E_1928_Zeitung_Nr.004
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N»4 - AUTUMUblL-KfcVUC<br />
Amateure eine ziemlich kleine ist, so wird<br />
man sich fragen müssen, ob mit der heiligen<br />
Zahl «sieben» die Zahl der Rennen nicht noch<br />
zu hoch angesetzt sei, ob ein weiterer Abbau<br />
nicht am Platze ist. Die Erfahrungen,<br />
die man in dieser Hinsicht letztes Jahr im<br />
Ausland machte, deuten darauf hin, t'~ssein<br />
weiterer Abbau sicherlich keine nachteiligen<br />
Folgen nach sich ziehen dürfte. Den Automobilverbänden<br />
aber bedeutet dieser Fingerzeig,<br />
dass sie ihre Haupttätigkeit für die Zukunft<br />
auf andere Gebiete, auf diejenigen des<br />
Verkehrswesens und der Touristik verlegen<br />
müssen, wo noch bedeutende und wohl auch<br />
dankbare Aufgaben ihrer Ausführung harren.<br />
Es drängt sich aber auch die Frage in den<br />
Vordergrund, ob der Automobilsport der Zukunft<br />
nicht auf eine andere Basis gestellt<br />
werden sollte, ob man ihn nicht in solche<br />
Bahnen lenken kann, wo ihm eine grössere<br />
Interessennahme der von Jahr zu Jahr grösser<br />
werdenden Automobilistengemeinde sicher<br />
ist. Bei den eigentlichen Geschwindigkeitsrennen<br />
kann heute derjenige, der nicht<br />
die leistungsfähigste und neueste Maschine<br />
sich zulegen und über genügend Zeit für Training<br />
und Vorbereitung verfügen kann, ein-<br />
Ueber die Verkehrsunfälle auf<br />
dem Gebiete der Stadt Luzern.<br />
in der Zeit vom 1. Januar bis 31. Dezember 1927,<br />
teilt uns das Polizeikommissariat der Stadt Luzern<br />
u. a. folgendes mit:<br />
Grundlagen für die Statistik der Verkehrsunfälle<br />
bilden die Polizeirapporte. Die Statistik erfasst<br />
also nur jene Fälle, die durch Polizeiorgane<br />
zur Anzeige gebracht wurden. Die Zahl aller Verkehrsunfälle<br />
dürfte noch erheblich grösser sein.<br />
Aber auch so spricht die nachstehende Statistik<br />
der Verkehrsunfälle ein ernstes Wort. Möchte sie<br />
Fahrern und Fussgäogern. eine eindringliche<br />
Mahnung sein!<br />
Monat<br />
Januar<br />
Februar<br />
März<br />
April<br />
Mai<br />
Juni<br />
Juli<br />
August<br />
September<br />
Oktober<br />
November<br />
Dezember<br />
13 5 10 5 — 4 3<br />
7 3 4 8—1 11733123<br />
18 13 12 4 1 —<br />
33 22 20 2 1 2<br />
34 19 19 7 3 1<br />
31 20 25, 7 4 2<br />
33 26 17 5 7 2<br />
44 31 30 7 6 4<br />
37 26 20 4 11 3<br />
25 18 14 3 4 1<br />
25 16 16 6 3 4 2<br />
12 6 8 6 1 3 —<br />
3 .8<br />
3<br />
58<br />
15<br />
13 (1 tot)<br />
13<br />
18<br />
18<br />
11<br />
10 (1 tot)<br />
9 (1 tot)<br />
2<br />
Total 312 205 195 56 41 27 26 125 (3 tot)<br />
Vom 1. Januar bis 31. Dezember 1927 •wurden<br />
also auf dem Gebiete der Stadt Luzern durch die<br />
Polizoiorgane 312 Verkehrsunfälle zur Anzeige gebracht.<br />
Schwerer oder leichter verletzt wurden 125<br />
Personen. An den Folgen der Unfallverletzungen<br />
starben 3 Personen. An den Unfällen sind beteiligt •<br />
205mal Radfahrer, 195inal Personenautos, 56ma:l<br />
Lieferungs- und Lastwagen, 41mal Motorräder.<br />
27mal Tramwagen, 26md Pferdefuhrwerke, 8mal<br />
Handwagen, lmal 1 Traktor, lmal 1 Flugzeug.<br />
Aus der Statistik konnte festjpRtellt werden,<br />
dass unter den Verletzten 31 Personen sind, die<br />
durch unvorsichtiges, planloses Ueberqueren von<br />
Fahrzeugen erfasst wurden.<br />
Die oben angeführten nackten Zahlen geben uns<br />
nur ein ungefähres Bild. Da mit einer weitern<br />
wesentlichen Vermehrung der Motorfahrzeuge zu<br />
Technen ist, gibt die Zahl der Verkehrsunfälle zu<br />
ernster Besorgnis Anlass. Es ist dringend notwendig,<br />
dass die Strassenbenüfzer den Verkehrsregeln<br />
Ihre volle Aufmerksamkeit zuwenden.<br />
Die Unfälle sind zum grossen Teile nicht nur<br />
araf die Unachtsamkeit der Fahrer zurückzuführen,<br />
sondern auf fehlerhaftes und unaufmerksames, ja<br />
leichtsinniges Verhalten der Fussgängcr. Allzu oft<br />
überträgt das Publikum infolge des herrschenden<br />
ungJeicbmässigen Verkehrs, sein sorgloses Verhalten,<br />
das in ruhigen Stadtteilen und in ruhigen<br />
Zeiten zur Gewohnheit geworden ist, auf die vom<br />
regen Verkehr durchfluteten Strassen und Plätze.<br />
Dazu kommt allgemein, dass die ältere Generation<br />
in einer Zeit aufgewachsen ist, in der es den heutigen<br />
Verkehr nicht gab. 'Diese ältere Generation<br />
vermag