E_1928_Zeitung_Nr.028
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Das Automobil als Reklainemittel.<br />
Ein neues Anwendungsgebiet für das Auto.<br />
Von £. Bütikofcr-Klein, Zürich.<br />
Die diesjährige Frühlingsmesse in Leipzig<br />
bot vortreffliche Gelegenheit, das Automobil<br />
als Reklamemittel kennen zu lernen. Es kann<br />
in seiner gewöhnlichen Ausführung durch<br />
anormale Farbe wirken, oder die Aufmerksamkeit<br />
'erregen durch originelle Firmaaufschrift<br />
oder eigenartige Betonung der Fabrikmarke.<br />
Ja, die Gegenwart des Automobils<br />
an und für sich kann zu einer Reklamewirkung<br />
genügen.<br />
So begegnete ich dem Lastwagen einer<br />
Matratzenfabrik, beladen mit zwei senkrecht<br />
aufgestellten Matratzen. Ich dachte nichts<br />
anderes, als dass sich der Wagen auf einer<br />
Ktmdentour befinde, bis ich ihm zum dritten<br />
und vierten Male begegnete. Da wusste ich<br />
endlich, dass ich ein fahrbares Schaufenster<br />
vor mir hatte, und nun erst fiel mir die ungewohnte,<br />
ganz auf den Blick des Publikums<br />
berechnete Stellung der Matratzen auf.<br />
Da waren zwei Lastwagen der Fabrik eines<br />
pharmazeutischen Produktes, der eine mit<br />
Anhänger, die nichts taten, als den ganzen<br />
Tag in den Strassen herumzufahren. Das<br />
Auftreten in einer geschlossenen Gruppe, wie<br />
der ungewohnte Anstrich (violett) verfehlten<br />
nicht, die Aufmerksamkeit zu fesseln und den<br />
Eindruck zu hinterlassen, es müsse sich um<br />
ein bereits gut eingeführtes Produkt mit<br />
grösserer Nachfrage handeln.<br />
Ueberhaupt war das gruppenweise Auftreten<br />
der Reklameautomobile ein besonderes<br />
Merkmal der letzten Messe. Die Ueberlegung<br />
ist ganz logisch: der einzelne Wagen wird<br />
im Strasscnverke.hr nicht wahrgenommen,<br />
die Wagengruppe dagegen wird unfehlbar<br />
bemerkt. So traten denn auch die Elektrokarren<br />
einer Grossfirma in einer sehr bemerkten<br />
Gruppe auf. Voran ging ein Lieferungswagen<br />
mit geschlossenem Kasten, es<br />
folgte ein Elektrokarren mit •. aufgebautem<br />
Tank (Lieferungswagen für flüssige Brennstoffe<br />
oder Verwendung als Strassensiprengwagen),<br />
dann ein einfacher Plattformkarren.<br />
Den Schluss bildeten zwei Elektrotraktoren,<br />
der eine mit Plattformanhänger, der andere<br />
mit Anhänger in Form einer geschlossenen<br />
Lieferkiste.<br />
Einer andern Kategorie gehören jene Automobilean,<br />
die auf das gruppenweise Auftreten<br />
oder die anormale Farbe verzichten, dafür<br />
aber durch irgend eine plastische Darstellung<br />
die Blicke des Strassenpublikums auf sich<br />
ziehen. Da wäre der Lieferungswagen eines<br />
Schirmgeschäftes zu nennen, dessen Verdeck<br />
mit einem Sonnenschirmchen gekrönt war.<br />
Auf dem Verdeck einer Pelzwarenhandlung<br />
stund stolz Meister Petz, während eine Pomadenfabrik<br />
durch eine riesige Tube, auch<br />
auf dem Verdeck befestigt, Reklame machte.<br />
Zweifelsohne handelt es sich hier um Wagen,<br />
Das weisse<br />
Auto<br />
Ein Zeitbild aus dem heutigen Chicago,<br />
von Felix Vitali.<br />
(Fortsetzung)<br />
VI.<br />
Das Haus Nr. 231 ist einer der hohen, roten<br />
Ziegelkasten in der verkehrsreichen Indiana-<br />
Avenue. Im Hauseingang sitzt ein wuschelköpfiger<br />
Boy und liest die neuesten Short<br />
Stories. Jim gibt ihm einen kleinen Kick.<br />
« Fisher jun. — sein Etage...? » « Sechzehnte,<br />
