E_1928_Zeitung_Nr.001
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nicht kaufmännische. Auch der Autobetrieb<br />
wird nicht immer « kaufmännisch » betrieben.<br />
Recht oft ist diese Autokonkurrenz auch keine<br />
loyale. Wir glauben immerhin, eine Teilung<br />
sollte zwischen beiden Betrieben möglich sein.<br />
Der Eisenbahn sollte der Verkehrsteil zufliessen,<br />
der volkswirtschaftlich gesprochen<br />
durch sie besser und billiger transportiert<br />
werden kann. Die Bahnen bezahlen den Unterhalt<br />
ihrer Strasse, das Auto mit den Abgaben<br />
nur einen Teil derselben. Die Bahnen<br />
müssen das Anlagekapital verzinsen, das sie<br />
in ihre Strasse gesteckt haben, die Automobile<br />
denken nicht daran. Das sind Dinge neben<br />
vielen andern, wie Transportzwang, Abnahmezwang,<br />
Arbeitszeitgesetz etc. etc., die<br />
die Bahnen sowieso ungünstiger stellen. Ich<br />
bin nicht der Meinung, dass man diese Dinge<br />
wesentlich ändern solle, im Gegenteil, ich<br />
stehe auf dem Boden des freien ehrlichen<br />
Konkurrenzkampfes, der allein zum Fort-<br />
8 AUTOMOBIL-REVUt <strong>1928</strong> — N° 1<br />
S. B. B.<br />
ist, als dass ich mich nicht überall für den<br />
und die Niveauübergänge. Fortschritt einsetzen würde. Ein Fortschritt<br />
Herr Oberst Dr. Rothpletz bittet uns um<br />
ist es aber auch, wenn die S. B. B. « kaufmännisch<br />
» betrieben werden. Gewiss ein schö-<br />
Aufnahme folgender Zeilen:<br />
«In Nr. 92, II. Blatt, der «Automobil-Revue<br />
» vom 18. November 1927 bringen Sie<br />
nes Wort, es steht übrigens bereits im Bundesgesetz<br />
betreffend die Organisation und<br />
rührerlos in den Zugersee hinein! Die Gepflogenheit,<br />
sein Auto, das man an einer ab-<br />
Verwaltung der Schweizerischen Bundesbahnen<br />
vom 1. Februar 1923, wo in Art. 1 zu<br />
einen Artikel über den Vortrag, den ich im<br />
fallenden Strasse parkieren will, durch die<br />
«Schweizerischen Vaterländischen Verbände»<br />
lesen ist:<br />
Handbremse und durch das Einrücken eines<br />
gehalten habe. Herr R. hat aus meinen ganzen<br />
Ausführungen, die VA Stunden dauerten,<br />
Ganges zu sichern, hat schon manchen Autofahrer<br />
vor grösserem Schaden bewahrt. Die<br />
«Die vom Bunde orworbenen und die von ihm<br />
Schauten Eisenbahnen werden unter Wahrung der<br />
einen Satz, « die Bahn sei vor dem Automobil Interessen der nationalen Volkswirtschaft nach<br />
Handbremse kann sich leicht loslösen, wenn<br />
dagewesen », herausgegriffen und bringt auch kaufmännischen Grundsätzen vorwaltet und betrieben.»<br />
von Schwyz erfahien. Letzten Mittwoch vor-<br />
sie defekt ist. Das hat ein Mühienbesitzer<br />
diesen nicht im richtigen Zusammenhang wieder.<br />
Man weiss ja, dass man auf diese Weise<br />
mittag fuhr sein Lastautomobil, das auf dem<br />
jede Sache verzerren und lächerlich machen<br />
Hauptplatz in Arth zum Abladen bereit stand,<br />
kann. Es ist' weder mir, noch dem Verwaltungsrat<br />
der S. B. B., noch der Generaldirek-<br />
den Hauptplatz direkt in den See hinaus. Das<br />
infolge Lösens der Bremse führerlos durch<br />
tion, noch irgend einem vernünftigen Menschen<br />
je eingefallen, dem Automobil seine<br />
Mehl und einer grösseren Menge Futterartikel<br />
Automobil, das mit zirka fünfzig Zentner<br />
Existenzberechtigung abzusprechen oder gar<br />
beladen war, befand sich mehrere Meter<br />
das Automobil zu bekämpfen und das ist in<br />
tief unter Wasser und konnte am gleichen<br />
meinen Ausführungen, die Niveauübergänge<br />
betreffend, auch voll zäun Ausdruck gekommen.<br />
Ich habe über diesen Punkt ungefähr ausgeiührt:<br />
Die Niveauübergänge seien betreffend Betriebssicherheit<br />
