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E_1929_Zeitung_Nr.028

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Ausgäbet Deutsche Schweiz.<br />

BERN, Dienstag 26. März <strong>1929</strong><br />

Nummer 20 Cts.<br />

25. Jährgang. — N° 2S<br />

ERSTE SCHWEIZERISCHE AUTOMOBIL - ZEITUNG<br />

Zentralblatt für die schweizerischen Automobil- und Verkehrs-Interessen<br />

ABONNEMENTS-PREISE: Erscheint Jeden Dienstag und Pnitafl - Monatlich „Gelb* littof*<br />

Halbjährlich Fr. 5.—, Jährlich Fr. 10.—. Im Ausland unter Portozuschlag,<br />

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ADMINISTRATION: Brettenrainstrasse 97, Bern<br />

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deren Raum 43 Cts. für die Schweiz; für Anzeigen aus dem Ausland 60 Cts.<br />

GrBssere Inserate nach Seitentarif.<br />

Inseratensohlnss 4 Tone vor Erscheinen der betreitenden Nnmmer<br />

Zu einer kleinen Anfrage<br />

und eine schiedsgerichtliche Erledigung ist<br />

nicht einmal eingeleitet.<br />

Das politische Departement ist über die<br />

Angelegenheit unterrichtet und hat beim Diplomaten<br />

Vorstellungen erhoben, aber ohne<br />

jeden Erfolg.<br />

Hält der Bundesrat nicht dafür, dass im<br />

Die «Automobil-Revue» war schon zu<br />

Interesse des Publikums und der Diplomaten<br />

wiederholten Malen im Falle, auf einen wunden<br />

Punkt in unserm schweizerischen Auto-<br />

selber verlangt werden sollte, dass sämtliche<br />

Diplomaten, die in der Schweiz stehende<br />

.mobilverkehrswesen hinzuweisen. Es ist dies<br />

Automobile besitzen, Haftpflichtversicherungen<br />

eingehen müssen?<br />

die auffallende Verschiedenheit, wie bei uns<br />

schweizerische und fremde Automobilisten<br />

Ist der Bundesrat nicht der Ansicht, dass<br />

behandelt werden. Während man bei Ueberschreitungen<br />

der Gesetze den Ausländer mei-<br />

er beim Missionschef darauf dringen sollte,<br />

dass die Opfer des auf zehn Monate zurückgehenden<br />

Unfalles in kürzester Frist schadstens,<br />

wenn nicht immer, laufen lässt, bleibt<br />

der Schweizer gewöhnlich in den Maschen<br />

los gehalten werden?»<br />

der Gesetzgebung hängen, aus denen er sich Mit Spannung warten die schweizerischen<br />

ohne grösseren Bussentribut nicht mehr befreien<br />

kann. Wir erinnern heute an dasrates. Sie kann ihnen nicht<br />

Automobilisten auf die Antwort des Bundes-<br />

gleichgültig<br />

schwere Automobilunglück, das sich am 19. sein. Zuviel hängt davon ab. Heute fragt<br />

Mai 1928 zwischen Bern und Thun infolge man sich nicht nur in der Automobilistenwelt,<br />

sondern in der ganzen schweizerischen<br />

einer unverantwortlichen Unvorsichtigkeit<br />

eines Diplomaten ereignet hat. Trotzdem die Bevölkerung, warum dieser Diplomat — es<br />