» murrt der Kleine und liest weiter.<br />
Earl und Jim treten in den endlos laufenden<br />
Paternoster-Lift. Jim zählt: «Elfte ...<br />
zwölfte... unglückliche... vierzehnte ...<br />
fünfzehnte...!» Mit einem Satz stehen sie<br />
draussen. An der Türe hängt ein Schild:<br />
Mac Fisher, jun., Advokate. Ein schwarzer<br />
Diener — Jim begrüsst ihn mit sichtlicher<br />
Herablassung — führt sie in einen kahlen<br />
Vorraum. Earl's Augen leuchten. Mac ist ein<br />
alter Studienfreund von ihm. Sie beide waren<br />
unzertrennlich damals in Oxford. Hatten<br />
manchen schlimmen Streich auf dem Gewissen.<br />
Vom Schiff aus hat ihm der junge Farrington<br />
seine Ankunft gemeldet. Jetzt steht<br />
er in seinem Empfangszimmer, ein dumpfes,<br />
graues, furchtbar langweiliges Zimmer — und<br />
wartet...<br />
Durch die Türe schiebt sich ein breites<br />
Kinn, über dem eine riesige Hornbrille thront. flügeln.<br />
«Earl... du altes Dromedar...!» mit 1 »<br />
die von Anfang an derart hergerichtet wurden<br />
und zu denen sich noch das Auto einer<br />
Pendulenhandlung gesellt. Die kastenförmige<br />
Lieferungskarosserie trug beidseitig, je<br />
in der Mitte, eine durchgehende, geschmackvolle<br />
und harmonisch eingefügte Pendule.<br />
Man traf aber auch auf eine ganze Reihe<br />
von Improvisationen. So Hess eine Wiener-<br />
Firma ein Personenauto laufen, dessen Verdeck<br />
vier Wachsbüsten trug, während ein anderer<br />
Wagen geschickt als Reklameträger<br />
für Tageslichtbeleuchtung verwendet wurde.<br />
Sehr originell waren die Automobile, welche<br />
durch besondere Formgestaltung Messereklame<br />
machten. An der Spitze stund eine<br />
bekannte Staubsaugerfabrik, welche der Karosserie<br />
die Form eines richtigen Staubsaugers<br />
gab. Die Ansaugöffnung (vorn), der<br />
Luftaustritt (hinten), ja sogar der am Apparat<br />
montierte Ausschalter fehlte nicht. Das<br />
Ganze war eine genaue Nachbildung des richtigen<br />
Apparates. Die Firma hatte nicht weniger<br />
als 3 Automobile auf diese Weise ausgestattet.<br />
Alle drei fuhren stets in einer<br />
Gruppe und waren mit Personal besetzt in<br />
der bekannten Livre der Firma. Die Fabrik<br />
der Montblanc-Füllfederhalter bediente sich<br />
ebenfalls einiger Automobile, die als Maschinengeschütze<br />
ausgebildet waren, wobei riesige<br />
Federhalter als Geschützläufe figurierten.<br />
Auf der Plattform eines Lastwagens<br />
war riesengross ein mehrbändiges Nachschlagewerk<br />
für Handel und Industrie aufgebaut.<br />
Ein Automobil trug hinten eine riesengrosse<br />
Fadenspule, ein anderes eine grosse<br />
Salbendose.<br />
Ein anderer Geschäftsmann hatte auf seiner<br />
Wagenplattform ein grosses, horizontales<br />
und sich langsam drehendes Rad aufgebaut.<br />
Das Rad aber war mit einem halben Dutzend<br />
Reklamefiguren besetzt, die im ständigen<br />
Kreislauf am Publikum im Reigen vorbei-,<br />
zogen, Tee, Schokolade* Kaffee und Bonbons<br />
anpreisend. Ein Fabrikant war auf die Idee<br />
gekommen, das Verdeck eines Personenautos<br />
als Küchentisch auszubilden, besetzt mit einer<br />
ganzen Reihe von modernen Pfannen. Die<br />
Köchin — als naturgrosse Papp- oder Wachsfigur<br />
— hatte geschickt an der Rückwand<br />
Platz gefunden und beugte sich mit dem<br />
Oberkörper über den improvisierten Tisch.<br />
In nicht gerade geschickter Weise — weil<br />
die Aufmachung zu gesucht und banal — hat<br />
