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E_1928_Zeitung_Nr.045

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20 AUTOMOBIL-REVUE<br />

Wer hat den Vortritt<br />

beim Kreuzen?<br />

Die Frage wird immer wieder gestellt und von<br />

den verschiedenen Behörden und Verbänden nicht<br />

cinheitlicih beantwortet. Im Nachfolgenden veröffentlichen<br />

wir einen Vorschlag für eine einheitliche<br />

Normierung, den wir gleichzeitig zur Diskussion<br />

stellen<br />

Der in Frage stehende Art. 30 über die<br />

Strassen- und Verkehrspolizei der Stadt Zürich<br />

lautet:<br />

«Kreuzt ein von links kommendes Fahrzeug<br />

die Fahrrichtung, so hat es seine Bewegung<br />

zu verlangsamen oder anzuhalten,<br />

bis die Fahrbahn frei ist; kreuzt ein von<br />

rechts kommendes Fahrzeug die Fahrrichtung,<br />

so ist diesem der Vortritt zu lassen.»<br />

Trotz dieser bestehenden Vorschrift, die<br />

für die Abwicklung des Fahrzeugverkehrs<br />

auf Strassenkreuzungen und -einmündungen<br />

in der Stadt Zürich massgebend sein soll,<br />

macht die Praxis gewisse Ausnahmen. Ursprünglich<br />

hielt man sich fast durchwegs an<br />

diese Qesetzesregel, dann aber fing man an<br />

Haupt- und Nebenstrasse zu unterscheiden<br />

und schliesslich wurde es allmählich zur festen<br />

Uebung, demjenigen, der sich auf der<br />

Hauptstrasse befindet, den Vortritt zu lassen.<br />

Wohl haben sich viele dieser Uebung<br />

nicht angepasst. Auch die Polizei hält sich<br />

heute noch nach wie vor konsequent an die<br />

Qesetzesregel, während das Gericht in Anlehnung<br />

an die Praxis mehr den Standpunkt<br />

der Willkürregel vertritt und zum Teil von<br />

der Qesetzesregel abgerückt ist. Da es unter<br />

den Fahrzeuglenkern zwei Kategorien<br />

gibt, wovon die eine der Gesetzes- und die<br />

andere der Willkürregel nachlebt, ergibt sich<br />

heute im Fahrzeugverkehr eine Unsicherheit.<br />

Ein nicht unerheblicher Teil von<br />

Fahrzeugzusammenstössen ist nachgewiesenermassen<br />

dem Umstände zuzuschreiben,<br />

dass beide Regeln zum Passieren von Strassenkreuzungen<br />

beobachtet werden. Freilich<br />

spielt in solchen Fällen auch das unter den<br />

gegebenen Verhältnissen zu schnelle Fahren<br />

eine ausschlaggebende Rolle. Eine grosse<br />

Anzahl von Verkehrsunfällen ist darauf zurückzuführen,<br />

dass die Fahrzeuglenker den<br />

Wagen in solcher Situation nicht mehr<br />

rechtzeitig zum Stehen bringen können. Nebenbei<br />

sei erwähnt, dass das Signalgeben<br />

niemals ein Freibrief zum beliebigen Drauflosfahren<br />

ist. Man sollte bei vernünftigem<br />

Fahren fast ohne Signale auskommen und<br />

zur Dämpfung des ohnehin schon grossen<br />

Strassenlärmes nur da Signale geben» wo es<br />

die Notwendigkeit absolut erfordert.<br />

Für Strassen, die hinsichtlich ihrer Bauart<br />

und Verkehrsdichtigkeit im gleichen<br />

Rang stehen, sollte man mit der Gesetzesregel<br />

auskommen. Aber auch über die* Bedeutung<br />

dieser Strassenztige zeigen sich<br />

Meinungsverschiedenheiten. Auf diese Weise<br />

wird man vor die Frage gestellt, was ist<br />

überhaupt der Unterschied zwischen einer<br />

Haupt- und Nebenstrasse. Diese Frage kann<br />

unmöglich einwandfrei beantwortet werden,<br />

weil die genaue Definition dazu fehlt. Man<br />

wird sagen: Tram-, Längs- und Durchgangsstrassen<br />

und dergleichen, die breit und<br />

übersichtlich sind, seien Hauptstrassen, was<br />

übrigens im allgemeinen bis jetzt so ausgelegt<br />