Schuld des fremden Automobilisten nachgewiesen<br />

ist, sind die Betroffenen bis zurUruguay, der schon verschiedentlich<br />

handelt sich dabei um den Gesandten von<br />

als<br />

Stunde ohne Schadenersatz geblieben. Es ist<br />

deshalb von Herrn Nationalrat Vallotton mit<br />

Recht in der letzten Bundessession eine<br />

kleine Anfrage an den Bundesrat eingereicht<br />

worden, die folgenden Wortlaut besitzt:<br />

«Am 19. Mai 1928 hat der Chef einer diplomatischen<br />

Vertretung in Bern auf der Kantonsstrasse<br />

Bern-Thun mit dem von ihm geführten<br />

Auto ein schweres Unglück herbeigeführt.<br />

Die amtliche Untersuchung hat ergeben,<br />

dass der Unfall ausschliesslich der<br />

Unvorsichtigkeit des Diplomaten zuzuschreiben<br />

ist, und die Polizeidirektion des Kantons<br />

Bern entzog ihm die Fahrbewilligung. Der<br />

Missionschef fuhr aber fort, seinen Wagen zu<br />

führen.<br />

Der Diplomat, der auf die Immunitätsrechte<br />

nicht verzichtet hat, war im Augenblicke<br />

des Unfalles nicht haftpflichtversichert.<br />

Während bei anderen Unfällen, bei<br />

denen Wagen von Diplomaten verantwortlich<br />

waren, die Wiedergutmachung mit grösster<br />

Raschheit und völlig einwandfrei erfolgte,<br />

warten die Opfer des Zusammenstosses vom<br />

19. Mai 1928 heute noch auf Schadenersatz,<br />

Rekordfiebei*.<br />

Ein Sportroman von Alfred Nauck.<br />

(27. Fortsetzung)<br />

Als das grosse Rennen angeläutet wurde,<br />

drang die Sonne durch.<br />

Die World-Wagen, mit Houghton und dem<br />

Iren O'Cotmor am Steuer, hatten die Startnummern<br />

zwei und drei. Die Innenseite<br />

hielt der Fiatwagen mit der Startnummer<br />

eins. Neben dem Worldfahrer O'Connor<br />

lag der Schweizer Haussenberger auf Franca<br />

und ganz aussen hatte der Raige mit dem<br />

Amerikaner Becett Aufstellung genommen.<br />

Gleich nach dem Start zog Girengo aus seiner<br />

günstigen Position in mächtigem Anzug<br />

an die Spitze, dicht gefolgt von dem Schweizer,<br />

der sein Fahrzeug ebenfalls schnell auf<br />

Touren hatte. Die beiden Worlds lagen zusammen<br />

mit weitem Abstand, der sich immer<br />

mehr vergrösserte, an vierter und fünfter<br />

Stelle. Der Amerikaner hatte bereits<br />

nach der ersten Runde soviel Terrain eingebüsst,<br />

dass er fast aussichtslos im Rennen<br />

•rücksichtsloser Fahrer aufgefallen ist —<br />

ohne Haftpflichtversicherung zirkulieren kann.<br />

Im weitern ist es für


wen; denn auf den internationalen Tourismus<br />

ist das Hauptaugenmerk gerichtet.<br />

Erst in zweiter Linie kommt der Ausbau<br />

der Strassen, die die oft von den Städten<br />

weit abliegenden Bahnstationen mit diesen<br />

Städten verbinden sollen, dazu die eigentlichen<br />

Autostrassen Turin—Mailand—Venedig<br />

und kleinere über das ganze Land hinweg.<br />

An diesem Riesenwerk beteiligt sich lebhaft<br />

auch der italienische Automobil-Club.<br />

In dem zu diesem Zweck bestellten Sonder,<br />

ausschuss führte unlängst der Präsident<br />

aus, dass es ausser Zweifel stehe, dass mit<br />

Gern Jahr 1930 « drei grosse Arterien von<br />

aussergewöhnlicher Wichtigkeit dem grossen<br />

nationalen und internationalen Touristenpublikum<br />

erlauben werden, die Halbinsel<br />

in ihrer ganzen Länge auf erstklassigen<br />

Strassen zu befahren». Und da eine<br />

klassische Reminiszenz sich immer gut ausnimmt,<br />

so wurde in der gleichen Sitzung<br />

beschlossen, auf Kosten des Nationalen<br />

Auto-Clubs in Rom einen «goldenen Meilenstein<br />

» (miliarium aureum) zu stiften,<br />

auf dass wie im Altertum von diesem auf<br />

dem Forum Romanum abermals zu placierenden<br />