ein Lieferant von Hotelartikeln sein Auto in<br />
den Dienst der Reklame gestellt. An allen<br />
Radspeichen hatte er Esslöffel in überreichlicher<br />
Zahl befestigt, das Reserverad war mit<br />
Messern, Löffeln und Gabeln garniert, die<br />
Trennwand zwischen Chauffeur- und Passagiersitzen<br />
war mit verschiedenartigen Gläsern<br />
besetzt, während die Passagiersitze mit<br />
« Mac... du goldiges Schaf...! »<br />
Sie sinken sich in die Arme, sie pressen<br />
sich wortlos an die Brust.<br />
« Die Freude, die du mir machst, du böser<br />
Lump. Goddam — die Freude! » Die Hornbrille<br />
tanzt im ganzen Zimmer herum. « Gib<br />
deine Pranke her, dass ich sie wieder mal gehörig<br />
schütteln kann! » Die beiden quetschen<br />
sich die Finger blau.<br />
«Und Onkel Jim, der schwarze Herkules,<br />
ist auch da! » Dem Nigger fHessen die Tränen<br />
über die Backen. «Ihr seid mir eine<br />
Bande — ihr lieben Halunken!»<br />
Earl hält sich den Bauch. « Hallo — Mac,<br />
zum Henker — wie siehst du aus! An dir ist<br />
die ganze englische Kultur verloren gegangen!<br />
Stehkragen und Börsianerbliok! Dollarfimmel!<br />
— Also auch du! » Ein spöttischer<br />
Blick streift die melancholische Bude. «In<br />
dear old England sass dir die Kunst faustdick<br />
hinter den Löffeln. Du hast Fiasko gemacht,<br />
deine Ethik zwischen den Wolkenkratzern<br />
begraben!»<br />
Mac verzieht die Mundwinkel. «Business!<br />
— Wie könntest du auch diese hirnlose Tretmühle<br />
kennen! Du hast noch nie stehend<br />
deinen Lunch verschlungen! In drei<br />
Minuten! Mensch — hier ist alles Bluff!<br />
Die hohen Löhne, die Preise, der Lichtreklamewahnsinn,<br />
deine <strong>Zeitung</strong>, dein Whisky<br />
— Bluff, Bluff, Bluff! — Du bist ein Nervenwrack,<br />
Abend für Abend k. o., geistig ein<br />
Stück Vieh! »<br />
Besorgt betrachtet Earl seinen alten<br />
Freund. Er hat tiefe Schatten im Gesicht,<br />
zwei weisse unruhige Lichter auf den Nasen-<br />
«Mach' doch den Schwindel nicht<br />
Tellern bedeckt waren. Es scheint eben auch<br />
bei dieser Art von Reklame Irrwege zu geben,<br />
und die Sucht nach Originalität hat noch<br />
stets verschiedene Blüten getrieben.<br />
Erfreulicher war denn schon die Reklame<br />
eines Traktorfabrikanten. Er hatte den Traktor<br />
selbst sehr originell, wenn auch nicht<br />
gre}l, anstreichen lassen und Hess ihn einen<br />
Anhänger ziehen, auf welchem sich ein gar<br />
merkwürdiges Ding erhob: unten war es dick,<br />
stieg ziemlich steil in die Höhe, senkte sich<br />
dann sanft und in ständiger Verjüngung gegen<br />
den Traktor hin. Retorte? Flamme?<br />
Wenn man genau hinsah, so endete die merkwürdige<br />
Plastik unmittelbar auf dem Traktor<br />
in einem Pfeil. Das war des Rätsels Lösung:<br />
ein Pfeil, der vom Anhänger ausging<br />
und originell auf den Traktor hinweisen<br />
sollte. Dass der Zweck erreicht wurde, beweist<br />
u. a. die Tatsache, dass sogar der König<br />
von Afghanistan neugierig wurde und<br />
den Traktor einer nähern Betrachtung würdigte.<br />
So ist das Automobil, wie diese Ausführungen<br />
zeigen mögen, dazu berufen, ein ganz<br />
neues Reklamemoment in das Messeleben zu<br />
tragen. Während es früher in erster Linie<br />
eine fahrende Plattform war, auf welcher der<br />
zu propagierende Gegenstand in starker Vergrösserung<br />
durch die Strassen geführt wurde,<br />
sucht man heute das Auto vornehmlich durch<br />
