E_1928_Zeitung_Nr.040
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«Ausgabe: Deutsche Schweiz.<br />
BERN, Dienstag, 8. Mai <strong>1928</strong>.<br />
Nummer 20 Cts.<br />
24. Jahrgang. — N° 40<br />
ERSTE SCHWEIZERISCHE AUTOMOBIL-ZEITUNG<br />
Zentralblatt für die schweizerischen Automobil- und Verkehrs-Interessen<br />
ABONNEMENTS-PREISE: Erscheint Jeden Dleaitan and FMIU« Monatlich -Gelbe Liste«<br />
Halbjährlich Fr. 5.-, Jährlich Fr. 10.—. Im Ausland tinter Partozoschlag,<br />
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I...<br />
J&bwä&hvkampBf.<br />
Ergriffen von einer grossen Idee und durchdrungen<br />
vom Gedanken, dass nur die persönliche<br />
Handlungsfreiheit den Fortschritt bedinge,<br />
haben unsere Vorfahren im Jahre 1848<br />
den Gedanken der Handlungs- und Gewerbefreiheit<br />
in unserer Verfassung niedergelegt.<br />
Der Gedanke war gut und bewährte sich in<br />
der Praxis. Industrie und Gewerbe blühten<br />
auf, brachten Verdienst und hoben den Wohlstand<br />
unseres ganzen Volkes. Wir wissen<br />
wohl, dass die Zeiten sich ändern und dass<br />
schrankenloser Individualismus, der auf den<br />
Nächsten keine Rücksicht nimmt, durch Organisation<br />
und durch Gesetze seine Grenzen<br />
finden musste. Aber es ist nicht zu leugnen,<br />
dass eine eingesetzte Ueberorganisation,<br />
die Verzunftung, die Verstaatlichung, grosse<br />
Gefahren für unser volkswirtschaftliches Leben<br />
in sich bergen.<br />
Die Zunahme öffentlicher Betriebe und die<br />
Verstaatlichungstendenzen auf weiten Gebieten<br />
unseres wirtschaftlichen und politischen<br />
Lebens haben uns bereits tief in den Staatssozialismuis<br />
hineingeführt. Durch die Verstaatlichung<br />
grosser privater Eisenbahn-Gesellschaften<br />
und durch die staatliche Subventionierung<br />
kleiner Eisenbahn-Unternehmungen,<br />
ist der Staat finanziell derart mit diesen verwachsen,<br />
dass ihm eine objektive Beurteilung<br />
verkehrspolitischer Fragen bereits schwer<br />
fällt und dass sich seine Organe mit dem<br />
wachsenden Einfluss des Automobils als dem<br />
moderneren Verkehrsmittel nur schwer abzufinden<br />
wissen. Immerhin sei erwähnt, dass<br />
eine gewisse geistige Umstellung sioh langsam<br />
Bahn zu brechen beginnt. So lasen wir beispielsweise<br />
in einem Artikel einer stadtbernischen<br />
<strong>Zeitung</strong>, der sich mit Eisenbahn und<br />
Auto befasst und zweifellos von bahnoffiziöser<br />
Seite geschrieben wurde, dass auch Bahnkreise<br />
sich vollkommen bewusst seien, im<br />
Auto ein heute unentbehrliches Verkehrsmittel<br />
zu besitzen, dem wir vieles zu verdanken hätten.<br />
«Manche Bahngesellschaften, vorab die<br />
Schweizerischen Bundesbahnen, wurden durch<br />
Industriekrise und Autamobilkonkurrenz aus<br />
einem letargischen Zustand der Ueberorganisation<br />
und bureaukratischer Gepflogenheiten<br />
unsanft aufgerüttelt». Dieses Bekenntnis freut<br />
uns und ist uns Beweis genug dafür, dass man<br />
die Leistungsfähigkeiten des Autos als Transportmittel<br />
nicht mehr in Abrede zu stellen versucht.<br />
Um die zwölf Tonnen.<br />
Dagegen scheint es uns, als wären auf der<br />
ganzen Linie staatliche Funktionäre am<br />
Werke, ganz besonders dem Lastwagenverkehr<br />
neue Fesseln umzuwerfen. Ein Teil unserer<br />
Gewerbefreiheit soll wieder geopfert<br />
werden, einschnürende Bestimmungen sollen<br />
die Konkurrenzfähigkeit des Lastwagenverkehrs<br />
zu Gunsten der Bahn niederhalten. So<br />
hat kürzlich die Studienkommission der Kantonalen<br />
Justiz- und Polizeidirektoren-Konferenz<br />
getagt und bezüglich der zulässigen<br />
Höchstgewichte für den Motorlastwagen und<br />
Lastenzüge einen wichtigen Beschluss gefasst.<br />
Währenddem für Einzellastwagen die Belastungsgrenze<br />
auf zehn Tonnen erhöht wurde,<br />
hat die betreffende Kommission das Höchstgewicht<br />
des Motorlastwagenzugs analog dem<br />
Bernischen Automobildekret auf zwölf Tonnen<br />
festgesetzt. Dieser Beschluss, der mit allen<br />
gegen zwei Stimmen gefasst wurde, geht im<br />
Sinne einer Empfehlung an die Kantonsregierungen,<br />
die dem Konkordat über den Automobilverkehr<br />
angeschlossen sind. Dieser für<br />
die 144 Automobilunternehmen der Schweiz<br />
schwerwiegende Beschluss wird gegenwärtig<br />
in einem Grossteil der schweizerischen Presse<br />
unter verschiedener Aufmachung, aber systematisch,<br />
begründet und dem Volke mundgerecht<br />
zu machen versucht.<br />
Man kann sich zu diesem Beschlüsse so<br />
oder anders einstellen. Sicher ist, dass der<br />
Begriff des «Schwer- und Ferngüterverkehrs><br />
nicht so leicht abzustecken sein dürfte und<br />
dass es auch schwer fallen wird, die beiden<br />
Gebiete sogenannter «natürlicher Bahn- und<br />
KJ<br />
99V<br />
Grössere Inserate nach Seitentarif,<br />
Inseratenschlnss 4 Tage vor Ericheinen der betreitenden Nummer<br />
der Bahn Vorteile geniesst oder nicht, fällt<br />
nicht in Betracht. Das Automobil hat die<br />
gleiche Existenzberechtigung wie die Bahn,<br />
und wenn es mit Vorteil arbeiten kann, so ist<br />
dies eben ein Beweis daifür, dass es wirtschaftlicher<br />
und deshalb für die Volkswirt-*<br />
schaft nutzbringender arbeiten kann. Die<br />
Bahn wird sich gleichwohl halten können,<br />
und der durch den Automobilismus bedingte<br />
grössere Verkehr wird auch ihr zugute kommen.<br />
Haben sich die Eisenbahnen einmal mit der<br />
Tatsache abgefunden, dass ihre bisherige Monopolstellung<br />
durch das Auto gebrochen ist,<br />
haben sich die 24 kantonalen Baudirektoren<br />
damit abgefunden, dass ihre Strassenzüge<br />
dem modernen Verkehr angepasst werden<br />
müssen und dass Automobilzölle nicht einzig<br />
zur Deckung von kantonalen Staatsdefiziten<br />
da sind, haben sich unsere 24 Polizeidirek- 1<br />
toren mit der Tatsache abgefunden, dass der<br />
Mensch, auch wenn er im Automobil sitzt,<br />
immer noch Mensch ist und ein Recht auf<br />
Schutz und anständige Behandlung erheben<br />
darf, so werden sich eine Reihe heute noch<br />
strittiger Fragen von selbst lösen. K,<br />
Benzinzollviertel.<br />
Die Beschlüsse der ständerätlichen<br />
Kommission.<br />
Letzte Woche tagte in Bern die ständerät-»<br />
liehe Kommission, um zu den Beschlüssen<br />
des Nationalrates, wie er sie in der FriÜH<br />
Jahrssession gefasst hat, Stellung zu nehmen.<br />
Wie sich unsere Leser erinnern werden,<br />
schweben zwischen den eidgenössischen Rä-t<br />
ten über die Frage der Verteilung des Ben-s<br />
zinzollviertels noch verschiedene Abweichung<br />
gen. Immerhin zeigen die Beschlüsse den<br />
ständerätlichen Kommission, dass eine eini-i<br />
gende Kompromislösung in der Junisession<br />
erwartet werden dürfte. Mit etwelcher Ungeduld<br />
harren die Kantone der Kuchenvertei-»<br />
lung. Deswegen ist es gut, wenn die Behörden<br />
sich sputen; grosse Aufgaben warten auf<br />
die Lösung, die nicht durchgeführt werden<br />
kann, solange die Goldbarren auf der Nationalbank<br />
liegen.<br />
Entgegen dem Beschlüsse des Nationalrats<br />
hält die ständerätliche Kommission an dem<br />
Grundsatze fest, dass der Subventionsanteil<br />
des einzelnen Kantons auf Grund seiner Gesamtaufwendungen<br />
für sein Strassennetz ge-i<br />
messen werden soll. Bekanntlich ging der<br />
Beschluss des Nationalrats dahin, dass nur<br />
zwei Drittel entsprechend der Gesamtaufwendüngen<br />
entrichtet werden sollten und ein<br />
Drittel auf die Durchgangsstrassen zu enU<br />
fallen sei. Die ständerätliche Kommission<br />
sucht ihren Standpunkt mit dem Hinweis zu<br />
begründen, dass es sehr schwer falle, den<br />
Privatindustrie und der PrivatunternehmerBegriff der Durchgangsstrassen zu fixieren.<br />
als quasi «kalte Sozialisierung» unbedingt Eine Anfrage an die Kantone habe ergeben,<br />
ablehnen müssen. K. dass das Netz dieser sogenannten Durchs<br />
gangsstrassen viel dichter und wirrer sei als<br />
Strasse dankbar sind, so ist dabei doch immer<br />
wieder zu betonen, dass gerade im Kan-<br />
Aussicht genommene. Immerhin nähert sich<br />
das ursprünglich von der Bundesbehörde in<br />
ton Bern die Erträge der Automobilsteuer die ständerätliche Kommission der Auffassung<br />
des Nationalrats, indem für die Vertei-<br />
auf gegen drei Millionen Franken angewachsen<br />
sind und dass die grossen Ausgaben des lung die Gesamtaufwendungen der letzten<br />
Staates Bern aus einer jahrelangen vollständigen<br />
Vernachlässigung des Strassennetzes hält sie daran fest, dass zum Ausgleich ge-<br />
drei Jahre massgebend sein sollen. Ebenso<br />
herrühren, die eigentlich erst mit dem Eintritt wisser Unbilligkeiten dem Bundesrat vorab<br />
des Herrn Bösigers in die Regierung ihr Ende aus dem Benzinzollviertel 5 % zur Verfü-<<br />
gefunden hat Wie überall, so auch hier, Unterlassungssünden,<br />
besonders wenn sie sich entsprechend dem national rätlichen Beschluss<br />
gung zu stellen seien. Ausserdem aber sollen<br />
auf Jahre hinausstrecken, müssen bitter bezahlt<br />
werden.<br />
ausgeschieden werden. Bei Art. 4 bis, der die<br />
weitere 250 000 Franken zum gleichen Zweck<br />
Verteilung der Betreffnisse aus den Jahren<br />
Siegeszug des Straßentransportes. 1925, 26 und 27 regelt, geht die Kommission<br />
Die Ergebnisse der Bundesbahnen im Jahre noch einen Schritt weiter, indem sie den<br />
1927 haben bewiesen, dass die Konkurrenz Subventionsanteil der einzelnen Kantone auf<br />
des Automobils für die Bahn nur fördernd Grund der Gesamtaufwendung der letzten<br />
war. Es ist unserer Ansicht nach eine Kurzsichtigkeit,<br />
wenn nun versucht werden will, Erfreulich ist besonders, dass dem natio«<br />
fünf Jahre festsetzun will.<br />
den sogenannten «Siegeszug des Strassentransportes»<br />
durch beengende und unsere rungsrat Keller zugestimmt wurde, das be-<br />
nalrätlichen Postulat durch Herrn Regie-<br />
Gewerbefreiheit tangierende Bestimmungen kanntlich eine Besteuerung ausländischer<br />
einzuschränken. Das Automobil wird sich Motorfahrzeuge ins Auge fasst. Unsere Auffassung<br />
hierüber haben wir erst letzhin im<br />
trotzdem durchsetzten, sofern es sich wirtschaftlicher<br />
und rentabler zeigt als dieArtikel « Auswüchse », Nummer 37 der « Am<br />
Bahn. Ob der Automobilismus gegenüber tomobil-Revue » festgelegt. K.
Sivassen 'SasfeiraösläxHewun^g<br />
(Referat des Herrn Ine. Wiesmann. Chefexperte in Bern, vom 7. Mai <strong>1928</strong>, abends, im<br />
Clublokal des A. C. S., Sektion Bern.)<br />
Die Strassensignalisierung ist in der<br />
Schweiz, bezw. in den Konkordatskantonen,<br />
teilweise gesetzlich geregelt im Art. 39 der<br />
Konkordatsvorschriften, welcher lautet:<br />
< Für alle die Motorwagen und Motorfahrräder<br />
betreffenden polizeilichen Warnungen, einschliesslich<br />
der Zeichen für Zollstätten und Strassensperrungen,<br />
wird im ganzen Gebiet der Konkordatskantone<br />
ein einheitliches Modell verwendet; es besteht<br />
aus einer Tafel in der Form eines gleichseitigen,<br />
mit der Spitze nach oben gerichteten Dreiecks<br />
von 1 Meter Seitenlänge, das die schwarze Inschrift<br />
auf weissem Grunde enthält. Diese Form der dreieckigen<br />
Tafel darf für keine andern öffentlichen<br />
und privaten Signale oder Anzeigen Verwendung<br />
finden. Die Tafeln müssen quer zur Strasse in einer<br />
Entfernung von ungefähr 250 Metern von der zu<br />
bezeichnenden Stelle und in einer Maximalhöhe von<br />
2,5 Meter aufgestellt werden. »<br />
Vorgeschrieben sind also die Qrösse, die<br />
Form und die Farbe der Tafel, nebst der Art<br />
der Anwendung. Das weisse Dreieck soll an<br />
und für sich bereits sagen : Vorsicht, Gefahr<br />
! (weshalb alle Inschriften, z. B. Achtung,<br />
Vorsicht, Gefahr, schon an und für sich<br />
überflüssig sind).<br />
Die gegenwärtig für die Schweiz gültige<br />
internationale Uebereinkunft über den Automobilverkehr,<br />
datiert vom 11. Oktober 1909,<br />
bestimmt die vier Warnungszeichen : Kreuzungen,<br />
Kurve, Rinne bezw. Höcker, Bahnübergang.<br />
In bezug auf die Form der Tafeln<br />
sieht sie nichts vor.<br />
Die neue internationale Uebereinkunft,<br />
datiert vom 24. April 1926. Sie ist von<br />
der Schweiz allerdings noch nicht ratifiziert.<br />
Sie sieht vor, dass nur Gefahrenkennzeichen<br />
auf dreieckigen Tafeln anzubringen sind; sie<br />
hat ferner als fünftes Zeichen die Lokomotive<br />
vorgesehen für den unbewachten Bahnübergang.<br />
Ein weiteres Zeichen der Konkordatskantone,<br />
jedoch in der internationalen Uebereinkunft<br />
nicht enthalten, ist das Zeichen der<br />
Strassenabsperrung. Ferner sind vorgesehen<br />
die Aufschriften « Zoll» sowie maximale Geschwindigkeiten.<br />
Der Kanton Bern hat ca. vor vier Jahren<br />
ein neues Zeichen eingeführt, nämlich das<br />
Zeichen für den Ortschaftsbeginn und für das<br />
Ende der Ortschaft. Dieses Zeichen hatte bis<br />
heute leider nur kantonalen Charakter, obschon<br />
man ab und zu in andern Kantonen<br />
einige ähnliche Tafeln vorfindet.<br />
Ferner ist noch zu erwähnen die rechteckige<br />
Tafel der Strassennumerierungsgesellschaft,<br />
welche jeweils unter der Tafel des<br />
A. C. S. angebracht wird.<br />
Vor Jahresfrist wurden durch die Kommission<br />
des Schweizerischen Städteverbandes<br />
neue Warnungstafeln, speziell für Städte und<br />
für sämtliche Fahrzeuge entworfen. Es betrifft<br />
dies Tafeln in Kreisform, und zwar diejenigen<br />
für : Allgemeines Fahrverbot, nebst<br />
den einzelnen Verboten für Lastwagen, Radfahrer,<br />
Reiter, sowie «Strasse gesperrt»,<br />
Der Glarner Entscheid.<br />
DIE RESULTATE<br />
Gesamtklassement: 1. Divo (Bugatti), 540 km<br />
in 7 Std. 20' 56,6" (Stundenmittel 73,478 km) ; 2.<br />
Gampari (Alfa Romeo), 7 Std. 22' 33.6"; 3. Conelli<br />
(Bugatti), 7 Std. 22' 50"; 4. Chiron (Bugatti),<br />
7 Std. 27' 22,4" ; 5. Frau Juneck (Bugatti),<br />
7 Std. 29' 20"; 6. Minoia (Bugatti), 7 Std. 53' 53" ;<br />
7. Lepori (Bugatti), 7 Std. 54' 05"; 8. Foresti (Bugatti),<br />
8 Std. 09' 39"; 9. Maserati (Maserati), 8<br />
Std. 21' 12"; 10. Gräfin Einsiedel (Bugatti), 8<br />
Std. 21' 25".<br />
• Schnellste Runde: Chiron (Bugatti), in 1 Std.<br />
26' 29" über 108 km (Stundenmittel 74,927 km).<br />
Klassement nach Kategorien. 1100 ccm: 1. Riccioli<br />
(Fiat), 324 km = 3 Runden in 5 Std. 15' 23"<br />
(Stundenmittel 61,639 km) ; 2. Ralio (Fiat), 5 Std.<br />
58' 35".<br />
Bis 3 Liter: 1. Divo (Bugatti), 540 km = 5<br />
Runden in 7 Std. 20' 56,6" (Stundenmittel 73,478<br />
km) ; 2. Frau Juneck (Bugatti), 7 Std. 29' 20" ; 3.<br />
Lepori (Bugatti), 7 Std. 5:4' 05".<br />
Bis 2 Liter: 1. Ghiron (Bugatti), 540 km =<br />
5 Runden in 7 Std. 27' 22,4" (Stundenmittel 72,420<br />
km) ; 2. Foresti (Bugatti), 8 Std. 09' 39"; 3. Maserati<br />
(Maserati), 8 Std. 21' 12.4"<br />
Bis 1500 ccm : 1. Campari (Alfa Romeo), 540<br />
km = 5 Runden in 7 Std. 22' 33.6" (Stundenmittel<br />
73,167 km); 2. Conelli (Bugatti), 7 Std.<br />
22" 50"; 3. Minoia (Bugatti), 7 Std. 40' 21,6";<br />
4. Faccioli (Maserati), 7 Std. 43' 25".; 5. Dreyfuss<br />
(Bugatti), 7 Std. 53' 53,6; 6. Gräfin Einsiedel<br />
(Bugatti), 8 Std. 21' 25".<br />
Sämtliche Konkurrenten der 5 Liter-Klasse gaben<br />
auf.<br />
Wir werden in nächster Nummer den Verlauf<br />
des Rennens eingehend würdigen. y„<br />
ferner Tafeln für den Rechtsverkehr, Parkplatz,<br />
«Vorsicht Baustelle », Orientierung<br />
über Fahrrichtung etc.<br />
Im Prinzip wurde aufgestellt die rote Tafel<br />
für alles, was ein Verbot betrifft, wobei spezielle<br />
Verbote (z. B. zum Stationieren) durch<br />
eine unter der Tafel angebrachte Aufschrift<br />
bezeichnet ist.<br />
Die blaue Tafel bezeichnet : Achtung, und<br />
es wird auch hier darunter die entsprechende<br />
Vorschrift bezeichnet.<br />
Seither hat der ständige Ausschuss des<br />
Völkerbundes für Strassenverkehr ebenfalls<br />
die Strassensignalisierung behandelt und entsprechende<br />
Beschlüsse in einer Broschüre,<br />
datiert vom Februar <strong>1928</strong>, herausgegeben.<br />
Aus dieser Broschüre geht hervor, dass einmal<br />
nur für die Gefahrenzeichen die Dreieckform<br />
zur Verwendung gelangen soll und mit<br />
mindestens 70 cm Seitenlänge. Die weisse<br />
Tafel erhält die bestehenden internationalen<br />
Zeichen in schwarz, oder es können weisse<br />
Zeichen auf dunkelblauem Grunde gemalt<br />
werden.<br />
Der Ausschuss hat die Ansicht vertreten,<br />
es sei von Bedeutung, die Dreieckform ausschliesslich<br />
für die Kennzeichnung gefährlicher<br />
Stellen vorzubehalten; demgemäss empfiehlt<br />
er den zuständigen Behörden dringend,<br />
für alle andern Kennzeichen oder Angaben,<br />
Tafeln in anderer Form zu verwenden und<br />
allen Interessenten die Aufstellung dreieckigeT<br />
Tafeln am Strassenrande in allen Fällen<br />
zu verbieten, in denen sich eine Verwechslung<br />
mit der Kennzeichnung gefährlicher<br />
Stellen ergeben könnte.<br />
Der Ausschuss empfiehlt ebenfalls die allgemeine<br />
Anwendung der Bestimmungen von<br />
Art. 9 der erwähnten Uebereinkunft, wonach<br />
die fraglichen Kennzeichen im rechten Winkel<br />
zur Fahrrichtung und in einer Entfernung<br />
von mindestens 150 m und höchstens 250 m<br />
von dem Hindernis aufzustellen sind, sofern<br />
die örtlichen Verhältnisse nicht entgegenstehen.<br />
Wenn die Entfernung des Kennzeichens<br />
von dem Hindernis merklich weniger<br />
als 150 m beträgt, müssen besondere Vorkehrungen<br />
getroffen werden, um die Nähe der<br />
Gefahr anzugeben.<br />
Maximal - Geschwindigkeiten sollen auf<br />
rechteckigen Tafeln mit mindestens 60 cm<br />
Seitenlang© bezeichnet werden, die Zahlen<br />
sollen mindestens 20 cm hoch sein. Farbe<br />
wie Dreiecktafeln. , 4 ,<br />
Tafeln in runder Form, von 60 cm Durchmesser,<br />
ähnlich wie bei den Vorschlägen des<br />
Städteverbandes, sind vorgesehen für Durchfahrverbote,<br />
ferner für Stationierungsverbot,<br />
für Parkieren, für die Fahrrichtung etc.<br />
Die Kommission des Völkerbundes bezeichnet<br />
allgemein die Durchfahrtsverbote<br />
mit roten Tafeln, ein Stationierungsverbot<br />
durch blaue Tafeln mit rotem Ring.<br />
Die Stimmung für den Bau einer Strasse ins<br />
Maiental scheint sich erfreulicherweise doch zusehends<br />
zu bessern: die Not des Maientals ist eine<br />
offensichtliche; sie kann nicht bestritten werden.<br />
Es ist zugegeben, dass mit einem besseren Zugangsweg<br />
nicht alles getan ist, aber doch wird damit<br />
ein nützlicher Anfang gemacht, der der Bevölke-<br />
Die IX. Targa Florio.<br />
Die Strasse freigegeben. Die Glarner<br />
Landsgemeinde vom letzten Sonntag, die<br />
von etwa 5000 Stimmberechtigten besucht<br />
war, hat nach lebhafter Diskussion den<br />
Sonntagsverkehr für Motorfahrzeuge mit rung neuen Mut schafft. Das Volksbegehren zum<br />
grosser Mehrheit freigegeben. Die Landsgemeinde<br />
hat zudem einen Kredit für Strasgen<br />
Landsgemeinde besprochen, ist aber zur wei-<br />
Bau dieser neuen Fahrstrasse wurde an der gestriteren<br />
Ausarbeitung dem Regierungsrat überwiesen<br />
senverbesserungen im Betrag von 1, 700,000 worden....<br />
Franken bewilligt. Damit wäre wiederum Die Strassenpflästerung in Erstfeld ist durchgeführt<br />
worden, und zwar Hess man die Strasse auf<br />
eine lästige und durch nichts begründete<br />
Schranke gefallen. Die Entscheide gereichen der ganzen Breite pflastern. Durch diese Pflasterung<br />
ist nicht nur der Staub und Schmutz entfernt<br />
