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Dormagazin Februar 2018

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Stadt-Magazin<br />

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Fotos (2): Joëlle von Hagen<br />

wir die Schuhe aus und betreten den<br />

Gebetsraum. Er ist sehr groß und die<br />

Winterkälte zieht von unten in die Beine.<br />

,,Diesen Gebetsraum gibt es schon<br />

seit 1991. Anfangs hat niemand gemerkt,<br />

dass das Gebäude als Moschee dient“,<br />

erzählt mir Pekdemir. Der Pfarrer und<br />

ich sind Zuschauer, bekommen Stühle<br />

in den hinteren Teil des Raumes gestellt.<br />

Es sind nur wenige Männer zum Gebet<br />

gekommen, die Frauen beten nebenan.<br />

Darf ich mich hier frei bewegen? Darf ich<br />

alles fotografieren? ,,Natürlich, aber fotografieren<br />

sie nur von der Seite, damit<br />

sie die Leute nicht stören“, meint Pekdemir.<br />

Kein Problem für mich. Ich bin wieder<br />

überrascht, denn ein paar Gemeindemitglieder<br />

begrüßen mich zwar, doch<br />

während des Gebets beachtet niemand<br />

meine Kamera. ,,Waren Sie schon einmal<br />

hier?“, flüstere ich Picht zu. ,,Ja, schon<br />

öfter“, meint der Pfarrer, konzentriert<br />

sich dann aber darauf, das Geschehen<br />

zu beobachten. Nach etwa 20 Minuten<br />

ist das Gebet beendet. Wir setzen uns<br />

wieder in den Nebenraum. Soyhun hat<br />

die Predigt gehalten und damit den<br />

Imam vertreten, der vor Kurzem aus der<br />

Türkei gekommen war. Ein Imam bleibt<br />

nur für fünf Jahre und dann kommt ein<br />

neuer. Die meisten von ihnen können<br />

kein Deutsch, wenn sie nach Dormagen<br />

kommen. ,,Das ist ja so, als wenn man<br />

mich nach Russland schicken würde. Ich<br />

könnte nur auf Deutsch sprechen und<br />

hätte nicht viel Zeit, um Russisch zu lernen“,<br />

meint Picht. Der Vorsitzende und<br />

der Theologe stimmen zu. Sie erzählen,<br />

dass sie sich wünschen würden, dass<br />

es genug Gelehrte in Deutschland und<br />

vor allem ein entsprechendes Studium<br />

gebe. Sie haben es mal mit zweisprachigen<br />

Predigten versucht, das hätte aber<br />

nicht gut geklappt. Bald wollen sie es<br />

wieder probieren. Das Ziel ist es, zweioder<br />

sogar dreisprachige Gebetszeiten<br />

anzubieten. Momentan übersetzt Soyhun<br />

das Freitagsgebet und der Text<br />

wird auf der Homepage hochgeladen.<br />

Der jüngst heiß diskutierte Islamunterricht<br />

an Schulen ist ein Thema. Bis 2019<br />

noch werden dessen Inhalt und Lehrpläne<br />

von einem Beirat bestimmt. Dieser<br />

besteht aus vier Mitgliedern, welche<br />

vom Schulministerium ausgewählt werden<br />

und aus vier Mitgliedern der Islamverbände.<br />

Pekdemir und Soyhun finden<br />

das völlig akzeptabel, stellen aber<br />

die Bedeutung des Unterrichtsinhalts<br />

in den Vordergrund. ,,Es ist wichtig,<br />

dass sich genau an den Koran gehalten<br />

wird“, meint Pekdemir. Dann seien<br />

die Eltern zufrieden und schicken ihre<br />

Kinder nicht zu anderen Lehrern, die<br />

sich möglicherweise selbst zu solchen<br />

Dursun Pekdemir, Vorsitzender der DITIB-Gemeinde in<br />

Dormagen (M.), erklärt Pfarrer Frank Picht (r.) zusammen<br />

mit Mehmet Soyhun einige Einzelheiten des Korans.<br />

ernannt haben. Sie bestimmen ihre Unterrichtsinhalte<br />

