im Keller.
ten mit Batteriemodulen, Wechselrichter<br />
<strong>und</strong> Batteriemanager,<br />
der mittels Stromkabel an <strong>die</strong> PV-<br />
Anlage geknüpft wird, kann in nahezu<br />
jeder Rä<strong>um</strong>lichkeit installiert<br />
werden – vorausgesetzt, es herrschen<br />
mindestens fünf Grad Celsius,<br />
<strong>um</strong> Qualität <strong>und</strong> Langlebigkeit<br />
der Batterien aufrecht zu erhalten.<br />
Apropos Batterien: In jedem Speicherkasten<br />
haben mehrere Batterien<br />
Platz, so dass je nach Bedarf<br />
von anfangs zwei Modulen auf<br />
bis zu sechs nachgerüstet werden<br />
kann. Eine junge Familie mit zwei<br />
Kindern beispielsweise kommt in<br />
der Regel mit zwei, höchstens drei<br />
Batteriemodulen sehr gut durch<br />
sonnenfreie Abende <strong>und</strong> Nächte.<br />
Letztlich wird jede PV-Anlage, ob<br />
mit oder ohne Batteriespeicher, individuell<br />
dem Bedarf des K<strong>und</strong>en<br />
angepasst. Hierfür ist eine <strong>um</strong>fangreiche<br />
Beratung <strong>und</strong> Stromverbrauchsanalyse<br />
erforderlich.<br />
Die Firma „actensys“ bietet Beratung,<br />
Analyse <strong>und</strong> Angebot den<br />
K<strong>und</strong>en kostenlos an.<br />
Batteriespeicher ab<br />
10 000 Euro<br />
Die Kosten eines qualitativ g<strong>r<strong>und</strong></strong>soliden<br />
Batteriespeichers, Wechselrichter<br />
<strong>und</strong> „Manager“ inklusive,<br />
beginnen bei <strong>r<strong>und</strong></strong> 10 000 Euro.<br />
Generell sind PV-Anlagen, ob mit<br />
oder ohne Batteriespeicher, nach<br />
zehn bis 15 Jahren refinanziert, werfen<br />
ab dann Reingewinn ab. Wer<br />
seine Anlage finanzieren möchte<br />
oder muss, hat über den aus der<br />
TV-Werbung bekannten KfW-Kredit<br />
<strong>die</strong> Möglichkeit auf Fördergeld. Die<br />
Einspeisevergütung von Solarstrom<br />
liegt für eine Inbetriebnahme im<br />
Jahr <strong>2018</strong> bei derzeit zwölf Cent.<br />
Sinn macht eine PV-Anlage für jeden<br />
hiesigen Hauseigentümer, der<br />
ein dafür geeignetes Dach besitzt.<br />
Denkmalschutz <strong>und</strong> steile Norddächer<br />
sind zwei seltene Gründe,<br />
<strong>die</strong> <strong>die</strong> Installation einer solchen<br />
Anlage verhindern. Dagegen sehr<br />
wirtschaftlich sind PV-Anlagen auf<br />
Ost-West-Dächern, insofern <strong>die</strong><br />
Dachschräge weniger als 45 Grad<br />
beträgt.<br />
1 800 PV-Anlagen in<br />
ganz Deutschland<br />
Die Firma „actensys“ mit Hauptsitz<br />
in Ellzee (Schwaben) <strong>und</strong> Niederlassung<br />
in <strong>Weilheim</strong> beschäftigt<br />
derzeit 50 Mitarbeiter. Gegründet<br />
wurde das Ingenieurbüro 2008,<br />
konnte seither mehr als 1 800 PV-<br />
Anlagen deutschlandweit planen<br />
<strong>und</strong> bauen. „Von der kleinen Zwei-<br />
Kilo-Watt-Dachanlage bis hin z<strong>um</strong><br />
Zehn-Megawatt-Park machen wir<br />
wirklich alles“, sagt Martin Pape,<br />
Niederlassungsleiter von „actensys“<br />
in <strong>Weilheim</strong>. Darin verstecken<br />
sich auch <strong>die</strong> neuesten Techniken.<br />
Z<strong>um</strong> Beispiel könne man nicht nur<br />
den Batteriespeicher mit einer<br />
E-Auto-Ladestation koppeln, sondern<br />
in Zukunft auch <strong>um</strong>gekehrt<br />
den Strom des E-Auto-Akkus für<br />
den Hausverbrauch nutzen. js<br />
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märz / april <strong>2018</strong> | 39
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in Sachen Fensterbau<br />
Scheuring I Egal ob bei Neubau,<br />
Sanierung oder einfach nur zur<br />
Steigerung des Wohnkomforts –<br />
<strong>die</strong> Firma mursall unterstützt ihre<br />
K<strong>und</strong>en möglichst schnell <strong>und</strong><br />
kompetent. <strong>Das</strong> Besondere beim<br />
Fensterbauer <strong>und</strong> Türspezialisten<br />
aus Scheuring ist <strong>die</strong> Tatsache, dass<br />
<strong>die</strong> Fertigung der eingebauten<br />
Fenster direkt hausintern passiert.<br />
Durch <strong>die</strong> In-Haus-Produktion der<br />
Fenster hat mursall <strong>die</strong> Möglichkeit,<br />
eine große Vielfalt an Fenstern<br />
<strong>und</strong> Fenstersystemen anzubieten.<br />
So können K<strong>und</strong>en aus zahlreichen<br />
bestehenden Designs oder<br />
Spezialanfertigungen auswählen.<br />
Profile des Partners VEKA für<br />
Fenster-, Haus- <strong>und</strong> Schiebetüren<br />
sowie Wintergärten bieten zusätzliche<br />
Varianten <strong>und</strong> technische<br />
Möglichkeiten, so dass insgesamt<br />
über 1600 verschiedene Profile<br />
zur Verfügung stehen. Mit <strong>die</strong>sen<br />
lassen sich alle gewünschten<br />
Fenster- <strong>und</strong> Fenstertürtypen individuell<br />
fertigen. In der <strong>r<strong>und</strong></strong> 2000<br />
Quadratmeter großen Produktionsanlage<br />
in Scheuring bei Kaltenberg<br />
trifft traditionelles Handwerk auf<br />
moderne Fertigungstechniken.<br />
Hier werden Fenster, Türen <strong>und</strong><br />
Rollläden der Marke mursall gefertigt.<br />
Damit das Unternehmen<br />
ein Höchstmaß an Präzision <strong>und</strong><br />
Leistungsstärke garantieren kann,<br />
wird ein leistungsstarker Maschinenpark<br />
genutzt, darunter ein<br />
CNC-Bearbeitungszentr<strong>um</strong> <strong>und</strong><br />
eine Vier-Kopf-Schweißmaschine<br />
mit Verputzautomaten. Bevor <strong>die</strong><br />
Fenster <strong>die</strong> Produktionshallen verlassen,<br />
werden alle Produkte einer<br />
Qualitätsprüfung unterzogen.<br />
Kompletter Austausch<br />
in kürzester Zeit<br />
Auf <strong>r<strong>und</strong></strong> 2 000 Quadratmetern werden <strong>die</strong> mursall-Fenster gefertigt.<br />
Nicht nur Produkte, auch Mitarbeiter<br />
werden bei mursall regelmäßigen<br />
Qualitätskontrollen<br />
unterzogen. Ein Sachverständiger<br />
für Kunststofffenster<br />
überprüft in<br />
der Montage <strong>und</strong> auch<br />
in der Produktion das<br />
Unternehmen. Er besucht<br />
mursall fünf- bis<br />
sechsmal im Jahr ohne<br />
Voranmeldung <strong>und</strong> begutachtet<br />
<strong>die</strong> Leistungen<br />
der Monteure auf den<br />
jeweiligen Baustellen.<br />
Alles, <strong>um</strong> <strong>die</strong> hohe Qualität<br />
auch weiterhin zu garantieren.<br />
Denn das Problem ist wahrlich<br />
nicht selten: Die alten Fenster Zuhause<br />
sind schon <strong>und</strong>icht, es zieht<br />
durch alle Ritzen. Eigentlich müssten<br />
dringend neue Fenster her.<br />
Häufig schreckt man jedoch wegen<br />
der Befürchtung, keinen Termin zu<br />
bekommen, vor dem Einbau neuer<br />
Fenster zurück. Bis <strong>die</strong> alljährliche<br />
Abrechnung des Energieversorgers<br />
ins Haus flattert <strong>und</strong> man<br />
<strong>die</strong> schlechte Isolierung der alten<br />
Modelle verflucht. Vielleicht besteht<br />
aber auch nur der Wunsch,<br />
unsichere Fenster gegen neue,<br />
einbruchsichere auszutauschen.<br />
Um seinen K<strong>und</strong>en bezüglich der<br />
Zeit <strong>und</strong> auch des zu erwartenden<br />
Drecks <strong>die</strong> Vorbehalte zu nehmen,<br />
<strong>die</strong> häufig mit dem Fenstereinbau<br />
verb<strong>und</strong>en sind, zeigt das Team<br />
der Firma mursall wie schnell <strong>und</strong><br />
sauber Fachleute arbeiten. Bei<br />
mehreren Live-Fenstereinbauten<br />
demonstrieren Monteure live <strong>und</strong><br />
in Farbe, wie unkompliziert <strong>und</strong><br />
staubfrei so ein Einbau sein kann,<br />
schließlich sind <strong>die</strong> Mitarbeiter<br />
Durch <strong>die</strong> In-Haus-Produktion der Fenster<br />
kann mursall eine große Vielfalt anbieten.<br />
darauf geschult, das Zuhause nicht<br />
zu verschmutzen. Neue Fenster<br />
aus dem Hause mursall werden<br />
passgenau gefertigt <strong>und</strong> binnen<br />
kürzester Zeit eingesetzt. Je nach<br />
Modell dauert ein solch kompletter<br />
Austausch lediglich 15 Minuten. Ein<br />
abschließender Funktionstest stellt<br />
sicher, dass alles richtig sitzt.<br />
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Seit nunmehr über 50 Jahren setzt<br />
sich das Unternehmen immer wieder<br />
mit den neuen Anforderungen<br />
zu den Themen Fenster, Türen <strong>und</strong><br />
Haustüren sowie Tore, Beschattung<br />
<strong>und</strong> Insektenschutz auseinander.<br />
Auf über 800 Quadratmeter Ausstellungsfläche<br />
kann der K<strong>und</strong>e<br />
<strong>die</strong> vielfältigen Lösungen, <strong>die</strong><br />
mursall bietet, ausgiebig testen<br />
<strong>und</strong> sich fachmännisch beraten<br />
lassen. Ein eingerichteter Blog<br />
auf der Internetseite bietet zudem<br />
vielfältige <strong>und</strong> aktuelle Informationen<br />
<strong>r<strong>und</strong></strong> <strong>um</strong> das Thema Fenster<br />
(www.mursall.de). tis<br />
40 | tassilo
Fördermittel für Bauherren<br />
Attraktiver<br />
<strong>und</strong> teurer denn je<br />
<strong>Tassilo</strong>land I Bauen ist attraktiv <strong>und</strong><br />
teuer wie nie. Umso wichtiger ist es,<br />
sich einen aktuellen Überblick über<br />
mögliche Förderungen zu verschaffen.<br />
Diese gibt es in Form vergünstigter<br />
Darlehen, Zuschüssen <strong>und</strong><br />
Subventionen. Wer den Wunsch<br />
vom Eigenheim verwirklichen will,<br />
muss dafür tief in <strong>die</strong> Tasche greifen.<br />
Doch angehende Hausbesitzer<br />
können sich Unterstützung durch<br />
verschiedene Förderprogramme<br />
holen. Der wohl bekannteste Förderer<br />
von Neubauvorhaben ist <strong>die</strong><br />
KfW-Bank. Sie fördert den Bau von<br />
Wohnungseigent<strong>um</strong> mit zinsvergünstigten<br />
Darlehen <strong>und</strong> Tilgungszuschüssen.<br />
G<strong>r<strong>und</strong></strong>sätzlich gilt: Je<br />
besser <strong>die</strong> Energieeffizienz des<br />
Gebäudes, desto höher <strong>die</strong> Förderung.<br />
Es werden aber auch einzelne<br />
Energieeffizienz-Maßnahmen<br />
oder eine Nachhaltigkeits-Bewertung<br />
gefördert.<br />
Wer kann Förderungen<br />
beantragen?<br />
Alle Privatpersonen, <strong>die</strong> selbst<br />
genutztes Wohneigent<strong>um</strong> bauen<br />
oder energetisch sanieren, können<br />
unabhängig von Alter <strong>und</strong> Familienstand<br />
einen Kredit aus dem<br />
KfW-Wohneigent<strong>um</strong>sprogramm<br />
beantragen. Es gilt: Erst Förderung<br />
beantragen <strong>und</strong> dann loslegen.<br />
Beantragt wird das Darlehen über<br />
<strong>die</strong> Hausbank. Fördergegenstand<br />
ist der Bau selbst genutzten Wohneigent<strong>um</strong>s.<br />
Berücksichtigt werden<br />
<strong>die</strong> G<strong>r<strong>und</strong></strong>stücks-, Bau- sowie Baunebenkosten<br />
<strong>und</strong> <strong>die</strong> Kosten der<br />
Außenanlagen.<br />
Der Förderhöchstbetrag pro Wohneinheit<br />
beläuft sich auf 100 000<br />
Euro. Die Zinsen für <strong>die</strong> Darlehen<br />
werden für <strong>die</strong> ersten zehn oder 20<br />
Jahre Laufzeit aus Mitteln des B<strong>und</strong>es<br />
vergünstigt <strong>und</strong> liegen dementsprechend<br />
etwas unterhalb der<br />
üblichen Marktzinsen. Neben der<br />
Zinsvergünstigung wird zusätzlich<br />
ein Tilgungszuschuss gewährt: für<br />
das KfW55 Haus fünf Prozent der<br />
Darlehenss<strong>um</strong>me, höchstens jedoch<br />
5 000 Euro je Wohneinheit;<br />
für das KfW40 Haus zehn Prozent<br />
der Darlehenss<strong>um</strong>me, höchstens<br />
jedoch 10 000 Euro je Wohneinheit;<br />
für das KfW40+ Haus 15 Prozent<br />
der Darlehenss<strong>um</strong>me, höchstens<br />
jedoch 15 000 Euro je Wohneinheit.<br />
Konkret bedeutet das, dass der<br />
Bauherr einer KfW40-plus-Wohneinheit<br />
bei einem 100 000-Euro-<br />
Darlehen nur 85 000 Euro zurückzahlen<br />
muss, 15 000 Euro sind<br />
seine Förderung. Plant der Bauherr<br />
von Beginn an eine Einliegerwohnung<br />
mit ein, verdoppeln sich<br />
<strong>die</strong>se Beträge. Die Förderziele werden<br />
unterschiedlich subventioniert.<br />
Eine Nachhaltigkeitsuntersuchung<br />
wird beispielsweise mit 50 Prozent<br />
bezuschusst.<br />
Weitere<br />
Förderungen<br />
Ähnlich der KfW-Bank gibt es<br />
auch auf Länderebene Förderbanken,<br />
<strong>die</strong> günstige Darlehen<br />
<strong>und</strong> Zuschüsse für den Bau oder<br />
Kauf des Eigenheims gewähren.<br />
Je nach B<strong>und</strong>esland sind <strong>die</strong> Förderungsbedingungen<br />
verschieden.<br />
Mit dem Wohn-Riester fördert der<br />
Staat durch das Eigenheimrentengesetz<br />
Verträge mit staatlichen<br />
Zulagen <strong>und</strong> Steuervergünstigungen.<br />
<strong>Das</strong> G<strong>r<strong>und</strong></strong>prinzip: Wer einen<br />
Teil seines Einkommens in einen<br />
Wohnriester-Vertrag einzahlt, bekommt<br />
Zuschüsse vom Staat <strong>und</strong><br />
kann Einzahlungen als Sonderausgaben<br />
von der Steuer absetzen.<br />
<strong>Das</strong> eingezahlte Geld muss beim<br />
Wohn-Riester für eine Immobilie<br />
verwendet werden – etwa, indem<br />
es direkt in einen Bausparvertrag<br />
eingezahlt wird. Über das Wohnra<strong>um</strong>förderungsgesetz<br />
stellen<br />
B<strong>und</strong>esländer Mittel zur Verfügung,<br />
<strong>um</strong> vor allem einkommensschwächeren<br />
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märz / april <strong>2018</strong> | 41
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Peißenberg I Dr. Thomas Becker<br />
jobbte schon während des<br />
Medizin-Studi<strong>um</strong>s bei einem Antiquitätenhändler.<br />
„Handarbeit<br />
mit Holz sowie alte Gegenstände<br />
haben mich schon immer fasziniert“,<br />
sagt er. Nach der Promotion<br />
suchte er gezielt nach einem<br />
traditionellen Handwerker, der<br />
ihm qualitativ hochwertige Handarbeit<br />
mit Holz beibringt. Fündig<br />
wurde er im Ahrntal, Südtirol,<br />
wo ihm ein Tischler verschiedene<br />
Hobeltechniken sowie das Nageln<br />
mit Holznägeln zeigte. „Wertvolle<br />
Techniken, <strong>die</strong> heute niemand<br />
mehr verwendet.“ Heute lebt der<br />
70-Jährige gemeinsam mit Ehefrau<br />
Marlies im ältesten Holzhaus<br />
des <strong>Tassilo</strong>landes, im drittältesten<br />
Blockbau Bayerns, entstanden im<br />
Jahre 1455. Von außen erkennbar<br />
ist <strong>die</strong>ses stattliche Alter für Kenner<br />
des gotischen Baustils auf den<br />
ersten Blick. Allerdings erst, seit<br />
sich Thomas Becker selbst an <strong>die</strong><br />
Arbeit machte. Als Kinderarzt ver<strong>die</strong>nt<br />
der in Oldenburg Geborene<br />
<strong>und</strong> in Starnberg Aufgewachsene<br />
schon lange nicht mehr sein Geld.<br />
Er restauriert seit 35 Jahren alte<br />
Häuser – <strong>und</strong> zwar so lange, bis<br />
sie ihre Ursprungsform wieder erreicht<br />
haben. Dafür hat er mehrere<br />
Auszeichnungen bekommen –<br />
<strong>und</strong> drei Herzinfarkte, „weil ich<br />
phasenweise an drei Projekten<br />
gleichzeitig gearbeitet habe, was<br />
viel zu viel war“. Glücklicherweise<br />
überstand Dr. Thomas Becker alle<br />
drei Infarkte gut. Und <strong>die</strong> Lust am<br />
Häuser restaurieren? Die hat er<br />
noch immer nicht verloren. „Eigentlich<br />
wollte ich <strong>2018</strong> aufhören,<br />
aber dann ist eine Anfrage nahe<br />
Irschenberg eingegangen, ein<br />
faszinierendes Projekt, das konnte<br />
ich nicht ausschlagen.“ Elf Monate<br />
hat er nun gemeinsam mit seinen<br />
zwei festangestellten Mitarbeitern<br />
sowie ausgewählten Handwerkern<br />
Zeit, <strong>die</strong>ses große Anwesen in das<br />
Barocke Holztüren sind fester Bestandteil<br />
des Lagers.<br />
<strong>um</strong>zuwandeln, was es einmal<br />
war: Ein barockes Bauernhaus.<br />
Aufregend wird’s beim<br />
Wände Abtragen<br />
Etliche alte Häuser hat Dr. Thomas<br />
Becker in seiner bisherigen Laufbahn<br />
restauriert. Überwiegend<br />
im Allgäu. Aber auch in Brandenburg,<br />
Kitzbühel <strong>und</strong> Kirchberg<br />
oder in näherer Umgebung.<br />
Werbung musste er für seine Berufung<br />
nie machen. „Kein einziges<br />
Mal.“ Dr. Thomas Becker hat<br />
nicht mal PC, Internet oder Handy.<br />
Vorher <strong>und</strong> nachher: <strong>Das</strong> Bild links zeigt den Anfang<br />
der Restaurierungsarbeit von Dr. Thomas<br />
Becker. Rechts ist das tolle Endergebnis zu sehen.<br />
42 | tassilo
Jahrh<strong>und</strong>erte altes Material lagert Dr. Thomas Becker unter anderem<br />
bei sich Zuhause, dem drittältesten Holzhaus Bayerns.<br />
Leute, <strong>die</strong> sich ein ursprüngliches<br />
Bauernhaus von ihm wünschen,<br />
finden irgendwie immer zu dem<br />
begabten Handwerker. „Mittels<br />
M<strong>und</strong>propaganda, oftmals über<br />
viele Ecken.“ Steht <strong>die</strong> Zusage für<br />
ein Projekt, wird’s vor allem für<br />
Dr. Thomas Becker selbst sehr<br />
spannend. Die Häuser, <strong>die</strong> er in<br />
Angriff nimmt, weisen meistens<br />
nur an einer kleinen Stelle Merkmale<br />
stattlichen Alters auf. „Oft ist<br />
es der Dachstuhl.“ Welche Schätze<br />
<strong>die</strong> Häuser im Detail verbergen,<br />
zeigt sich erst beim schrittweisen<br />
Abtragen der meist zahlreichen<br />
Sanierungs- <strong>und</strong> Erneuerungsschichten,<br />
<strong>die</strong> an alten Häusern<br />
über Jahrzehnte <strong>und</strong> Jahrh<strong>und</strong>erte<br />
angebracht wurden – <strong>und</strong> <strong>die</strong><br />
Dr. Thomas Becker überwiegend<br />
„einfach nur schrecklich“ findet.<br />
Hölzer sind bis zu<br />
560 Jahre alt<br />
Hinter den in ihren Ursprung zurückversetzten<br />
Häusern steckt also<br />
knochenharte Arbeit, „<strong>die</strong> vor allem<br />
zu Beginn alles andere als<br />
schön ist“. Müll, Schimmel oder<br />
unges<strong>und</strong>e Baustoffe, <strong>die</strong> für ihn<br />
nicht ansatzweise in Frage kämen,<br />
„weil ich mir als Arzt nicht<br />
nur <strong>die</strong> technische Seite anschaue,<br />