zentralen Punkt alle Distanzen der<br />

20 000 Kilometer Staatsstrassen abgemessen<br />

werden können. H.<br />

Zur Uebernafime die Opelaktien durch<br />

die General Motors.<br />

Di© vor etwa einer Woche bekanntgewordene<br />

Tatsache, dass die General Motors Co.<br />

etwa zwei Drittel der bisher im fast ausschltesslichen<br />

Besitz der Familie Opel sich<br />

befindlichen Aktien erworben habe, hat<br />

vorab in deutschen Wirtschaftskreisen berechtigtes<br />

Aufsehen erregt. Die Transaktion<br />

wurde um so mehr diskutiert, als bekanntlich<br />

die Opel-Werke zu den finanziell am besten<br />

fundierten deutschen Automobilfabriken zählten<br />

und also nicht aus innerer Zwangslage<br />

heraus der Besitz preisgegeben wurde. Sehr<br />

interessant sind die Erörterungen der massgebenden<br />

deutschen Handelspresse, die sich<br />

eifrig damit beschäftigt. Die «Frankfurter<br />

<strong>Zeitung</strong>» äussert sich, in einem Leitartikel<br />

ungefähr wie folgt:<br />

Der Einbruch der General Motors, der<br />

grössten Automobilfabrik der Welt, in den<br />

deutschen und europäischen Markt war beschlossene<br />

Sache. Die Aussichten für eine<br />

Absatzerweiterung in Amerika waren beschränkt.<br />

Europa war, im Verhältnis zur<br />

Einwohnerzahl und Kaufkraft, wohl trotz der<br />

bestehenden Montagewerkstätten und Absatzorganisationen<br />

das relativ am wenigsten<br />

• abgegraste Gebiet. Der Ankauf der Opelmajorität<br />

bedeutet den Verzieht auf den Ausbau<br />

einer eigenen Grossfabrikation in Europa,<br />

sei es in Deutschland oder anderswo,<br />

bedeutet wohl auch den Verzicht auf Forcierung<br />

der eigentlichen Ausfuhr über den Ozean<br />

hinweg. Denn es ist nicht anzunehmen,<br />

dass wesentliche Vorprodukte des Fertigfabrikats<br />

Automobil nunmehr in grösserem<br />

Umfange aus Amerika bezogen werden, da<br />

dies kaum wirtschaftlich sein könnte. Man<br />

kann sich im Gegenteil vorstellen, dass der<br />

durch die verstärkte Kapitalkraft des Rüsselsheimer<br />

Unternehmens warscheinlich<br />

wachsende innerdeutsche Absatz schon deswegen<br />

eine verstärkte Beschäftigung der<br />

deutschen Zubringerindustrie nach sich ziehen<br />

wird. Die innerdeutsche Absatzerhöhung<br />

wird von dem Käufer des Aktienpakets<br />

an seiner Rechnung offenbar recht hoch bewertet.<br />

Die erhöhte Kapitalkraft wird in<br />

Verbindung mit der Umschlagsvermehrung<br />

Preissenkungen ermöglichen, wird ferner<br />

zum Ausbau der Absatzfinanzierung führen<br />

können. Dennoch wird man sich, werden<br />

sich auch die General Motors kaum darüber<br />

täuschen können, dass die Massstäbe der<br />

amerikanischen Entwicklung der Jahre vor<br />

1927 hier nicht angelegt werden dürfen. Man<br />

kann dabei von der augenblicklichen, durchaus<br />

unerfreulichen deutschen Wirtschaftslage<br />

ganz absehen — die Amerikaner rechnen<br />

zweifellos mit weiten Zeiträumen und<br />

erwarten sicherlich eine Erleichterung der<br />

deutschen Absatzes gerechnet werden, wenn<br />

ein gutes positives Ergebnis der Pariser Verhandlungen.<br />

Aber die gewaltige Prosperität<br />

Amerikas steht, was auch immer kommen<br />

mag, für absehbare Zeit in Deutschland nicht<br />

zu erwarten. Und es spielt ausserdem aus<br />

einer Reihe von Gründen das Automobil für<br />

den Deutschen nun einmal eine zwar ständig<br />

wachsende, aber doch nicht annähernd so<br />

grosse Rolle, wie es sie sich in Amerika erobert<br />

hat. Immerhin kann, wie gesagt, wenn<br />

auch nicht mit einer Vervielfachung, so doch<br />

mit einer erheblichen Vergrösserung des<br />