originelle Formgebung in den Dienst der Reklame<br />
zu stellen. Nicht ohne Erfolg. Denn<br />
der beschrittene originelle Weg ist ganz dazu<br />
angetan, das Interesse des Durchsclmittsbesuchers<br />
zu fesseln, und auch ich kam —<br />
ohne zu wollen — dazu, dieser Art der Reklame<br />
grössere Aufmerksamkeit i zu widmen.<br />
Für den Ersteller von Lieferungskarosserien<br />
dürften, sich zahlreiche neue Gesichtspunkte<br />
ergeben, um die Karosserie zu einer geschmackvollen<br />
Dauerreklame zu gestalten.<br />
Die Lufthäfen Deutschlands. Ende 1927<br />
standen der Luftfahrt in Deutschland insgesamt<br />
86 Flughäfen zur Verfügung, von<br />
denen siefben (Bamberg, Köslin, Kolberg,<br />
Sl.-Gladbach, Nordhausen, Nohra (Weimar)<br />
und Regensburg) gegenwärtig für<br />
den Betrieb noch nicht eröffnet sind. 25<br />
Flughäfen.sind Anlagen, die neben den notwendigsten<br />
Erfordernissen zum Luftverkehr<br />
Unterkunftsibauten für Luftfahrzeuge,<br />
Personal, Flugwetterwarte, Flugliafenfunkstellc,<br />
Nachtbefeuerung und -beleuchtung,<br />
Pass- und Zollstellc, sowie Wohlfahrtseinrichtungen<br />
für Luftfahrer und Fluggäste<br />
aufweisen, während die übrigen 61 sog-<br />
«Verkehrsplätze sind, die in bescheidenerem<br />
Umfange mit Betriebs-, Unterkunftsund<br />
Wohlfahrteeinriehtungen ausgestattet<br />
sind. Seeflughäfen gibt es in Norderney,<br />
Stettin (Altdamm), Stralsund und WilhelmiS'haven<br />
und Wasserverkehrslandeplätze<br />
in Altona, Duisburg, Köln, Sellin<br />
und Swinemünde.<br />
« Nicht mitmachen! Das ist ein Witz, Earl,<br />
ein fabelhafter Witz für Amerika! Hahaha —<br />
versuch's mal! Du musst ja, musst, musst!<br />
Ueber den Rädern oder unter den Rädern —<br />
that's the matter! Jedes Wort kostet... jeder<br />
Blick. Schlaf ist totes Kapital! »<br />
« Ich stürze dich doch jetzt nicht in Unkosten!<br />
» ruft der junge Farrington lachend.<br />
« Und wenn ich bei deinen Besuchen meine<br />
ganze Kundschaft verlieren müsste! Komm<br />
endlich herein, altes Haus, da verschwatzen<br />
wir unsere schönste Zeit in dieser Schattenhülle.»<br />
Er öffnet die Türe zu seinem Wohnzimmer.<br />
Und hier zeigt es sich, dass Mac<br />
Fisher die europäische Kultur noch nicht ganz<br />
abgestreift hat — denn auf dem Tisch des<br />
wohnlichen Zimmers dampft ein feudales<br />
Frühstück.<br />
Sie lachen alle drei. « Du treibst also Kulissen-Politik,<br />
» meint Earl ehrlich erstaunt,<br />
« sag' mal, du hast uns doch nicht erwartet? ><br />
« Erwartet? Nein. Aber ihr seid doch schon<br />
drei Minuten hier. Das reicht meinern Nigger,<br />
um euch zu bewirten. Wir sind doch<br />
nicht umsonst in dem verteufelten Amerika! »<br />
So laut und gemütlich ist es bei Mac Fisher<br />
schon seit Jahren nicht mehr zugegangen!<br />
Sein schwarzer Diener muss alle Klienten von<br />
der Türe weisen, ganz gleichgültig, ob sie<br />
noch ein zweitesmal kommen werden. In<br />
dem kleinen Zimmer lagert eine undurchdringliche<br />
Rauchwolke. Die beiden Freunde<br />
schwelgen im Bilderbuch ihrer Erinnerungen.<br />
Der gute Jim sitzt auf dem grauen Wandkasten<br />
und spielt sein Lieblingslied: «To<br />
morrow after tea, come with nie... come<br />
with me! » Das Banjo klimpert, die Whiskyflaschen<br />
stehen in Reih und Glied. Man hat<br />
Drive-yourself.<br />
Wie man in Amerika und England Autos<br />
mietet!<br />
Seit einigen Jahren hat in den Vereinigten<br />
