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E_1929_Zeitung_Nr.015

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N» 15 - <strong>1929</strong> AUTOMOBIL-RFVUE<br />

Mit einigen Worten über die dringendsten baulichen<br />

Aufgaben (Durchführung der Theodor Kochergasse<br />

zur Kirchenfeldbrücke; Neugestaltung<br />

des Bahnhof- und Bubenbersplfrtzes; Einführung<br />

des Einbahnverkehrs an der Aarberger- und<br />

Nouengasse usw.) und einem warmen Appell an<br />

den Regierungrart schloss der Referent seine auseerordentlich<br />

interessanten Ausführungen.<br />

Die Diskussion wurde nur von Herrn Regierungsrat<br />

Bösiger benützt, welcher sich als sehr befriedigt<br />

erklärte vom Entwurf der neuen bemischen<br />

Verkehrsordnung und im Namen des berniechon<br />

Regierungsrates versprach, die Verordnung,<br />

•welche erst vor wenigen Tagen beim Reeierungsrat<br />

eingelangt sei, zu prüfen und so rasch wie möglich<br />

die gesetzlichen Unterlagen zu schaffen, dasss die<br />

Verordnung von den berniechen Stadtgemeinden<br />

zur Durchführung gebracht werden könne.<br />

Unter Beifall der Versammlung für diese Zusage<br />

wurde darauf die Versammlung aufgehoben. Gr.<br />

Ein Rechtsstreit zur<br />

Klausen-Taxe.<br />

Ein im Kanton Glarus niedergelassener<br />

Automobilist hatte sich im Sommer 1927 geweigert,<br />

der Kontrolle am Klausen die gesetzliche<br />

Bergtaxe von Fr. 4.— zu entrichten<br />

unter der Begründung, dass gemäss Art. 30<br />

der Bundesverfassung dem Kanton Glarus<br />

kein Recht zustehe; Weggelder zu erheben.<br />

Er wurde daraufhin vom Polizeigericht des<br />

Kantons Glarus mit Fr. 20.— gebüsst und zur<br />

Nachzahlung der Bergtaxe von Fr. 4.— nebst<br />

Kosten verurteilt.<br />

Gegen dieses Urteil ergriff der Verurteilte<br />

den staatsrechtlichen Rekurs an das Bundesgericht<br />

mit der Begründung, § 5 der Vollziehungsverordnung<br />

zum Gesetze über den Verkehr<br />

mit Motorfahrzeugen und Fahrrädern im<br />

Kanton Glarus, lautend: «für das Befahren<br />

der Klausenstrasse mit Motorfahrzeugen ist<br />

für jede Fahrt und für jedes Fahrzeug gegen<br />

Ausweis über gültige Verkehrs- und Fahrbewüligung<br />

eine besondere Bewilligung einzuholen<br />

und hierfür eine Gebühr zu bezahlen,<br />

die für Motorwagen Fr. 4 beträgt», sei bundesrechtswidrig,<br />

indem auf öffentlichen Strassen<br />

keinerlei Weggelder für deren Benützung erhoben<br />

werden dürften. Der Rekurrent hob mit<br />

Recht speziell hervor, dass die in Art. 20 des<br />

Konkordates über eine einheitliche Verordnung<br />

betreffend den Verkehr mit Motorfahrzeugen<br />

und Fahrrädern vom Jahre 1914 enthaltene<br />

Bestimmung, wonach der die Verkehrsbewilligung<br />

ausstellende Kanton alljährlich<br />

für Motorwagen und Motorräder eine<br />

Steuer beziehen kann, nicht Weggelder, sondern<br />

Steuern betrifft, welche der Kanton, gestützt<br />

auf seine Steuerhoheit, erheben kann.<br />

Dass es sich aber bei der Klausengebühr um<br />

ein typisches Weggeld handelt, steht zweifellos<br />

fest, um so mehr, als ja der Kanton nicht in<br />

gleicher Sache eine doppelte Steuer erheben<br />

dürfe.<br />

Gemäss Art. 40 Konkordat ist ein Kanton<br />

wohl befugt, den Verkehr von Motorwagen<br />

und Motorrädern auf gewissen Strassen ganz<br />