sondern auch immer überlege,<br />
wie sich Material <strong>und</strong> Bauweise<br />
auf unsere Ges<strong>und</strong>heit <strong>und</strong> unser<br />
Wohlbefinden auswirken“. Hat Dr.<br />
Thomas Becker gemeinsam mit<br />
seinen Mitarbeitern Bretter, Presspapp,<br />
Putz <strong>und</strong> Farbe abgerissen<br />
<strong>und</strong> abgewaschen, kommen oft<br />
bestens erhaltene Wände, Decken<br />
<strong>und</strong> Böden z<strong>um</strong> Vorschein, <strong>die</strong> bis<br />
zu 560 Jahre alt sind. Alles, was<br />
davon nicht mehr stabil, schön genug<br />
oder ausreichend vorhanden<br />
ist, ersetzt oder ergänzt Dr. Becker<br />
durch aus ähnlicher Zeit stammende<br />
Fenster, Türen, Balken <strong>und</strong><br />
Bretter, „<strong>die</strong> ich im Alpengebiet<br />
zusammensammle“. In mehreren<br />
Lagern bewahrt er seine Schätze<br />
auf, richtet sie in seinen Werkstätten<br />
her. Insgesamt dauert <strong>die</strong><br />
Restaurierung eines Hauses <strong>r<strong>und</strong></strong><br />
ein Jahr, kostet am Größenbeispiel<br />
„durchschnittliches Einfamilienhaus“<br />
<strong>r<strong>und</strong></strong> 400 000 Euro. „Es<br />
heißt immer, dass so eine Altbaurestaurierung<br />
wesentlich teurer<br />
als Abriss <strong>und</strong> Neubau sind, aber<br />
das stimmt nicht.“ Auch <strong>die</strong> Angst<br />
vieler Bürger, dass in den Urzustand<br />
restaurierte Häuser nicht<br />
> > > Altholz gesucht<br />
langlebig sind, sei laut Dr. Thomas<br />
Becker absolut falsch. Er selbst lebt<br />
seit 1989 auf, neben <strong>und</strong> unter 560<br />
Jahre altem Fichtenholz, das hervorragende<br />
Dämm- <strong>und</strong> Brandschutzwerte<br />
Sommer wie Winter,<br />
vollkommene Stabilität <strong>und</strong> ein<br />
äußerst ges<strong>und</strong>es Ra<strong>um</strong>klima aufweist.<br />
Die uralten Holzwände seines<br />
alten Bauernhauses sind auch<br />
nicht dick. Von außen nach innen<br />
betrachtet: 15 Zentimeter Holzblock<br />
(Außenwand), drei Zentimeter Luft<br />
(Zwischenschicht), zwei Zentimeter<br />
Getäfel (Innenwand). Modern<br />
<strong>und</strong> nicht aus 1455 sind in seinem<br />
Haus lediglich Wasseranschlüsse,<br />
Elektrik <strong>und</strong> Heizung. „Und natürlich<br />
das F<strong>und</strong>ament.“ Früher<br />
wurden Holzhäuser direkt auf den<br />
Boden gesetzt. „Klar, dass so recht<br />
schnell Kälte <strong>und</strong> Feuchtigkeit ins<br />
Innere dringen.“ Deshalb sei das<br />
A <strong>und</strong> O bei Dr. Beckers Restaurierungsarbeiten<br />
ein ordentliches<br />
F<strong>und</strong>ament, in Beckers Fall mit<br />
Ziegelsteinen gemauert, gepaart<br />
mit einer Trockenlegung – eine<br />
Schutzschicht gegen Feuchtigkeit.<br />
Nachfolger aus<br />
Wessobrunn<br />
Ob Dr. Thomas Becker seine einzigartige<br />
Restaurations-Arbeit<br />
nach dem Irschenberg-Projekt<br />
endgültig an den Nagel hängt?<br />
„Festlegen möchte ich mich noch<br />
nicht.“ Sein Nachfolger jedenfalls<br />
steht schon in den Startlöchern.<br />
Ein junger Mann aus Wessobrunn,<br />
handwerklich hochbegabt <strong>und</strong> seit<br />
gera<strong>um</strong>er Zeit gemeinsam mit<br />
Thomas Becker <strong>und</strong> Team auf den<br />
Baustellen. <br />
js<br />
Dr. Thomas Becker sammelt im kompletten deutschsprachigen<br />
Ra<strong>um</strong> Böden, Decken, Fenster <strong>und</strong> Türen uralter Häuser, <strong>die</strong> er bei<br />
gutem Erhalt für seine Restaurierungen wieder verwendet. Wer alte<br />
Objekte z<strong>um</strong> Abriss frei gibt, kann sich beim Altbau-Restaurator unter<br />
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märz / april <strong>2018</strong> | 43
Haustiergerechtes Bauen <strong>und</strong> Wohnen<br />
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<strong>Tassilo</strong>land I Menschen halten<br />
gerne Haustiere. <strong>Das</strong> ist in ganz<br />
Deutschland nicht anders als<br />
im Oberland. Katzen führen <strong>die</strong><br />
Rangliste der häufigsten Haustiere<br />
an, dicht gefolgt von H<strong>und</strong>en. An<br />
dritter Stelle stehen Kleintiere wie<br />
Hamster, Meerschweinchen <strong>und</strong><br />
Kaninchen. Manche halten Haustiere<br />
wegen der Kinder, andere<br />
aus eigenem Interesse. In beiden<br />
Fällen wichtig: <strong>die</strong> Tiere richtig<br />
zu halten. Ein erster wichtiger<br />
Hinweis: Man sollte nicht vergessen,<br />
dass man nicht mehr alleine<br />
wohnt. Und: „Jedes Haustier<br />
braucht seinen Platz, sowohl im<br />
als auch außerhalb des Hauses“,<br />
sagt Janine Weigelt, Vorsitzende<br />
des Tierschutzvereins <strong>Weilheim</strong>-<br />
Schongau. „<strong>Das</strong> kann ich mir bereits<br />
beim Bau eines Hauses überlegen,<br />
dann kann ich hier schon<br />
einige Dinge wie Klappen <strong>und</strong><br />
Aufgänge einplanen."<br />
Im Falle eines H<strong>und</strong>es gibt es <strong>die</strong><br />
Vorüberlegung, ob er Familienanschluss<br />
haben soll, oder nicht ins<br />
Haus darf. Bei letzterem gilt es<br />
genug Platz im Garten bereitzustellen,<br />
<strong>um</strong> einen angemessen<br />
Zwinger bauen zu können. Der<br />
sollte ausreichend Platz nach der<br />
H<strong>und</strong>everordnung sowie einen<br />
witterungsgeschützten Ort für den<br />
H<strong>und</strong> bieten – falls es regnet oder<br />
schneit. Und eine isolierte H<strong>und</strong>ehütte,<br />
<strong>die</strong> der Vierbeiner mit<br />
seiner Körperwärme warmhalten<br />
kann.<br />
Nicht Richtung<br />
vielbefahrener Straße<br />
Wer sich eine Katze zulegen<br />
möchte, <strong>die</strong>se Freigänger wird,<br />
für den gibt es auch einiges zu bedenken.<br />
Nämlich <strong>die</strong> Lage der Katzenklappe.<br />
Diese kann in Türen,<br />
in Fensterscheiben oder auch in<br />
Wänden installiert werden. Doch<br />
ganz wichtig: „Sie sollte nie direkt<br />
zu einer viel befahrenen Straße<br />
hinausführen, also lieber Richtung<br />
Garten oder an einer Kellertür angebracht<br />
sein.“ Außerdem sollte<br />
der Garten eingezäunt sein – hoch<br />
genug <strong>und</strong> nicht zu breitmaschig,<br />
damit <strong>die</strong> Tiere nicht auf <strong>die</strong> Straße<br />
laufen können. Gleiches gilt übrigens<br />
für H<strong>und</strong>eklappen, wobei<br />
hier <strong>die</strong> Anbringung am Kellereingang<br />
besonders von Vorteil ist,<br />
<strong>um</strong> den verschmutzen H<strong>und</strong> nach<br />
einem verregneten Spaziergang<br />
gleich abwaschen zu können.<br />
Die Klappen an sich sind facettenreich:<br />
Es gibt sie mit Öffnungsmechanismus<br />
in beide Richtungen,<br />
so dass alle Tiere, auch <strong>die</strong> aus<br />
der Nachbarschaft, ohne Beschränkung<br />
bei einem zu Hause<br />
rein <strong>und</strong> raus können. Dann gibt<br />
es sie mit Drei- oder Vierwege-<br />
Verriegelungen, was vor allem<br />
während der Abendst<strong>und</strong>en von<br />
Vorteil ist. „Damit kann man einstellen,<br />
dass meine Katze z<strong>um</strong> Beispiel<br />
reinkommt, aber nicht mehr<br />
raus kann", erklärt Janine Weigelt.<br />
Die beste Klappe sei jedoch<br />
<strong>die</strong> chipgesteuerte. „Die öffnet<br />
sich nur für mein Haustier.“ Und<br />
was tun, falls jemand im ersten<br />
Stock wohnt? Am besten einen<br />
44 | tassilo
Mit einem Aufgang kann eine Katze<br />
Freigänger werden, auch wenn<br />
man im ersten Stock wohnt.<br />
Aufgang bauen, sofern Nachbarn<br />
<strong>und</strong> Vermieter einverstanden<br />
sind. Aufgang? „<strong>Das</strong> ist im G<strong>r<strong>und</strong></strong>e<br />
nichts anderes als ein Brett, das<br />
stabil <strong>und</strong> witterungsbeständig<br />
sein sollte, über das <strong>die</strong> Katze den<br />
Balkon erreicht.“ Von dort gelangt<br />
das Tier wieder über eine Klappe<br />
in <strong>die</strong> Wohnung. Allerdings sollte<br />
das Brett nicht zu steil angebracht<br />
werden <strong>und</strong> in regelmäßigen Abstanden<br />
mit kleinen Stufen versehen<br />
sein, damit <strong>die</strong> Katze einen<br />
guten Halt hat.<br />
Fressplatz nicht<br />
neben Fernseher<br />
Im Haus brauchen H<strong>und</strong>e <strong>und</strong><br />
Katzen selbstverständlich auch<br />
ihren eigenen Platz. Der<br />
sollte so gewählt sein, dass<br />
<strong>die</strong> Tiere einen guten Überblick<br />
haben – <strong>und</strong> natürlich<br />
ruhen können. „Also nicht<br />
direkt neben der Haustür",<br />
betont Janine Weigelt. Auch<br />
Der Liegeplatz für das Tier<br />
in der Wohnung sollte an<br />
einem ruhigen Platz gewählt<br />
werden, wo sich das Tier entspannen<br />
kann.<br />
hier gilt: Die Liegefläche muss<br />
groß genug sein. Darüber hinaus<br />
brauchen H<strong>und</strong>e auch Ruhe am<br />
Fressplatz, der nicht neben dem<br />
Fernseher oder Herd sein sollte.<br />
„Wer möchte schon einen Tisch im<br />
Restaurant direkt neben der Küche<br />
haben?“ Zu guter Letzt sollte man<br />
sich Gedanken über den richtigen<br />
Bodenbelag machen, denn<br />
das Klicken von H<strong>und</strong>ekrallen auf<br />
Laminat kann einen <strong>die</strong> ganze<br />
Nacht wachhalten. „Es gibt viele<br />
Beläge, <strong>die</strong> gut für Haustiere <strong>und</strong><br />
Menschen sind. Ich persönlich bin<br />
Fan von Vinyl", sagt Weigelt. Was<br />
immer hilft, sind Teppiche.<br />
Der wichtigste Punkt bei Kleintieren<br />
ist jedoch ein ges<strong>und</strong>es Miteinander.<br />
„Die Alleinhaltung von<br />
Meerschweinchen oder Kaninchen<br />
ist Tierquälerei“, betont<br />
Janine Weigelt. Diese Tiere<br />
brauchen Artgenossen. Und<br />
wie H<strong>und</strong>e <strong>und</strong> Katzen genug<br />
Platz, drinnen wie draußen.<br />
Gleiches gilt für Reptilien <strong>und</strong><br />
Fische. Janine Weigelt <strong>und</strong> ihre<br />
Kollegen vom Tierschutzverein<br />
bemerken viel zu oft, dass Tiere<br />
in der Realität meist in zu kleinen<br />
Käfigen <strong>und</strong> Terrarien gehalten<br />
werden. „Wenn ich mir<br />
ein Tier zulege, muss ich mich<br />
vorher gut informieren, wie<br />
viel Platz es wirklich braucht.“<br />
Dann klappt's auch mit dem<br />
Haustier. <br />
ww<br />
märz / april <strong>2018</strong> | 45
Polizeiberater <strong>und</strong> Sicherheitstechniker klären auf<br />
Seriöser Schutz vor<br />
Wohnungseinbrüchen<br />
<strong>Tassilo</strong>land I Knapp 40 Wohnungseinbrüche<br />
haben sich 2017 im Landkreis<br />
<strong>Weilheim</strong>-Schongau ereignet.<br />
Gemessen an der Einwohnerzahl<br />
von <strong>r<strong>und</strong></strong> 134000 eine verhältnismäßig<br />
geringe Zahl. Dennoch ist<br />
jeder Einbruch, meist ausgeübt<br />
von osteuropäischen Banden, einer<br />
zu viel. Weniger wegen des<br />
materiellen Schadens. „Manche<br />
stecken das tatsächlich locker weg,<br />
bei anderen ist das seelische Schadensbild<br />
jedoch erschreckend, oft<br />
vergleichbar mit dem eines sexuellen<br />
Missbrauchs“, sagt Simon<br />
Bräutigam, kriminalpolizeilicher<br />
Fachberater in <strong>Weilheim</strong>-Schongau<br />
<strong>und</strong> Bad Tölz-Wolfratshausen.<br />
Viele möchten sofort ausziehen,<br />
können nicht mehr schlafen <strong>und</strong><br />
kommen mit der Ungewissheit<br />
nicht klar – nicht zu wissen, wer im<br />
Haus war, was wirklich geschah.<br />
Bräutigam kennt von Wohnungseinbrüchen<br />
betroffene Frauen, <strong>die</strong><br />
ihre Textilien komplett vernichtet<br />
haben, weil sie vom Einbrecher<br />
berührt worden sein könnten. Bei<br />
solch tra<strong>um</strong>atischen Fällen hilft<br />
nur professionelle Hilfe. Bräutigam<br />
empfiehlt den Geschädigten<br />
insbesondere den Weißen Ring,<br />
eine ehrenamtliche Hilfsorganisation<br />
für Kriminalitätsopfer. Darüber<br />
hinaus legt er jedem Hausbesitzer<br />
eine solide, mechanische Sicherheitstechnik<br />
ans Herz, <strong>die</strong> je nach<br />
Alter <strong>und</strong> Form des Hauses ganz<br />
individuell installiert werden könne.<br />
Nachrüsten sei zwar in nahezu<br />
allen Fällen möglich, koste jedoch<br />
deutlich mehr, als den Einbruchschutz<br />
bereits beim Neu- oder<br />
Umbau zu berücksichtigen. Gerade<br />
beim Bau eines neuen Hauses<br />
sollte das Thema Einbruchsschutz<br />
in <strong>die</strong> Bau-Planung unbedingt<br />
miteinbezogen werden – im Optimalfall<br />
mit objektivem Berater<br />
wie Simon Bräutigam, der sich mit<br />
den Vorgehensweisen möglicher<br />
Täter bestens auskennt, als Kriminalbeamter<br />
keine wirtschaftlichen<br />
Interessen verfolgt <strong>und</strong> für <strong>die</strong><br />
Umsetzung ausschließlich Firmen<br />
vorschlägt, <strong>die</strong> unter anderem vom<br />
Landeskriminalamt zertifiziert, <strong>und</strong><br />
deren Adressennachweis im Internet<br />
unter www.k-einbruch.de gelistet<br />
sind.<br />
Ausstattung über<br />
zertifizierte Firmen<br />
Die 65 Mitarbeiter starke Firma<br />
„minos Sicherheitstechnik“ mit<br />
Sitz in der ehemaligen Klosterbrauerei<br />
Polling sowie<br />
einem Geschäft in <strong>Weilheim</strong><br />
ist so ein vom Landeskriminalamt<br />
zertifizierter Betrieb<br />
für mechanische Sicherheitstechnik,<br />
Alarmanlagen<br />
<strong>und</strong> Videoüberwachung,<br />
darüber hinaus vom Verband<br />
der Sachversicherer<br />
(VdS) anerkannt. Bernhard<br />
Ditsch, einer von drei minos-Gründern,<br />
arbeitet sehr<br />
eng mit polizeilichen Beratungsstellen<br />
zusammen. Er<br />
<strong>und</strong> Simon Bräutigam sind<br />
sich einig: Die Basis eines<br />
g<strong>r<strong>und</strong></strong>soliden Einbruchschutzes<br />
ist <strong>die</strong> mechanische<br />
Sicherheit. Pilzzapfen<br />
machen ein schnelles<br />
Aushebeln von Fenstern<br />
<strong>und</strong> Türen schier<br />
unmöglich. „Wir haben<br />
so ein pilzzapfenverriegeltes<br />
Fenster im Rahmen eines<br />
Selbstversuches mal versucht auszuhebeln<br />
– <strong>und</strong> sind innerhalb<br />
des vorgegebenen Zeitrahmens<br />
kläglich gescheitert“, sagt Simon<br />
Bräutigam. Heißt: Ein Einbrecher,<br />
der mit einem massiven Schraubendreher<br />
– das derzeit gängige<br />
Aushebel-Werkzeug – nach wenigen<br />
Minuten noch immer keinen<br />
Erfolg hat, bricht den Einbruch in<br />
der Regel ab, flüchtet oder sucht<br />
sich ein anderes Objekt in der<br />
Nachbarschaft. „Wer neu baut,<br />
sollte alle Fenster <strong>und</strong> Türen im<br />
Erdgeschoss <strong>und</strong> alle Fenster <strong>und</strong><br />
Türen im ersten Obergeschoss, <strong>die</strong><br />
von außen im Stehen erreichbar<br />
sind, mit Pilzzapfen <strong>und</strong> absperrbaren<br />
Fenstergriffen ausrüsten<br />
lassen.“ <strong>Das</strong> koste, verglichen<br />
mit standardmäßigen Rollzapfen,<br />
für ein gängiges Einfamilienhaus<br />
<strong>r<strong>und</strong></strong> 500 bis 1500 Euro mehr –<br />
<strong>und</strong> sollte nach Bräutigams<br />
Wunsch schon längst Pflicht sein,<br />
verankert in der Bayerischen Bauordnung.<br />
Empfehlenswert seien<br />
darüber hinaus Gitterstäbe <strong>und</strong><br />
stabile Hochhebesicherungen an<br />
Kellerschächten sowie Schlösser<br />
in Fenster- <strong>und</strong> Türgriffen, falls<br />
der Einbrecher eine Scheibe einschlägt<br />
<strong>und</strong> so Fenster oder Türen<br />
von innen öffnen möchte. <strong>Das</strong> Einschlagen<br />
von Glasscheiben<br />
<strong>und</strong> Durchsteigen<br />
komme laut Bräutigam<br />
praktisch nicht vor, weil<br />
das Zerschlagen von Glas<br />
dem Einbrecher schlichtweg<br />
zu laut <strong>und</strong> der<br />
Durchstieg zu gefährlich<br />
sei.<br />
Neben der mechanischen<br />
Sicherheit, der Basis in<br />
Sachen Einbruchsschutz,<br />
„sind nach oben keine<br />
Grenzen gesetzt“, sagt<br />
Bernhard Ditsch, der mit<br />
seinem Unternehmen<br />
unter anderem zahlreiche<br />
Villen <strong>um</strong> Ammersee <strong>und</strong><br />
Starnberger See sowie München-<br />
Grünwald mit Sicherheitstechnik<br />
ausgestattet hat – hochrangige<br />
Politiker, Fußballprofis <strong>und</strong> Großunternehmen<br />
gehören ebenso<br />
z<strong>um</strong> K<strong>und</strong>enstamm wie einfache<br />
Bürger, Kleinbetriebe sowie soziale<br />
<strong>und</strong> behördliche Einrichtungen.<br />
Auf Mechanik folgt<br />
Elektrik<br />
Wer sein intimstes Reich noch<br />
besser schützen möchte vor Einbrechern,<br />
sollte neben der mechanischen<br />
Sicherheitstechnik<br />
auf eine Alarmanlage setzen. Die<br />
sorgt einerseits durch Sirenengeheul<br />
von bis zu 110 Dezibel sowie<br />
außen angebrachter Blitzleuchte<br />
für laut- <strong>und</strong> lichtstarke Meldung<br />
direkt vor Ort, so dass Spaziergänger<br />
<strong>und</strong> Nachbarn aufmerksam<br />
werden. Andererseits wird der<br />
Alarm weitergeleitet. Entweder<br />
direkt z<strong>um</strong> Hausbesitzer, der z<strong>um</strong><br />
Beispiel eine Nachricht aufs Handy<br />
bekommt. Oder in eine Notrufserviceleitstelle<br />
in München oder<br />
Wolfratshausen, <strong>die</strong> <strong>um</strong>gehend<br />
<strong>die</strong> Polizei informiert. Und, falls<br />
mit dem Alarmanlagen-Besitzer<br />
vereinbart, einen ihrer Revier-<br />
Bernhard Ditsch erklärt im Ausstellungsra<strong>um</strong> <strong>die</strong> Bestandteile<br />
einer g<strong>r<strong>und</strong></strong>soliden Alarmanlage.<br />
46 | tassilo
fahrer zur Einbruchsstelle schickt.<br />
<strong>Das</strong> Hirn einer Alarmanlage ist<br />
<strong>die</strong> Zentrale, an <strong>die</strong> per Funk oder<br />
Verkabelung im Rahmen einer sogenannten<br />
Außenhautsicherung<br />
verschiedene Melder geknüpft<br />
sind – hauptsächlich Magnetkontakte,<br />
angebracht an Fenster <strong>und</strong><br />
Türen, aber auch Glasbruchmelder,<br />
integriert in Glasscheiben.<br />
Bei einer Ra<strong>um</strong>überwachung<br />
werden zur Fallensicherung Bewegungsmelder<br />
in zentralen Rä<strong>um</strong>en<br />