dem fortschrittlichen Glarnervolke zu Ehre. worden, sondern durch diese Strassenarbeit bekam<br />
auch mancher Arbeitslose Beschäftigung. Also<br />
könnte man für den Bau einer Güterstrasse ins<br />
Maiental auch arbeitslose einheimische Kräfte einstellen,<br />
so würde diese notwendige Arbeit gleichzeitig<br />
eine soziale Wohltat!<br />
-ey.<br />
Eine wichtige touristische Neuerung. Sie Sektion<br />
Zürich des A.C.S. hat mit der Radiostation Höngg<br />
eine Vereinbarung getroffen, wonach die von der<br />
Sektion Zürich des A.G.S herauskommenden Bulletins<br />
über Strassendienst (Oeffnung und Schliessung<br />
der Alpenstrassen, Strassensperren, Strassenzustand<br />
usw ) sowie über andere wichtige autotouristische<br />
Mitteilungen jeden Freitag von 13.28 bis 13.35<br />
radiophonisch durch den Höngger Sender bekannt<br />
geigeben werden. Es ist dies wohl das erste Mal,<br />
dass sich der Radio in den Dienst der Autotouristik<br />
stellt und dürfte dieses sehr verdankenswerte Vorgehen,<br />
wohl überall bester Aufnahme begegnen.<br />
Speziell im Hinblick auf die in den nächsten Wochen<br />
erfolgende Oeffnung deT meisten Alpenstrassen<br />
ist dieser neuartige Touristik-Informationsdienst<br />
sehr zu begrüssen. s.<br />
Die Rekurse gegen das Berner Dekret sind<br />
gegenwärtig noch beim Bundesgericht hängig. Nachdem<br />
nun die Berner Regierung Gelegenheit hatte<br />
sich zu den einzelnen Rekursen zu äussern, wurde<br />
auch den Rekurrenten in den letzten Tagen die<br />
Möglichkeit geboten, dem Bundesgericht ihre Erwiderungen<br />
zu übermitteln. Der Entscheid des Bundesgerichtes<br />
ist kaum vor Ende des Monates zu<br />
erwarten.<br />
fit.<br />
Autorechtliche Bildungskurse. Im betreffenden<br />
Leitartikel in Nr. 39 der «Automobil-Revue» hat<br />
sich leider ein sinnstörender Fehler eingeschlichen.<br />
In Spalte 2 muss die betreffende Stelle folgendermassen<br />
lauten: «Die Anregung hat viel für sich<br />
und verdient alle Beachtung. Doch gehört die<br />
Sache an die E.T.H. oder vielleicht noch besser an<br />
die Volkshochschule. Jedenfalls nicht an die Rechtsfakultäi<br />
»<br />
ÄUTOMOBIL-REVUE <strong>1928</strong> — N°40<br />
Eine Riesen-Arbeit<br />
leistet sich gegenwärtig die bernische Polizei.<br />
Bekanntlich sind seit 1. Mai neue Vorschriften<br />
in Kraft getreten, die hauptsächlich<br />
Beleuchtung und Signal betreffen; diese Vorschriften<br />
sind den Lesern der «Automobil-<br />
Revue» aus früheren Veröffentlichungen zur<br />
Genüge bekannt. Jetzt wird eifrig kontrolliert,<br />
ob Jedes Automobil den neuen Vorschriften<br />
angepasst ist. Im Kanton Bern sind<br />
ca. 15.000 Automobile; die Kontrolle soll,<br />
wie man hört, bis Mitte Mai durchgeführt<br />
sein. Wenn das Fahrzeug nicht in allen Teilen<br />
den Vorschriften entspricht, erhält der<br />
Fahrer die Verpflichtung auferlegt, das Fehlende<br />
bis zum 14. Mai in Ordnung zu bringen<br />
und bis dahin seinen Wagen der Behörde<br />
vorzuführen. Erst dann wird ihm ein<br />
entsprechender Ausweis ausgestellt, der bestätigt,<br />
dass der betreffende Wagen mit den<br />
neuen Vorschriften im Einklang steht. Die<br />
Licht- und Signail-Lieferanten hatten in den<br />
letzten Wochen goldene Zeiten.<br />
Die Beleuchtungs-Vorschrift vor allem liegt<br />
im wohlverstandenen Interesse aller Fahrer<br />
und es ist von der Durchführung derselben<br />
für Nachtfahrten im Kanton Bern erhöhte<br />
Sicherheit in Zukunft zu erwarten. Allerdings<br />
haben die Fahrer von ausserhalb des Kantons<br />
hinsichtlich ihrer Beleuchtung sich lediglich<br />
an die Konkordats-Vorschriften zu<br />
halten, doch wird zweifellos diese Vorschrift<br />
bald auf andere Kantone übergreifen.<br />
Weniger angenehm ist die Vorschrift, dass<br />
nunmehr sämtliche Fahrzeuge eine Hupe haben<br />
müssen. Die vielen Besitzer geschlossener<br />
Amerikaner-Wagen werden von dieser<br />
Vorschrift besonders unangenehm betroffen,<br />
weil dieselben fast ausnahmslos nur ein<br />
elektrisches Signal-Horn führen, und es nicht<br />
leicht ist, das Hörnli mit dem Gummiball anzubringen.<br />
Darüber macht sich nun allerdings<br />
die hohe Obrigkeit keine Kopfschmerzen; sie<br />
verfügt und der Automobilist hat zu gehorchen!<br />
Ob dadurch sein Wagen mehr oder<br />
weniger verschandelt wird, kümmert die Behörde<br />
nicht.<br />
Also, ihr lieben Leser, merkt euch, wenn<br />
ihr von einer neuen Art Bussen inskünftig<br />
verschont bleiben wollt, so sorgt bald dafür,<br />
dass euer elektrisches Signalhorn noch von<br />
einer zweiten Stimme mittels Gummiballon<br />
begleitet wird, und bringt euern Wagen in die<br />
rechte Beleuchtung. Merkt euch ferner, dass<br />
die Lichtkontrolle zu nächtlicher Stunde funktioniert;<br />
passt ja gut auf, dass ihr die polizeilichen<br />
Haltezeichen nicht überseht. Denkt<br />
an den Vorfall in LangenthaJ, wo einem Autler,<br />
der bei Nacht nicht anhalten wollte, vier<br />
Dienst-Revolver-Kügelehen nachgesandt wurden!<br />
A<br />
Vor der Schaffung eines<br />
bernischen Automobilamtes.<br />
Mit dem von Jahr zu Jahjr enorm anwachsenden<br />
Automobilverkehr nehmen auch die<br />
Verwaltungsfunktionen, die mit seiner Regelung<br />
zu tun haben, in ebenso starkem Masse<br />
zu. Die grössten Kantone werden in den<br />
nächsten zwei bis drei Jahren gezwungen<br />
sein, eignene Automobilämter zu schaffen.<br />
Nicht nur, weil das Mass der Arbeit des Automobildienstes<br />
progressiv zunimmt, sondern<br />
weil dieser Verwaltungsdienst ausserordentlich<br />
viel Speziialkenntnisse erfordert. Fachpersonal,<br />
das im Automobilwesen gründlich<br />
beschlagen ist, soll mit diesen Funktionen<br />
betraut werden.<br />
Der Kanton Bern, als grösster Kanton der<br />
Schweiz, will nun vorangehen, indem er vorläufig<br />
durch Beschluss des Grossen Rates<br />
die Stellen eines Vorstehers und eines Adjunkten<br />
des Automobildienstes schaffen will.<br />
Mit diesem grundsätzlichen Beschluss wird<br />
der erste Schritt zur Gründung eines Automobilamtes<br />
getan.. Es wird dann Sache des<br />
Regierungsrates sein, alle Zweige des Automobildienstes<br />
in zweckmässiger Weise in ein<br />
Amt zu vereinigen. Gegenwärtig besteht in<br />
Bern ein Automobilbureau, das die Verkehry<br />
und Fahrbewilligungen, einschliesslich Bewilligungen<br />
für Versuchs-, Probe- und Lehrfahrten<br />
für alle Motorfahrzeuge auszustellen<br />
und die Steuertaxen in erster Instanz zu besorgen<br />
hat. Ferner besteht ein Expertenbureau<br />
(dem Automobilbureau angeschlossen),<br />
dem die Organisation und die Durchführung<br />
der Prüfungen für Fahrzeuge und Fahrzeugführer<br />
zusteht. Die Verkehrskontrolle wird<br />
durch besondere Organe der Polizeidirektion<br />
besorgt. Die Polizeidirektion erlässt auf dem<br />
Wege der Instruktion die Vorschriften für<br />
den Motorfahrzeugverkehr und erledigt alle<br />
laufenden rechtlichen Angelegenheiten, die<br />
nicht Sache der Gerichte sind. Die Automobilexperten<br />
werden ferner mit der Ausführung<br />
von gerichtlichen Expertisen beauftragt. Der<br />
Strassenpolizeidienst, der im Motorfahrzeugverkehr<br />
eine wichtige Rolle spielt, ist teilweise<br />
den Polizeiorganen, teilweise den Organen<br />
des Baudepartements überlassen.<br />
Das Automobilamt hätte nun alle Verwaltungsfunktionen<br />
zu übernehmen, während für<br />
alle gerichtlichen Funktionen spezielle Funktionäre<br />
bei den Gerichten am Platze wären.<br />
Dem Automobilamt würde somit folgende<br />
Verwaltungsfunktionen zugeteilt: Prüfung der<br />
Fahrzeuge und der Fahrzeuglenker; Erteilung<br />
und Rückzug von Verkehrs- und Fahr-*<br />
bewilligungen, Kontrolle der Nummernschilder<br />
und Steuereinzug; Verkehrskontrolle (Instruktion<br />
der Kontrollorgane, Durchführung<br />
der fliegenden Verkehrskontrollen, Strassensperren<br />
[Publikation]).<br />
Durch eine Zentralisation aller Funktionen<br />
lässt sich der Automobildienst der Polizei*<br />
direktion nicht nur vereinfachen, sondern<br />
auch moderner gestalten, d. h. dem heutigen,<br />
weit fortgeschrittenen Stande des automobilen<br />
Verkehrs anpassen.<br />
Es werden zwar noch Monate verstreichen,<br />
bis die Organisation des neuen Amtes vorbereitet<br />
und weitere Monate, bis sie durchge-'<br />
führt ist. Vom neuen Automobilamte darf<br />
man eine Vereinfachung der administrativen<br />
Funktionen und bedeutsame Erleichterungen<br />
für den Verkehr der Motorfahrzeuge erwarten,<br />
go.<br />
Die Walliser<br />
Vollziehungsverordnung.<br />
Ueber den Inhalt der neuen Vollziehungs-<br />
Verordnung des Kantons Wallis vom 27. Januar<br />
<strong>1928</strong> betreffend den Motorfahrzeiugverkehr<br />
ist in der «Automobil-Revue» bereits<br />
berichtet worden. Eine etwas eingehendere<br />
Prüfung derselben lässt nun ersehen, dass<br />
man es hierbei mit einer so ungenauen und<br />
unklaren Verordnung zu tun hat, dass man<br />
faktisch nicht weiss, was einzelne Artikel<br />
eigentlich sagen sollen. Und zwar finden sich<br />
solche unverständliche Bestimmungen nicht<br />
nur im deutschen, sondern auch im franzö-i<br />
sischen Text.<br />
So wird in Art. 18, Ziff. 2 unter «Bergstrassen<br />
», Alinea a, erwähnt, dass auf den<br />
Strassen Gletsch-Furka und Grimsel, sowie<br />
Brig-Simplon-Gondo nur Autocars und Autolastwagen,<br />
deren Gewicht neun Tonnen nicht<br />
übersteigt, fahren dürfen. Von Motorrädern<br />
und Personenautomobilen wird nichts er-i<br />
wähnt, so dass man logischerweise annehmen<br />
muss, diesen beiden Fahrzeugtypen sei das<br />
Befahren obgenannter Strassen verboten.<br />
Dies um so mehr, als unter lit. b und c verschiedene<br />
Nebenstrassen aufgeführt sind, wo<br />
der Verkehr mit Motorrädern, Sidecars, Automobilen<br />
(sollte wohl heissen Personenautos!),<br />
Kraftwagen bis 7500 kg Gewicht (sollte<br />
wohl heissen Lastautos!) etc. speziell gestattet<br />
ist.<br />
Bei den Taxen für Alpenstrassen (Art. 21)<br />
sind dieselben angegeben getrennt für Automobile<br />
und Motorfahrzeuge, z. B. für drei<br />
Tage : 5 Fr. für Automobile und 2 Fr. für<br />
Motorfahrzeuge. Was man hievon zu halten!<br />
hat, weiss kein Mensch. Sind Automobile<br />
keine Motorfahrzeuge? Es ist anzunehmen,<br />
dass es wohl anstatt Motorfahrzeuge, Motorräder<br />
heissen sollte; da dieser Irrtum aber<br />
dreimal hintereinander vorkommt, zeugt dies<br />
dafür, dass die Walliser Behörden mit den<br />
elementarsten Begriffen des Motorfahrzeuge<br />
wesens wenig vertraut sind.<br />
In Art. 18, Ziff. 2, lit c. ist unter 8 im deutschen<br />
Text als offene Strasse die Strasse<br />
Sembrancher-Chäbles, welche bereits in der<br />
Strassenaufstellung lit b figuriert, nochmals<br />
aufgeführt, während im französischen Text<br />
an deren Stelle die Strasse Martigny-<br />
Champex figuriert. Es ist wohl anzunehmen,<br />
dass letzterer Text massgebend ist.<br />
Man sollte annehmen dürfen, dass unser«<br />
Behörden beim Erlass solch wichtiger Verordnungen,<br />
wo man den Automobilisten bei<br />
Nichtbefolgung irgend einer Vorschrift, mag<br />
sie auch noch so unbedeutend sein, sofort<br />
Bussen in Aussicht stellt, etwas mehr Genauigkeit<br />
und Sorgfalt an den Tag legen und<br />
nicht in solch sorgloser Weise Vorschriften<br />
herausgeben, die ungenau und für deren Leser<br />
teilweise geradezu unverständlich sind.<br />
Die genannte Verordnung ist dringend revisionsbedürftig,<br />
und wäre es sehr wünschenswert,<br />
wenn die Sektion Wallis des A. C. S.<br />
die Regierung veranlassen würde, hier unverzüglich<br />
Remedur zu schaffen und die beanstandete<br />
Verordnung derart zu revidieren,<br />
dass sie allgemein verständlich ist, keine<br />
solche groben Fehler mehr aufweist und<br />
ihren Zweck wenigstens einigermassen zu<br />
erfüllen vermag. s.<br />
Ädressänderungen<br />
wolle man der Expedition unseres Blattes<br />
direkt anzeigen, sie besorgt die Avisierung<br />
der Poststellen selbst Eine Gebühr wird<br />
nicht erhoben. Man denke aber daran» dass<br />
auch die alte Adresse zum Abstrich angegeben<br />
werden muss. Bei Wegzug in eine andere<br />
Ortschaft muss die Expedition ohnedies<br />
die vorherige Postbedienungsstelle kennen.<br />
Die Abonnentenkarten werden nicht,<br />
wie vielfach angenommen wird, namenalphabetisch<br />
klassiert, sondern müssen aus<br />
postalischen Gründen ortschaftsweise regl*<br />
striert werden- Ist der bisherige Bedienungsort<br />
nicht bekannt, kann die Abonnentskarte<br />
zur Anbringung der Aenderung und<br />
Benachrichtigung der Poststellen nicht gegefunden<br />
werden.<br />
Der Vertat
— <strong>1928</strong> AUTOMOBIL-REVUE<br />
Die Generalversammlung<br />
der Sektion Bern des A.C.S.<br />
Heuer trafen sich die bernischen Automobilfahrer<br />
zu ihrer Jahresfeier am Thunersee;<br />
im schön gelegenen Parkhotel Gunten kamen<br />
etwa 200 Personen, um die 23. Generalversammlung<br />
mitzumachen.<br />
Das geschäftliche Traktandum, das unter<br />
dem Vorsitz von Dr. Mende abgewickelt<br />
Die Feststellung der Anlässe hat Sportswurde,<br />
nahm reichlich 2V2 Stunden in Anspruch.<br />
Kommissär Thommen in die Hand genommen,<br />
er schlägt vor, eine Pfingstfahrt in die<br />
Der Jahresbericht<br />
Bodensee u. Appenzeller Gegend, im Juni eine<br />
des Präsidenten zeigt, dass im Jahre 1927 Bergchilbi mit Radioverfolgung, im Juli einen<br />
viel gearbeitet wurde; einmal nahm der Badeausflug, im September eine Autavia und<br />
Kampf gegen das eidgenössische Automobilgesetz<br />
die Sektion in Anspruch, die sich hierfolgung<br />
abzuhalten. Das Gurnigelrennen fin-<br />
im Oktober eine Flugzeug- oder Ballonveran<br />
aktiv und finanziell stark beteiligte; dann det wie üblich in zweijährigem Turnus erst<br />
gab das bernische Automobildekret, das die wieder pro 1929 statt.<br />
Speichen des Verkehrsrades rückwärts drehen<br />
will, allerhand zu tun. Der Bericht erin-<br />
nicht nur für geschäftliche Dinge nach Gun-<br />
Die Zeiger der Zeit rücken vor, man ist<br />
nert an die vielen interessanten Vorträge belehrender<br />
und unterhaltender Art, welche Tische gedeckt, das Parkhotel macht seinem<br />
ten gefahren, drüben im grossen Saal sind die<br />
letztes Jahr in der Sektion abgehalten wurden;<br />
er verbreitet sich auch über den vorzüg-<br />
Ruf Ehre. Interessante Abwechslung bietet<br />
lichen Verlauf des Gurnigel-Wertbewerbes,<br />
der ohne Störung bei grösster Beteiligung mit Wi»*-»« Sie<br />
bestem Gelingen durchgeführt wurde.<br />
Das äussere Bild der Sektion zeigt einen Wahrend der Schönheitskonkurrenz für<br />
Zuwachs von 73 bei einem Bestand von 680 Automobile von Vence geriet unversehens<br />
Mitgliedern; davon wurden 31 Herren und eine junge Mutter mit ihrem Kinderwagen<br />
eine Dame Mitglieder auf Lebenszeit. Das unter die konkurrierenden Autos. Die Menge<br />
Rechtsbureau wurde fleissig benutzt, der spendete frenetischen Beifall und liess nicht<br />
Leiter, Dr. von Stürler, konnte in 65 Fällen ab, ehe ihr nicht einstimmig der erste Preis<br />
rechtliche Ratschläge erteilen, die den Mitgliedern<br />
gute Dienste leisteten. Die Tryptik-<br />
sehr hübsch.<br />
zugesprochen wurde. — Sie war zweifellos<br />
stelle, durch die Berner Handelsbank vorzüglich<br />
geführt, gab 604 Tryptiks aus, ein Beweis, « Der Salon für gebrauchte Wagen » wurde<br />
dass in der Sektion die Touristik gut gepflegt dieser Tage, organisiert durch den englischen<br />
wird.<br />
Automobilhändler-Verband, in London eröffnet.<br />
Die Schau, die nichts weniger als eine<br />
Die finanzielle Lage der Sektion ist wohlgeordnet,<br />
trotz der grossen Auslagen, welche<br />
die Sektion letztes Jahr für ihre nützliwicklungsstadien<br />
darstellt, sondern vorwie-<br />
historische Sammlung automobilistischer Entchen<br />
Dienste machen musste, hat sich das gend aus neueren und neuesten Modellen besteht,<br />
lässt sich als glänzender geschäftlicher<br />
Clubvermögen etwas erhöht. In 11 Sitzungen<br />
behandelte der Vorstand zahlreiche Geschäfte;<br />
der Präsident wies vor allem auf<br />
*<br />
Erfolg an.<br />
die grosse Arbeit, welche derselbe auf sich Anlässlich der Neuyorker Empfangsfeierlichkeiten<br />
für die « Bremen »-Besatzung wur-<br />
nehmen musste hin, sowie auf die grosse<br />
Bereitwilligkeit des Vorstandes, der sich zur den die Flieger von den Pressephotographen<br />
Förderung der Automobilsache stets willig gezwungen, ihre Ehefrauen ein dutzendmal<br />
zur Verfügung stellt<br />
abzuküssen. — Es geht doch nichts über den<br />
Der ausführliche und interessante Jahresbericht<br />
sowie die unermüdliche erfolgreiche<br />
amerikanischen Journalismus!<br />
Tätigkeit des Präsidenten wurde vom Senior<br />
Während vor 15 Jahren nicht weniger als<br />
des bernischen Automobilwesens, Herrn A.<br />
350 Modelle auf den amerikanischen Automarkt<br />
gebracht wurden, werden heute nur<br />
•von Bonstetten, herzlich verdankt.<br />
noch 103 Modelle von insgesamt 47 Marken<br />
Ueber die<br />
Finanzen.<br />
referiert Kassier Leuenberger, er gibt eine<br />
übersichtliche Zusammenfassung der letztjährigen<br />
Abwicklung und legt der Generalversammlung<br />
sein Budget für das laufende Jahr<br />
vor. Die G. V. genehmigt einstimmig die<br />
Vorlagen.<br />
DER NEUE<br />
Infolge der neuen Zentralstatuten sieht sich<br />
die Sektion veranlasst, eine Statutenänderung<br />
vorzunehmen; die zahlreichen Paragraphen<br />
werden rasch durchgenommen, da es<br />
sich vorwiegend um formelle Punkte handelt,<br />
die neu zu ordnen sind, kommt man flott vom<br />
Fleck und genehmigt auch diese Vorlage ohne<br />
allzu starke Diskussion.<br />
Wahlen.<br />
Das Haupttraktandum der diesjährigen G.<br />
V. bildete die Neuwahl des Präsidenten und<br />
des Vorstandes. Dr. Mende führt seit 8 Jahren<br />
das Steuer der Berner mit hervorragendem<br />
Geschick und als Herr Oberst Marbach dessen<br />
Wiederwahl mit ein paar kernigen Wor-<br />
zum Preise<br />
ten empfahl und dabei die hervorragenden<br />
Verdienste von Dr. Mende um die Sektion<br />
hervorhob, erfolgte dessen Wiederwahl einstimmig<br />
durch begeisterte Akklamation. Bei<br />
der Neuwahl von 22 Vorstandsmitgliedern<br />
war es unverkennbar, dass dem Zuge der<br />
Zeit folgend sich da und dort jüngere Triebe<br />
regten, die der nun ins Mannesalter eintretenden<br />
Sektion frische Kräfte zuführen wollen.<br />
Der Präsident und der abtretende Vorstand<br />
brachten dieser Tendenz genügendes<br />
Verständnis entgegen, sodass im Geiste gegenseitiger<br />
Anpassung, ein allen Interessen<br />
Rechnung tragender Vorschlag zustande kam,<br />
der von den stimmberechtigten Mitgliedern in<br />
geheimem Wahlgang in der Hauptsache vollzählige<br />
Annahme fand. Der neue Vorstand<br />
setzt sich nun wie folgt zusammen :<br />
A. von Bonstetten, Fritz Christen, Karl<br />
Fortmann (neu), Georg Hamberger, K. Hamberger,<br />
Rud. Herren (neu), H. Hoffmann-<br />
Gerber, Fritz Hostettler, Hans Hunziker,<br />
Johann Leuenberger, R. A. Liithy (neu), Arnold<br />
Marbach, Ernst von Mühlenen, Gaston<br />
Perlet (neu), Walter Ruckstuhl, Ernst U. Rufener,<br />
Emil Schönholzer, R. von Stürler, E.<br />
H. Thommen, O. R. Wagner, Walther<br />
Wehrll (neu), Th. Wirth.<br />
Auch die Wahlen für die verschiedenen<br />
Kommissionen, die Vertretungen in den Kantonalverband<br />
und die Delegiertenversammlungen<br />
des A.C.S. gingen rasch vonstatteiiv<br />
Der Präsident gab der Versammlung noch<br />
