E_1928_Zeitung_Nr.096
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Ausgabe: Deutsche Schweiz.<br />
un, Freiifo, 16. nouemner <strong>1928</strong>.<br />
Nummer 20 Cts.<br />
2*. Jahrgang. — N° 98<br />
ERSTE SCHWEIZERISCHE AUTOMOBIL-ZEITUNG<br />
Zentralblatt für die schweizerischen Automobil- und Verkehrs-Interessen<br />
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VON TAGE<br />
Die Niveauübergänge! Wirklich ein Kapitel<br />
für sich. Wieviel Tinte ist schon geflossen,<br />
um auf ihre Gefährlichkeit hinzuweisen, und<br />
noch mehr, wieviel Menschen haben an diesen<br />
Stellen ihr Leben einbüssen müssen. Mit<br />
einem Federstrich sind sie allerdings nicht zu<br />
beseitigen. Aber eines darf verlangt werden<br />
und müssen wir mit aller Entschiedenheit<br />
verlangen, dass die Bahn ganz besonders an<br />
solchen Stellen auf den übrigen Verkehr<br />
Rücksicht nimmt und nicht dergleichen tut,<br />
als fahre sie ganz allein in der Welt herum.<br />
So ist am Niveauübergang beim badischen<br />
Güterbahnhof in Basel letzter Tage wieder<br />
ein schreckliches Unglück geschehen. Wie<br />
durch ein Wunder ist der Chauffeur eines<br />
schweren Camions beim Zusammenstoss mit<br />
einer, rangierenden Lokomotive unverletzt<br />
geblieben, wogegen sein Begleiter um so<br />
übler zugerichtet worden ist. Der Mann besass<br />
Geistesgegenwart und Energie genug,<br />
um sich unter den Trümmern des brennenden<br />
Wagens hervorzuarbeiten und die in Flammen<br />
stehenden Kleider selbst zu ersticken.<br />
Das Unglück .ist geschehen, die Untersuchung<br />
wird eingeleitet werden, aber eines steht<br />
schon jetzt fest: dass durch einige beidseits<br />
des Niveauüberganges stationierte Güterwagen<br />
dem Fahrer des Camions die Sicht<br />
über den Schienenstrang genommen war.<br />
An der verkehrswirtschaftlichen Tagung in<br />
Zürich hielt Herr Generaldirektor Dr. Schrafl<br />
einen Vortrag über das Verhältnis zwischen<br />
Automobil und Eisenbahn und die Wirtschaftlichkeit<br />
dieser Betriebe. In diesem Vortrage<br />
wurde nach Pressemeldungen wiederum ausgeführt,<br />
dass die Automobilkonkurrenz im<br />
letzten Jahre den Bundesbahnen einen Einnahmenausfall<br />
von rund 36 bis 40 Millionen<br />
Franken gebracht habe. Dieser Verlust ver-<br />
Sir Michaels Abenteuer.<br />
Roman von K. 0. R. Browne.<br />
CopTrirht <strong>1928</strong> bi Georf Maller. Verlat. München.<br />
(51. Fortsetzung)<br />
Die Jagd ging weiter. Mr. Cherry verliess<br />
den Rasen und verschwand im Strauchwerk.<br />
Krachende Geräusche begleiteten in Zwischenräumen<br />
den Durchzug von Verfolgtem<br />
und Verfolger durch das Buschwerk.<br />
Auf dessen anderer Seite lag der Küchengarten.<br />
Dort war ein fremder Kunstgärtner<br />
vorgerückten Alters bei einem Stachelbeerstrauch<br />
beschäftigt. Infolge seiner gebückten<br />
Haltung wurde er von Mr. Cherry erst<br />
bemerkt, als dieser schon fast bei ihm angelangt<br />
war. Der Kunstgärtner, der etwas<br />
schwerhörig war, hatte jetzt die Bewegung<br />
in seiner Nähe wahrgenommen und sich aufgerichtet.<br />
Es gab einen Aufschrei, einen Zusammenstoss<br />
und beide wälzten sich im<br />
Staube. Mr. Cherry war gleich wieder auf<br />
und weiter; der Gartenkünstler hatte sich<br />
eben erstaunt auf den Knien emporgerichtet,<br />
als der Zweite — Mike — schwer über ihn<br />
fiel. Wieder wälzten sich Zwei im Staub.<br />
Mike raffte sich schnell auf und trabte weiter,<br />
den Mund voll Erde.<br />
Der Kunstgärtner, der ein<br />
vorsichtiger<br />
unmögliche einen allgemeinen Frachttarifabbau.<br />
Ohne Automobilkonkurrenz könnte<br />
eine lOprozentige Tarifermässigung herbeigeführt<br />
werden.<br />
Wie Herr Generaldirektor Dr. Schrafl die<br />
Summe von 36 bis 40 Millionen Franken errechnet<br />
hat, wissen wir nicht. Die hiezu nötigen<br />
Unterlagen wurden an der Oeffentlichkeit<br />
noch nie bekanntgegeben. Es wäre auch<br />
müssig, sich über die Höhe der Summe zu<br />
streiten. Nachdem in der schweizerischen<br />
Automobilindustrie mindestens 50 Millionen<br />
Franken investiert sind und der Wert der<br />
heute in Betrieb stehenden Last- und Gesellschaftswagen<br />
sich etwa auf 224 Millionen<br />
Franken beläuft, 80,000 bis 90,000 Personen in<br />
der Motorfahrzeugindustrie ihren Erwerb finden,<br />
das motorische Nutzfahrzeug besonders<br />
in der Lebensmittelversorgung heute eine ungemein<br />
wichtige Rolle spielt, glauben wir<br />
feststellen zu dürfen, dass trotz der angeblichen<br />
Konkurrenzierung das Lastautomobil<br />
sein Daseinsrecht genügend dokumentiert<br />
hat. Hält die günstige Wirtschaftskoni unktur<br />
an und werden die eingeleiteten Bestrebungen<br />
der Rationalisierung der sphweizerischen<br />
Bundesbahnen eingehalten, die<br />
nach Dr. Schrafl selbst die Rettung der S.<br />
B. B. bedeutet, so wird die Leitung der Bundesbahnen<br />
doch dazu kommen, in nicht allzu<br />
ferner Zeit einen allgemeinen Frachttarifnur<br />
nicht ins Boxhorn jagen lassen. Daneben<br />
gehen wir mit Herrn Generaldirektor<br />
nur nicht ins Boxhorn jagen lassen. Im übri'-<br />
gen gehen wir mit Herrn Generaldirektor<br />
Dr. Schrafl darin einig, dass im Interesse der<br />
Allgemeinheit es zu einer vernünftigen Teilung<br />
des Verkehrs zwischen Automobil und<br />
Eisenbahn kommen muss.<br />
Jede Bewegung hat ihre Licht- und Schattenseiten.<br />
Wir verübeln es Herrn Dr. Schrafl<br />
in seiner Stellung nicht,.wenn er in seinem<br />
Vortrage mehr auf die Schattenseiten, als auf<br />
die grössern Lichtseiten des. Automobils hingewiesen<br />
hat, sind dafür um so erfreuter*,<br />
dass auch in den leitenden Kreisen der Bundesbahnen<br />
man zur Auffassung gelangt ist,<br />
dass es sich heute nicht mehr um die Alternative<br />
«Eisenbahn oder Automobil» handelp<br />
kann, sondern dass es auf ganz natürlichem<br />
Wege zu einer Zusammenarbeit kommen<br />
muss.<br />
Wir glauben zudem nicht, dass die ausgedehntere<br />
Verwendung des Automobils zu einer<br />
Verteuerung der Lebenshaltung führen<br />
wird. Ein abschliessendes Urteil hierüber zu<br />
fällen, wäre wohl verfrüht, da augenblicklich<br />
der Automobilismus sich in grösster Entwicklung<br />
befindet und das Automobil des<br />
« kleinen Mannes » sich je länger desto mehr<br />
den Markt erobert. Fallen zudem die hohen<br />
Benzin- und Automobilzölle, so dürfte weniger<br />
von einer Verteuerung, als von einer Umgestaltung<br />
der Lebenshaltung durch das<br />
Automobil gesprochen werden.<br />
Der Vorstand des Verkehrsvereins Basel,<br />
der sich durch seine Initiative und Arbeitsfreudigkeit<br />
auszeichnet, hat sich wiederum<br />
mit einer Eingabe an den Basler Regierungsrat<br />
gerichtet, zwecks Verbesserung und Rationalisierung<br />
des Basler Tramnetzes. Aus<br />
Mann war, blieb liegen, um den Rest der<br />
Prozession vorüber zu lassen und stand erst<br />
nach einer Weile auf, als keine Renner mehr<br />
erschienen. Er war eine philosophische Natur,<br />
kratzte sich am Ohr und nahm seine<br />
Arbeit wieder auf. Da hatte sich eben wieder<br />
jemand einen Spass gemacht...<br />
Der Küchengarten wurde durch eine hohe<br />
Ziegelmauer abgeschlossen, in der sich eine<br />
Tür befand. Als Mr. Cherry diese von weitem<br />
erblickte, freute er sich, doch war die<br />
Freude nur kurzlebig, denn er fand die Tür<br />
verschlossen. Er schaute sich um und bemerkte<br />
zu seiner Rechten einen kleinen<br />
Schuppen zum Aufbewahren von Gartengeräten,<br />
der an die Mauer angebaut war und ein<br />
schiefes Dach hatte. Obwohl ihn seine verletzte<br />
Hand stark behinderte, gelang es ihm,<br />
sich auf das Dach hinaufzuschwingen und von<br />
dort die Mauer zu erklettern. Auf der anderen<br />
Seite sprang er herab und lief weiter,<br />
eben, als Mikes erhitztes und wütendes Gesicht<br />
über der Mauer erschien.<br />
Dessen Zorn hatte mittlerweile den Siedepunkt<br />
erreicht; denn die Jagd, die er sich so<br />
leicht vorgestellt hatte, hatte bisher keinen<br />
anderen Erfolg aufzuweisen, als ihm den<br />
Mund und die Schuhe mit Erde anzufüllen<br />
und sein linkes Hosenbein an einem Nagel<br />
des Daches zu zerreissen. Er kam gerade<br />
rechtzeitig über die Mauer, um Mr. Cherry<br />
dieser Eingabe interessiert uns besonders die<br />
Feststellung, dass einem gewissen Verkehrsbedürfnis;<br />
auch durch Autobuslinien entsprochen<br />
werden könne. Der Vorstand spricht<br />
sich dahin aus, dass er sowohl für Beibehaltung<br />
der Strassenbahn, als auch für die<br />
Schaf fang von Autobaslinien sei, wogegen allerdings<br />
der Strassenbahn keine unbedingte<br />
Vorzügsstellung eingeräumt werden müsse.<br />
Für den Vorortsverkehr dürfte ohne weiteres<br />
die Einrichtung eines Automobil verkehrs genügen.<br />
Daneben sei aber auch die Einrichtung<br />
eines Autobusdienstes als Teil des Tramunternehmens<br />
mit Einpassung in das Tarifsystem<br />
der Basler Strassenbahnen naheliegend,<br />
da zudem Basel auch einen Bestand<br />
von Autobussen für Spezialzwecke .bedürfe.<br />
Die Eingabe des Vorstandes des Verkehrsvereins<br />
Basel zeugt von Weitblick und richtiger<br />
Erfassung des städtischen Verkehrs;<br />
seine loyale Haltung gegenüber Automobilfragen<br />
ist besonders bemerkenswert.<br />
Der Automobil-Aussenhandel<br />
im Oktober.<br />
Starker Rückgang der Einfuhr, dreifache Erhöhung<br />
de* Ausfuhr gegenüber Oktober 1927.<br />
Die Automobilemfuhr des vergangenen Monates<br />
zeigt gegenüber dem Monat im Vorjahre<br />
einen starken Rückschlag, ist die Summe<br />
doch von Fr. 14,784,742 im Oktober 1927<br />
auf Fr. 5,315,817 im gleichen Monat dieses<br />
-Jahres gesunken^ Mag dieser starke Rückgang<br />
natürlicherweise stark auffallen, so ist<br />
daran zu erinnern, dass letztes Jahr auf 1. November<br />
die erhöhten Automobilzölle in Funktion<br />
traten und dass deshalb im Oktober natürlicherweise<br />
noch so viel als möglich importiert<br />
wurde. Man weiss, dass die offizielle<br />
Statistik<br />
kennt.<br />
folgende neun Kategorien<br />
a) Motorzwei- und -dreiräder ohne Lederüberzug;<br />
b) andere (also solche mit Lederüberzue):<br />
c) Automobile und Chassis im Stückgewicht von<br />
weniger als 800 kg;<br />
d) Automobile und Chassis im Stückgewicht von<br />
800 bis und mit 1200 kg;<br />
e) Automobile und Chassis im Stückgewicht von<br />
1200 bis und mit 1600 kg;<br />
f) Automobile und Chassis im Stückgewicht von<br />
mehr als 1600 kg;<br />
g) Karosserien aller Art für Automobile:<br />
h) Elektrokarren;<br />
i) Traktoren ohne Karosserie.<br />
Eine Klassifizierung dieser Kategorien nach<br />
Ländern ergibt folgende Einfuhrtabelle für<br />
den Oktober <strong>1928</strong>:<br />
um die Ecke laufen zu sehen, und spornte<br />
sich zu seiner stärksten Leistung an.<br />
Aber Mr. Cherry, der mittlerweile so ziemlich<br />
ausgepumpt war und einsah, dass es nur<br />
mehr kurzer Minuten bedürfe, bis ihn sein<br />
Verfolger eingeholt habe, lag hinter der Ecke<br />
auf der Lauer und stellte dem in rasendem<br />
Laufe Daherstürmenden geschickt ein Bein.<br />
Mike machte einen unfreiwilligen Luftsprung<br />
und kam mit solcher Wucht zur Erde nieder,<br />
dass ihm die Sinne schwanden...<br />
Mr. Cherry hielt sich nicht damit auf, ihm<br />
erste Hilfe zu leisten, sondern kroch durch<br />
eine Hecke und ein Dickicht und hoffte, nun<br />
dem Verhängnis entgangen zu sein. Trotzdem<br />
mässigte er seinen Lauf nur wenig und<br />
kam nun an einen Kreuzweg. Wer beschreibt<br />
sein Entsetzen, als er dort zu seiner Rechten<br />
das Gittertor des Parkes von Lindley-Haus<br />
erblickte! Er war im Halbkreis herumgelaufen!<br />
«Ach, hol's der Teufel!» sagte er, zu verzweifelt,<br />
um ordentlich zu fluchen, und setzte<br />
sich wieder in Trab, dabei rechts und links<br />
nach dem erwünschten Seitenpfad ausspähend,<br />
der ihn rascher aus diesen gefährlichen<br />
Gefilden wegführen sollte. Aber dieser Wunsch<br />
sollte nie erfüllt werden, denn bei der nächsten<br />
Wegbiegung kam ihm ein Radfahrer<br />
entgegen und veranlasste ihn, seinen Schritt<br />
bedeutend zu massigen, denn er wolte keine<br />
unnötige Aufmerksamkeit erregen. Der Rad-<br />
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Deutschland a 13 23.36 24.975<br />
b 21 274<br />
0 10 73.02 37.150<br />
d 15 176.17 93.300<br />
e 8 110.71 73.229<br />
f 5 137.80 107.936<br />
g 51 403<br />
h 5 30.81 12.000 349.267<br />
Oesterreich b 6 78<br />
d 4 48.69 38.060<br />
f 8.40 6.466 M.604,<br />
Frankreich a 15 18.48 18.508<br />
b 7. 41<br />
c 10 68.18 29.730<br />
d 62 704.68 294.900<br />
e 19 287.42 205.050 !<br />
f 5 225.92 161.366<br />
g 45 201<br />
1 1 21.76 11.023 720.819<br />
Italien a 1 2.73 2.379<br />
b 2 2.96 2.582<br />
o 20 159.70 71.030<br />
d 16 156.68 75.761<br />
e 34 430.33 239.190<br />
f 1 82.00 72.676<br />
g 29 165 463.783<br />
Belgien a 1 5.78 7.595<br />
b 69 785<br />
d 5 56.08 33.000<br />
e 1 15.18 8.000<br />
f 2 54.78 37.803<br />
g 9 50 87.228<br />
Holland a 6 145<br />
f 32 294 439<br />
Grossbritanien a 34 73.89 68.562<br />
b 5.81 3.449<br />
o 2 9.38 6.200<br />
e 1 13.80 12.000<br />
f 1 33.12 70.412<br />
g 13 91 160.714<br />
Ungarn a 1 20 20'<br />
Kanada i 28 200 200<br />
Vereinig. Staat, a 8 16,23 14.975<br />
b 80 1.000<br />
0 8 62.37 18.800<br />
d 304 3397.91 1.344.530<br />
e 158 2310.94 1.272.100<br />
f 54 1228.92 827.807<br />
g 5.30 3.370<br />
1 I 18.76 6.161 3.488.743<br />
Oktober <strong>1928</strong> a 72 140.54 137.159<br />
b 2 10.60 8.204<br />
c 50 372.65 162.910<br />
d 406 4540.21 1.879.551<br />
e 221 3168.38 1.809.569<br />
f 68 1771.54 1.284.960<br />
g 6.77 4.280<br />
h 5 30.81 12.000<br />
i 2 40.52 17.184<br />
826 10082.02 5.315.817<br />
Oktober 1927 a 179 240.84 220.505<br />
b 7.92 5.425<br />
c/i 2425 28762.07 14.558.812 14.784.742<br />
2604 29010.83<br />
Abnahme der Einfuhren 9.468.925<br />
Unser bester Lieferant bleiben demnach<br />
die Vereinigten Staaten, die von der Einfuhr<br />
allein 65 Prozent bestreiten. Es folgen hernach<br />
Frankreich mit 13,5 Prozent, Italien mit<br />
8,7 Prozent, Deutchland mit 6,5 Prozent,<br />
fahrer kam näher und Mr. Cherrys aristokratisches<br />
Antlitz wurde von einem Zweifel umwölkt,<br />
im nächsten Augenblick wich der<br />
Zweifel einem äusserst beunruhigenden Erkennen.<br />
Er blieb stehen, Hess sich auf ein<br />
Knie nieder und tat, als hätte er einen Schuhriemen<br />
zu binden.<br />
Jedoch die List war vergeblich. Der Radfahrer<br />
hielt neben ihm und stieg ab. Ein Paar<br />
gelbe Schuhe traten in sein Gesichtsfeld.<br />
«Einen Augenblick!», sagte, der Radfanrer.<br />
Mr. Cherry ging seines Weges unbekümmert<br />
fort.<br />
«Ich komme gerade her, um Sie aufzusuchen»,<br />
sagte der Radfahrer und ging neben<br />
ihm. «Wenn ich mich nicht verirrt hätte,<br />
wäre ich schon früher hier gewesen, aber da<br />
hätte ich Sie vielleicht nicht getroffen.»<br />
Mr. Cherry, der nun keine andere Wahl<br />
hatte, blieb stehen und schaute den Sprecher<br />
fremd an.<br />
«Kann ich etwas für Sie tun, lieber Mann?»<br />
Mr. Hicks nickte so heftig, dass ihm sein<br />
zu kleiner, steifer Hut über das rechte Auge<br />
rutschte. Er schob ihn zurück und betrachtete<br />
Mr. Cherry mit geradezu grausamer Befriedigung.<br />
«Ja», erwiderte er. «Sie können mir ein©<br />
gerade Antwort auf eine gerade Frage geben:<br />
Haben Sie mir vor ein paar Tagen einen<br />
falschen Fünfer angehängt oder nicht?»'<br />
(Fortsetzung folgt.)