installiert. Zudem kann <strong>die</strong><br />
Außenhautsicherung mit einer<br />
Ra<strong>um</strong>überwachung kombiniert<br />
werden. Damit der Alarm auslöst,<br />
muss <strong>die</strong> Anlage, <strong>die</strong> mit einer<br />
vernünftigen Basisausstattung<br />
bei <strong>r<strong>und</strong></strong> 3 500 Euro beginnt, vom<br />
Besitzer meist mit einem elektronischen<br />
Schlüssel (Chip) scharf<br />
geschaltet werden. Vor dem Bettgehen<br />
intern, vor dem Verlassen<br />
des Hauses extern.<br />
Warnung vor<br />
unseriösen Anlagen<br />
Videoüberwachung bringt im Falle<br />
eines Einbruches eher weniger,<br />
da Einbrecher in der Regel verm<strong>um</strong>mt<br />
<strong>und</strong> bei der Auswertung<br />
des Films nicht zu identifizieren<br />
sind. „Eine Videoüberwachung<br />
macht z<strong>um</strong> Beispiel Sinn, <strong>um</strong><br />
sein Ferienhaus am Gardasee<br />
vom entfernten Zuhause aus regelmäßig<br />
zu kontrollieren“, sagt<br />
Bernhard Ditsch, der bei Neuk<strong>und</strong>en<br />
größten Wert auf eine detaillierte<br />
Schwachstellenanalyse<br />
legt, „<strong>um</strong> nur das zu installieren,<br />
was wirklich sinnvoll ist“. Ditsch<br />
<strong>und</strong> Bräutigam warnen vor „sehr<br />
viel unseriösem Schwachsinn“,<br />
der in Sachen Sicherheitstechnik<br />
im Umlauf ist. Seit einiger Zeit<br />
verkauft wird z<strong>um</strong> Beispiel eine<br />
Alarmanlage, <strong>die</strong> angeblich automatisch<br />
erkennt, ob <strong>die</strong> zur Türe<br />
hereintretende Person bekannt<br />
oder fremd <strong>und</strong> somit ein Einbrecher<br />
ist. „Eine sehr fehleranfällige<br />
Anlage, <strong>die</strong> in Wahrheit auf den<br />
veränderten Luftdruck durch das<br />
Auf- <strong>und</strong> Z<strong>um</strong>achen der Haustüre<br />
reagiert, aber sicher nicht <strong>die</strong> einzelne<br />
Person erkennt“, sagt Simon<br />
Bräutigam. Die Vertreiber <strong>die</strong>ser<br />
Anlagen preisen <strong>die</strong>se sogar mit<br />
„von der Polizei empfohlen“ an,<br />
was laut Bräutigam absolut nicht<br />
stimme. Kurz <strong>um</strong>: Wer sein Haus<br />
vor Wohnungseinbrechern seriös<br />
schützen möchte, muss Geld in<br />
<strong>die</strong> Hand nehmen – <strong>und</strong> sich von<br />
anerkannten Experten beraten<br />
lassen. Z<strong>um</strong> Beispiel von Simon<br />
Bräutigam <strong>und</strong> Bernhard Ditsch. js<br />
Sogenannte Alarmspinnen auf<br />
Glasscheiben können auch Teil<br />
einer Alarmanlage sein.<br />
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<strong>Tassilo</strong>land I Der Energieausweis<br />
ist ein praktisches Instr<strong>um</strong>ent zur<br />
energetischen Beurteilung von<br />
Gebäuden <strong>und</strong> gibt Aufschluss<br />
über Verbrauch <strong>und</strong> Emission. Eigentümer<br />
sowie Vermieter sind<br />
verpflichtet, ihn bei einem Nutzerwechsel<br />
oder Verkauf vorzulegen.<br />
Ausgestellt wird er unter anderem<br />
durch viele Schornsteinfeger.<br />
Ausstellung nur durch<br />
qualifizierte Fachleute<br />
Die Energieeinsparverordnung,<br />
kurz EnEV genannt, schreibt für fast<br />
alle Gebäude einen sogenannten<br />
Energieausweis vor. Er ist ein äußerst<br />
hilfreiches Mittel, wenn es<br />
dar<strong>um</strong> geht, den energetischen Ist-<br />
Zustand eines Gebäudes zu beurteilen.<br />
Alle ab Mai 2014 erstellten<br />
Energieausweise verfügen außerdem<br />
über eine Energieeffizienzklasse,<br />
wie sie von Elektrogeräten<br />
bekannt ist. Die Skala reicht von A+<br />
bis H, wobei nur <strong>die</strong> Klassen A <strong>und</strong><br />
B dem heutigen Neubaustandard<br />
entsprechen. Der Ausweis muss für<br />
jedes Objekt ausgestellt werden,<br />
das neu gebaut, neu vermietet,<br />
verkauft oder energetisch saniert<br />
wird, <strong>und</strong> ist zehn Jahre lang gültig.<br />
Ausgestellt werden darf das Dok<strong>um</strong>ent<br />
nur von qualifizierten Fachleuten.<br />
Dazu zählen unter anderem<br />
auch viele Schornsteinfeger.<br />
Eigentümer <strong>und</strong> Vermieter müssen<br />
den Energieausweis bei Nutzerwechsel<br />
oder Verkauf ungefragt<br />
vorlegen <strong>und</strong> bereits im Inserat<br />
<strong>die</strong> zentralen Daten angeben. Wer<br />
<strong>die</strong>ser Pflicht nicht nachkommt,<br />
riskiert ein Bußgeld von bis<br />
zu 14 000 Euro. Lediglich Baudenkmäler<br />
sowie kleine Gebäude<br />
mit einer Nutzfläche mit<br />
bis zu 50 Quadratmetern sind<br />
von der Ausweispflicht freigestellt.<br />
Zwar verpflichtet <strong>die</strong><br />
EnEV Eigentümer nur selten zu<br />
einer Nachrüstung, im Falle eines<br />
hohen Energiebedarfes ist<br />
jedoch immer zu einer Dämmung<br />
oder Heizungsmodernisierung zu<br />
raten, so <strong>die</strong> Experten des Schornsteinfegerhandwerks.<br />
Auch für Gebäudeeigentümer,<br />
<strong>die</strong> eigentlich<br />
von der Pflicht befreit sind, ist <strong>die</strong><br />
Erstellung eines Energieausweises<br />
gegebenenfalls in Verbindung mit<br />
Modernisierung <strong>und</strong> Fördermitteln<br />
äußerst sinnvoll. Denn ein energetisch<br />
hochwertiges Zuhause erhöht<br />
nicht nur den Wert der Immobilie,<br />
sondern auch den Wohnkomfort<br />
<strong>und</strong> spart außerdem bares Geld.<br />
<strong>Das</strong> steht im<br />
Energieausweis<br />
<strong>Das</strong> steckbriefartige Dok<strong>um</strong>ent<br />
<strong>um</strong>fasst fünf Seiten, <strong>die</strong> über <strong>die</strong><br />
energetischen Eigenschaften eines<br />
Gebäudes informieren. Wer<br />
sich einen solchen Energieausweis<br />
genauer ansieht, entdeckt vor<br />
allem Farben <strong>und</strong> Zahlen. Zwar<br />
erscheint der Inhalt auf den ersten<br />
Blick kompliziert, er lässt sich<br />
jedoch leicht erschließen <strong>und</strong> gibt<br />
tiefe Einblicke in <strong>die</strong> energetische<br />
Gebäudesubstanz. Auf Seite eins<br />
sind zunächst <strong>die</strong> g<strong>r<strong>und</strong></strong>legenden<br />
Angaben z<strong>um</strong> Objekt zu finden,<br />
wie etwa <strong>die</strong> Anschrift, das Baujahr<br />
<strong>und</strong> <strong>die</strong> Nutzfläche. Ebenso ist<br />
angegeben, wie der Energieausweis<br />
erstellt wurde: auf Basis einer<br />
Berechnung oder durch Auswertung<br />
des tatsächlichen Verbrauchs.<br />
Wurde der Verbrauch berechnet,<br />
so finden sich auf Seite zwei <strong>die</strong><br />
weiteren Energiekennwerte wie<br />
etwa das Berechnungsverfahren,<br />
<strong>die</strong> etwaige Nutzung erneuerbarer<br />
Energien <strong>und</strong> natürlich der<br />
Bedarf. Wurde der Energiebedarf<br />
auf Basis des tatsächlichen Verbrauchs<br />
ermittelt, so gibt hierüber<br />
Seite drei weitere Auskünfte. Hier<br />
sind Primär- <strong>und</strong> Endenergiebedarf<br />
des Gebäudes zu finden, <strong>die</strong><br />
Daten der Verbrauchserfassung<br />
<strong>und</strong> eine Skala z<strong>um</strong> Vergleich des<br />
Endenergiebedarfs. Auf Seite vier<br />
schließlich finden sich mögliche<br />
Empfehlungen zu kostengünstigen<br />
Modernisierungsmaßnahmen in<br />
Bezug auf Energieeinsparung, wie<br />
etwa eine Fassadendämmung oder<br />
<strong>die</strong> Erneuerung der Heizungsanlage.<br />
Auf Seite fünf werden abschließend<br />
<strong>die</strong> wichtigsten Begriffe des<br />
Energieausweises erläutert, wie<br />
etwa der Primär- <strong>und</strong> Endenergiebedarf.<br />
Weitere Informationen sind<br />
unter www.schornsteinfeger.de erhältlich.<br />
tdx Quelle: LIV Schornsteinfegerhandwerk<br />
48 | tassilo
Am 14. <strong>und</strong> 15. <strong>April</strong> in der Kreisstadt<br />
6. Energiemesse in der<br />
<strong>Weilheim</strong>er Stadthalle<br />
<strong>Weilheim</strong> I Für <strong>die</strong> ‚Energiewende‘<br />
müssen alle anpacken, aber<br />
sie ist machbar“, ist sich Wolfgang<br />
Haas, Geschäftsführer der Energieberatung<br />
Ammer-Lech-Loisach<br />
<strong>und</strong> Leiter der mittlerweile sechsten<br />
Auflage der Energiemesse<br />
<strong>Weilheim</strong>, sicher. In Kooperation<br />
mit der Sparkasse Oberland, der<br />
Standortförderung des Landkreises<br />
<strong>Weilheim</strong>-Schongau <strong>und</strong> der<br />
Energiewende Oberland ist es erneut<br />
gelungen, zahlreiche Firmen<br />
<strong>und</strong> Organisationen, <strong>die</strong> sich mit<br />
den Themen Energieeinsparung,<br />
Energieeffizienz <strong>und</strong> erneuerbare<br />
Energien beschäftigen, in <strong>die</strong><br />
<strong>Weilheim</strong>er Stadthalle einzuladen.<br />
Mit der Messe will <strong>die</strong> Energieberatung<br />
Ammer-Lech-Loisach eine<br />
Hilfestellung geben <strong>und</strong> ihren Teil<br />
zur „Energiewende“ beitragen. Offizielle<br />
Eröffnung mit Messe<strong>r<strong>und</strong></strong>gang<br />
ist am Samstag, 14. <strong>April</strong>, <strong>um</strong><br />
10 Uhr. Die Ausstellung endet <strong>um</strong> 17<br />
Uhr. Auch am Sonntag (15.04.) öffnet<br />
<strong>die</strong> sechste <strong>Weilheim</strong>er Energiemesse<br />
von 10 bis 17 Uhr.<br />
Bei einem Spaziergang durch <strong>die</strong><br />
Stadthalle <strong>und</strong> den Außenbereich<br />
können sich interessierte Besucher<br />
einen Überblick über aktuelle <strong>und</strong><br />
innovative Heizsystem verschaffen<br />
oder Informationen über Wärmedämmverb<strong>und</strong>systeme<br />
sowie deren<br />
korrekte Verwendung <strong>und</strong> Verarbeitung<br />
einholen. Es ist zudem<br />
möglich, energetisch optimierte<br />
Fenster zu besichtigen, sich mit<br />
dem Thema „kontrollierte“ Wohnra<strong>um</strong>lüftung<br />
auseinanderzusetzen<br />
oder über eine Photovoltaik-<br />
Anlage inklusive Stromspeicher<br />
zu informieren. Ob Neubau oder<br />
Altbausanierung, es wird erneut<br />
ein breites Spektr<strong>um</strong> an Fachfirmen<br />
<strong>und</strong> Organisationen mit vielen<br />
Experten vor Ort sein. Eine Fachvortragsreihe<br />
<strong>r<strong>und</strong></strong>et das Angebot<br />
der Energiemesse ab: Samstag <strong>und</strong><br />
Sonntag erfahren Besucher in einzelnen<br />
Präsentation von Neuheiten<br />
am Markt <strong>und</strong> aktuellen Entwicklungen<br />
in den großen Bereichen<br />
Energie <strong>und</strong> Klima. Referenten von<br />
Herstellerfirmen einerseits <strong>und</strong><br />
unabhängigen Energieberatern<br />
andererseits gewährleisten, dass<br />
<strong>die</strong> Themen von unterschiedlichen<br />
Seiten beleuchtet werden.<br />
Stabile Zahlen<br />
seit 2009<br />
Nachdem es in Penzberg mit dem<br />
Energie- <strong>und</strong> Baufor<strong>um</strong> bereits<br />
eine ähnliche Ausstellung gab,<br />
wurde der Wunsch nach einem<br />
vergleichbaren Angebot in <strong>Weilheim</strong><br />
laut. Wolfgang Haas <strong>und</strong><br />
seine Mitstreiter versuchten also,<br />
eine Energiemesse in <strong>Weilheim</strong><br />
zu etablieren. Sowohl Anzahl der<br />
Aussteller, als auch Besucherzahlen,<br />
<strong>die</strong> meist bei <strong>r<strong>und</strong></strong> 1000<br />
liegen, haben sich seit der ersten<br />
Auflage im Jahr 2009 ka<strong>um</strong> verändert.<br />
„Lieber klein <strong>und</strong> fein“,<br />
spricht Wolfgang Haas <strong>die</strong> Tatsache<br />
an, dass für teilnehmende<br />
Firmen ohnehin <strong>die</strong> Qualität der<br />
Besucher entscheidender sei als<br />
<strong>die</strong> Quantität. Und genau darin<br />
sieht der Messeleiter den Vorteil<br />
der <strong>Weilheim</strong>er Energiemesse:<br />
„Die Aussteller waren in der Vergangenheit<br />
stets begeistert von<br />
der Intensität der Gespräche.“<br />
Der Eintritt zur Messe beträgt 3,50<br />
Euro, Kinder bis 14 Jahren sind frei.<br />
Über das detaillierte Programm<br />
informiert <strong>die</strong> Internetseite (www.<br />
energiemesse-weilheim.de). Sie<br />
hält zudem <strong>die</strong> Kontaktdaten für<br />
interessierte Unternehmen bereit,<br />
schließlich sind noch wenige Aussteller-Restplätze<br />
verfügbar. tis<br />
märz / april <strong>2018</strong> | 49<br />
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Spezialist für Handchirurgie Dr. Carsten Hopf verstärkt Schongauer Ärzteteam<br />
Unfallchirurgie <strong>und</strong> Orthopä<strong>die</strong><br />
erweitern Leistungsspektr<strong>um</strong><br />
Sonderveröffentlichung der<br />
Schongau | Chefarzt Dr. Thomas<br />
Löffler leitet seit <strong>r<strong>und</strong></strong> zweieinhalb<br />
Jahren <strong>die</strong> Klinik für Unfallchirurgie<br />
<strong>und</strong> Orthopä<strong>die</strong> in der Krankenhaus<br />
GmbH <strong>Weilheim</strong>-Schongau.<br />
Dabei erweitert er das medizinische<br />
Spektr<strong>um</strong> der Fachklinik<br />
schrittweise <strong>um</strong> weitere Schwerpunkte.<br />
Einer davon ist <strong>die</strong> Handchirurgie,<br />
für <strong>die</strong> seit November<br />
2017 Dr. Carsten Hopf als Spezialist<br />
zur Verfügung steht, schließlich<br />
ist <strong>die</strong> Hand eines der wichtigsten<br />
Körperteile des Menschen. War<strong>um</strong><br />
das so ist <strong>und</strong> was <strong>die</strong> Hand so<br />
komplex macht, erklären Chefarzt<br />
Dr. Thomas Löffler <strong>und</strong> Dr. Carsten<br />
Hopf im Interview mit „tassilo“.<br />
Sie geben darüber hinaus Einblick<br />
in ihre Tätigkeit als Chirurgen <strong>und</strong><br />
berichten, was <strong>die</strong> Krankenhaus<br />
GmbH in der Unfallchirurgie <strong>und</strong><br />
Orthopä<strong>die</strong> so besonders macht.<br />
Modell Handskelett<br />
mit Bändern <strong>und</strong> Muskeln.<br />
Foto: <strong>2018</strong>, 3B Scientific GmbH, Hamburg<br />
Dr. Hopf, war<strong>um</strong> das Spezialgebiet<br />
„Hand“?<br />
Dr. Hopf: Handchirurgie hat mich<br />
schon während der unfallchirurgischen<br />
Ausbildung fasziniert. Da<br />
ist der Funke übergesprungen, obwohl<br />
<strong>die</strong> Hand im Fach Anatomie<br />
während des Studi<strong>um</strong>s immer ein<br />
Graus war. Wenn man sich dann<br />
aber ein wenig in <strong>die</strong> Handchirurgie<br />
vertieft, ist das ein faszinierendes<br />
Gebiet. <strong>Das</strong> Zusammenspiel<br />
der vielen Knochen, Sehnen, Muskeln<br />
<strong>und</strong> auch des Nervensystems.<br />
Je tiefer ich in das Fachgebiet eingedrungen<br />
bin, desto größer wurde<br />
das Gebiet. Da habe ich dann<br />
auch verstanden, war<strong>um</strong> es Sinn<br />
macht, dass es <strong>die</strong> Subspezialisierung<br />
„Handchirurgie“ seit über 20<br />
Jahren gibt.<br />
Wie sind Sie letztlich bei der Krankenhaus<br />
GmbH gelandet?<br />
Dr. Hopf: Meine Ausbildung z<strong>um</strong><br />
Unfallchirurgen absolvierte ich<br />
im Klinik<strong>um</strong> Fulda. Da gab es einen<br />
Handchirurgen, der in mir <strong>die</strong><br />
Leidenschaft für das komplizierte<br />
<strong>und</strong> faszinierende Konstrukt Hand<br />
geweckt hat. Ich hatte das große<br />
Glück, dann als Oberarzt nach Erfurt<br />
gehen zu dürfen, <strong>um</strong> dort <strong>die</strong><br />
Handchirurgie zu übernehmen.<br />
Hier war man mit der winkelstabilen<br />
Osteosynthese von Radiusfrakturen<br />
Vorreiter, es wurden also<br />
<strong>die</strong> ersten Handgelenksfrakturen<br />
mit winkelstabilen Implantaten<br />
versorgt. Nach Erfurt habe ich<br />
jetzt zehn Jahre <strong>die</strong> Handchirurgie<br />
in Pfronten geleitet <strong>und</strong> führte<br />
dort alle gängigen Operationen an<br />
der Hand <strong>und</strong> den Fingern durch,<br />
inklusive aufwendiger Rekonstruktionen,<br />
Teilversteifungen <strong>und</strong><br />
Implantationen von künstlichen<br />
Gelenken. Auch bekam ich <strong>die</strong><br />
Möglichkeit, meine chirurgischen<br />
Kenntnisse auf das komplette Feld<br />
der oberen Extremitäten auszudehnen<br />
durch operative Mitbehandlung<br />
von Erkrankungen im<br />
Bereich der Schulter <strong>und</strong> des Ellenbogens.<br />
Seit November bin ich<br />
in Schongau, <strong>um</strong> auch hier <strong>die</strong><br />
Handchirurgie zu etablieren.<br />
Dr. Löffler, wie ist <strong>die</strong> Klinik für Unfallchirurgie<br />
<strong>und</strong> Orthopä<strong>die</strong> bei der<br />
Krankenhaus GmbH derzeit aufgestellt?<br />
Dr. Löffler: Da muss ich ein bisschen<br />
ausholen: Die Medizin wird ja immer<br />
spezialisierter. Früher behandelte<br />
der Generalchirurg alles. Von<br />
der Speiseröhre, über den Magen,<br />
über künstliche Hüfte, Bauchaortenaneurysma<br />
<strong>und</strong> in der Nacht noch<br />
schnell den Schädel aufgebohrt.<br />
Diese breite Fächerung kann<br />
ein einzelner Operateur heute<br />
gar nicht mehr leisten. Man<br />
muss sich also spezialisieren<br />
in Bauchchirurgie, Neurochirurgie,<br />
Unfallchirurgie oder<br />
Gefäßchirurgie. Aber selbst<br />
innerhalb eines Fachbereiches,<br />
in unserem Fall in<br />
der Orthopä<strong>die</strong> <strong>und</strong><br />
Unfallchirurgie,<br />
schafft man es fast nicht mehr,<br />
das gesamte Spektr<strong>um</strong> auf höchstem<br />
Niveau anzubieten. Deshalb<br />
versuchen wird zunehmend auch<br />
innerhalb unseres Teilbereiches,<br />
Schwerpunkte zu bilden.<br />
Wie sieht das genau aus?<br />
Dr. Löffler: Natürlich müssen Oberärzte<br />
ein recht großes Spektr<strong>um</strong><br />
an Basisversorgung anbieten <strong>und</strong><br />
abdecken. Wir versuchen dennoch,<br />
dass sich der eine mehr – wie Dr.<br />
Hopf – auf <strong>die</strong> oberen Extremitäten<br />
konzentriert, sich entsprechend<br />
fortbildet. Der nächste konzentriert<br />
sich mehr auf <strong>die</strong> Endoprothetik<br />
<strong>und</strong> Revisions-<br />
Endoprothetik bis hin zu<br />
schwierigsten Eingriffen<br />
–<br />
wir ersetzen<br />
Chefarzt Dr. Thomas Löffler (re.)<br />
im Gespräch mit Dr. Carsten Hopf,<br />
Spezialist für Handchirurgie.