Kenntnis, dass die Herren Hermann Bürki,<br />
Edmund v. Ernst, Hans Hunziker, Arnold<br />
Marbach, Hermann Marbach, Bernhard von<br />
der Gurnigel- und Klausenfilm; eine urfidel<<br />
Schnitzelbank glossiert launig und humorvol<br />
allerhand Vorkommnisse und Persönlichkei-<br />
Muralt, Dr. H. Serr heuer ihre 20jährige Mitgliedschaft<br />
feiern und infolgedessen das Veteranenabzeichen<br />
erhalten. Herr Dr. Serr, ein<br />
langbewährtes Vorstandsmitglied, der dasten; die interessanten<br />
Bibliothekaramt stets mit Umsicht verwaltete,<br />
hat auf eine Wiederwahl in den Vorstand anlässlich<br />
seiner 20jährigen Mitgliedschaft verzichtet.<br />
Anlasse.<br />
Helgen von Biber':<br />
Meisterhand aufs Papier geworfen, finden be<br />
einer Versteigerung reissenden Absatz zu guten<br />
Preisen. Schon stimmen die Musikanten<br />
zur Erledigung des tanzlustigen Teiles, aber<br />
noch gilt es, den Ehrengast der Sektion Herrn<br />
Zentralpräsident Dufour<br />
zu begrüssen, der auf einstimmige und dringende<br />
Einladung des Vorstandes in der Mitte<br />
der Berner weilt. Dr. Mende begrüsst Herrn<br />
Dufour, er spricht sicher im Namen der ganzen<br />
Sektion Bern und wahrscheinlich auch<br />
aus dem Herzen anderer Sektionen, deshalb<br />
glauben wir vielen unserer Leser eine Freude<br />
zu machen, wenn wir hier die trefflichen Ausführungen<br />
von Dr. Mende, die er dem Zentralpräsident<br />
widmet veröffentlichen:<br />
schon 3<br />
konstruiert. — Zeichen erfolgreicher Konzen^<br />
tration.<br />
Der Ozeanbezwinger Lindbergh wird diesen<br />
Sommer wieder auf einen «Sprung» zu<br />
uns herüberkommen. Da ein Besuch der meisten<br />
europäischen Hauptstädte vorgesehen<br />
ist, kann damit gerechnet werden, dass «the<br />
Boy» bei seiner Propagandareise auch dem<br />
Bärengraben und dem Remontendepot —<br />
eventuell dem Belper Moos als zukünftigem<br />
Flugplatz eine Stipvisite abstatten wird.<br />
Genf hat als erster Kanton dieser Tage ein<br />
Gesetz gegen «unbefugte Benützung» von<br />
Automobilen erlassen. Die vorgesehenen<br />
Strafen lauten auf Gefängnis von sechs Tagen<br />
bis zwei Jahren, wozu noch Bussen von 30<br />
bis 2000 Franken hinzukommen können. —<br />
Damit wäre endlich eine gesetzliche Handhabe<br />
gegenüber den Autostrolchen geschaffen.<br />
Die Genfer Polizei rückt den Autoschwarzfahrern<br />
mit aller Energie zu-Leibe. So wurde<br />
letzte Nacht das ganze Kantonsgebiet von<br />
Polizeiposten eingeschlossen und die Identität<br />
jedes passierenden Fahrers geprüft. Die<br />
Razzia soll allen Erfolg gehabt haben, xi.<br />
ACHT ZYLINDER<br />
SECHS /ZYLINDERS<br />
Exklusiver Impost für die<br />
d«as<br />
Der wagen der den Anforderungen<br />
seiner Zelt<br />
voll und ganz genügt<br />
Sedan 5 pL t?r. 14 s 900.>-<br />
Schweiz;<br />
St. GALLEN<br />
In Linie<br />
ZÜRICH<br />
Ich freue mich, Herrn Dufour in unserm<br />
Kreise zu begrüssen; ich tveiss, dass er unserer<br />
Sektion wertvolle Dienste geleistet und derselben<br />
immer grosse Sympathie entgegengebracht<br />
hat und dass er öfters bei uns sein!<br />
würde, wenn seine intensive Bescnäitigung als<br />
Zentralpräsident es ihm erlauben würde. Heuta<br />
ist es gewissennassen, ein Abschiedsbesuch, den.<br />
er uns macht, wengstens ist das seine Meinung.<br />
Er hat seine Demission eingereicht, nachdem<br />
seine 'Aufgabe erfüllt war. Als er im Herbst<br />
dem Drängen seiner Freunde nachgab und sich<br />
wiederwählen liess, hat er damit dem A. C. S.<br />
einen grossen Dienst geleistet, der um so höher<br />
einzuschätzen ist, als er ihn unter den schwierigsten<br />
Verhältnissen geleistet hat. Er hat den.<br />
Glüh aus einer gefährlichen Situation gerettet,<br />
unter seiner zielbewussten Leitung hat sich die<br />
Lage bedeutend gebessert und wir könnten ruhig<br />
der Zukunft entgegensehen, wenn diese Demission<br />
nicht wäre. Wir sind überzeugt, dass,<br />
wenn Herr Dufour uns jetzt verlässt. der Sturm<br />
aufs neue losbrechen wird. Er würde einen geschwächten<br />
Organismus treffen, das könnte für<br />
unsern A. G. S. verhängnisvoll werden. Unser,<br />
Vorstand hat die Ueberzeugung. dass Herr Dufour<br />
der lichtige Mann am richtigen Platz ist<br />
und dass, wenn er aushält, unser Club durch<br />
ihn zu neuer Kraft kommen kann. Darum benütze<br />
ich die heutige Gelegenheit, um ihn im<br />
Namen unseres Vorstandes zu bitten, dass er<br />
trotz allem am Steuer bleiben möge, unsere<br />
Sektion bringt Ihnen, verehrter Herr Präsident,<br />
vollstes Zutrauen entgegen, Sie können auf unsere<br />
Unterstützung zählen. Hoffentlich können<br />
Sie diese wenigen Worte und die paar gemütlichen<br />
Stunden, die Sie mit uns zusammen sind,<br />
davon überzeugen, wie wir ea meinem<br />
Wir haben heute unsere Generalversammlung<br />
an den Thunersee rerlegt und ich glaube,<br />
Sie werden im allgemeinen unsern Entschluss<br />
gebilligt haben. Wenn auch der Wettergott uns<br />
einigermassen im Stich gelassen hat. der alte<br />
Vorstand scheint eben auch da/ nicht volles Verständnis<br />
gefunden, zu haben, so ist dennoch die<br />
Fahrt durch die Blütenpracht lohnend. Es hat<br />
allerdings mich Kopfschiitteln gegeben und man<br />
hat mir gesagt, wie seien nicht konsequent, dasa<br />
wir ins Oberland gehen, nachdem vor nicht allzulanger<br />
Zeit uns seine <strong>Zeitung</strong>en ziemlich unsanft<br />
angegriffen haben. Wir haben das allerdings<br />
nicht ganz vergesen, aber wir sind nicht<br />
nur dem Oberland zulieb hergekommen, sondern<br />
wir wollten unsern Thuner und Oberländer Kameraden<br />
einen Beweis unserer Anhänglichkeit<br />
geben und ihnen zeigen, wie sehr wir es zu<br />
schätzen wissen, dass sie uns treu zur Seite geblieben<br />
sind.<br />
Ein neuer Vorstand wird von heute ab die<br />
Geschäfte der Sektion führen, er ist glücklich<br />
zusammengesetzt, alte, bewährte Kräfte arbeiten<br />
zusammen mit jungen, tatenlustigen. Unsere<br />
Zeit zeigt ein interessantes Symptom, anfangs<br />
spielte im Clubleben die Geselligkeit die Hauptrolle,<br />
dann aber schien es, als ob dieser immer<br />
weniger Bedeutung zukommen sollte. Man wollte<br />
im Club sein, um dessen Vorteile zu geniessen»<br />
im übrigen legte man auf einen engern Znsammenschluss<br />
wenig Wert. Und gerade heute, ia<br />
der, Zeit, wo alles nüchterner zu werden droht,<br />
kommt das Bedürfnis zu grösserer Geselligkeit<br />
immer mehr auf, das haben unsere Tanzabende<br />
bewiesen, unser Maskenball, die Sternfahrt mit<br />
ihrer grossen Beteiligung, die uns so auch dea<br />
wohlverdienten Sieg gebracht hat. leb. begrüsso<br />
diesen neuen Zug, der aus alter Zeit zu UM<br />
herüber gekommen tat, ich hoffe, dato er immer<br />
mehr Boden fasse. Vielleicht sehen wir denn<br />
auch die Zeit kommen, wo unser Clublokal fröhlichen<br />
Betrieb sieht, so wie wir ihn uns gedacht<br />
haben, als wir dieses Heim schufen.<br />
Der neue Vorstand wird unter diesen Umständen<br />
mit Freude an seine Arbeit gehen, an<br />
Sie alle aber richte ich den Appell, uns zu unterstützen.<br />
Ich weiss, es gibt unter unsern Mitgliedern<br />
viele Köpfe, aus denen manch guter<br />
Gedanke entspringt, nur vergessen sie eines<br />
nicht, nämlich, dass wir im Vorstand alle nicht<br />
so hell sind, dass wir Gedanken lesen können.<br />
Darum kommen Sie zu uns mit Ihren Wünschen<br />
und Anregungen, bringen Sie uns Arbeit,<br />
sei es auf ernstem, sei es auf heiterem Gebiet,<br />
es wird uns nicht zu viel sein, wenn wir dafür<br />
zufriedene Gesichter sehen und wissen, dass in<br />
unserer Sektion gutes Einvernehmen und guta<br />
Kameradschaft bestehen.<br />
Es geht da und dort, in andern Sektionen<br />
eine böse Krankheit um, sie muss unserer<br />
Sektion fern bleiben, und zwar gibt es ein<br />
unfehlbares Mittel, um sie eu bekämpfen<br />
und das heisst: das offene Wort. Das<br />
offene Wort soll unsere Losunsr sein, damit unsere<br />
Sektion «ich einflussreich entfalten kacniu<br />
In diesem Sinne leere ich mein Glas auf daa<br />
Wohl der Sektion Bern des A.G.S.<br />
Herr Dufour gibt seiner grossen Freude über<br />
den herzlichen Empfang bei den Bernern Ausdruck;<br />
er erinnert an vieljährige Bande der<br />
Freundschaft und gemeinsamer Tätigkeit im<br />
Dienste des A.C.S., die ihn mit zahlreichen.<br />
Mitgliedern der Sektion Bern verknüpfen.<br />
Die Q. V. der Sektion Bern klingt in froher<br />
Geselligkeit aus; drüben an der Niesen- und'<br />
Stockhornkette drängt sich zwischen die<br />
Nebelfetzen ein heller Schimmer der Morgendämmerung,<br />
als die letzten Gäste des Park-<br />
Hotel bei summendem Motor im frühesten<br />
Maimorgen der Bundesstadt zueilen.<br />
Ein nachahmenswertes Beispiel<br />
Deutschland, vor allem der Stadt nannoer,<br />
gebührt das Verdienst, die Idee der<br />
autorechtlichen Bildungskurse lanciert und,;<br />
wie wir schon früher berichteten, auch praktisch<br />
durchgeführt zu haben. Der A. C von<br />
Deutschland hat nun die Durchführung von<br />
auitorechtlich - autotechnischen Gratiskursen<br />
für Richter und Staatsanwälte an die Hand<br />
genommen. Allein schon in Berlin besuchen<br />
gegenwärtig 50 Richter die Kurse. Wir werden<br />
in einer der nächsten Nummern, nachdem<br />
die Diskussion über speziell autorechtlich©<br />
Kurse in der «A.-R.» eingesetzt hat,<br />
och eingehender auf die Bedeutung rein<br />
autotechnischer Bildungskurse für unser<br />
zu sprechen kommen.
Touristikkommission des A. C. S. Wie<br />
verlautet, hat am 2. Mai <strong>1928</strong> der engere<br />
Ausschuss der Touristikkommission des<br />
A. C. S. unter dem Vorsitz von Herrn<br />
L Empeyta, Genf, in Bern getagt, um sich<br />
erneut mit der Frage der Neuorganisation<br />
des Zentraltouristikdienstes und speziell des<br />
Informationsdienstes zu befassen. In mehrstündigen<br />
Verhandlungen wurde die Abgrenzung<br />
der Tätigkeitsgebiete der Zentrale und<br />
der Sektionstouristikbureaus festgelegt und<br />
für einen zuverlässigen und rapiden Informationsdienst<br />
ein definitiver Antrag zu handen<br />
des Zentralkomitees gefasst.<br />
Die Konferenz zeigte, dass der A. C. S-<br />
gewillt ist, seinen Autotouristikdienst noch<br />
weiter planmässig auszubauen und so den<br />
Mitgliedern möglichst viele Vorteile zu bieten,<br />
s.<br />
Piingstiahrt der A. C S. Sektion Basel nach<br />
den Vogesen und dem Schlachtfeldergebiet<br />
von Verdun,<br />
Samstag, Sonntag und Montag den 26. bis 28. Mai.<br />
Die Organisation für die Pfingstfahrt ist abgeechlossen<br />
und die Meldeliste bis zum 10. Mai offen<br />
(Anmeldungen an den Prösidenten, Herrn Walter<br />
Imhoff, Bruderholzstrasse 12).<br />
Der 1. Tag (Samstag) führt über Mülhausen<br />
nach Thann, Wesserling und Wildenstein über den<br />
Col de Bramont nach La Bresse, über das Col de<br />
la Grosse Pierre bis Bas-Rupts und über Röcheseon<br />
und Vagney nach Remiremont, wo auf 12.30<br />
der Festsaal des Hotel de Ville für das Mittagessen<br />
für die Teilnehmer reserviert ist. Im reizenden<br />
Moseltal erreicht man Epinal und übernachtet<br />
in Nancy (221 km) im Grand Hotel Thiers und<br />
Grand Hotel Excelsior et d'Angleterre.<br />
Am 2. Tag (Sonntag) von Nancy nach Pont-ä-<br />
Mousson, ArnavUle, Mars-la-Tours, Gonflans, Etain,<br />
Fort de Vaux, Ossuafee de Douaumont, Tranchee<br />
des Baionnettes und Verdun, wo zum Mittagessen<br />
drei Hotels empfohlen werden: Hotellerie du Cocq-<br />
Hardi, ft'auvel Hotel und Terminus. Vorzuziehen<br />
dürfte am Pfingstsonntag Picknick sein; es ist eine<br />
Abmachung getroffen, dass die Mitglieder den Proviant<br />
im Grand Hotel Thiers in Nancy beziehen<br />
können. Rückfahrt über St. Mihiel und Toul nach<br />
Nancy — Für diejenigen, denen die Fahrt über<br />
Verdun (230 km) zu gross ist, wird eine Rundfahrt<br />
über Pont-ä-Mousson, durch den Priesterwald<br />
nach St. Mihiel und zurück über Toul nach<br />
Nancy vorgeschlagen (134 hm).<br />
Am 3. Tag (Montag) Fahrt aber Lunirille nach<br />
BadonriUari ins Kampfgebiet der Chapelotte, über<br />
den Donon (Col d« Schirmeck) nach Schirmeck und<br />
Fouday tind über dem Col de la Charbonniere<br />
^i^i^i^i^^^<br />
12.30 im Grand Hotel und Hotel Idoux. Am Nachmittag<br />
Talfahrt nach Andlau und Heimfahrt über<br />
Schlettstadt, Colmar und Napoleonsinsel nach Basel<br />
(229,5 km).<br />
Trotz zweimaligem Uebernachten in Nancy ist<br />
die Strecke so ausgearbeitet, dass, abgesehen vom<br />
kurzen Stück Basel—Rixheim, keine Strasse zweimal<br />
befahren werden muss. Landschaftlich bieten<br />
die Vogesen das Schönste, und am zweiten Tage<br />
liegt das Interesse im Besuch der Kriegsreminiszenzen.<br />
Es wird nicht in Kolonnenform gefahren,<br />
sondern von jedem nach Belieben. Die Zeiten für<br />
die gemeinschaftlichen Mahlzeiten müssen genau<br />
eingehalten werden. Hinter den Teilnehmern fährt<br />
ein Begleitwagen mit einem Mechaniker, der mit<br />
Rat und Tat den Mitgliedern zur Verfügung steht<br />
und am Samsag um 9.30 am Zoll in St. Louis abfährt,<br />
o<br />
AUTOSEKTION AARGAU des T. C. S. Das dieser<br />
Tage in seinen grossen Zügen von der rührigen<br />
Sportkommission ausgearbeitete<br />
Jahres-Programm pro <strong>1928</strong><br />
lautet wie folgt:<br />
I. Veranstaltung: Blustfahrt an den Hallwylersee,<br />
Sonntag den 13. Mai <strong>1928</strong> nachmittags. Treffpunkt:<br />
Restaurant Merz, Beinwil am See. Von hier<br />
geschlossene Weiterfahrt um den südl. Seezipfel<br />
via Fahrwangen nach Villmergen ins «Rössli>. Zu<br />
dieser Fahrt wird nicht persönlich eingeladen.<br />
II. Veranstaltung: lK-tägige Sektions-Ausfahrt<br />
an den Titisee im Schwarzwald. Zeitpunkt: Samstag<br />
und Sonntag den 2. und 3. Juni <strong>1928</strong>. Treffpunkt<br />
der Fahrt-Teilnehmer: Hotel Schützen in<br />
Säckingen, Samstag, den 2. Juni, nachmitags<br />
4 Uhr. Gemeinsame Fahrt über Wehr, Schopfheim,<br />
Gersbach, Todtmoos, St. Blasien, Schluchsee, Titisee.<br />
Am Titisee Nachtessen, gemütliche Unterhaltung<br />
und Quartier. Sonntag den 3. Juni Heimfahrt entweder<br />
über den Feldberg—Wiesenthal oder via<br />
Freiburg. Event, ist noch ein Abstecher nach Donaueschingen<br />
geplant. Zu dieser Ausfahrt werden<br />
rechtzeitig noch persönliche Einladungen, unter Bekanntgabe<br />
des detaillierten Programmes, erfolgen.<br />
Für den Grenzübertritt der Wagen sind Triptyks<br />
und internationaler Fahrausweis erforderlich. Die<br />
Triptyk-Ausgabestelle besitzt unser Sekretär, Herr<br />
Fürsprecher H. Lehner in Lenzburg.<br />
III. Veranstaltung: Ausfahrt nach Engelberg.<br />
Zeitpunkt: Sonntag den 1. Juli <strong>1928</strong>. Bei der Hinfahrt<br />
ist vorgesehen, zwischen Stans und Engelberg<br />
eine kleine Geschicklichkeitsprüfung einzuschieben,<br />
mit Verabreichung kleiner Andenken für<br />
die drei besten Leistungen. Zu dieser Fahrt wird<br />
später in der < Automobil-Revue» noch detaillierter<br />
eingeladen.<br />
IV. Veranstaltung: l'A-tägige Sektions-Ausfahrt<br />
in die Freiberge. Zeitpunkt: Sambtag und Sonntag<br />
den 11. und 12. August <strong>1928</strong>. Route für die Hinfahrt:<br />
Ölten, Oensingen,. Klus, Welschenrohr, Moutier,<br />
Del&mont. In 'Delemont Treffpunkt der Fahrt-<br />
Teibaehmer zirka nachmittags 4 Uhr. Von hier geschlossene<br />
Weiterfahrt über .<br />
VI. Veranstaltung: Letzte Ausfahrt dieser Saison<br />
(Sauserfahrt) an einem Sonntag im Oktober.<br />
Ziel voraussichtlich Bielersee (event. Emmental).<br />
Näheres zu gegebener Zeit an dieser Stelle.<br />
Unsere Sportkommission ist sodann bestrebt, für<br />
Verbesserung der vielerorts noch unvollkommenen<br />
Strassenbezeichnungen sich einzusetzen. — Wir<br />
richten deshalb an unsere Mitglieder die Bitte, Mitteilungen<br />
betreffend nicht oder mangelhaft markierte,<br />
gefährliche Strassenkreuzungen, Kurven etc.<br />
dem Präsidenten der Sportkommission, Herrn Zumkeller,<br />
Architekt in Brugg, zukommen zu lassen.<br />
—er.<br />
AUTOSEKTION ST. GALLEN - APPENZELL<br />
DES T.C.S. Die Sektion St. Gallen-Appenzell hat<br />
auf Pfingsten eine zweitägige Fahrt ins Bayerland<br />
vorgesehen. Die Einladungen an die Mitglieder<br />
werden dieser Tage der Post übergeben. Die Fahrt<br />
führt nach FGsscn im Allgäu mit Besuch der bayr.<br />
Königsschlösser Neuschwanstein und Hohenschwangau.<br />
Füssen ist ein sauberes, noch teilweise<br />
von Mauern mit Wehrgängen aus dem XIII. Jahrhundert<br />
umgebenes Städtchen mit zirka 6000 Einwohnern.<br />
Die beiden Wahrzeichen der geistlichen<br />
und- weltlichen Herrschaft, das im Barock und Rokokostil<br />
erbaute, reiche Kunstschätze bergende ehemalige<br />
Kloster St. Mang und das mit Türmen und<br />
Zinnen darüber ragende gotische Hohe Schloss beherrschen<br />
mit ihrer imposanten Architektur das<br />
ganze Stadtbild.<br />
In das Programm eingeflochten ist ein Besuch<br />
des gewaltigen auf aus der Pöllathschlucht aufragenden<br />
Felsen thronenden Märchenschlosses Neu-<br />
Schwanstein. Der kühnste und edelste Burgbau der<br />
N'euzeit von König Ludwig II. in romanischem Stil<br />
erbaut. Ferner Besuch des auf dem gegenüberliegenden<br />
Bergrücken liegenden Schlosses Hohenschwangau<br />
der im Jahre 1832 von König Max II.<br />
restaurierten mittelalterlichen Burg.<br />
Die Fahrt bietet Genüsse, die sich kein T.C.S.-<br />
Mitglied entgehen lassen sollte. Ueber die Kosten<br />
ist im Einladungszirkular Näheres enthalten. Anmeldungen<br />
für die Fahrt sind bis spätestens 15. Mai<br />
<strong>1928</strong> an den Präsidenten der Vergnügungskommission<br />
Otto Fierz, Waisenhausstrasse 15, St Gallen<br />
zu richten, welcher auch bereitwilligst Auskunft er--<br />
teilt über Beschaffung der für die Fahrt erforderlichen<br />
Grenzpassierscheine usw. Da die Mahlzeiten,<br />
wie auch die Zimmer einige Tage zum voraus bestellt<br />
werden müssen, können Anmeldungen nach<br />
dem 15. Mai nicht mehr berücksichtigt werden.<br />
Ein genaues Programm wird den Teilnehmern<br />
an der Fahrt nach erfolgter Anmeldung, auch eventuellen<br />
Interessenten auf Wunsch zugestellt.<br />
; Bücher und Zeitschriften •<br />
Automobil-Reparaturen sind vielfach Vertrauenssache;<br />
wir meinen damit nicht jene<br />
landläufigen Arbeiten der Instandsetzung,<br />
die heutzutage jeder DurchschnittsrReparateur<br />
mit mehr oder weniger Sachkenntnis!<br />
ausführt- Das Automobil von heute ist ein.<br />
mechanisches Kunstwerk, derart vervollkommnet,<br />
dass dessen natürlicher Gebrauch<br />
jahrelanger Benützung standhält. Die zunehmenden<br />
Schwierigkeiten des Verkehrs, die<br />
Tatsache, dass beim Durchschnittsautomobilist<br />
jelänger, je weniger der mechanisch©<br />
Sinn vorausgesetzt werden darf, haben zum<br />
Teil recht komplizierte Reparaturen zur<br />
Folge. Da ist ein fachmännischer aus dem<br />
Born grosser Erfahrung geschöpfter Leitfaden<br />
von hohem Wert. Walter Pfeiffer,<br />
ein Württemberger Diplom-Ingenieur, Hess<br />
kürzlich im Verlag von M. Krayn, Berlin,<br />
ein «Handbuch der Automobil-Reparaturen><br />
erscheinen, das auf hohe Klasse Anspruch<br />
erheben kann- Die Arbeiten des Reparateurs<br />
sind sachlich gegliedert und dargestellt; das<br />
Buch spricht aus der Praxis für die Praxis.<br />
In der Hand eines denksamen, sachverständigen<br />
Reparatur-Fachmannes wird das<br />
Handbuch treffliche Dienste leisten. Die 8.50<br />
Franken, welche das mit 103 zum Teil sehr<br />