i<br />
England mit 3 Prozent, Belgien mit 1,6 Prozent,<br />
Oesterreich, Holland, Kanada und Ungarn<br />
mit je 1,1 Prozent. Von den eingeführten<br />
Automobilen stehen diejenigen zwischen<br />
800 und 1000 Kilogramm mit 93,4 Prozent<br />
an der Spitze. Im Monat Oktober des<br />
Vorjahres betrug der Prozentsatz dieser Kategorie<br />
nur 85,6 Prozent.<br />
Was unsere<br />
Ausfuhr<br />
anbelangt, so verteilt sie sich auf 36 Länder<br />
in folgender Reihenfolge:<br />
stück n kg Wert in Fr. Total<br />
Deutschland a 3 126.88 99.659<br />
b 2 70<br />
d 2 20.73 17.669<br />
f 10.98 17.126<br />
g 3.12 1.000 135.324<br />
Oesterreich a 3 6.24 5.062<br />
b 1 1.75 1.700<br />
f 53.61 40.766 47.618<br />
Frankreich a 15 116.65 113.723<br />
f 23.24 38.609 152.332<br />
Italien a 4 6.05 5.697<br />
f 1 83.44 46.268 51.965<br />
Belgien f . 51.60 77.990 77.990<br />
Holland a 3 100<br />
f 1 37.41 21.397 21.497<br />
Grossbritanien a 31 330<br />
f 2 274.37 209.463 209.793<br />
Spanien a 39 662<br />
f 22 798.42 441.442 442.104<br />
Dänemark f 3.70 5.051 5.051<br />
Norwegen f 81 827 827<br />
Schweden a 1 1.38 1.200<br />
f 10.79 13.119 14.319<br />
Finnland f 1.07 892 892<br />
Polen f IS. 12 25.096 25.096<br />
Tschechoslowak. a 2 2.60 2.400<br />
b 1 60<br />
f 124.01 170.817 173.277<br />
Ungarn a 3 4.29 4.200<br />
f 2.49 3.151 7.361<br />
Yougoslavien f 7.89 20.431 20.431<br />
Griechenland f 56 60 60<br />
Kumämen f 8.81 6.200 6.200<br />
Türkei f 4 70 70<br />
Algerien a 1 1.00 1.000<br />
f 2.72 4.930 5.930<br />
Ost-Afrika a 1 72 1.500 1.500<br />
Süd-Afrika a 3 2.82 3.600 3.600<br />
Serbien f 2.64 1.862 1.862<br />
Brit, Indien f 2.54 1.040 1.040<br />
Niederl. Indien a 1 1.48 1.450 1.450<br />
China a 4 100 100<br />
Japan i 90 1.622 1.622<br />
Vereinigt. Staat, f 10.11 24.299 24.299<br />
Kolumbien f 1 27.39 17.854 17.854<br />
Brasilien f 8 314.69 175.795 175.795<br />
Argentinien f 38 509 509<br />
Chili t 11.91 6.580 6.680<br />
Peru a 1 1.46 1.450 1.450<br />
Bolivia f 1 58.01 30.390 30.390<br />
Anstr. Bund f 12 210 210<br />
Ozeanien f 8 68 68<br />
Oktober <strong>1928</strong> a 38 271.24 242.033<br />
b 1 1.78 1.830<br />
d 2 20.73 17.569<br />
f 36 1937.75 1.403.924<br />
g 3.12 1.000 1.666.356<br />
77 2334.62<br />
Oktober 1927 a 5 9.23 10.323<br />
b 54 450<br />
c/i 13 742.86 369.468 380.241<br />
18 752.63<br />
Zuhnahine der Ausfuhren<br />
1.280.115<br />
Unsere Ausfuhr weist demnach gegenüber<br />
dem Monate des letzten Jahres die erfreuliche<br />
Erhöhung von Fr. 1,286,115 auf. Unser<br />
bester Abnehmer bleibt Spanien mit 26,5 Prozent.<br />
Die Ankäufe dieses Landes haben sich<br />
vervierfacht und beziehen sich besonders auf<br />
Autocars und Omnibusse in einem Werte von<br />
Fr. 441,442 gegenüber Fr. 104,000 im Oktober<br />
1927. Nach Spanien folgen England mit 12,5<br />
Prozent, hernach Brasilien mit 10,5 Prozent,<br />
die Tschechoslowakei mit 10,3 Prozent,<br />
Frankreich mit 9,1 Prozent, Deutschland mit<br />
8,1 Prozent, Belgien mit 4,7 Prozent, Italien<br />
mit 3,1 Prozent. Unter den übrigen 28 Ländern,<br />
die zusammen mit 15,8 Prozent an unserer<br />
Ausfuhr partizipieren, übersteigt kein<br />
Posten Fr. 50,000.<br />
Unser hauptsächlichstes Ausfuhrobjekt betrifft<br />
Automobile und Chassis über 1600 kg.<br />
Sie machen von der Gesamtausfuhr 84,2 Prozent<br />
aus gegenüber 55,3 Prozent im Oktober<br />
1927.<br />
Das behaglich-vornehme Interieur des oben abgebildeten<br />
Wochenend-Autos.<br />
Die Stände einiger deutscher<br />
Marken.<br />
Zum ersten Mal hatte man in Berlin Gelegenheit,<br />
den mit grossem Interesse erwarteten<br />
Achtzylinder von Mercedes-Benz zu besichtigen,<br />
der die neueste Nummer, und zwar<br />
eine Glanznummer, des Untertürkheimer Fabrikationsprogrammes<br />
darstellt. Mercedes-<br />
Benz ist mit seinen sämtlichen fünf Personenwagentypen<br />
vertreten, die im kommenden<br />
Jahr hergestellt werden: zwei Sechszylindern<br />
kleineren und mittleren Inhalts, dem neuen<br />
Achtzylinder und endlich zwei Kompressormodellen<br />
mit Sechzylindermotorem darunter<br />
der berühmte SS—Typ von modernster Konzeption.<br />
Die Konstruktionsprinzipien der Unternehmung<br />
sind so bewährt, dass diese keine Veranlassung<br />
hatte, für den Achtzylinderwagen<br />
wesentlich davon abzuweichen. Es lässt sich<br />
daher in dessen Aufbau grosse Uebereinstimmung<br />
mit den bereits bekannten Modellen<br />
finden, doch trägt er unverkennbar den Stempel<br />
des Vervollkommneten und Verfeinerten.<br />
Alle drei kompressorlosen Modelle haben<br />
seitlich stehende Ventile und abnehmbaren<br />
Zylinderkopf. Die siebenmal, beim neuen<br />
Modell sogar neunmal gelagerte Kurbelwelle<br />
ist an jedem unausgeglichenen Arme mit Gegengewichten<br />
versehen, so dass ein absolut<br />
vibrationsfreier Gang gewährleistet ist. Das<br />
Getriebe hat vier Gänge und ist nach der<br />
Kugelschaltung durchgebildet. Das Fahrgestell<br />
weicht im übrigen nicht von dem<br />
Chassis des Dreilitermodells ab. Die Bosch-<br />
Dewandre-Saugbremse des neuen Wagens<br />
übertrifft noch in ihrer Wirkung die sonst verwendete<br />
bewährte Vierradbremse. Bei 4,6 1<br />
Zylinderinhalt gehört der «Nürburg»,soheisst<br />
nämlich das Achtzylindermodell, in die Klasse<br />
der mittleren Wagen. Seine Preislage, die<br />
zwische 14,000 und 17,000 Mark, je nach<br />
Ausführung, schwankt, ist so gehalten, dass<br />
er auch in dieser Beziehung erfolgreich gegen<br />
die ausländische Konkurrenz wird aufkommen<br />
Moderner "Wochenend-Wohnwagen mit Retrenntero<br />
teilung, Kühlanlage<br />
gen 3n-Liter-Modelles, das in den ausländischen<br />
Salons noch dieses Jahr die Honneurs<br />
machen tnusste, den neuen Horch 8 mit<br />
Vierliter-Motor vorgeführt. Auch hier hat sich<br />
di Konstruktion nicht wesentlich verschoben.<br />
Die schräg im Zylinderkopf hängenden Ventile<br />
werden durch Nockenwellen betätigt, die<br />
selbst wiederum von einer horizontalen Welle<br />
und Doppelschneck in Bewegung gesetzt<br />
werden. Durch die Dimensionierung des<br />
Motors auf 73 mm Bohrung und 180 mm Hub<br />
sind die bereits bekannten Vorzüge der<br />
äusserst raschen Reprise und hohen Geschwindigkeit<br />
noch gesteigert worden. Eine<br />
Öldruckschmierung sorgt dafür, dass mittels<br />
eines einzigen Druckes über 30 Schmierstellen<br />
mit Oel versorgt werden. Geradezu<br />
unverwüstlich und absolut zuverlässig ist<br />
di© Bosch - Dewandre - Unterdrückbremse.<br />
Sämtliche Garnituren sind nun verchromt, so<br />
dass deren prächtiger Hochglanz auch den<br />
Unbilden der Witterung standhält.. Das Aeussere<br />
der Horchwagen ist wirklich bestechend<br />
und man erkennt ohne weiteres, dass die Karosserien<br />
von Künstlerhand ausgearbeitet<br />
worden sind. Der Oberbau einer imposanten<br />
Pulltnan-Limousine wurde von einem Professor<br />
der Akademie der Künste entworfen und<br />
weist in seinem Innern jeden erdenklichen<br />
Komfort auf.<br />
Der Opel-Stand lässt von neuem erkennen,<br />
wie führend die Werke in Rüsselsheim auf<br />
dem Gebiete des « Wagens des kleinen Mannes»<br />
geworden sind. Der vierzylindrige Einliterwagen,<br />
ein eigentliches Volksmodell, iiat<br />
hauptsächlich in seinem Aeussern eine sehr<br />
AtTTOMOBTL-RrTVUE<br />
Ein Streifzug durch die Berliner Automobilansstellung<br />
können. Die meisten Modelle, so auch der<br />
kleine Zweiliterwagen, werden mit vervollkommneten<br />
neuen Karosserien geliefert, die<br />
geschmackvoll© und zweckmässige Formen<br />
aufweisen.<br />
Die Horch-Werke haben sich auch an den<br />
kürzlich beendeten Salons von Paris und<br />
London beteiligt und dort mit ihren Ausstellungsobjekten<br />
berechtigtes Interesse erweckt.<br />
Dennoch wollten sie die wirkliche Neuheit für<br />
ihr einheimisches Publikum reservieren und<br />
haben nun in Berlin an Stelle des letztjährigünstige<br />
Wandlung durchgemacht. Wenn<br />
man die Preise, weiche sich ziwschen 2500<br />
und 3000 Mark bewegen, in Betracht zieht,<br />
dann muss auch der technischen Ausrüstung<br />
volles Lob gezollt werden. Das Sechszylindermodell,<br />
das auch in der Schweiz rasch<br />
Eingang gefunden hat, ist in verschiedenen<br />
Chassistypen vertreten. Der kürzere, gedrungene<br />
Rahmen eignet sich hauptsächlich für<br />
den Aufbau des Cabriolets, während das längere<br />
Fahrgestell für die Karosserie des<br />
Reisewagens vorbestimmt zu sein scheint. Bei<br />
1960 cem Zylinderinhalt (64 Bohrung, 100<br />
Hub) leistet der Motor 40 PS an der Bremse.<br />
Aehnlich wie Ford, hat auch Opel als Gegenstück<br />
zu seinem billigen Modell ein Luxusprodukt,<br />
das an der Ausstellung viel bewundert<br />
wird. Es ist dies ein sechslitriger Achtzylinderwagen,<br />
der 110 PS leistet und eine<br />
Geschwindigkeit von gegen 150 km erreicht<br />
Die neunmal gelagerte Kurbelwelle ist durch<br />
Gegengewichte ausbalanciert und Schwingdämpfer<br />
sorgen ebenfalls für absolut stoss«<br />
freien Gang. Der Motor ist in Gummikisssi<br />
aufgehängt. Ueberhaupt wird hier wie anderswo<br />
das Gummi als Lager- u. Polstermaterial<br />
in steigendem Umfang verwendet. So lagert<br />
die ganze Karosserie auf Gummikissen, ebenso<br />
die Federn in ihren Endpunkten und ihrem<br />
Zentrum. Der Motor verfügt über Doppelwrgaser<br />
und die Ventilkammern haben Oelfü!-<br />
lung. Der Wagen liegt sehr tief, was ihm<br />
auch bei Höchstgeschwindigkeiten eine bestechende<br />
Strassenhaltung ermöglicht. Die<br />
Karosserien sind sehr modern gehalten und<br />
gerade in Cabriolets hat der Karossier Vorbildliches<br />
geleistet.<br />
Auf dem Stand der Adler-Werke begegnen<br />
wir neben alten Bekannten auch einem neuen<br />
Vertreter der Adler Standard-Familie, einem<br />
Achtzylinder. Es ist überhaupt erstaunlich, in<br />
welch kurzer Zeit sich die deutschen Konstrukteure<br />
mit Erfolg des Baues von vielzylindrigen<br />
Motoren bemächtigt haben. Der<br />
vierlitrige Achtzylindermotor mit stehenden<br />
Ventilen gestattet Fahrgeschwindigkeiten bis<br />
110 km. Typisch ist auch hier wie bei den<br />
übrigen Modellen die reichliche Verwendung<br />
des Elektronmetalls, dank welcher sich das<br />
Verhältnis zwischen Eigengewicht und Motorleistung<br />
sehr günstig gestaltet. Motor- und<br />
Kardangehäuse, Kolben und Scheibenräder<br />
sind alle aus Leichtmetall hergestellt. Der<br />
Wagen verfügt über Zentralschmierung, die<br />
durch ein einziges Pedal betätigt wird, sowie<br />
Oeldruck-Vierradbremse. Die Lenkung Ist<br />
durch besonders patentierte Konstruktion<br />
gänzlich stoss- und flatterfrei. Die Kurbel-<br />
Wohn- und Schlafraum zu 4 Betten, Küchenabund<br />
Toilette.<br />
welle ist neunmal gelagert und das Differential<br />
weist spezialgefräste Zahnräder im<br />
Kegelschnitt auf. Der bekannte Sechszylinder<br />
steht bezüglich all dieser konstruktiven Details<br />
nicht hinter seinem grösseren Bruder<br />
zurück, einzig sind die Motordimensionen geringer<br />
bemessen und die Kurbelwelle siebenmal<br />
gelagert. Zufolge der ausgiebigen Verarbeitung<br />
von Leichtmetall konnte das Gewicht<br />
des karossierten Wagens auf nur<br />
1350 kg herabgedrückt werden, und dabei<br />
erreicht der Sechszylinder spielend Geschwindigkeiten<br />
von 80 km und mehr. Adler<br />
greift aber auch wieder zurück auf den Vierzylinder,<br />
in welcher Kategorie ebenfalls ein<br />
Neuling lanciert wird. Er soll der Nachfrage<br />
nach dem billigsten Gebrauchswagen gerecht<br />
werden und kann wahrscheinlich unter 5000<br />
Mark abgegeben werden, obwohl er punkto<br />
Ausrüstung und technischer Vervollkommnung<br />
manchem Wagen in höheren Klassen<br />
die Stange hält. Die Wagen sind durchwegs<br />
mit den Ganzstahlkarosserien der Ambi-<br />
Buddwerke ausgerüstet, die dank ihrer enormen<br />
Serienarbeit die Preise entsprechend niedrig<br />
halten können, was sich auch für den<br />
Konsumenten wieder in günstigem Sinne<br />
auswirkt. Einige Fahrzeuge mit- Spezial-<br />
Luxuskarosserie erbringen zwar den Beweis,<br />
dass sich das Adier-Chassis ebenso vorteilhaft<br />
für individuelle Behandlung des Oberbaues<br />
eignet.<br />
Brennabor ist eine der wenigen führenden<br />
deutschen Marken, die sich vom Achtzylinderfieber<br />
noch nicht hat erfassen lassen. Sie<br />
hat vorab im letzten Jahr mit ihren Sechszylindern<br />
bei internationalen Veranstaltungen<br />
durchwegs in erster Linie gestanden, ein<br />
Erfolg, der die Popularität der Wagen lur<br />
noch erhöht hat, weshalb sich die Werkleitung<br />
zu keiner Aenderung im Fabrikationsprogramm<br />
entschliessen konnte.<br />
Der Sechszylindertyp ist in zwei Variation<br />
nen ausgestellt, die sich mit Ausnahme des<br />
Zylinderinhaltes und entsprechend geänderten<br />
Motorausmassen in der Konstruktion wenig<br />
unterscheiden. Beide Motoren weisen<br />
stehende Ventile, Einscheibenkupplung, sowie<br />
Vierganggetriebe mit Kugelschaltung auf. Der<br />
Radstand Ist beim 3-Litermodell um 30 cm<br />
grösser als beim 2 % -Liter- Wagen, was sich<br />
natürlich auch in der Karossierung entsprechend<br />
äussert, indem der grösserc als 5/7-<br />
Plätzer-, der kleinere als 4 ; 5-Plätzer-Wagen<br />
geliefert wird. Die äussere Form hat viel ge«<br />
wonnen durch die abgeänderte Linienführung<br />
des Kühlers. Die beiden Fahrgestelle sind als<br />
Reiselimousine und als Cabriolet karossiort,<br />
die nach eigenen Entwürfen gebaut wurden<br />
und dem Werk alle Ehre machen. Vervollständigt<br />
wird die Kollektion durch den kleinen<br />
lVii-Literwagen, der nach wie vor als<br />
Vierzylinder gebaut wird. Hier begnügt man<br />
sich mit Dreiganggetriebe. Die Ventile .sind<br />
hängend angeordnet, sonst ist die Konstruktion<br />
einheitlich geblieben.<br />
Stoewer hat bereits letztes Jahr den Achtzylinder<br />
auf den Markt gebracht, der in Jen<br />
verschiedensten Ausführungen, als Chassis<br />
u. karossiert vom Zwei- bis zum Sechsplätzer,<br />
sich an der Ausstellung vorteilhaft präsentiert.<br />
Es werden zwei Modelle gebaut, die sich<br />
ebenfalls nur in den Dimensionen unterscheiden,<br />
wobei das eine 2,5 Liter, das andere<br />
4 Liter Zylinderinhalt ergibt. Die Konstruktion<br />
zeichnet sich bekanntlich durch zanlrelche<br />
sorgfältig durchdachte konstruktive<br />
Details aus. Gummi wird auch hier in weitgehendem<br />
Masse zur Lagerung verwendet,<br />
die zusammen mit der weichen Federung ein<br />
geräuschloses Fahren ermöglicht und den<br />
einzelnen Teilen lange Lebensdauer gewährt.<br />
An Karosserien ist eine bunte Sammlung der<br />
gefälligsten Bauarten zu sehen, worunter sich<br />
besonders ein Sportmodell durch schnittige<br />
Linie bemerkbar macht.<br />
Die Zubehör-Industrie.<br />
Unter den neun ausstellenden Pneufirmesn<br />
begegnen wir auch einigen in der Schweiz gut<br />
eingeführten Marken. Die Continental-Reifen'<br />
fabrik zeigt auf ihrem vielbesuchten Stande<br />
alle neuesten Modelle der verschiedenartigsten<br />
Bereifungstypen. In zuvorkommender<br />
Weise wird der Interessent auch über jede<br />
mit der Bereifung zusammenhängende Frage<br />
aufgeklärt, da Continental sich schon lange<br />
mit Erfolg auch das Prinzip des Kundendienstes<br />
zu eigen gemacht hat. Man erkennt bei<br />
der Besichtigung des Standes ohne weiteres,<br />
dass diese Firma die grössten Anstrengungen<br />
macht, um ihre Produkte bezüglich Haltbarkeit<br />
und Zuverlässigkeit ständig weiter zu<br />
entwickeln.<br />
Peters Union hat den ihr zur Verfügung<br />
gestellten Platz durch geschmackvolle, mehrfarbige<br />
Dekoration, deren Effekt eine prächtige<br />
Beleuchtung erhöht, für einen Besuch<br />
Wie am Pariser Salon, üben auch in Berlin die Kleinautos eine besondere Anziehungskraft<br />
was in unserem Falle sehr verständlich ist!<br />
aus;
echt einladend gestaltet. Auf einer ständig<br />
rotierenden Scheibe sind in gefälliger Form<br />
zwei Dutzend verschiedene Pneutypen gruppiert.<br />
Vielbestaunt sind vor allem die Riesenballonreifen,<br />
deren Dimensionen von 44<br />
X 12.00,wohl zu den mächtigsten gehören, die<br />
bis anhin gezeigt worden sind. Die Unternehmung<br />
hat der Produktion der Riesen-<br />
Hochdruck- und Ballonpneus ein besonderes<br />
Augenmerk gewidmet, da durch die stets zunehmende<br />
Automobilisierung der städtischen<br />
Verkehrsmittel die Nachfrage nach geeigneten<br />
Fneus für grossdimensionierte Wagen<br />
ebenfalls dauernd steigt. Neben verschiedenen<br />
andern Modellen hat auch der hochelastische<br />
Kissenreifen eine Profilverbesserung<br />
erfahren. Es ist dies bekanntlich noch<br />
der einzige luftschlauchlose Reifen, der sich<br />
in Deutschland noch im Gebrauch befindet.<br />
Als piece de resistance zeigt die Fa.<br />
R. Bosch A.-G. das schematische Modell<br />
eines Automobilchassis, das mit einer kompletten<br />
elektrischen Ausrüstung versehen ist.<br />
Es veranschaulicht so recht, dass kein Gebiet<br />
der Autoelektrik dem Unternehmen verschlossen<br />
blieb, da sowohl die Licht- und die<br />
Zündanlage, als auch der Anlasser, Scheibenreiniger,<br />
Suchscheinwerfer, Signalhorn, Richtungsanzeiger<br />
etc., die sich alle durch sorgfältige<br />
Konstruktion und präzise Arbeitsweise<br />
auszeichnen, volltsändig eigene und originelle<br />
Produkte dieser Weltfirma sind. Auch in interessantne<br />
Neuheiten.wie Stopplampe, Bosch-<br />
Winker, am Schaltbrett montierbare Lämpchen<br />
für die Lade- und Oelkontrolle, bietet<br />
der Stand viel Sehenswertes.<br />
Es erfüllt den Schweizer mit besonderer<br />
Genugtuung, dass auch seine einheimische<br />
Industrie hier massgebend vertreten ist durch<br />
die Scintilla A.-G. Solotlmrn. Die zur Schau<br />
gestellten Magnete mit automatischer Zündmomentverstellung<br />
haben sowohl in der Aviatik,<br />
als im Automobilwesen einen internationalen<br />
Ruf. Dieser Magnet, der viel zur Verdrängung<br />
der Batteriezündung beigetragen<br />
hat, ist bekannt durch seine grosse Dauerhaftigkeit<br />
und zuverlässige Präzision. Beim<br />
Anlassen unter den ungünstigsten Verhältnissen,<br />
bei niedrigster Tourenzahl des Motors,<br />
zeugt der Scintilla-Magnet unfehlbar seine<br />
Funken. Die Scheinwerfer aller Grossen,<br />
welche den nämlichen Werken entstammen<br />
und mit einer besonderen Abblendvorrichtung<br />
ausgerüstet sind, vermögen dank ihrer Zweckmässigkeit<br />
und sauberen Ausführung mit Erfolg<br />
gegen die mächtige Konkurrenz auf dem<br />
Weltmarkt anzustreben.<br />
Originelle Aufmachung zeigt der Stand der<br />
Osram-Gesellschaft, welche durch farbig aufleuchtende<br />
Lichtarchitektur und reich bestrahlte<br />
Schildflächen den Besuchern den<br />
