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E_1929_Zeitung_Nr.004

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zu Hause gelassen. Sollte ich nun nach einer<br />

der Ortschaften Ch. oder I. fahren, die ameinverstanden und das Männlein stieg ein.<br />

Wegweiser angeschrieben und mir beide unbekannt<br />

waren? Doch siehe da, da kommt für einen Fussgänger eine ganz nette Extra-<br />

Bis zur nächsten Anhöhe war es immerhin<br />

ein Männlein des Weges aus der Strasse tour, ganz besonders nach getaner Tagesarbeit.<br />

nach I. Bitte, welche Strasse muss ich wählen,<br />

um nach G. zu kommen?» — « Nur die Oben auf der Höhe angelangt, konnte man<br />

nach I. führende Strasse! Doch ist von dieser<br />

bald rechts, bald links abzuweichen, um sehen, und mein Begleiter hatte eben begon-<br />

den Verlauf der Strasse durchs Tal über-<br />

G. zu erreichen. Wird schwierig sein, für nen, mir seine Erläuterungen an Hand dieser<br />

Sie, als Fremden, sich durch das Land zurecht<br />

zu finden. Der verstorbene Fürst Hess seine Erklärungen mit den Worten<br />

Landkarte in Naturgrösse zu geben, als er<br />

unter-<br />

Es war im verflossenen Sommer, irgendwo<br />

in einem ehemaligen Duodezstaat Mitteldeutschlands,<br />

auf einer längeren Autofahrt.<br />

Manchen Kilometer hatte ich an diesem herrlichen<br />

Sommertag schon hinter mich gebracht,<br />

und die Sonne stand bereits tief im<br />

Westen, mit ihren schrägen Strahlen' die<br />

Gipfelreihen der Hügelketten, über die mich<br />

mein Weg weiter führen sollte, vergoldend,<br />

als ich an eine Wegteilung kam. Auf meiner<br />

bisher mich führenden Strassenkarte war ich<br />

am Rande angekommen, und die Anschlusskarte<br />

hatte ich, was ich erst jetzt feststellte,<br />

Gegen kalte Füsse im Auto<br />

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DAS AUTO HAT'S IHM ANGETAN<br />