zu verbieten oder nur unter besondern Bedingungen<br />

zu gestatten. Unter diesen «besondern<br />

Bedingungen» sind aber nicht Steuern oder<br />

Weggelder zu verstehen, da, wie bereits erwähnt,<br />

in gleicher Sache nicht mehrmals<br />

Steuern erhoben werden dürfen und Weggelder<br />

durch die Bundesverfassung verboten sind.<br />

Es wäre nun Sache des Bundesgerichtes<br />

gewesen, in der Beurteilung des staatsrechtlichen<br />

Rekurses zu der Frage der Bundesrechtswidrigkeit<br />

der Klausenstrasse Stellung<br />

zu nehmen. Das Bundesgericht war aber anderer<br />

Ansicht. Es war der Auffassung, dass<br />

ihm «die Beurteilung diese.r Frage erspart<br />

werden sollte» und es bemühte sich daher im<br />

vorliegenden sowie in zwei weitern gleichartigen<br />

Fällen einen Vergleich herbeizuführen,<br />

dahingehend, dass der Kanton dem Automobilisten<br />

Busse und Bergtaxe zurückerstatten<br />

musste unter Uebernahme der Hälfte der<br />

Kosten. Der Laie staunt, der Fachmann wundert<br />

sich! Soweit Durchgangsstrassen betreffend,<br />

ist diese Frage ja allerdings überholt,<br />

durch den Bunderatsbeschluss vom 21.<br />

September 1928 betr. Ausrichtung von Bundesbeiträgen<br />

an die Kantone für die Automobilstrassen,<br />

gemäss welchem der Bundesrat<br />

bestimmte für den allgemeinen Durchgangsverkehr<br />

von Motorfahrzeugen notwendige<br />

Strassen Sn vollem oder beschränktem Masseoffen<br />

erklären kann. Interessant bleibt sie<br />

aber immerhin noch bezüglich der innerhalb<br />

der Kantone auf Nichtdurchgangsstrassen<br />

erhobenen kantonalen und Gemeindeabeaben.<br />

—<br />

St.<br />

Kasko-Versicherung.<br />

Das erfolgreiche Vorgehen der Basler<br />

Automobilisten hat weit in unser Land hinein<br />

Nachhall gefunden. Bei diesem Anlass hat<br />

uns ein Kasko-Versicherter auf eine in der<br />

Kasko-Versicherung bestehende ungünstige<br />

Lage für den Versicherten aufmerksam gemacht,<br />

die sicherlich bis heute vielen unbekannt<br />

und fremd gewesen ist. Bekanntlich ist<br />

die Kasko-Versicherung bei den Versicherungsgesellschaften<br />

nicht in vollem Ansehen,<br />

da sich nicht immer genügend Rendite zeigt.<br />

Trotzdem werden aber von den Versicherungsgesellschaften<br />

gerne Kasko-Versicherungen<br />

abgeschlossen.<br />

Bei Abschluss einer Kasko-Versicherung<br />

hat, wie bei allen Versicherungen, der Agent<br />

ein Interesse daran, dass die Versicherung<br />

nicht bloss einjährig, sondern mindestens<br />

fünf- oder noch mehrjährig abgeschlossen<br />

wird. Der Versicherungswert der Kasko-Versicherung<br />

— und das ist der springende Punkt<br />

dieser Geschichte — d. h. der Betrag, der im<br />

Falle einer 100%igen Beschädigung des Automobils<br />

ausbezahlt wird, ist aber nie höher<br />

als der effektive Wert des Automobils im<br />

Zeitpunkt des Schadenfalles, d. h. also Katalogpreis<br />

weniger Amortisationsraten etc.<br />

Mit andern Worten, wenn ich im Jahre 1920<br />

eine Kaskoversicherung auf fünf Jahre abgeschlossen<br />

habe für ein fabrikneues Automobil<br />

von 20,000 Fr., werden mir in einem 100% igen<br />

Schadenfalle nach fünf Jahren nicht etwa<br />

20 000 Fr. vergütet, sondern bloss 20 000 Fr.<br />

weniger eine fünfjährige Amortisation, d. h.<br />

höchstens noch ca. 6000 Fr., während die<br />

jährliche Versicherungsprämie stets unverändert<br />