Weg zu ihren Ausstellungsobjekten zeigt. In<br />
einer grossen, plastischen Auto-Illustration<br />
Jeuchten in regelmässiger Reihenfolge abwechselnd<br />
alle jene Stellen auf, die für die<br />
Installation von Lampen.in Betracht kommen.<br />
IJJach dieser instruktiven Zusammenstellung,<br />
welche durch Transparente mit erläuterndem<br />
Te.xJ ergänzt wird, sind im Auto total etwa<br />
20 Lampen notwendig.<br />
Zahlreiche durchleuchtete Diapositive geben<br />
eine anregende Orientierung über die Fabrikation<br />
und die Verwendungsmöglichkeiten<br />
der Osram-Auto-Lampen. Besonderes Gewicht<br />
legt die Firma darauf, die sorgfältig<br />
durchdachte innere Konstruktion der bekannten<br />
Biluxlampe, sowie deren grosse Widerstandsfähigkeit<br />
auch gegen beträchtliche Erschütterungen<br />
zu demonstrieren. Die Wirkungsweise<br />
dieser Lampe, welche eine wertvolle<br />
Lösung des Abblendungsproblems darstellt,<br />
wird am Stand ebenfalls vorgeführt und<br />
überzeugt den Automobilisten von der Trefflichkeit<br />
der Lampe.<br />
Die A.-G. der Eisen- und Stahlwerke G.<br />
Fischer hat zwar keinen eigenen Stand belegt,<br />
doch ist das von ihr hergestellte GF-<br />
Simplex-Rad sehr zahlreich an den verschiedensten<br />
Wagen schwereren Kalibers vertreten.<br />
Dieses aus erstklassigem Elektrostahlguss<br />
produzierte Speichenrad besteht aus<br />
Radstern, abnehmbarer, geteilter Felge mit<br />
Dichtungsband, sowie einigen Sicherungskeilen.<br />
Dank seiner absoluten Betriebssicherheit<br />
und der Einfachheit der Montage gehört das<br />
Simplexrad bei schweren Wagen immer mehr<br />
zur regulären Ausrüstung. Die Fischerwerke<br />
beliefern die Automobilindustrie aber noch<br />
mit weiteren hochwertigen Teilstücken, die<br />
wegen ihrer unbestrittenen Qualität von führenden<br />
Marken weitgehend verwendet werden.<br />
Nennen wir nur die Hinterradachsen in legiertem<br />
Auto-Spezial-Elektrostahlguss, oder die<br />
aus dem nämlichen Stahlguss hergestellten<br />
Bremstrommeln, bei welchen Rippen für eine<br />
erhöhte Kühlung sorgen, oder Differentialgehäuse,<br />
Traversen, Getriebkasten, die alle<br />
aus dem nämlichen hochwertigen Material geschaffen<br />
werden.<br />
(Schluss siehe Seite 4)<br />
100.000 Mitglieder. Der A.D.A.C. (Allgemeiner<br />
Deutscher Automobilclub) hat dieser<br />
Tage das hunderttausendste Einzelmitglied<br />
aufgenommen. Der A.D.A.C. hat seinem Namen<br />
den Zusatz gegeben: «Reichsverband<br />
der Kraftfahrbesitzer». :—:<br />
Alpenfahrt und Klausenrennen<br />
Nume nid geprangt!<br />
Wie bekannt sein dürfte, hat die A. I.<br />
A. C. R. als Zeitpunkt der Alpenfahrt 1929<br />
den Monat August bestimmt, es der Vereinbarung<br />
zwischen den organisierenden<br />
Ländern überlassend, das genaue Datum festzulegen.<br />
Nun bringt der A. C. F. (beabsichtigt<br />
Frankreich ernstlich, an der nächsten Alpenfahrt<br />
mitzuhalten? oder dann, warum bringt<br />
es als erstes Land die Meldung?) die Nachricht,<br />
dass die Alpenfahrt vom 12.—17. August<br />
stattfinde.<br />
Vielleicht ist es uns gestattet, darauf aufmerksam<br />
zu machen, dass am 17. und 18. August<br />
das Internationale Klausenrennen zum<br />
Austrag gelangt und daran anschliessend die<br />
Automobilwoche von St. Moritz. Ob die Saison<br />
nicht lange genug ist, um eine günstigere<br />
Verteilung der Veranstaltungen vorzunehmen?<br />
Man sollte es meinen!<br />
Unser s.-Mitarbeiter schreibt hierzu:<br />
Es ist wohl anzunehmen, dass die Nationale<br />
Sportkommission des A. C S. alles tun<br />
wird, um einer solchen Datenkollision vorzubeugen.<br />
Und zwar sollten die beiden Veranstaltungen<br />
derart anberaumt werden, dass<br />
zwischen beiden mindestens acht Tage Zeit<br />
liegt, damit die Fahrer so Gelegenheit haben,<br />
ihre Wagen wieder in möglichst tadellosem<br />
Zustand für die zweite Veranstaltung bereitzustellen.<br />
Es hat sich gerade dieses Jahr gezeigt,<br />
dass die Unterkunftsfrage bei der Mitte August<br />
abgehaltenen Alpenfahrt in einzelnen<br />
Orten sehr schwer zu lösen war (Belluno)»<br />
weil die verfügbaren Hotels mitten in der<br />
Hochsaison noch stark besetzt waren. Es<br />
wäre daher in dieser Hinsicht sehr angezeigt,<br />
wenn die Alpenfahrt noch weiter hinausgerückt<br />
und mehr gegen Ende August hin verlegt<br />
würde. Man wird zwar einwenden, dass<br />
die Tage gegen Ende August bereits erheblich<br />
kürzer werden und dies besonders einen<br />
möglichst frühzeitigen Start der einzelnen<br />
Tagesetappen hindert, anderseits ist aber<br />
auch zu berücksichtigen, dass Ende August<br />
die Frequenz der Alpenstrassen eine viel geringere<br />
ist und so der internationale Reiseverkehr<br />
durch die Abhaltung der Alpenfahrt<br />
weniger behindert wird. Zudem ist in den<br />
letzten August- oder ersten Septembertagen<br />
meist mit einer Schönwetterperiode in den<br />
AUTOMOB L-REVUE<br />
Alpengegenden, und speziell im Dolomitengebiet,<br />
zu rechnen.<br />
Es wäre wohl sehr zu wünschen, wenn<br />
rechtzeitig die nötigen Schritte für eine Vermeidung<br />
der Datenkollision betreffend Klausenrennen<br />
und Alpenfahrt getan würden, damit<br />
keine der beiden Veranstaltungen hiedurch<br />
irgendwie eine Beeinträchtigung erfährt.<br />
Es wäre hiebei ferner auch noch auf<br />
das St. Moritzer Automobil-Meeting gebühren<br />
Rücksicht z unehmen, das, wie seinerzeit<br />
verlautet wurde, im Anschluss an das Klausenrennen<br />
abgehalten werden sollte, und<br />
zwar mit Beginn am darauffolgenden Mittwoch.<br />
Nachdem der nationale Automobilsportkalender<br />
der Schweiz nächstens Jahr<br />
kaum mehr als vier oder fünf offene Veranstaltungen<br />
zählen dürfte, sollte alles getan<br />
werden, um diesen Konkurrenzen eine möglichst<br />
grosse Teilnehmerzahl zu sichern.<br />
Die Sternfahrt von San Remo. San Remo<br />
hat mit seiner Sternfahrt einen internationalen<br />
Erfolg erzielt. Insgesamt erreichten<br />
130 Wagen die zur Feier des Tages am<br />
Sonntag in südlichstem Blau strahlende<br />
Stadt. Den Rekord behauptete die Stadt Turin<br />
mit 44 Wagen; es folgten Mailand mit 20,<br />
Genua mit 17 Wagen. München hatte 28 Wagen<br />
gestartet, wovon jedoch nur ein Bruchteil<br />
einlief, da die Kolonne am Gotthard vom<br />
Schneegestöber aufgehalten wurde. Zw^i<br />
Fahrer beklagten sich über Vernachlässigung<br />
durch französische Kontrollstationen.<br />
Die Rangliste sieht A. Kroes (Steyr) ÜUS<br />
Stockholm, mit 3350 km in 158 Std. 40 Min.<br />
30 Sek., Major Urdareanu (Fiat) aus Bukarest<br />
mit 3007 km in 120 Std. 16 Min. 48 Sek., Pappone<br />
(Oakland) aus Neapel mit 897 km öOO<br />
in 30 Std. 07 Min., Colleoni (Bianchi) aus<br />
Bergamo mit 346 km in 9 Std. 55 Min., und<br />
Mme Caudano (Ceirano) aus Turin mit 225<br />
km in 5 Std. 38 Min. 15 Sek. an erster Stelle.<br />
Der gefeiertste Sieger war indessen Achille<br />
Varzi,' der die Strecke Mailand-San Remo in<br />
4 Std. 44 Min. 10 Sek. zurücklegte. Er startete<br />
in Mailand gleichzeitig mit dem Pallmann-Express<br />
und erreichte San Remo 1 Std.<br />
28 Min. 50 Sek. vor dem Zuge. v.<br />
Die Coupe de VArmistice. Am letzten Sonntag<br />
fand als (endgültiger?) Abschluss der<br />
französischen Sportsaison der siebente Austrag<br />
der Coupe de l'Armistice statt. Trotz<br />
regnerischer Witterung gesellte sich zum beträchtlichen<br />
Nennungserfolg von 114 Startenden<br />
ein schöner sportlicher Erfolg. Die Lorbeeren<br />
des Tages holte sich Bugatti mit<br />
Gosta de Beauregard einerseits und Tracta<br />
Tlrcstotic<br />
LUFTSCHLÄUCHE<br />
LANGE LEBENSDAUER UND<br />
HOHE WIDERSTANDSFÄHIGKEIT<br />
Zur Fabrikation von Firestone-Schläuchen wird die<br />
beste Gummi-Qualität, die auf dem Markte erhältlich<br />
ist, verwendet.<br />
Der Welt grösste Fabriken, mit allen Errungenschaften<br />
der Neuzeit ausgestattet, garantieren für<br />
höchste Leistungsfähigkeit.<br />
Lassen Sie sich das nächste Mal von Ihrem Händler<br />
Firestone-Schläuche montieren.<br />
Mit Firestone-Schläuchen am meisten Kilometer<br />
per Franken.<br />
anderseits. Siran auf Yrsan, sowie Pescay,<br />
klassierten sich ehrenvoll. v.<br />
Festlicher Abschluss der Alpenfahrt. Der<br />
A. C. von Mailand, einer der Hauptorganisatoren<br />
der diesjährigen Alpenfahrt, beabsichtigt,<br />
die Verteilung der Alpenbecher, Plaketten<br />
und Medaillen in Mailand festlich zu<br />
begehen und dazu sämtliche Organisatoren<br />
und Konkurrenten einzuladen. Für diejenigen<br />
Konkurrenten, die an der Feier nicht teilnehmen<br />
können, ist die Ueberreichung an die<br />
sportlichen Instanzen ihres Landes vorgesehen.<br />
Wieder ein Raketenwageti. Nächsten Sonntag<br />
führt der Düsseldorfer Ingenieur Volkart<br />
auf der Avus-Bahn bei Berlin eine neue Raketenwagen-Konstruktion<br />
vor. Eine Entzündung<br />
sämtlicher Raketen auf einmal ist bei<br />
diesem Typ ausgeschlossen. Bekanntlich<br />
wurde der Valier-Raketenwagen bei seinem<br />
letzten Versuche aus diesem Grunde zerstört.<br />
Das Publikum ist zu der Vorführung<br />
zugelassen. Beharrlichkeit führt zum Ziel...<br />
ÄV<br />
*T<br />
Der Flugplatz der Bundesstadt.<br />
Der Berner Grosse Rat schenkte dieser<br />
Tage der Flugplatzfrage ein Viertelstündchen<br />
Aufmerksamkeit. Eine Stimme aus des Rates<br />
Mitte — sie verdient es, erwähnt zu werden,<br />
es war Grossrat Raaflaub — fand es an der<br />
Zeit, wieder .einmal die Tatsache in Erinnerung<br />
zu rufen, dass alle grossen Schweizerstädte<br />
mit beträchtlichen Aufwendungen den<br />
Ausbau ihrer Flugplätze rastlos förderten.<br />
Man habe sich in Bern wohl von der Notwendigkeit<br />
überzeugen lassen, einen Flugplatz<br />
anzulegen, was der Landerwerb im Belpmoos<br />
bekräftige, scheine sich indessen nicht bewusst<br />
zu sein, dass zu einem Flugplatz noch<br />
mehr gehöre, sintemalen man (wie schüchtern<br />
das bemerkt wird!) es-sich letzten Endes<br />
um die Bundesstadt handelt! Nun, den Ehrgeiz,<br />
Luftzentrum zu werden, kann man nicht<br />
haben noch verlangen, indessen dürfte es<br />
weitsichtig sein, sich dem Flugnetz anzugliedern,<br />
ehe die Entwicklung über Bern einfach<br />
hinweggehe. Zum Beispiel könnten Alpenflüge<br />
ausgeführt werden, Jungfraulandungen<br />
usw. Aber — Endes des Liedes — es kostet<br />
Geld. Ist es nicht mehr als recht und billig,<br />
dass der Kanton seinen Teil beisteuert? Der<br />
Interpellant beantragte den gewiss bescheidenen<br />
Kredit von 30,000 Franken zum Ausbau<br />
des Flugplatzes Belpmoos.<br />
Der Enthusiasmus von Raaflaub wurde<br />
keineswegs einmütig geteilt, noch weniger auf<br />
den Kredit eingetreten. Da stellte sich heraus,<br />
dass man im Kanton Bern noch andere<br />
Flugplätze besitze, Biel und Thun. Ein kantonaler<br />
Kredit könne nur bewilligt werden,<br />
wenn die Verhältnisse im ganzen Kanton berücksichtigt<br />
würden usw. Was will man, es<br />
soll eine dreissigjährige Frist bestehen, sich<br />
zu derartigen Begehren schriftlich zu äussern.<br />
Schliesslich erklärte sich der Interpellant<br />
bereit, seinen Antrag zurückzuziehen,<br />
wenn die Regierung in der nächsten Session<br />
ihren Bericht darüber abgebe.<br />
Was blieb ihm anderes übrig... Bei dreissigjähriger<br />
Frist!<br />
xi.<br />
Keine Automobilausstellung während der<br />
Mailänder Messe. Die wie üblich während<br />
der Messe stattfindende Sonderausstellung<br />
für Automobile ist auf höheren Befehl abgesagt<br />
worden. Der einzige italienische Automobilsalon<br />
des Jahres 1929 ist somit der II.<br />
internationale Salon von Rom, welcher am<br />
30. Januar als erste Ausstellung des Jahres<br />
seine Tore öffnet. Die Fiatwerke, welche<br />
an der Mailändermesse einen eigenen Pavillon<br />
besitzen, werden dort lediglich Nutzfahrzeuge<br />
ausstellen. Für den Palazzo delle Sport ist<br />
eine Nutzwagenschau autorisiert worden.<br />
Neue Markierung der österreichischen<br />
Bahnübergänge. Infolge der häufigen Autounfälle<br />
an den Bahnübergängen hat das<br />
Bundesministerium für Handel und Verkehr<br />
angeordnet, dass alle bisher schwarz-weiss<br />
gestrichenen Schlagbäume an den Bahnübergängen<br />
einen rot-weissen Anstrich erhalten.<br />
Auch die Warnkreuze, Vorkreuze und<br />
Warnpfähle werden rot-weiss gestrichen.<br />
Motorfahrzeug-Expertise. Einem Postulat<br />
der Staatswirtschaftskommission nachkommend,<br />
soll für den Kanton Schwyz nunmehr<br />
eine hauptamtliche Stelle eines kantonalen<br />
Experten für Prüfung von Motorfahrzeugen<br />
und Führern geschaffen werden. Diese Stelle<br />
ist bereits im Amtsblatt zur freien Bewerbung<br />
ausgeschrieben.<br />
Fussgänger-Wegweisertafeln. Also heisst<br />
die etwas langgeratene Bezeichnung für Tafeln,<br />
die den Fussgänger auf Fusspfade und<br />
Abkürzungen aufmerksam machen soll, um<br />
eine möglichst weitgehende Entlastung der<br />
Hauptstrasse zu erzielen. Eine ganze Reihe<br />
dieser Tafeln gelangen versuchsweise bei<br />
Lindau am Bodensee zur Aufstellung. Die<br />
deutschen Automobilisten planen, sie nach<br />
und nach in ganz Deutschland einzuführen.
AUTOMOBIL-REVUE<br />
Die Zubehörindustrie am Berliner<br />
Automobil-Salon.<br />
(Schluss von Seite 3)<br />
Wer kennt nicht die Firma Zeiss, deren<br />
Ruf als Werk für optische Apparate internationalen<br />
Klang hat? Sie hat sich vor Jahren<br />
schon mit der Produktion von Autozubehör<br />
beschäftigt und ist auch hier rasch die<br />
Stufenleiter des Erfolges emporgestiegen.<br />
Unter den verschiedenen Scheinwerfer-Ausführungen<br />
verdient vor allem der neue Zesdops<br />
besonderes Interesse. Wie alle seine<br />
Artgenossen ist er mit dem bekannten rückseitig<br />
versilberten Kristall - Parabolspiegel<br />
ausgestattet. Die Abblendung erfolgt durch<br />
ringverspiegelte Biluxlampen. Sehr beachtenswert<br />
ist der Spannringverschluss des Abschlussglases,<br />
sowie die eingebaute Positionslampe<br />
für Standlicht. Der hochglanzvernickelte<br />
Scheinwerfer ist auf den so beliebt<br />
gewordenen Stutzen befestigt. Daneben findet<br />
der Besucher eine glänzende Kollektion<br />
von Parklampen mit Rillenabschlussscheibe,<br />
Suchscheinwerfer, welche für Nachtfahrten<br />
fast unentbehrlich geworden sind, sowie die<br />
für Spezialfahrzeuge bestimmten Scheinwerfer.<br />
Endlich ist die reichhaltige Ausstellung<br />
durch die verschiedenen Modelle des Richtungsanzeigers<br />
Contax ergänzt, der ebenfalls<br />
aus den Zeisswerkstätten stammt und von<br />
Verkehrstechnikern bestens empfohlen ist.<br />
Die AEG ist mit einer Reihe von Metall-<br />
Halberzeugnissen an der Ausstellung vertreten.<br />
Hier findet man Pressteile aus verschiedenen<br />
Leichtmetallegierungen, Motorgehäuse<br />
aus Sandguss-Aluminium, das geräuschlos<br />
laufende Zahnrädermaterial Novotext,<br />
das hauptsächlich für profilgepresste<br />
Räder zum Steuerungsantrieb verwendet<br />
wird. Automobilkabel, einbaufertige Kabelsätze<br />
werden ebenfalls ausgestellt. Neu für<br />
manchen Beschauer sind wohl die Gewebegelenkscheiben,<br />
welche aus Gummiplatten bestehen<br />
und zur Uebertragung der Motorkraft<br />
auf die Hinterachse dienen. Aus Gummi werden<br />
auch Kupplungseinsätze hergestellt, die<br />
wesentlich zum geräuschlosen Fahren des<br />
Wagens beitragen und sich dank ihrer geringen<br />
Abnützung und grossen Genauigkeit<br />
bestens bewährt haben.<br />
Die auch bei uns vielverwendeten Nelson-<br />
Bohnalitekolben finden sich auf dem Stand<br />
der deutschen Lizenzfirma wieder. Der aufmerksame<br />
Beobachter wird aber auch bei<br />
seinem Rundgang durch die Automobilstände<br />
zahlreiche Marken antreffen, die den Bohnalitekolben<br />
eingebaut haben. Der Vorzug dieser<br />
Kolben besteht bekanntlich darin, dass<br />
sie dank ihrer besonderen Konstruktion die<br />
Qualitäten, welche sich zum Teil beim früheren<br />
Gusskolben, teilweise beim Leichtmetallkolben<br />
fanden, vereinigen. Die starke Ausdehnung<br />
unter dem Einfluss der Hitze wird<br />
durch eingebaute Sperrplatten verhindert. Der<br />
Kolben ist übrigens mit Horizontalschlitzen<br />
versehen, die eine Ausdehnung des Schaftes<br />
ebenfalls paralysieren. Durch diese Hitze<br />
beständigkeit des Kolbens kann er bei kleinstem<br />
Spiel eingebaut werden, wodurch die<br />
Motorleistung natürlich wesentlich gesteigert<br />
wird. Ueberhaupt trägt der Bohnalitekolben<br />
viel zum weichen Gang und der langen Lebensdauer<br />
des Motors bei.<br />
Zum Kontrollwesen im Kanton Bern schreibt<br />
man uns: «Vor einiger Zeit ging durch die Automobil-Presse<br />
die Mitteilung, dass der Polizeidirektor<br />
des Kantons Bern erklärt hätte, es existierten keine<br />
geheimen Kontrollen mehr. Die Ueberwachung des<br />
Verkehrs geschähe viel mehr nur noch offen und<br />
durch Polizisten "in Uniform.<br />
Nach den in den letzten Wochen von mir gemachten<br />
Erfahrungen aber scheint es. dass in der<br />
erwähnten Mitteilung die Wahrheit nicht enthalten<br />
war oder dass der Herr Polizeidirektor an sehr<br />
schlechtem Gedächtnis leiden muss.<br />
Es stimmt, dass offene Kontrollen ausgeführt<br />
werden. Innert 8 Wochen wunde ich auf der Strasse<br />
Langenthal-Born zweimal von einem Polizisten in<br />
Uniform, das eine Mal in einem Dorfe, da« andere<br />
Mal auf offener Strecke -angehalten und musste<br />
meine Papiere vorweisen. Gegen diese Kontrolle<br />
wird kein -vernünftiger Mensch etwas einzuwenden<br />
haiben. Traurig an der ganzen Geschichte ist aber<br />
die Tatsache, dass zu gleicher Zeit in einer der der<br />
offenen Kontrolle naheliegenden Ortschaft eine geheime<br />
Ueberwacbumg stattfand. Das erste Mal blieb<br />
dabei einer meiner Verwandten 'hängen, das zweite<br />
Mal war ich der Leidtragende.<br />
Die Polizeidirektion überlegt als», folgender*<br />
massen:<br />
Wenn ein Automobilist die offene Kontrolle pas J<br />
siert hat, nimmt er an, er laufe kein weiteres Risiko<br />
mehr und beachtet demgemäss die gesetzlichen Bestimmungen<br />
vielleicht nicht so genau, wie er es getan<br />
hätte, wenn die offene Kontrolle nicht stattgefunden<br />
hätte. Die Polizeidirektion rechnet damit<br />
und nützt diese Gleichgültigkeit reichlich aus.<br />
Es wäTC wahrhaftig höchste Zeit, dass bei den<br />
massgebenden Stellen endlich einmal ein Mindestmass<br />
von Vernunft Einiehr hielte.»<br />
Ein guter Fahrer-braucht die Bremsen so<br />
wenig als möglich. Er reguliert die Geschwindigkeit<br />
mit dem Gaspedal und erkennt durch<br />
angestrengte Aufmerksamkeit die Gefahren<br />
immer zur rechten Zeit.<br />
Wir geben hiermit bekannt, dass wir die Vertretung der CHRYSLER-<br />