wurde. Um jedoch Meinungsverschiedenheiten<br />

vorzubeugen, muss eine Grundlage<br />

vorhanden sein, die sichere Gewähr<br />

bietet und für jedermann leicht verständlich'<br />

ist<br />

Ẇas nun die Lösung anbelangt: Entweder<br />

sollen alle Hauptstrassen durch eine<br />

entsprechende Markierung als solche gekennzeichnet<br />

sein, oder es soll ein bestimmter<br />

Grundsatz für die Qualifizierung derselben<br />

aufgestellt werden. Obschon ersteres<br />

zuverlässig wäre, scheint es mit erheblichen<br />

Kosten verbunden zu sein und würde sich<br />

vielleicht nicht einmal so sehr als praktisch<br />

erweisen. Es wäre daher wohl am zweckmässigsten,<br />

wenn man lediglich nur die<br />

Tramstrassen als Hauptstrassen ansehen<br />

würde. Dann besteht sicher kein Zweifel<br />

darüber, was Haupt- und Nebenstrasse<br />

sind. Wenn auch zugegeben werden muss,<br />

dass es ausser den Tramstrassen noch andere<br />

gibt, die als Hauptstrassen in Betracht<br />

kämen, so sollte doch der Klarheit und<br />

Eindeutigkeit wegen die vorgeschlagene<br />

Klassifizierung konsequent durchgeführt<br />

werden. Für die Fahrzeuge würde dann<br />

die Regel gelten, dass derjenige Fahrzeuglenker,<br />

der sich auf einer Tramstrasse befindet,<br />

den Vortritt hat. Bei allen übrigen<br />

Strassen, gleichgültig, um welche es sich<br />

handelt, würde man bei der bestehenden<br />

Gesetzesregel bleiben. Ebenso bei zwei sich<br />

kreuzenden Tramstrassen.<br />

Es liegt doch schon in der Natur der Sa-<br />

•••••••••••••••••••••••••••••••••<br />

che, wenn man den Strassen, auf denen die<br />

Strassenbahn verkehrt, die über keine Ausweichmöglichkeit<br />

verfügt, vor allen andern<br />

Strassen den Vorzug als Hauptstrassen gibt.<br />

Einem Strassenbahnwagen oder -zug ist es<br />

nicht möglich, vor jeder Nebenstrasse die<br />

Fahrgeschwindigkeit zu verlangsamen, da<br />

der Strassenbahnverkehr an einen bestimmten<br />

Fahrplan gebunden ist. Daher nun<br />

scheint es logisch, dass ausser der Strassenbahn<br />

auch den auf der Tramstrasse verkehrenden<br />

übrigen Fahrzeugen das nämliche<br />

Vorrecht gehört. Auf diese Weise können<br />

sich beide Regeln vom verkehrstechnischen<br />

Standpunkt aus ganz gut nebeneinander vertragen<br />

und es wäre eine praktische Lösung<br />

für einen einheitlich geordneten Fahrzeugverkehr,<br />

was sicherlich auch zur Verhütung<br />

von Unfällen beitragen würde.<br />

J. Gut. Inspektor.<br />

Zürich bewilligt Kredite für Strassen- und<br />

Brückenvorlagen. In der Abstimmung vom 20. Mai<br />

bewilligte das stadtzürcherische Volk drei Vorlagen<br />

mit einer Kreditsumme von fünf Millionen Franken;<br />

für die Verbreiterung der Universitäts- und Rämistrasse<br />

einen Betrag von 1,5 Millionen, für den<br />

Bau der Kornhausbrücke 3 Millionen, und für die<br />

Erstellung einer der Postbrücken 0,5 Millionen Fr.<br />

Strassen und Brücken im Liechtensteinischen.<br />

Die vor einiger Zeit eröffnete provisorische Brüoke<br />

über den Rhein zwischen Buchs und Schaan musste<br />

infolge eingetretener Auskolkung an einem der hölzernen<br />

Brückenpfeiler vorübergehend für den Verkehr<br />

mit Automobilen und Fuhrwerken gesperrt<br />

werden. Seit dem 21. crt. ist die Brücke bis auf<br />

weiteres wieder für den Verkehr geöffnet. Am 24<br />

crt. soll nochmals eine Inspektion der Brücke auf<br />

ihre Verkehrssicherheit hin erfolgen.<br />

Bei der Rheinbrücke zwischen SeveJen und Vaduz<br />

ist die Vaduser Zufahrtsrampe mit Rollhahngeleisen<br />