ein Schmerzenskind, und es<br />
sei klar, dass nur die Beseitigung derselben<br />
eine volle Lösung bedeute. Man habe einmal<br />
ausgerechnet, dass diese Behebung der Niveauübergänge<br />
zirka K- Milliarde kosten<br />
würde. Dass man mit der Zeit dazu kommen<br />
müsse, diese Verhältnisse zu sanieren, sei<br />
klar und die S. B. B. seien auch fortwährend<br />
an der Arbeit. Es erscheine aber ungerecht,<br />
wenn die S. B. B. die enormen Kosten, die<br />
die Beseitigung der Niveauübergänge mit sich<br />
bringen, allein zahlen müssen. Schliesslich<br />
sei doch die Bahn vor dem Automobil dagewesen.<br />
Die Schwierigkeiten bei den Uebergängen<br />
ergeben sich in der Hauptsache durch<br />
die Zunahme des Automobilverkehrs in Verbindung<br />
mit der Zunahme des Verkehrs auf<br />
der Bahn, und es müsste doch bezüglich der<br />
Kosten eine billige Teilung zwischen Bahn<br />
und Strosse erfolgen. Dabei habe ich gar<br />
nicht gewagt, daran zu rühren, wer neben der<br />
Bahn für die Kosten aufzukommen habe.<br />
Wie man aus dieser Aeusserung einen Artikel<br />
schmieden kann wie der angeführte, ist<br />
mir unklar. Ich habe doch weder das Auto,<br />
noch seine Existenzberechtigung angegriffen,<br />
noch kann man mir, so viel ich weiss, vorwerfen,<br />
dass ich gegen den Fortschritt arbeite.<br />
Es ist mir durch meine Tätigkeit viel<br />
zu sehr bekannt, dass Stillstand Rückschritt<br />
Kein Neigungsmesser erfüllt alle Ansprüche tn so vollem<br />
Masse wie der « H E A O ». Er ist das Produkt dreijähriger<br />
Versuche « H E A G » darf als vollkommen in jeder Beziehung<br />
bezeichnet werden. Alle bisherigen Nachteile < sind beim<br />
« H E A 0 » glänzend behoben worden • H F A G » eeist<br />
während der Fahrt die Steigung oder das Gefälle tn Prozenten<br />
an and sollte heute in keinem Auto mehr fehlen.<br />
Fran? Herke ratlh A.-G.<br />
Das Bestreben des Verwaltungsrates, wie<br />
namentlich der Verwaltung, geht darauf aus,<br />
diesem Gesetz nachzuleben. Dass da schon<br />
recht viel erreicht wurde, beweisen die Ergebnisse<br />
zur Genüge, werden doch heute mit<br />
weniger Leuten grössere Leistungen gezeitigt<br />
wie 1913 .<br />
Wenn aber die S. B. B. irgendwo wirklich<br />
kaufmännische Grundsätze anwenden wollen<br />
und es wird dabei ein Privatinteresse berührt,<br />
dann tönt es sofort auf einer andern Glocke<br />
und so auch bei der Automobilfrage. Gerade<br />
diese Verhältnisse wollen die S. B. B. und mit<br />
ihr die Privatbahnen auf kaufmännischer Basis<br />
gelöst wissen in ehrlichem Konkurrenzkampf<br />
um das ungeheure Vermögen, das unser<br />
Land in den Eisenbahnen angelegt hat —<br />
in den S. B. B. allein 2,5 Milliarden — dasselbe<br />
zu erhalten und damit den Landeskredit zu<br />
sichern. Darfeben kann das Automobil seinen<br />
Platz an der Sonne gut wahren. Das ungesunde,<br />
das ihm aber anhaftet, muss verschwinden<br />
so gut wie bei den S. B. B. das<br />
schritt führt. Doch zurück zur Strasse und<br />
zu den Niveauübergängen. Ist es nicht natürlich,<br />
wenn die Behörden der S. B. B., indem<br />
sie «kaufmännisch» denken, zum<br />
Schlüsse kommen, dass sie an den derzeitigen<br />
Zuständen nicht allein die Schuld tragen, und<br />
dass sie deshalb verlangen müssen, dass auch<br />
der andere Fehlbare seinen Teil trage. Rein<br />
«kaufmännisch» gesprochen wird kein<br />
Mensch seinem Konkurrenten Tür und Tor<br />
öffnen, damit er ihn verderben kann.<br />
Die S. B. B. wollen aber trotzdem mithelfen,<br />
das zu tun, und sie helfen tatsächlich auch<br />
mit. Das haben sie mit den teuren Bauten<br />
in Ölten, Brugg, Winterthur etc. bewiesen!<br />