geblieben ist, d. h. im fünften Versicherungsjahr<br />

immer noch gleich hoch ist wie<br />

im ersten Versicherungsjahr und während<br />

die Leistung der Versicherung von Jahr zu<br />

Jahr mindestens um 20% zurückgeht.<br />

Diese Tatsache allein zeigt dem Kasko-<br />

Versicherten, dass langfristige Kasko-Versicherungsverträge<br />

nicht in seinem Interesse<br />

liegen. Es ist vielmehr zu seinem Vorteil,<br />

wenn er seine Kasko-Versicherung nur von<br />

Jahr zu Jahr abschliesst, alljährlich innerhalb<br />

der Kündigungsfrist rechtzeitig den bestehenden<br />

Vertrag kündigt und sich für einen Versicherungswert,<br />

der dem Werte des Automobils<br />

nach vorgenommener Abschreibung entspricht,<br />

neu versichert.<br />

Es wird wohl eingewendet werden, dass in<br />

einem solchen Falle dann höhere Prämien<br />

zu bezahlen seien. Dies ist nicht der Fal!.<br />

Eine Jahresprämie für ein Automobil, das<br />

fabrikneu 20000 Fr. kostet und nunmehr fünf<br />

Jahre alt ist, d. h. in seinem fünften Lebensjahr<br />

für ein Jahr kaskoversichert werden soll,<br />

kommt auf ca. 330 Fr. zu stehen, während<br />

der Automobilist, der sich das gleiche Automobil<br />

für fünf Jahre, d. h. vom ersten bis<br />

fünften Lebensjahr desselben kaskoversicherte,<br />

während fünf Jahren eine Prämie von<br />

500 Fr. bezahlen muss. trotzdem er, wie bereits<br />

erwähnt, bei 100%igem Schaden im<br />

fünften Jahre bloss nur noch im Maximum<br />

6000 Fr. zurückvergütet erhält! Er ergibt<br />

sich hieraus, dass mehrjährige Kasko-Verslcherungsverträge<br />

den Automobilisten benachteiligen.<br />

St.<br />

U.S<br />

Die bernische Autokontrolle vor dem<br />

waadtländiscben Grossen Rat In der Sitzung<br />

des Waadtländer Grossen Rates vom letzten<br />

Dienstag begründete Herr Valloton-<br />

Warnery eine Interpellation über die fliegenden<br />

Kontrollen der bernischen Polizei.<br />

Zahlreiche waadtländische Automobilisten<br />

und Motorradfahrer haben im Kanton Bern<br />

empfindliche Bussen erhalten, zudem sind<br />

verschiedene waadtländische Lastwagen an<br />

den bernischen Grenzen beschlagnahmt worden.<br />

Die waadtländische Regierung versprach,<br />

die vorgebrachten Fälle genauer zu<br />

untersuchen und nach der Prüfung auf die Interpellation<br />

zurückzukommen. lt.<br />

Genfer Salon <strong>1929</strong>.<br />

15.—24. März.<br />

In Genf herrscht das Vorbereitungsfieber,<br />

das der Bedeutung des in drei Wochen seine<br />

Tore öffnenden grossen internationalen (aber<br />

doch einzigen schweizerischen!) Automobilsalons<br />

angemessen ist.<br />

Das Organisationskomitee gibt soeben die<br />

imposante Liste der vertretenden Marken<br />

bekannt, die, wie man sieht, alle grossen kontinentalen<br />

und amerikanischen Fabrikate umfasst.<br />

Die Aussteller:<br />

Tourenwagen:<br />

Amerika: Auburn, Buick, Cadillac, Chandler,<br />

Chevrolet, Chrysler, De Soto, Dodge, Durant, Erskine,<br />

Essex, Ford, Graham, Hudson, Hupmobite,<br />

La Salle, Lincoln, Marmon, Nash, Oakland, Oldsmobile,<br />

Packard, Paige, Pontiac, Reo, Studebaker,<br />

Stutz, Velie. Victory, Whippet, Willys-Knight.<br />

Frankreich: Amilcar, Ballot, Berliet, Bugatti,<br />

Chenard & Walcker. Citroen, Delage, Delahaye,<br />

Delaunay-Belleville, Derby, Donnet, Farman, Hispano-Suiza,<br />