Wagen für die Kantone Zürich, Luzern, Zug, Äargau (ostwärts Bözberg),<br />
Schafihausen, Uri, Schwyz und Unterwaiden der mit einem Aktienkapital von<br />
Fr. 500,000 neu gegründeten<br />
Automobil und Motoren A.-G.<br />
ZÜRICH<br />
übertragen haben.<br />
Es ist uns eine grosse Genugtuung, Ihnen mitzuteilen, dass Herr Dipl.<br />
Ing. JACQUES TSCHUDI, der bereits seit 4 Jahren für unsere Marke tätig<br />
ist, als Delegierter des Yerwaltungsrates der genannten Gesellschaft deren<br />
Leitung übernimmt.<br />
Der bisherige Ausstellungsraum Bahnhofstrasse 10 und die Werkstätten<br />
Dufourstrasse 201 sind von der neuen Gesellschaft übernommen worden.<br />
CHRYSLER MOTOR CARS<br />
ANTWERPEN-DETROIT
- 1028<br />
JTOMOmT -RFVIJE<br />
Die vorgeschlagen«, Identitätsplakette des A. C. S.,<br />
Ton der an der letzten Direktionskomiteesitzung die<br />
Bede war (vide Auto-Revtie No. 05)<br />
Erleichterungen für Reisen nach<br />
Deutschland.<br />
Das Zentral-Sekr. des A.C.S erhielt vom<br />
eidg. Polizei- und Justizdepartemerit eine<br />
Mitteilung, aus welcher hervorgeht, dass die<br />
Reichsregierung die nötigen Anweisungen<br />
gegeben hat, damit schweizerische Automobilisten,<br />
die über Bregenz-Ziegelhaus-Lindau<br />
oder über Hohenweiler-Niederstatifen-Mellatz<br />
nach Deutschland fahren, die aus dem<br />
deutsch-schweizerischen Abkommen vom 20.<br />
Juni <strong>1928</strong> erwachsenden Vorteile gemessen<br />
können.<br />
Bisher waren die schweizerischen Automobilisten,"<br />
welche obige Strassen für die<br />
Reise nach Deutschland benutzten und folglich<br />
an den österreichisch-deutschen Grenzzollstellen<br />
deutsches Öebiet betraten, zum Bezug<br />
der deutschen Steuerkarte Verpflichtet,<br />
weil das Abkommen vom 20. Juni <strong>1928</strong> sich<br />
nur auf den direkten Grenzübertritt zwischen<br />
der Schweiz und Deutschland bezieht.<br />
Diese Massnahme stellt das Resultat zahlreicher<br />
Schritte des A. C. S. dar» der bei<br />
dieser Gelegenheit vom Polizei- und Justiz-<br />
Departement in wohlwollendster Welse unterstützt<br />
wurde.<br />
Da die erwähnten Anweisungen bereits<br />
Mitte Oktober vom Reich gegeben wurden,<br />
brauchen Schweizer Automobilisten beim<br />
Uebertritt auf deutschen Boden an den<br />
österreichisch - deutschen Grenzfcollstellen<br />
schon jetzt keine Steuerkarte mehr zu lösen.<br />
A. C. S. SEKTION BERN.<br />
Ballonverfolgung. Die Sportkommission teilt inii,<br />
dass wegen mangelnder Beteiligung und vorgerückter<br />
Jahreszeit die Ballonverfolgung leider endgültig<br />
auf nächstes Frühjahr verschoben werden, muss.<br />
A. C. S. SEKTION HAUENSTEIN. (Korr.) Die<br />
ordentliche Generalversammlung unserer Sektion<br />
vom 24. Mars abhin hatte beschlossen. Im Spätherbst<br />
einen Familien-Abend in zwanglos-einfachem Rahmen,<br />
wenn möglich in Schönenwerd, abzuhalten,<br />
dafür dann aber in Verbindung mit der nächsten<br />
ordentlichen Generalversammlung einen Herren-<br />
Abend durchzuführen. Da nun am längst vorgesehenen<br />
Datum der einzige trössere Saal In Schönenwerd,<br />
das Casino, leider nicht frei und die Verschiebung<br />
auf ein-tn andern Tag infolge der vieten<br />
andern Anlässe nicht möglich ist, so findet dieser<br />
Clubabend nunmehr nächsten Samstag, den 17. November<br />
<strong>1928</strong>, im Aarhof-Saale zu Ölten statt. Es<br />
sind dazu alle Mitglieder mit ihren Angehörigen<br />
eingeladen, so daas ein recht zahlreicher Besuch erwartet<br />
werden darf.<br />
Um das Angenehme mit dem Nützlichen au verbinden,<br />
toll der Aibend durch einen sehr interessanten<br />
and lehrreichen Lichtbilder-Vortrag des Herrn<br />
Ingenieur Schwarz, Chef der Kantonalen Motorfahrzeugkontrolte<br />
Zürich, über «Ursachen und Verhütung<br />
von Verkehrsunfällen» eingeleitet werden.<br />
Der durch 150 Lichtbilder erläuterte Vortrag musste<br />
bekanntlich in deT Sektion Zürich A. C. S. infolge<br />
grossen Andranges zweimal gehalten werden und<br />
verdient daher seitens unserer Mitglieder erst recht<br />
alles Interesse und vollzähligen Besuch, denn er<br />
bietet aus der Praxis wertvolle Belehrung für die<br />
Praxis.<br />
Der Beginn ist auf punkt 8 Uhr SO abends angesetzt.<br />
Im zweiten Teile des Abends sollen Unterhaltung<br />
und Tanz zu ihrem Rechte kommen. Das<br />
Unterhaltungskomitee ist an der Arbeit, stellt aber die<br />
Bitte: Wer durch originelle, fröhliche Darbietungen<br />
zum guten, frohen Gelingen des Clubabends beitragen<br />
kann, mag sich bereithalten und dies vorher<br />
oder am Abend selber dem Chef des Geselliegn,<br />
Herrn Dr. Hans Herzog, Zahnarzt, mitteilen. Der<br />
Familien-Abend soll nicht ballinässigen, sondern<br />
zwanglos- gemütlichen Charakter haben. Dr. H. M.<br />
AUTOSEKTION ST. GALLEN - APPENZELL<br />
DES T. C. S. Ortsgruppe Rorschach. Die Ortsgruppe<br />
Rorschach des T.C.3. veranstaltete am 28 Oktober<br />
eine Herbst-Familienausfahrt nach Weinfelden. Die<br />
Abfahrt wurde auf Mittag 12 Uhr 30 bestimmt. Um<br />
11 Uhr bat die Kommission trotz Regen beschlossen,<br />
die Fahrt abzuhalten. Des unsiebern Wetters wegen<br />
haben sich leider nur 7 Wagen eingefunden und mit<br />
einer kleinen Verspätung ging's über Romanshorn<br />
Kreuzungen zu. Das Wetter besserte sich zusehends<br />
nnd bald war die prächtige Henbstlandschaft von<br />
der Sonne vergoldet. Die Wälder boten ein buntes<br />
Bild und als wir die Höhe von «Wäidi» erreichten,<br />
öffnete sich den Teilnehmern ein wunderbarer Anblick<br />
auf das Thurtal. In der Ferne grüssten deT<br />
Säntis und die Churfirsten In kleinen Abständen<br />
»02 die Kolonne gegen Märstätten, and um 3 Uhr<br />
erreichten wir Weinfelden, wo sich im Hotel Krone<br />
bei Musik und Tanz bald eine fröhliche Stimmung<br />
entwickelte. Das Doppelquartett des Männerchors<br />
Helvetia erfreute die Teilnehmer mit einigen Liedern<br />
Der Hotelier bot den Gästen reiche Vesper-<br />
Auswahl, 60 dass jeder auf seine Rechnung kommen<br />
durfte. Das« der Ottenberger schon zu sauer,<br />
und der Maienfelder zu «pfeffrig» war. wurde nur<br />
nebenbei bemerkt; Um 5 Uhr setzte sich die Gesellschaft<br />
wieder in Bewegung, Richtung Bischofzell,<br />
Gossau, St. Gallen. Rorschach. Zwischen Kradolf<br />
und Bischofzeil waren die Teilnehmer Zeusen eines<br />
Unfalles, der leicht schwerere Folgen hätte tragen<br />
können. Ein Heilsarmeesoidat in Uniform fuhr mit<br />
seinem Harley-Seitenwagen mit der ganzen Familie.<br />
total 7 Köpfe, neben der Strasse auf einen Kieshaufen.<br />
wobei der ganze «Inhalt» ausgeleert wurde<br />
Dieser schlimm aussehende Sturz verlief zum Glück<br />
sehr rut ab und ohne einen Tropfen Blut. Der<br />
kleinste Inassse zählte noch nicht einmal IH Jahre<br />
Nachdem die «Jungen» samt der Mutter einem von<br />
entgegengesetzter Richtung kommenden Auto in Obhut<br />
gegeben wurden, überliessen wir die Ruine dem<br />
Heilaarmeesoldaten, der noch alle Hände voll zu<br />
tun hatte, bis er sein Werkzeug auf der Strasse und<br />
im Graben zusammengefunden hatte. In Gossau<br />
wurde noch ein kurzer Halt gemacht, um nachher<br />
über St. Gallen heimwärts zu ziehen. Im Klublökäl<br />
Mariaberg vereinigten sich die Teilnehmer<br />
noch JM einem kurzen Abschiedsscboppen. So verlief<br />
auch die 2. Ausfahrt zur Zufriedenheit aller<br />
Teilnehmer und vdr hoffen, dass sich die Zahl das<br />
nächste Mal mindestens verdoppelt. L. Oh.<br />
AUTOSEKTION SOLOTHURN DES T. C. S.<br />
Ortsgruppe Ölten. Um das erste Vereinsiahr würdig<br />
ahzuscbliessen, ladet die rührige Ortsgruppe<br />
Ölten ih-e Clubmitglieder zu einer am 18 November<br />
a c stattfindenden Schlussfeier ein. Eröffnet wird<br />
die Feie/ mit 6'o.er kleinen Rundfahrt Olten-Hägendorf<br />
- Allerheiligen - Langeabruck - Balsthal - Oenslngen<br />
- Ölten Mit Halt im «Bären» in Langenbruck.<br />
Abfahrt in geschlossener Kolonne 13 Uhr<br />
präzis Hauptbahnhof Ölten.<br />
Def gemütliche Teil mit Tanz. Tombola etc. wikkelt<br />
sich von 15 Uhr SO an im Clublokal Hotel<br />
«Emmenthal» in Ölten ab. Für rassige Tanzmusik<br />
und Gemütlichkeit hat die Sportkominission bereits<br />
gesorgt. Bei schlechtem Wetter findet nur deT zweite<br />
Teil im >Hotel «Emmenthal» statt. Eventuelle Anfragen<br />
bei zweifelhafter Witterung beantwortet telephonisch<br />
das Aktuariat;. Telephon 486 Ölten.<br />
Glubkamoraden auf Stur Sehlussfeicr, es wird gemütlich.<br />
AUTOSEKTION WALDSTÄTTE DES T.C.S.<br />
Der Vorstand der Sektion Wäldstätto gestattet sich,<br />
Mitglieder und Freunde der Sektion zu der nächsten<br />
Samstag, den 17. November 1938 im Hotel<br />
«Rössli» in Luzorn stattfindenden II. Jahresfeier<br />
und dem damit verbundenen Familienabend geziemend<br />
einzuladen. Das VorgnÜgung-skomitee hat<br />
wiederum für vergnügte und genussreiche Stunden<br />
gesorgt. Der Vorstand hofft daher gerne, an diesem<br />
Abend eine grosse Touring-Glub-Famttte begrässen<br />
zu können.<br />
Herren zahlen oino Eintrittsgebiihr von Fr. 2.—,<br />
Damen Fr. 1.—. Der Parkplatz auf dein Müfclenplatz<br />
steht unter polizeilicher Bewachung. Sonntag<br />
nachmittag Katerbummel nach Buochs, Hotel<br />
«Krone». Z.<br />
AUTO-SEKTION ZÜRICH DES T.C.S. Vorstandssitzung<br />
vom 13. November <strong>1928</strong>. An dieser<br />
Sitzung wurden wiederum 43 Neuelntritte gegen 8<br />
Austritte, registriert. Der Bestand der Sektion belauft<br />
sich somit auf ungefähr 3250 Mitglieder. Nach<br />
Vorlesen verschiedener Protokolle wurden 2 Delegationen<br />
für das Jahresfest des T. C. S. Waldstätte<br />
und für das Pressefest Zürich bestimmt.<br />
Infolge der sich mehrenden Unfälle in der Stadt<br />
Zürich wünscht eine Filmgesellschaft einen Verkehrs-<br />
und Lehrfilm anzufertigen und erbittet dazu<br />
unsere Mithilfe. Prinzipiell ist ein solcher Film zu<br />
begrüssen, doch wird beschlossen, vorerst die Stellungnahme<br />
des A. G. S. abzuwarten.<br />
Die Direktion der öffentlichen Bauten, auf Veranlassung<br />
der Heimatschutzvereinigung, wünscht<br />
einen Abbau und Systematisiemag der Reklamen,<br />
welche die ganzen Landstrassen verschandeln. Aus<br />
Automobilistenkreisen werden speziell die Glimmer-<br />
ReJdamen gerügt, die nachts eine gewisse Gefahr<br />
in sich bergen.<br />
Für unsere Mitglieder soll diesen Winter ein<br />
technischer Kur« durchgeführt werden, welcher unter<br />
Herbeizieh ung tüchtiger Lehrer einen vollen Erfolg<br />
gewährleistet Bereits sind ungefähT 100 Anmeldungen<br />
eingegangen, und der Vorstand beschliesst,<br />
an diesen Kurs einen bedeutenden Beitrag<br />
aus der Sektionskasse zu leisten, so dass das Kursgeld<br />
nicht höher als Fr. 10.— per Teilnehmer zu<br />
stehen kommt Der KUTS mnfasst einen tbeoertischen<br />
und praktischen Lehrgang in einer Fahrschulwerkstätte,<br />
welche mit den nötigen Modellen, Querschnitten<br />
und Demonstrationschassis ausgestattet ist. Die<br />
Teilnehmer werden in Gruppen von 20 Mann eingeteilt,<br />
wovon je 10 eine Stunde Theorie und 10 eine<br />
Stunde praktische Lehre haben. Ausserdem sind<br />
Kurse und Vorträge über elektrische Beleuchtung.<br />
Zündung, Akkumulatoren-Batterien etc. vorgesehen<br />
wozu eirth ein Mitglied and eine grosse Fabrik für<br />
elektrische Apparate zur Verfügung gestellt haben.<br />
v<br />
Am Mittwoch, den 28. November <strong>1928</strong> soll Im<br />
«Metropol» ein Sedlmeier-Abend veranstaltet werden.<br />
Unsere Mitglieder können auf dem Sekretariat<br />
Billette ä Fr 2.— per Person beziehen. Nach dem<br />
Kabarett bleibt man bei Konzert und Tanz noch einige<br />
gemütliche Stunden beisammen.<br />
Die provisorische Abrechnung der Ballonfucbsjagd<br />
ergibt vorläufig ein ordentliches Defizit, allerdings<br />
überschreitet dasselbe nicht den Rahmen des<br />
Budget«.<br />
An ieder Sitzung des Vorstandes mehren sich<br />
die TVaktanden. welche mit juristischen Beratungen<br />
im Zusammenhang stehen. Unser juristischer Berater<br />
hat ein vollgerüttelt Mass von Arbeit. Viele<br />
Eingaben an Behörden und Versicherungen wurden<br />
im Namen des Ciuba ausgearbeitet, und diase Massnahmen<br />
haben sich in vielen Fällen als segensreich<br />
im Interesse unserer Automobilisten erwiesen.<br />
Das Stadttheater offeriert unserem Ckib Vergünstigungen<br />
auf Einzelhillptfe. die den Preisen der<br />
Serien-aibonnemente gleichkommen. Auch Korso und<br />
Afascotte geben unseren Mitgliedern ähnliche Vergünstigungen,<br />
und wie es scheint soll die T C. S -<br />
Familie einer der besten Kunden geworden sein<br />
Mit dem Stadttheater werden weitere Unterband<br />
hingen gepflogen und dafür gpsorgt. da*s baldmöglichst<br />
eine endgültige Vereinbarung in dieser Sache<br />
getroffen werden kann.<br />
Es wird zum ^chluss noch über eine Winterausfahrt<br />
in Mrnpprpgionen und über die Verlegunr<br />
der nächsten Sitzung nach Erlenbach diskutiert, i.<br />
£)ieJosung desJlbblendpcob/ems<br />
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Im Automobil von Kapstadt nach<br />
Stockholm '<br />
AUTOMOBIL-REVUE <strong>1928</strong> -<br />
Die Chevrolet-Expedition<br />
eine in den Annalen<br />
des Automobilwesens noch<br />
nie dagewesene Leistung<br />
ERUSALEM<br />
BIR Et HAS SANA<br />
UEZ<br />
Die nebenstehenden Aufnahmen liefern einen Beweis davon, mit<br />
• $vetehßn : Schwierigkeiten die Expedition • Chevrolet: :muf der,<br />
Strecke- CafStadt - Stockholm, zu kämffen hatte.<br />
CmfUin Lacey hat erklärt: "Es ist fast unglaublich, dasz Jena.<br />
Wugen solch schlechte Straszen besiegen, ja sogar manchmal, bei<br />
völligem Mangel derselben, durchkommen konnten". Uni<br />
trotzdem haben sie es geschafft und sind nun hier, um es zu<br />
beweisen<br />
Die Durchquerung eines Flusses in Zentral-Afrika 1 Ein<br />
gerfährliches Wagnis, denn die Strömung kann jeden<br />
Augenblick den Lastwagen fortreissen<br />
;<br />
E Chevrolet-Expedition hat unter der<br />
Leitung des Captain C.V.H. Lacey<br />
ganz Afrika durchquert und damit einen<br />
Beweis unerhörten Mutes und ausserordentlicher<br />
Energie geliefert.<br />
Zwei Chevrolet-Serienwagen haben die<br />
Leistung wollbracht. Ein Sedan und ein<br />
Lastwagen, hatten glänzende Gelegenheit<br />
die vorzüglichen Fahreigenschaften,<br />
aussergewöhnliche Haltbarkeit und Ausdauer<br />
des Chevrolet zu beweisen.<br />
Kein anderes Automobil hat bisher ein"<br />
solches Wagnis, in Regenzeit, wenn<br />
-= >- der -gesamte schwarze Erdteil von ung»<br />
heuren Üeberschwernmungen heimgesucht<br />
jvird untelriommen.<br />
Die Expedition Begegnete zahllosen ScHwierigEeiteri<br />
und grossen Gefahren; unerträgliche Hitze, die feindselige<br />
Haltung verschiedener Stämme und zuweilen selbst<br />
Mangel an Nahrungsmittel haben ihre Aufgabe in<br />
höchstem Grade erschwert.<br />
Die unheimlichen Wassermengen — ganz Zentralafrika<br />
war in einen RieseriSjUmpf verwandelt —;- boten die<br />
grössten Schwierigkeiten. Nach den Flüssen'war es wieder<br />
der Sand,:in dem die Wggen versanken und sie mussten<br />
teilweise entladen werden, was stundenlangen Aufenthalt<br />
verursachte.<br />
Mr. Gordon Makepeace, ein Journalist, der an der<br />
Expedition teilnahm, hat.,diese Zwischenfälle in packender<br />
Weise geschildert. So beschreibt er vornehmlich die<br />
(Durchquerung des Flusses Rufu, der vom Regen angeschwollen<br />
war und von Krokodilen wimmelte. An<br />
anderer Stelle berichtet er die Abenteuer im Lande der<br />
'Acholis.<br />
Beide Chevrolet-Wagen befinden sich, nachdem sie<br />
feine Strecke von ca. 25 000 km unter den denkbar<br />
ungünstigsten Bedingungen zurückgelegt haben, in<br />
derselben vorzüglichen Verfassung wie. vor der Reise,<br />
Steigen keine Spur von Ueberanstrengung. Sie könnea<br />
sich jederzeit dieselben Wagen beschaffen.<br />
Ein Wagen für jeden Zweck<br />
Der Scdan hat die wesentlichen Verzüge grosser<br />
Luxuswagen. Die elegante und vornehm ausgestattete<br />
Fisher-Karosserie macht einen vorzüglichen Eindruck.<br />
Die unvergleichbare Leitungsfähigkeit des krafvollen<br />
Motors mit obengesteuerten Ventilen bedarf keiner<br />
besonderen Erwänhnung. ;..<br />
Der Chevrolet-Lastwagen ist von unvergleichlicher<br />
Leistungsfähigkeit. Täglich wächst die Zahl seiner<br />
zufriedenen Besitzer und : jeder wird Ihnen erklären,<br />
dass er keinen einzigen; verlorenen Arbeitstag zu<br />
beklagen hat. Er wird Ihnen auch gerne bestätigen,<br />
dass der schnelle starke Wagen es ermöglicht hat, den<br />
Kundenkreis zu erweitem und die Einnahmen zu<br />
yergrössern. Machen Sie eine unverbindliche Probefahrt.<br />
CKMTOVm<br />
PORT ELIZABETH<br />
he Eingeborenen kommen der Expedition zu Hilfe unl beleget»<br />
den Weg des Wägern mit Gezweig<br />
Der Wagen ist in den Schlamm geraten. Ausgedehnte Landslreeketij<br />
welche in einen flüssigen Schlamm verwandelt sind, können nur,<br />
mit aUergrqsster, Schwierigkeit durchfahren werden<br />
CHEVROLET<br />
Qeneral Motors Continental S. A., Antwerpen<br />
y«rl«g, Aduunuuauoo, Uruci und Cbcbtem BALL WAO A.-G, Baliereche Buchdrucker* and Wajnewcl*<br />
gnA^it ft+nru
N°96<br />
II. Blatt<br />
BERN, 16. November 1028<br />
N°96<br />
II. Blatt<br />
BERN, 16. November <strong>1928</strong><br />
Der kompressorlose Dieselmotor gewinnt<br />
als Kraftquelle für den Lastwagen immer<br />
mehr an Bedeutung. Die Schwierigkeiten, die<br />
seiner Verwendung entgegenstanden, sind zu<br />
einem grossen Teil schon überwunden und<br />
dürften in absehbarer Zeit ganz behoben<br />
sein.<br />
Der reine Dieselmotor stellt bei weitem<br />
den rationellsten aller unserer Verbrennungsmotoren<br />
dar. Er ist jedoch seines grossen<br />
Gewichtes wegen als Motor für Strassenfahrzeuge<br />
nicht brauchbar. Die umfangreichen<br />
Kompressoranlagen und seine geringe Tourenzahl<br />
sind in dieser Hinsicht die grössten<br />
Hindernisse.<br />
Schnifit durch einen Lastwagen-Dieselmotor, der<br />
nach dem Vorkammerprinzip arbeitet. V und D<br />
Vorkammer, in der der eingespritzte Brennstoff entzündet<br />
wird. H Zylinder-Verbrennungsraum.<br />
Neuheiten der Technik<br />
Dem wirtschaftlichen Lasfwagenbefrieb entgegen<br />
In der Nachkriegszeit wurden dann aber<br />
hauptsächlich in Deutschland, unter dem<br />
Zwang des Kohlenmangels u. der unerträglich<br />
hohen Leichtölpreise, Dieselmotorabarten geschaffen,<br />
bei denen auf verschiedene Weise<br />
das Kompressoraggregat umgangen war.<br />
Der Möglichkeit der Verwendung derartiger<br />
kompressorloser Dieselmotoren als Fahrzeugmotoren<br />
war man damit schon nähergerückt.<br />
Seither und jetzt noch wird eifrig<br />
nach Mitteln und Wegen zur Erhöhung der<br />
Tourenzahl geforscht. Denn ein Motor wird<br />