häufig selbst, wodurch<br />

den Kindern Werte vermittelt werden<br />

könnten, die nichts mit einer friedfertigen<br />

Religion zu tun haben.<br />

Auch dem Pfarrer sind nicht alle Gegebenheiten<br />

in der Moschee bekannt<br />

und so fragen wir nach Aufschriften,<br />

den einzelnen Teilen der Einrichtung<br />

und schauen uns gemeinsam einen<br />

kunstvoll verzierten Koran an. ,,Ich<br />

war aber schon oft hier zu Besuch“,<br />

beginnt Picht endlich aufzuschlüsseln,<br />

,,ich habe hier schon einmal ein Gebet<br />

gesprochen und Herr Pekdemir in der<br />

Christuskirche. Ich war hier zum Fastenbrechen<br />

und natürlich öfter am Tag<br />

der offenen Moschee zu Gast“. Ganz<br />

schön häufig, denke ich mir. ,,Trotzdem<br />

ist es wie immer, wenn wir uns unter<br />

Kollegen treffen. Wir sagen immer,<br />

dass wir eigentlich mehr zusammen<br />

machen müssten“, schmunzelt er.<br />

Das unfertige Gebäude kommt zur<br />

Sprache. In seinen Anfängen wurde<br />

es heftig kritisiert. Einige Dormagener<br />

wollten dort keine Moschee. Andere<br />

wiederum sahen den Bedarf nach<br />

,,würdigen“ Räumlichkeiten, wie sie<br />

Pekdemir nennt. Denn beim jetzigen<br />

Gebetsraum gibt es viele Probleme.<br />

Nicht vernünftig isoliert, die sanitären<br />

Anlagen sind unzumutbar und bei starken<br />

Regenfällen müsse wegen Überschwemmung<br />

im Flur gebetet werden,<br />

so der Tenor aus den Schilderungen<br />

der beiden Muslime. Picht erzählt, wie<br />

er damals gemeinsam mit dem Kirchenvorstand<br />

einen Brief verfasst habe, in<br />

dem sich die evangelische Kirchengemeinde<br />

klar für den Bau der Moschee<br />

positioniert hat. Trotzdem habe er viele<br />

Anfragen von Personen bekommen, die<br />

er gar nicht kannte. ,,Einer hat mir eine<br />

E-Mail geschrieben und wollte wissen,<br />

wie hoch der Turm der Christuskirche<br />

ist.“ Denn es gab die Vorgabe, dass das<br />

Minarett der Moschee kleiner sein muss<br />

als der kleinste Kirchturm Dormagens.<br />

,,Es ist viel versäumt worden“, sagt Pekdemir.<br />

,,Wir gehören zu Deutschland,<br />

denn wir leben hier. Aber es ist doch<br />

klar, dass wir etwas von unserer Mentalität<br />

und Kultur mitbringen möchten.<br />

Wie hat Max Frisch gesagt? ,Wir haben<br />

Arbeitskräfte gerufen und es sind Menschen<br />

gekommen‘“. Damit spielt er auf<br />

die Zeit der Gastarbeiter in Deutschland<br />

an, die vielfach aus der Türkei kamen.<br />

Das neue Gotteshaus wird nach und<br />

nach gebaut. Immer wenn etwas Geld<br />

zur Verfügung steht, wird der nächste<br />

Schritt in Angriff genommen. Auch für<br />

das Umfeld hat die Gemeinde schon<br />

genaue Planungen. Es soll ein großer<br />

Garten entstehen mit Restaurant und<br />

Spielplatz, bestenfalls mit Palmen. ,,Jeder<br />

darf dann kommen und hier mit seiner<br />

Familie oder seinen Freunden Zeit<br />

verbringen“, malt sich Pekdemir aus.<br />

Wichtig sei es der Gemeinde, künftig<br />

noch stärker zu zeigen, wer sie ist und<br />

bestehende Vorurteile aus der Welt zu<br />

räumen.<br />

-Joëlle von Hagen<br />

Dormagener Immobilienpreise steigen durch Berufspendler<br />

Großstädter ziehen vermehrt in Vororte<br />

Rund 1.200 Familien suchen über<br />

Laufenberg Immobilien ihre Traumimmobilie<br />

zum Kauf oder zur Miete. Wer<br />