ja ganze Oberschenkel endoprothetisch.<br />
Ein weiterer konzentriert<br />
sich mehr auf spezielle unfallchirurgische<br />
Eingriffe. Fußchirurgie ist<br />
ein Stichwort, ebenso wie Sport-<br />
Tra<strong>um</strong>atologie. Natürlich ist das<br />
kein Prozess, den man von heute<br />
auf morgen abbilden kann. Zudem<br />
ist es immer schön, wenn das nicht<br />
an einer Person hängt, sondern<br />
es möglichst auch einen Vertreter<br />
gibt. Wir möchten also das Team<br />
weiter ausbauen, was natürlich<br />
schwierig ist. Mann kann nicht einkaufen<br />
<strong>und</strong> dann <strong>die</strong> Leistung bringen,<br />
sondern das Personal folgt<br />
immer der Vorleistung.<br />
Welchen Vorteil haben <strong>die</strong> Patienten<br />
– abgesehen von der zusätzlichen<br />
Kompetenz?<br />
Dr. Löffler: Wir sind momentan<br />
dabei, innerhalb des Teams, sozusagen<br />
das „Crossover“ mit <strong>Weilheim</strong><br />
weiter voranzutreiben, <strong>die</strong><br />
Verzahnung innerhalb der GmbH<br />
noch enger zu gestalten. Damit der<br />
Patient nicht mehr z<strong>um</strong> Chirurgen<br />
verlegt werden muss, sondern der<br />
Chirurg z<strong>um</strong> Patienten kommt, so<br />
dass auch immer der Kollege, der<br />
<strong>die</strong> entsprechende Expertise hat,<br />
innerhalb des Klinikverb<strong>und</strong>es in<br />
<strong>Weilheim</strong> oder eben in Schongau<br />
operiert.<br />
Dr. Hopf, nach nun knapp vier Monaten<br />
bei der Krankenhaus GmbH:<br />
Wie war der Start?<br />
Dr. Hopf: Ich bin sehr gut<br />
aufgenommen worden.<br />
Gerade <strong>die</strong> erste Woche,<br />
das habe ich<br />
von mensch-<br />
licher<br />
Seite noch nicht erlebt. <strong>Das</strong> Haus<br />
ist ja doch ein wenig größer <strong>und</strong><br />
verschachtelter. <strong>Das</strong> Team funktioniert<br />
gut <strong>und</strong> ist sehr herzlich.<br />
<strong>Das</strong> braucht man aber auch, <strong>um</strong><br />
das Arbeitsaufkommen zu bewältigen.<br />
Auch vom Management<br />
wurde mir unter <strong>die</strong> Arme gegriffen.<br />
Da war <strong>die</strong> Unterstützung da,<br />
man hatte etwa <strong>die</strong> Instr<strong>um</strong>ente<br />
schon bestellt. Ich konnte praktisch<br />
vom ersten Tag an loslegen.<br />
Geben Sie uns einen Einblick in <strong>die</strong><br />
Arbeit der Handchirurgie.<br />
Dr. Hopf: Verletzungen <strong>und</strong> Erkrankungen<br />
an Händen <strong>und</strong> Fingern<br />
sind sehr häufig <strong>und</strong> folgenreich,<br />
da privat <strong>und</strong> beruflich <strong>die</strong> Kraft<br />
<strong>und</strong> Geschicklichkeit der Hände<br />
enorm wichtig sind. Nicht erkannte<br />
oder übersehende Verletzungen<br />
der Hand machen sich oft erst nach<br />
Jahren bemerkbar <strong>und</strong> können <strong>die</strong><br />
Handfunktion erheblich einschränken.<br />
So ist es wichtig, dass Frakturen<br />
mit Gelenkbeteiligung so operiert<br />
werden, dass eine Benutzung<br />
der Hand ohne Ausfälle baldmöglichst<br />
gewährleistet werden kann.<br />
Dabei gibt es unterschiedliche,<br />
individuelle <strong>und</strong> spezielle Operationsverfahren,<br />
<strong>die</strong> an <strong>die</strong> unterschiedlichen<br />
Ansprüche <strong>und</strong> Bedürfnisse<br />
der Patienten angepasst<br />
werden. Dafür ist eine konzentrierte<br />
Arbeit mit Lupenbrille auch über<br />
mehrere St<strong>und</strong>en notwendig. Hier<br />
benötigt man eine Klinik mit einem<br />
breitgefächerten Portfolio. Nahezu<br />
das komplette Spektr<strong>um</strong> der Handchirurgie<br />
kann jetzt in <strong>Weilheim</strong><br />
<strong>und</strong> Schongau angeboten werden.<br />
Dr. Löffler: Wenn der Rettungs<strong>die</strong>nst<br />
einen verletzten Patienten<br />
brachte <strong>und</strong> wir feststellten, dass<br />
<strong>die</strong>ser etwas Spezielleres hatte,<br />
mussten wir ihn tatsächlich<br />
verlegen.<br />
Da hat unsere Expertise<br />
als Unfallchirurgen<br />
nicht mehr<br />
ausgereicht. Es ist<br />
einfach eine spezielle<br />
handchirurgische Kompetenz<br />
gefragt, schließlich arthroskopieren<br />
Handchirurgen unter<br />
anderem auch. Unser Ziel<br />
ist es, dass wir Ansprechpartner<br />
werden für Probleme,<br />
von denen heut ka<strong>um</strong> jemand<br />
denkt, dass man sie in unseren<br />
Krankenhäusern behandeln kann.<br />
Welche Besonderheiten bietet <strong>die</strong><br />
Unfallchirurgie <strong>und</strong> Orthopä<strong>die</strong><br />
sonst?<br />
Dr. Löffler: Hier komme ich immer<br />
wieder auf <strong>die</strong> Alterstra<strong>um</strong>atologie<br />
zurück, weil mir alte Menschen am<br />
Herzen liegen. Früher war das so,<br />
dass Patienten mit immobilisierenden<br />
Beckenbrüchen einfach ins<br />
Bett gelegt wurden <strong>und</strong> man gesagt<br />
hat, es würde von selbst heilen.<br />
Die Leute waren dann acht Wochen<br />
ans Bett gefesselt <strong>und</strong> kamen nicht<br />
mehr raus. Sie sind z<strong>um</strong> Großteil<br />
echte Pflegefälle geworden oder<br />
sogar an den Komplikationen <strong>die</strong>ses<br />
therapeutischen Nihilismusses<br />
verstorben. Heutzutage wird zwar<br />
zunächst aggressiver wirkend therapiert,<br />
was aber letztlich für Patienten<br />
schonender ist. Und zwar wenn<br />
immer möglich über minimalinvasive<br />
Techniken. Z<strong>um</strong> Teil dauert<br />
eine OP nur 45 Minuten <strong>und</strong><br />
ist nahezu ohne Blutverlust. Wir<br />
sind da schon sehr frühzeitig auf<br />
den Zug aufgesprungen, dass alten<br />
Patienten sehr wohl auch Operationen<br />
zugemutet werden können,<br />
sofern es der Funktionalität <strong>und</strong><br />
Mobilisierbarkeit <strong>die</strong>nt. Zudem<br />
bieten wir <strong>die</strong> komplette Palette an<br />
Endoprothetik <strong>und</strong> Revisions-Endoprothetik.<br />
Oder auch Operationen<br />
in der Zusammenarbeit<br />
mit unserem Wirbelsäulenzentr<strong>um</strong><br />
mit Dr.<br />
Soldner.<br />
Sie sprechen es an: Interdisziplinarität<br />
spielt<br />
eine große Rolle.<br />
Dr. Löffler: Ja. Unfallchirurgisch<br />
ist <strong>die</strong> Zusammenarbeit<br />
mit der<br />
Anästhesie <strong>und</strong> Inten-<br />
> > > Kontakt<br />
Klinik für Unfallchirurgie <strong>und</strong> Orthopä<strong>die</strong><br />
Sekretariat <strong>Weilheim</strong><br />
Birgit Hirthammer<br />
Telefon: 0881 / 188-593<br />
Telefax: 0881 / 188-679<br />
Mail: wm-zmc@kh-gmbh-ws.de<br />
Dr. Carsten Hopf (li.) <strong>und</strong> Dr. Thomas Löffler<br />
von der Unfallchirurgie <strong>und</strong> Orthopä<strong>die</strong>.<br />
sivmedizin natürlich<br />
<strong>die</strong> unmittelbarste. Wir<br />
haben an beiden Standorten<br />
wirklich differenzierte<br />
Narkosetechniken.<br />
Es werden spezielle<br />
Katheterverfahren verwendet,<br />
es werden<br />
Rückenmarksnarkosen<br />
durchgeführt. All das,<br />
was heutzutage Standard<br />
ist, funktioniert.<br />
Wir haben verschiedene<br />
schmerztherapeutische<br />
Möglichkeiten in Absprache<br />
mit der Anästhesie. Wenn es <strong>um</strong><br />
preoperative Einschätzungen der<br />
Operationsfähigkeit geht, arbeiten<br />
natürlich Chirurgen <strong>und</strong> Internisten<br />
sehr eng zusammen. <strong>Das</strong> Schöne<br />
an kleinen Häusern ist, dass auf<br />
ganz unkomplizierte Art <strong>und</strong> Weise<br />
<strong>und</strong> auf dem kleinen Dienstweg<br />
entsprechende Lösungen erreicht<br />
werden. Besonders erwähnenswert<br />
ist <strong>die</strong> Zusammenarbeit mit<br />
unserem Zentr<strong>um</strong> für Altersmedizin.<br />
Von der Synergie – perfekt.<br />
Chirurgen machen das, was sie am<br />
besten können, nämlich operieren.<br />
Die Geriater begleiten hingegen<br />
alte Menschen in ihrem sensiblen<br />
System medikamentös. Viele Krankenhäuser<br />
hätten das gerne. Da<br />
haben wir großes Glück.<br />
Dr. Hopf: Die Zusammenarbeit<br />
mit den Geriatern läuft wirklich<br />
komplikationsfrei. Wenn ein älterer<br />
Patient aus der häuslichen<br />
Umgebung wegen eines Unfalls<br />
rausgerissen wird, ist es gut, dass<br />
<strong>die</strong>ser nicht jede Station durchlaufen<br />
muss. Notaufnahme, unfallchirurgische<br />
Station, vielleicht<br />
noch Intensivstation <strong>und</strong> dann<br />
erst Reha. Es macht Sinn, dass der<br />
Geriater das in enger Abstimmung<br />
mit dem Chirurgen steuert. Fantastisch,<br />
dass das angeboten wird. Ein<br />
Riesenaufwand, aber <strong>die</strong> Patienten<br />
profitieren davon. Bezüglich der<br />
Handchirurgie ist <strong>die</strong> Zusammenarbeit<br />
mit den Internisten noch<br />
sehr wichtig. Vor allem wegen<br />
Stoffwechselerkrankungen wie<br />
Gicht oder Rhe<strong>um</strong>a.<br />
Dr. Löffler, was wünscht sich der<br />
Chefarzt für <strong>die</strong> Zukunft?<br />
Dr. Löffler: <strong>Das</strong>s wir weiter auf so<br />
hohem Niveau kommunal agieren<br />
können. <strong>Das</strong>s <strong>die</strong> Politik uns weiterhin<br />
ihr Vertrauen schenkt. <strong>Das</strong>s<br />
wir auch als kleine Häuser in der<br />
Form weiter bestehen <strong>und</strong> durchaus<br />
noch einzelne Teilbereiche<br />
weiter entwickeln oder ausbauen.<br />
Speziell auf unserem Gebiet wollen<br />
wir <strong>die</strong> einzelnen Teilbereiche in<br />
immer noch größeren Spezialiserungsgraden<br />
weiterentwickeln <strong>und</strong><br />
abbilden. <br />
tis<br />
Sekretariat Schongau<br />
Sarah Schmid<br />
Telefon: 08861 / 215-292<br />
Telefax: 08861 / 215-693<br />
Mail: sog-unfallchirurgie@kh-gmbh-ws.de<br />
märz / april <strong>2018</strong> | 51
Kliniken für Allgemein- <strong>und</strong> Viszeralchirurgie<br />
Minimal-invasive Operationen<br />
in <strong>Weilheim</strong> <strong>und</strong> Schongau<br />
<strong>Weilheim</strong> / Schongau | „Haben Sie<br />
noch Fragen?“ Mit <strong>die</strong>sen Worten<br />
beendet Prof. Dr. Reinhold Lang<br />
seine ausführliche Aufklärung für<br />
<strong>die</strong> Operation am nächsten Tag.<br />
Der Patient hat Krebs am Enddarm<br />
<strong>und</strong> wird morgen im Krankenhaus<br />
<strong>Weilheim</strong> operiert. Chefarzt Prof.<br />
Lang ist Spezialist auf <strong>die</strong>sem<br />
Gebiet. Er wird den Krebs minimal-invasiv,<br />
heißt mit der Schlüssellochtechnik,<br />
entfernen <strong>und</strong><br />
versuchen, auf einen künstlichen<br />
Darmausgang zu verzichten.<br />
Prof. Dr. Reinhold Lang<br />
Zur gleichen Zeit, 30 Kilometer entfernt,<br />
steht Chefarzt Dr. Michael Platz in der<br />
Endoskopie-Abteilung des Krankenhauses<br />
Schongau. Die Internisten haben ihn<br />
gebeten, sich einen Bef<strong>und</strong> anzusehen:<br />
„Hier ist <strong>die</strong> Engstelle <strong>und</strong> hier sind <strong>die</strong><br />
entzündeten Divertikel …“, erklärt der Internist<br />
dem Chirurgen. <strong>Das</strong> ist Teil einer<br />
gelebten Zusammenarbeit, wird Dr. Platz<br />
später sagen. „Sobald <strong>die</strong> Kollegen einen<br />
zu operierenden Bef<strong>und</strong> entdecken, rufen<br />
sie uns zur Untersuchung hinzu. Wir können<br />
uns sofort über <strong>die</strong> Dringlichkeit <strong>und</strong><br />
das Ausmaß der Operation ein Bild machen“,<br />
erläutert Dr. Platz.<br />
Dr. Michael Platz<br />
Sonderveröffentlichung der<br />
Rekt<strong>um</strong>karzinom –<br />
eine bösartige Erkrankung des Enddarms<br />
Als Mast- oder Enddarm (Rekt<strong>um</strong>) bezeichnet man das 15 bis 18<br />
Zentimeter lange Endstück des Dickdarms, das in den Darmausgang<br />
(After) übergeht. Ein Rekt<strong>um</strong>karzinom ist ein bösartiger T<strong>um</strong>or<br />
an <strong>die</strong>sem Endstück des Dickdarms. Als Therapie wird das<br />
durch Schlüssellochtechnik besonders schonende <strong>und</strong> funktionserhaltende<br />
Operationsverfahren TME (Totale mesorektale Exzision)<br />
angewendet. Die Frage, ob ein künstlicher Ausgang, entweder permanent<br />
oder vorübergehend (als „Schutz-Stoma“) angelegt werden<br />
muss, richtet sich nach definierten chirurgischen Regeln. Z<strong>um</strong><br />
Beispiel wie fortgeschritten der T<strong>um</strong>or ist <strong>und</strong> welche Nähe z<strong>um</strong><br />
Schließmuskel besteht. Je nach Ausprägung des Mastdarmkrebses<br />
kann nach den Empfehlungen der Deutschen Krebsgesellschaft eine<br />
zusätzliche Chemo- oder Strahlentherapie erforderlich sein, deren<br />
Besonderheiten mit den Patienten ausführlich besprochen wird.<br />
Diese zusätzliche Bestrahlung mit simultaner Chemotherapie kann<br />
vor oder nach der Operation erfolgen. G<strong>r<strong>und</strong></strong>sätzlich wird <strong>die</strong> Bestrahlung<br />
mit begleitender Chemotherapie vor der Operation bevorzugt.<br />
Was ist eine Sigmadivertikulitis?<br />
Bei der Sigmadivertikulitis oder kurz: Divertikulitis liegt eine Entzündung<br />
von Aussackungen der Darmwand vor. Am häufigsten findet<br />
man Divertikel jedoch im sogenannten S-Darm (Colon sigmoide<strong>um</strong>).<br />
Dieser Abschnitt des Dickdarms ist im linken Unterbauch lokalisiert.<br />
Die jeweilige Therapie richtet sich nach dem Ausmaß der Divertikelentzündung<br />
<strong>und</strong> muss individuell entschieden werden. Im Vorderg<strong>r<strong>und</strong></strong><br />
steht zunächst immer <strong>die</strong> Behandlung der Entzündung. Diese<br />
erfolgt durch Ruhigstellung des Darms mit einer Nahrungskarenz<br />
<strong>und</strong> künstlicher Ernährung sowie aus einer Schmerzmedikation <strong>und</strong><br />
der Gabe eines Antibiotik<strong>um</strong>s. Wenn sich unter <strong>die</strong>ser konservativen<br />
Therapie <strong>die</strong> Symptome verschlechtern oder wenn von vornherein<br />
ein Durchbruch eines Divertikels mit einer Bauchfellentzündung aufgetreten<br />
ist, ist eine rasche Operation erforderlich.<br />
Prof. Dr. Lang <strong>und</strong> Dr. Platz sind Chefärzte der Kliniken für Allgemein- <strong>und</strong><br />
Viszeralchirurgie in <strong>Weilheim</strong> <strong>und</strong> Schongau. Z<strong>um</strong> Aufgabengebiet der<br />
Viszeralchirurgie gehören <strong>die</strong> Operation <strong>und</strong> Versorgung von gut- oder<br />
bösartigen Erkrankungen des Magen-Darm-Trakts. An beiden Kliniken<br />
werden in modernen Operationssälen nahezu alle Eingriffe am Bauch<br />
minimal-invasiv durchgeführt. Schwerpunktmäßig handelt es sich dabei<br />
<strong>um</strong> Eingriffe im Bereich der Adipositaschirurgie, Chirurgie bei gutartigen
Erkrankungen wie etwa Gallensteinleiden, Refluxerkrankung der Speiseröhre,<br />
Hernienchirurgie sowie der Chirurgie von gut- <strong>und</strong> bösartigen<br />
Erkrankungen des Dick- <strong>und</strong> Mastdarms, der Proktologie <strong>und</strong> der Schilddrüse.<br />
Aber auch Eingriffe an Magen, Leber <strong>und</strong> Milz werden in <strong>Weilheim</strong><br />
<strong>und</strong> Schongau nach Möglichkeit minimal-invasiv durchgeführt.<br />
Leistenbruch, Nabelbruch, Narbenbruch – was tun?<br />
Leistenbruch, Nabelbruch, Narbenbruch, Bauchwandbruch, Zwerchfellbruch:<br />
Hernien, so der Fachbegriff, zählen zu den häufigsten Diagnosen<br />
in der Bauchchirurgie. In den Kliniken in <strong>Weilheim</strong> <strong>und</strong><br />
Schongau sind <strong>die</strong> Ärzte auf <strong>die</strong> besonders schonende Behandlung<br />
von Bauchwandhernien spezialisiert. „Die Behandlung sollte<br />
heutzutage sta<strong>die</strong>ngerecht <strong>und</strong> individuell angepasst erfolgen“,<br />
sagt der leitende Oberarzt Dr. Rolland Rosniatowski. Die meisten<br />
der operierten Leistenbrüche<br />
werden mit einem Kunststoffnetz<br />
verschlossen. Entweder<br />
geschieht <strong>die</strong>s über einen<br />
Leistenschnitt von außen<br />
oder von innen endoskopisch<br />
per Bauchspiegelung (Laparoskopie).<br />
Für Bauchwandoder<br />
Narbenbrüche gilt <strong>die</strong><br />
Verstärkung der Bauchwand<br />
mit einem Kunststoffnetz,<br />
das entweder offen oder per<br />
Bauchspiegelung eingebracht<br />
wird, als das Verfahren der<br />
Wahl.<br />
Dr. Rolland Rosniatowski<br />
Jeder Mensch hat Hämorrhoiden<br />
Es handelt sich <strong>um</strong> stark durchblutete Polster aus Blutgefäßen im oberen<br />
Analkanal. Sie werden von Arterien aufgep<strong>um</strong>pt <strong>und</strong> schwellen<br />
dadurch z<strong>um</strong> Abdichten des Afters nach dem Stuhlgang automatisch<br />
an. Durch Pressen bei der Stuhlentleerung, aber auch bei Durchfall,<br />
bleiben <strong>die</strong> Hämorrhoidalpolster gestaut <strong>und</strong> werden bei der Stuhlpassage<br />
nach unten gedrückt. Dadurch werden sie mit der Zeit vergrößert,<br />
bis sie schließlich bei der Stuhlentleerung aus dem After hervortreten.<br />
Die Schädigung der Afterhaut führt zu Juckreiz, Nässen, Brennen, z<strong>um</strong><br />
Bluten sowie gelegentlich dem unbemerkten Abgang von Blut oder<br />
Schleim. Je nach Ausmaß der Schädigung redet man von Hämorrhoiden<br />
I., II. oder III. Grades. Bleiben <strong>die</strong> vorgestülpten Anteile der Analhaut<br />
<strong>und</strong> der Hämorrhoiden dauerhaft außerhalb des Afters, so spricht man<br />
von Hämorrhoiden IV. Grades.<br />
Die Vergrößerung der Hämorrhoiden allein macht aber noch keine<br />
Krankheit aus; erst wenn Beschwerden hinzukommen, redet man von<br />
einem Hämorrhoidalleiden <strong>und</strong> nur <strong>die</strong>ses muss behandelt werden.<br />
Die Ärzte der Krankenhaus GmbH untersuchen schonend <strong>und</strong> beraten<br />
gerne.<br />
Hormonlieferant Schilddrüse<br />
Die Schilddrüse nimmt eine wichtige Aufgabe im Stoffwechsel wahr.<br />
Sie produziert <strong>die</strong> Hormone für <strong>die</strong> geistige <strong>und</strong> körperliche Entwicklung<br />
<strong>und</strong> ist verantwortlich für Kreislauf <strong>und</strong> Stress. Damit <strong>die</strong><br />
Schilddrüse genügend Hormone produzieren kann, benötigt sie das<br />
Spurenelement Jod. Dieses nehmen wir normalerweise über <strong>die</strong><br />
Nahrung in ausreichender Menge zu uns. Bei zu wenig Jod vergrößert<br />