instruktiven Abbildungen ausgestattete Buch<br />
OH Touring.<br />
kostet, lohnen sich für jeden Automobil-Mechaniker<br />
rasch.<br />
A<br />
Unsere Lieferungsrückstände werden in der kommenden Woche zum grössten<br />
Teil behoben werden können. Zuverlässigkeit und Zweckmässigkeit auf<br />
der einen, Eleganz und Solidität des neuen Bandes au! der andern Seite wer.<br />
den für die Wartezeit reichlich entschädigen. Zahlreiche Dankschreiben<br />
bereits bedienter Besteller, die nach Tausenden zählen, bestätigen uns dies.<br />
Wir bitten also noch um einige wenige Tage Geduld. Die Auslieferung erfolgt<br />
in der Reibenfolge des Bestellungseinganges. Für künftige Bestellungen<br />
gilt dies ebenfalls, wer frühzeitig bedient werden will, schliesse sich<br />
deshalb sofort an. Umtausch-und Subskriptionspreis gelten nur noch bis 15.<br />
Mai, nachher tritt der offizielle Verkaufspreis von Fr 12.— in Kraft.<br />
Die Expedition.<br />
n<br />
BIANCHI<br />
Die erfolgreichen Flieger Costes und Le Brix<br />
haben die Bewunderung der ganzen Welt erlangt<br />
Der berühmte Wagen Biaildli wird von den besten<br />
Automobil-Kennern durchwegs als Favorit genannt<br />
Type 20<br />
Grosser Touren-<br />
Vertretungen in allen Kantonen der Schweiz!<br />
Für den Kauf und Probevorführungen der Wagen Bianchi besuchen<br />
Sie bitte unsere ausschliesslichen Vertreter in allen Kantonen<br />
der Schweiz.<br />
Ersatzteil-Lager: Anto-Garage Spicher in Fribourg<br />
Der kaufmännische Inspektor für die Schweiz der<br />
Gesellschaft EDOARDO BlANGHlinMAILAND:<br />
A. PERRENOUD, La Pommiere, HERMANCE (Geneve)<br />
^^ Mii^( i>4N H>4 l^iU4 l>4iM KÜM Hi^ KN l^W KIU4 I^IW KM HIN WiJ^i KUM KH WÜM l^UiM KM UiüM KN KiU41^4 HN WUM 1^4 KN WJA^ i^U4 HiW Kiu4 ^^
No 40 -<strong>1928</strong><br />
Sportliches<br />
GEBRAUCHS- UND WIRTSCHAFTLICHKEITS-<br />
FAHRTEN.<br />
Die Prüfungen des A.D.A.C.<br />
Gebrauchs- und Wirtschaftlichkeitsfahrten oder<br />
Steeple Chase, wie sie im Mutterlande des Sportes<br />
genannt werden, verdrängen in letzter Zeit immer<br />
mehr die eigentlichen Geschwindigkeitsrennen.<br />
Ueber die gegenwärtige Rennmüdigkeit ist ja schon<br />
viel geschrieben und noch mehr gejammert worden.<br />
Die Technik, die letzten Endes das grösste Interesse<br />
an automobilsportlichen Veranstaltungen haben<br />
muss, zieht aus den Gebrauchs- und Wirtschaftlichkeitsfahrten<br />
einen weit grösseren Nutzen, als<br />
bei Rennen, die auf die brutale Schnelligkeit eingestellt<br />
sind. Dies um eo mehr, als sich der Rennwagen<br />
heute vom Gebrauchswagen so weit entfernt<br />
hat, dass die Leistungen des ersteren für letzteren<br />
ohne grosse Rückwirkungen mehr sind. Das sind<br />
Tatsachen, die unseren Lesern schon aus früheren<br />
Ausführungen bekannt sind.<br />
Wer zur Annahme neigt, die Gebrauchs- und<br />
Wirtschaftlichkeitsfahrten entbehren sportlichen<br />
Anreizes für den Fahrer, dürfte sich irren. D6r<br />
sonderbare und unromantische Name dieser Veranstaltungen<br />
darf uns nicht täuschen. Wie die grosszügig<br />
angelegte Gebrauchs- und Wirtschaftlichkeilsfahrt<br />
des Allgemeinen Deutschen Automobilclubs,<br />
welche dieser Tage in der Umgebung Berlins stattfand,<br />
zeigt, ist diese neue Sportart reich an Abenteuern,<br />
die für die Beliebtheit dieser aufkommenden<br />
Fataten spricht.<br />
Die Veranstaltung begann mit einer<br />
konnte in den ungeraden Bremsspuren einwandfrei<br />
festgestellt werden.<br />
Dieser ersten Prüfung, welche im Grunewald<br />
an der Havel stattfand, folgten zwei<br />
Gelände-Prüfungsfahrttn<br />
auf dem Döberitzer Truppenübungsplatz und dem<br />
Schiessplatz von Jüterbog. Die Geländefahrten stellen<br />
an Fahrer und Maschine ganz beträchtliche<br />
Anforderungen. Sie sind eigentliche • Zerreissproben<br />
für MotoT, Steuerungsorgane, Schaltung, Rahmen<br />
und Federung. Während die erste Prüfuhgsfahrt in<br />
Döberitz über welliges Gelände führte und die Automobile<br />
zuweilen mehr schwankenden Schiffen<br />
glichen, führte die Prüfung in Jüterbog streckenweise<br />
durch Sandgebiete und über manches Hindernis,<br />
dessen Bezwingen an Tegelrechte Akrobatik<br />
grenzte.<br />
Obwohl die Organisatoren eine Tempoforcierung<br />
nicht anempfahlen, fuhren einige Konkurrenten,<br />
eine höllische Geschwindigkeit, wodurch sie die<br />
Leistung der übrigen Fahrer arg benachteiligten.<br />
Die beste Zeit über 11 km erzielte bei der Döberitzer-Prüfung<br />
der kleine Dixi-Wagen von Kandt,<br />
welcher die Strecke mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit<br />
von 31,4 km hinter sich brachte. Der<br />
Letzte benötigte genau 22 Minuten mehr. Bei den<br />
Vierplätzern siegte der Adlerwagen von Prof.<br />
Becker mit 22 Minuten. (Der Langsamste: 37 Minuten.)<br />
Bei den Sechsplätzem wieder Adler in<br />
28 Minuten, der Langsamste in 83 Minuten. —<br />
Allerhand zugemutet wurde den Fahrern in der<br />
Jüterboger-Prüfung bei der Ueberwindung eines<br />
von Granatlöchern zerrissenen und von Heidekraut<br />
überwachsenen Feldes. Eine Mutprobe für sich<br />
stellte das Anfahren eines steilen Hügels aus einer<br />
Kurve heraus dar. Die beste Leistung sicherte sich<br />
wiederum der Adler Prof. Beckers in 16 Minuten<br />
(32,3 Stdkm.). Sieger bei den Zweisitzern: Heinrich<br />
Graf Schönfeldt (Steyr) und Kandt (Dixi). Zuletzt,<br />
aber doch ehrenvoll, placierte sich Hanomag mit<br />
32 Minuten. Erster bei den Sechssitzern: MartiD<br />
Fink auf Adler in 21 Minuten. Letzter ein Brennabor<br />
mit 25 Minuten (blieb aber noch strafpunktfrei!).<br />
Geschmeidigkeits- und Bremsprufung,<br />
die darin bestand, dass die Wagen vorerst aus dem<br />
Stand unter Benützung der Gänge über eine<br />
Strecke von 200 Meter auf Höchstgeschwindigkeit<br />
gebracht wurden und darauf nach einer Auslauistrecke<br />
in direktem Gang, 1000 Meter im Schnekkentempo<br />
zurücklegten (ohne Lösung der Kuppelung!).<br />
Aus der Langsamfahrt musste dann in di-<br />
Nach kurzer Ruhepause wurde erneut zum<br />
Start angefahren. Man bereitete sich zur<br />
rektem Gang beschleunigt und — so die 60 km<br />
Tempo-Marke erreicht war — der Wagen so rasch<br />
wie möglich zum Stehen gebracht werden. Beschleunigung<br />
nach dem Start mit Durchschalten<br />
und das Schneckentempo wurden mit dem Löbner'schen<br />
Chronometer kontrolliert, während die<br />
Beschleunigung in direstem Gang und der Bremsweg<br />
durch einen besonderen Registrierapparat festgehalten<br />
wurde, — ein kleines Rad, das dem Wagen<br />
anmontiert worden war, und den Bremsweg<br />
graphisch aufzeichnete.<br />
Die Leistungen der Fahrer waren sehr interes-<br />
£aint. Selbstverständlich war die Geschicklichkeit<br />
des Fahrers letztenendes das ausschlaggebende.<br />
Während die meisten bei 60 km abbremsten (höhere<br />
Anforderungen wurden von den Organisatoren<br />
als zu gefährlich gehalten), steigerte ein Adler-<br />
Fahrer sein Tempo auf 78 km und bremste gefahrlos<br />
ab. Ein Fordwagen Hess es sogar auf 90<br />
Kilometer kommen, konnte es aber nicht verhindern,<br />
dass er beim Abbremsen 48 Grad von der<br />
Fahrrichtung abwich, was ihm Strafpunkte zutrug.<br />
Neben den erstaunlichen Leistungen der Adler- und<br />
vor allem der Fordwagen, zeigte sich auch Steyr<br />
in Form. — Dafe mangelnde Geschick der Fahrer<br />
ÄUTOMÖBIL-REVUE<br />
Zuverlässigkeitsfahrt<br />
über 126 km. Diese Prüfungsart, wobei die Innehaltung<br />
der vorgeschriebenen Geschwindigkeiten<br />
durch Geheimkontrollen kontrolliert wird, ist in der<br />
Schweiz bereits bekannt, so dass wir darüber keine<br />
Worte zu verlieren brauchen. Unsere Genfer Sternfahrt<br />
war ja nichts anderes.<br />
Wie bei uns, fielen artich hier verschiedene Fahrer<br />
den Kontrollen in die Fänge und zogen sich<br />
Strafpunkte zu.<br />
Während der erste Teil der Veranstaltung sich<br />
in den verschiedensten Gegenden des Reiches —<br />
Mark, Brandenburg, Schlesien, Sachsen und Thüringen<br />
— abspielt, werden die Schlussprüfungen in<br />
den Tagen vom 7. bis 10. Mai auf dem Nürburg-<br />
Ring durchgeführt. Eine der schwersten und wichtigsten<br />
dieser Schlussprüfungen wird fraglos die<br />
Sechzehnstundenfahrt auf dem Nürburg-Ring<br />
sein, während der bestimmte Durchschnittsgeschwindigkeiten<br />
einzuhalten sind und der Brennstoffverbrauch<br />
festgestellt wird.<br />
Unter den teilnehmenden Fahrzeugen finden wir<br />
von namhaften deutschen Erzeugnissen die Motor-<br />
• BIHIBBBHIlIEBllBQEBDlIHBBBDdBBBIBieBlBlBIHHBiaD<br />
räder D-Rad und Hecker sowie die Personenwagen<br />
Hanomag, Dixi, Brennabor, Adler, Selve, Mercedes-<br />
Benz und Opel; das Ausland konkurriert mit dem<br />
belgischen Gillet-Motorrad, sowie dem österreichischen<br />
Steyr-, dem amerikanischen Ford- und dem<br />
italienischen Fiat-Wagen. v.<br />
über 140 und die Tourenwagen (nationales Rennen)<br />
über 93 km. Als Organisator zeichnet die<br />
Sektion Zagreb. v.<br />
Aenderungen im deutschen Sportkalender. Das<br />
Eifelrennen findet nicht am 27. Mai. sondern am,<br />
28. Mai statt. Das für den 3. Juni angemeldete<br />
Das Rhelneck-Walienhausen-Rennen der Sek-«Teutoburgetion St. Gallen-Appenzell musste infolge der starken joch-Bergrennen» wird vom 26. August auf den:<br />
Waldrennen» fällt aus. Das «Ober-<br />
Konkurrenzierung durch daa Arlberg-Rennen, das 2. September verlegt. Der für den 1. und 2. September<br />
geplante «Braunschweigische "Automobil-<br />
ebenfalls am 22. Juli durchgeführt wird, auf die<br />
zweite Junihälfte angesetzt werden. Die Veranstaltung<br />
wird als geschlossenes Rennen ausgetragen. den,<br />
Wettbewerb» ist aus dem Kalender gestrichen wor-<br />
v.<br />
Zugerbergrennen <strong>1928</strong>. Letzten Dienstag sind<br />
die Vertreter der Sektionen Zürich und Zug des<br />
A.C.S. zusammengetreten, um die Organisation des<br />
«wiederauferatandenen'» Zugerbergrennens in<br />
ihren grossen Zügen festzulegen. Es wurden die<br />
einzelnen Kamiteepräsidenten bestimmt, die sich<br />
aus Vertretern der beiden Sektionen zusammensetzen.<br />
Eine Schwierigkeit besteht noch hinsichtlich<br />
des in Betracht fallenden Datums. Wählend das<br />
Zugerbergrennen anfänglich auf den 8. Juli <strong>1928</strong><br />
angesezt und im Sportkalender eingetragen worden<br />
war, hat nun bekanntlich der ZentralvoTstand des<br />
A.C.S. die nächste ordentliche Delegiertenversammlung<br />
auf den 8. Juli nach Sion angesetzt; eine Verschiebung<br />
der letztem echeint nicht in Frage kommen<br />
zu können. Es muss nun vielleicht damit gerechnet<br />
werden, dass das Zugerb ergrennen auf den<br />
15. Juli <strong>1928</strong> verschoben werden muss. Der definitive<br />
Beschluss dürfte wohl demnächst gefasst werden.<br />
Einer Prüfunr muis auch noch der Zustand<br />
der Rennstrecke unterzogen worden, der in<br />
einigen Abschnitten nicht mehr befriedigen<br />
soll. Die Ausarbeitung des Reglementes wurde bereits<br />
in Angriff genommen. Es werden auch alle<br />
Vorkehren getroffen, um der Veranstaltung zu<br />
einem möglichst grossen sportlichen und propagandistischen<br />
Erfolg zu verhelfen. s.<br />
Das Kilomeierlancä von Budapest erzielte einen<br />
schönen Erfolg. Sieger der Tourenwagen: Szmik<br />
(W. M.) 74,910 Std./Km; Sieger der Sportwagen: 1.<br />
Komlosi (Singer) 75 Std./Km; Sieger der Rennwagen:<br />
Vadasz (Amilcar) 112,510 Std./Km. v.<br />
Der 7. internationale rumänische Tourenwettbewerb<br />
gelangt vom 4.—9. Juni zum Austrag. Die<br />
Fahrt erstreckt sich über 2000 km und zerfällt in<br />
folgende Etappen: Bukarest-Siret Cernatiti (672<br />
Kilometer); Gernauti-Oradia (563 km); Oradia-Bukarest<br />
(754 km). v.<br />
250,000 Pesetas Subvention bewilligte der spanische<br />
König als jährlichen Beitrag für die Rundpiste<br />
von San Sebastian. v.<br />
Ein kleiner Sfrassen-Circuit für Automobilrennen<br />
ist arm 2. Mai in Reims eingeweiht worden, v.<br />
Jugoslavische Rennen. Der A. G. des Königreichs<br />
der Serben, Kroaten und Slovenen veranstaltet<br />
am 28. Mai sein drittes internationales Rennen<br />
für Rennwagen und Sportwagen gemäss dem<br />
Internationalen Sportreglement Die Veranstaltung<br />
findet auf der Rundstrecke Samobor, Plesivica,<br />
Jaska, Rakovpotok, Sv. Nedeljy, Samoibor (46,8 km)<br />
Statt und führt für die Renn- und Sportwagen<br />
Programm des Wiesbadener Autcmobll-Tourniers<br />
(12.—17. Mai).<br />
Samstag, 12. Mai: Eintreffen der an der Sternfahrt<br />
teilnehmenden Wagen.<br />
Sonntag, 13. Mai: Schönheitskonkurrenz. Geschick-,<br />
lichkeitsprüfung.<br />
Montag, 14. Mai: Training für die Bergprülung»*<br />
fahrt «Hohe Wurzel».<br />
Dienstag, 15 Mai.: Bergprüfungsfahrt «Hohe Wur-»<br />
zel».<br />
Mittwoch, 16. Mai: Training für die Geschwimdig-*<br />
keitsprüfung «Rund um den Neroberg». Auto-»<br />
mobilausflüge.<br />
Donnerstag, 17. Mal: Rennen «Rund um den New<br />
berg». v.<br />
Einen Weltrekordtag (Kilometer lance)<br />
siebtigt der A. G. Sud-Ouest am 20. Mai auf der<br />
Versuchsstrecko bei Arcachon durchzuführen. v+<br />
Das französische Bol d'Or-Rennen gelangt dieses<br />
Jahr an Pfingsten zum Austrag. v.<br />
Eine Steyr-Sternfahrt nach Linz in Oesterreichl<br />
organisieren die Steyrwerke im Juni dieses Jahres.<br />
Anschliessend an die Fahrt, die unter dem Protek^<br />
torate des österreichischen HandelsministeTs und!<br />
des österreichischen Automobil-Clubs steht, finden;<br />
eine Besichtigung der Steyrwerke und grosse Empfänge<br />
in Wien etatt. Die Teilnehmer an der Fahrt<br />
haben, abgesehen von den Preisen, die Chance,<br />
einen Steyrwagen letzten Modellos zu gewinnen,<br />
welcher am Schlussbankett ausgelost wird. v.<br />
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neuen Ford gesehen, seitdem<br />
er am 2.t)ezember 1927 zum<br />
ersten Male angekündigt wurde.<br />
Sie waren alle von seinen rassigen<br />
Linien, seiner Starke und seinen<br />
Farbentönen entzückt.<br />
Der Schönheitssinn des Konstrukteurs<br />
offenbart sich nicht nur in<br />
den Formen des Kühlers, der Karosserie<br />
oder der Kotflügel, sondern<br />
in der gesamten wundervollen<br />
Harmonie des Wagens.<br />
Er ist solid und sdhön<br />
Selbst in den kleinsten Einzelheiten,<br />
ist der Eindruck, den der<br />
neue Ford hervorruft, bestimmt<br />
von solider Einfachheit und Gediegenheit<br />
- ein Wagen, der volH<br />
kommen neu und modern ist, und<br />
dennoch von jenem sicheren Stilempfinden<br />
zeugt, das überall als<br />
guter Geschmack gilt.<br />
In der Tat verkörpert der neue<br />
Ford einen ganz neuen und ungewohnten<br />
Begriff von „Automobilschönheit".<br />
Doch so befriedigend<br />
diese Schönheit ist - sie ist nur eine<br />
der vielen Vorzüge des neuen<br />
Wagens.<br />
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des Verdecks mit grossen Fenstern werden mit<br />
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werden Sie selbst fühlen, was<br />
dieser Wagen leisten kann, dann<br />
werden Sie erkennen, dass er nicht<br />
nur ein neues Automobil, nicht nur<br />
ein neues Modell ist, sondern der<br />
sinnfälligste Ausdruck des neuzeitlichen,<br />
wirtschaftlichen Verkehrs<br />
überhaupt.<br />
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des neuen Ford<br />
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90-105 Stundenkilometern - starkes<br />
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die auch den Einzelheiten der<br />
Konstruktion eine ungewöhnliche<br />
Sorgfalt gewidmet hat.<br />
Prüfen Sie ihn<br />
von Grund auf<br />
Der neue Ford ist in der Tat ein<br />
Beispiel für präzise Automobilkonstruktion.<br />
Seine konstruktive<br />
Schönheit entzückt den Ingenieur<br />
und den Techniker, die ungewöhnliche<br />
Schönheit seiner Linien und<br />
Farben erfreut den Kenner. Einige<br />
Eigenschaften des neuen Ford sind<br />
ausschliesslich Ford-Errungenschaften,<br />
einige davon vollkommene<br />
Neuerungen im Automobilbau.<br />
Wir raten Ihnen deshalb: versäumen<br />
Sie nicht, sich den neuen<br />
Ford anzusehen. Seine Leistung<br />
wird Sie überzeugen, dass er einen<br />
neuen Wertstandard in der Automobilgeschichte<br />
darstellt, dass es<br />
keinen zweiten Wagen gibt, der<br />
ihm in Konstruktion, Zuverlässigkeit<br />
und Preiswürdigkeit gleicht.<br />
DasneueFordSportCoupevereinigtdieGeschwindigieit<br />
des Roadster mitdenVorteilen eines geschlossenen<br />
Wagens. Der hintere Klappsitz gehört zur normalen<br />
Ausrüstung des neuen Ford ohne Preiserhöhung.<br />
Die auffällige Leistungsfähig- FORD MOTOR COMPANY<br />
keit des neuen Ford ist das Autorisierte Vertreter überall<br />
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Wir haben die Jahre her unsere Leser<br />
ständig auf dem laufenden gehalten, wie man<br />
bestrebt ist, dem Motorlastwagen die Vorteile<br />
des Dieselmotors zukommen zu lassen.<br />
Der Dieselmotor ist bekanntlich nicht nur<br />
bezüglich seiner Leistung dem heutigen Autoinobilmotor<br />
überlegen, sondern hauptsächlich<br />
darin, dass man bei ihm schwerer vergasende<br />
Brennstoffe als Benzin verwenden<br />
kann, die in der Anschaffung wesentlich foil-<br />
Wie ein Diesel-Viertaktmotor arbeitet: Von links<br />
nach rechts: 1. Takt: Ansaugen heisser Luft, 2.<br />
Takt: Kompression, 3. Takt: wenn der Motorkolben<br />
fast oben angelangt ist, Einspritzen des Brennstoffes<br />
und darauf Explosion und Arbeit, 4. Takt:<br />
Auspuff.<br />
liger als letzteres sind. Seitdem die Firma<br />
Peugeot mit ihrem Tartrais - Dieselmotor<br />
kurz nach dem Kriege die ersten Versuche<br />
in dieser Beziehung mit Erfolg ausgeführt<br />
hat, sind die Konstrukteure in allen automobilbauenden<br />
Ländern daran gegangen,<br />
diese Idee weiter zu verfolgen. Es entstanden<br />
inzwischen eine Reihe brauchbarer<br />
Automobil-Dieselmotoren, worüber wir auch<br />
von Fall zu Fall in Wort und Bild berichtet<br />
haben. Die Maschinenfabrik Augsburg-<br />
Nürnberg, unter den Initialen M. A. N., und<br />
als Lizenznehmerin unserer Saurerautomobile<br />
noch besser bekannt, sowie Daimler-<br />
Benz stellen heute schon sehr vollkommene<br />
Dieselmotoren für Motorlastwagen her. Nun<br />
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hat sich auch bei uns ein© Gesellschaft zum<br />
Bau von Dieselautomobilmotoren gebildet,<br />
die unter anderem auch einen Satz Motorteile<br />
herstellt, mit dem es möglich ist, jeden<br />
Lastwagenmotor in einen Dieselmotor zu<br />
verwandeln. Das ist besonders bei Motoren<br />
mit abnehmbarem Zylinderkopf leicht<br />
auszuführen, die heute ja auch im Lastwagenbau<br />
die Mehrheit bilden, und hier eignet<br />
sich wiederum der Motor mit oben gesteuerten<br />
Ventilen am besten für diesen<br />
Zweck.<br />
Bekanntlich werden Dieselmotoren als<br />
Zwei- und Viertaktmotoren gebaut- Da unsere"<br />
heutigen Motorlastwagen durchweg<br />
letztere Motorenart aufweisen, so kommt<br />
für ihren Umbau in Dieselmotoren nur das<br />
Viertaktmotorenprinzip in Betracht In diesem<br />
Falle ist an einem normalen Automobilmotor<br />
nur sehr wenig zu verändern, weil<br />
die Arbeitsweise des umgebauten Dieselmotors<br />
die gleiche ist Unsere Leser kennen<br />
ja wohl alle die vier Takte eines gewöhnlichen<br />
Lastwagenmotors. Diese bleiben<br />
beim Dieselmotor dieselben, nur wird<br />
bei ihm anstatt des Qasluftgemisches im<br />
Einlasstakt nur Luft, und zwar vorgewärmte<br />
