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E_1928_Zeitung_Nr.066

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Erste Hilfe bei Unfällen im Verkehrsleben.<br />

Die Eigenart des Unfalls im Verkehrsleben<br />

besteht darin, dass ein Unglück sich unerwartet<br />

ereignet, und zwar an einer Stelle,<br />

die vorher nicht bekannt ist. Es kann also<br />

an einem mehr oder weniger ungünstig gelegenen<br />

Ort, der je nach den Umständen auch<br />

noch schwer zugänglich ist, zu einer Zahl<br />

schwer oder leicht Verletzter kommen. Die<br />

Stätte eines Verkehrsunfalles ist also, was<br />

die Notwendigkeit der ersten, jederzeit möglichen<br />

Hilfe anlangt, mit einem Verbandplatz<br />

im Felde zu vergleichen.<br />

Die Voraussetzung für jegliche Hilfe ist,<br />

dass geeignetes Verbandmaterial sofort zur<br />

Verfügung steht. Alle Verkehrsfahrzeuge, einerlei<br />

ob Eisenbahn, Strassenbahn, Automobile<br />

oder durch Tierkraft bewegte Wagen,<br />

sollten daher unterwegs in schutzsicheren<br />

Kästen die üblichen,keimfreien Schnellverbände<br />

mit sich führen und eine Anzahl Kreppbinden.<br />

Ebenso müsste ein solcher Verbandkasten<br />

eine gewisse Menge keimfreie Watte<br />

und keimfreie Gaze enthalten. Vor der Abfahrt<br />

muss, genau so, wie man die technische<br />

Verkehrstüchtigkeit des Fahrzeuges prüft,<br />

auch nachgesehen werden, ob der Verbandkasten,<br />

welcher an einer ganz bestimmten<br />

Stelle, die kenntlich zu machen ist, aufbewahrt<br />

wird, vorhanden und in Ordnung ist.<br />

Ein solcher Verbandkasten darf selbstverständlich<br />

nicht verschlossen sein, damit nicht<br />

bei einem Unfall unnötig nach dem Schlüssel<br />

gesucht wird, sondern die Schliessvorrichtung<br />

muss leicht von jedermann zu öffnen<br />

sein. Mit dem Inhalt eines solchen Verbändkastens<br />

kann der unterrichtete Laie in dringenden<br />

Fällen manche Hlfe vor Ankunft des<br />

Arztes leisten.<br />

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Sir Michaels Abenteuer.<br />