sich <strong>die</strong> Schilddrüse <strong>und</strong> es bildet sich ein „Kropf“, was im Oberland<br />
häufig vorkommt. Produziert <strong>die</strong> Schilddrüse zu wenig Hormone,<br />
spricht man von einer Unterfunktion. Produziert sie zu viele, spricht<br />
man von einer Überfunktion. Mit Hilfe einer Ultraschalluntersuchung<br />
lassen sich Form <strong>und</strong> Größe der Schilddrüse bestimmen. Eine weitere<br />
Untersuchungsmethode ist <strong>die</strong><br />
Szintigrafie. „Die Behandlung erfolgt<br />
medikamentös oder bei Knotenbildung<br />
zur Abklärung auch<br />
operativ“, erklärt der <strong>die</strong> Schilddrüsenchirurgie<br />
leitende Oberarzt<br />
in <strong>Weilheim</strong>, Dr. Bernhard<br />
Kann. Eingriffe an der Schilddrüse<br />
werden sowohl in <strong>Weilheim</strong> als<br />
auch in Schongau angeboten. In<br />
<strong>Weilheim</strong> findet immer donnerstags<br />
<strong>die</strong> Schilddrüsensprechst<strong>und</strong>e<br />
(Terminvereinbarung unter<br />
0881 / 188-580) statt.<br />
> > > Kontakt<br />
Klinik für Allgemein- <strong>und</strong> Viszeralchirurgie<br />
Kontakt <strong>Weilheim</strong><br />
Claudia Sontheimer<br />
Telefon: 0881 / 188-580<br />
Telefax: 0881 / 188-579<br />
Dr. Bernhard Kann<br />
E-Mail: wm-allgemeinchirurgie@kh-gmbh-ws.de<br />
Kontakt Schongau<br />
Karin Nitschmann<br />
Telefon: 08861 / 215-141<br />
Telefax: 08861 / 215-142<br />
E-Mail: sog-allgemeinchirurgie@kh-gmbh-ws.de<br />
www.ges<strong>und</strong>heitsversorger2020.de<br />
märz / april <strong>2018</strong> | 53<br />
Veranstaltungen der<br />
Krankenhaus GmbH<br />
Montag, 7. <strong>März</strong>, 16.00 bis 18.00 Uhr<br />
3. Adipositas-Tag<br />
mit Prof. Dr. Reinhold Lang, Chefarzt Klinik<br />
für Allgemein- <strong>und</strong> Viszeralchirurgie<br />
Nicole Retzer, Diätassistentin<br />
Krankenhaus <strong>Weilheim</strong><br />
Montag, 7. <strong>März</strong>, 19.00 – 21.00 Uhr<br />
„Patientenverfügung,<br />
Vollmacht ... alles klar! –<br />
oder doch nicht?<br />
mit Christian Sturm,<br />
Ltd. Arzt Klinik für Innere Medizin<br />
Dr. Hans Christian Sänger,<br />
Chefarzt Zentr<strong>um</strong> für Altersmedizin –<br />
Geriatrische Rehabilitation<br />
Ballenhaus Schongau<br />
Montag, 12. <strong>März</strong>, 19.00 Uhr<br />
Krankenhaus <strong>Weilheim</strong><br />
Mittwoch, 14. <strong>März</strong>, 19.00 Uhr<br />
Krankenhaus Schongau<br />
„Krampfadern <strong>und</strong><br />
offenes Bein – Schicksal oder<br />
behandelbares Leiden?“<br />
mit Dr. Peter Ba<strong>um</strong>ann, Chefarzt Klinik<br />
für Gefäß- <strong>und</strong> Endovaskularchirurgie<br />
Mittwoch, 21. <strong>März</strong>, 17.00 Uhr<br />
Proktologie & Darmkrebs<br />
mit Dr. Michael Platz, Chefarzt Klinik<br />
für Allgemein- <strong>und</strong> Viszeralchirurgie<br />
Dr. Jochen Dresel, Chefarzt Klinik<br />
für Innere Medizin<br />
Ballenhaus Schongau<br />
Mittwoch, 18. <strong>April</strong>, 19.00 Uhr<br />
„Ist Hüftersatz eine Lösung?<br />
mit Dr. Thomas Löffler, Chefarzt Klinik<br />
für Unfallchirurgie <strong>und</strong> Orthopä<strong>die</strong><br />
Krankenhaus Schongau<br />
Donnerstag, 19. <strong>April</strong>, 17.00 – 19.00 Uhr<br />
Präsentation Klinik für Innere<br />
Medizin Schongau<br />
mit Dr. Jochen Dresel <strong>und</strong> Team<br />
Schloßberghalle Peiting<br />
Donnerstag, 26. <strong>April</strong>, 19.00 Uhr<br />
„Wenn das Knie schmerzt“<br />
mit Dr. Thomas Löffler, Chefarzt Klinik<br />
für Unfallchirurgie <strong>und</strong> Orthopä<strong>die</strong><br />
Krankenhaus <strong>Weilheim</strong>
Aktionstag auf Gut Achberg<br />
Von der Natur lernen<br />
Achberg | Wer lebt eigentlich im<br />
Wald? Was muss ein Jagdh<strong>und</strong><br />
beherrschen? Wie verhalten sich<br />
Greifvögel <strong>und</strong> welche Fische haben<br />
in unseren Flüssen, Bächen<br />
<strong>und</strong> <strong>Seen</strong> ihren Lebensra<strong>um</strong>? <strong>Das</strong><br />
sind nur einige der<br />
Fragen, <strong>die</strong><br />
während des Aktionstages „Lernort<br />
Natur“ auf Gut Achberg bei<br />
Oberhausen beantwortet werden.<br />
1991 hatte der Deutsche Jagdverband<br />
<strong>die</strong> Initiative „Lernort Natur“<br />
ins Leben gerufen, seither<br />
bietet auch der Kreisjagdverband<br />
<strong>Weilheim</strong> regelmäßige Aktivitäten<br />
an. Denn nicht nur<br />
Erwachsene, vor allem<br />
auch Kinder unterliegen<br />
heutzutage<br />
immer häufiger<br />
Irrtümern über <strong>die</strong><br />
Natur. In einer digitalen<br />
Welt mit Laptop, Spielkonsole<br />
<strong>und</strong> Smartphone<br />
wird sie immer seltener<br />
hautnah erlebt. Dabei ist<br />
es wichtiger denn je zu<br />
wissen, dass ein Schnit-<br />
<br />
zel eben<br />
nicht aus der Tiefkühltruhe kommt,<br />
das Reh nicht <strong>die</strong> Frau vom Hirsch<br />
ist <strong>und</strong> Kühe nicht zwangsläufig<br />
lila sind.<br />
Naturtag fest im<br />
Lehrplan integriert<br />
Auch <strong>die</strong> bayerischen G<strong>r<strong>und</strong></strong>schulen<br />
haben trotz unaufhaltsamer<br />
Digitalisierung längst erkannt, wie<br />
wichtig ein verantwortungsvoller<br />
Umgang mit der Natur ist <strong>und</strong><br />
daher einen „Naturtag“ in den<br />
Lehrplan integriert. Da trifft es sich<br />
gut, dass der Kreisjagdverband<br />
<strong>Weilheim</strong> hiesige G<strong>r<strong>und</strong></strong>schüler<br />
auf Gut Achberg einlädt, <strong>um</strong> dort<br />
einen spannenden <strong>und</strong> lehrreichen<br />
Aktionstag zu verbringen.<br />
Lediglich <strong>um</strong> den Transport nach<br />
Achberg müssen sich <strong>die</strong> G<strong>r<strong>und</strong></strong>schulen<br />
aus der Umgebung selbst<br />
kümmern. Ab dem Forstgut<br />
werden <strong>die</strong> Schüler von<br />
ehrenamtlichen<br />
<br />
Helfern be-<br />
treut,<br />
Abwechslungsreiche Themengebiete: Z<strong>um</strong> Lehrpfad gehört sowohl eine<br />
Fisch-Station, als auch eine H<strong>und</strong>estation.<br />
der Kreisjagdverband kümmert<br />
sich dort <strong>um</strong> alles <strong>und</strong> lässt sich<br />
den Tag, der meist Ende Juni/Anfang<br />
Juli stattfindet, durchaus etwas<br />
kosten. R<strong>und</strong> 120 Kinder aus<br />
der dritten oder vierten Klasse sind<br />
jährlich auf Gut Achberg zu Gast –<br />
<strong>und</strong> lernen fernab von Tafel, Beamer<br />
<strong>und</strong> Klassenzimmer, an verschiedenen<br />
Stationen hautnah von<br />
der Natur.<br />
Etwa bei Conny W<strong>und</strong>er, zweite<br />
Vorsitzende des Kreisjagdverbandes,<br />
<strong>die</strong> an der H<strong>und</strong>estation erklärt,<br />
was ein Jagdh<strong>und</strong> beherrschen<br />
muss. Praktische Vorführung<br />
eines Jagdh<strong>und</strong>es inklusive. Eine<br />
weitere Station ist der „Waldlehrpfad“,<br />
ein 200 Meter langer Weg,<br />
auf dem Schüler ihre Augen offen<br />
halten müssen. Um zu erkennen,<br />
welche Dinge in den heimischen<br />
Wald gehören <strong>und</strong> welche nicht.<br />
Bananen? Batterien? Wolpertinger?<br />
Diverse Vögel? Die Kinder entscheiden<br />
<strong>und</strong> lernen so an praktischen<br />
Beispielen in unmittelbarer<br />
Umgebung.<br />
Von der staatlichen Fischereianstalt<br />
aus Starnberg ist meist Fischermeister<br />
Walter Strohmeier<br />
zu Gast. „Ein echtes Original“,<br />
lobt Florian Pfütze, erster Vorsitzender<br />
des Kreisjagdverbandes<br />
<strong>Weilheim</strong>, vor allem dessen lebhafte<br />
Erklärungen <strong>r<strong>und</strong></strong> <strong>um</strong> das<br />
Thema Fisch. Als Anschauungsobjekte<br />
bringt der Experte Hecht,<br />
Aal, Forelle, Waller <strong>und</strong> einige<br />
weitere Arten mit. Letztes Jahr sogar<br />
einen 35 Pf<strong>und</strong>-Karpfen. „Wo<br />
sieht man so einen denn schon<br />
mal?“, freut sich Pfütze über das<br />
ehrenamtliche Engagement. Die<br />
nächste Station ist jene der Greifvögel,<br />
im vergangenen Jahr unter<br />
54 | tassilo
anz_F&P_87x200_050417_Layout 1 05.04.17 10:25 Seite 1<br />
anderem besetzt von Uli Jaser <strong>und</strong><br />
dessen Steinadler „Leif“. Hier erfuhren<br />
<strong>die</strong> Kinder Wissenswertes<br />
zur Falkenjagd, zu Adlern <strong>und</strong><br />
Uhus. Die Schüler dürfen <strong>die</strong> Vögel<br />
z<strong>um</strong> Teil sogar streicheln –<br />
Naturk<strong>und</strong>e geht ka<strong>um</strong> näher.<br />
Die Kinder werden zu Beginn des<br />
Tages in gleich große Gruppen<br />
aufgeteilt, starten an unterschiedlichen<br />
Stationen <strong>und</strong> verweilen<br />
an jeder <strong>r<strong>und</strong></strong> eine halbe bis dreiviertel<br />
St<strong>und</strong>e. Überall sind sie mit<br />
verschiedensten Mitmachaktionen<br />
beschäftigt <strong>und</strong> gefordert. Insgesamt<br />
sind <strong>die</strong> Schüler auf dem<br />
gesamten R<strong>und</strong>weg etwa zwei<br />
Kilometer unterwegs – ein echter<br />
Wandertag. Z<strong>um</strong> Abschluss gibt es<br />
stets eine vom Kreisjagdverband<br />
gesponserte Verpflegung, wie<br />
etwa den „Wilden Achberger“, ein<br />
Burger mit Wildfleisch. Im vergangene<br />
Jahr gab es Wild-Bratwürste.<br />
Die Kinder waren begeistert.<br />
Viel Engagement<br />
für <strong>die</strong> gute Sache<br />
Um solch einen Tag bewältigen zu<br />
können, braucht es eine Vielzahl<br />
an freiwilligen Helfern. Z<strong>um</strong> einen<br />
Experten, welche <strong>die</strong> verschiedenen<br />
Stationen mit Leben füllen,<br />
Personen <strong>die</strong> <strong>die</strong> Gruppen führen<br />
<strong>und</strong> Leute, <strong>die</strong> sich <strong>um</strong> <strong>die</strong> Verpflegung<br />
kümmern. Florian Pfütze ist<br />
<strong>die</strong>ses pädagogische Angebot als<br />
Die Verpflegung nach dem Naturtag gehört auf Gut Achberg dazu. Es<br />
gab bereits den „Wilden Achberger“ oder Wild-Bratwürste.<br />
erstem Vorsitzendem des Kreisjagdverbandes<br />
<strong>Weilheim</strong> enorm<br />
wichtig. „Die Jagd wird häufig<br />
zerrissen“, bedauert er <strong>und</strong> ergänzt<br />
zugleich: „Dabei sind Jäger<br />
wie auch Fischer mit <strong>die</strong> größten<br />
Naturschützer überhaupt, schließlich<br />
sind wir <strong>die</strong> einzigen, <strong>die</strong> eine<br />
staatliche Prüfung vorweisen müssen.“<br />
Durch Aktionen wie „Lernort<br />
Natur“ soll eben auch <strong>die</strong>se<br />
Akzeptanz gegenüber den Jägern<br />
gesteigert werden, schließlich leben<br />
sie in <strong>und</strong> mit der Natur. „Es<br />
ist eben nicht nur das Totschießen,<br />
sondern es geht auch <strong>um</strong> Pflege<br />
am Wild. <strong>Das</strong>s wir Jäger beispielsweise<br />
ganz selbstverständlich Kitze<br />
in den Feldern suchen, dafür<br />
Zeit <strong>und</strong> auch Geld investieren“, so<br />
Pfütze weiter. Der Aktionstag auf<br />
Gut Achberg wird laut dem Kreisjagdverbands-Vorsitzenden<br />
enorm<br />
gut angenommen. „Es kommt unfassbar<br />
gut an. Wir könnten solch<br />
einen Tag theoretisch locker fünf<br />
Mal im Jahr anbieten“, meint Florian<br />
Pfütze, dem es für solch ein<br />
Angebot allerdings selbst <strong>und</strong><br />
auch den ehrenamtlichen Helfern<br />
an Zeit fehlt. Schließlich ist der Tag<br />
immer mit erheblichem Aufwand<br />
verb<strong>und</strong>en. Der sich aber lohnt,<br />
vor allem wenn <strong>die</strong> Kinder im Anschluss<br />
wissen, dass das Reh eben<br />
nicht <strong>die</strong> Frau vom Hirsch ist. tis<br />
> > > Z<strong>um</strong> Thema<br />
Informationen <strong>r<strong>und</strong></strong> <strong>um</strong> den<br />
Kreisjagdverband <strong>Weilheim</strong><br />
e.V. sowie den „Lernort Natur“<br />
bietet <strong>die</strong> Internetseite:<br />
www.jagd-weilheim.de<br />
Die Fliegenfischerschule Oberbayern<br />
– Privat- <strong>und</strong> Gruppenkurse für Anfänger <strong>und</strong> Fortgeschrittene<br />
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Tel. 49-8822-9488500<br />
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www.flyrodandpaddle.com<br />
contact@flyrodandpaddle.com<br />
Öffnungszeiten:<br />
Mi/Fr 16-19 Uhr & Sa 9-12 Uhr<br />
Und nach Vereinbarung<br />
Opening Hour:<br />
Mi/Fr 4-7 p.m. & Sa 9-12 a.m.<br />
And by appointment<br />
märz / april <strong>2018</strong> | 55
Neues Konzept bei der Bauer Unternehmensgruppe<br />
Gute Noten machen noch<br />
keinen guten Facharbeiter<br />
Wir sind ein expan<strong>die</strong>rendes, mittelständisches Unternehmen<br />
in der Büro-, Schul- <strong>und</strong> Schreibwarenbranche mit<br />
Sitz im <strong>Weilheim</strong>er Gewerbegebiet Trifthof <strong>und</strong> bieten ab<br />
01. September <strong>2018</strong> einen Ausbildungsplatz zur<br />
Fachkraft für Lagerlogistik<br />
<strong>Das</strong> erwartet Dich:<br />
Spannende Einblicke in unsere vielschichtige Vertriebsorganisation<br />
<strong>und</strong> Logistik. In einem modernen Arbeits<strong>um</strong>feld<br />
lernst Du, Waren anzunehmen, optimal einzulagern,<br />
mit Hilfe von diversen Flurförderzeugen sicher zu transportieren,<br />
für K<strong>und</strong>en zusammenzustellen <strong>und</strong> zu versenden.<br />
Außerdem wirst Du bei der stetigen Optimierung unserer<br />
Lager- <strong>und</strong> Transportprozesse mitwirken.<br />
<strong>Das</strong> solltest Du mitbringen:<br />
Qualifizierender Hauptschulabschluss oder mittlerer<br />
Bildungsabschluss. Sorgfältige <strong>und</strong> organisierte Arbeitsweise,<br />
Leistungs- <strong>und</strong> Einsatzbereitschaft, Zuverlässigkeit,<br />
Selbstständigkeit <strong>und</strong> angemessene Umgangsformen.<br />
Sicherer Umgang mit Computer, Tablets, Scanner usw.<br />
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56 | tassilo<br />
<strong>Weilheim</strong> | „Sobald <strong>die</strong> jungen<br />
Leute z<strong>um</strong> Praktik<strong>um</strong> erscheinen,<br />
sind für uns schulische Vorleistungen<br />
nicht mehr relevant“, erklärt<br />
Ralf Greif, seit <strong>r<strong>und</strong></strong> zweieinhalb<br />
Jahren Personalleiter der Bauer<br />
Unternehmensgruppe in <strong>Weilheim</strong>.<br />
„Man merkt sofort, wie den<br />
Schülern ein Stein vom Herzen<br />
fällt, wie sie entsprechend lockerer<br />
werden“, berichtet der stu<strong>die</strong>rte<br />
Sozialwissenschaftler, Psychologe<br />
<strong>und</strong> Betriebswirt von seinen emotional<br />
aufregenden Gesprächen<br />
mit den Bewerbern. „Noten sind<br />
nicht alles – wir suchen Praktiker“,<br />
so das neue Ausbildungs-Motto<br />
der Bauer Unternehmensgruppe,<br />
welches keineswegs der Tatsache<br />
geschuldet ist, dass <strong>die</strong> Firma keine<br />
herausragenden Schüler bekäme.<br />
Ganz im Gegenteil: Trotz Lehrlingsmangel<br />
in vielen anderen Branchen<br />
bewerben sich beim <strong>Weilheim</strong>er<br />
Unternehmen jährlich weitaus<br />
mehr, als letztlich eine Ausbildung<br />
beginnen können.<br />
Langfristige<br />
Zusammenarbeit<br />
<strong>Das</strong> neue Einstellungskonzept ist<br />
nicht als Marketing-Maßnahme<br />
zu verstehen, sondern hat vielmehr<br />
wirtschaftliche Hintergründe.<br />
„Gute Noten machen noch lange<br />
keinen guten Facharbeiter“, weiß<br />
Ralf Greif aus seiner langjährigen<br />
Erfahrung. Bis ins Jahr 2004 zurück<br />
hat er <strong>die</strong> Kennzahlen des Unternehmens<br />
analysiert <strong>und</strong> dabei<br />
festgestellt, dass <strong>r<strong>und</strong></strong> 75 Prozent<br />
derjenigen, <strong>die</strong> seither eine Ausbildung<br />
bei Bauer absolvierten,<br />
noch immer in der Firma tätig sind.<br />
Ein herausragender Wert. Und bei<br />
denen, <strong>die</strong> das Unternehmen verlassen<br />
habe, waren mitunter <strong>die</strong><br />
guten Noten einer der Gründe. Sie<br />
haben <strong>die</strong> Meisterschule oder eine<br />
andere weiterführende Ausbildung<br />
angeschlossen <strong>und</strong> möchten<br />
dementsprechend in Führungspositionen<br />
arbeiten, <strong>die</strong> es allerdings<br />
auch bei Bauer nicht unendlich zu<br />
besetzen gibt.<br />
Generell ist <strong>die</strong> Bauer Unternehmensgruppe<br />
stets an einer<br />
möglichst langfristigen Zusammenarbeit<br />
interessiert, über 20<br />
Dienstjahre im Unternehmen sind<br />
beileibe keine Seltenheit. Schließlich<br />
ist eine Ausbildung immer<br />
eine Investition in <strong>die</strong> Zukunft, kostet<br />
der Firma eine Menge<br />
Geld – mit allem dr<strong>um</strong><br />
<strong>und</strong> dran <strong>r<strong>und</strong></strong> 100000<br />
Euro. Mittlerweile wird<br />
bei Bauer eine sehr gute<br />
Mittlere Reife nicht mehr<br />
als eines der Haupt-<br />
Einstellkriterien gesehen.<br />
Auch Mittelschüler<br />
mit durchschnittlichem<br />
Abschluss haben <strong>die</strong> realistische<br />
Chance, bei<br />
Bauer ihre Ausbildung<br />
beginnen zu dürfen. Alternativlos<br />
<strong>und</strong> Voraussetzung<br />
ist hingegen ein<br />
einwöchiges Betriebspraktik<strong>um</strong><br />
z<strong>um</strong> gegenseitigen<br />
Kennenlernen. Laut<br />
Ralf Greif möchte nahezu<br />
jeder Praktikant seine<br />
Ausbildung später auch<br />
tatsächlich bei der Bauer Unternehmensgruppe<br />
beginnen, wenngleich<br />
natürlich nicht alle eingestellt<br />
werden können. Derzeit sind<br />
43 der <strong>r<strong>und</strong></strong> 230 Mitarbeiter Auszubildende.<br />
Welche Faktoren letztlich<br />
den Ausschlag geben, ist immer<br />
individuell zu betrachten, hängt allerdings<br />
stark von der einwöchigen<br />
„Praktik<strong>um</strong>s-Performance“ ab. Ein<br />
harter Fakt, der über eine Einstellung<br />
entscheidet, ist <strong>die</strong> Wohnortnähe<br />
z<strong>um</strong> Betrieb, auch wenn <strong>die</strong><br />
Firma mit den öffentlichen Verkehrsmitteln<br />
gut zu erreichen ist –<br />
der Bahnhof liegt lediglich acht<br />
Gehminuten entfernt. Der plausible<br />
G<strong>r<strong>und</strong></strong>: „Jemand aus <strong>Weilheim</strong><br />
oder Umgebung bleibt dem Unternehmen<br />
meist langfristiger erhalten<br />
als einer, der jeden Tag 60<br />
Die persönliche Entwicklung<br />
wird bei Bauer großgeschrieben.