VON R. DE TEMPLE. INTERLAKEN.<br />

brach: « Aber fein muss es sein, jetzt da den<br />

Berg hinunter zu sausen! Ist es nicht besser,<br />

ich begleite Sie bis hinter den Wald. » Ich<br />

wallte dem Alten die Freude des « Hinuntersausens<br />

» nicht verderben, fuhr daher weiter.<br />

Am Walde erklärte mir mein Begleiter, er<br />

hätte nun die Freude des Hinunterfahrens gekostet,<br />

und er dürfe deshalb nicht undankbar<br />

sein, um so mehr, als hinter der nächsten<br />

Anhöhe noch weitere Abzweigungen lägen,<br />

die er mir erklären müsse. Auf meinen Hinweis,<br />

er habe dann mindestens eineinhalb<br />

Stunden zurückzulaufen, erwiderte er, das<br />

sei ihm das « Heruntersausen » wohl wert.<br />

Wieder ging's bergauf. Der Alte schwieg,<br />

und je näher wir der Höhe kamen, desto trauriger<br />

blickten seine kleinen Luchsaugen. Erst<br />

Wenn Präsidenten fischen...<br />

Man muss darauf gefasst sein, dass die<br />

amerikanische Presse in den nächsten viereinhalb<br />

Jahren täglich ihren Bericht über<br />

Hoover haben wird. Jetzt beginnt bereits<br />

diese Art von Mitteilungen. Von der «Maryland»,<br />

dem Kriegsschiff, das den neuen Präskienten<br />

der Vereinigten Staaten nach Südamerika<br />

bringt, erfährt man, dass Hoover<br />

sich mit Fischen und Angeln zu zerstreuen<br />

glaubte ich, er denke an den Heimweg, doch<br />

als ich ihn, oben angekommen, zur Frage<br />

stellte, sagte er kläglich: « Nein, ich befürchte<br />

nur, sie werden mich ein zweites Mal nicht<br />

mit hinuntersausen lassen.» Ohne Anhalten<br />

fuhr ich den Berg hinab und das Männlein<br />

war wieder vergnügt. Wieder im Tal, hielt<br />

ich an, um meinen anhänglichen Fahrgast absteigen<br />

zu lassen. Doch er rührte sich nicht.<br />

« Erst oben, wenn ich den Weg erklärt habe. »<br />

Die dritte Anhöhe war erreicht, und wieder<br />

war mein Begleiter still und traurig geworden.<br />

Aber diesmal bat er inständigst: «Nur<br />

noch einmal.» Drei Stunden Weg, dachte<br />

ich, er wird die halbe Nacht zurücklaufen<br />

müssen — und sause los. Zur Tale angekommen,<br />

hielt ich an und überreichte dem Männlein<br />

ein Trinkgeld. Der Alte stieg wortlos<br />

aus, beguckte sich meinen Wagen von vorne<br />

und hinten, als wolle er ihn liebkosen. Nahm<br />

eine stramme Haltung an, warf noch einen<br />

wehmütigen Blick auf das Ding mit vier Rädern<br />

und rief: «Wenn ich erst den Haupttreffer<br />

habe, dann weiss ich, was ich tu. Adjüs!<br />

» Der Alte warf den Hut in die Luft und<br />

rannte fast mehr als er lief, ohne sich nochmals<br />

umzudrehen, heimwärts, seinem fernen<br />

Dorfe zu.<br />

pflegt. Dabei soll er ebensoviel Qlück wie<br />

beim Angeln nach den Stimmen für die Präsidentenwahl<br />

haben. Hoover fing, so wird<br />

Als ich vor die Garage fahre, bemerke ich ztt<br />

meinem Erstaunen eine Uhr am Armaturenbrett:<br />

ich weiss genau, dass mein Wagert<br />

gemeldet, einen Delphin i m Gewicht von<br />

fünfzehn Pfund und eine Makrele im Gewicht<br />

von fünf Pfund. Auch ein schwererer<br />

keine Uhr hat! Jetzt geht mir ein Licht auf.<br />

Ist es möglich, habe ich einen andern Wagen<br />

Delphin hatte schon angebissen, wusste aber<br />

genommen? Ich fahre sofort zurück. Wirklich,<br />

mein Wagen steht da, auch der Mantel<br />

noch im letzten Augenblick zu entkommen.<br />

Engländer und Amerikaner hören sehr gern<br />

meines Freundes ist noch darin; es hat also<br />

das Jägerlatein ihrer Herrscher. Keine schönere<br />

Geschichte kann man dem Durchschnitts-<br />

zufällig ein anderer seinen Wagen neben den<br />

meinen gestellt, der genau so aussieht und<br />

engländer und Durchschnütsatnerikaner bieten,<br />

a-ls wenn man ihm von riesig grossen Fo-<br />

ich — habe den falschen genommen! Man<br />

stelle sich die Folgen vor, wenn der Inhaber<br />

rellen erzählt, die nach stundenlangem Kampf<br />

des Wagens zur Polizei gekommen wäre,<br />

mit der Angel oder dem Netz gefangen wurden.<br />

während ich dort die Anzeige wegen des<br />

Mantels gemacht habe; ich wäre als Dieb des<br />

Wagens' hingestellt worden. Und so etwas<br />

Bettler und Wucherer in einer Person.<br />

passiert ausgerechnet mir!»<br />

Ja, die vielen gleichen Wagen...!<br />

Zu den bekannten Persönlichkeiten des<br />

Montmartre gehört ein alter Bettler, der dort<br />

die Cafes und Restaurants heimsucht. Sein<br />

Geschäftstrick ist, lässig zu wirken. In zer-<br />

Ein Museum für Karl May.<br />

Man weiss heute, dass die Behauptung,<br />

•lumpten Kleidimgsstücken geht er von Tisch Karl May sei nie über die Grenzen Deutsch-<br />

hinausgekommen, nicht zutreffend ist.<br />

zu Tisch, oftmals stehenbleibend, um mitlands<br />

heiserer Stimme irgend einen Sang zu krächzen.<br />

Sein Anblick und sein Gesang wirken «Wilden Westen» von Amerika gewesen und<br />