Roman ron K. 0. R. Browne.<br />

Copyright <strong>1928</strong> by Georg Müller, Verlag, München.<br />

(Fortsetzung vom Hauptblatt.)<br />

Mike nahm wieder seinen normalen Gesichtsausdruck<br />

an und murmelte etwas von<br />

Verdauungsbeschwerden.<br />

«Oh, wie unangenehm,» sagte Mr. Bytheway<br />

teilnehmen. «Erinnern Sie mich, dass<br />

ich Ihnen etwas Speisesoda gebe. Mir schien<br />

das Kalbfleisch zu Mittag auch ein wenig<br />

aber kommen Sie, Mr. Moon, kommen<br />

Sie! Sie möchten gewiss etwas zu trinken<br />

haben. Und Sie auch, Sir Michael?»<br />

Mr. Cherry nickte liebenswürdig, und während<br />

er sich zum Gehen wandte, sandte er<br />

Mike einen raschen, aber bedeutungsvollen<br />

Blick zu. Dem neuen Gast, der dann folgte,<br />

zwinkerte sein Neffe mit einem verstohlenen<br />

Grinsen und einer unverständlichen Gebärde<br />

zu. Als das Trio verschwunden war, betrat<br />

Mike durch die Fenstertür die Bibliothek. Da<br />

er augenblicklich seinen Onkel nicht unter<br />

Kommt es bei einem Unglücksfall zu einer<br />

stärkeren Blutung an den Gliedmassen, so<br />

wird die verletzte Extremität zuerst möglichst<br />

senkrecht in die Höhe gehalten, und<br />

dann zentralwärts von der Verletzung um<br />

das Glied lose ein kräftiges, bindenartig zusammengefaltetes<br />

Tuch gebunden, zwischen<br />

Haut und Tuch ein Stock oder dergleichen<br />

durchgesteckt und dann wie ein Knebel umgedreht,<br />

bis durch die Zusammenschnürung<br />

die Blutung zum Stillstand kommt. Um die<br />

Haut vor Einklemmung zu schützen, muss<br />

unter dem Drehpunkt ein Stück Pappe, Holz<br />

oder Leder gelegt werden; der Knebel wird<br />

festgebunden, um ein Zurückdrehen zu vermeiden.<br />

Eine solche Abschnürung darf nicht<br />

länger als eine Stunde bestehen bleiben; übrigens<br />

sind die Schmerzen an der Schnürstelle<br />

meist so stark, dass eine Abnahme<br />

schon früher notwendig ist.<br />

Bei Blutungen am Unterarm und Unterschenkel<br />

kann durch stärkste Beugung im<br />

Ellenbogen- bzw. Kniegelenk, also durch eine<br />

von der Wunde zentralwärts gelegene winklige<br />

Abknickung Blutstillung herbeigeführt<br />

werden, bis chirurgische Hilfe kommt, indem<br />

durch die starke Beugung die zuführende<br />

Schlagader geknickt und durch die zusammengezogenen<br />

und zusammengepressten Muskelbäuche<br />

abgeplattet wird. Das äusserst<br />

stark gebeute Gelenk wird durch Bindentouren<br />

in seiner Stellung festgehalten. Bei<br />

Blutungen am Oberarm müssen zur Abknikkung<br />

der entsprechenden Schlagader beide<br />

Arme so weit nach rückwärts gedreht werden,<br />

dass sich die Ellenbogen fast berühren.<br />

Auch diese Massnahmen sind für den Verletzten<br />

so unangenehm, dass sie nur kurze<br />

Zeit, auf keinen Fall länger als eine Stunde,<br />

ausgehalten und auch nicht wegen des infolge<br />

der unterbundenen Blutzufuhr .drohenden<br />

Brandes (Gangren) ausgeführt werden<br />

können.<br />

Spritzt das Blut nicht aus einem grösseren<br />

Gßfäss r • SOJI4ÖHI • f-1 te-ss-t-oder • -tropft es—Langsam<br />

aus kleinen Schlagadern oder Blutadern,<br />

so genügt es, die verletzte Extremität senkrecht<br />

in die Höhe zu halten, und durch einen<br />

Druckverband die Blutung zu stillen, indem<br />

das entsprechende Gefäss durch Blutgerinnung<br />

verschlossen wird.<br />

Es ist selbstverständlich notwendig, dem<br />

Verletzten möglichst schnell ärztliche Hilfe<br />

zuteil werden zu lassen, weil nur durch kunstgerechten<br />

chirurgischen Eingriff ein sicherer<br />

und dauernder Verschluss des blutenden Gefässes<br />

gewährlestet wird, dabei lassen sich<br />

verschiedene Haushaltungsgegenstände, wie<br />

sie gerade zur Hand sind, z. B. Stühle mittels<br />

eines Strickes, zum Krankentransport<br />

herrichten.<br />

Je rascher der Blutverlust eintritt, desto<br />

grösser ist die Gefahr. Es ist deshalb nötig,<br />

dass jeder bei einem Unfall anwesende, unverletzte<br />

Laie sachgemäss erste Hilfe zur<br />

Blutstillung leisten kann. Man nimmt im allgemeinen<br />

an, dass der Mensch etwa die<br />

Hälfte seiner gesamten Blutmenge verlieren<br />

kann, ohne zugrunde zu gehen, doch genügen<br />

häufig schon weit geringere Blutverluste, um<br />

den Tod herbeizuführen. Kinder und Greise<br />

vertragen Blutverluste besonders schlecht,<br />

vier Augen sprechen konnte, wolte er wenigstens<br />

Anne aufsuchen.<br />

Aber er fand sie nicht, denn Anne sass am<br />