belegt worden. Es empfiehlt sich, dieeell.o<br />

sehr langaam zu überfahren, da das Material, mit<br />

welchem dieselben eingebettet sind, für den gedachten<br />

Zweck ausseist ungeeignet gewählt ist. Es steht<br />

zu hoffen, dass man baldigst an dieser Hauptiibergangsstelle<br />

Schweiz-Liechtenstein für eine bessere<br />

Behandlung der Fahrbahn sorgen wird. t—st.<br />

Strassensperre in Wängi (Thurgau). Man<br />

schreibt uns:<br />

Das thurgauische kantonale Strassenbauamt<br />

zeigt für den Automobilverkehr heute noch kein<br />

grosses Interesse. Am 8 ds. fuhr ich von Winterthur<br />

nach Wil (St. Gallen). Als ich nach Wängi<br />

kam (über Aadorf) war dort die Strasse gesperrt,<br />

mit den Worten: «Nach Wil über Aadorf oder Affeltrangen.»<br />

Nun hat man die Gelegenheit, den dreifachen<br />

Weg über Affeltrangen zu machen, oder<br />

wieder nach Aadorf zurückzufahren und von da<br />

nach Wil. Es dürfte doch wenigstens schon in Aadorf<br />

die Strassensperre angezeigt werden, damit<br />

man nicht zuerst nach Wängi fahren muss, um<br />

dann wieder nach Aadorf zurück, um nach Wil zu<br />

gelangen.<br />

Es ist dieses eine Gleichgültigkeit oder Schikane<br />

für den Automobilverkehr. Da in Aadorf die<br />

Strassensperre noch nicht angezeigt war, glaubte<br />

ich, dass die Bauarbeiten event. noch nicht begonnen<br />

hätten und fuhr in der Richtung nach Rosenthal<br />

weiter, wo ich eine blaue Tafel bemerkte mit<br />

einem Pfeil nach links, was nach meiner Auffassung<br />

heissen sollte, dass die Strasse auf der linken<br />

Seite nöcli üefahrett 1^werden könne. Als ich aber<br />

<strong>1928</strong>—*P 45<br />

näher kam, kam mir der Bauführer entgegen, mit<br />

der Bemerkung, dass die Strasse gänzlich gesperrt<br />

sei. Meine Antwort: Wofür denn diese blaue Tafel<br />

und keine Strassensperre in Aadorf, was mir nur<br />

mit groben, unanständigen Worten beantwortet<br />

wurde. S» ,<br />

Strass© Weggis - Vitznau - Brunnen. Der<br />

Regierungsrat des Kantons Luzern hat folgendes<br />

beschlossen:<br />

Der Verkehr mit Motorfahrzeugen ist vom 20.<br />

Mai bis 30. September <strong>1928</strong> auf der Strasse Grcp*<br />

pen—Weggis bis ziur Gemejndegrenze von Vitznaü<br />

an den öffentlichen Ruhetagen von 14 Uhr bis 18<br />

Uhr untersagt Das im Gemeindegebiet von Vitzmau<br />

liegende Strassenstück wird von diesem Verbot nicht<br />

berührt.<br />

Daraus ist ersichtlich, dass der Sonntagsverkehr<br />

nach Vitznau von Brunnen her ohne<br />

jede Einschränkung möglich ist. Der Automobilist<br />

kann also vor 2 Uhr von Weg^a<br />

her in Vitznau einfahren, um den Platz Richtung<br />

Brunnen jederzeit wieder verlassen zu<br />

können. Die DurcMahrtsstrasse in Gersau<br />

ist bis 26. Mai wegen Bitumierung gesperrt.<br />

Verkehrsumleifung. Während der Strassenausbau-Arbeiten<br />

in den Dörfern Grosshöchstetten und<br />

Zäziwil ist ab 2t Mai der Durchgangsverkehr mit<br />

Motorfahrzeugen, insbesondere mit Mötorlastwaigen,<br />

nach Möglichkeit einzuschränken Die Fabrzeugfühxer<br />

werden daher angewiesen, die Strasse über<br />

Münsingen-Kreuzstrasse-Zäziwiil zu benutzen und<br />

im Verkehr Hasle-Bigleai-Zäziwü den Umweg über<br />

Konolfingen-Kreuzstrasse au machen.<br />

Im übrigen wird auf die lokalen UmMtungstafeln<br />

verwiesen.<br />

Neuartige Autowegweiser durch Köln. Die Tüb><br />

rage Kölner Verkehrswacht kommt in den nächsten<br />

Tagen mit einer Neuerung heraus, die von den<br />

nach Köln fahrenden ortsfremden Motorfahxzeugführern<br />