Schon in ganz jungen Jahren ist er öfter im<br />

derart, dass die mit seinen Vorträgen Beehrten<br />

schleunigst in die Tasche greifen, um ihn dianerterritorien aufgehalten und<br />

noch 190S hat er sich längere Zeit in den In-<br />

neue<br />

von ihrem Tische fortzubekommen. Das ist<br />

der Bettler. Das Künstlervölkchen von Montmartre<br />

aber kennt ihn von einer anderen<br />

Seite. Wenn sie Gold brauchten, dann riefen<br />

sie ihn nach dem Verlassen des Cafes in<br />

eine Ecke, und es folgt eine im Flüsterton<br />

geführte Unterhaltung. Der «Bettler* zieht<br />

aus der Tasche seines zerlumpten Kittels<br />

eine wohlgefüllte Brieftasche. Er entnimmt<br />

ihr die erbetene Summe, manchmal 100 Franken,<br />

oft aber auch mehr, sowie ein kleines<br />

Formular, das nur ausgefüllt zu werden<br />

braucht und auf dem sich der Darlehensnehmer<br />

verpflichtet, das Doppelte der geliehenen<br />

Summe nach einem Monat zurückzuzahlen.<br />

Der Zinsfuss ist enorm hoch, aber<br />

der Bettler muss auch oft hart arbeiten, bis<br />

er wieder zu seinem Gelde kommt. Wenn<br />

ein säumiger Schuldner mit der Rückzahlung<br />

im Rückstand bleibt, dann heftet er sich an<br />

seine Sohlen. Des Morgens kann der Künst-<br />

keine Wegweiser anbringen und die neue Regierung<br />

hat kein Geld.» Ich nahm mein No-<br />

Schwelle seines Hauses sitzend vorzufinden.<br />

ler sicher sein, seinen Gläubiger auf der<br />

tizbuch zur Hand, um mir genauere Angaben Er folgt ihm den ganzen Tag über wie ein<br />

über das « Rechts » oder « Links abzweigen •» Schatten, bis es endlich dem zur Verzweif-<br />

gebrachten Schuldner gelingt, bei Freun-<br />

aufzuschreiben. Der Alte machte mir An-lungaben,<br />

aber bald sah ich die Zwecklosigkeit den und Bekannten die geliehene Summe<br />

meines Vorhabens ein, denn wenn ich bei der nebst Zinsen aufzutreiben und sich so von sei-<br />

hartnäckigen Begleiter zu befreien, dritten Abzweigung rechts war, war dasnem oe.<br />

eifrige Männlein längst einige Abzweigungen<br />

voraus. Der Alte merkte es.' « Wissen Sie<br />

was, ich fahre gleich mit Ihnen bis auf die<br />

nächste Anhöhe, von der aus man den Weg<br />

übersehen kann. Dort kann ich Ihnen zeigen,<br />

wie Sie zu fahren haben.» Ich war damit<br />

AUTOMOBIL-REVUE <strong>1929</strong> - N n 4<br />

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BUNTE CHRONIK AUS ALLER WELT<br />

