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Stadt-Magazin<br />
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Fotos (2): Joëlle von Hagen<br />
wir die Schuhe aus und betreten den<br />
Gebetsraum. Er ist sehr groß und die<br />
Winterkälte zieht von unten in die Beine.<br />
,,Diesen Gebetsraum gibt es schon<br />
seit 1991. Anfangs hat niemand gemerkt,<br />
dass das Gebäude als Moschee dient“,<br />
erzählt mir Pekdemir. Der Pfarrer und<br />
ich sind Zuschauer, bekommen Stühle<br />
in den hinteren Teil des Raumes gestellt.<br />
Es sind nur wenige Männer zum Gebet<br />
gekommen, die Frauen beten nebenan.<br />
Darf ich mich hier frei bewegen? Darf ich<br />
alles fotografieren? ,,Natürlich, aber fotografieren<br />
sie nur von der Seite, damit<br />
sie die Leute nicht stören“, meint Pekdemir.<br />
Kein Problem für mich. Ich bin wieder<br />
überrascht, denn ein paar Gemeindemitglieder<br />
begrüßen mich zwar, doch<br />
während des Gebets beachtet niemand<br />
meine Kamera. ,,Waren Sie schon einmal<br />
hier?“, flüstere ich Picht zu. ,,Ja, schon<br />
öfter“, meint der Pfarrer, konzentriert<br />
sich dann aber darauf, das Geschehen<br />
zu beobachten. Nach etwa 20 Minuten<br />
ist das Gebet beendet. Wir setzen uns<br />
wieder in den Nebenraum. Soyhun hat<br />
die Predigt gehalten und damit den<br />
Imam vertreten, der vor Kurzem aus der<br />
Türkei gekommen war. Ein Imam bleibt<br />
nur für fünf Jahre und dann kommt ein<br />
neuer. Die meisten von ihnen können<br />
kein Deutsch, wenn sie nach Dormagen<br />
kommen. ,,Das ist ja so, als wenn man<br />
mich nach Russland schicken würde. Ich<br />
könnte nur auf Deutsch sprechen und<br />
hätte nicht viel Zeit, um Russisch zu lernen“,<br />
meint Picht. Der Vorsitzende und<br />
der Theologe stimmen zu. Sie erzählen,<br />
dass sie sich wünschen würden, dass<br />
es genug Gelehrte in Deutschland und<br />
vor allem ein entsprechendes Studium<br />
gebe. Sie haben es mal mit zweisprachigen<br />
Predigten versucht, das hätte aber<br />
nicht gut geklappt. Bald wollen sie es<br />
wieder probieren. Das Ziel ist es, zweioder<br />
sogar dreisprachige Gebetszeiten<br />
anzubieten. Momentan übersetzt Soyhun<br />
das Freitagsgebet und der Text<br />
wird auf der Homepage hochgeladen.<br />
Der jüngst heiß diskutierte Islamunterricht<br />
an Schulen ist ein Thema. Bis 2019<br />
noch werden dessen Inhalt und Lehrpläne<br />
von einem Beirat bestimmt. Dieser<br />
besteht aus vier Mitgliedern, welche<br />
vom Schulministerium ausgewählt werden<br />
und aus vier Mitgliedern der Islamverbände.<br />
Pekdemir und Soyhun finden<br />
das völlig akzeptabel, stellen aber<br />
die Bedeutung des Unterrichtsinhalts<br />
in den Vordergrund. ,,Es ist wichtig,<br />
dass sich genau an den Koran gehalten<br />
wird“, meint Pekdemir. Dann seien<br />
die Eltern zufrieden und schicken ihre<br />
Kinder nicht zu anderen Lehrern, die<br />
sich möglicherweise selbst zu solchen<br />
Dursun Pekdemir, Vorsitzender der DITIB-Gemeinde in<br />
Dormagen (M.), erklärt Pfarrer Frank Picht (r.) zusammen<br />
mit Mehmet Soyhun einige Einzelheiten des Korans.<br />
ernannt haben. Sie bestimmen ihre Unterrichtsinhalte<br />
häufig selbst, wodurch<br />
den Kindern Werte vermittelt werden<br />
könnten, die nichts mit einer friedfertigen<br />
Religion zu tun haben.<br />
Auch dem Pfarrer sind nicht alle Gegebenheiten<br />
in der Moschee bekannt<br />
und so fragen wir nach Aufschriften,<br />
den einzelnen Teilen der Einrichtung<br />
und schauen uns gemeinsam einen<br />
kunstvoll verzierten Koran an. ,,Ich<br />
war aber schon oft hier zu Besuch“,<br />
beginnt Picht endlich aufzuschlüsseln,<br />
,,ich habe hier schon einmal ein Gebet<br />
gesprochen und Herr Pekdemir in der<br />
Christuskirche. Ich war hier zum Fastenbrechen<br />
und natürlich öfter am Tag<br />
der offenen Moschee zu Gast“. Ganz<br />
schön häufig, denke ich mir. ,,Trotzdem<br />