Hotchkiss, La Licorne, Lorraine, Mathis,<br />

Peugeot. Renault, Talbot, Voisin.<br />

Deutschland: Adler, Brennabor, Horch, Mercedes,<br />

Opel, Röhr, Stoewer, Wanderer.<br />

Italien: Ansaldo, Bianchi, Fiat, Isotta-Fraschini,<br />

Itala, Lancia.<br />

Belgien: Excelsior, F.N'., Imperia, Minerva,<br />

England: Rolls-Royce.<br />

Oesterreich: Steyr.<br />

•<br />

Tschechoslowakei: Tatra.<br />

Schweiz: Martini.<br />

Wagenbauer"<br />

Reinbolt & Christo, Basel; Hermann Graber,<br />

Wichtrach; Gangloff S. A., Genf; Rainseier, Streun<br />

& Cie., Bern; A. & E. Hess, Solothurn; L. Picker,<br />

Genf; Fr. Brichet, Genf; Baldenweg, Genf; Zanolo,<br />

Lausanne; Kunst- und Gewerbeschule Genf.<br />

Ve r seh iedene:<br />

Zubehör, Nebenteile, Motoren, Luftreifen, Massivreifen<br />

und Räder usw., 87 Aussteller.<br />

In den Ausstellungshallen wird eifrig an<br />

der Innendekoration — die Stände werden<br />

dieses Jahr in Gelb und Blau gehalten, ebenso<br />

Kein Schleudern<br />

mit<br />

Beaohten Sie die flache, breit aufliegende Lauffläche<br />

mit dem zähen, griffigen Gleitschutz-Profil<br />

und die<br />

weltberühmte Handelsmarke<br />

-PNEUS<br />

der United States Rubber Company<br />

Bessere Reifen gibt es nicht!<br />

Erhältlich in allen guten Garagen und Spezial-Geschäften<br />

Zur sofortigen Vermittlung: Tel. No 10.80, 10.81 oder 10.82, ÖLTEN<br />

die Anschriften der Marken — der dieses<br />

Jahr übrigens gleichbleibenden Beleuchtungsinstallation,<br />

der Einrichtung, der Bars, denen<br />

sich in der Eingangshalle, wo sich die Karosserien<br />

befinden, linker Hand eine neue zugesellen<br />

wird — kurz, an den tausend wichtigen<br />

oder nichtigen Einzelheiten gearbeitet,<br />

die ein lückenloses Ineinandergreifen eines<br />

so gewaltigen Räderwerkes, wie es der Genfer<br />

Salon erfordert, bedingt. V.<br />

Bahn und Auto.<br />

Automobilistische Bestrebungen.<br />

Während über das grosse Wasser die Meldung<br />

kommt, dass die Pennsylvania Railroad<br />

durch Beteiligung an drei von Philadelphia<br />

ausgehenden Autobuslinien ihren Passagieren<br />

Gelegenheit gegeben hat, am Tag mit den<br />

Autobussen und nachts mit der Eisenbahn die<br />

gleichen Strecken zu bereisen, mit dem Zwekke,<br />

die Reisenden durch die schöne Landschaft<br />

zu führen, die der Zug in Tunneis<br />

durchrast — traten dieser. Tage im Generalsekretariat<br />

der Internationalen Handelskammer<br />

die Präsidenten der interessierten internationalen<br />

Organisationen (Verkehrs- und<br />

Transportausschuss des Völkerbundes, Zwischenstaatlicher<br />

Eisenbahnverband, Internationale<br />

Vereinigung anerkannter Automobilclubs,<br />

etc.) zusammen, um die Ausschreibung<br />

eines internationalen Wettbewerbes zur Lösung<br />

des Problems zu studieren, welches<br />

System sich am besten für den durchgehenden<br />

Warentransport mit Automobil und Eisenbahn<br />

eigne. Diese Frage stand am Römer<br />

Automobilkongress 1928 im Brennpunkt des<br />

Interesses. Die Sitzung, von Alberto Pirelli,<br />

dem Präsidenten der internationalen Handeiskammer<br />

eröffnet, von Senator Crespi (Italien)<br />

präsidiert, ergab einstimmig die Notwendigkeit<br />

eines derartigen Wettbewerbes.<br />

Der Vertreter der «Automobilkammer» der<br />

Vereinigten Staaten, Lawrence, ist eigens zur<br />