43 der <strong>r<strong>und</strong></strong> 230 Mitarbeiter bei Bauer sind Auszubildende.<br />
Kilometer anreisen muss“, erklärt<br />
Ralf Greif wohlwissend, dass es<br />
auch hier Ausnahmen gibt.<br />
Freizeitverhalten häufig<br />
entscheidender<br />
Viel mehr als auf Schulnoten achten<br />
Greif <strong>und</strong> Markus Bauer, der für<br />
<strong>die</strong> technische Ausbildung verantwortlich<br />
ist, etwa auf das Freizeitverhalten<br />
der Bewerber. So spielt<br />
unter anderem das Thema Ehrenamt<br />
eine große Rolle. „Wenn jemand<br />
mit 15 oder 16 beispielsweise<br />
bereits Übungsleiter ist, dann ist<br />
das schon was“, so Greif. Wichtig<br />
sei ihnen in jedem Fall ein sinnvolles,<br />
interessantes Freizeitverhalten.<br />
Erst kürzlich haben sie einen Azubi<br />
eingestellt, der ein großes Talent<br />
im Zeichnen hat. Wie sie das erfahren<br />
haben? „Auf Facebook“,<br />
sagt Ralf Greif über den völlig<br />
selbstverständlichen Vorgang, dass<br />
heutzutage <strong>die</strong> sozialen Me<strong>die</strong>n<br />
zur Auswahlfindung genutzt werden.<br />
Sich Sorgen über einzelne<br />
Einträge oder Bilder braucht sich<br />
indes wegen der Bauer Unternehmensgruppe<br />
niemand machen.<br />
„Auch wir waren mal 15“, beruhigt<br />
Greif, dem es vor allem wichtig<br />
ist, dass seine Bewerber nicht<br />
„mainstream“ sind. „Ich glaube,<br />
man kommt nur mit Leuten voran,<br />
<strong>die</strong> in Frage stellen, was man<br />
tut.“ Auch von diversen Leitlinien<br />
für Bewerbungsgespräche hält<br />
der Experte nicht allzu viel. Zwar<br />
orientiert auch er sich während<br />
des Gesprächs an einigen Fragen,<br />
achtet dabei allerdings mehr auf<br />
<strong>die</strong> Körpersprache. Denn daran<br />
Du hast ein Ziel?<br />
HIER kannst<br />
Du es erreichen!<br />
erkennt Greif, der unter anderem<br />
seit über 20 Jahren an deutschen<br />
Hochschulen doziert, ob <strong>die</strong> Worte<br />
seines Gegenübers ehrlich sind.<br />
Wer letztlich einen Ausbildungsvertrag<br />
bei der Bauer Unternehmensgruppe<br />
bekommt, darf sich<br />
neben der abwechslungsreichen<br />
Ausbildung – man wechselt alle<br />
drei Monate den Bereich – auf<br />
weitere attraktive Aspekte freuen:<br />
Wie etwa <strong>die</strong> neue Ausbildungswerkstatt,<br />
<strong>die</strong> Bauer-Akademie<br />
oder unterschiedlichste Workshops.<br />
Generell ist <strong>die</strong> Entwicklung<br />
ihrer Mitarbeiter der Bauer Unternehmensgruppe<br />
enorm wichtig.<br />
Unter anderem, damit Lehrlinge<br />
zu guten Facharbeitern ausgebildet<br />
werden – völlig egal, welche<br />
Schulnoten sie einst hatten. tis<br />
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märz / april <strong>2018</strong> | 57
15. Ausbildungsmesse in <strong>Weilheim</strong><br />
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im Landkreis gesehen werden,<br />
schließlich teilen sich eine Vielzahl<br />
von Veranstaltern <strong>die</strong> vielfältigen<br />
Aufgaben der Organisation. Auch<br />
<strong>die</strong> regionalen Schulen unterstützen<br />
das Projekt.<br />
Aussteller aus vielen<br />
Bereichen<br />
Besucher dürfen sich wieder auf<br />
zahlreiche Präsentationen aus<br />
Handwerk, Industrie <strong>und</strong> Handel,<br />
Dienstleistungen, Ges<strong>und</strong>heit<br />
<strong>und</strong> öffentlichem Dienst freuen.<br />
<strong>Das</strong> Angebot soll auch heuer <strong>die</strong><br />
Vielfalt des Branchenmixes im<br />
Landkreis widerspiegeln. R<strong>und</strong><br />
80 Aussteller zeigen verschiedene<br />
aktuelle <strong>und</strong> zukunftsfähige Berufsbilder,<br />
dazu Praktika- <strong>und</strong> Stu<strong>die</strong>nangebote.<br />
Auch Berufs- <strong>und</strong><br />
Fachschulen sowie andere weiterführende<br />
Schulen stellen sich vor.<br />
Einige Unternehmen bereiten sogar<br />
hilfreiche Checklisten fürs Bewerbungsfahren<br />
inklusive Zeitpläne<br />
<strong>und</strong> Fristen vor. Die Jobmesse ist<br />
darüber hinaus <strong>die</strong> perfekte Gelegenheit,<br />
wichtige Ansprechpartner<br />
kennenzulernen. Sie nehmen sich<br />
gerne Zeit für persönliche Gespräche<br />
oder erste Terminvereinbarungen.<br />
Neu auf der Jobmesse ist<br />
indes der Berufe-Bus, ein mobiler<br />
Ra<strong>um</strong>, in dem Vorträge zu Themen<br />
wie Bewerbung oder Vorstellungsgespräch<br />
angeboten werden. Er<br />
parkt direkt vor der Stadthalle. Ein<br />
Stand z<strong>um</strong> Thema „Digitalisierung<br />
im Bereich der Bildung“ inklusive<br />
Fachvortrag ergänzt das vielfältige<br />
Angebot der <strong>die</strong>sjährigen Messe.<br />
Als Ansporn für Schüler möglichst<br />
viele Gespräche zu führen, gibt es<br />
einen Messepass, mit dem man<br />
später an einer Tombola teilnehmen<br />
kann.<br />
Organisiert wird <strong>die</strong> Jobmesse<br />
„Mein Job – meine Zukunft“<br />
von der Wirtschaftsförderung des<br />
Landkreises <strong>Weilheim</strong>-Schongau<br />
in Kooperation mit der Agentur für<br />
Arbeit, dem Arbeitskreis Schule-<br />
Wirtschaft, der HWK für München<br />
<strong>und</strong> Oberbayern, der IHK für München<br />
<strong>und</strong> Oberbayern, der Stadt<br />
<strong>Weilheim</strong> sowie der Sparkasse<br />
Oberland. Die Messe ist am 1. <strong>März</strong><br />
von 13.30 bis 17.30 Uhr geöffnet. tis<br />
58 | tassilo
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Vier Jugendliche zeigen Da<strong>um</strong>en hoch<br />
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SAM <strong>2018</strong> – zweite Ausbildungsmesse in Schongau<br />
AUSBILDUNG oder DUALES STUDIUM ?<br />
80 Firmen – 15 Branchen<br />
Schongau | Nach dem Erfolgsdebüt<br />
im vergangenen Frühjahr<br />
findet auch heuer wieder eine<br />
Ausbildungsmesse in Schongau<br />
statt. Die SAM <strong>2018</strong> beginnt am<br />
Mittwoch, 18. <strong>April</strong>, <strong>um</strong> 13.30 Uhr<br />
in der Lechsporthalle in Schongau.<br />
Weil Andrang <strong>und</strong> Nachfrage im<br />
Vorjahr derart groß waren, wurde<br />
das Rahmenprogramm im Detail<br />
etwas verändert, <strong>um</strong> den Fokus<br />
noch stärker auf das Wesentliche<br />
zu richten: Die Suche nach<br />
dem perfekten Ausbildungsplatz.<br />
Heißt: Statt Bühne mit Prominenten-Frage-St<strong>und</strong>e<br />
wurde Platz<br />
geschaffen für weitere Betriebe,<br />
<strong>die</strong> mit eigens aufgebauten Informationsständen<br />
ihre Philosophie,<br />
Produkte <strong>und</strong> Ausbildungsinhalte<br />
präsentieren werden. Organisiert<br />
wird <strong>die</strong> zweite Schongauer Ausbildungsmesse<br />
von Peter Ostenrieder,<br />
der <strong>die</strong> Veranstaltung im<br />
Auftrag des Landratsamtes <strong>und</strong><br />
gemeinsam mit Vertretern des Informationskreises<br />
der Wirtschaft<br />
bereits 2017 aus der Taufe gehoben<br />
hatte. Hinterg<strong>r<strong>und</strong></strong> damals:<br />
Immer mehr Firmeninhaber aus<br />
dem Schongauer Ra<strong>um</strong> äußerten<br />
den Wunsch nach einer ähnlichen<br />
Veranstaltung wie <strong>die</strong> seit Jahren<br />
etablierte Jobmesse in <strong>Weilheim</strong><br />
(siehe links). Wobei einige Firmen<br />
auf beiden Messen vertreten sein<br />
werden.<br />
Mut z<strong>um</strong> Gespräch<br />
wird belohnt<br />
Insgesamt haben sich ca. 80 Firmen<br />
aus über 15 Branchen — von Industrie<br />
<strong>und</strong> Handwerk über Behörde<br />
bis z<strong>um</strong> Ges<strong>und</strong>heitswesen —<br />
für <strong>die</strong> SAM <strong>2018</strong> angemeldet, <strong>die</strong><br />
allesamt einen guten Platz finden<br />
werden in der freigerä<strong>um</strong>ten<br />
Sporthalle. Damit <strong>die</strong> Schüler ähnlich<br />
zahlreich erscheinen wie 2017,<br />
locken <strong>die</strong> Veranstalter neben<br />
halbstündlichen Fachvorträgen<br />
von Polizei, Zarges, Landratsamt,<br />
B<strong>und</strong>eswehr, Barmer <strong>und</strong> Ausbildungsoffensive<br />
mit einem interessanten<br />
Gewinnspiel – dem Messepass.<br />
Der wird im Eingangsbereich<br />
an jeden Ausbildungssuchenden<br />
verteilt <strong>und</strong> soll <strong>die</strong> überwiegend<br />
minderjährigen Jungs <strong>und</strong> Mädels<br />
dazu animieren, furchtlos <strong>und</strong> unaufgeregt<br />
auf <strong>die</strong> Firmenvertreter<br />
zuzugehen. Denn für jedes aktive<br />
Gespräch mit den Ausstellern bekommen<br />
<strong>die</strong> Schüler einen Stempel.<br />
Wer den Messepass vollgestempelt<br />
bekommt, darf <strong>die</strong>sen<br />
in einen Topf werfen <strong>und</strong> bei abschließender<br />
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im <strong>Tassilo</strong>land hält ein oder mehrere<br />
Haustiere. „Für viele sind sie<br />
Kind- oder Partnerersatz, im G<strong>r<strong>und</strong></strong>e<br />
genommen wie ein eigenes<br />
Familienmitglied“, sagt Jochen<br />
Kohler, der gemeinsam mit Ehefrau<br />
Bettina seit 17 Jahren „anicare“<br />
betreibt – ein Bestattungsunternehmen<br />
für Haustiere. Auf <strong>die</strong>se<br />
außergewöhnliche Geschäftsidee<br />
sind <strong>die</strong> beiden gekommen, als<br />
sie durch den Tod ihrer damaligen<br />
Katze selbst betroffen waren. „Einen<br />
Garten haben wir damals noch<br />
keinen gehabt, <strong>und</strong> ein Transport<br />
in <strong>die</strong> Tierkadaververwertung kam<br />
für uns nicht in Frage“, sagt Bettina<br />
Kohler. Also gründeten sie selbst<br />
ein Unternehmen, das den Hinterbliebenen<br />
der toten H<strong>und</strong>e, Katzen<br />
<strong>und</strong> Meerschweinchen einen würdevollen<br />
Abschied ermöglicht. Anfangs<br />
wurden sie dafür ausgelacht.<br />
Doofe Sprüche in der Bevölkerung<br />
wie „braucht’s des, ist doch bloß<br />
a Viech“, standen auf der Tagesordnung.<br />
Auch wirtschaftlich war<br />
der Start in <strong>die</strong> Selbstständigkeit<br />
bei ein bis zwei Aufträgen pro Woche<br />
kein leichter. Inzwischen sind<br />
<strong>die</strong> „doofen Sprüche“ längst verst<strong>um</strong>mt.<br />
„Anicare“ kann sich vor<br />
Anfragen ka<strong>um</strong> retten, bekommt<br />
pro Woche 15 bis 20 Aufträge. <strong>Das</strong><br />
Einzugsgebiet reicht von Kempten<br />
bis zur Münchner Stadtgrenze. Vom<br />
Hartz IV-Empfänger bis z<strong>um</strong> Promi<br />
ist wirklich alles dabei. „Und das<br />
Schöne bei der Trauer <strong>um</strong> Tiere ist,<br />
dass wirklich alle Menschen gleich<br />
sind, egal wie arm oder reich jemand<br />
ist“, sagt Bettina Kohler,<br />
<strong>die</strong> wie Ehemann Jochen auch in<br />
Sachen Seelsorge ganze Arbeit<br />
leistet. „Wenn wir zur Abholung<br />
eines toten Tieres zu den Leuten<br />
kommen <strong>und</strong> <strong>die</strong> Fotoalben schon<br />
auf dem Tisch liegen sehen, wissen<br />
wir sofort, dass es ein sehr emotionaler<br />
Abschied werden wird.“<br />
Einfach hinsetzen <strong>und</strong> zuhören sei<br />
<strong>die</strong> meist beste Methode, den Trauerschmerz<br />
der Betroffenen erträglicher<br />
zu machen. <strong>Das</strong> verstorbene<br />
Tier selbst verladen <strong>die</strong> Kohlers<br />
vorsichtig in einen ihrer zwei Spezialtransporter,<br />
deren Ladefläche<br />
mit Edelstahlwannen ausgestattet<br />
sind, damit sie nach jedem Transport<br />
vorschriftsmäßig gereinigt<br />
<strong>und</strong> desinfiziert werden können.<br />
Tierbestattung<br />
im Garten?<br />
Überhaupt gibt es in Sachen Tierbestattung<br />
jede Menge gesetzliche<br />
Pflichten. <strong>Das</strong> klassische Begraben<br />
im Garten ist beispielsweise<br />
Jochen <strong>und</strong> Bettina Kohler in ihrem Büro.<br />
erlaubt, solange es sich <strong>um</strong> den<br />
eigenen Garten handelt oder der<br />
G<strong>r<strong>und</strong></strong>stückseigentümer dem Begräbnis<br />
zustimmt. Und solange<br />
das Tier eines natürlichen Todes<br />
gestorben, also frei von meldepflichtigen<br />
Krankheiten ist sowie<br />
nicht vom Tierarzt eingeschläfert<br />
wurde. Außerdem muss ein Mindestabstand<br />
z<strong>um</strong> nächstgelegenen<br />
öffentlichen G<strong>r<strong>und</strong></strong> von fünf Metern<br />
eingehalten werden <strong>und</strong> das<br />
Tier mindestens einen Meter tief<br />
unter der Erde liegen. Während<br />
kleinere Tiere wie Hamster oder<br />
Vögel antraglos begraben werden<br />
dürfen, sollte bei größeren Tieren,<br />
z<strong>um</strong> Beispiel H<strong>und</strong>en, ein Antrag<br />
beim Veterinäramt gestellt werden.<br />
Eine andere Möglichkeit ist<br />
<strong>die</strong> Einäscherung von Haustieren.<br />
Zweimal <strong>die</strong> Woche fahren Jochen<br />
<strong>und</strong> Bettina Kohler <strong>die</strong> von ihren<br />
K<strong>und</strong>en verstorbenen Haustiere<br />
ins Krematori<strong>um</strong> nach München<br />
oder Memmingen. Dort gibt es<br />
wieder<strong>um</strong> <strong>die</strong> Möglichkeit einer
Selbstgemachte Holzurnen zur Aufbewahrung der Asche.<br />
Einzeleinäscherung, <strong>die</strong> dem K<strong>und</strong>en<br />
garantiert, dass er auch wirklich<br />
<strong>die</strong> Asche seines geliebten<br />
Tieres wiederbekommt. Oder es<br />
gibt <strong>die</strong> Möglichkeit der Sammeleinäscherung,<br />
wonach mehrere<br />
verstorbene Tiere gemeinsam<br />
verbrannt werden, <strong>die</strong> Asche aber<br />
in ein Sammelgrab nahe am Krematori<strong>um</strong><br />
kommt. Wer emotional<br />
dazu in der Lage ist, kann sein verstorbenes<br />
Haustier auch zur Tierkadaververwertung<br />
in Kraftisried<br />
bringen, oder es in einem der dafür<br />
aufgestellten Container entsorgen.<br />
Auf dem Bauhof der Stadt <strong>Weilheim</strong><br />
befindet sich beispielsweise<br />
ein solches Behältnis, worin häufig<br />
auch durch Wildunfall zu Tode gekommene<br />
Tiere zwischengelagert<br />
werden. Bettina <strong>und</strong> Jochen Kohler<br />
halten letztere Methode gerade bei<br />
liebgewonnen Haustieren jedoch<br />
für ziemlich geschmacklos.<br />
Definitiv verboten ist das Begraben<br />
von Tieren auf fremden oder<br />
gemieteten G<strong>r<strong>und</strong></strong>stücken, das im<br />
Falle eines sich hochschaukelnden<br />
Nachbarschaftsstreites Geldstrafen<br />
von bis zu 15 000 Euro nach sich<br />
ziehen kann. „Haben wir alles<br />
schon erlebt“, sagt Jochen Kohler.<br />
Ebenso nicht erlaubt ist das Begraben<br />
in Natur- <strong>und</strong> Wasserschutzgebieten<br />
sowie öffentlichen oder<br />
dem Haustierbesitzer fremden<br />
Waldgebieten. Wobei das Begräbnis<br />
auch im eigenen Privatwald<br />
nicht gemacht werden sollte – <strong>die</strong><br />
Wahrscheinlichkeit ist sehr hoch,<br />
dass Wildtiere wie beispielsweise<br />
ein Fuchs das Tier wieder ausgräbt,<br />
frisst <strong>und</strong> davon krank wird.<br />
Urnenbestattung<br />
besonders beliebt<br />
Bis vor kurzem waren Bettina <strong>und</strong><br />
Jochen Kohler sogar <strong>r<strong>und</strong></strong> <strong>um</strong> <strong>die</strong><br />
Uhr für ihre K<strong>und</strong>en erreichbar. Inzwischen<br />
sind sie es tagsüber, von<br />
einer dreistündigen Mittagspause<br />
abgesehen. „Die gönnen wir uns,<br />
weil wir sonst gar keine Zeit mehr<br />
für uns finden“, sagt Bettina. Seit<br />
der Gründung von „anicare“ waren<br />
<strong>die</strong> Fleißigen, <strong>die</strong> selbst zwei<br />
Urnen aller Art gibt es bei „anicare“ zu kaufen.<br />
H<strong>und</strong>e, drei Katzen <strong>und</strong> zwei Laufenten<br />
besitzen, kein einziges Mal<br />
im Urlaub. „Wir sind inzwischen<br />
so stark vernetzt <strong>und</strong> arbeiten auch<br />
mit zahlreichen Tierärzten zusammen,<br />
dass wir ständig gebraucht<br />
werden. Und wenn ein Tier stirbt,<br />
muss es nun mal schnell gehen.“<br />
Zwei, drei Wochen in den Urlaub<br />
fliegen sei da nicht drin. Vor allem<br />
deshalb nicht, weil <strong>die</strong> beiden auf<br />
weiter Flur konkurrenzlos sind,<br />
<strong>die</strong> K<strong>und</strong>en nicht kurzerhand an<br />
einen Konkurrenten oder Kollegen<br />
<strong>um</strong> <strong>die</strong> Ecke schicken können. <strong>Das</strong><br />
nächste Tierbestattungsunternehmen<br />
ist in München.<br />
Wie lange <strong>die</strong> beiden <strong>die</strong>sen<br />
Sieben-Tage-<strong>die</strong>-Woche-Beruf allerdings<br />
noch ausüben, wissen<br />
sie Stand jetzt nicht. Fakt ist jedenfalls,<br />
bei aller Belastung, dass<br />
<strong>die</strong> Kohlers für ihre hochprofessionelle<br />
Tierbestattung unglaublich<br />
viel zurückbekommen. <strong>Das</strong> ist<br />
einerseits ihrem hervorragenden<br />
zwischenmenschlichen Ruf<br />
geschuldet. Andererseits der beliebten<br />
Urnenbestattung, <strong>die</strong> je<br />
nach Gewicht des Tieres <strong>und</strong> je<br />
nach Wahl der Urne zwischen 100<br />
<strong>und</strong> 500 Euro kostet – auf emotionaler<br />
Ebene jedoch unbezahlbar<br />
ist. Denn nur so können H<strong>und</strong>e-,<br />
Katzen- oder Hamsterbesitzer wenigstens<br />
<strong>die</strong> Asche ihres geliebten<br />
Tieres für immer in ihrer Nähe behalten.<br />
js<br />
märz / april <strong>2018</strong> | 61
Selbsthilfegruppe für Sex- <strong>und</strong> Liebessüchtige<br />
„Eine Krankheit,<br />
<strong>die</strong> dich fertig macht“<br />
<strong>Weilheim</strong>-Schongau | Sex- <strong>und</strong> Liebessucht<br />
ist eine fortschreitende<br />
Krankheit. Sie wird mit zunehmender<br />
Dauer weniger kontrollierbar.<br />
Wie viele Menschen davon betroffen<br />
sind, ist schwer zu sagen. „Allein<br />
<strong>die</strong> Tatsache, dass jeden Tag<br />
68 Millionen Pornos weltweit geschaut<br />
werden, lässt darauf schließen,<br />
dass irgendwo <strong>die</strong> ganze<br />
Gesellschaft davon betroffen ist“,<br />
sagt Stefan M. (Name von der Redaktion<br />
geändert), der selbst unter<br />
Sex-, Liebes- <strong>und</strong> Beziehungssucht<br />
leidet. Im schlimmsten Falle endet<br />
<strong>die</strong>se Krankheit mit dem Tod. „Weil<br />
der ständige Drang, sexuelle Handlungen<br />
oder Fantasien auszuleben,<br />
z<strong>um</strong> Kontrollverlust <strong>und</strong> damit z<strong>um</strong><br />
physischen, psychischen <strong>und</strong> seelischen<br />
Ruin führen kann.“ Damit<br />
eng verb<strong>und</strong>en ist der Verlust von<br />
Selbstvertrauen <strong>und</strong> Würde – eine<br />
Abwärtsspirale, <strong>die</strong> sich früher<br />
oder später auf alle Lebensbereiche<br />
negativ auswirkt. <strong>Das</strong> klassische<br />
Familienleben findet nicht mehr<br />
statt. Ehen gehen zu Bruch. Man ist<br />
nicht mehr fähig zu arbeiten, flüchtet<br />
in Depressionen <strong>und</strong> grenzt sich<br />
von alltäglichen Dingen des Lebens<br />
mehr <strong>und</strong> mehr aus. Man flieht<br />
davor, Verantwortung für sich <strong>und</strong><br />
sein Leben zu übernehmen. „Es sei<br />
denn, man findet rechtzeitig den<br />
für sich richtigen Weg, etwas dagegen<br />
zu tun“, sagt Stefan M. Allen<br />
voran das „rechtzeitig“ ist bei der<br />
Bekämpfung von Sex- <strong>und</strong> Liebessucht<br />
entscheidend. „Erstmal für<br />
sich selbst erkennen, was da im<br />
Kopf passiert, sich einzugestehen,<br />
dass <strong>die</strong>ser ständige Zwang nach<br />
z<strong>um</strong> Beispiel Selbstbefriedigung<br />
nicht normal ist <strong>und</strong> es sich <strong>um</strong><br />
eine Krankheit handeln muss, ist<br />
der mit Abstand schwierigste <strong>und</strong><br />
entscheidende Schritt“, sagt er. Bei<br />
Alkoholsucht, dem ständigen Greifen<br />
nach einer neuen Flasche, sei<br />
das Problem offensichtlicher. Sex<strong>und</strong><br />
Liebessucht dagegen ist eine<br />
nichtstoffliche Sucht, <strong>die</strong> von vielen<br />
Betroffenen unterschätzt <strong>und</strong> jahrelang<br />
gar nicht erst erkannt wird.<br />
Zwanghafter Kons<strong>um</strong> von Pornos,<br />
Exhibitionismus, Selbstbefriedigung,<br />
ständiges Fremdgehen oder<br />
das ständige „sich beschäftigen<br />
mit sexuellen oder romantischen<br />
Gedanken mit echten oder fiktiven<br />
Partnern“ sind gängige Verhaltensweisen<br />
der Betroffenen. Wer<br />
glaubt, davon betroffen zu sein,<br />
muss letztlich für sich herausfinden,<br />
ob eine Zwanghaftigkeit vorliegt.<br />
„So lange <strong>die</strong> nicht vorliegt,<br />
ist es auch keine Sucht.“ Eine Möglichkeit,<br />
Sex- <strong>und</strong> Liebessucht zu<br />
erkennen: Ein 40-Fragen-Katalog,<br />
kostenlos aufrufbar im Internet.<br />
Keine Wertung <strong>und</strong><br />
absolute Anonymität<br />
Hilfsmaßnahmen finden Sex- <strong>und</strong><br />
Liebessüchtige auf verschiedene<br />
Weise. Psychotherapie, Suchtklinik,<br />
ärztliche Behandlung <strong>und</strong><br />
Selbsthilfegruppen. Stefan M. hat<br />