deutschen Absatzes gerechnet werden, wenn<br />

man einen längeren Zeitraum ins Auge<br />

fasst. Der daraus entstehende Mehrerlös wird,<br />

soweit er Arbeitslohn und Bezahlung der<br />

Vorprodukte darstellt, der deutschen Volkswirtschaft<br />

verbleiben.<br />

Mit diesen deutschen Möglichkeiten ist nun<br />

allerdings die Bedeutung der Transaktion<br />

keineswegs erschöpft. Di© Möglichkeiten<br />

des Exports nach dem übrigen Europa (und<br />

vielleicht auch nach dem nahen Osten) sind<br />

dafür sicherlich mindestens in gleichem<br />

Masse bestimmend gewesen. Gerade die<br />

Länder Osteuropas, die übrigens bereits das<br />

entscheidende Absatzgebiet für den in letzter<br />

Zeit hoffnungsvoll entwickelten deutschen<br />

Automobilexport gewesen sind, sind wahrscheinlich<br />

angesichts ihrer relativ schwachen<br />

Kaufkraft ähnlich wie Deutschland am ehesten<br />

für Kleinwagen aufnahmefähig. In diesem<br />

Zusammenhang© kann die Wahl der<br />

Opelwerke als Ausgangspunkt der amerikanischen<br />

Expansion für die deutsch© Volkswirtschaft<br />

sehr positiv© Ergebnisse zeitigen.<br />

Denn gerade für den Export nach diesen<br />

kapitalschwachen Ländern war die Schwierigkeit<br />

der Kreditgewährung die entscheidende<br />

Hemmung bei der Erweiterung des<br />

deutschen Absatzes. Diese Hemmung wird<br />

nun fortfallen. Vielleicht kann dies wirklich<br />

zu einer Absatzsteigerung von grössten Ausmassen<br />

führen. Auch hier käme der Mehrerlös<br />

zu einem grossen Teil der deutschen<br />

Volkswirtschaft zugute: deutschen Arbeitern,<br />

deutschen Lieferanten. Und so muss<br />

man denn die Erwartung aussprechen, dass<br />

die massgebenden Leute sich mit aller Anstrengung<br />

bemühen, den Vorgang zu einem<br />

Plus für die deutsche Volkswirtschaft werden<br />

zu lassen. Das Plus müsste gross genug<br />

sein, um den dem Land© künftig verloren<br />

gebenden Unternehmergewinn zu übertreffen.<br />

Vor dem zweiten Salon <strong>1929</strong>.<br />

Die Einweihung der zweiten Serie des<br />

Genfer Salons wird sich in würdigem, wenn<br />

auch einfacherem Rahmen als anlässlich<br />

der ersten Serie abspielen. Ehrengäste und<br />

Presse werden sich am 25. April. 10.30 Uhr<br />

morgens, im Salon einfinden, wo sie vom<br />

Organisationskomitee empfangen we.den<br />

Nach dem Rundgang durch die Stände wird<br />

ein Lunch in der Taverne die Geladenen vereinigen.<br />

Zweifellos werden bei dieser Gelegenheit<br />

die offiziellen Reden gehalten. Wie<br />

berichtet wird, soll Bundespräsident Haab<br />

sich bereit erklärt haben, das Ehrenpräsidium<br />

der zweiten Serie zu übernehmen. Ob<br />

er indesen nach Genf reisen wird, steht noch<br />

nicht fest.<br />

Ein früherer Salon 1930?<br />

Die Motorrad-Aussteller sind dieses Jahr<br />

mit dem nach ihrer Ansicht späten Datum<br />

der zweiten Serie recht unzufrieden. Das Organisationskomitee<br />

gedenkt deshalb das Datum<br />

der ersten Serie nächstes Jahr um acht<br />

Tage vorzurücken, so dass auch die zweite<br />

Serie noch in den Monat März placiert werden<br />

kann.<br />

Das Autostrassenproblem der<br />

Vereinigten Staaten.<br />

Da gerade dieses Problem in letzter Zeit<br />

in der Schweiz einen der meist umstrittenen<br />

<strong>Zeitung</strong>sschlager bildete und hauptsächlich<br />

bei den Bernern infolge des Automobilstrassen-Projektes<br />

Bern-Thm gegenwärtig<br />

viel Staub aufwirbelt, dürfte sicher nachstehender<br />

Bericht über die Erstehung und Zukunft<br />

der amerikanischen Autostrassen, den<br />

wir zum Teil einer Januar-Ausgabe des « Manufacturers<br />

Record» entnehmen, für einen<br />