Sie tun dies, weil sie gesetzlich verpflichtet<br />
sind, auch die « Wahrung der Interessen der<br />
nationalen Volkswirtschaft» im Auge zu behalten,<br />
soweit es ihre Mittel erlauben. Man<br />
vergesse nicht, dass die S. B. B. alle Ueberschüsse<br />
der Allgemeinheit auf die oder jene<br />
Art, sei es durch Taxabbau oder Verbesserungen<br />
der Anlagen und der Sicherheit etc.<br />
wieder zuführen. Jeder Schweizer ist an der<br />
Bahn beteiligt. Dass unser Volk ein so grosses<br />
Interesse an der Bahn zeigt, ist nur ein<br />
Beweis, dass es diese Verhältnisse begriffen<br />
hat, dass es weiss, dass schliesslich der Landeskredit<br />
und die Valuta nicht ganz unabhängig<br />
sind vom Gange der Dinge bei den<br />
S. B. B. »<br />
*<br />
Wir danken Herrn a. Nationalrat Dr. Rothpletz<br />
bestens für seine freundlichen aufklärenden<br />
Zeilen, die wir, als von einem anerkannt<br />
tüchtigen Fachmanne kommend, recht wohl<br />
zu schätzen wissen. Es lag uns natürlich<br />
auch fern, Herrn Dr. Rothpletz absichtlich bösen<br />
Willen gegen die Entwicklung des Automobilwesens<br />
unterschieben zu wollen, und<br />
wenn wir uns für die Rechte des Autos wehrten,<br />
so nur aus dem Grunde, weil wir aus den<br />
in der Tagespresse erschienenen Referaten<br />
über diesen Vortrag, die ziemlich summarisch<br />
gehalten waren, schliessen mussten, Herr<br />
Oberst Rothpletz hätte in scharfem, autofeindlichen<br />
Sinne gesprochen. Um so mehr<br />
freut es uns. aus obenstehenden Erklärungen<br />
ersehen zu können, dass der geschätzte Ingenieur<br />
auch dem Automobil seine Rechte belassen<br />
will und auch für den gesunden Fortschritt<br />
des Automobilismus ist. Möchten auch<br />
andere führende Herren, die den Eisenbahninteressen<br />
nahe stehen, so fortschrittlich denken<br />
... und auch handeln! Die Red.<br />
NEIGUNGSMESSER „HEAG<br />
Abend noch nicht aus dem See gezogen werden,<br />
rr<br />
Ein Wasserauto, getrieben durch rotierende<br />
Walzen. Wir haben seinerzeit von den<br />
Versuchen mit Schneemotoren auf dem<br />
Aletschfirn berichtet. Jene Motoren bewegten<br />
sich auf dem Schnee durch zwei rotierende<br />
Walzen mit schneckenförmig gewundenen<br />
Kufen vorwärts und erreichten auf<br />
dem Schnee und auf dem Firn eine anerkennenswerte<br />
Beweglichkeit.<br />
Das gleiche Fortbewegungsprinzip ist nun<br />
auch für die Fortbewegung von Wasserautomobilen<br />
nutzbar gemacht worden. Zwei<br />
Hohlzylinder, die in ähnlicher Weise mit<br />
schraubenförmig angeordneten Kufen versehen<br />
sind, tragen den Motor und den obern<br />
Teil des Wasserfahrzeuges und treiben dasselbe<br />
durch Rotation um ihre Längsachse<br />
vorwärts oder rückwärts. Der Aufbau hat<br />
sonst grosse Aehnlichkeit mit der Karosserie<br />
eines Strassenautomobiles. Das Wasserauto<br />
erreichte die respektable<br />
von 66 km in der Stunde.<br />
Eine halbe Million Mehreinnahmen an, Motorfahrzeug-Gebühren<br />
glaubt der Kanton Zürich im<br />
laufenden Jahre zu erhalten, denn er stellte diesen<br />
Mehrbetrag in sein Budget ein. Damit steteen dio<br />
gesamten Einnahmen aus dem MotorfahrzeuErverkehr<br />
auf Fr. 3 872 000 an, wozu noch zirka 380 000<br />
Franken Fahrradabgaben kommen. Ein ansehnlicher<br />
Beitrag an die Strassenausgaben ! =<br />
Die Sternfahrt von Monte Carlo hat mit 77<br />
Nennungen — 43 französischen und 34 Tourenwagen<br />
anderer Länder — einen JYennungsrekord zu<br />
verzeichnen. Damit dürfte der grossen internationalen,<br />
mit mehr als 100 000 Fr dotierten touristischen<br />
Veranstaltung heute schon ein Erfolg beschieden<br />
sein. v.<br />
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