Teilnahme an dieser Sitzung von Amerika<br />

herübergekommen. Er gab dem Ausschuss einen<br />

Ueberblick über die verschiedenen in<br />

seinem Land angewendeten «Containersysteme»<br />

und ihre bisherige Entwicklung. Der<br />

Wettbewerb würde sich, wenigstens für den<br />

Augenblick, auf Ausfindigmachen des besten<br />

«Containersystems» erstrecken. Unter dieser<br />

Bezeichnung versteht man einen besonderen<br />

Behälter, der vom Lastkraftwagen auf die<br />

Eisenbahnplattform übergeführt werden kann<br />

und nicht nur die Umladung der Waren,<br />

sondern auch ihre Verpackung überflüssig<br />

macht. Durch ein gut ausgearbeitetes System<br />

dieser «Container» kann viel Zeit und Geld<br />

erspart werden.<br />

Die Ausschreibung des Wettbewerbes<br />

wurde einstimmig beschlossen. Die Ausarbeitung<br />

der näheren Details ist einem besonders<br />

bestellten Ausschuss von Sachverständigen<br />

übergeben worden, der seine nächste Sitzung<br />

für den 11. März <strong>1929</strong> in den Räumen der Internationalen<br />

Handelskammer angesetzt hat.<br />

«Praktische» Arbeit eines<br />

kantonalen Automobilbureaus.<br />

Ein Automobilist, der mit Beginn des neuen<br />

Jahres von seinem bisherigen Wohnsitzkanton<br />

in einen andern Kanton übersiedelte, übermachte<br />

dem Kant. Automobilbureau seines<br />

bisherigen Wohnsitzkantons Verkehrsbewiliigung<br />

und Polizeinummer mit dem Bemerken,<br />

dass eine Erneuerung wegen Verlegung des<br />

Wohnsitzes in einen andern Kanton pro <strong>1929</strong><br />

nicht mehr in Frage komme. Gleichzeitig ersuchte<br />

der betreffende Automobilist — es war<br />

an einem Mittwoch — schriftlich darum, es<br />

möchte ihm zur Ueberführung seines Wagens<br />

in den neuen Wohnsitzkanton eine Spezialbewilligung<br />

erteilt werden und diese bis<br />

Samstag gegen Rechnung oder Nachnahme an<br />

eine angegebene, am Orte des betreffenden<br />

Automobilbureaus liegende Adresse, gesandt<br />

werden, da der Automobilist nur am Samstag<br />

und Sonntag über seine freie Zeit verfügen<br />

konnte. Statt dessen erhielt die als Zustellungsadresse<br />

angegebene Person eine Vorladung<br />

auf das Automobilbureau, welche diese<br />

dem Automobilisten überwies, in der Auffassung,<br />

sie würde diesen betreffen. Damit war<br />

die Ueberführung an dem dafür in Aussicht<br />

genommenen Samstag oder Sonntag selbstverständlich<br />

illusorisch geworden. Das Automobilburau,<br />

zur Rede gestellt, teilte mit, dass<br />

für die Ueberführung eines Wagens für die bei<br />

diesem Anlasse übergebenen Schilder eine<br />

Hinterlage von Fr. 50 geleistet werden müsse<br />

u. dass es angenommen hätte, die ihm angegebene<br />

Adresse hätte eine Nachnahme in dieser<br />

Höhe doch nicht eingelöst. Der Automobilist<br />

überwies nun dem Automobilbureau mit Postscheck<br />

Fr. 55, diesem gleichzeitig mitteilend,<br />

wer die Ueberführungsbewilligung und Nummern<br />

an seiner Statt abholen werde. Zum<br />

nicht geringen Erstaunen des Automobilisten<br />

aber wurde die Posteinzahlung refüsiert, mit<br />

der Begründung, der Betrag sei auf dem Kant.<br />

Automobilbureau bei Entgegennahme der<br />

Nummernschilder zu bezahlen oder aber per,<br />

Postmandat einzubezahlen!

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