Augenblick die Aufmerksamkeit unserer Leser<br />

verdienen.<br />

Am Ende des letzten Jahres liefen in den<br />

Vereinigten Staaten rund 24,750,000 Automobile,<br />

wobei schätzungsweise über 25 Milliarden<br />

Dollar zur allgemeinen Unterhaltung<br />

und Förderung des Automobilverkehrs ausgegeben<br />

worden sind. Vor allem galt die<br />

Hauptaufmerksamkeit der Erstellung tadelloser<br />

Autostrassen; denn noch vor weniger<br />

als 20 Jahren glichen die I.-Klass-Strassen<br />

der Vereinigten Staaten ungefähr unseren<br />

heutigen II.- und III.-Klass-Feldwegen, da die<br />

ersteren damals in Amerika hauptsächlich den<br />

Pferdebetrieb zu bewältigen hatten. Fünf bis<br />

zehn Jahre später wurden dann daran die nötigsten<br />

Umänderungen vorgenommen, um<br />

von den nach und nach erscheinenden privaten<br />

«Luxus-Automobilen» benutzt werden<br />

zu können. Dabei war allerdings stets die<br />

grösste Vorsicht notwendig und laut einiger<br />

Ueberlieferungen war darauf eine Geschwindigkeit<br />

von mehr als 35 Stundenkilometern absolut<br />

unmöglich und lebensgefährlich. Erst<br />

durch die unaufhörlich fortschreitende Entwicklung<br />

der Automobilindustrie, di© hauptsächlich<br />

während den letzten vier Jahren für<br />

die Vereinigten Staaten von umwälzender<br />

wirtschaftlicher Bedeutung wurde, sah man<br />

sich drüben dann plötzlich gezwungen, zur<br />

Bewältigung dieses überhandnehmenden Automobilverkehrs<br />

die nötigen Vorkehrungen zu<br />

treffen, und so wurde dann z-ur Inangriff-<br />

AUTOMOBIL-REVUE <strong>1929</strong> - N°28<br />

nahme dieser grossen Aufgabe geschritten,<br />

die heute schon in verschiedenen Gebieten<br />

schöne Resultate aufweisen kann, für deren<br />

Lösung aber noch enorme Opfer an Geld und<br />

Arbeit gebracht werden müssen.<br />

Noch kurz nach dem Kriege genügten die<br />

Strassen von 4 bis 5 Meter Breite vollständig,<br />

um den damaligen Automobilverkehr zu<br />

bewältigen. Heute wird nun aber eine Autostrasse,<br />

deren Fahrbahn weniger als 7 bis 8<br />

Meter breit ist, als absolut ungenügend betrachtet.<br />

Die meisten der in den letzten zwei<br />

Jahren in den Vereinigten Staaten fertiggestellten<br />

Autostrassen sind so gebaut, dass sie<br />

zu jeder Zeit eine Höchstgeschwindigkeit erlauben.<br />

Die gutausgebauten Kurven, deren<br />

Anzahl man auf ein Minimum reduziert hat,<br />

sind so übersichtlich wie nur möglich angelegt<br />

und die Strassenkreuzungen wurden beinahe<br />

ganz vermieden. In New Jersey wird<br />

zum Beispiel gegenwärtig an einer ca. 90 km<br />

langen Autostrasse gebaut, auf deren ganzen<br />

Länge nicht eine einzige Kreuzung vorhanden<br />

sein wird. Sie beginnt am Ausgang des<br />

berühmten New Yorker Hudson Tunnels und<br />

führt von Jersey City nach Trenton. Die<br />

20 km lange Anfangsstrecke von Jersey City<br />

nach Elizabeth wird fünf verschiedene Fahrbahnen<br />

nebeneinander aufweisen, was einer<br />

Breite von ca. 20 Meter entsprechen durfte,<br />

und für die übrigen 70 km ist eine Fahrbahn<br />

von ca. 10 bis 12 Meter vorgesehen. Die<br />

ganze Strecke ist ohne jegliches Hindernis,<br />

und um sämtliche Kreuzungen zu vermeiden,<br />

werden unzählige Unterführungen notwendig<br />

sein.<br />

Doch nicht nur die Nord- und Oststaaten<br />

können sich dieser günstigen Entwicklung<br />

rühmen, sondern auch im Süden und Westen<br />

sind sehr grosse Fortschritte zu verzeichnen.<br />

So betrug zum Beispiel im Jahre 1928 die<br />

vom Staate Maryland zur Herstellung besserer<br />

und neuer Autostrassen ausgegebene<br />

Summe ungefähr fünf Millionen Dollar, wovon<br />

