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E_1964_Zeitung_Nr.014

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LUFTGEKÜHLTER ÜM-MOTOR — Typ CO1K/3, 67 SAE PS bei 2200 UJmm. Anspruchslose Antriebs<br />

moschine für den Lupetto M 3. Rechts Kühlluftgebläse, dahinter der schräggestellte, aufgeschnittene<br />

Oelkühler. Erster von Saurer entwickelter luftgekühlter Motor.<br />

CUMMINS-KRUPP-V6-MOTOR - Neuer schnelllaufender<br />

V6-Dieselmotor für die schweren Krupp-<br />

Fahrzeugtypen. Sehr gedrungene Bauart, 4 Ventil«<br />

pro Zylinder, Direkteinspritzung mittels<br />

Pumpen-Düsen-Elementen.<br />

AUSTIN-UNTERFLURMOTOR — Neuer Unterflurmotor mit leicht schrägem Motorgehäuse für Fronteinbau<br />

mit Frontlenkerkabine. Vorteile; 3plätzige Kabine mit ebenem Fussboden, bessere Geräuschdämpfung.<br />

Daten: Bohrung/Hub 100/120 mm, 5,7 Liter Hubvolumen, 120 SAE-PS bei 2500 U/min.<br />

Internationale Nutzfahrzeugtechnik<br />

Genf <strong>1964</strong><br />

(Fortsetzung von Seite 5)<br />

Trockenkupplung in Verbindung mit<br />

einem Zahnrad-Wechselgetriebe ergibt<br />

eben doch die geringsten Verluste bei<br />

der Uebertragung der Motorkraft auf<br />

die Antriebsräder. Die Kupplungsbetätigung<br />

verlangt bei vielen Wagen<br />

noch einen zu grossen Kraftaufwand,<br />

obwohl mit einfachen Zusatzeinrichtungen<br />

ganz gute Ergebnisse erzielt<br />

werden können. Um dem Fahrer die<br />

Schaltarbeit zu erleichtern, sind die<br />

meisten Firmen dazu übergegangen,<br />

wenigstens einen Teil der vielen Getriebestufen<br />

zu synchronisieren. Als<br />

sehr gute Lösungen dürfen in diesem<br />

Zusammenhang die sperrsynchronisierten<br />

Getriebe des Lancia Esagamma<br />

und des Scania-Vabis L 76 erwähnt<br />

werden.<br />

Bei englischen Lastwagen wird als<br />

Spezialität noch oft das Wilson-Planetengetriebe<br />

verwendet. Der AEC-<br />

Mandator ist z. B. als 16-t-Wagen für<br />

Stadtbetrieb mit einer Flüssigkeitskupplung<br />

und einem 4-Gang-Planetengetriebe<br />

erhältlich Der gleiche Wagen<br />

in Geländeausführung (Mandator<br />

4X4) besitzt hingegen ein normales<br />

6-Gang-Getriebe mit nachgeschaltetem<br />

Untersetzungsgetriebe.<br />

Die Verteiler-Getriebe bei den geländegängigen<br />

Lastwagen besitzen<br />

noch in den wenigsten Fällen ein Differential<br />

zwischen dem Antrieb für<br />

die Vorder- und Hinterachse. Bei<br />

Fahrten im Gelände ist das zwar kein<br />

direkter Mangel, bei Fahrten auf hartem<br />

Untergrund mit eingeschaltetem<br />

Allradantrieb können aber starke<br />

Pneuabnützungen oder schwere Getriebeschäden<br />

auftreten. Als Ausnahme<br />

ist zu erwähnen, dass alle geländegängigen<br />

Saurer-Wagen dieses<br />

Ausgleichsgetriebe besitzen.<br />

Die Achsantriebe sind sehr vielgestaltig<br />

konstruiert. Es gibt einfache<br />

und doppelte Rücksetzungen, verbunden<br />

mit Planetengetriebe, mit Planetensätzen<br />

oder einfachen Untersetzungen<br />

in den Radnaben. Der Stirnradsatz<br />

in der zweifach untersetzten Hinterachse<br />

des Lancia Esagamma besitzt<br />

Pfeilverzahnung, um die Seitendrücke<br />

auf die Lager aufzuheben. Die doppelte<br />