mit letzterem <strong>die</strong> für ihn beste<br />
Möglichkeit gef<strong>und</strong>en, offen mit<br />
seiner Krankheit <strong>um</strong>zugehen <strong>und</strong><br />
deren Fortschreiten zu verhindern.<br />
Anonyme Sex- <strong>und</strong> Liebessüchtige,<br />
kurz S.L.A.A, heißt <strong>die</strong><br />
deutschlandweit bekannte <strong>und</strong><br />
anerkannte Selbsthilfegruppe, <strong>die</strong><br />
auch hier in der Region vertreten<br />
ist. Offiziell beschrieben wird sie<br />
als „Gemeinschaft von Männern<br />
<strong>und</strong> Frauen, <strong>die</strong> sich gegenseitig<br />
62 | tassilo
helfen, nüchtern zu bleiben“. Alle<br />
Mitglieder in <strong>die</strong>ser Gruppe sind<br />
selbst betroffen, haben somit ein<br />
sehr hohes Verständnis füreinander.<br />
Sie treffen sich jeden ersten,<br />
dritten <strong>und</strong> fünften Freitag im Monat.<br />
Teilnehmen darf jeder, der von<br />
Sex- <strong>und</strong> Liebessucht betroffen ist.<br />
Egal ob <strong>Weilheim</strong>er, Schongauer<br />
oder Hamburger. Feste Mitgliederzahlen<br />
sowie Anwesenheitspflicht<br />
gibt es ebenso wenig wie einen<br />
klassischen Gruppenleiter. Klare<br />
Regeln dagegen schon. Alle Mitglieder<br />
verpflichten sich, keinerlei<br />
Informationen im Rahmen des<br />
Selbsthilfetreffens nach außen zu<br />
tragen, <strong>um</strong> absolute Anonymität<br />
Sex- <strong>und</strong> Liebessucht ist<br />
für Betroffene mental wie<br />
körperlich extrem belastend,<br />
kann schwerwiegende<br />
Folgekrankheiten<br />
verursachen.<br />
zu wahren. Anonymität bedeutet<br />
in <strong>die</strong>sem Zusammenhang auch,<br />
keine missionarische Haltung<br />
einzunehmen. Jeder wird mit seinem<br />
persönlichen Bezug zu einer<br />
„Höheren Macht“ akzeptiert, unabhängig<br />
von seiner ethnischen<br />
Herkunft – schließlich kann jeder<br />
betroffen sein. Die Aussagen der<br />
Wortführenden werden in keinster<br />
Weise gewertet, kommentiert<br />
oder in Frage gestellt. Der grobe<br />
Ablauf des <strong>r<strong>und</strong></strong> eineinhalbstündigen<br />
Treffens sieht wie folgt aus:<br />
Begrüßung, Vorstellung, Schweigeminute<br />
z<strong>um</strong> Ankommen, Vorlesen<br />
der sogenannten Präambel<br />
<strong>und</strong> des Zwölf-Schritte-Progamms,<br />
Befindlichkeits<strong>r<strong>und</strong></strong>e sowie z<strong>um</strong><br />
Beispiel „Bearbeitung“ einer konkreten<br />
Darstellung eines Betroffenen.<br />
<strong>Das</strong> Zwölf-Schritte-Programm<br />
wurde im Jahre 1930 von zwei Alkoholikern<br />
entwickelt, basierend<br />
auf deren eigenen Erfahrungen.<br />
Allerdings funktioniert das Konzept<br />
auch in Gruppen mit anderen Problemen,<br />
unter anderem bei Sex-,<br />
Liebes- <strong>und</strong> Beziehungssüchtigen.<br />
Punkt eins des Programms: Der<br />
Betroffene muss offen erkennen,<br />
dass er süchtig <strong>und</strong> <strong>die</strong>sem damit<br />
verb<strong>und</strong>enen Zwang machtlos<br />
ausgesetzt ist. Aufg<strong>r<strong>und</strong></strong> <strong>die</strong>ser<br />
Machtlosigkeit versucht man in<br />
Schritt zwei, den Bezug zu einer<br />
„höheren Macht“ herzustellen.<br />
„Weil man der Sucht gegenüber<br />
machtlos ist, vertraut man auf <strong>die</strong><br />
Hilfe einer größeren Kraft, <strong>die</strong> dein<br />
Leben positiv verändert.“ Letztlich<br />
sollen <strong>die</strong> zwölf Punkte den Süchtigen<br />
zu einem besseren Leben<br />
verhelfen. Konkrete Zahlen <strong>und</strong><br />
Statistiken über den Erfolg von<br />
Selbsthilfegruppen für Sex- <strong>und</strong><br />
Liebessüchtige gibt es keine. Stefan<br />
M. berichtet jedoch von einigen<br />
Betroffenen, denen das regelmäßige<br />
Treffen hilft – <strong>und</strong> damit auch<br />
den Angehörigen der Betroffenen.<br />
Selbsthilfegruppe<br />
auch für Angehörige<br />
Angehörige von Sex- <strong>und</strong> Liebessüchtigen,<br />
das können auch<br />
Fre<strong>und</strong>e <strong>und</strong> Verwandte sein,<br />
leiden in der Regel nicht weniger<br />
unter <strong>die</strong>ser Krankheit als <strong>die</strong> Betroffenen<br />
selbst. Auch sie haben<br />
damit zu kämpfen, offen mit <strong>die</strong>ser<br />
äußerst intimen Problematik <strong>um</strong>zugehen.<br />
Sie haben Angst davor,<br />
dass ihr betroffener Partner sich<br />
aus dem Familienleben ausgrenzt,<br />
seinen Job verliert oder fremdgeht.<br />
Deshalb gibt es im Landkreis <strong>Weilheim</strong>-Schongau<br />
auch für Angehörige<br />
von Sex- <strong>und</strong> Liebessüchtigen<br />
eine anonyme Selbsthilfegruppe.<br />
Sie nennt sich S-Anon <strong>und</strong> trifft<br />
sich jeden Dienstag. Im Sitzkreis<br />
werden Erfahrungen ausgetauscht.<br />
Außerdem geben sich <strong>die</strong> Männer<br />
<strong>und</strong> Frauen gegenseitig Kraft,<br />
schöpfen Hoffnung <strong>und</strong> versuchen<br />
gemeinsam herauszufinden, wie<br />
sie den direkt Betroffenen am besten<br />
helfen können. js<br />
PATIENTENVERFÜGUNG:<br />
Wie mache ich es ganz praktisch?<br />
Mi., 11. <strong>April</strong> <strong>2018</strong>, <strong>um</strong> 19.00 Uhr<br />
REFERENTEN<br />
Sr. Dr. med. Ulla Mariam Hoffmann OSB, MAS<br />
(Palliative Care)<br />
Prof. Dr. med. Rainer Freynhagen, DEAA<br />
97.<br />
Tutzinger<br />
Patientenfor<strong>um</strong><br />
> > > INFOrmationen<br />
Die Selbsthilfegruppen S.L.A.A <strong>und</strong> S-Anon stehen für maximale<br />
Objektivität, sind weder mit Sekten, Religionen, politischen Parteien,<br />
Institutionen oder Organisation verb<strong>und</strong>en. Außerdem beteiligen<br />
sie sich in keinster Weise an öffentlichen Debatten. Nähere<br />
Informationen zu den Treffen (Dat<strong>um</strong>, Uhrzeit, Ort) gibt es<br />
bei Ronald Weber im Selbsthilfebüro des Ges<strong>und</strong>heitsamtes unter<br />
0881 / 681 1616 oder per E-Mail r.weber@lra-wm.bayern.de.<br />
Weber sitzt im <strong>Weilheim</strong>-Schongauer Ges<strong>und</strong>heitsamt <strong>und</strong> ist<br />
erster Ansprechpartner für <strong>r<strong>und</strong></strong> 100 Selbsthilfegruppen, <strong>die</strong> hier<br />
im Landkreis existieren.<br />
VERANSTALTUNGSORT<br />
Benedictus Krankenhaus Tutzing<br />
Bahnhofstraße 5<br />
82327 Tutzing<br />
Um Anmeldung wird gebeten unter T 08158 23-710.<br />
märz / april <strong>2018</strong> | 63
DAS TASSILO-Heimaträtsel<br />
Kann ein Verein tatsächlich so groß sein?<br />
<strong>Tassilo</strong>land | Mit wachsender<br />
Globalisierung, allen voran rascher<br />
Digitalisierung, wurden <strong>und</strong><br />
werden Berufe in beinahe allen<br />
Branchen immer stressiger. Keine<br />
Schwäche zeigen, mithalten, besser<br />
sein. Die Folge: Überst<strong>und</strong>en<br />
über Überst<strong>und</strong>en, Mails checken<br />
per Smartphone, Tablet oder Laptop<br />
auch nach Feierabend am<br />
Brotzeittisch, Mails checken auch<br />
mitten im Ski- oder Strandurlaub.<br />
Sich neben Arbeit, Familie, Sport<br />
<strong>und</strong> Physio nun auch noch <strong>um</strong> ein<br />
Ehrenamt kümmern? Schön <strong>und</strong><br />
gut, aber leider keine Zeit dafür.<br />
Vom Ehrenamtssterben ist seit vielen<br />
Jahren <strong>die</strong> Rede. Es beginnt bereits<br />
bei Jugendlichen <strong>und</strong> jungen<br />
Erwachsenen, <strong>die</strong> oftmals nach<br />
erfolgreichem Schulabschluss<br />
ein Auslandsjahr einbauen <strong>und</strong><br />
anschließend in einer größeren<br />
Stadt stu<strong>die</strong>ren, somit für längere<br />
Zeit von zuhause weggehen. Sich<br />
trotzdem <strong>um</strong> <strong>die</strong> F-Jugend des heimischen<br />
Fußballvereins, <strong>die</strong> Nachwuchstrachtler<br />
oder jungen Kletterer<br />
des Alpenvereins kümmern<br />
– ein Ding der Unmöglichkeit.<br />
Vereinsverantwortliche haben es<br />
heutzutage wahrlich nicht leicht,<br />
ausreichend Trainer <strong>und</strong> Betreuer<br />
zu finden. Viele sind froh, überhaupt<br />
jemanden zu bekommen,<br />
ob geeignet oder nicht. Doch bei<br />
allen Ehrenamtssorgen: <strong>Das</strong> Vereinsgefüge<br />
hier im <strong>Tassilo</strong>land ist<br />
auch im Jahr <strong>2018</strong> stark genug,<br />
<strong>um</strong> Leben <strong>und</strong> Leute da draußen<br />
nachhaltig zu prägen. Wer kennt<br />
den Satz aus den Mündern unserer<br />
Eltern nicht: „Engagiere dich in<br />
einem Verein, da findest du neue<br />
Fre<strong>und</strong>e, lernst Verantwortung zu<br />
übernehmen <strong>und</strong> hast einen super<br />
Ausgleich z<strong>um</strong> Alltag.“ Dieser<br />
Weisheit müssen selbst schwerpubertierende<br />
Jungs <strong>und</strong> Mädels<br />
zustimmen – für <strong>die</strong> soziale Weiterentwicklung<br />
junger Menschen<br />
ist Vereinsarbeit nun mal Gold<br />
wert. Z<strong>um</strong>al hierzulande wirklich<br />
jeder eine passende Anlaufstelle<br />
findet. Zig Sportvereine, Musik,<br />
Theater <strong>und</strong> Kunst. Doch welcher<br />
Verein im <strong>Tassilo</strong>and ist derzeit der<br />
größte?<br />
Genau das möchten wir von Ihnen,<br />
liebe Leser, in Rahmen unseres<br />
Heimaträtsels wissen. Schicken Sie<br />
uns eine Postkarte mit Vereinsname<br />
<strong>und</strong> ungefährer Mitgliederanzahl<br />
des Ihrer Meinung nach größten<br />
Vereins der Region an „tassilo“,<br />
Birkland 40, 86971 Peiting. Oder<br />
eine E-Mail an info@tassilo.de.<br />
Gesucht wird ausschließlich ein<br />
klassischer, eingetragener Verein<br />
aus einem bestimmten Ort. Dachverbände<br />
wie der Bayerische Fußballverband<br />
sind logischerweise<br />
als Lösung nicht erlaubt.<br />
Bei Alpenvereinen gelten nur <strong>die</strong><br />
einzelnen Sektionen, nicht der<br />
Deutsche Alpenverein an sich.<br />
Zu gewinnen gibt es erneut fünf<br />
Familienkarten für Badespaß im<br />
Schongauer Plantsch. Wir wünschen<br />
viel Erfolg! js<br />
> > > des letzten rätsels Lösung<br />
Wo schlägt’s kurz vor Neun? <strong>Das</strong> wollten wir in der Januar/Februar-<br />
<strong>Ausgabe</strong> von Ihnen, liebe Leser, wissen. Die richtige Lösung: „Der<br />
Graue Herzog“, „Römerturm“ oder „Glockenturm im Klosterhof“<br />
in Wessobrunn. Stapelweise Einsendungen <strong>und</strong> E-Mails mit der<br />
richtigen Lösung haben unser Redaktionsbüro erreicht. Wir haben<br />
alle in einen großen Topf geworfen, kräftig durchgerührt <strong>und</strong> dann<br />
gezogen. Gewonnen haben <strong>die</strong>smal: Annemarie <strong>und</strong> Günther Benedikt<br />
aus Peißenberg, Christl Höfler aus Tutzing, Elisabeth Reinelt<br />
aus Huglfing, Rudolf Müller aus Tutzing sowie Andreas Daiber aus<br />
Peißenberg. Wir gratulieren recht herzlich!<br />
> > > Impress<strong>um</strong><br />
„tassilo“<br />
Birkland 40, 86971 Peiting<br />
Telefon: 08869 / 91 22-26<br />
Fax: 08869 / 91 22-27<br />
Mail: info@tassilo.de<br />
Stand bei Drucklegung im Februar <strong>2018</strong>.<br />
Änderungen <strong>und</strong> Fehler vorbehalten.<br />
Auflage: 64 000 Exemplare<br />
„tassilo“ ist ein Medi<strong>um</strong> von<br />
Geplanter Erscheinungstermin der nächsten <strong>Ausgabe</strong> Mai/Juni <strong>2018</strong>:<br />
Freitag, 28. <strong>April</strong> <strong>2018</strong> (Anzeigenschluss: 9. <strong>April</strong> <strong>2018</strong>)<br />
Für eingesandte Manuskripte wird keine Haftung sowie keine<br />
Erscheinungsgewähr übernommen.<br />
Herausgeber: Peter Ostenrieder<br />
Redaktion: Johannes Schelle, Tim Schmid, Peter Ostenrieder (V.i.S.d.P.)<br />
Mitarbeiter <strong>die</strong>ser <strong>Ausgabe</strong>: Rosi Geiger, Wennaël Würmli<br />
Anzeigenverkauf: Wolfgang Stuhler, Tim Schmid<br />
Satz, Layout & Anzeigengestaltung: Peter Ostenrieder, Kurt Zarbock,<br />
Irmgard Gruber, Jeannine Echtler<br />
Druck: Gebr. Geiselberger GmbH, M.-Moser-Straße 23, 84503 Altötting<br />
Verteilservice: KBV Vertriebs GmbH, Am Weidenbach 8, 82362 <strong>Weilheim</strong><br />
Erscheinungsweise: zweimonatig, kostenlose Verteilung an alle Haushalte<br />
<strong>r<strong>und</strong></strong> <strong>um</strong> <strong>Weilheim</strong> <strong>und</strong> <strong>die</strong> <strong>Seen</strong> — Zahlreiche Auslegestellen im Verteilgebiet.<br />
Die aktuellen Anzeigenpreise, Mediadaten sowie Erscheinungstermine<br />
<strong>und</strong> weitere technische Angaben finden Sie auf www.tassilo.de<br />
Fotos: Klaus Neuner/mauritius images, Johann Jilka, Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft<br />
(LfL), Johannes Schelle, Peter Ostenrieder, Tim Schmid, Kurt Zarbock, Rosi Geiger, Wennaël<br />
Würmli, BSE-AIRpix.de, Smart & Nett-Verlag, Die Kneip’n Murnau, NC State Athletics, Ohrwerk,<br />
Markus Mauthe/Greenpeace, Berliner Compagnie, Podi<strong>um</strong> Musicale e.V., JOY IN IRAN/Walter<br />
Steffen, Lukas Wögerer, Die Gartengestalter GmbH & Co. KG, Magnus Albrecht Kranverleih, Kreishandwerkerschaft<br />
Oberland, Garten Sauer, actensys GmbH, Mursall GmbH & Co. KG, Dr. Thomas<br />
Becker, B<strong>und</strong>esverband des Schornsteinfegerhandwerks/www.themen<strong>die</strong>nst.de, Energiemesse<br />
<strong>Weilheim</strong>, Krankenhaus GmbH <strong>Weilheim</strong>-Schongau, 3B Scientific GmbH (Hamburg), Kreisjagdverband<br />
<strong>Weilheim</strong>, Bauer Unternehmensgruppe GmbH & Co. KG, Landratsamt <strong>Weilheim</strong>-Schongau,<br />
anicare, Familie Mark (Peißenberg), Klaus Papenfuß, Peter Wild, TSV Peißenberg Handball/Annette<br />
Halbritter, 1. SC Lechbruck e.V., Stefan Gilge, fotolia<br />
64 | tassilo
Die Gewinner von „Spaß im Schnee“<br />
Wildes Bobfahren mit<br />
älterem Bruder<br />
Peißenberg / Wessobrunn | Bisher<br />
musste der kleine Andreas besonders<br />
fre<strong>und</strong>lich sein zu seinem<br />
älteren Bruder Philipp. Der nämlich<br />
hat schon seit längerem einen<br />
Zipfelbob, den sich der Dreijährige<br />
für rasante Abfahrten am Peißenberger<br />
Guggenberg nur zu gerne<br />
ausgeliehen hatte. Damit ist jetzt<br />
Schluss. Andreas Mark aus Peißenberg<br />
ist nun selbst stolzer Besitzer<br />
eines original Mini-Bobs, den er im<br />
Rahmen unserer Zipflbob-Aktion<br />
„Spaß im Schnee“ in der letzten<br />
<strong>Ausgabe</strong> gewonnen hatte. Genaugenommen<br />
waren es seine Eltern<br />
Manfred <strong>und</strong> Susanne, <strong>die</strong> ein von<br />
uns gefordertes Foto von ihrem<br />
Jüngsten ans Redaktionsbüro geschickt<br />
haben. Und was für eins.<br />
Diesem unverstellten Ausdruck<br />
purer Wintersportfreude konnte<br />
<strong>die</strong> „tassilo“-Jury einfach nicht<br />
widerstehen. „Sobald Schnee fällt,<br />
ist unser Andreas völlig aus dem<br />
Häuschen, er liebt den Winter“,<br />
sagt Mutter Susanne, <strong>die</strong> fortan<br />
ganz gewiss keine Streitereien <strong>um</strong><br />
den beliebten Zipflbob zu schlichten<br />
hat.<br />
Opa gewinnt<br />
für „wilden“ Enkel<br />
Der Gewinner des zweiten Mini-<br />
Bobs heißt Klaus Papenfuß, wohnhaft<br />
in Wessobrunn-Haid, der für<br />
seinen Enkel Pius Brennauer nicht<br />
nur ein mitreißendes Foto geschickt,<br />
sondern auch einen dazu<br />
passenden Text verfasst hat: „Spaß<br />
im Schnee heißt für meinen Enkel<br />
wildes Schlittenfahren.“ Da könne<br />
es noch so kalt <strong>und</strong> steil sein. „Unermüdlich<br />
zieht er seinen Schlitten<br />
ein <strong>um</strong>s andere Mal rauf, ehe es<br />
mit Karacho wieder<br />
hinuntergeht.“ Der<br />
Schnappschuss entstand<br />
an der ehemaligen<br />
Wasserreserve<br />
am Wessobrunner<br />
Klostergut. Ein Ort, an dem seit Generationen<br />
Haider <strong>und</strong> Wessobrunner<br />
Kinder im Schnee her<strong>um</strong>tollen.<br />
Allen voran der kleine Pius, der<br />
seinem Papa auf <strong>und</strong> davon fährt –<br />
obwohl er vor lauter Enthusiasmus<br />
vergessen hatte, <strong>die</strong> Skibrille<br />
vors Gesicht zu ziehen. Doch Pius<br />
kennt den Berg in <strong>und</strong> auswendig,<br />
bezwingt ihn auch mit verschlossenen<br />
Augen rasend schnell <strong>und</strong><br />
sturzfrei. Und kann <strong>die</strong>s nun auch<br />
an seinem eigentlichen Hausberg<br />
in Haunshofen tun. Pius Brennauer<br />
wohnt nämlich im Ort der Ochserer,<br />
wo es nahe Naturarena einen fast<br />
noch rasanteren Berg z<strong>um</strong> Schlittenfahren<br />
gibt als bei seinem Opa<br />
in Wessobrunn. In <strong>die</strong>sem Sinne:<br />
Bob heil! <br />
js<br />
ChanCen für Ihr KInd!<br />
OberlandsChulen<br />
GemeInSam z<strong>um</strong> zIel<br />
Sonja Adler<br />
Wirtschaftsschule<br />
Kaufmännische Schule<br />
Fremdsprachenschule<br />
Gymnasi<strong>um</strong><br />
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Peißenberg<br />
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Wessobrunn<br />
märz / april <strong>2018</strong> | 65
Kinderkino im Landkreis<br />
Ein Gespür für Qualität<br />
<strong>Tassilo</strong>land | <strong>Das</strong> Kinderkino hat<br />
seit Jahrzehnten schon seinen<br />
festen Platz im jährlichen Veranstaltungskalender<br />
des Landkreises<br />
<strong>Weilheim</strong>-Schongau. Seit Oktober<br />
1985, also seit gut 32 Jahren, wird<br />
es vom Amt für Jugend <strong>und</strong> Familie<br />
organisiert. In der Regel einmal im<br />
Monat wird derzeit in 17 Gemeinden<br />
ein Kinderfilm gespielt, der<br />
von ehrenamtlichen Helfern betreut<br />
<strong>und</strong> vorgeführt wird. Im gesamten<br />
Landkreis kommt man so<br />
auf <strong>r<strong>und</strong></strong> 190 Vorstellungen im Jahr<br />
zu familienfre<strong>und</strong>lichen Eintrittspreisen<br />
von maximal zwei Euro.<br />
Kein Platz im Kino<br />
oder Fernsehen<br />
Open-Air-Kino: Wenn es <strong>die</strong> Witterung zulässt, wird gelegentlich auch<br />
im Freien geschaut.<br />
R<strong>und</strong> 2 500 Kinder besuchen jährlich <strong>die</strong> Vorstellungen — <strong>und</strong> blicken<br />
dann meist so gespannt auf <strong>die</strong> Leinwand wie hier in Forst.<br />
„Es gibt so viele tolle Kinderfilme,<br />
<strong>die</strong> im Kino oder Fernsehen keinen<br />
Platz finden“, sagt Rainer Strick,<br />
Leiter der Abteilung Prävention<br />
<strong>und</strong> Familie im Jugendamt <strong>und</strong><br />
einst einer der Ideengeber für das<br />
regionale Kinderkino. Mitte der<br />
Achtzigerjahre kam <strong>die</strong> Idee auf,<br />
ein Angebot zu etablieren, das sich<br />
auf künstlerisch wertvolle Filme<br />
konzentriert. In Zeiten von Fernseher,<br />
Laptop <strong>und</strong> Smartphone<br />
sei es laut Strick <strong>um</strong>so wichtiger,<br />
Kindern „ein Gespür für Qualität<br />
zu vermitteln“. Dabei soll das Kinderkino<br />
keineswegs einfach noch<br />
ein weiteres Angebot zur Unterhaltung<br />
von Kindern sein, sondern<br />
ist eingeb<strong>und</strong>en in <strong>die</strong> vielfältigen<br />
Maßnahmen des erzieherischen<br />
Kinder- <strong>und</strong> Jugendschutzes, <strong>die</strong><br />
vom Amt für Jugend <strong>und</strong> Familie<br />
durchgeführt werden. Mehr denn<br />
je ist <strong>die</strong> Kindheit heutzutage medial<br />
geprägt, was nicht nur <strong>die</strong><br />
Kleinen, sondern zunehmend auch<br />
Eltern überfordert. Auch deshalb<br />
soll mit dem Kinderkino den teils<br />
problematischen Angeboten der<br />
Unterhaltungsindustrie mit deren<br />
Sensations- <strong>und</strong> Actiondramaturgie<br />
kindgemäß gestaltete Filme<br />
entgegengesetzt werden. Die jeweiligen<br />
Filme sucht Rainer Strick<br />
<strong>und</strong> sein Team aus. Auf große<br />
Disney-Blockbuster wird bewusst<br />
verzichtet, schließlich laufen <strong>die</strong>se<br />
auch in den „normalen“ Kinos.<br />
Ausnahmen waren etwa „Wall-E“<br />
oder „Ratatouille“, weil „sie einfach<br />
genial gemacht sind“, sagt<br />
Rainer Strick, der neben seiner Tätigkeit<br />
im Landratsamt im bayerischen<br />
Me<strong>die</strong>ngutachterausschuss,<br />
einem Komitee für <strong>die</strong> Altersfreigabe<br />
von Filmen, mitwirkt.<br />
Um <strong>die</strong> Filme auch zeigen zu können,<br />
müssen Lizenzen erworben<br />
werden. Da der Film schließlich<br />
fast einen Monat lang durch den<br />
ganzen Landkreis tourt, es so viele<br />
Spieltage gibt, rechnet sich <strong>die</strong><br />
S<strong>um</strong>me auch. Jeden Monat wird<br />
ein anderer Film gezeigt, wobei<br />
<strong>die</strong> Ferien ausgespart werden.<br />
„Jährlich sind es zehn oder elf Filme“,<br />
sagt Christina Daisenberger,<br />
Mitarbeiterin im Jugendamt.<br />
Ein wenig komplexer als <strong>die</strong> Frage<br />
nach dem richtigen Film gestaltet<br />
sich jene nach den Spielstellen,<br />
also den Gemeinden, <strong>die</strong> <strong>die</strong> Filme<br />
schließlich zeigen. „Auf dem<br />
Dorf ist es erfahrungsgemäß ein<br />
wenig einfacher als in der Stadt“,<br />