pro PS um so leichter, je höher seine Tourenzahl<br />
ist.<br />
Die im Automobilbau üblichen Tourenzahlen<br />
bedingen ausserordentlich hohe Verbrennungsgeschwindigkeiten.<br />
Durch Einspritzen<br />
des Brennstoffs in den Verbrennungsraum,<br />
wie es beim kompressorlosen Diesel<br />
erfolgt, war vorerst nur eine langsame Verbrennung<br />
zu erzielen. Auf verschiedene Art<br />
hat man diesen Mangel zu beheben gesucht.<br />
Es gilt vor allem eine möglichst innige und<br />
möglichst gleichmässige Misohung des Brennstoffs<br />
mit Verbrennungsluft herbeizuführen.<br />
Der Brennstoff muss möglichst fein zerstäubt<br />
in die Verbrennungskammer gelangen und<br />
soll sich hier in diesem Zustand möglichst<br />
in der ganzen Menge Verbrennungsluft vermengen.<br />
Nur dadurch ist ein vollkommenes<br />
und gleichzeitiges Abbrennen der Ladung gewährleistet.<br />
Durch einfaches Einspritzen von Brennstoff<br />
durch eine Düse war jedoch anfänglich<br />
keine genügend feine Zerstäubung zu erzielen.<br />
Und auch als das schließlich gelang,<br />
haperte die Sache mit der gleichmässigen<br />
Verteilung. Die fein zerstäubten Brennstoffteilchen<br />
hatten nicht mehr genügend Wucht,<br />
um die ganze Ladung komprimierter Luft zu<br />
durchdringen.<br />
Durch einen Kunstgriff gelang es dann vorläufig,<br />
diesen Uebelstand zu beheben. Man<br />
schuf die sogenannte Vorkammermaschine,<br />
bei welcher der Brennstoff in eine kleine, mit<br />
der Verbrennungskammer in Verbindung stehende<br />
Vorkammer eingespritzt wird.. Entzündet-man<br />
die Ladung in dieser Vorkammer,<br />
so wird unter dem - entstehenden Verbrennungsdruck<br />
eine Stichflamme und der Rest<br />
der Ladung in den Verbrennungsraum des<br />
Zylinders hinausgeschleudert und vermischt<br />
sich hier innig mit der komprimierten Luft.<br />
Querschnitt durch einen kompressorlosen Fahrzeug-<br />
Dieselmotor, der ohne Vorkammer arbeitet.<br />
Di© Verbrennung in der Vorkammer dient<br />
also lediglich dazu,, um die spätere vollkommene<br />
Verbrennung in der Zylinder-Verbrennungskammer<br />
einzuleiten. Und die gewünschte<br />
bessere Verteilung 1 ist hauptsächlich<br />
dem Umstand zu verdanken, dass das<br />
durch die Verbindungsöffnung der Vorkammer<br />
in den Zylinder «hineingeschossene»,<br />
halbbrennende Gas die Luft im Zylinder in<br />
starke Wirbelung versetzt, wodurch die Luft<br />
Selbst wieder das Gas mitreisst und es bis in<br />
die entfernten Winkel schleppt.<br />
' Nun ist es aber auch auf rein konstruktiver«<br />
Weg, d. h. durch besondere Form der<br />
Lufteinlassöffnung, des Kolbens, Zylinder-»<br />
deckeis oder der Ventilsitze möglich, Luftwirbelbildung<br />
im Zylinder hervorzurufen. Auf<br />
dieser Tatsache beruht die Wirkungsweise<br />
der neuesten kompressorlosen Dieselmotoren,<br />
die ohne Vorkammerverbrennung arbeiten«<br />
Der fein zerstäubte Brennstoff wird hier direkt<br />
in den Zylinder in die in starker Wir*<br />
belung begriffene Luftladung eingebracht.<br />
Die Luftwirbel besorgen dann wieder dio<br />
gleichmässige Verteilung. Sie üben auch<br />
durch Erhöhung des Wärmeüberganges einen<br />
günstigen Einfluss auf die Verkürzung derr<br />
Zündzeit aus.<br />
Von den deutschen marktgängigen Druckeinspritzmaschinen<br />
arbeiten zwei Typen mit<br />
einer um die Zylinderachse kreisenden Wirbelung;<br />
ein weiterer arbeitet nach dem Vorkammerverfahren,<br />
während die vierte Fahrzeugmaschine<br />
durch die besondere Ausbildung<br />
ihres zum grössten Teil im Kolbenboden<br />
gelegenen Verbrennungsraumes die für die<br />
Verteilung des Brennstoffs notwendigen<br />
starken Durchwirbelungen der Verbrennungs-«<br />
luft hervorruft,<br />
Eine graphische Darstellung, die clen Unterschied<br />
der Betriebskosten eines Vergasermotors und eines<br />
gleichgrossen kompressorlosen Dieselmotors zeigt,<br />
Wagrecht: die Belastung, senkrecht: die Koste»<br />
in Rappen.<br />
Der kompressorlose Dieselmotor- ist damit<br />
soweit entwickelt, dass seine" allgemeine' Anwendung<br />
als Fah'rzeugmötör, 'und zwar<br />
durchaus nicht nur ausscWiesslich als Schwerfahrzeugmaschine,<br />
in nächster Zeit erwartet<br />
werden kann: - «'•-" >'< m.<br />
Bau u. Einrichtung<br />
moderner<br />
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N est-ce pas une preuve eclatante du Miflk^CM ^AA"I<br />
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Aux qualites de souplesse, silence, facilite de conduite<br />
„ÄT-A.S JEi«« Joint les caracteristiques suivantes:<br />
Vilebrequin 7 paliers - Double allumago<br />
Eliminateur de vibrations<br />
Amortisseurs hydrauliques AV et AR<br />
Carrosseries isolees du chässis,<br />
entierement sur caoutchouc, etc., etc.<br />
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ft<br />
Der 5-Zylindermotor im<br />
Kommen?<br />
Bisher sind im Automobilbau ausschliesslich<br />
Reihenmotoren mit gerader Zylinderzahl<br />
benützt worden. Den Gedanken, einen Drei-,<br />
Fünf- oder Siebenzylinder-Rdhenmotor zu<br />
verwenden, hat man unseres Wissens gar nie<br />
ernsthaft in Erwägung gezogen, weil man<br />
wohl bei diesen Motoren von vornherein<br />
einen schlechten Massausgleich erwartete.<br />
Dr. Ing. H. Schrön, München, weist nun in<br />
einer eingehenden Abhandlung im «Motorwagen<br />
» nach, dass ein Reihenmotor mit ungerader<br />
Zylinderzahl, insbesondere ein Fünfzylindermotor,<br />
sogar sehr günstige Eigenschaften<br />
haben kann. Seine Zusammenfassung,<br />
die auf mathematisch einwandfreien<br />
Erwägungen beruht, lautet :<br />
Die einfach wirkende einreihige Fünfzylindermaschine<br />
zeigt sehr günstigen Drehkraftverlauf,<br />
insbesondere für hohe Drehzahlen,<br />
geradliniges Massenwuchtbild, gute Schwungradwirkung<br />
von Kolben und Pleuelstangen,<br />
ausgezeichneten Ausgleich der translatorischen<br />
Wirkung der Massenkräfte, der selbst<br />
die Güte des Achtzylinders übersteigt. Dar<br />
gute Gleichgang wird durch Drehzahländerung<br />
in gewissem Bereich nur in geringer<br />
Weise gestört, das Drehkraftbild bleibt stets<br />
unverändert. Die Q'uerdrehmornente aus der<br />
Winkelbeschleunigung der Schubstangen gleichen<br />
sich sehr gut aus, im Gegensatz zum<br />
Sechszylinder. Vollständige Bindung der<br />
Längskippmomente erster Ordnung erreicht<br />
man mit ungleichen Zylinderabständen von<br />
bestimmter Grosse, teilweisen Ausgleich mit<br />
zweckmässiger Verteilung und Bezifferung<br />
der Kurbeln unter gleichen Zwischenabständen<br />
in axialer Richtung der Welle. Der<br />
Fünfzylinder besitzt Eigenschaften, die den<br />
Vierzylinder bedeutend, den Sechszylinder<br />
in mancher Hinsicht überragen, so dass er<br />
berufen erscheint, den Zwischenraum zwischen<br />
diesen geradzahligen Bauarten auszufüllen,<br />
-s.<br />
Die rollende Landstrasse in der Werkstatt.<br />
Versuchsfahrten mit neuen Wagen auf Landstrassen<br />
rauben dem Autokonstrukteur viel<br />
Zeit. Neue Motorfahrzeuge müssen vielfach<br />
uneingefahren in den Handel kommen. Daher<br />
erfolgt auch die richtige Einstellung des<br />
Vergasers, die Auswahl des geeigneten Betriebsstoffes,<br />
die Einstellunng der Zündung<br />
usw. meist erst auf der Landstrasse durch<br />
den Käufer. Ein Mittel, diese Versuchsfahrten<br />
auf der Landstrasse zu vermeiden, will<br />
die «rollende Landstrasse» bieten, indem auf<br />
ihr die Versuchsfahrten in der Werkstatt ausgeführt<br />
werden können.<br />
Der Wagen wird bei dieser Vorrichtung<br />
mit den angetriebenen Rädern auf zwei<br />
Trommeln gestellt und so verankert, dass ein<br />
Ausweichen unmöglich ist. Die Trommeln<br />
sind durch eine Kettenübertragung und ein<br />
Vierganggetriebe mit einem Bremsdynamo<br />
gekuppelt. Durch Ingangsetzen des zu prüfenden<br />
Wagens werden die Trommeln durch<br />
die darauf laufenden Hinterräder in Bewegung<br />
gesetzt. Der Vergaser des Wagens ist<br />
durch eine besondere Brennstoffleitung mit<br />
den Messgefässen im Prüfraum verbunden.<br />
Wenn man die Uebersetzungsverhältnisse der<br />
Kettenübertragung und des Getriebes berücksichtigt,<br />
so lässt sich aus der Tourenzahl der<br />
Dynamo die Stundengeschwindigkeit des Wagens<br />
sofort feststellen. Gleichzeitig kann<br />
durch die Einschaltung von Belastungswiderständen<br />
die Geschwindigkeit des Wagens reguliert<br />
oder die Verhältnisse bei der Ueberwindung<br />
mehr oder minder starker Steigungen<br />
dargestellt werden. Die Messgefässe<br />
gestatten eine Abmessung des. Brennstoffverbrauchs<br />
unter den verschiedenartigsten Arbeitsbedingungen.<br />
Durch Regulieren des Pendeldynamo<br />
lässt sich die Leistung des zu prüfenden<br />
Motors unter Abzug verschiedener<br />
Verluste (Uebertragung) leicht feststellen.<br />
Eine eigenartige Hochgarage wird im nächsten<br />
Februar in Chicago in einem neuetrWolkenkratzer<br />
erstellt. Es ist dies ein 75stöckiges<br />
Geschäftsgebäude von 269 Meter Höhe,<br />
das in den zehn höchsten Stockwerken aber<br />
ein Hotel mit 440 Zimmern beherbergt. Da<br />
bekanntlich in Chicago das Parken in der<br />
Geschäftsgegend polizeilich untersagt ist, haben<br />
die Architekten eine Garage für 1080<br />
Wagen in dem Gebäude projektiert, die in<br />
jeder Weise neuartig und praktisch ist. Die<br />
Garage ist gerade für solche Gebäude konstruiert,<br />
die wenig Grundfläche haben und<br />
dafür mehr in die Höhe gehen. Sie ist im<br />
«Chicago Tower» 25 Stockwerke hoch.<br />
Zwanzig Schächte, mit Beton ummauert,<br />
werden 25 Stockwerke hoch eingebaut. In<br />
die Schächte wird eine Kette von Stahlkäfigen,<br />
jeder gross genug, um einem normalen<br />
Auto Platz zu gewähren, eingebaut, deren<br />
Betrieb nach dem Muster eines Baggers und<br />
ähnlich einem Paternoster, jedoch nicht mit<br />
kontinuierlicher Bewegung, immer in ie zwei<br />
AUTOMOBIL-REVUE<br />
wlt.<br />
dieser Schächte gleichzeitig erfolgt. Die Bewegung<br />
beider Reihen erfolgt hydraulisch<br />
vom Keller des Gebäudes aus und beansprucht<br />
keine menschliche Bedienung oberhalb<br />
des Erdgeschosses. Geht die eine Reihe<br />
hoch, so senkt sich automatisch die andere,<br />
und die Käfige, die oben bzw. unten ankommen,<br />
werden automatisch horizontal in die<br />
andere Reihe geschoben. Der Fahrer, der<br />
am Morgen seinen Wagen zur Garage bringt»<br />
erhält vom Aufseher einen Schlüssel, der in<br />
die zu ihm gehörige Nummer gesteckt wird.<br />
Durch Drehen des Schlüssels wird nun die<br />
Serie von Boxen in Bewegung gesetzt,<br />
bis diejenige erscheint, in die der Schlüssel<br />
passt. Diese hält dann automatisch, öffnet<br />
sich und der Wagen wird in die Box gebracht,<br />
diese verschlossen. Der Automobilist<br />
behält den Schlüssel und wenn er später den<br />
Wagen herausholt, wiederholt sich der gleiche<br />
Prozess. Während seiner Geschäftszeit kann<br />
niemand an den Wagen heran.<br />
Die Geschwindigkeit, die die hydraulische<br />
Anlage der Säule von Einzelgaragen verleiht,<br />
beträgt 10 Meter in 24 Sekunden, und ein<br />
Wagen, der sich im 25. Stockwerk befindet,<br />
erscheint in 3^ Minuten im Erdgeschoss fertig<br />
zum Herausnehmen. Jeder der zwanzig<br />
Schächte hat getrennte Ausgänge, so dass immer<br />
zwanzig Wagen gleichzeitig entladen<br />
bzw. beladen werden können. — Da sich Türen<br />
nur im Erdgeschoss und in der 25. Etage<br />
befinden, so ist die Feuersicherheit im Gebäude<br />
eine hohe. Da keine Rampen oder<br />
Etagen in der Garage vorhanden sind, wird<br />
der Raum vollständig benutzt. wlt.<br />
s P<br />
Anfrage 717. Automiete. loh habe ein Auto<br />
ausgemietet und ist der Mieter damit eingeschossen,<br />
so dass der Kühler beschädigt worden ist. Ferner<br />
Rind sämtliche Laeer geschmolzen und ein Kolben<br />
demoliert. Eine Pleuelstange hat das Motorengehäuse<br />
an zwei Orten durchsehlagen. Der Wagen<br />
ist nun mehr als 2 Monate in einer Reparaturwerkstatt<br />
gestanden, ohne dass etwas daran gemacht<br />
worden wäre. Man offeriert mir nun für den<br />
ganzen Schaden: Reparatur des Wagens Fr. 500.—,<br />
2 Monate Abwesenheit Fr. 200.—.<br />
um don Wagen wieder so instand zu stellen wie<br />
derselbe vorher war. sind mindestens Fr. 1200.—<br />
erforderlich, wenn nicht noch mehr. Den Wagen<br />
habe ich vor Jahresfrist mit Garantie als bruchund<br />
schweissfrei gekauft.<br />
Man stellt nun mir gegenüber die Behauptung<br />
auf, nachdem der Wagen nur mehr die Hälfte vom<br />
Anschaffungspreis als neu. also nicht mehr Fr. 7000,<br />
sondern vielleicht Fr. 2600.— wert sei, hätte ich<br />
nicht das Recht, einen neuen Kühler zu vorlangen<br />
und ein neues Motorengehäuse. Will ich ein neues<br />
Motorengehäuse und einen neuen Kühler, so müsste<br />
ich mindestens die Hälfte selbst tragen.<br />
Kann man nun von mir verlangen, dass wenn ich<br />
wiederum den Wagen mit Garantie als bruch- und<br />
schweissfrei verkaufen möchte, dass ich noch einige<br />
hundert Franken Kosten bezahlen muss. Wenn<br />
nun der Mieter des Wagens meinetwegen einen gebrauchten<br />
Kühler zum halben Preis bekommen kann,<br />
der aber noch nie repariert werden musste, wäre<br />
ich schliesslich auch damit zufrieden, ebenso ver«<br />
hält es sich mit dem Motorensrehäuse, weil dies<br />
wahrscheinlich aber nicht möglich ist, wird dor<br />
Mieter diese Sachen eben neu beschaffen müssen,<br />
wenn der Wagen wieder in den Stand gestellt werden<br />
soll, wie derselbe war, als ich ihn vermietet<br />
habe. E. G. in G.<br />
Antwort: Art. 261 des O. R. bestimmt, dasa<br />
der Mieter verpflichtet ist beim Gebrauch der gemieteten<br />
Sache mit aller Sorgfalt zu verfahren.<br />
Im weitern bestimmt Art. 271 O. R. über dia<br />
Rückgabe de? Mietgegenstandes, dass derselbe in<br />
demjenigen Zustand zurückzuerstatten ist. in dem<br />
er empfangen wurde. Der Mieter haftet für eine<br />
aus der vertragsmässigen Benutzung 6ich ergebende<br />
Abnutzung oder Veränderung.<br />
Vermutet wird, dass sich die Mietsache bei der<br />
Hingabe an den Mieter in gutem Zustand befunden<br />
hat.<br />
Hieraus geht hervor, dass Sie vom Mieter verlangen<br />
können, dass er Ihnen das Automobil in.<br />
gutem, gebrauchsfähigem Zustande wieder zurückgibt;<br />
immerhin aber selbstverständlich nicht in einem<br />
bessern, als er bei Abschluss der Miete vorgelegen<br />
hat. Der Wagen muss also im alten Zustande<br />
wieder zurückerstattet werden. Der Mieter ist berechtigt,<br />
an Stelle der beschädigten Bestanrlteilo<br />
gebrauchte zu verwenden, insofern sich dieselben,<br />
in gutem Zustande befinden. *<br />
Handd u. Industrie<br />
Die Organisation der Schweiz. Chrysler-Vertretungen<br />
hat, wie uns die Chrysler Motor Cars in Antwerpen<br />
mitteilt, für dieses Jahr nunmehr eine endgültige<br />
Regelung erfahren.<br />
Die Vertretung für 8 Kantone der deutschen<br />
Schweiz, worunter Zürich, Inizern und Zug, wurde<br />
der neugegründeien Automobilhandelisfirma «AMAG»<br />
(Automobil und Motoren A.-G.) Zürich übertragen.<br />
Herr Dipl. Ing. Jacques Tscfrudi. der seit mehreren<br />
Jahren schon «eine reichen Fachkenntnisse in<br />
den Dienst der Schweiz. Chrysler-Organisation gestellt<br />
hat, wurde mit der Gese-häftsleitung der mit<br />
einein Kapital von 500,000 Fr. dotierten Aktien-<br />
Gesellschaft betraut.<br />
Wie uns von der Zürcher Geschäftsste-llo ergänzend<br />
mitgeteilt wird, Ibehält die «AMAG» die zentral<br />
gelegenen, prächtigen Austeltuneslokalitäten an der<br />
BaJlmbofstrasse bei; ebenso wird die bisher von<br />
tüchtigen Fachleuten geleitete Werkstätte übernommen,<br />
dia auch weiterhin für einen zuverlässigen<br />
und prompten Chrysler-Service besorgt sein wirdj<br />
Z.<br />
Schaue weit über den Kühler hinweg, dann<br />
löst sich jedes Verkehrshindernis, bevor da<br />
in der Klemme bist.<br />
DIESER KOLBEN<br />
gehört in Ihr Automobil.<br />
Erhöht die Motorleistung — Vermindert den Brennstoffverbrauch<br />
Vermeidet das Oelsteigen — Verhindert das Klappern<br />
Wollen Sie die Frende am Autofahren erhöhen, dann<br />
zögern Sie nicht, in Ihr Auto die vorzüglichen<br />
DIATHERM<br />
einbauen zu lassen, deren Ausdehnung derjenigen<br />
eines Kolbens aus Gusseisen am nächsten<br />
steht, somit Einbauspiel der Diatherm-<br />
Kolben entsprechend gering und demjenigen<br />
von Grauguss wiederum am nächsten. Wir<br />
Kolben<br />
giessen Diathenn -Kolben in Coquillen aus<br />
Spezial-Silumin (Alpax); dessen hohe mechanische<br />
Festigkeiten, Härte und grosses<br />
Wärmeleitvermögen sind gerade für den<br />
Leichtkolbenban Hervorragend prädestiniert<br />
Ausschleifen von MotorzylIndern und Ausrüsten mit<br />
kompletten Dl ATHERM-KOLBEN innert kürzester Zelt<br />
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sowie den ausführlichen Prospekt: „Notizen über die Diatherm-Kolben*.<br />
Schweizerische Metallurgische Gesellschaft<br />
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Theo Sarbach - Geneve<br />
M ETROPOLE.GARAGE
Werf*<br />
Si»<br />
Fra|ge 6948. Autogen-Schweissen eines Zylinders.<br />
Gibt es ein sicheres Mittel, um Risse im<br />
Wassermantel des Zylinderblocks zu verkitten, oder<br />
ist es ratsamer, denselben zu verbohren und mit<br />
Kupfeimieten zu vernieten oder zu verschrauben.<br />
MUÜSS beim Autogon-Schweissen der Zylinder ausgeschlüjfen<br />
werden? Wie hoch werden sich dis ungefährei»<br />
Kosten der günstigsten Methode steilen?<br />
(Die Redaktion leitet Zuschriften weiter.)<br />
J. W. in B.<br />
Frage 6949. Verchromen. Können Sie mir näheres<br />
über das Verchromen mitteilen, d. h. welche<br />
Bäder ffiir die Chrom-Plattierung notwendig, und<br />
welches die dabei zu beachtenden Massnahmen<br />
sind ? "Welche Vorteile bietet heute, objektiv betrachtet,<br />
,die Verchromung gegenüber der Vernickelung<br />
? A. E. in B.<br />
Antwort: Chromniederschlägo bieten gegenüber<br />
den Nickelniederschlägen mi_nigfacho Vorteile,<br />
sie lassen sich in beliebig starker Schichtstärke<br />
beistellen, besitzen sehr grosso Härte, sind<br />
in hohem Masse hitzboständig, woi-rls- von den<br />
Atmosphärilien, Alkalien und schwachen Säuren<br />
nicht angegriffen und haften sehr fest auf dem<br />
Unterlagemuterial und zwar umso fester, je weniger<br />
porös dieses ist. Die eminent rostschiitzende<br />
Wirkung dies Chroms und seine ein wenig blaustichige<br />
silbrige Farbe hat dazu geführt, dass es<br />
derzeit sohr gerne zur Galvanisierung herangezogen<br />
wird.<br />
" Als Elektrolyt kommen heute nur die wässrigen<br />
Lösungen der Chromsäure in Betracht. Man vorwendet<br />
Lösungen, die im Liter 300 bis 500 g.<br />
ChronisäureEmihydrit, fälschlich oft Chromsäure genannt,<br />
enthalten. Chemische Formel dieses Anhydrits<br />