oder noch besser erhitzte, angesaugt und<br />
kurz vor dem Zündzeitpunkt Brennstoff in<br />
den Zylinder eingespritzt, der hier durch<br />
die hier herrschende Hitze von selbst entzündet<br />
wird, die Arbeit leistet, um dann im<br />
vierten Takt in der üblichen Weise aus dem<br />
Zylinder hinausgestossen zu werden. Die<br />
vier schematischen Skizzen mit dem begleitenden<br />
Text, die wir hier wiedergeben, erklären<br />
zur Genüge, wie ein derartiger Dieselmotor<br />
arbeitet, so dass wir ihnen nichts<br />
weiteres beizufügen brauchen.<br />
Um einen gewöhnlichen Lastwagenmotor<br />
in einen Dieselmotor umzuwandeln, benötigt<br />
man, wenn es sich um einen Motor mit oben<br />
gesteuerten Ventilen handelt, nur folgernde<br />
Teile« Einen Satz neuer Kolben, einen Satz<br />
Brennstoffeinspritzventile und eine Brennstoffeinspritzpumpe,<br />
die, von der Firma<br />
Bosch hergestellt und wie ein Magnetapparat<br />
an dessen Stelle eingebaut wird- Die<br />
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Einspritzventile nehmen den Platz der Zündkerze<br />
ein und werden von der Brennstoffeinspritzpumpe<br />
gesteuert. Nur der neue<br />
Kolben erhält eine ganz andere Form, was<br />
seinen Boden und seine Länge anbelangt. Er<br />
ist nach oben grösser als der gewöhnliche<br />
Kolben und sein Boden nach innen gewölbt.<br />
Dadurch verengert er den Kompressionsraum<br />
in der für Dieselmotoren notwendigen<br />
Weise, so dass er, wenn er oben im Zylinder<br />
angelangt ist, nahezu die Ventile berührt..<br />
Die Wölbung im Kolbenboden stellt<br />
Schnitt durch einen gewöhnlichen Zylinderkopf<br />
eines oben gesteuerten Lastwagenmotors mit einem<br />
Dieselkolben und einem Brennstoffeinspritzventil,<br />
das an Stelle der Zündkerze in den Motor eingesetzt<br />
ist.<br />
in diesem Zeitpunkt den Verbrennungsraum<br />
dar. der hier also sehr klein ist. Dadurch<br />
werden die vom Motor angesaugte Luft und<br />
der in fein zerstäubtem Strahl eingespritzte<br />
Brennstoff sehr stark komprimiert, so dass<br />
sie sich von selbst entzünden- Um diese<br />
Entzündung zu begünstigen, ist die Höhlung<br />
im Kolbenboden mit einer feinen Platte aus<br />
hochwertigen Stahl versehen, die sich ganz<br />
besonders erhitzt und diese Hitze auch dauernd<br />
aufrecht erhält. Der Brennstoff wird<br />
auf diese heisse Platte gespritzt, und zwar<br />
selbst schon in stark zerstäubtem Zustande,<br />
so dass er hier, mit der heissen Luft vermischt,<br />
durch die Hitze sofort in Gas umgewandelt<br />
wird und, wenn der Kolben im<br />
Kompressionsakt oben im Zylinder angelangt<br />
ist, dieses Gasluftgemisch durch die<br />
hohe Kompression entzündet wird.<br />
Das gleiche Verfahren ist natürlich auch<br />
auf Motoren mit seitlich gesteuerten Ventilen<br />
anzuwenden, wo es aber einen ganz anderen<br />
Zylinderkopf verlangt und in diesem<br />
Falle also kostspieliger ist to.<br />
Wodurch die «Strassenhaltung» beeinflusst<br />
wird. Erfahrungsgemäss liegt ein Wagen<br />
umso sicherer auf der Bahn, je härter seine*<br />
Abfederung ist. Durch stärkeres Anziehen der<br />
Stossdämpfer bei nassem Wetter hat man<br />
deshalb ein Mittel in der Hand, um die Gefahr<br />
des Schleuderns zu verringern.<br />
Auch der Druck der Reifen hat einen be-<<br />
deutenden Einfluss auf die Güte der Strassenhaltung.<br />
Prall gepumpte Reifen bieten besseren<br />
Gleitschutz als solche mit zu geringem<br />
Druck, weil das Gleitschutzmuster dann die<br />
schmierige Kotschicht durchdringt und auf<br />
dem festen Boden angreift, während sonst der<br />
Reifen breit auf der Strasse aufliegt und auf<br />
dem Kot gewissermassen schwimmt. Immerhin<br />
darf man aber beim Aufpumpen aucbJ<br />
nicht des Guten zu viel tun. Bei allzu hohem<br />
Druck hüpfen die Räder auf der Strasse und<br />
haben dann natürlich erst recht keinen Halt*<br />
Die Verwendung von Nagelschutzeinlagen<br />
nimmt immer mehr zu. Zahlreiche Automobilisten,<br />
die früher dieser Art Nagelschutz<br />
skeptisch gegenüberstanden, sind heute restlos<br />
bekehrt und wissen von ausgezeichnet<br />
ten Resultaten zu berichten. Damit ist, wio<br />
es scheint, die altberühmte Achillesferse des<br />
Automobils unverletzlich gemacht.<br />
Der Umschwung lässt sich auf die Verbesserungen<br />
zurückführen, die in den letzten<br />
Jahren im Zusammenhang mit dieser!<br />
Schutzeinlagen erzielt wurden. Während die<br />
Schutzeinlage ja schon viel früher bekannt,<br />
aber noch viel belächelt und wenig geschätzt<br />
wurde, hat sie heute ihre Reifeprüfung<br />
bestanden. Und zu allem ist sie noch<br />
billig.<br />
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der S. B. B. 1918/1919, von Fr. 150,000,000 und eventuell auch der am 5. September <strong>1928</strong><br />
fälligen 4Va°/o Eid S« Kassenscheine, V. Serie, 1923, von Fr. 48,600,000.<br />
Emissionskuirs für Konversionen und Barzeichnungen: 93*/«<<br />
Rückzahlung: 1944. — Rendite zirka 4V/
Frage 6747. Kleinwagen GAR. Ist Ihnen die<br />
Automarke c GAR > bekannt ? Wo befindet sich die<br />
Fabrik, und wer hat die Vertretung in der Schweiz<br />
inne ? E. Seh. in U.<br />
Antwort: Die Marke «GAR» ist ein Kleinwagen<br />
von. 5, 6 oder 7 PS. Die Adresse der Fabrik<br />
heisst: G.A.R., Soc. An., 66, Avenue da Giestllons,<br />
Asnieres (France). Die Vertretung für die Schweiz<br />
besitzt HeTr Etnst Hirt, 2, Avenue de Rumine,<br />
Lausanne.<br />
Wlt.<br />
Frage 6748. Schwächeres Ziehen der Motoren<br />
auf Bergstrassen. Es wird wohl eine allgemeine Erscheinung<br />
sein, dass Motoren auf Bergstrassen,<br />
d. h. in grösserer Meerhöhe schlechter ziehen. Ich<br />
denke mir, das müsse daher kommen, dass die Luft<br />
in den Bergen sauerstoffärmer ist als im Tale.<br />
Wäre das ein Fehler, wenn man den Vergaser direkt<br />
unter der Drosselklappe anbohren •würde und<br />
von da eine Rohrleitung aus Kupfer oder auch aus<br />
Gummi anschliessen würde, die zu einem Verschlusshahn<br />
am Instrumentenbrett führen würde?<br />
Durch diese Vorrichtung könnte doch dem Vergaser<br />
mehr Luft zugeführt werden?<br />
K.W. in St.<br />
AntwoTt: Es ist tatsächlich so, dass die Motoren<br />
auf Bergstrassen im Vergleich zum Mittelland<br />
weniger ziehen. Diese Tatsache rührt aber<br />
nicht davon her, dass der Sauerstoffgehalt der<br />
Luft in Höhenlagen der Berge geringer ist, sondern<br />
vom geringern Druck der Atmosphäre.<br />
Der Sauerstoffgehalt der Luft ist in einer Höhe<br />
von 2000 Meter ü. M. fast gleich wie auf Meeresihöhe,<br />
aber die Luft der obern Höhelagen ist eben<br />
leichter als im Tale. Die Zylinder nehmen beim<br />
Fahren in Bergeshöhe weniger Gasgowicht auf, als<br />
beim Fahren auf Meereshöhe.<br />
Es wäre aber fehlerhaft, den Motor mit reinem<br />
Sauerstoff zu speisen, da sich der Motor bei Sauer-<br />
stoffbetrieb zu stark erhitzen würde. Am zweckmässigsten<br />
speist man den Motor mit komprimierter<br />
Luft vermittelst eines Kompressors, der sich in<br />
jeden Motor einbauen lässt. Unsere Abbildung zeigt<br />
Ihnen einen derartigen Kompressor an einem Motor,<br />
der das leistet, was Sie mit Ihrem Vorschlag<br />
bezwecken. Kompressoren findet man schon recht<br />
häufig an Sportwagen und fast ausschliesslich an<br />
Rennwagen. Aber auch an Sportwagen werden<br />
Kompressoren mehr und mehr serienweise eingebaut.<br />
Wlt.<br />
Frage 6749. Imprägnierung von Stoffen. Können<br />
Sie mir das Rezept für die Imprägnierung<br />
von Segeltuchverdecken mitteilen? F. B. in H.<br />
A n t w o T t: Um Segeltuchverdecke zu imprägnieren<br />
verwenden Sie am besten das folgende Rezept:<br />
Lassen Sie zuerst langsam 1 Pfd. Paraffin in<br />
einer Pfanne schmelzen, und wenn es dann ganz<br />
flüssig geworden ist, giessen Sie langsam und sorgfältig<br />
Petroleum hinein, bis das Gemisch ganz gelöst<br />
ist. Mit einem Pinsel streichen Sie dann das<br />
Verdeck und nachdem es trocken ist, bürsten Sie<br />
fest mit einer harten Bürste darüber, um die überflüssigen<br />
Parrafinpartikelchen herauszustreichen.<br />
chlt.<br />
Frage 6750. Zu schwache Scheinwerfer. Mein<br />
Auto besitzt für seine Schnelligkeit ein recht schwaches<br />
Licht; es bereitet mir immer einige Schwierigkeiten,<br />
Fussgänger und Velofahrer ohne Laternen<br />
und Totes Rückschildchen rechtzeitig zu bemerken,<br />
was mir natürlich verbietet, rasch zu fahren. Die<br />
Batterie ist in Ordnung; die Spannung, an den<br />
brennenden Lampen gemessen, ist 6 Volt. Die<br />
Scheinwerfer sind auf maximale Wirkung eingestellt.<br />
Sind nun 21 Kerzen genügend oder zu wenig<br />
für eine Geschwindigkeit von 50 bis 60 km ? Kann<br />
man stärkere Birnen einsetzen ohne der Batterie<br />
zu viel zuzumuten, oder ist eine Verstärkung der<br />
letzteren ratsamer ? A. K. in M. W<br />
Antwort: Eine Beleuchtungsstärke von 21<br />
Kerzen ist ungenügend für eine Schnelligkeit von<br />
50 bis 60 km/Stde. Wenn Ihre Batterie nicht zu<br />
klein ist, können Sie dieselbe mit starkem Birnen,<br />
z. B. Birnen von 50 Kerzen, versehen. Ist die Batterie<br />
ein wenig zu schwach, müssen Sie weitere<br />
Elemente hinzufügen, bis Sie ungefähr 50 bis 70<br />
Ampörestunden Kapazität bekommen. Sie beleuchten<br />
Ihren Wagen dann günstiger mit einer Spannung<br />
von 12 Volt.<br />
Wlt.<br />
Frage 6751. Erneuerung des Autoverdeckes. Ich<br />
beabsichtige mein Autoverdeck zu erneuern und<br />
möchte zu diesem Zweck galvanisiertes Blech in die<br />
Rückwand einsetzen. Dieses Blech würde ich dann<br />
mit dem normalen Verdeckstoff überziehen. Was<br />
für Leim kan man dazu am besten verwenden?<br />
C. St. in W.<br />
Antwort: Zur Erneuerung Ihres Autoverdeckes<br />
möchten wir Ihnen die Verwendung von galvanisiertem<br />
Blech nicht anraten, da dasselbe als<br />
Resonanz wirkt und daher starken Lärm verursacht.<br />
Wenn Sie aber dennoch diese Erneuerung in<br />
geplanter Weise durchzuführen gedenken, möchten<br />
wir Ihnen den Leim empfehlen, den man beim'<br />
Flugzeugbau verwendet. Es hat in der Schweiz<br />
verschiedene Firmen, die -diesen Leim fabrizieren.<br />
Sie können deren Adresesn in unserm Inseratenteil<br />
(Drogerien) in Erfahrung bringen. Wlt.<br />
Frage 6752. Differentialersatz. Ich habe von<br />
einem Freunde einen kleinen Zweiplätzer erworben,<br />
der kein Differential hat. Ich benütze das Fahrzeug<br />
als lieierungswagen, und zwar in der Hauptsache<br />
auf schlechten und engen Landwegen mit oft recht<br />
unangenehmen Kurven. Dabei ist mir die differentiallose<br />
Hinterachse schon, zweimal auseinandergebrochen.<br />
Nun möchte ich sie in zwei Teile teilen<br />
und so ein« Art Differentialersatz darin anbringen<br />
lassen. Welche Bauart könnten Sie mir dafür empfehlen,<br />
die möglichist einfach und daher billig ist,<br />
da ich in den Wagen natürlich nicht viel Geld hineinstecken,<br />
will? q.<br />
Antwort: Wir gehen hier eine Skizze •wieder,<br />
nach der Sie Ihre Hinterachse in zwei Teilen ausführen<br />
iassen können. Beide Achshälften werden an<br />
ihren inneren Enden, wo sonst das Differentialgetriebe<br />
zu sitzen pflegt, mit Scheiben A und B versehen,<br />
wobei die Scheibe A fest auf ihrer Welle K<br />
sitzt, während sich die Scheibe B auf ihrer Achse<br />
wagrecht hin- und herbewegen kann. Beide* Achshälften<br />
werden durch das Führungisstück H in einer<br />
Ebene gehalten, das entweder ein Stück der einen<br />
oder der andern Achshälfte bildet. Die Welle der<br />
Scheibe B erhält einen Ring F, auf den sich eine<br />
starke Spiralfeder D stützt, während die Scheibe B<br />
mit einem gleichen Anschlag bei G versehen wird,<br />
der aus einem Stück mit ihr besteht. Damit ist der<br />
Differentialersatz fertig. Auf gerader Strasse drückt<br />
die starke Spiralfeder die Scheibe B gegen die<br />
Scheibe A, wodurch beide Hinterräder gleichmässig<br />
angetrieben werden. In der Kurve können die beiden<br />
Scheiben abex auf einander gleiten, und das ist<br />
Difierentialersatz.<br />
te.<br />
[juristischer Sprechsaal<br />
Anfrage 424. Beschädigung durch einen auffahrenden<br />
Wagen. Vor vier Wochen fuhr ich mit meinem<br />
grossen Achtzylinderwagen durch das Dorf.<br />
Vor mir fuhr ein kleiner Fiatwagen, dem ich im<br />
Abstand von zirka 10 m folgte, da wir beide sehr<br />
langsam fuhren. Plötzlich stoppte der Wagen vor<br />
mir mitten auf der Strasse, ich musste auch sofort<br />
bremsen und hielt zirka 3 m hinter dem Fiat.<br />
Im selben Moment ein Krach und ein Wagen, der<br />
kurz vorher aufgeschlossen hatte, fuhr mir hinten<br />
links die ganze Stossstange kaput und zerkratzte<br />
mir auch noch den Kotflügel, so dass ich das hintere<br />
Stück frisch spritzen lassen muss. Mit meinem<br />
Bruder zusammen besah ich mir den Schaden.<br />
Der Fahrer des Wagens gab mir seine Adresse und<br />
sagte mir, er wolle die Sache seiner Versicherung<br />
melden und mir sofort berichten. Ich sagte ihm<br />
noch, dass ich den Schaden behoben lassen wolle<br />
und ihm die Rechnung schicken werde. Als nun<br />
nach zehn Tagen kein Bericht kam, schrieb ich<br />
ihm, dass er mir sofort berichten solle, da ich mich<br />
sonst an den Richter' wenden müsse. Daraufhin<br />
kam seine Antwort, dass ich daran schuld sei, wenn<br />
er mir von hinten in den Wagen gefahren sei, und<br />
<strong>1928</strong> —<br />
er könne dafür mehrere Zeugen beibringen. AI<br />
ich mit dem Mann gesprochen, hatte er nichts b<br />
stritten, so dass ich keinen Tatbestand aufnehmen<br />
liess, auch war die Sache in meinen Augen eo klai;<br />
dass mir kein Gedanke kam, der Mann könne überhaupt<br />
auf die Idee kommen, zu kneifen. Wenn ein<br />
Kind über die Strasse gerannt wäre, was mir in<br />
den fünf Jahren, die ich selbst fahre, öfters vor«<br />
gekommen ist, dann hätte ich auch bremsen müssen.<br />
In meinem Wagen waren sechs Personen, dia<br />
mir alle bezeugen können, dass ich wegen dea<br />
ersten Wagens halten musste und dass mir dabeij<br />
der andere in mein Auto fuhr. ' I<br />
Ich möchte die Sache nicht auf sieb, beruh«!<br />
lassen, weil ich nicht schuld bin. H. G. in B. |<br />
Antwort: Der Führer eines Automobils, dei<br />
hinter einem andern Automobil herfährt, hat damit<br />
zu rechnen, dass der vordere Wagen aus irgend<br />
einem Grunde plötzlich anhalten mussf. Er hat dies«<br />
Möglichkeit vorauszusehen und hat sich demnach<br />
somit entsprechend einzurichten, d. h. entwedei<br />
sorgt er für den notwendigen Abstand oder er verfolgt<br />
mit gespannter Aufmerksamkeit den vordem]<br />
Wagen, um im Falle plötzlichen Anhaltens eben-i<br />
falls auf der Stelle anhalten zu können. Die Auto-i<br />
mobil-Fahrvorschriften schreiben für den Führen<br />
eines Automobils nicht vor, dasa beim Anhalten]<br />
Zeichen gegeben werden müssen. Dies aus dem!<br />
ganz selbstverständlichen Grunde, weil eben in Not-J<br />
fällen, bei Auftreten von etwas Unerwartetem us\ei<br />
der Führer gar nicht die Möglichkeit hat, Zei-<<br />
chen zu machen, sondern vielmehr in eolchen Mo\<br />
menten seine ganze Tätigkeit auf die Verhütung<br />
eines Unfalles konzentrieren muss. Es besteht somit<br />
kein Zweifel darüber, dass derjenige, der von hinten<br />
auf ein Automobil auffährt, sich einer Fahr-*<br />
lässigkeit schuldig macht und für die Folgen verantw<br />
wortlich ist. Man stelle sich nur den Verkehr im<br />
einer grossen Stadt vor, wo Automobil hinter Automobil<br />
fährt. Jeder muss da auf plötzliche Stopps<br />
gefasst sein.<br />
Eine gütliche Erledigung scheint, nach de*<br />
Ihnen zuteil gewordenen Antwort, nicht möglich ZT*<br />
sein. Sie müssen daher den betr. Automobilisten<br />
beim Gericht dessen Wohnsitzes für den Ihnen entstandenen<br />
Schaden einklagen. Die Polizei brauchen!<br />
Sie zu diesem Zwecke nicht herbeizuziehen. *<br />
Medizinische Frage: Magensförungen während<br />
der Autofahrt. Es gibt Personen, die während einen<br />
Autofahrt von Übelkeit befallen werden, Kopfschmerzen,<br />
Magenstörungen und dergleichen unan-t<br />
genehmen Dingen. Besonders bei Frauen sind diel<br />
Magenstörungen (Erbrechen) nicht selten. Wert<br />
kenn ein Mittel oder wie hat sich eine Person zu!<br />
Basel hat dieser Tage originellen Besuch er-»<br />
halten: eine ganze Kolonne von 22 Automobilen!<br />
kam in die Rheinstadt, es war die General-Motors-"<br />
Karawane, welche die Marken Chevrolet, Pontiacv<br />
Oakland, Buick, La Sallo und Cadillac umfasst.<br />
Von Antwerpen am 27 April aufgebrochen, fuhr<br />
die ansehnliche Karawane noch am selbigen Tag<br />
bis Luxemburg, am 28. bis Metz, am 29. bis Strassburg,<br />
und sie kam am letzten Montag nach Basel*<br />
wo die schönen Wagen, nach einer Spazierfahrt<br />
durch die Stadt, in der Messe ausgestellt waren.<br />
Heute Freitag fährt die Kolonne von Basel nach:<br />
Zürich, wo die Wagen vom 4.—7. Mai ausgestellt<br />
werden. Am 8.—9. Mai sind sie in Ölten zu sehen<br />
und sie werden voraussichtlich auf den 2i. oder<br />
25. Mai nach der Bundesstadt kommen. -ev<br />
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Ein eigentümlicher Fall. Im Amt Nidau<br />
scheint es-dann und wann eigentümlich zuzugehen.<br />
Anfangs Maj 1926 erhielt ein Automobilist<br />
#egen angeBlich zu schnellen Fahjjrens-<br />
eine Busse, die er anstandslos der<br />
''Amtsschaffherei Nidau bezahlte, unvorsich-<br />
•tigerweise ohne sich eine Quittung aushändigen<br />
zu; lassen. Die Folge war, dass<br />
der betreffende Autler verschiedene Male<br />
Uniformierte Polizisten an seiner Haustüre<br />
•^anklopfen sah. die die Bezahlung der Busse<br />
verlangten- Da sich der betreffende Automobilist<br />
natürlicherweise nicht dazu bequemen<br />
konnte, seine Busse ein zweites Mal zu bezahlen,<br />
erhielt er vor einigen Tagen den<br />
Zahlungsbefehl ins Haus geschickt. Und was<br />
geschah? Durch persönliches Vorstelligwerden<br />
auf dem Bureau der Amtsschaffnerei<br />
Nidau konnte endlich der Beleg ausfindig<br />
gemacht werden, der die Unberechtigtheit<br />
des Zahlungsbefehls nachwies und zeigte,<br />
dass ein Tag nach Einbezahlung der Busse,<br />
am 3. Mai 1926, das Geld an den Planton<br />
weitergeleitet wurde. Auf alle Fälle werden<br />
die Automobilisten gut tun, die eventuellen<br />
Bussen im Amte Nidau nur gegen<br />
Quittung zu bezahlen.<br />
AUTOMOBIL-REVUE <strong>1928</strong> — N° 40<br />
TardisbrOcke gesperrt In Ergänzung einer<br />
schon früher in der «A.-R.» erschienenen Notiz<br />
teilt uns der Bezirksingenieur folgendes mit: Auf<br />
der üblichen Einreiseroute in den Kanton Graubünden<br />
Ragaz—Tardisbrücke—Landquart wird die<br />
Tärdisbrücke bei Mastrils ab 14. Mai <strong>1928</strong> verstärkt<br />
und umgebaut.<br />
Der Fahrzeugverkehr muss während der Dauer<br />
dieser Arbeit über die gleich lange Strecke Ragaz—<br />
Maienfeld—Landguart geleitet werden.<br />
Aufgepasst in Menznau! In dar Gemeinde Menzaau<br />
zwischen Wolhusen und Willisau im Entlebuch<br />
besteht, wie uns von kompetenter Seite mitgeteilt<br />
wird, eine systematisch betriebene Autofalle. Die<br />
Polizeianzeigen der Gemeinde Menznau haben sich<br />
in letzteT Zeit auffallend gemehrt. Sind sich die<br />
Gemeindebehörden von Menznau der wirtschaftlichen<br />
Folgen eines Failenbetriebes bewrasst? lt.<br />
Mit Bosch gerüstet gut die Fahrt! Das Schlagwort<br />
der weltbekannten Firma scheint sich auch<br />
<strong>1928</strong> bewähren zu wollen. Noch ist die eigentliche<br />