freudig begrüsst werden dürfte. Sie führt<br />

den stummen Autolotsen ein. der im Gegensatz zu<br />

den z. B. in Berlin tätigen bezahlten Begleitpersonen<br />

nur aus einer kleinen Karte besteht, die kostenlos<br />

an der Stadtperipherie allen ortsfremden<br />

Fahrzeugen überreicht wird. Auf der Karte sind<br />

übersichtlich die Stressen eingezeichnet, über die<br />

der Fremde sicher und ohne mit der Verkehrspolizei<br />

in Konflikt zu kommen, in das Stadtzentrum<br />

eingeführt, wird. Dia an der Strasse Hegenden Hotels,<br />

Garagen öffentlichen Gebäude usw. sind auf<br />

der Karte besonders vermerkt. Um die Uehersichtlichkeit<br />

nicht zu stören, werden für sämtliche zehn<br />

Kölner EinfaEstrassen verschiedene Karten ausgegeben.<br />

Dafür befindet eich aber auf der Rückseite<br />

der Karten ein genauer Stadtplan, der untex Weglassung<br />

aller Nebenstrassen nur die Hauptverkehrsstrassen<br />

aufzeigt und alles Wissenswerte über den<br />

Riobtun.gsverkeh.r enthält. Die «stummen Lotsen»<br />

werden an den Einfahrts-punkten in besonders gekennzeichneten<br />

AuskunJtssteHen durch Vertrauensleute<br />

dea: Verkehrswacht ausgegeben, die natürlich<br />

auch für alle andern Verkehrsauskünfte zur Ver>\<br />

fügung stehen. R. d. V.<br />

DER NEUE<br />

n lilurt!!<br />

«Jjttilplili<br />

MUH Ära<br />

U<br />

Mi<br />

Die überaus sehenswerte Karawane der<br />

General Motors Continental S. A. wird<br />

in folgenden Städten zu sehen sein:<br />

Donnerstag, 24. Mai, uon 20-23 Uhr<br />

Freitag, 25. Mai, uon 9-23 Uhr<br />

Kinovorstellungen beim Ausstellungszelt.<br />

Eintritt frei<br />

Samstag,<br />

26. Mai, uon 15-18 Uhr<br />

Kinouorsteltung<br />

Samstag, 26. Mai, uon 20-23 Uhr<br />

Sonntag, 27. Mai, uon 9-23 Uhr<br />

Kinovorstellung<br />

Montag, 28. Mai, uon 20-23 Uhr<br />

Dienstag, 29. Mai, uon 9-23 Uhr<br />

Mittwoch, 30. Mai, uon 9-23 Uhr<br />

v Kinouorstellung in der Festhalle<br />

Es werden folgende Wagenmarken gezeigt:<br />

CHEVROLET - PONTIAC - OAKLAND<br />

BUICK - LA SALLE<br />

CADILLAC<br />

General Motors Continental S.A.,<br />

Antwerpen<br />

Modell <strong>1928</strong>, 10/45 PS<br />

Er ist das Produkt der Beachtung aller<br />

neuzeitlichen Konstruktions-Ergebnisse<br />

und praktischen Erfahrungen. Der Wagen,<br />

der dem verwöhntesten internationalen<br />

Geschmack Rechnung trägt, der<br />

alle Nachteile bisheriger Marken vermeidet<br />

und alle Vorteile und letzten<br />

Errungenschatten im Automobilbau in<br />

sich schliesst. Die Arbeit genauester und<br />

höchstentwickelter Konstruktion hat ihn<br />

gezeitigt, die grosszügige, von Grund au!<br />

durchgeführte Umstellung, bei höchster<br />

Präzision, ausnahmslose Verwendung<br />

vorzuglichen Materials ermöglicht.<br />

Wir beginnen mit der Verkaufs-Organisation bezirks- und<br />

kantonsweise und suchen tüchtige, kapitalkräftige Alleinvertreter<br />

aut allen Plätzen der Schweiz. Man wende sich direkt an<br />

ADLER-AUTOMOBILE A.C.,<br />

Centra*-Cha8sis-Schmfprunq,<br />

Hydraulische Vierradbremsen,<br />

von verblüffender Wirkung,<br />

OelfHter<br />

Luftfilter,<br />

Thermostat etc. etc.<br />

Zürich<br />

Telephon Sei. 97.46 Hainerstrasse Nr. 24<br />

RAYON- VERTRETER:<br />

BERN; Albert Peyer. Sohanrenstrasse 4. HERZOQENBUCHSEE: Fritz<br />

Haster. DÜBENDORF E. Schaff roth. HEDINGEN: P.Giättll. HER IS AU:<br />

C. Erny, Garage. ÖLTEN: Max Moser & Cle., Automobile*<br />

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