CrO3. Diioser Lösung werden, teils zur Verbesserung<br />
der Qualität der Niederschläge, teils zur<br />
Steigerung der Tiefenwirkung, mancherlei Metallsulfate<br />
zT.igeseti.ai. Das Verchromen erfolfft am besten<br />
bei Temperaturen von 30—40 Grad £1, besonders<br />
dann, wenn man glänzende Ueberzüge erzielen<br />
will. Einer der wichtigsten Faktoren für die Erzielung<br />
einer aHen Ansprüchen genügenden Verchromung<br />
ist dio Stromdichte, mit der die Fällung<br />
erfolgt. Diese soll auf der ganzen, zur Verchromung<br />
gelangenden Flächt; möglich gleich hoch sein, und<br />
mindestens 2 Amp., pro cm 2 betragen.<br />
Dio a-nzuwonde.Qde Stromdichte ist ferner auch<br />
von der Natur des- zu überziehenden Metalls abhängig,<br />
Objekte ans Eisen werden beim Einbringen<br />
in den Elektrolyten nicht gelöst, hingegen werden<br />
Kupfer und seine Legierungen angegriffen. Um<br />
bei letzteren Metallan eine Verchromung zu erzielen,<br />
sie einerseits \unter Stromkontakt ins Bad<br />
zu bringen und ferft'er für die Einleitung der<br />
Chromabächeitlung eine höhere Stromdicbte, man<br />
nennt sie « Deckstromtliclite », anzuwenden. Diese<br />
Deckstromdichte kann Jt> narch Grosse und metallischer<br />
Art des Objekts 5—10 Amp. pro cm 2 , ja<br />
•darüber, batragen. Als Jinodenmaterial verwendet<br />
man Weichibleibleche von. möglichst grosser Reinheit.<br />
Um die entstehenden Badnebel und die grossen<br />
Mengen auftretenden Kinallgaso unschädlich zu<br />
machen, muss eine- intensive künstliche Entlüftung<br />
angewandt werden. W. M, ,<br />
Frage 6950. Rückschlagsichere Anlasskurbcln.<br />
Gibt es rücksehlagsichere Andrehkurbeln? Da ich<br />
mich bei meinen alten Wagen stets auf Rückschläge<br />
gefasst machen muss, wäre ich um Ihre Auskunft<br />
dankbar. H. B. in B.<br />
A n t w o r t: Auch die beste Anlasseranlage<br />
macht eine Andrehkurbel nicht überflüssig, da Fälle<br />
mannigfaltiger Art es erfordern können, dass man<br />
auf diesen Ersatz zurückgreift. Sie dürfen sich aber<br />
trotzdem die Anschaffung eines Anlassers reiflich<br />
überlegen.<br />
Von den zahlreichen Konstruktionen verdient<br />
dio nachstehend beschriebene Lösung ihrer ebenso<br />
einfachen wie sicheren Wirkung wegen Erwähnung<br />
Dio Hauptbestandteile bilden die Rutsohkupplung<br />
A und ein spielfrei wirkendes Federschaltwerk B,<br />
•beidos im allgemeinen Maschinenbau und auch Motorfahrzeugbau<br />
bekannte Elemente. Dio am Motorwollemstumpf<br />
befestigte Rutschkupplung überträgt<br />
das grössto erforderliche Andrehkurbel-Drehmoment<br />
noch mit genügender Sicherheit auf den Motor, dagegen<br />
gleitet sie bei Linksdrehung des Motors an<br />
dem feststehenden stärkeren Feder-Schaltwerk, so<br />
dass dem Motor bei Frühzündung eino Linksdrehung<br />
trotz stillstehender Handkurbel ermöglicht ist.<br />
Ist an gegebenen Motoren der Einbau einer Rutsehkupplung<br />
nicht möglich, so wird das volle, beim<br />
Rückschlag auftretende Explosions-Drehmoment von<br />
dem als Rüokschlagsicherung aribeitenden Feder-<br />
Schaltwerk aufgenommen, sofern das Explosions-<br />
Drehmoment das grösste, von der Rüo&scblagsiche»<br />
rung noch aufnehmbare Drehmoment nicht übersteigt,<br />
was durch entsprechende Bemessung des<br />
Feder-Schaltwerkes gewährleistet sein kann.<br />
Das Feder-Schaltwerk besteht aus einein zweiteiligen,<br />
gegen die Innenwand des Gehäuses 1 radial<br />
angedrückten Gleitring 2, der. durch seine. Um-.<br />
ÄUTOMOBTL-REVUE<br />
fangsreibung das mit ihm seitlich verbundene Ende<br />
einer Schraubenfeder 3 in der Leerlauf-Drehrichtung<br />
zusammenrollend, d. h. von der Gehäusewand<br />
abziehend, dagegen in der Kupplungis-Drehrichtung<br />
auseinanderrollend und gegen die Gehäusowjnd<br />
anpressend, beeinflusst und hieiiboi durch Wirkung<br />
der Seilreibung sofort die beiden uimschlie.ssenden<br />
Hülsen 1 und 8 fost miteinander verbindet. Das<br />
entgegengesetzt liegende. Schaltfedcrendo ist durch<br />
einen seitlich in dio Feder eingelassenen Mitnehmersüft<br />
4 mit dem feststehenden Gehäuse verbunden.<br />
Dio beim Kuppeln auftretenden Beanspruchungen<br />
des Schaltwerkes sind trotz geringer Abmessungen<br />
der Einzelteile sehr massig, weil sich die volle Kuppelkraft<br />
auf den ganzen Umfang; der Sehaltfedor<br />
bzw. des Gehäuses 1 und 8 Kleiclimässis verteilt.<br />
Beim Ankurbeln wird dio Welle 5 soweit nach innen<br />
geschoben, bis die Klauen 6 und 7 zum vollen<br />
Eingriff gelangen. Eine DTohung der Wello verursacht<br />
durch den Federkeil 11 eine gleichseitige Drehung<br />
der Schaltfeder-Glcithülse 1 in dem feststehenden<br />
Lager- und Schaltergehäuso 8. Da dio Feder<br />
keine Linksdrehung zulässt, kann auch dio Handkurbel<br />
9 nur rechtsherum gedreht werden. Springt<br />
der Motor an, so wird die Klaue 0 mit der Welle<br />
5 durch die voreilende Klaue 7 unter Mitwirkung<br />
der R'üokzjugfeder 10 nach aussen geschoben, eTfolgt<br />
dagegen durch Frühzündung ein Rückschlag, so sind<br />
in diesem Augenblick die Wello 5 und dio Handkurbel<br />
9 unbeweglich. Ucber den Einbau kann Ihnen<br />
am besten ein Fachmann Ihrer Stadt, dem Sie Ihren<br />
Wagen vorführen können, Auskunft erteilen. wH.<br />
Frage 6951. Rcsiex. Wer liefert dieses Prod-ikt,<br />
für welches wir zum Anstreichen von Motorradzylindern<br />
Interesse haben? B. u. K. in B.<br />
Frage 6952. Kosten eines 8-PS-wagens. ist es<br />
möglich, mit einer Zulage von Fr. 175.— pro Monat<br />
die Unkosten eines 8-PS-Autos zu decken ? Das<br />
Auto muss damit amortisiert werden; ferner müssen<br />
die Garagemiete, die Steuern und Versicherungen,<br />
Benzin, Oel, Pneus und allfälligo Reparaturen, eowie<br />
die Einreisegebühren in verschiedene Kantone<br />
der Urschweiz bezahlt werden. Weitere Aeusserungen<br />
von Autofachmännern oder Autobesitzern erwünscht.<br />
H. B. in L.<br />
Frage 6953. Wirkungsweise von Dieselmotor—<br />
Automobilmotor. Welches ist der Hauptunterschied<br />
in der Wirkungsweise eines Automabümotors und<br />
eines Dieselmotors? Warum werden Dieselmotoren<br />
noch nicht in Automobilen verwendet, da sie doch,<br />
wie ich gehört habe, mit dem viel billigeren Rohöl<br />
betrieben werden können? Ch. v B. in B.<br />
Antwort: Die Wirkungsweise des Dieselmotors<br />
ist im Gegensatz zu den AutomabiLmotoren. die, dass<br />
dio Zündung des Brennstoffes nicht durch einen<br />
elektrischen Funken, sondern durch die hohe Temperatur<br />
stark komprimierter Luft bewirkt wird. Der<br />
Brennstoff wird den Zylindern nicht in gasförmigem<br />
Zustand zugeführt, sondern am Ende des Hubes,<br />
bei welchem der Kolben eino reine Luftladinisj komprimiert<br />
hat, in die Zylinder eingespritzt. Der ausgeizeiehnete<br />
Wirkuag.srgad und 'die Verwendung minderwertiger,<br />
hilliger Rohöle werden beim Dieselmotor<br />
hauptsächlich durch die hoho Kompression<br />
ermöglicht<br />
Gerade diese hohe Kompression äst es aber, die<br />
dio Verwendung reiner Dieselmotoren zum Antrieb<br />
von Automobilen schwer macht. Denn sie verlangt<br />
eine ausseroTdentlieh kräftige Dimensionierung ge-<br />
-wi&ser Teile, wodurcäi- das Gesamtsrewicht der An-<br />
läge für diesen Verwendungazweok gross und die<br />
Maximaltourenzahl stark herabgesetzt wird.<br />
In Deutschland vor allem sind in den letzten<br />
Jahren grosse Anstrengungen gemacht worden, um<br />
diese Uebelständo aufzuheben. Sio haben zum Resultat<br />
geführt, dass es gelungen ist, Lastwagenmotoren<br />
von angängigem Gewicht herzustellen, dio nach<br />
dem Dieselprinzip arbeiten, jedoch eine weniger<br />
hdho Kompression in den Zylindern aufweisen und<br />
keinen Kompressor zur Brennstofieiasprilzung benötigen.<br />
Man bezeichnet diese Motortype, die immer<br />
noch weit wirtschaftlicher arbeitet als der Benzinmotor,<br />
und die mit Rohölen betrieben worden kann,<br />
als Halbdicselmotor oder konrpressorloscn Dieselmotor.<br />
Dio Einspritzung dos Brennstoffes in die komprimierte,<br />
immer noch erhitzte Luft erfolgt hier am<br />
Ende des Kompressionshubes durch eine Art Kolbenpumpe,<br />
die direkt auf die Flüssigkeitssäule wirkt.<br />
Genauere Auskünfte bietet Ihnen der Loitartikel der<br />
heutigen Nummer.<br />
Frage 6954. Oelstossdämpfer. Ich hatte Goliwnheit,<br />
einen Oelstossdämpfer an einem bekannten,<br />
englischen Wagen von aussen zu sehen. Da mir dorselbe<br />
sehr wertvoll erscheint, bitte ich. Sie, sofern<br />
Ihnen dieser bekannt ist, um nähere Auskunft.<br />
H. L. in B.<br />
Schematische Darstellung des Stossdämpfera.<br />
Antwort: Der prinzipielle Aufbau der neuartigen<br />
Stossdämpfer geht aus der nebenstehenden<br />
Zeichnung hervor.<br />
Innerhalb eines mit Oel gefüllten Gehäuses bewegt<br />
sich ein mit der Achse durch Gestänge verbundener<br />
Kolben wagrecht hin und her. Bewogt<br />
sich der Kolben nach, der in der Zeichnung mit A<br />
bezeichneten Seite hin, so verdrängt er hier das Oel<br />
und drückt es durch ein Hochdruck-Rückschlag-<br />
Vcntil a und dio Leitung c in den Raum B hinüber.<br />
Der kleine Querschnitt der Leitung c, die in Wirklichkeit<br />
im Gussstück inbegriffen ist. bewirkt, dass<br />
sich der Kalben nur langsam bewegen kann und<br />
dass sich infolgedessen dio Achse nach dem Ueberfahren<br />
einer Unebenheit auch nur gedämpft senkt.<br />
Wird die Achse darauf wieder angehoben und der<br />
Kolhon nach B hinüberbewegt, so strömt das Oel<br />
durch eine Bohrung im KoLben und neben einem<br />
weiteren Niederdruck-Rückschlagventil b vorbei wieder<br />
in die Kammer A zurück.<br />
In Wirklichkeit weist der Apparat nodh einige<br />
Verfeinerungen auf, die in unserer Zeichnung nicht<br />
dargestellt sind. So ist dafür gesorgt, dass die Kammern<br />
A und B von einem Reservoir aus immer<br />
mit Oel versehen werden; weiter wird das zirkulierende<br />
Oel beständig filtriert und die Möglichkeit,<br />
dass Luftblasen im Oel entstehen könnten, ist vermieden,<br />
wit.<br />
Alles was Sie von einem guten Pneu verlangen:<br />
Höbe Kilometerleistung<br />
Absolute Sicherheit<br />
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20.<br />
Qualitätsbeweis 2<br />
Drei Sorten Blätter wachsen an ^<br />
der Tabakpflanze. Zu oberst, die<br />
schweren, rauhen Spitzenblätter, die<br />
Kehle und Zunge reizen, zu unterst, die<br />
Bodenblätter, ausgewaschen, voll Schmutz<br />
und Sand und ohne Qualität. In der Mitte dagegen<br />
findet man die goldbraunen Herzblätter, voll Milde und voll des kost«<br />
liebsten Aromas.<br />
Wir verwenden zur Herstellung unserer „Brünette" nur Herzblätter.<br />
Aus diesem Grunde sind unsere Cigaretten so mild und doch so fein<br />
im Aroma.<br />
Von den edelsten Tabakpflanzcn nur die Herzblätter.<br />
Wir könnten also sogar für mehr Geld die Brünette nicht besser machen.<br />
Vereinigte Tabakfabriken AG So/othurn.
Auto und Strassenbahn in derwie er meint, auf eine dreifache Gefährlichkeit<br />
der Strassenbahn!<br />
Verkehrsunfallstatistik.<br />
Unseres Erachtens kann die Gefährlichkeit<br />
(Eine Entgegnung.)<br />
eines Fahrzeuges nur dadurch einigermassen<br />
Unter obigem Titel befasst sich ein Herr W. richtig abgeschätzt werden, dass die Unfälle<br />
W. in Nr. 92 der «Automobil-Revue) (vom 2. nicht auf die Zahl der Fahrzeuge, sondern auf<br />
November) mit der Frage der Gefährlichkeit die Fahrleistungen bezogen werden, also<br />
von Auto und Strassenbahn im städtischen etwa auf die Zugs-, Wagen- oder Personenkilometer.<br />
Herr W. W. glaubt zwar die grös-<br />
Verkehr. Er geht dabei von der stadtzürcherischen<br />
Verkehrsunfallstatistik aus. Da dieseren Fahrleistungen der Strassenbahnwagen<br />
Betrachtungsweise des Herrn Einsenders,<br />
wie mir scheint, den wirklichen Verhältnissen<br />
nicht gerecht wird und zu höchst zweifelhaften<br />
Schlüssen führt, sei mir eine kurze<br />
Entgegnung erlaubt.<br />
Richtig ist, dass sich unter den 1218 im<br />
zweiten Vierteljahr <strong>1928</strong> an Verkehrsunfällen<br />
beteiligt gewesenen Fahrzeugen 617 Automobile<br />
und 147 Strassenbahnzüge befanden,<br />
was eine Beteiligung der Automobile von<br />
50 Prozent und der Strassenbahn von 12 Prozent<br />
ergibt. Gewiss wäre es unzulässig, wegen<br />
des vierfachen prozentualen Anteils der<br />
Automobile anzunehmen, dass sie viermal so<br />
gefährlich seien wie die Strassenbahn. Wenn<br />
ich hierin mit Herrn W, W. übereinstimme,<br />
so glaube ich zugleich versichern zu könneni<br />
dass auch das Statistische Amt der Stadt Zürich<br />
eine solche irrige Auslegung seiner Zahlen<br />
ablehnen würde.<br />
Herr W. W. will die Gefährlichkeit von<br />
Auto und Strassenbahn dadurch bewerten,<br />
dass er die Unfallbeteiligung auf die im Verkehr<br />
stehenden Fahrzeuge bezieht. Er rechnet<br />
in der Stadt Zürich mit durchschnittlich<br />
6000 Automobilen und' 500 Strassenbahnwagen<br />
und kommt so für den betrachteten<br />
Zeitraum auf eine Unfallbeteiligung der Automobile<br />
von zehn Prozent und der Strassenbahnwagen<br />
von annähernd 30 Prozent, also,<br />
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richtig berücksichtigt zu haben, indem er ihre<br />
Zahl höher als in Wirklichkeit annimmt. Das<br />
tut er aber in sehr willkürlichem und ungenügendem<br />
Masse, wie die folgende kleine<br />
Rechnung zeigt:<br />
Die Motorwagen der städtischen Strassenbahn<br />
haben im zweiten Vierteljahr <strong>1928</strong> insgesamt<br />
2,579,000 km zurückgelegt. Dies entspricht<br />
57 Unfallbeteiligungen pro Million<br />
Kilometer. Bei den Automobilen ist man auf<br />
eine Schätzung der Fahrleistung angewiesen.<br />
Veranschlagt man mit Herrn W. W. die Zahl<br />
der durchschnittlich in der Stadt im Verkehr<br />
stehenden Automobile auf 6000 und nimmt<br />
dabei an, dass sie auf Stadtgebiet pro Jahr<br />
durchschnittlich 8000 km zurücklegen (ein<br />
gewiss hoher Ansatz), so erhält man ^ine<br />
Gesamtleistung von 12 Millionen Kilometer<br />
im Vierteljahr und 51 Unfallbeteiligungen pro<br />
Million Kilometer. Strassenbahn und Auto<br />
erscheinen bei dieser Berechnungsweise als<br />
beinahe gleich gefährlich. Wenn dieses Ergebnis<br />
wesentlich anders lautet als bei Herrn<br />
W. W., so liegt das eben an den viel grösseren<br />
Fahrleistungen der Strassenbahn. Tatsächlich<br />
haben im Jahre 1927 die Motorwagen<br />
in Zürich durchschnittlich 45,600 km zurückgelegt.<br />
Das Verhältnis der Unfallgefährlichkeit<br />
würde sich zugunsten der Strassenbahn<br />
noch stark verschieben, wenn berücksichtigt<br />
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Illllllllllllll<br />
AUTOMOBTL-REVUE 1028 —<br />
würde, dass sie pro Zugskilometer eine viel die definitive Austragung des Rennens wird nun die<br />
grössere Verkehrsmenge bewältigt als dasDelegiertenversammlung des A. C. S. vom 16, Dezember<br />
<strong>1928</strong> in Bern zu beschliesscn haben.<br />
Auto. Ihre durchschnittliche Wagen- (nicht Die Monatsversammlung beschloss ferner gemäss<br />
Zugs-!) besetzung soll zwischen elf unddem Antrag des Vorstandes und ebenfalls einstimmig,<br />
im Jahre 1929 keine offene sportliche Veran-<br />
zwölf Personen betragen.<br />
Diese kurzen Ausführungen dürften zeigen, staltung abzuhalten und sich in vermehrtem. Masse<br />
touristischen und Verkehrsfragen zu widmeis. Um<br />
dass sich Herr W. W. seine Sache etwas zu den Mitgliedern immerhin Gelegenheit zu sportlicher<br />
leicht gemacht hat und dass sein Beweis für' Betätigung zu geben, wurde beschlossen, im Jahre<br />
die dreifache Gefährlichkeit der Strassenbahn 1929 wiederum eine Autavia und eine Gynikhana<br />
auf schwachen Füssen steht. Schon die vorgenommene,<br />
dringend notwendige Korrektur Start.<br />
abzuhalten und eventuell als geschlossene Sektionsveranstaltung<br />
ein Kilometerrennen mit stehendem<br />
führt zu ganz andern Ergebnissen. In Wirklichkeit<br />
lässt sich die aufgeworfene Frage dem vom Vorstand genehmigten Winterprogramm<br />
Die Versammlung nahm ferner Kenntnis von<br />
wohl nicht durch ein so einfaches, auf Schätzungen<br />
angewiesenes Rechenexempel beantöffentlichen.<br />
pro <strong>1928</strong>/29, das wir in der nächsten Nmamer verworten.<br />
Deshalb kann man sich fragen, ob Der Vorsitzende gab anschliessend bekamnt. dasa<br />
die Mitgliederzunahme in den letzten Monaten eine<br />
es klug sei, den Automobilisten «vorzurechnen»,<br />
dass die mit dem Autoverkehr verbun-<br />
<strong>1928</strong> auf 2169 per 15. November <strong>1928</strong> gestiegen<br />
sehr erfreuliche war. Sie ist von 1822 am 1. Januar<br />
denen Gefahren überschätzt würden. Als (Zunahme 347 Mitglieder).<br />
Selbstfahrer glaube ich auf diesen Punkt hinweisen<br />
zu dürfen, ohne als Autogegner zu er-<br />
langjährigen Mitgliedes J. Schmid-Roost., Oerlikon,<br />
Nachdem der Vorsitzende noch des verstorbenen<br />
gedacht hatte und noch einige krasse Bussenfälla<br />
scheinen. Dr. E. V. behandelt worden waren, ging man über zum Martinimahl,<br />
das einen sehr frohen Verlauf nahm. Ak<br />
LETZTE MELDUNGEN Gäste waren die Herren Präsident Coittinelli von<br />
der Sektion Graubünden, Präsident Si.ähelin und<br />
Brugger von der Sektion Schaffhausem, Präsident<br />
Lastwagen- und Omnibusschau des Pariser Dr. Rietmann von der Sektion Thurgau und Präsident<br />
Siegenthaler und Hr. Gygli von der Sektion<br />
Salons. In Paris wurde gestern der dritte<br />
Zug anwesend.<br />
Teil des Salons, die Ausstellung der Last-<br />
Für den gemütlichen dritten Teil traten die bestbekannten<br />
Herren Hegetschwiler und 'Stump in dia<br />
wagen und Omnibusse, eröffnet. lt.<br />
SEKTION ZÜRICH DES A. C. S. Die Monatsversammlung<br />
vom 15. November <strong>1928</strong>, mit dem<br />
Schranken, und das Jodlerdoppelquartett des F G,<br />
Zürich erfreute die Anwesenden mit 1 schönen gesanglichen<br />
Vorträgen. Dazu kamen eine fröhliche-<br />
traditionellen Martinimahl, erfreute sich eines äusserst<br />
zahlreichen Besuches von 205 Mitgliedern.<br />
Schnitzelbank und eine Witzkonkurrenz, während<br />
als Tafelmusik das Orchester Cattaneo amtete. Die<br />
Im geschäftlichen Teil wurden unter dem Vorsitz<br />
des Herrn H. Hürlimann, der an Stelle des im<br />
zahlreiche Teilnahme der Mitglieder und der gute<br />
«Verlauf des Abends dürften dem Vorstand dargetan<br />
Ausland abwesenden Präsidenten H. Wunderlyhaben,<br />
dass sich die Sektion Zürich des A. C. S auf<br />
Volkart die Verbandlungen leitete, das Prorgamm<br />
gutem Wege befindet und einer erfreulichen Prosperität<br />
entgegenblickt. e,<br />
der sportlichen Veranstaltungen des Jahres 1929<br />
behandelt. Die Versammlung erklärte sich einstimmig<br />
