sPositive_02_2018_Web
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REGULA FARNER<br />
Regula Farner<br />
Nach dem Besuch der Diplommittelschule<br />
in Winterthur besuchte Regula<br />
Farner die Bäuerinnenschule auf<br />
Schloss Uster. Es folgte die Krankenpflegeschule<br />
in Zollikerberg und Lausanne.<br />
In der Jungendzeit genoss Regula<br />
über mehrere Jahre Musikunterricht<br />
auf Gitarre, Alt- und Sopranblockflöte.<br />
Gemeinsam mit ihrem Lebenspartner<br />
Menel Rachdi (ein freischaffender<br />
Kunstmaler und Kulturschaffender in<br />
verschiedenen Sparten) und den gemeinsamen<br />
vier Töchtern, geboren in<br />
den Jahren 1983 bis 1994, lebt sie seit<br />
seit über 20 Jahren im Oberaargau.<br />
Sie ist u. a. Mitbegründerin des Kulturraumes<br />
«Improvisorium» in Huttwil<br />
und unterstützte Menel beim Kulturprojekt<br />
«In 80 Ragen um den Napf».<br />
Zudem war sie von 2000 bis 2011<br />
Gartenverantwortliche des Labyrinthplatz<br />
Zürich im Zeughaushof. 2006<br />
kam Ihre CD «Eisvogel flieg» heraus.<br />
Auf ihrer <strong>Web</strong>site www.eisvogel.ch<br />
steht(leicht gekürzt): «In meiner Kindheit<br />
habe ich viel Liebe erhalten von<br />
meinen Eltern und im Zusammenleben<br />
mit meinen Geschwistern viel gelernt.<br />
In stundenlangen Streifzügen zusammen<br />
mit Freunden durchs Wildbachtobel<br />
konnte ich eine grosse Verbundenheit<br />
entwickeln mit der Natur. Die<br />
Klänge und Töne von Wald, Wiesen<br />
und Feldern haben mich zum Singen<br />
und Klingen inspiriert.»<br />
Zu den Bachblüten kam ich so: Ich suchte<br />
nach immer neuen Teemischungen und<br />
Kräutertinktur-Rezepten. Dann sah ich eine<br />
Ausschreibung für einen Kurs in Bachblütentherapie.<br />
Dieser Kurs hat mich überzeugt.<br />
Was ist ihr nächstes Projekt?<br />
Im Moment bin ich durch die Politik ausgelastet.<br />
Nimmt dieses Amt viel Zeit in Anspruch?<br />
Zwei oder drei Termine pro Woche. In der<br />
Regel muss ich einmal pro Woche in der Gemeindekanzlei<br />
einige Dokumente lesen und<br />
unterschreiben. Alles in allem ergibt das<br />
etwa einen Tag pro Woche.<br />
Auswil ist eine kleine Gemeinde mit 460<br />
Einwohnerinnen und Einwohnern. Gibt<br />
es eine Chance, die Selbständigkeit zu<br />
wahren?<br />
Ich denke schon. Wir müssen darauf achten,<br />
die Finanzen in Ordnung zu halten und alle<br />
Ämter zu besetzen. Inzwischen zeigt sich,<br />
dass sich die ganze «Fusionitis» finanziell<br />
nicht auszahlt. Weil durch Fusion eine grössere<br />
Zentrumsgemeinde entsteht, die dann<br />
die Verwaltung, die Schulen und die Infrastruktur<br />
ausbauen muss. Wird eine Gemeinde<br />
grösser, müssen die Aufgaben professionalisiert<br />
werden. Dies kann in kleinen Gemeinden<br />
im Milizsystem gemacht werden.<br />
Ursprünglich waren die Finanzen der Grund<br />
für die Fusion von Gemeinden.<br />
Sie führten zehn Jahre lang das Projekt<br />
«Labyrinthplatz» in Zürich. Können Sie<br />
uns etwas darüber erzählen?<br />
Es handelte sich um einen Wettbewerb zur<br />
Siebenhundertjahre-Feier der Schweiz im<br />
Jahre 1991. Eine Frauengruppe um die<br />
Künstlerin Agnes Barmettler, die Matriarchatsforscherin<br />
Rosmarie Schmid und die<br />
Philosophin Ursula Knecht reichte das Projekt<br />
ein. Aus der Überlegung, dass es in den<br />
Städten alle möglichen Anlagen und Institutionen<br />
gibt, aber keinen Ort, der von Frauen<br />
gestaltet wird. So ist es zum Labyrinthplatz<br />
im Kasernenhof der Stadt Zürich gekommen.<br />
Sie haben dort einen Garten angelegt<br />
und einen Begegnungsort geschaffen.<br />
Zehn Jahre lang war ich die hauptverantwortliche<br />
Gärtnerin. Der Ort ist nicht ausschliesslich<br />
Frauen vorbehalten: Die Grundregel<br />
ist, dass jede Person respektiert wird<br />
– in ihrer Eigenart, mit ihren Ideen und<br />
Ausdrucksformen.<br />
Woher kommt die Bezeichnung Labyrinth?<br />
Haben Sie einen Irrgarten angelegt?<br />
Nein, nein. Das Wort Labyrinth ist griechisch.<br />
Es hatte vor 5000 Jahren die Bedeutung eines<br />
Versammlungsortes. Der Weg führt ins<br />
Zentrum und wieder hinaus.<br />
Wie kamen Sie zu dieser Tätigkeit?<br />
Anfang der neunziger Jahre spielte ich Musik<br />
zu den Veranstaltungen im Labyrinth. 1999<br />
kam die Anfrage aus Zürich, ob ich die Gar<br />
6 s’Positive 2 / <strong>2018</strong>