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März 2018 - Tier und Natur - Online Magazin

Das online Magazin „Tier und Natur“ dient der Information über diese Themen. Es sollen dem Leser neue Denkansätze, Erfahrungen und innovative Ideen näher gebracht werden

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Das Wort „sicher“ ist sehr vielfältig.<br />

Lange dachte ich, dass das bei Parelli häufig verwendete Wort „Savvy“<br />

mit „Sicherheit“ gleichzusetzen ist. Savvy heißt aber viel mehr<br />

„Weisheit“. Nun, wer weise ist, oder über viel Wissen verfügt, der kann<br />

automatisch mehr Dinge mit einer gewissen „Selbst-Sicherheit“ tun.<br />

Wer weise ist, ist ein Mensch, der vieles weiß, vieles nicht weiß, aber<br />

einiges mit Sicherheit zu einer Konstanten in seinem Leben gemacht<br />

hat. Ein kleines Wortspiel, welches mir gerade eben eingefallen ist.<br />

Aber es lohnt sich, darüber nachzudenken.<br />

Ebenso lohnt es sich über diese Frage nachzudenken: „Was würdest<br />

du tun, wenn du keine Angst hättest?“<br />

Denk darüber nach. Ich würde mich trauen, das zu sein, was ich sein<br />

will. Nun können wir über Angst reden. Wie jeder weiß, ist Angst jene<br />

Emotion, welche unser Denken am ehesten hemmt auch daher, weil es<br />

uns am Leben hält. „Angst lähmt“ hört man oft. Ich habe extreme Angst<br />

ausprobiert. Am Pferd, aber auch in 7 m Höhe auf einem Baum (ich<br />

habe panische Höhenangst). Richtig starke Angst hemmt alles: das<br />

Denken, das Sprechen, die Atmung, die gesamte Wahrnehmung. Hätte<br />

ich also keine Angst, dann könnte ich mehr Dinge tun. Also muss der<br />

Mensch an seiner Angst arbeiten. Könnte auch das Pferd an seiner<br />

Angst arbeiten?<br />

Oh ja, Pferde tun das. Sie wenden eine sehr einfache Taktik an:<br />

Annäherung <strong>und</strong> Rückzug. Sie nähern sich an, verspüren das Limit<br />

(das ist der Punkt wo das Denken gehemmt wird), ziehen sich zurück<br />

(zu dem Punkt wo sie wieder denken können <strong>und</strong> sich sicher fühlen)<br />

<strong>und</strong> nähern sich wieder an.<br />

Irgendwann, haben sie sich so sehr angenähert, dass sie das<br />

gefährliche Objekt beschnuppern können. Dann können sie<br />

nachdenken <strong>und</strong> entscheiden ob es sich wirklich auszahlt, sich wegen<br />

einer flatternden Gartendekoration in dieses miserable <strong>und</strong> lähmende<br />

Angstgefühl hineinzusteigern, oder nicht. Wie schnell sie sich dem<br />

Gartenzwerg mit der flatternden Plastiklaterne nähern, entscheidet ihre<br />

Neugierde. Wären sie zu neugierig, wäre vermutlich vor etwas über 20<br />

000 Jahren das letzte Pferd von einem Löwen gefressen worden, als es<br />

diesen beschnuppern wollte.<br />

Darum muss der Anführer entscheiden, ob die Herde neugierig ist, oder<br />

ob hier Gefahr besteht. Und eben deshalb ist der Anführer der Herde so<br />

wichtig. Er trifft die wichtigen Entscheidungen. Auf diese<br />

Entscheidungen kann sich die Herde verlassen.

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