die Bundesregierung etwas über eine<br />

halbe Million Dollar vergütete, währenddem<br />

der Staat Maryland den Hauptteil von \V*<br />

Millionen Dollar durch offizielle Staatsanleihen<br />

selbst zu decken hatte. Ferner wurden<br />

ca. 150 km weitere im Staate Maryland liegende<br />

Autostrassen verbreitert und verbessert<br />

sowie ungefähr 800 km neu mit Makadam<br />

etc. belegt. Diese Ausgaben wurden<br />

dann aber von den während 1928 für diesen<br />

Zweck erhobenen Behzinsteuern gedeckt, und<br />

zwar beliefen sich dieselben während der erwähnten<br />

Zeitspanne in obigem Staate auf fast<br />

4% Millionen Dollar,<br />

Von den 16 Südstaaten beHefen sich wäh<br />

rend 1927 und 1928 die Ausgaben für Autostrassen<br />

im Staate Oklahoma mit ca. 16 Millionen<br />

Dollar am höchsten. Während dieser<br />

Zeitspanne wurden zum Beispiel fast vier Millionen<br />

Dollar für Brückenmaterial und Arbeiten<br />

ausgegeben. Es wurde für über fünf Millionen<br />

Dollar an Betonstrassen gearbeitet und<br />

bei den Asphaltstrassen stiegen die Kosten<br />

für Material und Arbeit auf beinahe 2K Millionen<br />

Dollar. Ferner beliefen sich alle weiteren<br />

Ausgaben, die mit dem Strassenbau zusammenhingen,<br />

auf über 4^ Millionen Dollar.<br />

Wie wir den Zeilen des «Manufacturers<br />

Record» weiter entnehmen, beliefen sich während<br />

dem letzten Jahre die Totalkosten der<br />

von den 16 amerikanischen Südstaaten ausgeführten<br />

Strassenbauarbeiten auf ca. 400<br />

Millionen Dollar. Auch hier galt die Hauptaufmerksamkeit<br />

der Erweiterung bestehender<br />

Strassen, um sie damit mehr und mehr dem<br />

Verkehr mit grossen Autobussen und Lastwagen<br />

zugänglich zu machen, sowie deren<br />

Unterhalt im allgemeinen.<br />

Heute scheint man sich nun aber in den<br />

Vereinigten Staaten tnit der Erstellung tadelloser<br />

Autostrassen nicht mehr zu begnügen,<br />

denn man hat nun drüben schon mit dem<br />

Bau einer Uebersee - Autostrasse begonnen,<br />

wie bis jetzt etwas Aehnliches noch nie erstellt<br />

worden sei. Es handelt sich nämlich um<br />

ein© Verlängerung der berühmten Autostrasse<br />

von Miami nach Florida City, und zwar von<br />

der Südspitze der Florida-Halbinsel über die<br />

Inselgruppe «Florida Keys> bis nach Key<br />

West. Der Bau dieser Ueberseestrasse ist eines<br />

der bedeutendsten Projekte, welches je<br />

von den Vereinigten Staaten von Nordamerika<br />

unternommen worden ist. Mit seiner Vollendung<br />

entsteht die Möglichkeit, im Automobil<br />

von New York durch die Florida - Halbinsel<br />

den südlichsten Punkt der Vereinigten Staaten,<br />

die Insel Key West, erreichen zu können.<br />

Dies© originelle Autostrasse mit ihren vielseitigen<br />

Abwechslungen ist für Amerika einzig<br />

dastehend. Man stelle sich eine Strasse<br />

vor, welche auf einer Strecke von 210 km<br />

eine Gruppe von 18 kleinen Inseln passiert,<br />

von denen die grösste nicht mehr als 45 km<br />

lang ist und di© kleinste nicht länger als 2<br />

km. Auf der einen Seite werden dies© Eilande<br />

vom Atlantischen Ozean bespült und<br />

auf der andern erstreckt sich der Golf von<br />

Mexiko. An vielen Stellen sind die Inseln so<br />

schmal, dass der dahinfahrende Automobilist<br />

bei klarer Sicht auf der einen Seite die<br />

hochaufspritzende Brandung des Ozeans und<br />

auf der andern die bleiernen Wogen des<br />

Golfes von Mexiko sehen kann. An andern<br />

Punkten war di© Errichtung von Brücken<br />

notwendig, um die Strasse über die unzähligen<br />

Wasserlachen von einer Insel zur andern<br />

hinweg zu führen.<br />