Fenster des Kinderzimmers und starrte mit<br />

einem halbbetäubten Ausdruck in den Garten<br />

hinaus, wie jemand, dem eben alles in der<br />

Welt plötzlich schief gegangen ist.<br />

Zehntes Kapitel.<br />

«Also das,» sagte Mr. Moon, «ist der<br />

Grund, warum ich hier bin. Vielleicht wirst<br />

du mir jetzt einige Erklärungen geben.»<br />

Sein Neffe grinste ihn an. Die beiden standen,<br />

schon zum Diner angekleidet, auf der<br />

Terrasse. Jeder hatte sich mit dem Anziehen<br />

beeilt, um noch ungestört mit dem anderen<br />

reden zu können.<br />

«Gewiss,» erwiderte Mike. «Highgate.»<br />

Einen Augenblick schaute Mr. Moon verständnislos<br />

drein, dann fuhr er auf.<br />

«0 ho! Highgate, wie? Jenes Mädchen—?»<br />

«Jenes Mädchen ist hier die Gouvernante.»<br />

«Ach, ich verstehe, ich verstehe! Deine<br />

Tante hat also recht gehabt!»<br />

«Wie?»<br />

«Sie sagte, es stecke ein Weib dahinter.»<br />

«Zum Teufel auch! Wie konnte sie wissen<br />

—?»<br />

«Instinkt,» sagte Mr. Moon feierlich. «Die<br />

Frauen haben den Instinkt. Nun schön. Die<br />

Frauen im allgemeinen besser als Männer.<br />

Infolge des Blutverlustes wird das Gesicht<br />

blass, der Puls klein, und die Erschöpfung<br />

findet^ ihren Ausdruck in Beklemmung, Flimmern<br />

vor .-Jen Augen, Ohrensausen, Schwindel,<br />

Uebelkeit, Erbrechen, Lufthunger und<br />

Ohnmacht. Wenn die Herzkraft nicht zu beträchtlich<br />

gesunken ist, kann der Patient<br />

selbst nach schweren Blutverlusten sich wieder<br />

erholen.<br />

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Jugend, ja, die Jugend! Vielleicht wirst du<br />

mir nun auch freundlichst mitteilen, warum<br />

du jetzt James heisst und warum mir dieser<br />

feine Herr als Sir Michael vorgestellt<br />

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wurde?»<br />

Sein Neffe schöpfte tief Atem, räusperte<br />

sich und begann seine merkwürdige Erzählung.<br />

Mr. Moon hörte ihm schweigend zu<br />

und stiess am Ende einen neiderfüllten Seufzer<br />

aus.<br />

«Manche Leute,» sagte er verständnisvoll,<br />

«haben so ein Glück! Mir ist so etwas nie<br />

passiert. Wenn" ich nicht davon überzeugt<br />

wäre, dass du deinem alten Oheim doch keinen<br />

Bären aufbinden wirst, würde ich auch<br />

nicht glauben, dass es dir passiert sein kann.<br />

Aber dir glaube ich's aufs Wort. Meiner<br />

Seel', dieser feine Herr verdient aber Haue!»<br />

«Die wird er auch bekommen, ehe ich mit<br />

ihm fertig bin,» versicherte ihm Mike. «.Heute<br />

hat er ein Hemd von mir angehabt, der Kerl!»<br />

«Wie ekelhaft! Aber was ist's nun mit der<br />

Tante? Sie erwartet dich doch heute abend,<br />

von Entschuldigungen überfliessend.»<br />

am Hallwilersee<br />

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«Das tut mir sehr leid,» sagte Mike, «aber<br />

da wird sie schon eine Enttäuschung erleben.<br />

Schau, Onkel Joe, ich muss die Sache hier<br />

doch zu Ende führen. Mich hat in meinem<br />

Leben noch nichts so gefreut! Ganz abgesehen<br />

von Anne, ist ja dieser Kerl — du bleibst<br />

doch über Nacht hier, nicht?»<br />

«Jawohl. Dein «Herr», der vom Kragen<br />

aufwärts mehr oder' minder versteinert ist,<br />

war so freundlich, mir ein Nachtlager anzubieten,<br />

was übrigens das wenigste ist, was<br />

er tun konnte, da es nach dem letzten Bulletin<br />

Wochen dauern wird, bis mein Wagen in<br />

Ordnung ist. Morgen vormittag fahre ich<br />

nun Tnit der Bahn nach Kings Fortune und<br />

werde dort Bericht erstatten. Wobei mir einfällt,<br />

das es vielleicht gut wäre, wenn ich die<br />

Tante jetzt telephonisch anrufen würde.»<br />

«Ich bitte dich», flehte Mike, «sei um<br />

Himmels willen vorsichtig, sonst ist sie morgen<br />

hier. Sag jetzt nur etwas allgemein Beruhigendes;<br />

wenn du sie morgen siehst,<br />

kannst du sie schon besänftigen.»<br />

«Vielen Dank, mein Lieber. Du hast die<br />

Unterhaltung und ich kann das besänftigen<br />

unternehmen. Nun, wir werden sehen. Ich<br />

möchte mir erst dieses Mädchen anschauen.<br />

Was hast du in bezug auf sie vor?»<br />

«Bisher», sagte Mike verstimmt, «habe ich<br />

keine Gelegenheit gehabt, irgend etwas zu<br />

tun. Das ist der eine Grund, warum ich hier<br />

bleiben muss. Und der andere ist, diesem<br />

feinen Sportsmann zu zeigen, dass das Ausborgen<br />

von fremder Leute Namen augenblicklich<br />

nicht zum guten Ton gehört.»<br />

(Fortsetzung: folgt),

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