Rücksetzung in den Hinterachsantrieben<br />

wird hie und da auch als<br />

eine Art Schnellgang benützt und ist<br />

zu diesem Zwecke während der Fahrt<br />

ein- und ausschaltbar.<br />

Reiner Frontantrieb wird bei den<br />

schweren Nutzfahrzeugen nicht verwendet,<br />

hingegen ergeben sich damit<br />

bei den kleinen Lieferwagen ganz<br />

gute Lösungen. Da die Kraftübertragung<br />

auf die Hinterräder wegfällt,<br />

wird die Ladefläche völlig eben und<br />

ausserordentlich tiefliegend (DKW-l-t-<br />

Schnellastwagen, Citroen-2-CV- und<br />

3-CV-Lieferwagen. der Peugeot D 4 B.<br />

Tempo-Matador, Lancia).<br />

pneumatischem Betätigungszylinder<br />

direkt am Motor aufgebaut. Als Besonderheit<br />

sei noch die Krupp-Kompressorbremse<br />

erwähnt, die dem<br />

Krupp-Zweitaktmotor eine aussergewöhnlich<br />

gute Motorbremsleistung<br />

verleiht.<br />

Für die Dauerbremsung auf langen<br />

Talfahrten hat sich die französische<br />

Telma-Wirbelstrombremse bestens bewährt.<br />

Als neues interessantes Anwendungsbeispiel<br />

ist auf dem Mercedes-Stand<br />

ein lenkbarer Sattelauflieger<br />

von Ackermann mit Telma-<br />

Bremse an der Anhängerachse zu<br />

•sehen. Die Bremswirkung der Wirbelstrombremse<br />

wird über eine kleine<br />

Kardanwelle auf das Differential-<br />

Für nachträglichen Einbau eignen<br />

sich diese Arten aber weniger gut, so<br />

dass man nach wie vor für diesen<br />

Fall-Servo-Zylinder in die Lenkgestänge<br />

einbaut.<br />

Federung<br />

MAN-HM-MOTOR — Neuer 6-Zylinder-Dieselmotor mit sogenannter Saugrohraufladung.<br />

Abgestimmte Saugrohrlängen, Druckausgleichsgefässe un4<br />

spezielle Zündreihenfolge ergeben einen Aufladeeffekt.<br />

Obwohl im Anhängerbau die Luftfederung<br />

Fortschritte erzielt hat, ist<br />

sie bei den eigentlichen Lastwagen<br />

überhaupt nicht zu endgültiger Anwendung<br />

gekommen. Durch besonders<br />

lange Blattfedern, in Verbindung mit<br />

Zusatzfedern, die erst bei Belastung<br />

progressiv angreifen, hat man die Federungseigenschaften<br />

merklich ver-<br />

Leiterrahmen mit Längsträgern aus<br />

hohen gepressten U-Profilen. Die Verbindungsstellen<br />

von Traversen und<br />

Längsträgern werden immer sorgfältiger<br />

durchkonstruiert. Seitdem sich<br />

nämlich die Ingenieure diesen Problemen<br />

angenommen haben, konnten<br />

durch Verhinderung von Spannungsspitzen<br />

viele chronische Rahmenrisse<br />

behoben werden.<br />

Beim Unic MZ 84 und beim Volvo<br />

DIESELMOTOR MERCEDES-BENZ OM 346 — Daimler-Benz-Direkteinspritzsystem.<br />

Einzelzylinderköpfe erleichtern Reparaturarbeiten. Dank Direkt'<br />

einspritzung zuverlässiger Kaltstart. Geringer Strassenverbrauch und OelwrchsRÜntervalie<br />

von 9000 km.<br />

DAF-SUPERKOMFORf-KABINE — Die Lastwagen<br />

des Modelljahres <strong>1964</strong> haben neue Kabinen erhalten<br />

mit besserer Wärme- und Kälteisolation,<br />

Dachbezug aus Kunstleder, mehrfach verstellbaren<br />

gefederten Sitzen und verbesserter Warmwasserheizung.<br />

(Werkbild)<br />

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VOLVO L4951 — Neue, moderne Frontlenkerkabine.<br />

