E_1928_Zeitung_Nr.001
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1 - <strong>1928</strong> AUTOMOBIL-REVUE<br />
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R. Bernard Dussaud<br />
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Herr C. H. Waetjen, Präsident der Union Motocycliste<br />
Suisse.<br />
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Herr C. Schlotterbeck, Präsident der Syndikatkammer<br />
der schweizerischen Automobühändler<br />
und Garagisten.<br />
Herr Megevefc, Präsident der schweizerischen Syndikatkammer<br />
der Automobil-, Fahrrad- und Zttbehörinduatriollen.<br />
Die « Fussgänger-Woche ».<br />
Es ist manchmal « gottvoll», wie die widersprechendsten<br />
Meinungen gleichzeitig auf<br />
den Redaktionstisch fliegen. Während dieser<br />
Tage eine bekannte Berliner <strong>Zeitung</strong> von<br />
den polizeilichen Massnahmen zur Verschärfung<br />
der Strasscnordniuig für Fussgänger<br />
mit besonderer Genugtuung Kenntnis nimmt<br />
und lebhaft unterstützt, ergeht sich eine Basier<br />
Fussgängerin in der « Nationalzeitung »<br />
unter der Losung «Wir Gefährdeten» in Klagen<br />
und Geschrei um die Sicherheit der zweibeinigen<br />
Strassenbeniitzer.<br />
Beleuchten wir die Gegensätze:<br />
In Berlin hat man im letzten Monat 369<br />
Strassenunfälle gemeldet, welche fast ausschliesslich<br />
auf die eigene Unachtsamkeit und<br />
das falsche Verhalten der Fussgänger zurückzuführen<br />
waren. Nun soll aber energisch<br />
Remedur geschafft werden. Die Verkehrspolizei<br />
wird angewiesen, ein besonderes Auge<br />
auf die Passanten zu werfen. Da die Erfahrung<br />
gelehrt hat, dass der Fussgänger sich<br />
um die Verkehrsvorsclirifteii keinen Deut 7Ai<br />
kümmern beliebt, heisst die Losung: Er-<br />
•ziehung!<br />
Anfangs Januar wird die sogenannte Verkehrswacht<br />
Berlin-Brandenburg eine besondere<br />
Fussgänger-Woche durchführen. An<br />
dem belebtesten Kreuzungspunkte waren<br />
schon dieser Tage eine ganze Reihe Beamter<br />
angewiesen, jeden falsch gehenden<br />
Fussgänger auf seinen Fehler aufmerksam<br />
zu machen und ihn an die Regeln zu gewöhnen.<br />
Besonders betont wird, dass bei der<br />
Uebertretung der Verkehrsbestimmungen<br />
jetzt noch von Strafanzeigen abgesehen werden<br />
solle, woraus geschlossen werden kann,<br />
dass in absehbarer Zeit der Passant, welcher<br />
sich ein Verschulden gegen den Strassenkodex<br />
zuschulden kommen Iässt, zur<br />
Rechenschaft gezogen werden wird.<br />
Interessant sind die Gründe des vorschriftswidrigen<br />
Verhaltens des Fussgängers,<br />
es sind: 1. die Bequemlichkeit; 2. die Eile; 3.<br />
die völlige Unkenntnis der Bestimmungen.<br />
Die «Fussgänger-Erziehnngsbeamten» mussten<br />
bei der Ausübung ihrer Pflicht durchschnittlich<br />
150 mal täglich einschreiten!<br />
Und nun unsere Basler Bürgersfrau! Da<br />
wird geklagt, dass man heutzutage genötigt<br />
sei, über die Strasse zu rennen, während man<br />
doch ein Fussgänger sei, damit werde doch<br />
am deutlichsten gesagt, dass man über die<br />
Strasse gehen solle. — Ganz richtig, Sie sollen<br />
gehen und nicht kopflos in den Strudel<br />
hineinstürzen! Die Eile (siehe oben) gehört<br />
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