Staaten das « Drive-yoursclf »-System weite-<br />
Ausdehnung angenommen, und auch in einigen<br />
Staaten Europas findet die Verleihung<br />
von Autos ohne Führer immer mehr Anklang.<br />
Wie sich dieses System in Amerika und England<br />
abspielt, wurde in einer deutschen Autozeitschrift<br />
folgendermassen geschildert:<br />
In Amerika kann man in jeder grössern<br />
Stadt bei einem den ganzen Kontinent über-,<br />
spannenden Konzern ein Auto leihen und dasselbe<br />
an irgendeinem beliebigen andern Ort<br />
der Gesellschaft wieder zurückliefern. Das<br />
System ist sehr freizügig aufgebaut, gestattet<br />
dem Autobesitzer, bei grösseren Reparaturen<br />
den eigenen Wagen zu ersetzen und ermöglicht<br />
auch unbemittelten Kreisen, Geschäfts-<br />
und Erholungsreisen zu machen. Die<br />
Leihgebühr richtet sich nach der Anzahl zurückgelegter<br />
Meilen. Voraussetzung ist natürlich,<br />
dass der Leiher fahren kann — und<br />
dies kann der Verleiher innerhalb weniger<br />
Minuten im Stadtgewühl feststellen — und<br />
dass man, so nötig, einen Führerschein besitzt,<br />
der jedoch in manchen Staaten Nordamerikas<br />
gar nicht vorgeschrieben oder leicht<br />
erhältlich ist.<br />
Eine wichtige Vorbedingung für diese Art<br />
Verleihunternehmungen ist damit erfüllt.<br />
England kennt auch keinerlei Führerschein,<br />
wenigstens nicht in dem Sinne eines durch<br />
Gesundheits- und Sittlichkeitszeugnis, durch<br />
Prüfungen in Theorie und Fahrpraxis belegten<br />
Ausweises, wie man ihn bei uns hat. Das<br />
Verleihsystem hat darum auch in diesem<br />
Lande festen Fuss gefasst, und in allen grössern<br />
Städten sind Firmen, die brauchbare<br />
Autos gegen billige Gebühr ausleihen.<br />
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sich wieder in der alten, dicken Freundschaft!<br />
«Und wie hast du deinen Onkel getroffen?»<br />
fragt Mac unvermittelt, noch rot vom tollen<br />
Lachen.<br />
«Dass mich dieser und jener hole,» brummt<br />
der junge Farrington ärgerlich. « Jetzt hätte<br />
ich die Hauptsache beinahe vergessen. —<br />
Mein Onkel ist verschwunden! »<br />
«Verschwunden! Mach' keine Witze! —<br />
Wie geht's ihm, ich habe ihn schon lange<br />
nicht mehr gesehen? »<br />
Aber Jim bestätigt die Aussage seines<br />
Herrn und beide erzählen vom seltsamen<br />
Empfang im Hause des Professors.<br />
« Ich will dir sagen, lieber Mac,-warum wir<br />
beide gleichzeitig zum Schlüsse kamen, dass<br />
die Forschungsreise irgend einen Haken haben<br />
muss. Was mich stutzig machte, war die<br />
Art, wie der Diener, ein aalglattes Schelmengesicht,<br />
uns empfing und die Mitteilung von<br />
der Abreise meines Onkels überbrachte. Dann<br />
die seltsame Zeichensprache zwischen ihm<br />
und dem Koch. Heute morgen entdeckte<br />
Jim, dass wir von dem angrenzenden Salon<br />
beobachtet worden sind. Die Sendung eines<br />
Geschäftes war an meinen Onkel gerichtet.<br />
Der beiliegende Bestellzettel ergab, dass sie<br />
am Tage seiner Abreise aufgegeben worden<br />
ist. Das kann ja ein Versehen sein. Weniger<br />
zufällig scheint mir das Gespräch mit<br />
der mysteriösen Kiste, von der ich dir soeben<br />
erzählt habe. Ich könnte schwören, dass den<br />
beiden Bedientenseelen in ihrem Berufe noch<br />
keine grauen Haare gewachsen sind. Sie<br />
stecken aus anderen Gründen im Hause. Ich<br />
bin kein Sherlock Holmes, das weisst du.