Mit zwei Handgriffen kann die Kabine<br />

gelöst und nach vorne gekippt werden. Der<br />

turboaufgeladene Volvo-Motor ist dann für den<br />

Service gut zugänglich.<br />

Bremsen<br />

Im Nutzfahrzeugsektor erscheint die<br />

Scheibenbremse erst ganz zögernd,<br />

weil die Trommelbremse mit Servo-<br />

Aggregaten leichte Bedienung und Zuverlässigkeit<br />

gewährleistet. Bei den<br />

kleinsten und schnellsten Nutzfahrfahrzeugen<br />

ist hingegen die Scheibenbremse<br />

bereits vom Personenwagensektor<br />

übernommen worden. Der Supsrjolly<br />

von Lancia, ein neuer 1,5-t-<br />

Schnelldienstwagen mit 110 km/h<br />

Höchstgeschwindigkeit besitzt Scheibenbremsen<br />

mit zwei unabhängigen<br />

Bremskreisen.<br />

Das Büssing-Geländefahrzeug, Burglöwe<br />

Universal, ist eine Art grosser<br />

Unimog. Er ist ausserordentlich geländegängig.<br />

Seine Steigfähigkeit geht<br />

bis an die Grenze der Haftfähigkeit<br />

der Reifen und doch erreicht er auf<br />

der Strasse eine Höchstgeschwindigkeit<br />

von 90 km/h. In diesem 10,5 t<br />

schweren Fahrzeug verwendet Büssing<br />

eine völlig eingekapselte hydraulische<br />

Vierradscheibenbremse.<br />

Die gesetzlich vorgeschriebene<br />

Zweikreisbremsanlage hat nun fast<br />

überall Fuss gefasst. Da der Kunde<br />

heutzutage immer grösseres Gewicht<br />

auf Betriebssicherheit legt, lohnen sich<br />

die entstehenden Mehrkosten sicher.<br />

Die Motorbremse ist auch bei den<br />

ausländischen Lastwagen fast durchwegs<br />

zur Standardausrüstung geworden.<br />

Die neuen Mercedes-Motoren haben<br />

z.B. die ganze Gruppe inkl<br />

BOSSING BURGLOWE UNIVERSAL — Geländegängiges 10-Tonnen-Fahrzeug,<br />

hochgelagerter Unterflur-Dieselmotor, Leistung 126 DIN-PS. In der<br />

Nähe des Differentials liegende Scheibenbremsen für alle vier Räder.<br />

getriebe der Aufliegerachse und ihre<br />

Räder übertragen.<br />

Lenkung.<br />

Bei den schweren Nufzfahrzeugen<br />

hat die Servolenkung innert kurzer<br />

Zeit fast allgemeine Anwendung gefunden.<br />

Für serienmässigen Einbau<br />

werden hingegen seit kurzem Servolenkungen<br />

vorgezogen, die mit dem<br />

Lenkstock eine Einheit bilden. (Beispiele:<br />

ZF-Hydrolenkung, Saurer-Differential-Lenkung<br />

und neuerdings<br />

auch die Reis-Servolenkung.<br />

bessern können. Bei den neuen Volvo-<br />

Lastwagen L495 wird die Hinterachse<br />

durch eine Viertelsfeder mit nur drei<br />

Federblättern geführt und die eigentlichen<br />

Blattfedern übernehmen daher<br />

nur reine Federungsarbeit.<br />

Eine etwas ausgefallene Lösung des<br />

Federungsproblems haben die Tatra-<br />

Ingenieure gewählt Die Hinterachse<br />

des geländegängigen Tatra-Kippers<br />

besitzt Einzelradabfederung mittels<br />

Torsionsstäben, die in Längsrichtung<br />

des Fahrzeuges angeordnet sind.<br />

Die Rahmen der heutigen Lastwagen<br />

sind vorzugsweise einfache<br />

M tiÄIW^5«*!<br />

•*•*»§* -<br />

AEC MANDATOR 4X4 — Neues geländegängiges Fahrzeug aus England.<br />

Radstand 3,35 m, Breite 2,30 m, Wendekreis 15,05 m. Der Wagen wird mit<br />

Schweizer Kabine aus Fiberglas geliefert. Motor 11,3 Liter 192 BHP bei<br />

2000 U/min.<br />

L4951 und L4851 sind die Traversen<br />

nur mit dem senkrechten Steg des<br />

U-Längsträgers vernietet. Auch die<br />

Rohrtraversen der Sawrer-D-Typen<br />

werden nur in der senkrechten Partie<br />

verschweisst.<br />

Als Spezialausführung sei noch das<br />

in der Mitte stark nach oben abgekröpfte<br />

Chassis des Büssing Burglöwe<br />

Universal erwähnt. Hier musste<br />

eben der Unterflurmotor stark nach<br />

oben verlagert werden, damit die ge-<br />

(Fortsetzung Seite 9)<br />

KRUPP LF 1065 CH — V6-Dieselmotor von 200 DIN-PS Leistung. 4,8 m Radstand. Bei 16 Tonnen Gesamtgewicht beträgt die Nutzlast ca. 9 Tonnen. Das Fahrzeug<br />

ist aber für 19 Tonnen Gesamtgewicht ausgelegt.<br />

'<br />

20.3 <strong>1964</strong> Nr 14<br />

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