Ein interessanter Fall. Ein Freund von<br />

mir erzählte kürzlich folgenden Vorfall: «Ich<br />

bin Besitzer eines Buick-Wagens. Eines<br />

Abends fahre ich mit einem Freund nach Zürich<br />

und wir machen vor dem Restaurant<br />

«Du Pont» halt. Nachdem wir den Wagen<br />

ordnungsgemäss auf dem dortigen Platz parkiert<br />

haben, wirft mein Freund seinen Mantel<br />

in das Innere des Wagen und wir begeben<br />

uns ins Cafe, wo wir alsbald mit einem<br />

«Zuger» beschäftigt sind. Nach zirka zwei<br />

Stunden verlassen wir mit einem dritten das<br />

Haus, besteigen den Wagen, wobei unser<br />

Freund das Innere des Wagens besteigt. Wir<br />

fahren Richtung Bellevue, und da es inzwischen<br />

etwas kälter geworden ist, wird unser<br />

Freund im Innern des Wagens gebeten, den<br />

Mantel zu reichen. Da er aber keinen finden<br />

kann, müssen wir ohne weiteres annehmen,<br />

dass dieser in der Zwischenzeit abhanden<br />

gekommen ist. Ich mache beim Rathaus<br />

eine kühne Wendung und fahre rasch<br />

nach der Hauptpolizeiwache, um dort den<br />

Diebstahl des Mantels anzuzeigen. Nachdem<br />

die üblichen Formalitäten erledigt sind, verlassen<br />

wir nach fast einer Viertelstunde den<br />

Posten und fahren etwas erleichtert weiter.<br />

wertvolle Sammelstücke von der Reise heimgebracht.<br />

Die Villa des Schriftstellers war<br />

mit vielen Seltenheiten aus aller Herren Ländern<br />

angefüllt.<br />

Als May 1912 starb, vermachte er sein<br />

Vermögen einer mildtätigen Stiftung und bestimmte<br />

gleichzeitig, dass später auch seine<br />

grosse Bücherei und die Sammlungen der<br />

Oeffentlichkeit zugänglich sein sollten. Dieser<br />

Wunsch ist jetzt auf ganz eigenartige<br />

Weise erfüllt worden. Patty Frank, ein<br />

Wiener von Geburt, war ein begeisterter Leser<br />

Mayscher Schriften. Tatendrang und<br />

Abenteuerlust führten ihn dreissig Jahre<br />

durch die ganze Welt. Eine Zeitlang -war er<br />

bei der Buffalo Bill-Truppe und hat sich<br />

jahrelang bei den Indianern Nordamerikas<br />

aufgehalten. Der ruhelose Mann studierte<br />

die Sitten und Gebräuche, die Geschichte des<br />

roten Volkes und brachte mit grossen Opfern<br />

eine Sammlung alter, indianischer Gerätschaften<br />

und Trophäen zusammen, wie sie<br />

in Europa wohl kaum ihresgleichen hat. Als<br />

Frank gelegentlich einer Europareise das<br />

Heim des inzwischen verstorbenen Schriftstellers<br />

aufsuchte und mit Kennerblicken die<br />

vielen Sehenswürdigkeiten betrachtete, die<br />

Karl May von seinen Fahrten heimgebracht<br />

hatte, erklärte er, dass er vielleicht sein©<br />

Sammlung der Karl-May-Stiftung vermachen<br />

würde aus Dankbarkeit für die vielen Anregungen,<br />

die er durch May erhalten habe.<br />

Die wirtschaftlichen Verhältnisse nach dem<br />

Kriege zwangen Frank, seine kostbare<br />

Sammlung einem Museum zu verkaufen.<br />

Eine Aussprache mit der Witwe Karl Mays<br />

und dem Verlagsdirektor Dr. E. A. Schmidt<br />

aber führte zu einem viel erfreulicheren Ergebnis<br />

für alle Teile. Frau May baute dem<br />

alten Globetrotter ein amerikanisches B'ockhaus<br />

in dem Park der Villa in Radebeul und<br />

sorgt nun für einen ruhigen Lebensabend des<br />

Weltläufers. Dafür geht die wertvolle Sammlung<br />

in den Besitz der Karl-May-Stiftung<br />

über. Im Anschiuss an das Blockhaus wurde<br />

nun ein neuer Raum geschaffen und unter

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