damit einverstanden, gemeinsam mit den Sektionen<br />
Glarus und Uri des A. C. S. die Organisation<br />
des Klausenrennens 1929 zu übernehmen. Ueber<br />
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— <strong>1928</strong> AUTOMOBTL-REVUE !1<br />
St. gallische Kritik der kantonalen<br />
Strassenbautätigkeit.<br />
Der Bericht der staatswirtschaftlichen<br />
Kommission, der sich u. a. über die kantonale<br />
Strassenbautätigkeit im Jahre 1927 äussert,<br />
bedauert, dass sich der Regierungsrat im abgelaufenen<br />
Jahre noch nicht zu einer grosszügigen<br />
Strassenpolitik entschliessen konnte.<br />
Es wird mit vollem Recht die unerfreuliche<br />
Tatsache gerügt, dass die Einnahmen aus den<br />
Auto- und Velotaxen nicht in vollem Umfange<br />
für die Erstellung künstlicher Strassenbeläge<br />
verwendet wurden, sondern von der dem Staat<br />
zugeflossenen Summe über 130,000 Fr. an die<br />
Staatskasse für. andere Zwecke abgeführt<br />
wurden. Diese Feststellung scheint nun im<br />
Widerspruch zu stehen zu der Mitteilung im<br />
regierungsrätlichen Bericht vom 21. September<br />
<strong>1928</strong> über den Ausbau des kantonalen<br />
Strassennetzes, auf welchen wir kürzlich hingewiesen<br />
haben. Dort wird nämlich festgestellt,<br />
dass die Automobiltaxen in den letzten<br />
Jahren in vollem Umfange für den Strassenbau<br />
zur Verfügung gestellt worden sind. In<br />
diesem Berichte ist allerdings nur von Automobil-,<br />
nicht aber auch von den Radfahrtaxen<br />
die Rede. Eine Trennung der Einnahmen aus<br />
Velo- und Automobilsteuern zum Zwecke der<br />
verschiedenartigen Verwendung der Gelder<br />
scheint uns aber vollkommen ungerechtfertigt,<br />
denn die Sonderbesteuerung der Velofahrer<br />
kann höchstens noch damit gerechtfertigt<br />
werden, dass die sich daraus ergebenden Einnahmen<br />
für den Strassenbau verwendet werden.<br />
Die Abzweigung der Velosteuergelder<br />
für Radfahrstreifen wäre entschieden weitsichtiger<br />
und könnte dieser Abgabe doch noch<br />
den Schein der Berechtigung wahren, während<br />
deren Verwendung für allgemeine<br />
Staatszwecke auch vom Automobilisten entschieden<br />
gerügt werden muss, der vor allem<br />
ein Interesse daran hat, dass der Ausbau der<br />
Strassen in einer Weise an Hand genommen<br />
wird,, die eine reibungslose Abwicklung zwischen<br />
dem rascheren und langsameren Strassenverkehr<br />
gestattet. Um dies zu ermöglichen,<br />
benötigt das Bauamt sicher die gesamten Einnahmen<br />
aus Verkehrssteuern, und gerade der<br />
klägliche Zustand einzelner St. Gallerstrassen<br />
beweist, dass die Abteilung für Strassenbau<br />
nicht sehr reichlich mit Mitteln ausgestattet<br />
wird, also von einem Ueberschuss, die in die<br />
allgemeine Kasse abgeführt werden könnte,<br />
keine Rede sein kann.<br />
Der Kommissionsbericht erklärt ferner, der<br />
Kanton St. Gallen sei zufolge der Enthaltsamkeit<br />
im Strassenbau (es wurden beispielsweise<br />
im Jahre 1927 nur 1788 Laufmeter Staatsstrasse<br />
gepflastert) im Vergleich zu den<br />
Nachbarkantonen ins Hintertreffen geraten.<br />
Viele Strassenstrecken befänden sich in<br />
einem Zustande, dass sie kaum noch befahren<br />
werden könnten, und dass zufolge der Staubentwicklung<br />
die Anwohner in ihrer Gesundheit,<br />
die Besitzer von anstossenden Grundstücken<br />
im Ertrag gefährdet seien. Es wird<br />
deshalb dem Regierungsrat nahegelegt, in der<br />
Anpassung des Strassennetzes an den modernen<br />
Verkehr ein beschleunigtes Tempo einzuschlagen.<br />
Die Wirtschaftlichkeit der vermehrten<br />
Auslagen sei durch die verminderten<br />
Unterhaltskosten gegeben.<br />
Diesen Anregungen ist der Regierungsrat in<br />
seinem Expose über das kommende Strassenbauprogramm<br />
grösstenteils nachgekommen,<br />
indem der Ausbau von 193 km Staatsstrassen<br />
innerhalb acht Jahren durchgeführt werden<br />
soll. Es bleibt nur zu erwarten, dass der<br />
Grosse Rat nicht in eine kleinliche Gemeindepolitik<br />
zurückfalle und an den Staat bezüglich<br />
der Subvention der Gemeindestrassen<br />
ungebührliche Forderungen stelle. Dann<br />
müsste das Projekt in Ermangelung der notwendigen<br />
Mittel fallen und der Vorwurf, keine<br />
grosszügige Strassenpolitik zu treiben, müsste<br />
dann den Rat treffen. Z.<br />
Verkehrsvorschriften: Kanton Graubünden: dte<br />
Emreisegebükren für Motorfahrzeuge sind während<br />
des Winterhalbjahres auf die Hälfte reduziert worden.<br />
Es beträgt demoaoh die Einreisegebühr eines<br />
Personenwagens für die Zeit von Mitte Oktober bis<br />
Mitte Mai: für einen dreitägigen Aufenthalt 5 Fr.,<br />
für einen zehntägigen Aufenthalt 10 Fr., für einen<br />
Monats-Aufenthait 20 Fr. — Die von St. Blasien im<br />
Schwarzwald nach Albbruck am Rhein führende<br />
Albtalstrasse ist für den Kraftwagenverkehr freigegeben<br />
worden. Damit öffnet sich eine neue Zufahrtsstrasse<br />
nach dem südlichen Schwarzwald, die<br />
den starken Verkehr über Waldshut-Höohenschwand<br />
vorteilhaft entlasten wird. — Italien: Nach dem Codice<br />
Stradale muss jedes Automobil mit einer stark<br />
tönenden Hupe versehen sein. Ausserhalb der Ortschaften<br />
ist auch die Verwendung von Hilfsapparaten<br />
wie K'axons oder Bi>schhorn zulässig. Nach<br />
Italien reisenden Automobilisten sei daher die Mitnahme<br />
einer gewöhnlichen Autohupe für die Signalisierimg<br />
innerorts sehr empfohlen Der Gebrauch<br />
von Klaxcms innerorts wird durch die italienische<br />
Verkehrspolizei bestraft.<br />
Von der Walliser Staatsstrasse. Die Instandstellungsarbeiten<br />
der Hauptverkehrsader<br />
des Kantons Wallis macht prächtige<br />
Fortschritte. Bereits sind 52 Kilometer neu<br />
erstellt worden. Ohne Zweifel wird die<br />
Strasse nach Fertigstellung eine der schönsten<br />
Touristenstrassen der Schweiz sein.<br />
Man hofft, im Jahre 1929 mit den Arbeiten<br />
fertig zu werden. Gefährliche Kehren, z. B-<br />
diejenigen von Ballmaz, Charat, Bonne-Eau<br />
werden korrigiert.<br />
Aus der Linthebene. Die während dem<br />
Kriege neu erstellte Gemeindestrasse Uznach—Benken<br />
in der Linthebene erfreut sich<br />
einer stets vermehrten Frequenz und wird<br />
namentlich von den Automobilen stark in Anspruch<br />
genommen Die auf beiden Seiten der<br />
Strasse gepflanzten Nutzholz- und Zierbäume<br />
dürften in wenigen Jahren zur Zierde der etwas<br />
öden Linthebene eine prächtige Allee<br />
bilden. Zwischen den beidseitigen Gemeinden<br />
ist nun eine Aenderung eingetreten hinsichtlich<br />
des Unterhaltes der Strasse. Während<br />
diese Kosten bis anhin von den beteiligten<br />
Gemeinden Kaltbrunn, Benken und Uznach<br />
zu gleichen Teilen bestritten wurde, hat<br />
in Zukunft jede Gemeinde diese Strasse. soweit<br />
sie in ihrem Gebiete liegt, zu unterhalten<br />
und die Kosten zu tragen.<br />
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III. Blatt<br />
BERN, 16. November <strong>1928</strong><br />
N° 9t><br />
III. Blatt<br />
BERN, 16. November 1Q28<br />
Zusammenarbeit zwischen<br />
Automobil und Eisenbahn<br />
In den Vereinigten Statten Amerikas.*<br />
Stiickgüterverkehr.<br />
Das gleiche System wird auch für Stückgüter,<br />
die nach der Stadt gelangen, angewendet.<br />
In Cincinnati werden Kraftwagen mit<br />
abnehmbaren Karosserien, die besonders für<br />
diesen Zweck gebaut wurden, verwendet. Dadurch<br />
kann man den Verkehr zwischen den<br />
35 Bahnhöfen, die von sechs Eisenbahnen bedient<br />
werden, bedeutend einfacher gestalten.<br />
Das benötigte Material besteht aus 19 Lastwagen,<br />
225 abnehmbaren Behältern, 66 elektrischen<br />
und 13 Handkranen. Dieser Bestand<br />
ersetzt 225 gedeckte Eisenbahnwagen und<br />
115 schwere Pferdefuhren und vermeidet die<br />
Notwendigkeit einer 300 OOOmaligen Verstellung<br />
der Weichen, welche früher für den Austausch<br />
der Stückgüter notwendig waren. Anders<br />
ausgedrückt hat die Einführung des<br />
Lastwagens die für diesen Austausch notwendige<br />
Zeit von 62 Stunden auf eine normaltägliche<br />
Zeit herabgedrückt, während die<br />
Ersparnis an Bahnsteigfläche 15 % beträgt<br />
und die Unternehmerkosten um 35 % vermindert<br />
wurden.<br />
Alle diese im Prinzip wenig verschiedenen<br />
Transportsysteme beruhen darauf, die wenig<br />
wirtschaftlichen Fahrleistungen der Verfrachter<br />
in wenige stark ausgenutzte Sammeltransporte<br />
zu vereinen, unter äusserster Verwendung<br />
der mechanischen Leistungen beim Umladen.<br />
Kontrolleure, die unter sich und mit<br />
den einzelnen Eisenbahnen in steter telephonischer<br />
Verbindung stehen, sorgen dafür,<br />
dass möglichst keine Leerfahrten entstehen.<br />
Es wird dadurch erreicht, dass die Güter<br />
gleichmässig bei den Güterbahnhöfen eingehen<br />
und weggeführt werden. Dadurch wird<br />
die Intensität der Arbeit bedeutend gehoben.<br />
Wenn man bedenkt, dass durchschnittlich nur<br />
10 % der zur Verfügung stehenden Zeit eines<br />
Eisenbahnwagens für die Beförderung der<br />
Waren benützt wird, die übrigen 90 % durch<br />
Etwas Praktisches: Neuartige Vorrichtung, die bequemes Reinigen und Reparieren<br />
des Wagens ermöglicht.<br />
grund für diese Vergeudung in der Verzögerung<br />
infolge der starken Anhäufung von Gütern<br />
beim Ausladen zu suchen ist, so wird<br />
einem ohne weiteres klar, dass durch fliessenden<br />
Abschub gewaltige Einsparungen an<br />
Rollmaterial und Verladeplatz gemacht werden<br />
können.<br />
Ebenso bedeutende Verluste werden verursacht,<br />
indem der Geschäftsmann seinen<br />
eigenen Wagen zum Frachtbahnhof schickt,<br />
um entweder Ware abzuliefern oder in Empfang<br />
zu nehmen. Die meisten dieser Last-<br />
Herumstehen auf Frachtbahnhöfen und Ne-wagebengeleisen vergeudet werden und der Haupt- eine oder zwei Kisten, aber sie alle tragen<br />
befördern nur Teilladungen, viele nur<br />
dazu bei, den Verkehr in den Bahnhöfen zu<br />
*) Siehe Automobil-Revue No. 95.<br />
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die Zahl der erforderlichen Kraftwagen<br />
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wird unnötig. Der einzelne Kaufmann erspart<br />
auch das Kapital, das durch Herumstehen<br />
eines nicht ganz ausgenützten Kraftwagens<br />
verloren geht.<br />
Bersonentransport.<br />
Auch im Personentransport besteht eine<br />
innige Zusammenarbeit zwischen den beiden<br />
Verkehrsmitteln. Viele Eisenbahngesellschaften<br />
haben zur Bewältigung des Nah- und<br />
Ein grosses Unglück<br />
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eingeführt. Die Erfolge waren aber nicht<br />
durchgehend gut. Der Mensch als Transportobjekt<br />
stellt an das Transportmittel ganz<br />
andere Anforderungen als die Ware.<br />
An sich unrentabler Personenverkehr wurde<br />
auf vielen Nebenbahnen nur beibehalten,<br />
um den Güterverkehr anzureizen. Durch Einführung<br />
von Lastwagenkursen ist es verschiedenen<br />
Eisenbahngesellschaften gelungen,<br />
solchen Verkehr mit stark verminderten Verlusten<br />
oder mit Gewinn' aufrechtzuerhalten.<br />
Das gleiche Resultat wird aber vielfach auch<br />
durch Benzin- oder Benzin-elektrische Eisenbahnwagen<br />
erreicht. So verwenden gegenwärtig<br />
199 Eisenbahngesellschaften diese<br />
Verkehrsmittel.<br />
Wie beim Güterverkehr dient der «Bus»<br />
auch dazu, bestehende Linien zu verlängern<br />
und neue Gebiete zu erschliessen. Es werden<br />
aber auch Parallellinien betrieben, sei es, um<br />
das Geleise für den Durchgangsverkehr zu<br />
entlasten,,sei es, um dem Passagier die Auswahl<br />
zu bieten. So sehen wir das interessante<br />
Bild, dass gewisse Eisenbahnlinien ihre Personenzüge<br />
durch eigene Autobuslinien konkurrenzieren.<br />
Ganz ähnlich der Beförderung der Stückgüter<br />
im Lokalverkehr werden auch im Personenverkehr<br />
jede vierte bis fünfte Station<br />
zu Hauptpersonenbahnhöfen ausgestaltet, von<br />
denen aus dann die Zwischenstationen mit<br />
Autobus bedient werden. So kommt in der<br />
Mehrzahl der Fälle der Reisende bis zu seiner<br />
Wohnung ohne eine Mehrleistung. Es entstehen<br />
auch im Innern der grossen Städte<br />
geleiselose Personenbahnhöfe, die die Reisenden<br />
den Eisenbahnen zubringen.<br />
Wir sehen aus diesen Ausführungen, dass<br />
in den U. S. X. alles getan wird, um durch<br />
wohlüberlegte Zusammenarbeit der beiden<br />
Transportmittel die grösstmöglichen wirtschaftlichen<br />
Erfolge zu erzielen.<br />
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ist die bekannte Ligerzer Falle in die Ortschaft<br />
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14 AUTUMUmL-KfcVUt<br />
[Der Sesa- und der regierungsrätllche<br />
Standpunkt.<br />
Herr Diplomingenieur Hohl behandelte in<br />
seinem Vortrag die Zusammenarbeit der beiden<br />
wichtigsten Landverkehrsmittel in der<br />
Schweiz, wie sie sich seit Schaffung der<br />
«Sesa » herausgebildet hat. Es ist auch hier<br />
längst nicht mehr die Frage : Automobil oder<br />
Eisenbahn, sondern : Automobil und Eisenbahn.<br />
Jedem dieser Transportmittel wird die<br />
Konkurrenzfähigkeit ohne weiteres den ihm<br />
senührenden Platz anweisen. Im Interesse<br />
des Landes liegt es, eine wilde Konkurrenz<br />
zu verhüten. (Eine Konkurrenz tut immer gut,<br />
sie braucht deshalb noch lange nicht « wild »<br />
zu sein. Red.) Durch die Gesetzgebung müssen<br />
die beiden Konkurrenten auf gleiche<br />
Wettbewerbsgrundlagen gestellt werden. Es<br />
wird sich auch bei uns herausstellen, dass die<br />
Eisenbahnen für Massentransporte und auf<br />
weite Strecken wirtschaftlicher arbeiten als<br />
die Kraftwagen, letztere aber bei der Güterverteilung<br />
und als Zubringer leistungsfähiger<br />
sind.<br />
Es ist nicht zu verkennen, dass die Motorisierung<br />
des Strassenverkehrs noch in den<br />
Anfängen steckt. Immer mehr werden Personenautomobile<br />
die Eisenbahnen konkurrenzieren.<br />
Die Bahnen werden sich ihrer nur<br />
durch immer mehr verbesserte Verkehrsbedingungen<br />
erwehren können. Dem Wettbewerb<br />
der Omnibusse beugen die Konzessionsbedingungen<br />
vor. Auch im Güterverkehr werden<br />
die Bahnen den Versendern und den<br />
Empfängern die gleichen Vorteile bieten müssen<br />
wie die Kraftwagenbeförderung. Die Organisierung<br />
der Zusammenarbeit ist in vollem<br />
Gange. Es würde zu weit führen, hier die<br />
Einzelheiten des Referates wiederzugeben. Es<br />
ist nur zu konstatieren, dass die Erfahrungen<br />
anderer Länder, speziell der Vereinigten<br />
Staaten, in voller Berücksichtigung der<br />
schweizerischen Verhältnisse, ihre Nutzanwendung<br />
finden. Es ist Aufgabe der « Sesa »,<br />
die Interessen des Landes in der Konkurrenz<br />
der beiden Verkehrsmittel zu wahren.<br />
In der Diskussion umreisst Herr Regierungsrat<br />
Bösiger, Bern, die speziellen Verhältnisse<br />
der Schweiz. Im Momente, wo wir<br />
daran sind, den ausländischen Betriebsstoff<br />
der Bahnen, die Kohle, durch im Lande produzierte<br />
Energie abzulösen, werden diese<br />
durch ein Verkehrsmittel konkurrenziert, das<br />
wieder vom ausländischen Betriebsstoff, dem<br />
Benzin, abhängig ist. Wir haben auch keine<br />
nennenswerte Automobilproduktion. Die Wettbewerbsgrundlagen<br />
der beiden Verkehrsmittel<br />
sind in der Schweiz noch zu ungleich. Die<br />
Bahn trägt die Unterhaltkosten ihres<br />
Verkehrsweges selbst. Sie ist mit grossen<br />
Versicherungsspesen belastet. Sie gewährleistet<br />
den Verkehr das ganze Jahr, während<br />
das Auto Saisonbetrieb hat. Die Einnahmen<br />
aus dem Automobilverkehr nehmen nicht in<br />
dem Masse zu, wie die Kosten für den Unterhalt<br />
der Strassen, wenigstens bis heute nicht.<br />
Die Auswirkung der Zusammenarbeit liegt im<br />
Zubringerdienst. Das Auto beschränkt sich<br />
aber, begünstigt durch die ungleichen Konkurrenzgrundlagen,<br />
nicht darauf. Es nützt<br />
den rTansportzwang aus, indem es die hoch<br />
tarifierten Güter befördert und der Bahn die<br />
billigen Massentransporte überlässt. Einschränkende<br />
Bestimmungen sind namentlich<br />
im Interesse der Strasse, die nicht zu hoch<br />
belastet werden kann, nötig. Die Bahn wird<br />
dem Automobil noch viel abgeben müssen.<br />
Anderseits wird das Auto das nötige Verständnis<br />
für die Lage aufbringen. Eine Zusammenarbeit<br />
muss kommen. Speziell die<br />
bernischen Behörden sind dazu bereit, unter<br />
Wahrung der Interessen der Oeffentlichkeit.<br />
(Wir nehmen davon gerne Notiz und warten<br />
auf die entsprechenden Taten. Red.)<br />
Durch Referate und Diskussion zieht sich,<br />
wie ein roter Faden, die übereinstimmende<br />
Ansicht, dass eine Zusammenarbeit zwischen<br />
Automobil und Eisenbahn möglich und nötig<br />
ist. Es ist klar, dass die Interessen der Oeffentlichkeit<br />
gewahrt werden müssen. Die<br />
beiden Verkehrsmittel werden ihren Platz<br />
nebeneinander haben.<br />
Die Rentabilität der oberitalienischen Automobilstrassen.<br />
Die Autostrade S. A., welche<br />
die- von Mailand ausgehenden, nach Como,<br />
Varess und Sesto Calende führenden drei<br />
Automobilstrassen betreibt, veröffentlicht ihren<br />
Jahresbericht samt Rechnung für das<br />
Jahr 1927. Die Autostrasse Lainate-Bergamo<br />
steht bekanntlich ausserhalb dieses Unternehmens<br />
und wird auf eigene Rechnung betrieben.<br />
Da es sich beim Jahr 1927 erst um das<br />
zweite Geschäftsjahr der Gesellschaft handelt,<br />
figurieren in der Jahresrechnung logischerweise<br />
noch erhebliche Abschreibungen,<br />
wie sich solche in den ersten Betriebsjahren<br />
geltend machen; immerhin soll, wie der Jahresbericht<br />
anführt, die Benützung der Strasse<br />
durch die Automobilisten eine sehr erfreuliche<br />
gewesen sein, so dass das Jahresresultat<br />
als ein befriedigendes angesehen werden<br />
darf. Irgendwelche Zahlen über die Frequenz<br />
der drei Autostrassen Milano-Laghi fehlen<br />
leider im Bericht, doch lässt derselbe erse-<br />
Ein dreiräderiger Taxi -wurde an der Olympia-Schau ausgestellt, Der Taxi bietet genügend Ramm für 4<br />
Personen im Innenrauin und für den Führer auf dem Vordersatz. Der luftgekühlte Motor ist mit Ausnahme<br />
des Anlassers über dem Vorderrad angebracht. Der Wagen ist sowohl in der Anschaffung<br />
als auch im Betrieb sehr Mllig.<br />
hen, dass ausser den eigentlichen Autotouristen<br />
die Strasse vornehmlich von den in<br />
den um Mailand herum liegenden Orten ansässigen<br />
Industriellen, Kaufleuten und Gewerbetreibenden<br />
benutzt worden ist. Es<br />
wurde denn auch, um diesen Fahrern die Benutzung<br />
der Strasse möglichst zu erleichtern,<br />
eine Umwandlung der bestehenden Abonnemente<br />
(Jahres-, Halbjahrs- und Vierteljahrsabonnemente)<br />