berichtet Daisenberger. <strong>Das</strong> mag<br />
z<strong>um</strong> einen an der größeren städtischen<br />
Unterhaltungs-Konkurrenz<br />
liegen, z<strong>um</strong> anderen auch daran,<br />
dass es Kindern auf dem Dorf<br />
häufiger erlaubt ist, sich auch mal<br />
alleine auf den Weg z<strong>um</strong> Kino zu<br />
machen. Noch dazu, weil das Kinderkino<br />
z<strong>um</strong>eist in vertrauten Orten<br />
wie Schule, Pfarr- oder Sportheim<br />
stattfindet. Mit den derzeit 17<br />
Spielstellen sind <strong>die</strong> Organisatoren<br />
durchaus zufrieden – noch mehr<br />
aber mit der Zusammenarbeit mit<br />
den ehrenamtlichen Helfern, ohne<br />
deren Engagement ein solches<br />
Projekt sicherlich nicht möglich<br />
wäre.<br />
R<strong>und</strong> 2 500<br />
Kinder im Jahr<br />
<strong>Das</strong>s Kinder Filme sehen wollen,<br />
<strong>die</strong> von ihren Trä<strong>um</strong>en, Problemen<br />
<strong>und</strong> ihrer Lebenswelt handeln, zeigen<br />
der Erfolg <strong>und</strong> <strong>die</strong> Zuschauerzahlen<br />
des Kinderkinos. R<strong>und</strong><br />
2 500 Kinder besuchen jährlich<br />
<strong>die</strong> Vorstellungen, womit Rainer<br />
Strick <strong>und</strong> Christina Daisenberger<br />
überaus zufrieden sind, auch<br />
wenn <strong>die</strong> Zahlen vor zehn, zwölf<br />
Jahren noch etwas höher waren.<br />
„Wir hatten ganz früher schon mal<br />
an <strong>die</strong> 9 000 Besucher im Jahr“,<br />
66 | tassilo
Spieltermine im <strong>Tassilo</strong>land<br />
blickt Rainer Stick zurück, ergänzt<br />
aber: „Es ist toll, dass <strong>die</strong> Anzahl<br />
der Kinder trotz größer werdender<br />
Konkurrenz in den letzten Jahren<br />
gleich geblieben ist.“ Wie viele<br />
Kinder zu den einzelnen Veranstaltungen<br />
kommen, richtet sich<br />
immer nach der Bekanntheit des<br />
Films, dem Wetter <strong>und</strong> „was sonst<br />
noch im Ort los ist“, wie Christina<br />
Daisenberger berichtet. Z<strong>um</strong> Positiven<br />
entwickelt hat sich im Lauf<br />
der Zeit in jedem Fall <strong>die</strong> Technik.<br />
Während es früher weitaus komplizierter<br />
war, Filmprojektor, Lautsprecher<br />
<strong>und</strong> das restliche Equipment<br />
von Spielstelle zu Spielstelle<br />
zu transportieren, reicht heute ein<br />
einziger Koffer. In <strong>die</strong>sem sind<br />
Beamer, Abspielgerät <strong>und</strong> kleine<br />
Lautsprecher, <strong>die</strong> trotz geringer<br />
Größe einen erstaunlichen Klang<br />
erzeugen, integriert. Die Ehrenamtlichen<br />
vor Ort müssen nur <strong>die</strong><br />
DVD einlegen <strong>und</strong> den Film abspielen<br />
– <strong>und</strong> gelegentlich an der<br />
einen oder anderen Stelle etwas<br />
erklären.<br />
„Wenn ich da an früher denke“,<br />
erinnert sich Rainer Strick beispielsweise<br />
an eine Vorführung<br />
von „Ronja Räubertochter“. R<strong>und</strong><br />
60 Kinder warteten auf den Film,<br />
ehe der Film riss <strong>und</strong> <strong>die</strong> 16 Millimeter-Spule<br />
durch den Ra<strong>um</strong> rollte.<br />
Strick konnte den Film schließlich<br />
mit einem Klebestreifen<br />
notdürftig reparieren. Diese Zeiten<br />
sind längst vorbei <strong>und</strong> so dürfen<br />
sich alle Kinder im Landkreis auch<br />
in <strong>die</strong>sem Jahr wieder auf einige<br />
Christina Daisenberger <strong>und</strong> Rainer Strick, hier vor dem Equipment-<br />
Koffer, kümmern sich auch <strong>um</strong> <strong>die</strong> Auswahl der kindgerechten Filme.<br />
Zugvögel – wenn Fre<strong>und</strong>schaft Flügel verleiht<br />
Mo. 5. <strong>März</strong>, 16.30 Uhr Antdorf Sportheim<br />
Di. 6. <strong>März</strong>, 15.00 Uhr Eberfing Schule<br />
Mi. 7. <strong>März</strong>, 15.30 Uhr Obersöchering Pfarrheim<br />
Fr. 9. <strong>März</strong>, 17.00 Uhr Raisting AWO-Haus<br />
Mo. 12. <strong>März</strong>, 15.30 Uhr Eglfing Sportheim<br />
Di. 13. <strong>März</strong>, 15.00 Uhr Pähl Gemeinde<br />
Do. 15. <strong>März</strong>, 15.30 Uhr Forst G<strong>r<strong>und</strong></strong>schule<br />
Fr. 16. <strong>März</strong>, 14.00 Uhr Huglfing Schmitterhof<br />
Sa. 17. <strong>März</strong>, 10.00 Uhr Peißenberg Volkshochschule<br />
Sa. 17. <strong>März</strong>, 16.30 Uhr Oberhausen Rathaus<br />
Der Fall Mäuserich<br />
Mo. 16. <strong>April</strong>, 16.30 Uhr Antdorf Sportheim<br />
Di. 17. <strong>April</strong>, 15.00 Uhr Eberfing Schule<br />
Mi. 18. <strong>April</strong>, 15.30 Uhr Obersöchering Pfarrheim<br />
Fr. 20. <strong>April</strong>, 17.00 Uhr Raisting AWO-Haus<br />
Sa. 21. <strong>April</strong>, 15.00 Uhr Polling Feuerwehrhaus<br />
Mo. 23. <strong>April</strong>, 15.30 Uhr Eglfing Sportheim<br />
Di. 24. <strong>April</strong>, 15.00 Uhr Pähl Gemeinde<br />
Do. 26. <strong>April</strong>, 15.30 Uhr Forst G<strong>r<strong>und</strong></strong>schule<br />
Fr. 27. <strong>April</strong>, 14.00 Uhr Huglfing Schmitterhof<br />
Sa. 28. <strong>April</strong>, 10.00 Uhr Peißenberg Volkshochschule<br />
Sa. 28. <strong>April</strong>, 16.30 Uhr Oberhausen Rathaus<br />
störungsfreie Schmankerl freuen.<br />
Wie etwa auf „Zugvögel – wenn<br />
Fre<strong>und</strong>schaft Flügel verleiht“, der<br />
im <strong>März</strong> in den teilnehmenden<br />
Gemeinden gezeigt wird. Darin<br />
haben es <strong>die</strong> beiden Mädchen <strong>und</strong><br />
besten Fre<strong>und</strong>innen Cathy <strong>und</strong><br />
Margaux nicht leicht im Leben. Cathys<br />
Eltern ticken total verschieden<br />
<strong>und</strong> leben getrennt. Margaux hingegen<br />
sitzt im Rollstuhl <strong>und</strong> wird<br />
von ihren Eltern sehr <strong>um</strong>sorgt.<br />
Z<strong>um</strong> zehnten Geburtstag bekommt<br />
Cathy von ihrem Vater ein Entenei<br />
samt Brutkasten. Als das Küken<br />
schlüpft, sitzt gerade Margaux davor,<br />
weshalb das fla<strong>um</strong>ige Wesen<br />
nun sie als Mama betrachtet <strong>und</strong><br />
sich nur in ihrer Nähe wohlfühlt.<br />
Margaux würde sich gerne <strong>um</strong> das<br />
Küken kümmern, aber ihre Eltern<br />
trauen ihr das nicht zu – sie bringen<br />
es in eine Geflügelfarm. Doch<br />
als <strong>die</strong> Mädchen das herausfinden,<br />
machen sie sich auf den Weg, <strong>um</strong><br />
das Entlein zu retten.<br />
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märz / april <strong>2018</strong> | 67
Schauspiel aus Leidenschaft<br />
Marnbacher Theater<br />
im alten Schulhaus<br />
Marnbach | „Für's Theater, do<br />
brauchst a Handerl dafür“, stellt<br />
Spielleiter Josef Niedermaier fest.<br />
Die Marnbacher Laienschauspieler<br />
brauchen aber auch viel Leidenschaft<br />
für ihr Hobby, denn ihre<br />
Spielgemeinschaft besteht aus nur<br />
sieben Personen – <strong>und</strong> sie stellen<br />
jedes Jahr einen Dreiakter mit<br />
zahlreichen Vorstellungen auf <strong>die</strong><br />
Beine. Die Stadt <strong>Weilheim</strong> honorierte<br />
<strong>die</strong>ses Engagement bereits<br />
2011 mit dem Kulturpreis.<br />
Wer das alte Schulhaus in Marnbach<br />
leer betritt, kann sich gar<br />
nicht vorstellen, dass hier Theater<br />
gespielt werden kann. Doch im<br />
Klassenzimmer des Erdgeschosses<br />
ist eine urige, gerade mal 15 Quadratmeter<br />
große Bühne eingebaut.<br />
Und mit einer Bestuhlung bis direkt<br />
vor <strong>die</strong> Bühne schaffen sie<br />
Platz für 100 Zuschauer.<br />
Uralte Ausdrücke<br />
erfordern viel Übung<br />
68 | tassilo<br />
Der örtliche Veteranenverein<br />
spielte jedes Jahr einen Einakter,<br />
das war den Brüdern Georg <strong>und</strong><br />
Josef Niedermaier irgendwann zu<br />
wenig. Sie begannen 1995 erstmals<br />
einen Dreiakter zu spielen.<br />
„<strong>Das</strong> war ein Landsdorfer Stückl<br />
mit fünf Vorstellungen“, erinnert<br />
sich Georg Niedermaier. Mit<br />
der kleinen Bühne haben sie allerdings<br />
wenig Möglichkeit für<br />
Umbauten <strong>und</strong> so stießen sie bei<br />
der Stückauswahl schnell an ihre<br />
Grenzen. Also wechselten sie z<strong>um</strong><br />
Theaterautor Georg Maier, der mit<br />
seiner Iberl-Bühne ein ähnlich urwüchsiges<br />
Theater mitten in München<br />
pflegte. „Dem Maier sein Stil<br />
is verdraaht <strong>und</strong> hintersinnig“,<br />
sagt Josef Niedermaier. Als Spielleiter<br />
achtet er sehr darauf, dass<br />
<strong>die</strong> Satzstellung oder <strong>die</strong> doppelte<br />
Verneinung durch eine besondere<br />
Betonung z<strong>um</strong> Ausdruck kommt.<br />
Die sieben Spieler sind zwar alle<br />
aus dem <strong>Weilheim</strong>er Ra<strong>um</strong> <strong>und</strong><br />
der oberbayerischen Sprache<br />
mächtig – <strong>und</strong> trotzdem stellt Sepp<br />
Scharnagl fest: „Manchmal san<br />
Ausdrücke dabei, do miaßn sogar<br />
mir überlegn.“ Diese alt-oberbayerische<br />
Sprache, gepaart mit einer<br />
im Theater notwendigen langsamen,<br />
deutlichen Aussprache, erfordert<br />
ein genaues <strong>und</strong> intensives<br />
Textlernen. Aber <strong>die</strong> Marnbacher<br />
Theaterer haben es mittlerweile<br />
so verinnerlicht, dass es zu einem<br />
Markenzeichen geworden ist. Zu<br />
ihrem Theaterautor Georg Maier<br />
haben sie längst persönlichen<br />
Kontakt <strong>und</strong> konnten auch schon<br />
wichtige Tipps von dem erfahrenen<br />
Regisseur erhalten.<br />
Theater-Delikatesse<br />
„Hollerküacherl“<br />
<strong>Das</strong> <strong>die</strong>sjährige Stück „Hollerküacherl“<br />
spielt so <strong>um</strong> 1920 in einer<br />
bayerischen Pfarrhausküche. Seit<br />
kurzem ist ein neuer Pfarrer da,<br />
dessen Leibspeise <strong>die</strong> Hollerküacherl<br />
sind. Doch <strong>die</strong> resolute<br />
Pfarrersköchin weigert sich, eine<br />
so niedere Kost zu backen. Auf<br />
Moral <strong>und</strong> Anstand bedacht, widerstrebt<br />
es ihr natürlich auch,<br />
als der Mesner ein bildhübsches<br />
„Der Preisboxer“ 2016: Josef Lutz <strong>und</strong> Cordula Wild.<br />
Fräulein aus der Stadt im Pfarrhof<br />
einquartiert. „Was is a Kaffää<br />
scho ohne Rauch“, entpuppt <strong>die</strong>se<br />
sich schnell als ziemliches „Flietscherl“,<br />
was Cordula Wild hervorragend<br />
<strong>um</strong>setzt <strong>und</strong> dadurch <strong>die</strong><br />
Ordnung im Pfarrhaushalt ziemlich<br />
durcheinander bringt. Mit<br />
<strong>die</strong>ser Posse in drei Akten greifen<br />
<strong>die</strong> Marnbacher heuer einen<br />
Klassiker aus der Feder von Georg<br />
Maier auf, den der Autor auch
Die Zuschauer, wie hier<br />
im vergangenen Jahr,<br />
sind mitten im Geschehen.<br />
Beim Marnbacher Theater gehören<br />
aufwendige Inszenierungen dazu.<br />
vor der Premiere stehen sie ohne<br />
Bücherl auf der Bühne <strong>und</strong> arbeiten<br />
<strong>die</strong> Details in Aussprache,<br />
Bewegung <strong>und</strong> einem flüssigen<br />
Ablauf aus. Aus Platzgründen wird<br />
auf <strong>die</strong> Souffleuse verzichtet, was<br />
eine zusätzliche Herausforderung<br />
ist. „Manchmal schleidert’s uns<br />
a“, gesteht Josef Lutz, doch solch<br />
langjährige Spieler wie er wissen<br />
sich schon irgendwie zu helfen.<br />
ben zu opfern. Deshalb gibt es in<br />
Marnbach gerade keine Stücke mit<br />
jungen Liebhabern. Neben den<br />
Spielern sind auch deren Familien<br />
eingespannt. Gabi Niedermaier<br />
übernimmt <strong>die</strong> Vorbestellungen,<br />
der „Kümmerer“ dr<strong>um</strong>her<strong>um</strong> ist<br />
Peter Wild, <strong>die</strong> Maske macht Helga<br />
Schwaiger <strong>und</strong> Marion Lutz sorgt<br />
zusammen mit weiteren Helfern<br />
nach jeder Vorstellung für eine<br />
Brotzeit. <strong>Das</strong>s hinterher Spieler<br />
<strong>und</strong> Zuschauer gesellig im alten<br />
> > > Termine <strong>und</strong> Aufführungen<br />
Klassenzimmer zusammensitzen,<br />
ist ebenfalls<br />
eine Besonderheit im<br />
Marnbacher Theater.<br />
<strong>Das</strong> Stück „Hollerküacherl“<br />
ist heuer <strong>die</strong> 23.<br />
Inszenierung. Ihren Erlös spenden<br />
sie jedes Jahr an soziale<br />
Einrichtungen im Dorf <strong>und</strong> der<br />
Umgebung, an <strong>die</strong> Haunersche<br />
Kinderklinik, das SOS-Kinderdorf,<br />
<strong>die</strong> Klinikclowns <strong>und</strong> viele andere<br />
Stellen für Hilfsbedürftige. „Uns<br />
macht des Theaterspielen wahnsinnig<br />
Spaß, <strong>und</strong> dann können wir<br />
hinterher auch noch anderen eine<br />
Freude machen“, bringt Josef Lutz<br />
<strong>die</strong> Leidenschaft der kleinen Spielgemeinschaft<br />
auf den Punkt. rg<br />
passend als „bayerische Delikatesse“<br />
bezeichnet.<br />
Weil es mit Josef Lutz (Pfarrer),<br />
Georg Niedermaier (Mesner),<br />
Susanne Albrecht (Pfarrhaushälterin),<br />
Cordula Wild (Gast) <strong>und</strong><br />
Sepp Scharnagl (Detektiv) nur fünf<br />
Spieler sind, hat jeder von ihnen<br />
zwischen 100 <strong>und</strong> 300 Einsätze.<br />
Annemarie Kauka <strong>und</strong> Josef Niedermaier<br />
spielen heuer nicht mit,<br />
allerdings ist der Sepp als Spielleiter<br />
trotzdem bei jeder Probe<br />
dabei. Spätestens einen Monat<br />
Liebhaber<br />
gesucht<br />
„Zwegs am Nachwuchs miaßten<br />
mir eigentlich was tun“, blickt<br />
Georg Niedermaier ein bisserl<br />
sorgenvoll in <strong>die</strong> Zukunft. Junge<br />
Leute nehmen es nicht so gern<br />
auf sich, sechs bis acht Wochenenden<br />
für <strong>die</strong> Aufführungen sowie<br />
insgesamt <strong>r<strong>und</strong></strong> ein halbes Jahr<br />
für das Theaterspielen <strong>und</strong> -pro-<br />
„Hollerküacherl“<br />
eine bayerische Posse von Georg Maier wird beim Marnbacher<br />
Theater im alten Schulhaus an folgenden Terminen gespielt:<br />
Samstag, 10. <strong>und</strong> Sonntag, 11. <strong>März</strong> <strong>2018</strong><br />
Freitag, 16. <strong>und</strong> Sonntag, 18. <strong>März</strong> <strong>2018</strong><br />
Freitag, 23. <strong>und</strong> Samstag, 24. <strong>März</strong> <strong>2018</strong><br />
Donnerstag, 5. <strong>und</strong> Freitag, 6. <strong>April</strong> <strong>2018</strong><br />
Freitag, 13.<strong>und</strong> Samstag, 14. <strong>April</strong> <strong>2018</strong><br />
(Donnerstag, Freitag <strong>und</strong> Samstag jeweils 20 Uhr, Sonntag 19 Uhr)<br />
Kartenreservierungen bei Familie Niedermaier täglich ab 19 Uhr<br />
unter 0881 / 6531.
Inklusions-Projekt „Alle am Ball“<br />
Jeder darf Handball<br />
spielen beim TSV Peißenberg<br />
Peißenberg | Völlig gleich welche<br />
Sprache man spricht, wie man<br />
aussieht oder ob man eine Behinderung<br />
hat. Jeder Mensch gehört<br />
ganz natürlich dazu, ein jeder darf<br />
völlig selbstverständlich mitmachen.<br />
<strong>Das</strong> bedeutet Inklusion per<br />
Definition. Die Handballabteilung<br />
des TSV Peißenberg hat sich genau<br />
<strong>die</strong>sem Thema angenommen<br />
<strong>und</strong> das Projekt „Alle am Ball“<br />
ins Leben gerufen. Seit November<br />
treffen sich alle zwei Wochen<br />
gehandicapte <strong>und</strong> nicht-gehandicapte<br />
Sportler in der Peißenberger<br />
G<strong>r<strong>und</strong></strong>schul-Turnhalle z<strong>um</strong> gemeinsamen<br />
Training.<br />
Vorreiter-Projekt<br />
aus Hamburg<br />
Entstanden ist <strong>die</strong> Idee des inklusiven<br />
Handballs in Peißenberg<br />
eher zufällig, wie Annette Halbritter,<br />
Vorsitzende der Handballabteilung,<br />
berichtet. Auf der Suche<br />
nach neuen Trainern stöberte<br />
sie im Internet <strong>und</strong> landete dabei<br />
über Umwege auf der Seite der<br />
„Freiwurfliga“ Hamburg. Dort treten<br />
in einer eigenen Inklusions-<br />
Liga sechs Mannschaften gegeneinander<br />
an. Jeder darf mitmachen,<br />
das Ergebnis ist zweitrangig. Es<br />
geht nicht <strong>um</strong> Punkte, sondern<br />
ausschließlich <strong>um</strong> den Spaß. Hat<br />
eine Mannschaft Spielermangel,<br />
wird selbstverständlich untereinander<br />
ausgeholfen. Annette<br />
Halbritter präsentierte <strong>die</strong> Idee<br />
ihren Vorstandskollegen <strong>und</strong> stieß<br />
dabei keineswegs auf taube Ohren.<br />
Noch dazu hatte der Deutsche<br />
Handballb<strong>und</strong> (DHB) „Inklusion“<br />
in seine Agenda 2017 integriert<br />
<strong>und</strong> im Zuge dessen beim jährlich<br />
stattfindenden „Tag des Hand-<br />
70 | tassilo
Ein Abschlussspiel gehört in Peißenberg zu jeder Trainingseinheit.<br />
balls“ ein Seminar zu dem Thema<br />
in Hamburg angeboten. Da traf es<br />
sich gut, dass <strong>die</strong> Peißenberger<br />
Handballer mit Madita Rinke <strong>und</strong><br />
Ramona Scheuerer zwei sozial<br />
engagierte junge Frauen in ihren<br />
eigenen Reihen haben. Die Abteilung<br />
übernahm <strong>die</strong> Kosten, beide<br />
fuhren nach Hamburg <strong>und</strong> kehrten<br />
mit einigen Ideen im Gepäck<br />
wieder zurück. Zunächst stand<br />
<strong>die</strong> Frage im Ra<strong>um</strong>, wie sie das<br />
Thema letztlich angehen möchten.<br />
Eine eigene Liga wäre nur<br />
dann denkbar, wenn eine Vielzahl<br />
der <strong>um</strong>liegenden Vereine eigene<br />
Inklusions-Teams stellen. Letztlich<br />
entschieden sich <strong>die</strong> Peißenberger<br />
Handballer dafür, regelmäßiges<br />
Training anzubieten. Unterstützt<br />
werden sie vom Kooperationspartner,<br />
der Handballabteilung des<br />
TSV Schongau.<br />
Aktionstag ein<br />
voller Erfolg<br />
Die „Kickoff“-Veranstaltung für<br />
das Projekt „Alle am Ball“ war ein<br />
Inklusion-Aktionstag Anfang November.<br />
Bereits im Vorfeld wurde<br />
Werbung geschaltet <strong>und</strong> potentielle<br />
Partner wie etwa <strong>die</strong> Oberland-<br />
Werkstätten Polling oder <strong>die</strong> Regens-Wagner-Stiftung<br />
Rottenbuch<br />
angefragt. „Wenn zehn Leute gekommen<br />
wären, hätte es sich bereits<br />
gelohnt“, sagt Annette Halbritter<br />
rückblickend. Letztlich kamen<br />
<strong>r<strong>und</strong></strong> 50 – ein voller Erfolg. Seitdem<br />
wird in Peißenberg alle zwei<br />
Wochen samstags von 12.30 bis<br />
14 Uhr trainiert. Damit auch – gemäß<br />
Definition von Inklusion – alle<br />
mitmachen können, werden <strong>die</strong><br />
Teilnehmer von ehrenamtlichen<br />
Trainern abgeholt, mitunter auch<br />
aus Iffeldorf, Bad Kohlgrub oder<br />
Pähl. Die Trainingseinheiten sind<br />
meist komplett spielerisch aufgebaut.<br />
Nach einem Aufwärmspiel<br />
folgt stets ein bestimmter Bereich<br />
aus dem Handball, der geschult<br />
werden soll. Etwa Wurftechnik<br />
oder Koordination. Den Abschluss<br />
des Trainings bildet dann ein<br />
Handballspiel, bei dem das Erlernte<br />
angewendet wird. Über allem<br />
steht jedoch der Spaß, wie Annette<br />
Halbritter nach nunmehr einem<br />
Vierteljahr zufrieden feststellt: „Es<br />
ist wirklich lustig bei uns.“<br />
„Jeder macht<br />
so viel er kann“<br />
Jeder, der Lust auf Handball in einer<br />
ungezwungenen Atmosphäre,<br />
fernab jeglichen Leistungsdrucks<br />
hat, ist eingeladen. „Jeder macht<br />
so viel er kann“, versichert Annette<br />
Halbritter. R<strong>und</strong> 20 Teilnehmer<br />
besuchen das Training mittlerweile<br />
regelmäßig. Nachdem sich <strong>die</strong><br />
Freizeitsportler bei „Alle am Ball“<br />
längere Zeit in einer Art Probephase<br />
ausprobieren durften, sind<br />
<strong>die</strong> Teilnehmer längst – vor allem<br />
aus versicherungstechnischen<br />
Gründen – in den Verein eingetreten.<br />
Erhalten jedoch vergünstigte<br />
Konditionen sowohl beim<br />
Sparten- als auch TSV-Beitrag.<br />
„Den einen oder anderen nichtgehandicapten<br />
Sportler mehr, der<br />
gerne mal Handball spielen möchte“,<br />
wünscht sich Annette Halbritter<br />
für <strong>die</strong> Zukunft. Ansonsten sei<br />
sie sehr glücklich, wie „Alle am<br />
Ball“ angenommen wird <strong>und</strong> lobt<br />
insbesondere das ehrenamtliche<br />
Engagement der Übungsleiter, von<br />
denen zwei vom Kooperationspartner<br />
aus Schongau kommen. In naher<br />
Zukunft soll auch in Schongau<br />
ein „Tag der Inklusion“ stattfinden,<br />
<strong>um</strong> auch hier <strong>die</strong> Rahmenbedingungen<br />
für regelmäßiges inklusives<br />
Training zu schaffen. Dank<br />
des „Fre<strong>und</strong>eskreis des deutschen<br />
Handballs“ können <strong>die</strong> „Alle am<br />
Ball“-Handballer bereits Ende Juni<br />
in ein dreitägiges Trainingslager<br />
im Sportcamp Inzell teilnehmen,<br />
allerdings: „Wir brauchen noch<br />
Sponsoren, <strong>die</strong> uns <strong>die</strong> Anreise ermöglichen“,<br />
erklärt Annette Halbritter,<br />
dass sich interessierte Unternehmen<br />
jederzeit bei ihr melden<br />
können. Ebenso wie jeder, der<br />
gerne einmal Handball ausprobieren<br />
möchte. Denn: Jeder darf mitmachen.<br />