den Markt verfolgt, weiß von der hohen<br />

Wohnungsnachfrage in Großstädten wie<br />

Neuss, Düsseldorf und Köln. Das Angebot<br />

ist vergleichsweise gering.<br />

DORMAGEN. Die Hochzeit ist ein großer<br />

Meilenstein in Ihrem Leben und Sie<br />

suchen nun nach einer gemeinsamen<br />

Bleibe? Oder Sie haben eine Immobilie<br />

zum Verkauf oder Vermietung anzubieten?<br />

Die Immobilienexperten Petra und Dr. Alfred<br />

Laufenberg kennen die Anfragen, bei<br />

denen frisch verheiratete Paare gemeinsam<br />

eine Wohnung oder Haus suchen. In<br />

Zeiten des Wohnungsmangels rückt jedoch<br />

der Traum von einem Eigenheim in der<br />

Großstadt oft in weite Ferne. Als Alternative<br />

bleibt oft nur der Umzug in die Vororte.<br />

Besonders in Düsseldorf und Köln ist die<br />

Nachfrage nach Eigentum im letzten Jahr<br />

sehr angestiegen. „Der Dormagener Wohnungsmarkt<br />

wird stark von dem Zuzug der<br />

Großstädter beeinusst. Daraus ergibt sich<br />

ein hoher Preisanstieg in Dormagen“, erzählt<br />

Petra Laufenberg. Die Nachfrage wird<br />

weiter steigen.<br />

Frankenstraße 24<br />

41539 Dormagen<br />

02133 975 988 0<br />

Friedhofstraße 8<br />

40764 Langenfeld<br />

02173 895 671 0<br />

Laufenberg Immobilien erfasst<br />

die Suchwünsche jedes Einzelnen<br />

ganz genau und kann so gezielt<br />

nach passenden Käufern oder<br />

Mietern suchen. Das Team verwendet<br />

hierzu ein transparentes<br />

Verfahren. Die Mitarbeiter gehen<br />

diskret und behutsam vor, legen<br />

dennoch Wert darauf, dass am<br />

Ende der Eigentümer auch tatsächlich<br />

sein Geld bekommt.<br />

Nach der Ermittlung des Marktwertes<br />

werden zunächst vorgemerkte<br />

Interessenten mit einem<br />

detaillierten Exposé über das Angebot<br />

informiert. Es wird telefonisch<br />

über die Vor– und Nachteile<br />

der Immobilie gesprochen. Ein<br />

virtueller Wohnungsrundgang oder<br />

Drohnenaufnahmen machen den<br />

Besuch vor Ort für einige schon<br />

überüssig. Erst, wenn alles zu<br />

passen scheint, werden individuelle<br />

Besichtigungstermine vereinbart.<br />

Drususallee 35<br />

41460 Neuss<br />

02131 5395 100<br />

Frau Laufenberg rät: „Jeder Suchende<br />

sollte sich bei Laufenberg<br />

Immobilien registrieren lassen,<br />

damit er rechtzeitig über neue Angebote<br />

informiert wird.“ Für Vermieter<br />

und Verkäufer bietet das<br />

Unternehmen kostenfreie und<br />

unverbindliche Wertermittlungen<br />

an, mit dem Ziel einen realistischen,<br />

aber auch guten Preis für<br />

seine Kunden zu erzielen. Das<br />

kostenfreie Immobilien Bewertungstool<br />

auf www.laufenbergimmobilien.de<br />

gibt eine erste<br />

Werteinschätzung, ersetzt aber<br />

nicht den Expertenrat. Mit modernsten<br />

Vermarktungsstrategien<br />

wie 360°-Rundgänge und Home<br />

Staging hilft das Team Ihre Immobilie<br />

optimal zu präsentieren.<br />

Laufenbergs Mitarbeiter geben<br />

alles, damit möglichst jeder seine<br />

Traumimmobilie, den besten Käufer<br />

oder Mieter ndet.<br />

Kleine Details lassen Ihre Immobilie in einem ganz anderen Licht dastehen.<br />

Laufenberg Immobilien GmbH<br />

info@laufenberg-immobilien.de<br />

www.laufenberg-immobilien.de<br />

38 Wir alle sind Dormagen!<br />

Das

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