Rennsaison in unserem Lande nicht eröffnet und<br />
schon kann Bosch auf einen recht ansehnlichen Erfolg<br />
hinweisen. Der Delage-Wagen, mit welchem<br />
Divo bei Giubiasco am 18. April den schweizerischen<br />
Schnelligkeitsrekord auf 231,511 Km verbesserte,<br />
war mit Boschzündung ausgerüstet. Der Erfolg<br />
gibt einen neuen Beweis von der Zuverlässigkeit,<br />
welche den Erzeugnissen der bekannten deutschen<br />
Fabrik innewohnt, die als Pionier der Hochspannungszündung<br />
an der heutigen Entwicklung<br />
des Automobils seit 25 Jahren grossen Anteil hat.<br />
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Die riesige Auto-Sonderstrasse Turin-Triest<br />
Ein Vorbild der geplanten Strasse Hamburg-Frankfurt-Basel<br />
542 Kilometer lang und 8 Meter Fahrbahnbreite<br />
570 Millionen Lire Kosten.<br />
Bergamo, das etwa 50 Kilometer von Mailand<br />
entfernt ist und den Verkehr beobachten<br />
konnte, der sich auf den Autosonderstrassen<br />
von Mailand nach den oberitalienischen Seen<br />
entwickelte, hatte die kühne Idee, sowohl in<br />
der Richtung nach Westen (nach Mailand)<br />
eine solche Sonderstrasse bauen zu lassen,<br />
als auch nach Osten zu, wo ebenfalls in einer<br />
Entfernung von 50 Kilometern Brescia liegt,<br />
eine solche Strasse ins Werden zu rufen. Die<br />
Folge war ein Strassenstück von etwas mehr<br />
als 100 Km Länge und dadurch länger als die<br />
erwähnten Strecken nach dem Langensee und<br />
dem Comersee und das längste bestehende<br />
Stück einer solchen Sonderstrasse überhaupt.<br />
Aus dem Stück Mailand-Bergamo-Brescia<br />
wird nun durch einen Beschluss, den ein Konsortium<br />
in Bergamo am 30. März gefasst hat<br />
und der mit bemerkenswerter Beschleunigung<br />
bereits die Billigung der italienischen Regierung<br />
fand, das Kerngebilde einer viel grösseren<br />
Autosonderstrasse von Turin nach Triest.<br />
Da Turin am Fusse der savoyardischen Alpen<br />
und nahe an der französischen Grenze<br />
liegt, Triest aber am äussersten Nordostende<br />
der Adria und an der slavischen Grenze, handelt<br />
es . sich um eine riesige Transversale<br />
Oberitaliens, die ein gutes Vorbild für die<br />
geplante Strasse Hamburg-Frankfurt-Basel<br />
abgibt.<br />
Das gilt in erster Linie für die Baukosten<br />
der 542 Kilometer langen Strecke, die auf<br />
570 Millionen Lire veranschlagt sind. Das<br />
Konsortium bemerkt zu dieser Ziffer, es sei in<br />
keiner Weis© eine Ueberschreitung des Budgets<br />
zu befürchten. Die Erfahrungen seien<br />
heute schon so gross, dass sich die Baukosten<br />
pro Kilometer in ebenem wie in schwierigerem<br />
Gelände genau abschätzen Hessen. Pro<br />
Kilometer sei etwas mehr als eine Million<br />
Lire eingesetzt, und da diese -etwa 250.000<br />
Schweizerfranken gleichkommt, würde sichdas<br />
Äequivalent in, Reichsmark auf etwa<br />
200.000 Mark stellen. Es'-muss aber in Betracht<br />
gezogen werden, dass die Autosonderstrasse<br />
Turin-Triest zahlreiche Brückenbauten<br />
aufweisen wird, die der Voranschlag selber<br />
als cyclopisch bezeichnet und die die<br />
zahlreichen Nebenflüsse des Po überqueren.<br />
Von einigen stumpfen Winkeln abgesehen,<br />
ist die riesige Strasse, die (ohne Fussbänke<br />
zu beiden Seiten), acht Meter Fahrbreite besitzt,<br />
durchaus in vollkommen gerader Linie<br />
durchgeführt. Z. B. zwischen Turin und Mailand<br />
ist nur eine einzige Knickung im stumpfen<br />
Winkel vorhanden. Von den Kunstbauten,<br />
die wie schon gesagt, in die Baukosten inbegriffen<br />
sind, wäre die Brücke über den<br />
Oglio zu erwähnen, dessen tiefeingegrabenes<br />
Bett ein beträchtliches erhöhtes Ostufer hat,<br />
so dass technische Probleme zu lösen waren.<br />
Die Strasse windet sich im Bereich südlich<br />
des Gardasees möglichst mit grossem Radius<br />
durch das Moränengebiet hindurch; auch hier<br />
waren Kunstbauten geringerem Umfanges<br />
nicht zu vermeiden. Hunderttausende von<br />
Kubikmeter Erde wurden an der einen Stelle<br />
weggenommen und dienten zur Auffüllung<br />
an der geeigneten anderen Stelle.<br />
Wie bei Mailand die Einmündung der Autosonderstrassen<br />
von den Seen her — und<br />
damit durch die Strasse vom Comersee wohl<br />
die Fortsetzung der Ha-Fra-Ba bis Chiasso<br />
und darüber hinaus — vorgesehen ist, mündet<br />
bei Verona von Norden kommend die von<br />
Berlin über München nach Südtirol führende<br />
Autosonderstrasse (zunächst freilich nur im<br />
Projekt) ein, um auf der einen Seite nach<br />
Mailand-Genua und Mailand-Turin, auf der<br />
anderen Seite nach Venedig und Triest, mit<br />
späterem Anschluss nach Fiume, zu führen.<br />
Zwischen Venedig und Triest gibt es eine<br />
kerzengerade Führung auf eine Strecke von<br />
fast 100 Kilometer.<br />
Kommerzielle, industrielle und touristische<br />
Interessen haben, wie Renzo Larco in der<br />
Turiner «Stampa» ausführt, den Bau dieser<br />
«Pedemontana Automobilistica» (am Fusse<br />
des Gebirges dahinstreichende Automobilstrasse)<br />
veranlasst. Privates Kapital baut sie,<br />
und darum muss sie auch eine angemessene<br />
Verzinsung bringen. Die Benutzungsgebühren<br />
werden, sobald eine Verzinsung und Amortisierung<br />
des investierten Kapitals erreicht ist,<br />
nach oben hin vom Staate begrenzt. Der Staat<br />
sorgt aber nicht nur für die Benutzer der<br />
Strasse; er hat auch hinsichtlich des Geländes<br />
für die Linienführung das Problem<br />
recht einfach gestaltet: Die Autosonderstrasse<br />
wird wie eine Eisenbahnstrecke behandelt,<br />
und gegen- die- Beanspruchung 'des<br />
notwendigen Geländes kann sich niemand<br />
wehren. Die- neue Autosonderstrasse ist eine<br />
hervorragende Aufmarschstrasse nach dem<br />
Norden und nach dem Osten zu. Piemont,<br />
Lombardei und Venetien werden durch diese<br />
Autosonderstrasse enger mit einander zusammengeschweisst.<br />
Fahrplanmässiger Autobetrieb<br />
zwischen Turin und Triest wird unbedingt<br />
einen Teil des Schienenverkehrs an sich<br />
nehmen und zwar, was die Initianten von Bergamo<br />
besonders hervorheben, nicht nur im<br />
Personenverkehr, sondern auch im Warenverkehr.<br />
Emil Friedrich Brodek.<br />
Mit dem Auto um die Welt.<br />
Zwei Jahre unterwegs.<br />
Ein Autoglobetrotter namens Bernhard<br />
Budde hatte sich am 29. April 1926 zu seiner<br />
Autoreise um die Welt aufgemacht. Nach<br />
zweijähriger Fahrt, in deren Verlauf sein<br />
Kilometerzähler 48 000 Kilometer zählte,<br />
kehrte er nun wieder in seine deutsche Heimat<br />
zurück. Der unternehmungslustige Autler<br />
ist lange Zeit auch in einem Basler Bankhaus<br />
tätig gewesen. Hans Ullendorf hat den<br />
Weltumfahrer fünf Minuten vor dessen Abfahrt<br />
von Neuyork auf dem Dampfer besucht<br />
und berichtet über sein Interview in der<br />
Deck gelangend, lernen wir einen sprühle-*<br />
bendigen kleinen Mann kennen, dem keiner<br />
wohl ansieht, dass er zwei Jahre lang, und<br />
im Automobil durch die ganze Welt gefeist<br />
ist.<br />
Im April 1926 hat Bernhard Budde mit der<br />
Circum Mundus Expedition unter der Leitung<br />
des Berliner Gelehrten Geheimrat Leo Fro*<br />
benius die deutsche Reichshauptstadt ver-j<br />
lassen. Es war damals das Ziel, Afrika von<br />
"der Nordkante bis zur Südspitze zu durchs<br />
'queren, dabei wenn möglich unbekannte Ge«<br />
biete zu erforschen, wenig bekannte Völker<br />
kennen zu lernen. Dann wollte man weiter<br />
deutschen Zeitschrift «Verkehr und Bäder»<br />
sehen, wohin weiter zu lenken. Aber es kam<br />
unter anderm folgendes :<br />
anders! Bis zur Libyschen Wüste blieb die<br />
«Im Eilzugstempo geht es zum Pier, denn<br />
Expedition ungetrennt zusammen, dann löste<br />
nachmittags soll die «Cleveland» nach<br />
sich Geheimrat Frobenius los und fuhr wieder<br />
nach Deutschland zurück.<br />
Deutschland segeln, an Bord Bernhard Budde<br />
und seinen sechszylindrigen Steyr wagen, Die Fortsetzung der Fahrt sah zwei Steyr-i<br />
mit dem er im April 1926 in Berlin startete. wagen ihren Weg durch Afrika und Asien<br />
In der Kabine finden wir den Mann natürlich nehmen. Am Steuer des andern Wagens sass<br />
nicht, er ist unten im Laderaum bei seinem der Prinz von Hessen zu Leiningen und An-i<br />
treuen Fahrzeug, das ihn nun wieder in die naiberg, während Budde im Fahren hin und<br />
Heimat begleitet. Aus der Dunkelheit an wieder abgelöst wurde durch Fräulein Gert<br />
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Sie dürfen es mir glauben, wie? — Aber Sie<br />
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Mc. Lumm Lummy schert sich einen Pfif-<br />
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Mc. Lumm Lummys Blatt mit aufopfernder Massenmorde. Von 10 Uhr bis 12 Uhr hängt strument seines Blattes. Der Sensation! Wo<br />
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Ausgaben zieht sich wie ein roter Faliche<br />
Police-Headquarters der Staaten auf. selt, wetterleuchten Mc. Lumm Lummys Bril-<br />
er ununterbrochen am Telephon, läutet sämt-<br />
irgendwo was ist, das in den Nerven gramden<br />
das Motto : Selbst das Schauerlichste Während dem Mittagessen (sein Speisesaal lengläser. « Observer »! Mc. Lumm Lummys<br />
en d£tail. Was Wunder, dass von der puritanischsten<br />
Buchhalterseele bis zum berüch* zu suchen) schreibt er die vielgelesenen kleiv<br />
Un r hinaus ist ihm das Leben Niagara<br />
ist zwischen der Setzerei und der Clicherie <strong>Zeitung</strong>. — Mc. Lumm Lummys Welt! Dar-<br />
tigten Kaschemmen-Tom jeder Chicagoer nen Meldungen für den lokalen Teil. Um 13 Der Journalist lässt das Glas sinken.<br />
Bürger zu den Stammlesern des «Observers» Uhr besteigt er mit fliegenden Rockschössen<br />
« Faaabelhaft — höchst bemerkenswert! —<br />
zählt.<br />
die Untergrund. Um keine Zeit zu versäumen,<br />
Sie fuhren nach der Insel! Insel der Blackcorners!<br />
— Grauenerregende Fahrt nach dem<br />
Mc. Lumm Lummy ist die Seele des Blattes.<br />
Unscheinbar von Gestalt, aber elektrischenschreibmaschine<br />
die «Aphorismen des<br />
tippelt er während der Fahrt auf seiner Ta-<br />
geheimnisvollen Eiland des Schreckens! —<br />
siert vom Quecksilber eines darmlosen Spürhungers.<br />
Zwei kreisrunde Pupillen von unbe-<br />
Programm für Nachmittag und Abend: über den Notizblock. «Mr. Farringtoii war<br />
erbaulichen Teiles».<br />
Herrlich! » Mc. Lumm Lummys Stift fiebert<br />
stimmter Farbe irrlichtern hinter den leicht Katastrophenplätze, Gefängniszellen, Gerichtssäle!<br />
Interview auf Interview. Mit No-lische Meisterschaften, smarter Tänzer. —<br />
Student? Forscher Boxer, nicht wahr! Eng-<br />
beschlagenen Brillengläsern; die Stirne —<br />
ihr Ende ist nicht abzusehen, denn der Retizblock<br />
und Kamera. Nachtessen auf demTango — selbstverständlich, Tango habanero,<br />
daktor des «Observer» ist über die besten<br />
Jahre hinaus — glänzt in einer salbungsvollen<br />
Feuchtigkeit. Diese Stirne verleiht Mc.<br />
Lumm Lummy etwas Asketisches. Die wenigen<br />
Kopfhaare verdichten sich im Nacken zu<br />
langen Strähnen. Sie geben Mc. Lumm Lummy,<br />
so er seinen traditionellen Strohhut trägt,<br />
das Ansehen wandelnder Selbstlosigkeit.<br />
Kein Hund kann in Chicago und Umgebung<br />
sein elendes Leben aushauchen, ohne dass es<br />
der Redaktor des «Observer» sieht, hört oder<br />
erfährt. Nichts entgeht seinen Argusaugen. Zu<br />
keiner Tages- und Nachtzeit. Mc. Lumm Lummy<br />
wacht. Die Tretmühle der Arbeit ist sein<br />
Telegraphenamt. Alarmmeldungen rufen den<br />
Unermüdlichen erneut in die Nacht hinaus.<br />
Niemand weiss, wann Mc. Lumm Lummy<br />
schläft, niemand weiss, wann er sich rasiert,<br />
niemand weiss, wann er sich badet. Zum<br />
Glück ist er Jungggeselle. Seine Kinder hätten<br />
sich nach einem Vormund umsehen müssen.<br />
Mc. Lumm Lummy würde unzweifelhaft<br />
den Scheidungsrekord halten.<br />
Für Mc. Lumm Lummy hat der Tag 24 Stunden.<br />
Wenn das nicht ausreicht, nimmt er<br />
noch die Nacht dazu. Chacun ä son goüt.<br />
Was Mc. Lumm Lummy anbetrifft, so ist die<br />
Sensation sein Lebenselixier.<br />
In Chicago weiss es jedes Kind. Darum<br />
(16. Fortsetzung)<br />
Mc. Lumm Lummy lebt von der Sensation.<br />
Sein Blatt ist der « Observer » (amtlich beglaubigte<br />
Zweimillionen - Auflage, erscheint<br />
nur in Extrablättern). Der «Observer» ist<br />
Chicagos lebende Chronik. Bank- und Ge-<br />
Media Lux Kleine Liebschaften..,<br />
Hm, hm, kennt man bei den jungen Leuten..,<br />
Vorliebe für grosse Mädchen, federnder Gang,<br />
vollschlank etc. etc., hm, hm... > Der Eversharp<br />
frisst sich hungrig in ein neues Blatt<br />
hinein.<br />
« Welchen Schlips bevorzugt Mr. Farrington?»<br />
Dem Nigger stehen die Schweisstropfen<br />
auf der Stirne. Er schmettert seine braune<br />
Faust auf das Schiffsgeländer und startet<br />
einen schlechtparfümierten Fluch. — Soviel<br />
für den amerikanischen Journalismus!<br />
« Jim sein farbenblind — », meint er klotzgrob.<br />
«Also uni! Höchst interessant. England<br />
trägt uni! Prince of Wales kündigt die neue<br />
Herrenmode. Uni — gentlemanlike!<br />
Faaabelhaft! Headline. Zweites Blatt. Der<br />
Modeschlager zweier Weltteile! Fettdruck.<br />
Tertia Dolmen. Mit Fotos. Sondernummer,<br />
Thats business! »<br />
Und in einer plötzlichen Aufwallung: «Armer<br />
Mr. Farrington. Schade um diesen Boy!»<br />
Der Schwarze mahlt die Kiefer. « Nonsens.<br />
Nix schade. Massa Farrington kurz und klein<br />
schlagen. Fix — Blaokcorner Ragout — so—»<br />
Die Fäuste zerbeulen die Wandung der<br />
Sendekabine.<br />
Mc. Lumm Lummy belutscht erregt seinen
Guttschmidt. Es ging nach Burma und denVon Katzen, Hunden und Hasen<br />
Strait Settlements, wo der hessische Prinz in<br />
Kalkutta es vorzog, nach Europa zurückzukehren,<br />
und von der grossen Circum Mundus läuft, erzählte kürzlich in einem deutschen<br />
und was sonst dem Autler über den Weg<br />
Expedition blieb nur ein Wagen übrig. Doch Organ « Der Automobilismus » eine Mitarbeiterin<br />
launige Dinge, die zeigen, was der Au-<br />
sein Fahrer Hess sich nicht entmutigen. Er<br />
setzte die Fahrt fort, durchquerte China und tomobilist sehen und erleben kann, wenn er<br />
ganz Japan, wo ihm auch seine Gefährtin Lebewohl<br />
offenen Sinnes und mit wachsamem Auge<br />
sagte.<br />
; ' Mit einem japanischen Schiff, das in seinen<br />
Tiefen auch den Wagen barg, verliess<br />
Bernhard Budde das gastfreie Kaiserreich<br />
des Ostens und erreichte am 26. April 1927<br />
in Seattle amerikanischen Boden, dem nördlichsten<br />
Hafen des Pazifischen Ozeans. Hier<br />
begann er eine Kreuzfahrt durch die United<br />
States, die ihn durch 25 Staaten der Union<br />
führte. Erst ging es südwärts nach Kalifornien<br />
bis an die mexikanische Grenze, dann<br />
durch Arizona, Idaho und ein Dutzend andere<br />
Staaten zum berühmten Yellowstone Park,<br />
wo die nur an Fords und Buicks gewöhnten<br />
Tiere verdächtig den Geruch eines ihnen unbekannten<br />
Automobils anschnupperten. Ein<br />
'Ausflug nach Kanada, Besuch der Hauptstadt<br />
ties amerikanischen Mittel-Westens, Chicago,<br />
Niagara Falls, Automobilmetropole Detroit<br />
tond schliesslich Neuyork, das ihn mehr als<br />
'zwei Monate in seinem Bann hielt.<br />
« Meine Zeit in Amerika war entschieden<br />
tfie leichteste und schönste während der<br />
•Rundfahrt. Hier sind die Strassen schön breit<br />
•und die Automobilisten diszipliniert, das<br />
heisst, sie nehmen aufeinander Rücksicht und<br />
helfen einander. Dann habe ich immer Pas-<br />
!sagiere gehabt, die mit mir ein Stück Weg<br />
feefahren sind und' dafür das Benzin 'bezahlten.<br />
Dabei habe ich manche interessante Unterhaltung<br />
gehabt. Ich habe dann auch viele<br />
•Vorträge gehalten, und die amerikanischen<br />
Äutomobilclubs sind mir in jeder Weise entgegengekommen.<br />
Ich habe überall in Amerika<br />
eine reizende Aufnahme gefunden, nicht zuletzt<br />
auch bei meinen Landsieuten, wo immer<br />
ach sie traf», so erzählt Bernhard Budde, der<br />
inun bereits wieder in der Heimat ist.»<br />
Der beleuchtete Fussgänger.<br />
Dem Senator Hewitt, dem Vorsitzenden<br />
des Finanzausschusses in dem Parlament<br />
der Stadt New-York, gebührt der Ruhm,<br />
eine einzigartige Eingabe an eine gesetzgebende<br />
Korporation gemacht zu haben. AI-,<br />
len Ernstes und mit der ganzen Würde sebnes<br />
Amtes hat der Senator den Entwurf eines<br />
Gesetzes eingebracht, nach welchem<br />
alle Fussgänger Front- und Rückenbeleuchtung<br />
als Schutz gegen Unfälle zu tragen haben.<br />
Auf öffentlichen Wegen ausserhalb<br />
der Stadt soll der New-Yorker jetzt vorn<br />
und hinten ein deutlich sichtbares Licht von<br />
Sonnenuntergang bis Sonnenaufgang tragen.<br />
Der Senator betont ausdrücklich, dass sein<br />
Antrag nicht scherzhaft gemeint sei.<br />
Vielleicht ergänzt der Herr Senator seine<br />
Eingabe dahin, dass für das männliche und<br />
weibliche Geschlecht New-Yorks verschiedene<br />
Farben eingeführt werden und vor allem,<br />
dass man unterscheiden kann, was vorn<br />
und hinten ist- H. F.<br />
leggers! Grauenerregender Angriff. — Der<br />
Sonderberichterstatter des « Observers » persönlich<br />
in der Kampfzone! — Dampf! Dampf!<br />
Dampf! — Der Bericht muss in die Abendausgabe!<br />
Faaa... was haben Sie nur?»<br />
Officer Cornwell späht wie versteinert über<br />
die See. « Sehen Sie die Insel?» japst der<br />
'Journalist.<br />
« Nein — Schiffe ! »<br />
» Schiffe? »<br />
:«Motorboote. Geschwaider. Müssen Blackcorners<br />
sein.» Hell hallt der Befehl über<br />
Bord: «Klar zum Gefecht!»<br />
XII.<br />
Ein Boot landet an der felsigen Westküste<br />
der gelben Insel.<br />
Das Boot mit Tex Higgens!<br />
Er jagt durch die Gänge, stürzt in den grossen<br />
Senderaum.<br />
Der Funker windet sich gefesselt am Boden.<br />
Tex reisst ihm den Knebel aus dem Munde.<br />
« Meine Leute? »<br />
Der Hagere am Boden stiert auf die eingeschnürten<br />
Hände. «Fort — alle. Der Befehl<br />
...! » Er wendet den Kopf gegen die<br />
Mattscheibe über dem Führerstand. « Dort —<br />
sie liegen fest. •»<br />
Der Führer der Blackcorner steht mit<br />
bleiernen Füssen. « Sie waren hier? » Die<br />
Trümmer um ihn antworten. Er rüttelt an<br />
den Hebeln, zerrt an den Zeigern, hämmert...<br />
— Umsonst! Die Maschinen sind ohne Leben<br />
— sind von Kugeln durchlöchert.<br />
Und da schreit der am Boden auf. Hängt<br />
mit irrem Blick an der Scheibe: Eine<br />
Rauchfahne steigt über den Horizont, schwillt<br />
an, höher und höher — Ein Zerstörer der Marine!<br />
Und die dreissig weissflimmernden<br />
Wagen liegen regungslos auf dem Wasser —<br />
durch die Lande fährt:<br />
«Eine Katze ist über den Weg gelaufen!»<br />
Das ist das Signal, und nun werden gewissenhaft<br />
die drei Kreuze geschlagen, eins<br />
— zwei — drei. Nie darf man ein Kreuz vergessen<br />
oder eines zuviel machen, wenn so<br />
ein huschendes Etwas vor dem Wagen herüberläuft.<br />
Sie werden sehen, das hilft; Sie<br />
werden keine Panne haben, Sie werden keinen<br />
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«Verloren! » murmelt eine Stimme. Das<br />
war wohl Tex Higgens... «In einer Stunde<br />
hängen wir an den Masten der Sender. —<br />
Vogelperspektive des Schlachtfeldes. Geschäftsaufgabe<br />
wegen Bankerott! Wird sich<br />
freuen die Konkurrenz — ja? »<br />
Irgend aus einer Tasche klaubt sich Tex<br />
Higgens eine Zigarette. Es klebt Blut daran.<br />