ist es wie immer, wenn wir uns unter<br />
Kollegen treffen. Wir sagen immer,<br />
dass wir eigentlich mehr zusammen<br />
machen müssten“, schmunzelt er.<br />
Das unfertige Gebäude kommt zur<br />
Sprache. In seinen Anfängen wurde<br />
es heftig kritisiert. Einige Dormagener<br />
wollten dort keine Moschee. Andere<br />
wiederum sahen den Bedarf nach<br />
,,würdigen“ Räumlichkeiten, wie sie<br />
Pekdemir nennt. Denn beim jetzigen<br />
Gebetsraum gibt es viele Probleme.<br />
Nicht vernünftig isoliert, die sanitären<br />
Anlagen sind unzumutbar und bei starken<br />
Regenfällen müsse wegen Überschwemmung<br />
im Flur gebetet werden,<br />
so der Tenor aus den Schilderungen<br />
der beiden Muslime. Picht erzählt, wie<br />
er damals gemeinsam mit dem Kirchenvorstand<br />
einen Brief verfasst habe, in<br />
dem sich die evangelische Kirchengemeinde<br />
klar für den Bau der Moschee<br />
positioniert hat. Trotzdem habe er viele<br />
Anfragen von Personen bekommen, die<br />
er gar nicht kannte. ,,Einer hat mir eine<br />
E-Mail geschrieben und wollte wissen,<br />
wie hoch der Turm der Christuskirche<br />
ist.“ Denn es gab die Vorgabe, dass das<br />
Minarett der Moschee kleiner sein muss<br />
als der kleinste Kirchturm Dormagens.<br />
,,Es ist viel versäumt worden“, sagt Pekdemir.<br />
,,Wir gehören zu Deutschland,<br />
denn wir leben hier. Aber es ist doch<br />
klar, dass wir etwas von unserer Mentalität<br />
und Kultur mitbringen möchten.<br />
Wie hat Max Frisch gesagt? ,Wir haben<br />
Arbeitskräfte gerufen und es sind Menschen<br />
gekommen‘“. Damit spielt er auf<br />
die Zeit der Gastarbeiter in Deutschland<br />
an, die vielfach aus der Türkei kamen.<br />
Das neue Gotteshaus wird nach und<br />
nach gebaut. Immer wenn etwas Geld<br />
zur Verfügung steht, wird der nächste<br />
Schritt in Angriff genommen. Auch für<br />
das Umfeld hat die Gemeinde schon<br />
genaue Planungen. Es soll ein großer<br />
Garten entstehen mit Restaurant und<br />
Spielplatz, bestenfalls mit Palmen. ,,Jeder<br />
darf dann kommen und hier mit seiner<br />
Familie oder seinen Freunden Zeit<br />
verbringen“, malt sich Pekdemir aus.<br />
Wichtig sei es der Gemeinde, künftig<br />
noch stärker zu zeigen, wer sie ist und<br />
bestehende Vorurteile aus der Welt zu<br />
räumen.<br />
-Joëlle von Hagen<br />
Dormagener Immobilienpreise steigen durch Berufspendler<br />
Großstädter ziehen vermehrt in Vororte<br />
Rund 1.200 Familien suchen über<br />
Laufenberg Immobilien ihre Traumimmobilie<br />
zum Kauf oder zur Miete. Wer<br />
den Markt verfolgt, weiß von der hohen<br />
Wohnungsnachfrage in Großstädten wie<br />
Neuss, Düsseldorf und Köln. Das Angebot<br />
ist vergleichsweise gering.<br />
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Laufenberg kennen die Anfragen, bei<br />
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Zeiten des Wohnungsmangels rückt jedoch<br />
der Traum von einem Eigenheim in der<br />
Großstadt oft in weite Ferne. Als Alternative<br />
bleibt oft nur der Umzug in die Vororte.<br />
Besonders in Düsseldorf und Köln ist die<br />
Nachfrage nach Eigentum im letzten Jahr<br />
sehr angestiegen. „Der Dormagener Wohnungsmarkt<br />
wird stark von dem Zuzug der<br />
Großstädter beeinusst. Daraus ergibt sich<br />
ein hoher Preisanstieg in Dormagen“, erzählt<br />
Petra Laufenberg. Die Nachfrage wird<br />
weiter steigen.<br />
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dennoch Wert darauf, dass am<br />
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Nach der Ermittlung des Marktwertes<br />
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Immobilien registrieren lassen,<br />
damit er rechtzeitig über neue Angebote<br />
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Unternehmen kostenfreie und<br />
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38 Wir alle sind Dormagen!<br />
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