in der Weise vorgenommen,<br />
dass an Stelle der bestandenen Netzabonnemente<br />
Streckenabonnemente für einzelne Betriebsstrecken,<br />
wie Mailand-Como, Mailand-<br />
Gallarate etc. geschaffen wurden.<br />
In der Bilanz sind unter den -Aktiven die<br />
Strassenbauten noch mit L. 90,459,908 ausgewiesen,<br />
während auf der Passivseite das eigentliche<br />
Aktienkapital mit L. 50,000,000 und<br />
die diversen Kreditoren, d. h. die Subventionen<br />
des Staates, der Provinzen und Gemeinden<br />
mit L. 43,567,549 zu Buche stehen.<br />
In der Gewinn- und Verlustrechnung sind<br />
die Einnahmen aus Verkauf von Billetten und<br />
Abonnementen, aus Verkauf von Brennstoff<br />
und Betriebsmitteln, aus Autoreparaturen,<br />
Hilfsdienst etc. mit total L. 4,749,375 ausgewiesen,<br />
wozu noch Einnahmen aus Zinsen<br />
von Kautionen von L. 3310 kommen, so dass<br />
an Totaleinnahmen des Betriebsjahres 1927<br />
L. 4,752,685 zur Verfügung standen.<br />
Auf der Ausgabenseite sind die Spesen für<br />
Betrieb und Unterhalt mit L. 1,003,119 eingetragen,<br />
dazu kommen Generalunkosten<br />
L. 285,646, Steuern und Gebühren L. 184,428,<br />
Passivzinsen L. 1,619,944, Amortisation von<br />
Darlehen L. 1,413,681 und Amortisation auf<br />
Aktienkapital L. 238,840. Nach Einbeziehung<br />
aller dieser Ausgabeposten blieb pro 1927 ein<br />
Ueberschuss von L. 7026.58, der selbstverständlich<br />
nicht für die Ausrichtung einer Dividende<br />
ausreichte. Es ist jedoch zu berücksichtigen,<br />
dass ganz beträchtliche Abschreibungen<br />
vorgenommen wurden, die ungefähr<br />
drei Prozent des Aktienkapitals ausmachen<br />
und dass allein an Passivzinsen (diverse<br />
Kreditoren) 1,6 Millionen Lire ausgerichtet<br />
wurden. s.<br />
Die Motorisierung des Postverkehrs. Im<br />
Postkreis II, welcher den Kanton Waadt mit<br />
Ausnahme des Bezirkes Nyon, den Kanton<br />
Wallis und den Kanton Freiburg umfasst,<br />
wird von Anfang des nächsten Jahres an die<br />
Verwendung der Pferde im Postdienst aufgehoben.<br />
So werden die Paketpostfuhrwerke<br />
in den Städten durch Motorwagen ersetzt.<br />
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In manchen Ländern, so hauptsächlich<br />
in Oesterreich, Deutschland und<br />
England, werden zahlreiche der bestehenden<br />
Omnibuslinien, welche regelmässig befahren<br />
werden, von Privatunternehmern bedient. So<br />
erfreulich die private Initiative war, so ergab<br />
sich doch mit der Zeit eine bestimmte<br />
Planlosigkeit, weil jeder Unternehmer nach<br />
eigenem Gutdünken solche Kurse einrichtete.<br />
An gut frequentierten Linien setzten sich<br />
vielfach mehrer© Transportgesellschaften<br />
fest, wodurch eine ganz unrationelle Konkurrenzierung<br />
entstand. Der preussische Handelsminister<br />
hat sich nun entschlossen, unter<br />
den Privatunternehmern freiwillige Vereinbarungen<br />
über die systematische Aufteilung<br />
und Bedienung der einzelnen Verkehrsgebiete<br />
anzustreben, um dem unerfreulichen Wettbewerb<br />
abzuhelfen.<br />
Die Transportgewerbe sollen zu diesem<br />
Zweck gemeinsam einen für ein Jahr geltenden<br />
Plan über den Umfang und die Betriebsweise<br />
in den einzelnen Verkehrsgebieten aufstellen,<br />
der den Behörden zur Vernehmlassung<br />
und Genehmigung vorzulegen wäre, An<br />
der Ausarbeitung des provisorischen Fahrplanes<br />
sollen auch die am regelmässigen<br />
Omnibusbetrieb interessierten Reichsinstanzen<br />
teilnehmen, so die Post- und Eisenbahnverwaltung,<br />
ferner die Direktionen der Strassen-<br />
und Kleinbahnen aus den betreffenden<br />
Gebieten. Die diesbezüglichen Verhandlungen<br />
würden vom Vorstand des Verbandes für<br />
private Kraftomnibusunternehmungen geführt.<br />
Alle diese Instanzen haben sich zur Mitarbeit<br />
auf der vorgesehenen Basis einverstanden<br />
erklärt und ist die Neuregelung der<br />
Verkehrsverhältnisse in zwei Provinzen bereits<br />
an Hand genommen worden. Alsdann<br />
sollen ähnliche Abkommen für alle übrigen<br />
Regierungsbezirke abgeschlossen werden,<br />
wodurch der gegenseitige Gorillakrieg beige-<br />
TOLEDO<br />
London hat 4500 Autobusse in Betrieb. Eine Endhaltestelle vor der Victoria-Station, die<br />
von dem in der Mitte des Bildes sichtbaren Turm aus geleitet wird.<br />
legt und dem Reisepublikum die grösste Gewähr<br />
für zuverlässige Bedienung geboten<br />
würde. Z.<br />
Radfahrerwege in England. Bekanntlich<br />
verfügen verschiedene europäische Staaten<br />
über ein weites Netz an Radfahrerwegen, das<br />
mit der Erschliessung neuer Strassen eine<br />
immer grössere Ausdehnung annimmt. Diese<br />
besonderen Wegstreifen für die Radfahrer<br />
bringen eine glückliche Ausscheidung zwischen<br />
dem motorisierten und dem Fahrradverkehr,<br />
wodurch eine der häufigsten Kollisionsgefahren<br />
endgültig beseitigt und auch<br />
die Verkehrsregelung wesentlich erleichtert<br />
wird. Die Schweiz hinkt auch auf diesem<br />
Gebiete tüchtig hinter den umliegenden Staaten<br />
nach. Nun geht neuerdings England<br />
zum Bau von Radfahrerwegen über, obwohl<br />
sich dort das Velo nicht annähernd der Popularität<br />
wie z. B. in Holland erfreut, das mit<br />
seinem Netz an Radfahrerwegen an der<br />
Spitze steht. Bereits befasst sich das Verkehrsministerium<br />
mit der Angelegenheit und<br />
sollen vorläufig bei zwei bekannten Ueberlandstrassen,<br />
die von London aus nach der<br />
Küste führen, Radfahrstreifen angefügt werden.<br />
Die für die Route nach Southend<br />
(53 km) und die bekannte Kingston-Strass«<br />
nach Portsmouth (117 km) vorgesehenen<br />
Radfahrstreifen sollen so breit angelegt werden,<br />
dass genügend Raum für den Radfahrverkehr<br />
in beiden Richtungen als auch für<br />
einen besondern Fussgängerstreifen vorhanden<br />
ist. Das Verkehrsministerium sah sich<br />
zufolge der erschreckenden Zunahme von<br />
Kollisionen mit Radfahrern zu diesem Projekt<br />
veraniasst. Z.<br />
Versicherung und sorgfältige Fahrer. In<br />
England besteht, wie seinerzeit berichtet, ein<br />
sogenannter Strassenorden, dem nur solche<br />
Motorfahrzeugführer angehören können, welche<br />
sich in dreijähriger Praxis als sorgfältige<br />
Fahrer ausgewiesen haben. Bei der Aufnahme<br />
in den Orden ist der Ausweis einer<br />
Mindestleistung von 15,000 gefahrenen Kilometern<br />
zu erbringen, dazu hat der Kandidat<br />
nachzuweisen, dass er weder einen Verkehrsunfall<br />
veraniasst hat, noch wegen des im englischen<br />
Strafgesetz vorgesehenen Vergehens<br />
der «Gefährdung der öffentlichen Sicherheit<br />
durch gefährliches Fahrzeuglenken» bestraft<br />
worden ist. Der Orden bezweckt den Standard<br />
der Höflichkeit und gegenseitigen Rücksichtnahme<br />
im Strassenverkehr zu heben und<br />
verpflichten sich die Mitglieder durch das<br />
gute Beispiel voranzugehen. Der Ordensleitung<br />
ist es nun gelungen, von den Versicherungsgesellschaften<br />
eine praktische Anerkennung<br />
ihrer Bemühungen zu erzielen und<br />
haben sich verschiedene Gesellschaften bereit<br />
erklärt, den Mitgliedern des Ordens einen<br />
besonderen Rabatt von mindestens 25<br />
Franken auf ihre Jahresprämien zu gewähren.<br />
Dieses Entgegenkommen wird dem<br />
Bestreben der Ordensangehörigen, sich einer<br />
vorbildlichen Fahrpraxis zu befleissen, einen<br />
weiteren Impuls geben und sich anderseits<br />
auch im Strassenverkehr günstig auswirken.<br />
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Während noch im Jahre 1880 ein Gelehrter<br />
von Weltruf wie der Rektor des Polytechnikums<br />
Hannover, Prof. Launhardt, im Kolleg<br />
seine Hörer vor der Beschäftigung mit Hirngespinsten<br />
wie der Erfindung des Automobils<br />
als einer sinnlosen Zeitverschwendung warnte,<br />
war — kaum vierzig Jahre später ! — der<br />
Gasolinverbrauch in den Vereinigten Staaten<br />
schon auf 6,685 Millionen Gallonen oder<br />
303,70 Millionen Hektoliter, also 250 Liter pro<br />
Kopf der Bevölkerung, jährlich gestiegen,<br />
folglich schon mehr als der Bierverbrauch in<br />
Bayern, mit einem « Friedensmass» von 238<br />
Liter pro Kopf jährlich!<br />
Wie das Leben ohne Auto aussah, können<br />
sich auch alte Amerikaner kaum noch recht<br />
vorstellen, so sehr hat das moderne Vehikel,<br />
um es vorweg zu sagen, das eigene Auto, ihre<br />
Gewohnheiten umgestaltet, das Auto als<br />
Gebrauchsgegenstand nämlich, das keineswegs<br />
ein Zeichen der Zugehörigkeit zu den<br />
« upper ten» ist, obwohl es auch im traditionslosen<br />
Amerika Leute geben soll, die<br />
Standesunterschiede — nach der Höhe des<br />
Bankkontos ! — machen und das wirkliche<br />
Auto, wie diese Stützen der Gesellschaft,<br />
deren soziales Selbstbewusstsein sich in der<br />
Qualität ihres Autos ausdrückt, zu sagen<br />
pflegen, vom Fordauto oder Fordwagen haarscharf<br />
unterscheiden.<br />
Die Popularisierung des Autos<br />
in Amerika ist so weit fortgeschritten, dass<br />
ein Witzbold beinahe recht haben könnte,<br />
wenn er sagte, die Zeit sei nicht mehr fern,<br />
da jede halbwegs gute amerikanische Mutter<br />
ihre Sprösslinge schon mit dem benötigten<br />
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Automobil zur Welt bringen werde und diese<br />
bald nach ihrer Entwöhnung im eigenen Automobil<br />
durch die Strassen kutschieren würden.<br />
Zu diesem Zwecke empfehle er eventuell<br />
die sogenannten Kleinautos, von denen<br />
es heute in Deutschland wimmelt, während<br />
sie in Amerika unbekannt sind. Sie hätten<br />
nämlich den grossen Vorzug, im Notfall unter<br />
den grössern Maschinen hindurchkriechen zu<br />
können, falls kein Platz zum Passieren wäre,<br />
eine Fähigkeit, die dem so lebhaften Temperament<br />
der amerikanischen Kinder besser<br />
zusagen dürfte als die langweilige «Prozessic-<br />
Wahrere'», der die Erwachsenen, da die<br />
Maschinen eben noch nicht übereinander hinwegklettern<br />
könnten, heute ihre besten Kräfte<br />
opfern müssten.<br />
Die Prozessionsfahrerei.<br />
Der Begriff « Prozessionsfahrerei» für den<br />
amerikanischen Automobilverkehr, besonders<br />
in den grossen Städten, trifft wirklich den<br />
Nagel auf den Kopf. Wäre eine solche Prozessionsfahrerei,<br />
die an Geduld und soziale<br />
Disziplin der Fahrenden wahrhaftig keine<br />
geringen Anforderungen stellt, möglich, wenn<br />
nicht überall das grösste Verständnis — der<br />
Prozentsatz der Nichtfahrer ist verschwindend<br />
klein! — für den Automobilverkehr<br />
herrschte? Die Behauptung, Amerika sei restlos<br />
automobilisiert, scheint wirklich nicht<br />
übertrieben. Vater, Mutter, Sohn und Tochter,<br />
jedes Familienglied hat bald sein eigenes<br />
Auto, ein eklatanter Beweis für die Tatsache,<br />
dass das Automobil in den Vereinigten Staaten<br />
eine Lebensnotwendigkeit geworden ist,<br />
der ständige Begleiter des Menschen, der<br />
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schon die Jugend zur Schule und zurück, oder<br />
auf «joy-rides» fährt.<br />
Der amerikanische Automensch.<br />
Krankte das europäische Geschlecht bisher<br />
daran, dass es « der Maschine nicht gewachsen<br />
war », weshalb es auch — zu schwach !<br />
— den neuen Lebensrhythmus, solange es<br />
ging, innerlich abzulehnen suchte, so war der<br />
robustere ursprünglichere Amerikaner von<br />
jeher mit der Maschine innig vertraut. Es ist<br />
kein Zufall, wenn er nach einem bezeichnenden<br />
Sprachgebrauch sein Auto «seine Maschine<br />
» nennt, die er um so mehr liebt, je<br />
schneller sie ist, möge sie nun ein billiger<br />
« Flipper » für 300 Dollar oder — noch wohlfeiler<br />
und demgemäss hässlicher ! — ein mit<br />
seinem Leinendach wie ein Obstkarren aussehender<br />
« Doctor car » oder Landarztwagen<br />
sein ! Das Aussehen des Wagens spielt bei<br />
dem sich immer jung fühlenden, mit einem<br />
charakteristischen Sinn für Tempo und deshalb<br />
einem ebenso starken Verständnis für<br />
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Technik begabten Amerikaner gar keine<br />
Rolle. Der Amerikaner ist, wie man sagt,<br />
« car minded», d. h. er hat das liebevollste<br />
Interesse für seinen Wagen, den er aus dem<br />
«ff» kennt und mit dem er 'wie mit einem<br />
Freund vertraut ist. Er hat an ihm etwa die<br />
Freude des Reiters an seinem Pferd, aber<br />
des Reiters, der sein Ross fast eifersüchtig<br />
selbst betreut und es keinem andern überlässt.<br />
Er denkt wie der echte Reitersmann<br />
denken muss : erst das Ross, dann ich ! Ergo<br />
fährt er auch seine Maschine selbst ! Deshalb<br />
war es auch niemals nötig, das Selbstfahren<br />
in Amerika als wirksamstes Förderungsmittel<br />
des Automobilismus überhaupt nur erst<br />
anzuregen.<br />
Das «seif driving»<br />
ist für den Amerikaner, während sich in europäischen<br />
Köpfen mit der Idee vom Auto immer<br />
noch die passive Vorstellung des be^<br />
quemen Gefahrenwerdens verbindet, eine<br />
ebensolche Selbstverständlichkeit wie etwa<br />
bei uns das Radfahren. Dieses Selbstfahren<br />
hat vor allem den schätzenswerten Vorteil,<br />
dass der Amerikaner in seiner Kostenaufstellung<br />
für den Wagen einen schwerwiegenden<br />
Posten — den Chauffeurposten nämlich —<br />
überhaupt nicht kennt, da er fast durchwegs<br />
Selbstfahrer ist, wie auch aus der Statistik<br />
des Bureaus für Technik und Industrie hervorgeht,<br />
wonach unter den 24 Millionen in<br />
Betrieb befindlichen Automobilen nur etwa<br />
eine Million Führerscheine, davon allein über<br />
die Hälfte im Staate Neuyork, an Berufschauffeure,<br />
die wieder hauptsächlich Taxi,<br />
Omnibusse und Lastwagen fahren, ausgegeben<br />
wurden, während die Zah; der Privatautobesitzer<br />
mit eigenen Chauffeuren lächerlich<br />
klein ist. So wird auch als Lohn für<br />
Chauffeure nach den Aufstellungen des<br />
Staatshaushaltes die jährliche Ausgabe auf<br />
nur etwa 1,5 Milliarden Dollar geschätzt, an<br />
europäischen Verhältnissen gemessen ein<br />
minimaler Betrag. Die Tatsache, dass, besonders<br />
im Gegensatz zu unserem schweren<br />
Lastwagen, in Amerika der kleine und<br />
schnelle, also leichter selbst zu fahrende Eillastwagen<br />
dominiert, spricht nicht nur für<br />
das persönliche Interesse — «car minded »<br />
— des Amerikaners an seinem Wagen, sondern<br />
auch — man ist auch «business minded»<br />
— für das Bestreben, alle Unkosten so niedrig<br />
wie möglich zu gestalten und deshalb vorurteilslos<br />
selbst zu tun, was schliesslich keine<br />
Schande ist : Selbstfahren ! Stellt sich doch<br />
— nach unseren Begriffen ein hoher Betrag<br />
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Äutobesitzers für seinen Wagen durchschnittlich<br />
auf 700 Dollar. Trotzdem haben, wie auf<br />
Grund einer umfassenden Rundfrage festgestellt<br />
wurde, viele Berufsgruppen, deren Vertreter<br />
meist Selbstfahrer sind, einen hohen<br />
Zuwachs an Einkommen oder Leistungsfähigkeit<br />
durch den Automobilgebrauch zu verzeichnen<br />
: Bankiers und Industrielle 33 %,<br />
Rechtsanwälte 51 %, Landwirte 68 %, Schulinspektoren<br />
12 %, Geistliche 98%, Kaufleute<br />
103%, Aerzte 104%, unbeweglicher Besitz<br />
und Versicherungswesen 113%. M.<br />
Die Gebirgsstrassen sind verschlammt vom<br />
tagelangen Regen. Scharf heult der Wind<br />
über die Hochebene. Wolkenballen senken<br />
sich in Schwärze. Es ist nahezu Nacht geworden.<br />
Da — auf dem schmutzigen Weiss der<br />
Landstrasse zeichnet sich jetzt eine Gestalt<br />
ab. Ich lasse die Hupe warnen. Die Gestalt<br />
weicht nicht: Sie steht unverrückbar. Ich<br />
biege nach rechts. Die Gestalt springt mir in<br />
die Fahrbahn Ich stoppe Und nun<br />
erkenne ich die Umrisse der Gestalt deutlicher:<br />
Wie aus dem Boden gewachsen steht ein<br />
baumlanger, struppiger Kerl vor mir, der<br />
meine Maschine mit raschem Griff packt. Er<br />
scheint mir auf der Landstrasse aufgelauert<br />
zu haben, und ich mag ihm willkommene und<br />
ersehnte Beute sein! Man liest so viel von<br />
Wegelagerern<br />
Ich fasse grüssend an die Kopfbedeckung<br />
•rGuter Freund?»<br />
Er senkt den Knüppel, wirft ihn unter den<br />
Arm und steckt die Hände unter höhnischem<br />
Grinsen in die Hosentaschen. Breitbeinig<br />
steht er vor mir und blickt mich an. Fern<br />
grollt dumpf erster Donner; Blitze zucken<br />
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3 Tonnen Nutzlast.<br />
1 SAURER - Motorlastwagen,<br />
B l A T Nutzlast.<br />
1 SAURER-Motorlastwagen,<br />
4 Tonnen Nutzlast.<br />
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3 Tonnen Nutzlast<br />
und Seitenkipper.<br />
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Ein kleines Taschenbüchlein von wenig mehr als 100 Seiten,<br />
geschrieben für alle diejenigen, die sich einmal eine Art « kleinen<br />
Katechismus > über das Automobil zu Gemüte führen wollen;<br />
Wir haben in unserem Lande mehr als 50 000 Automobilbesitzer,<br />
aber kaum ein Fünftel, vielleicht nicht einmal ein<br />
Zehntel wäre imstande, einen richtigen Aufsatz von ein paar<br />
Schreibseiten zu Papier zu bringen über Wesen und Wirkungsweise<br />
des Automobils. Dies ist eigentlich recht schade; jahraus,<br />
jahrein erleben wir mit dem Automobil doch recht viel Freude<br />
— manchmal auch ein wenig Aerger, letzteres vielfach deshalb,<br />
weil wir unserm Fahrzeug zu wenig Verständnis entgegenbringen;<br />
so dass wir uns etwas mehr um die Sache kümmern, sollten.<br />
Und dies ist im Grunde genommen herzlich einfach, vorausgesetzt,<br />
dass der « Leitfaden » recht klar und verständnisvoll zur<br />
Eigenart des Automobils führt.<br />
Carl Hess, ein Mitarbeiter unseres Blattes, hat sich nun in<br />
unserm Auftrag der Aufgabe unterzogen, «Das Büchlein vom<br />
Auto» zu schreiben, und zwar so leicht verständlich und kurz<br />
gefasst als nur möglich. Das, was dieses Büchlein sagt, begreift<br />
und erfasst jeder, die zahlreichen leichtverständlichen Abbildungen<br />
tun das Ihrige, und so gehen dem Leser, wenn er die<br />
hundert Seitchen durchgelesen hat — vielleicht ein Kapitel<br />
etwas langsamer oder zum zweiten- und drittenmal — verschiedene<br />
Lichter auf.<br />
Am Schluss des Bändebens sind dann noch 120 Fragen und<br />
Antworten aufgeschrieben, als Probe aufs Exempel sollen sie<br />
zeigen, ob der Leser alles begriffen hat. Wir sind überzeugt,<br />
dass « Das Büchlein vom Auto », das so viel wertvolles Wissen<br />
in leichtfasslichster Form vermittelt, bald einmal in den Händen<br />
von Tausonden von Fahrern und Fahrerinnen sein wird. Der<br />
bescheidene Preis von nur Fr. 2.— (Abonnenten erhalten die<br />
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