Oder Farbe — rote natürlich. Spöttisch verfolgen<br />
die zusammengezogenen Augen die<br />
gierigfressende Glut...<br />
« Hast dich überfallen lassen wie ein Greenhorn<br />
— Hobby,» sagt Tex Higgens, gelassen<br />
die Asche von seiner Zigarette stäubend.<br />
Der Gefesselte unterdrückt etwas. Einen<br />
Schrei oder einen Fluch. «Ich weiss, Herr. Der<br />
Halunke kam durch die Scheintüre — musste<br />
den Schlüssel kennen. — Denk' es mir so,»<br />
fügt er, auf den Führer blickend, hinzu.<br />
Der schnellt auf. « Er! Wer er . Rede!»<br />
« Was weiss ich. Der Kerl schlug mich zu<br />
Boden.»<br />
« Ach so...»<br />
Tex Higgens läutet. Ein Neger erscheint.<br />
« Warst du heute auf Posten ? »<br />
« Ja, Herr.»<br />
« Hast du den Fremden gesehen? »<br />
«J — ja!»<br />
«Und das Alarmsignal? — Hund! ><br />
« Herr, er sehloss mich ein — mit vorgehaltenem<br />
Revolver — Herr! »<br />
« Dass man so etwas zu sagen wagt. — War<br />
er allein? »<br />
«Nein. Mit einer Frau!»<br />
Ein Frieren erfasst Tex Higgens. «Mit<br />
einer Frau — einer Frau ! » Sein Kopf<br />
sinkt auf die Brust, seine Hände greifen ins<br />
Leere hinaus. •.<br />
« Wann? »<br />
« Jetzt — vor einigen Minuten! »<br />
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Sie sind auf der Insel! Seiner Insel. Mabel<br />
— und der Engländer. Sie beide. Zu dieser<br />
Stunde. Nach dieser Nacht, Tex Higgens.<br />
Auf deiner Insel. Hörst du wohl, Tex Higgens<br />
... ?<br />
Ein dünnes Lachen gewittert durch die<br />
Stille.<br />
Der Hagere am Boden reisst an seinen<br />
Fesseln, der Neger erreicht die Türe.<br />
Tex Higgens tastet gegen die Wand. Der<br />
Raum vor seinen Augen wankt. Die Maschinen<br />
beginnen wieder zu arbeiten. Die<br />
Räder rasen wie feurige Augen. Drehen<br />
sich, mehren sich. — Weisse Stirnen gebärt<br />
das stampfende Metall. Wächserne Stirnen<br />
— tote... Hassgelbe Ringe zerfurchen das<br />
Chaos, triefend vor Schmutz ...<br />
Tex fällt. Klammert sich an die kalte<br />
Wand. Findet eine Türe. Schleudert sie zurück.<br />
Seine Finger umklammern einen Hebelarm.<br />
Einen mattglänzenden Hebelarm.<br />
Der Haigere rast in seinen Fesseln wie ein<br />
Besessener.<br />
Tex Higgens lacht. Lacht grauenvoll.<br />
Seine Finger umklammern den Hebelarm —<br />
den mattglänzenden Hebelarm! — und driikken<br />
ihn nieder<br />
den noch nicht alle Gerichte auf der Speisekarte<br />
gestrichen sein und Sie werden nicht<br />
wieder hinausrennen müssen, um das Verdeck<br />
hoch zu machen, denn es gibt keinen<br />
Regen. Wie gesagt, die Fahrt wird .wunderschön<br />
sein.<br />
Wer kennt nicht das unheimliche Funkeln,<br />
das uns abends und in der Nacht auf der<br />
Landstrasse und in den unbeleuchteten Dörfern<br />
begegnet. Plötzlich tauchen hier und da,<br />
und dort drüben, und weiter vorne zwei<br />
leuchtende Punkte auf und verschwinden<br />
wieder blitzschnell. Sonst sieht man nichts,<br />
es sei denn, dass so ein schwarzes Ding ausgerechnet<br />
knapp vor dem Wagen auf die andere<br />
Seite laufen muss. Die Katzen sind aus«<br />
serordentli'ch flink und! sie scheinen überhaupt<br />
vor dem Ueberfahren keine Angst zu<br />
haben. Man glaubt oft, sie unter die Räder<br />
bekommen zu haben Und dabei schlüpfen sie<br />
unversehrt und seelenruhig in das Gebüsch.<br />
Ich glaube bestimmt, dass es sich bei einer<br />
überfahrenen Katze, die wir nur ganz selten<br />
sehen, um den Selbstmord eines verliebten<br />
Katers handelt. Vielleicht hatte er sich aus<br />
Gram dem heranbrausenden Umgetüm mit<br />
den Riesenaugen und den Gummischuhen in<br />
den Weg geworfen. Aber die meisten sind<br />
wohl doch dazu zu schlau und wählen die<br />
originellste Art des Selbstmordes: sie bleiblen<br />
leben.<br />
Anders ist es bei den Hasen. Es gibt<br />
viele schlaue Kerlchen darunter, aber auch<br />
schrecklich viel dumme. Ich habe sie in Moderne<br />
und Unmoderne eingeteilt. Der moderne<br />
Hase ist dem Autoverkehr vollkommen<br />
gewachsen, er sitzt am Abend ganz<br />
gemütlich am Grabenrand und es scheint fast,<br />
dass er Fahrtrichtung gibt mit seinen Löffeln.<br />
Wenn man ihn mitten auf der Strasse sitzen<br />
sieht, macht er nur einen kleinen Haken nach<br />
links und lässt uns vorbeifahren, er schnickt<br />
ein paarmal mit dem Naschen und macht<br />
sich weiter nichts daraus. Das sind die, die<br />
an der grossen Landstrasse wohnen, wo tag«<br />
täglich die Autos fahren und an das Getute<br />
und das Sausen haben sie sich gewöhnt,<br />
vom Urgrossvater angefangen, der noch die<br />
Eier färbte bis um hypermodernen Hasenfräulein.<br />
Aber es gibt eine ganze Anzahl unmoderner<br />
Mümmelmänner, das sind die, die<br />
lieber in der Nähe eines saftigen Kohlfeldes<br />
wohnen, die von der Kultur und der Hasenbe-i<br />
wegung nichts wissen wollen, denen nichts<br />
über eine gute, saftige Mahlzeit geht. — Aber<br />
wehe, wehe, solch dummes Haserl ist uns<br />
einmal begegnet.<br />
Wir kamen aus dem Schwarzwald zurück.<br />
Sie kennen doch die entsetzlichen Umgehungswege<br />
der Strecke Karlsruhe — Heidelberg,<br />
man muss wohl mehr als achtmal von<br />
der Landstrasse weg: und darf stundenlang<br />
durch Aecker, Wald und Wiese fahren und<br />
mit der auf deutschen Automobilstrassen erforderlichen<br />
Geduld Hessen wir uns von den<br />
«Gesperrt»-Schildern herumschicken. Es war<br />
eine ganz klare Mondnacht und obwohl weit<br />
und breit sich nichts rührte, war es uns, als<br />
ob Wiesen und Felder und der Wald voll Leben<br />
sei. Wir hatten Mühe, den Wagen auf<br />
dem schmalen Feldweg zu balancieren und<br />
kamen sehr langsam vorwärts. Auf einmal<br />
gibt's vor uns einen Tumult, es hebt ein Hüpfen<br />
und Jagen und! Rennen und Springen an<br />
Dreimal hat die «Sunny» die dreissig<br />
festliegenden weissen Boote umkreist. Unablässig<br />
verfolgen die Mündungen der Schiffsgeschütze<br />
jede durch Wind und Strömung<br />
verursachte Veränderung der seltsamen Flotille.<br />
«Das sein weisse Wagen,» knirscht Jim<br />
atemlos. «Autos von Blackcorners! Massa<br />
Farrington und schönes Lady gefangen nehmen<br />
— oh! Totschiessen, Officer, grosse Kanone,<br />
kleine Kanone, bum...» Sein mächtiger<br />
Körper pendelt über das Geländer der Kommandobrücke.<br />
Als wollte er die weissen<br />
Wagen mit den Fäusten fassen...<br />
«Dreihundert Geisterwagen ohnmächtig<br />
den Geschützrohren unserer Marine preisgegeben!<br />
Der Sonderberichterstatter des «Observers<br />
» verfolgte im Schatten eines Geschützrohres<br />
die atemraubenden Vorgänge.<br />
Noch nie hat sich das Verbrechertum in seinem<br />
Kampfe gegen das Gesetz derartiger<br />
technischer Phänomene bedient...», hämmert<br />
Mc. Lumm Liimmy an die Tasten seiner<br />
Taschenschreibmaschine. Die niederrinnenden<br />
Schweisstropfen schlagen den Kontertakt.<br />
« So schiessen Sie doch, Officer — schiessen<br />
Sie Der Bericht muss noch in<br />
die Abendausgabe!» Resigniert: «Wo hat<br />
man denn Mr. Farrington begraben? —<br />
Schade um den strebsamen jungen Mann.<br />
War ein so kesser Boxer. Linker Upercut,<br />
nicht wahr? Psss — God save me..., war<br />
das eine Seh... ? — He, he good Jim, glauben<br />
Sie, dass wir nochmal zusammen einen<br />
von Red Buibbles Brandys trinken werden? ><br />
Der Nigger wischt sich verächtlich die<br />
Nase. « Wenn doch nur...! » Und philosophiert:<br />
«Hat jedes Land den Journalismus,<br />
den es verdient...»<br />
«Die Besatzung bereitet sich heldenmütig<br />
zum Todeskampf,» rasseln die Typen der<br />
dampfenden Maschine.<br />
In der Kapitänskajüte arbeitet der Sender.<br />
« Dreissig Blackcornerbooite ohne Kraft vorm<br />
Wind. Bemannt — Maschinengewehre. Officer<br />
Cornwell.»<br />
Die Antwort trifft unverzüglich ein: «Bei<br />
geringster Bewegung: Feuer. Hilfe unterwegs.<br />
Meldet Veränderungen. — Hill Cliff. ><br />
Der Officer stürzt wieder auf die Brücke.<br />
Fortsetzung folgt.
!fo 40 - <strong>1928</strong><br />
und viele grosse und kleine Hasen beeilen<br />
sich, vor uns und unserem Auto in Sicherheit<br />
zu kommen. Wahrscheinlich hatte eine<br />
grosse Familie Lampe hier getagt und es<br />
kam da nun ein solches Ungetüm, das sie<br />
noch niemals gesehen hatten. Es war eine<br />
drollige Geschichte; sie purzelten und kugelten<br />
herum wie irrsinnig und hatten alle entschieden<br />
ihr seelisches Gleichgewicht verloren.<br />
Ein kleines dickes Kerlchen sass wie angewurzelt<br />
mitten auf der Strasse und machte<br />
ein Männchen und wich erst voller Entsetzen<br />
ein Stück nach links, dann nach rechts und<br />
im letzten Augenblick sprang es uns dennnoch<br />
direkt unter den Wagen. — Und ein<br />
ganz leises «Spüren» am Steuer sagte mir,<br />
dass es überfahren war. Wir stiegen schnell<br />
aus und tatsächlich einige Schritte zurück lag<br />
ein wunderschöner Junghase auf der Seite<br />
und regte sich nicht mehr. Eine Verwundung<br />
war nicht zu sehen, er lag aber dennoch wie<br />
tot, nur sein Naschen schnippte noch und sein<br />
Auge war gross und todesmatt auf den Mond<br />
gerichtet. Wir berieten, wie wir seine Qual<br />
am schnellsten beendigen könnten. Und als<br />
ob es in seiner Todesstunde erraten könnte,<br />
was wir sprachen, sah es von einem zum andern<br />
und liess dann seinen Blick so gross<br />
und lange auf mir ruhen und wie sprechend<br />
ein solcher Blick sein kann, werden Sie alle<br />
schon einmal erfahren haben. Ich konnte den<br />
grossen Vorwurf des Tieres kaum ertragen<br />
und musste immer wieder sagen: «Sieh', ich<br />
konnte doch nicht dazu...» und dann wurde<br />
sein fliegendes Naschen ruhiger und es<br />
streckte sich mit einem Ruck und dann war<br />
es tot...<br />
Ein andermal lief so ein richtiger grosser<br />
Osterhase vor uns her. Wir kamen in schneller<br />
Fahrt heran und im Schein unserer grossen<br />
Boschlampen sahen wir etwas Wippendes<br />
schon eine ganze Weile vor uns. Ein<br />
Hase, der mit unglaublicher Schnelligkeit mit<br />
uns Nachlaufen spielte. Wir stoppten ab und<br />
auch «r bremste. Dann ging es weiter im<br />
Tempo und Mümmelmann im gleichen Tempo<br />
vor uns; ich gab Signal, das störte ihn nicht,<br />
immer weiter geradeaus. Wir dachten, er ist<br />
vielleicht nicht mehr fähig, aus dem Lichtkegel<br />
herauszukommen, stoppten deshalb<br />
vollständig und drehten die Lampen ab. Gespannt,<br />
ob er sich aus dem Staube gemacht<br />
habe, machten wir wieder Licht und — Meister<br />
Lampe wartete ganz vergnügt, bis wir<br />
wieder weiterfuhren. Es war nichts zu machen,<br />
wir mussten hinter ihm bleiben und<br />
allmählich bildeten wir uns ein, wir seien auf<br />
dem Windhundrennen in England, vor uns<br />
der elektrische Hase und wir als Windhunde<br />
hinterdrein. Nach etwa drei Kilometern<br />
bremste er merklich, machte dann einen kleinen<br />
Schwung nach links und liess uns vorbeifahren,<br />
setzte sich direkt vor ein Schild<br />
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am Graben, wir Hessen unseren Sucher spielen<br />
und — sass da der kleine Knirps an<br />
einer Tafel: 30 km, Ueberholen verboten!<br />
Rehe und Hirsche sind äusserst scheu und<br />
wittern von Weitem schon die Gefahr. Und<br />
wie so ein Rehchen auf der Fahrstrasse steht,<br />
so ein wunderschönes, zartes Tierchen, den<br />
Kopf lauschend vorgestreckt, überlegt es<br />
eine Sekunde und mit einem eleganten<br />
Sprung ist es im Gebüsch verschwunden, und<br />
wenn man zur Stelle kommt, sieht man nur<br />
noch einen prachtvollen Farbenklex im<br />
Walde verschwinden. Hirsche sah ich nur<br />
selten, aber sie sollen schon die Ursache<br />
sehr grosser Automobilunfälle gewesen sein,<br />
weil sie blindlings direkt vor den Wagen<br />
laufen und auch der sicherste Fahrer kann<br />
wohl dann ein Fahrzeug nicht mehr halten.<br />
Haben Sie schon beobachtet, dass es bedeutend<br />
weniger motorhassende Hunde gibt,<br />
als beispielsweise vor zwei Jahren? Die<br />
Hunde, die beim Anlassen des Wagens aus<br />
Rand und Band geraten, werden immer weniger.<br />
Scheinbar haben sie sich abgefunden<br />
mit der Tatsache, dass sie gegen ein so<br />
grosses, starkes Tier wie das Auto nicht aufkommen<br />
können, und oft kann man beim<br />
Durchfahren eines Dorfes oder Städtchens<br />
beobachten, wie sie sich voll Verachtung herumdrehen<br />
und sogar den aufreizenden Ton<br />
des Boschhorn ignorieren. — Wir hatten einen<br />
wundervollen Schäferhund, den brachte<br />
ein laufender Motor bis zum Rande des Irrsinns.<br />
Wo immer er den wohlbekannten Ton<br />
Drillinge, Bockbüohsflinten,<br />
hörte, verliess ihn sein Verstand, sein Inneres Repetierbüchsen, Doppelflinten<br />
eto. m. Höchstlei-<br />
wälzte sich förmlich um, sein Bellen klang<br />
stungen liefert mit aller<br />
heiser und seine Stimme schrie in den Garantie<br />
schrecklichsten Tönen. Kein Schelten half, W. alaser,<br />
keine Ermahnungen, nicht der Hinweis auf Bleicherweg 44, Zürich 2<br />
seine aristokratische Abstammung, seine Gegr. 1866<br />
GröaM. Spezialgesohäft der<br />
sonst so verletzbare Eitelkeit war vollends Schweiz; ErstkL Bef erenzen<br />
tot, er schrie, er raste, er tobte. Er sprang im In- und Aasland.<br />
gegen die Motorhaube, sein Kopf wälzte Illustr. Katalog gratis.<br />
Mordgedanken; es musste Schreckliches in<br />
seiner sonst so treuen Hundeseele vorgehen.<br />
Wenn der Wagen oder das Motorrad fortgefahren<br />
war, trat eine Entspannung ein. Sein<br />
Schreien endigte in einem herzzerreissenden<br />
Geheul, seine Augen hatten Tränen und er<br />
war von einer Mutlosigkeit, die man nur mit<br />
grosser Mühe ertragen konnte. Da kamen wir<br />
auf einen herrlichen Gedanken. Lux wurde<br />
an die Leine genommen und mit grosser<br />
Strenge musste er hinten im Wagen Platz<br />
nehmen. Er wurde festgehalten, bis der Motor<br />
lief; dann begann das seltsame Theaterstück,<br />
4er Wagen setzte sich in Bewegung<br />
und das Rasen,.das kaum hinter unserm Rükken<br />
.zu ertragen war, verstummter-In der<br />
Angst, er könnte herausgesprungen sein,<br />
sahen wir uns um und —Lux thronte in Photographierstellung<br />
auf den Sitzen, mit gespitzten<br />
Ohren und sein Maul lachte von<br />
einem Ohr zum andern. Nachdem sich unser<br />
Lux überzeugt hatte, dass ein solches Ungetüm<br />
nicht ganz nutzlos ist und nicht nur dazu<br />
da, aufgeregte Hundeseelen zu peinigen, ist<br />
er zufrieden und präsentiert sich gerne im<br />
Wagen den Augen seiner Feinde und Freunde<br />
und =_ sdnej Freundin, 'dem 'Riesen sehnauzer<br />
aus der Querstrasse auf der linken Seite.<br />
Nicht nur Hasen und Katzen und Hunde<br />
und Rehe mit all ihren Merkwürdigkeiten<br />
kreuzen unsere Strasse, sondern auch eine<br />
Sorte Lebewesen, die am häufigsten und<br />
merkwürdigsten ist, das sind unsere lieben<br />
Mitmenschen. Auch sie können wohl Geschichten<br />
erzählen von schimpfenden Bauern<br />
und schreienden Kindern, wahrsagenden Zigeunerweibern<br />
und Zechern. Meinen Kameradinnen<br />
und Kameraden von der Landstrasse<br />
möchte ich sagen: Haltet die Augen offen, es<br />
gibt viel Liebes und Lustiges zu schauen und<br />
auf der Welt nichts Schöneres, als im Sportwagen<br />
bei Wind und Wetter das Leben moderner<br />
Zigeuner zu leben.<br />
Der Automobilbestand Deutschlands.<br />
Im Jahresbericht des Reichsverbandes der<br />
Automobilindustrie, der soeben erschienen<br />
ist, werden die Verhältnisse auf dem Automobilmarkt<br />
in Deutschland einer genaueren<br />
Betrachtung unterzogen.<br />
Die Krisenzeit scheint für die einheimische<br />
Automobilindustrie zwar noch nicht überwunden,<br />
aber doch gemildert zu sein. Die<br />
Herabsetzung der Preise hatte auf dem Inlandsmarkt<br />
eine wesentliche Belebung des<br />
Geschäftes zur Folge. Der deutsche Käufer<br />
wandte sich wieder mehr vom Auslandswagen<br />
ab und dem einheimischen Produkt<br />
zu. Das Jahr <strong>1928</strong> stehe im Zeichen stärkster<br />
Zollsenkungen und sei deshalb ein besonders<br />
schweres Prüfjahr. Wie schwer die<br />
deutsche Industrie bisher gegen das Ausland<br />
anzukämpfen hatte, geht aus der Statistik<br />
über die Einfuhr ausländischer Automobile im<br />
Jahre 1927 hervor. Danach wurden 11.383<br />
Personenwagen im Werte von 56,942,000<br />
Mark und 620 Lastkraftwagen im Werte von<br />
1,369,000 Mark eingeführt. Ausgeführt wurden<br />
dagegen 2688 Personenautomobile im<br />
Werte von 16,459,000 Mark und 1374 Lastkraftwagen<br />
im Werte von 10,478,000 Mark.<br />
Am 1. Juli 1927 waren in Deutschland im<br />
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ganzen 723,935 Automobile vorhanden, eine<br />
Zunahme von 26,6 Prozent gegenüber dem<br />
gleichen Zeitraum im Vorjahre- Unter den<br />
Personenwagen ist besonders stark die Zahl<br />
der kleinen Wagen bis sechs Steuerpferde<br />
und der Omnibusse gestiegen. Denn während<br />
von 1925 bis 1927 die Zahl der Personenwagen<br />
sich nur um etwa die Hälfte erhöht<br />
hat, haben sich die kleinen Fahrzeuge und die<br />
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eigener Bewegkraft durch die Dörfer, in<br />
einem Zeitraum von einigen Stunden, ziehen,<br />
Omnibusse mehr als verdoppelt. Dagegen das hat selbst Helios, der Sonnengott, noch<br />
haben die starken Personenwagen von 18nie geschaut, das war folglich auch für uns<br />
Steuerpferden ab seit 1925 sogar um einetwas ganz Neues. — Da man befürchtete, es<br />
Fünftel ihres Bestandes abgenommen. Fast<br />
die Hälfte aller in Deutschland laufenden<br />
Automobile entfallen auf die Wagen bis sechs<br />
Steuerpferde. Ueber die zunehmende Motorisierung<br />
Deutschlands geben folgende Zahlen<br />
Aufschluss: 1914 entfielen auf 700 Einwohner<br />
ein Motorfahrzeug, 1921 auf 500 Einwohner,<br />
1926 auf 109 und 1927 auf 87 Einwohner- Die<br />
Entwicklung in den einzelnen Landesteilen<br />
ist ganz verschieden. Von der Gesamtzahl<br />
entfällt natürlich auf Preussen der grösste<br />
Prozentsatz, dann kommen., Bayern und<br />
Sachsen. An Personenkraftwagen allein erfuhr<br />
der Bestand die grösste Steigerung in<br />
Oberschlesien, Mecklenburg, Schwerin und<br />
Schaumburg-Lippe. Preussen besass 1927<br />
156,973 Personenautomobile oder 246 Einwohner<br />
auf einen Wagen. In grossem Abstand<br />
folgt Bayern mit 28.346 Personenautomobilen<br />
oder 263 Einwohner auf einen Wa-<br />
gen-<br />
Der Gesamtbestand an Personenautomobilen<br />
in Deutschland im Jahre 1927 betrug<br />
267,774; 236 Einwohner entfielen auf einen<br />
Wagen. Berlin besass zu diesem Zeitpunkt<br />
60,745 Motorfahrzeuge,' davon 30,058 Personenwagen<br />
einschliesslich der Omnibusse. An<br />
zweiter Stelle folgt Köln mit 15,582 Motorfahrzeugen,<br />
davqn 7424 Personenwagen.<br />
Hamburg kommt an dritter Stelle mit 15,709,<br />
davon aber nur 6689 Personenwagen. Die<br />
Einwohner der grössten Städte, Berlin und<br />
Hamburg, verfügen im Verhältnis zu ihrer<br />
Einwohnerzahl durchaus nicht über die meisten<br />
Automobile. In Stuttgart beispielsweise<br />
kommen nur 42 Einwoner auf ein Kraftfahrzeug,<br />
in München 44, dann folgen Köln,<br />
Frankfurt am Main und Dresden, während<br />
Berlin mit 66 Einwohnern auf ein Motorfahrzeug<br />
erst an 22. Stelle folgt. (London jeder<br />
25., Paris jeder zwölfte, New-York jeder<br />
fünfte Einwohner.)<br />
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Noch nie Dagewesenes aus dem Unter«<br />
engadin. Nämlich das Auto und zwar eine<br />
ganze Karawane, ihrer 250 Fahrzeuge. Hören<br />
wir, was unter diesem Titel eine bündnerische<br />
<strong>Zeitung</strong> zu berichten weiss: Jetzt soll mir<br />
einer noch kommen und sagen, es gebe nichts<br />
könnten diese 250 modernen Reisewagen auf<br />
ihrer Fahrt durch die Dörfer und auf der Talstrasse<br />
mancherlei Unheil anrichten, hörte<br />
man schon tags vorher Mahnrufe, dahin gehend,<br />
man «löge am Jubeiltage, 11. März, den<br />
Wagenverkehr möglichst einschränken, die<br />
kleinen Kinder, statt auf den Dorfplätzen, in<br />
der warmen Stube spielen lassen, die Hunde<br />
an der Leine führen und die Hühner im Stalle<br />
einsperren.<br />
In ziemlich unregelmässigen Abständen fuhren<br />
die Autos gruppenweise durch unsere<br />
Dörfer. Ob dieses unregelmässige Eintreffen<br />
in den Dörfern Obtasnas durch die Zollabfertigung<br />
im Schalklhof (zwischen Pfunds und<br />
Martinsbruck) verursacht, oder ob die « heiligen<br />
Wasser > von Tarasp-Schuls-Vulperal<br />
einzelne Gruppen zu längerem Aufenthalt eingeladen<br />
und gefesselt, wissen wir nicht. Spaliere,<br />
die an manchen Dorfstellen an der<br />
Hauptstrasse von den Einheimischen gebildet,<br />
geben den durchfahrenden Gästen deutlich zu<br />
verstehen, dass sie, die Mitglieder des A.D.<br />
A. C, in terra fina, im Engadin willkommen<br />
seien. Den Insassen der Autos wurden freundliche<br />
Grüsse zugerufen, die lebhalt erwidert<br />
wurden. Man hat sich im Unterengaäin,<br />
schneller, als erwartet, mit diesem einst so<br />
viel bekämpften Vehikel befreundet und unseres<br />
Wissens sind alle Strassen von Belang<br />
im Unterengadin dem Auto erschlossen, auch<br />
die herrliche, an Aussichtspunkten so reiche<br />
Chaussee Ardez-Fetan. Richtig unterhaltene<br />
Strassen leiden jedenfalls weniger unter dem<br />
Drucke der Autos als unter dem der gewöhnlichen<br />
Räder fuhrwerke. Wenn z. B. am 11'«<br />
dieses Monats 250 Zwei- und Vierspänner (Lu«<br />
xuswagen oder Fourgon) das Engadin hinaufgefahren<br />
wären, dann böte die Landstrasse<br />
jedenfalls ein trostloseres Bild, als es heute,<br />
12. April, der Fall ist.
16 ÄUTOMOBTL-REVUE — N» 40<br />
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In Südafrika werden heute bereits tausende<br />
von Meilen durch den Autobus zurückgelegt<br />
und man denkt nicht daran. Eisenbahnlinien<br />
als Nebenlinien anzulegen.<br />
Die Dame am Lenkrad. Neuerdings taucht nun der Plan auf, eine<br />
grosse Autolinie durch Afrika zu eröffnen,<br />
Zu diesem Kapitel schreibt Dr. A. von<br />
um so einen Landweg vom Kap der Guten<br />
Oertzen, unter besonderer Berücksichtigung<br />
Hoffnung nach London mit nur kurzen Unterbrechungen<br />
auf der Seestrecke Alexan-<br />
deutscher Verhältnisse, folgendes :<br />
In Berlin ist heute tausend Frauen gestattet,<br />
ihren Wagen selbst zu lenken!<br />
drien und über den Aermelkanal zu schaffen.<br />
Die «Damfe.am Volant» hat sich allmählich<br />
dem Strassenbild so vollständig assimiliert,<br />
dass ihr Anblick weder übermässiges macht, den schwarzen Erdteil mit* dem<br />
Schon zweimal wurde der Versuch ge-<br />
Erstaunen noch Missbilligung auslöst; im Gegenteil,<br />
sie findet immer mehr Gegenliebe, machte Kapitän Kelsey mit einem Argyle<br />
Automobil zu durchqueren. Die erste Fahrt<br />
und mancher Mann lässt sich heute gern von Automobil, kam aber nur bis in das Gebiet<br />
seiner schneidigen Frau «ins Geschäft» des Tanganyka-Gebiets. Hier wurde sein<br />
fahren ! :<br />
Begleiter von einem Löwen zerrissen und<br />
Jn dem Bewusstsein ihrer wohlfundierten Kelsey gab darauf sein Vorhaben auf und<br />
Daseinsberechtigung fassten einige besonders kehrte an den Ausgangspunkt seiner Fahrt<br />
tüchtige Sportlerinnen den Entschluss, sich zurück. Major Court-Treatt, der dann in<br />
selbständig zu machen und einen. Club zu zwei Crosleys-Wagen in Begleitung seiner<br />
gründen, in welchem nur sie allein zu bestimmen<br />
hatten! So entstand der D. D. A. C,<br />
der « Deutsche Damen-Automobil-Club », der<br />
am 18. Mai dieses Jahres seinen zweijährigen<br />
Geburtstag feiern kann!<br />
Die sieben mutigen Gründerinnen, die nach<br />
eingehenden Beratungen über Satzungen,<br />
Zwecke und Ziele feierlich das Gründungsprotokoir<br />
unterschrieben, haben sich in ihrem<br />
Optimismus über die Notwendigkeit dieses<br />
Clubs nicht getäuscht, ihr Glaube an das<br />
Gelingen hat sich bewährt!<br />
Aus den sieben Mitgliedern der Gründungszeit<br />
sind inzwischen 100 geworden.<br />
Der «Deutsche Damen-Automobil-Club» ist<br />
rein sportlich eingestellt; er hat sich hohe<br />
Ziele und Aufgaben gestellt: Pflege und Förderung<br />
des Damen-Automobilsports, Pflege<br />
kameradschaftlich-sportlichen Geistes, Vertretung<br />
der automobilistischen Interessen der<br />
Selbstfahrerin gegenüber den Behörden in<br />
rechtlichen und verkehrstechnischen Fragen,<br />
Ausbildung zur selbständigen Führung eines<br />
Automobils, sportliche Veranstaltungen, Beschaffung<br />
von Lizenzen, Erleichterung und<br />
Gewährung von Vergünstigungen im Reiseverkehr<br />
durch Triptyks, Verträge auf automobiltechnischem<br />
und -rechtlichem Gebiet,<br />
gemeinsame Autoausflüge, gesellschaftlichen<br />
Zusammenschluss.<br />
Ein Amazonenstaat von ganz sachlichmännlicher<br />
Einstellung zu den praktischen<br />
Dingen, beseelt von leidenschaftlichem Sportgeist,<br />
der, sich in der Beteiligung an den Ausschreibungen<br />
anderer Clubs- kundtut, bei<br />
denen die Matadorinnen am Steuer meistens<br />
glänzend abschnitten! Zuverlässigkeitsfahren,<br />
Geschieklichkeitsfahren, Balloniverfolgungen,<br />
Konkurrenzen, Turniere, Rennen und rege<br />
Teilnahme an den Ausschreibungen anderer<br />
Clubs haben dem D. D. A. C. im Laufe von<br />
zwei Jahren einen guten Ruf im Kreise der<br />
deutschen Autömobilclübs gesichert, ein Ruf,<br />
der schon im vorigen Jahre die «Dame am<br />
Steuer » zu einem Anschlüss an die Automobilclubs<br />
von Deutschland, unter Führung des<br />
A. V. D. gebracht hat!<br />
Jeden Mittwoch ist «Clubtag»; im Winter<br />
treffen sich die Damen in den behaglichen<br />
Räumen des Flugverbandshauses in Berlin,<br />
im Sommer auf der Terrasse des an der Havel<br />
reizend gelegenen Ghibhauses des Motorjagdclubs<br />
in dem kleinen Nest Gatow, das heute<br />
durch die Automatadorinnen ein berühmter<br />
Platz geworden ist. Die Sportladies versammeln<br />
sich hier zu Tee und geselligem Zusammensein,<br />
sie wollen sich untereinander kennen<br />
lernen, sie tauschen ihre Erfahrungen<br />
aus, sie führen ihre Wagen vor. Auch für<br />
Erholung in jeder Hinsicht ist gesorgt; in der<br />
Havel- stehen alle Freuden des Wassersports<br />
zur Verfügung, auf den weiten Rasenflächen<br />
des Clubgartens spielt man Boccia und Crocket,<br />
und wer mehr für die stillern Vergnügungen<br />
inkliniert, findet sich zum Bridge zusammen<br />
j mit einem Wort eine kollegiale,<br />
sportliche Angelegenheit unter Frauen, wie<br />
sie ; bisher in Deutschland noch nicht existiert<br />
hat!<br />
Bei den offiziellen Nachmittagen bleiben<br />
die Damen meist unter sich und Männer werden<br />
nur «geduldet», dürfen nur auf feierliche<br />
Einladung hin. erscheinen!<br />
Es gibt aber,auch Tage, an denen die Autlerinnen<br />
ihr strenges Sportdress ablegen und<br />
sich.in reizvolle Ballerscheinungen verwandeln;:<br />
ein kürzliches Fest,= vom Damenautomobilclub<br />
veranstaltet, hat den Beweis geliefert,<br />
dass dieser elegante Sport, der so viel<br />
Umsicht und Schneid erfordert, den Damen<br />
ein ganz besonderes «Cachet» von Schönheit<br />
und Grazie verleiht!<br />
Ein so elegantes Clubhaus wie die englischen<br />
Sportschwestern in London besitzt<br />
der D.-D. A. C. zwar noch nicht, aber bei der<br />
rapiden Entwicklung seiner Mitgliederschaft<br />
wird es nicht allzulange auf sich warten<br />
lassen.- ;<br />
; Der Amazonenverband ist gegründet...<br />
und das misstrauische Lächeln, mit dem er<br />
bei seinem Entstehen begrüsst wurde, hat<br />
sich bereits; in ein anerkennendes yerwan-<br />
de t1 R.D. V.<br />
Autostrasesn in aller Welt.<br />
mutigen Gattin das Wagnis unternahm, gelang<br />
es, als Erster die Strecke Kapstadt-<br />
Kairo in achtzehn Monaten zu bewältigen.<br />
Die Schwierigkeiten, die einer solchen Fahrt<br />
entgegenstehen, sind recht erheblich- Besonders<br />
sind es die Sümpfe am Nil bei Nongalla.<br />
die gefürchtet sind. Engländer machen<br />
mit ihren Privatwagen dann und wann Vergnügungsfahrten<br />
von Nairobi aus nach Kapstadt,<br />
aber nach dem Norden hinauf traut<br />
sich keiner. Hier müssen die Verhältnisse<br />
erstmals genügend erforscht werden. Zwei<br />
Johannesburger Blätter, die «Rand Daily<br />
Mail» und die «Sunday Times» rüsten nun<br />
augenblicklich mit Unterstützung der Chrysler-Werke<br />
eine Rekognoszierungsfahrt nach<br />
dem Norden aus, um die Bedingungen für<br />
den Bau einer Autostrasse quer durch Afrika<br />
zu studieren. Der Rückfahrt gedenkt man<br />
eine Geschwindigkeitsfahrt von Norden<br />
nach Süden anzuschliessen. Der Lenker<br />
des Chrysler-Sedan-Wagens ist der-bekannte<br />
Rennfahrer G. S- Bouwer, der den Schnelligkeitsrekord<br />
für die Strecke Kapstadt Johannesburg<br />
besitzt. Er brauchte hierzu 22<br />
Stunden 55 Minuten gegenüber vier Tagen,<br />
die der Motorfahrer sonst benötigt. Seine<br />
Begleiter werde der Schriftleiter Milne der<br />
genannten <strong>Zeitung</strong>en und ein Operateur der<br />
African Film Produktion sein. Zur Sicherung<br />
der Expedition lässt die Vacuum Oil Cy. an<br />
geeigneten Plätzen auf der Strecke Depots<br />
errichten. Ende April soll die Fahrt in<br />
Kapstadt angetreten werden und man hofft,<br />
dass, unterstützt,vom trockenen Wetter,.die<br />
Autofahrer Kairo bereits Mitte Mai erreichen<br />
werden- Von Aegypten wird der Wagen<br />
nach Brindisi verschifft, von wo es zu<br />
Lande etwa 1400 Meilen nach Calais gehen<br />
soll. Als Endziel der Fahrt ist London<br />
vorgesehen. Es folgt eine Reklamereise<br />
durch Europa und auf der Rückfahrt soll<br />
die erwähnte Schnelligkeitsprüfung stattfinden.<br />
n. c.<br />
Auf die offizielle Karte des Oesterreichischen<br />
Automobil-Club haben wir unsere Leser,<br />
die öfters Oesterreich bereisen, schon<br />
mehrfach hingewiesen. Kürzlich sind wieder<br />
einige neue Blätter, nämlich: 62 Kustein<br />
— 79 Glurns — 80 Innsbruck — 81 Bruneck<br />
erschienen.<br />
Die Karte ist bekanntlich im Massstab<br />
I : 200,000 gezeichnet, ein MaSsstab, der besonders<br />
auf den einheimischen Fahrer berechnet<br />
ist, der nicht nur den Hauptstrassenzügen<br />
nachgeht, sondern die Landschaft<br />
kreuz und quer nach allen Richtungen auskostet-<br />
Auch die vorerwähnten vier Blätter<br />
sind ein neuer Beweis für die sorgfältige<br />
und vortreffliche Ausführung. A<br />
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T. A. 94. Ostschweiz. Ich empfehle folgende<br />
Route: Freiburg-Baden, von Baden über Otelfingen<br />
nach Regensburg. In Regensburg sehr schöner Aussichtspunkt.<br />
Dann auf Strassen zweiter Klasse bis<br />
Bülach. Weiter auf der Hauptstrasse nach Schaffe<br />
hausen. In Schaffhausen Munot und Kreuzgang<br />
besichtigen. Eintritt frei. Von Schaffhausen dem<br />
Rhein entlang bis Stein a. Rhein. Dort links über<br />
die Brücke ins Städtchen. Unter keinen Umständen<br />
vorbeifahren. (Hotel Rheinfels am Rhein, Hotel<br />
Sonne am Rathausplatz.) Reicht die Zeit, Abstecher<br />
nach der Burg Hohenklingen, Fahrzeit zehn<br />
Minuten, herrlicher Aussichtspunkt. Wirtschaft.<br />
Zurück über die Brücke. Dann links über Glarisegg<br />
(gut geführtes Hotel abseits der Strasse am See),<br />
Steckborn, dem See entlang (Vorsicht, unübersichtliche<br />
Bahnübergänge) bis Kreuzungen. Von Kreuzungen<br />
nach Sulgen, Bischofszeil und St. Gallen.<br />
Von St. Gallen über Speicher nach Trogen, Gais<br />
und Appenzell. Von Appenzell nach Urnäsch, dann<br />
nach Hemberg (prächtiger Aussichtspunkt) und<br />
Wattwil. Von Wattwil über den Ricken nach Rapperswil,<br />
über den Seedamm nach Pfäffikon und<br />
weiter über Biberbrücke nach Rothenturm, Sattel,<br />
Arth, Immensee und Luzern.<br />
Variante 1. Von Kreuzungen dem See entlang<br />
nach Romanshorn, Rorschach, Thal und Heiden.<br />
Von Heiden über Rehetobel nach Trogen (event.<br />
Abstecher nach St. Gallen). Von Trogen nach<br />
Appenzell und weiter wie oben.<br />
Variante 2. Bis Wattwil nach obigem Vorschlag<br />
und dann von Wattwil aufwärts durch das Toggenburg,<br />
so hinunter bis Grabs. (Oberhalb Grabs sehr<br />
schöne Aussicht.) Von Grabs nach Sargans und<br />
Ragaz. Von Ragaz zurück über Wallenstadt und<br />
den Kerenzerberg nach Näfels und Pfäffikon, dann<br />
weiter nach Erstvorschlag.<br />
Variante 3. Aufstieg von Arbon nach St. Gallen.<br />
Dann nach Heiden und weiter nach erstem Vor-<br />
Die Tour ist äusserst lohnend und in drei Tagen<br />
bequem zu erledigen. Als Haltepunkte empfehle ich<br />
Schaffhausen, Rapperswil, Steinen, Heiden, Sankt<br />
Gallen, Trogen, Appenzell, Hemberg, Rapperswil,<br />
Steinen, Arth, Küssnacht und Luzern. Ferner je<br />
nach Variante Unterwasser im Toggenburg, Wildhaus,<br />
Ragaz, Obstalden am Kerenzerberg<br />
C. K. in Seh.<br />
T. A. 95. Warschau. Eine Autofahrt von Zürich<br />
nach Warschau dürfte heute kein besonders grosses<br />
Wagnis mehr sein. Als empfehlenswerteste Route<br />
kommt von Zürich aus folgende in Frage:<br />
Zürich, Winterthur, Wil, St. Gallen, Rorschach,<br />
St Margarethen, Bregenz, Lindau, Wangen, Leutkirch,<br />
Memmingen; Mindelheim, Buchloe, Landsberg,<br />
Inning, Freiham, München, Freisig, Moosburg,<br />
Landshut, Essenbach, Straubing, Stallwang,<br />
Cham- Furth, Domazlice, Drazinov, Horsuv Tyn,<br />
Stankov, Stado, Pilsen, Kokycany, Myto, Zebrak,<br />
Beroun, Prag Brandys, Jung Bunzlau, Jicin,<br />
Dublice, N. Paka, Trutov, Libau, Landeshut, Waidenburg,<br />
Freiburg, Schweidnitz, Zobtene, Breslau,<br />
Hundsfeld, Oels, Gross Wartberg, Kempen; Wielun,<br />
Soloniki, Ztoczew, Lieradz, Zdunskawola, Task,<br />
Papjanice, Lodz; •Zgierz, Strykov*"Lovicz,"Socläcze*,<br />
Btonie, Warschau.<br />
Dio Totalkilometerzahl auf dieser Route beträgt<br />
1830 km, daraus folgt, dass wenn man einigermassen<br />
gemütlich zu reisen gedenkt, man fünf<br />
Tage sich vornehmen soll; bei einem etwas beschleunigterem<br />
Tempo dürfte es möglich sein, am<br />
vierten Tage nach Abfahrt von Zürich, Warschau<br />
zu erreichen. Ch. I. in Z.<br />
T. A. 96. Genf—Nizza. Da Sie vor allem Wert<br />
auf gute Strassen legen, so sei Ihnen, da Sie in<br />
Annecy geschäftlich zu tun haben, die nachfolgende<br />
Route empfohlen:<br />
Genf, Annecy, Albens, Aix-les-Bains, Chambery,<br />
Grenoble, Voreppe, Moirans, Tullins, St-Marcellin,<br />
Romans, Valence, Montelimar, Bollene, Orange,<br />
Avignon, Orgens, Aix-en-Provence, Marseille, Aubagne,<br />
Toulon, Hyeres, St-Tropez, Frejus, Cannes,<br />
Nice, Menton, Ventimiglia, San Remo, Imperia,<br />
Savona, Genua, Golle della Scoffera, Ottone, Bobbio,<br />
Milano, und für die Rückkehr in die Schweiz sei<br />
Ihnen auch von Mailand aus die Strasse nach<br />
Como empfohlen, die, trotzdem sie nicht eine eigentliche<br />
Autostrasse ist, doch sehr gut ist und rasch<br />
nach Ghiasso und den Tessin hinauf führt. Durch<br />
den Gotthard Verlad des Motorrades, denn vor<br />
Juni wird der Pass wohl kaum für den Fahrverkehr<br />
geöffnet sein.<br />
N. 0. in Ch.<br />
T. A. 97. Savoyen—Wallis. Für die von Ihnen<br />
beabsichtigte Tour scheint uns die vorgeschlagene<br />
Route sehr günstig zu sein, die über folgende<br />
Punkte verläuft:<br />
Bern, Vevey, Villeneuve, Evian, Thonon, Taninges,<br />
Cluses, Sallanches, Albertville, Moutiers,<br />
Bourg, Morges, Aosta, Martigny, Sion, Visp, Zerr<br />
matt, Brigue, Münster, Grimsel, Meiringen, Interlaken.<br />
Diese Tour sollte in 4—5 Tagen in aller Ge-<br />
JUL. LACH MUND cäerkurstmsse2$<br />
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Mehr noch, als eine rasche Fahrt durch das<br />
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den Monaten Mai-Oktober bei dem heimelif<br />
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