Die gesamten Erstellungskosten der Uebersee-Autostrass©<br />

von Florida bis nach Key<br />

West belaufen sich schätzungsweise auf 15<br />

bis 16 Millionen Dollar. In diesem Betrag<br />

sind die Kosten für die noch nicht erstellten<br />

drei Brücken, wo gegenwärtig noch ein<br />

Fährenbetrieb herrscht, inbegriffen. Diese<br />

Brücken allein kosten nämlich 13,5 Mülionei?<br />

Dollar und sind sehr wahrscheinlich vom<br />

Staat© zu erstellen, da im betreffenden Gebiet<br />

bis auf weiteres die nötigen Mittel<br />

nicht vorhanden sein werden.<br />

Es kann noch nicht gesagt werden, wann<br />

diese Autostrasse vollständig fertig sein<br />

wird, doch wenn man in Betracht zieht,<br />

dass mit dem Bau der bestehenden Streck©<br />

erst vor drei Jahren begonnen worden war,<br />

so wird man annehmen dürfen, dass die Vollendung<br />

nicht mehr allzulange auf sich warten<br />

lassen wird.<br />

SPORTLICH ES<br />

De Paolo, der bekannte amerikanisch©<br />

Rennfahrer, welcher 1925 das grosse Rennen<br />

von Indianapolis gewann und letztes Jahr<br />

einen schweren Automobilunfall erlitt, kehrt<br />

wieder zum Rennsport zurück. Er hat die<br />

Fabrik Boyle Valve um die Autorisation angefragt,<br />

einen ihrer Wagen im diesjährigen<br />

Indianapolis-Rennen zu führen.<br />

Nordafrikanische Tourenlahrt. Der Grosse<br />

Tourenpreis von Tunis-Tripolis über ? 60 km,<br />

der am Donnerstag von dem Automobil-Club<br />

von Tunis durchgeführt wurde, endete mit<br />

dem Siege des italienischen Fahrers Mazzacorati<br />

auf einem 1500-ocm-Lancla, der den<br />

glänzenden Stundendurchschnitt von 85,262<br />

Kilometern erreichte. Zweiter wurde Levani<br />

auf Alfa Romeo mit einem Stundendurchschnitt<br />

von 75,005 km.<br />

Neue Rakatenwagenversuche. Am Ostermontag,<br />

nachmittags 14 Uhr 30, wird der bekannte<br />

Ingenieur Kurt C. Volkhart, der Erste,<br />

der ein Raketenfahrzeug gefahren hat, auf<br />

dem Nürburg-Ring erneute Versuche mit<br />

Rakenfahrzeugen anstellen.<br />

Zuerst wird er mit seinem bereits auf der<br />

Avus erprobten Raketenwagen und dann mit<br />

einem Raketenrade starten. Anschliessend<br />

wird Volkhart eine zweite Fahrt mit dem Raketenwagen<br />

vorführen, bei der er die Wendigkeit<br />

des raketenangetriebenen Fahrzeuges<br />

besonders zeigen wird. Zu allen Fahrten<br />

werden Sander'sche Raketen verwandt.<br />

Vor der Targa Florio <strong>1929</strong>.<br />

Wie wir schon vorausblicken Hessen, wird<br />

die diesjährige Targa Florio ein mit grosser<br />

Spannung erwartetes Duell zwischen Bugatti<br />

(Conelli, Divo, Minoia, Wagner) und den italienischen<br />

Marken, namentlich Alfa Romeo<br />

(Campari, Brilli Peri, Arcangeli) und Maserati<br />

bringen. Offiziell wird denn auch die Einschreibung<br />

dieser drei grossen Firmen bestätigt.<br />

Neben den Fabrikteams wird die Nennung<br />

des Pragers Bittmann aufBugatti gemeldet<br />

Sich irgend ein Bild des Beteiligungsfeldes<br />

zu machen, wäre heute indessen verfrüht. Soviel<br />

steht fest, dass die Veranstaltung wie alljährlich<br />

internationalsten Charakter haben<br />

wird.<br />

Zur Feier des zwanzigsten Austrags der<br />

Targa plant der italienische Automobil-Club<br />

besondere Ehrungen für den Präsidenten der<br />

Sportkommission und Schöpfer der sizlllanischen<br />

Renen Vincenzo Florio. v.<br />

Rund nin Sizilien. Das slzilianische Rundrennen,<br />

das letztes Jahr den klaren Sieg unseres<br />

Landsmannes Probst auf Bugatti<br />

brachte, gelangt dieses Jahr vom 27.-28.<br />

April zum Austrag. Für das über 975 km<br />

führend© Rennen sind für den Sieger 40,000<br />

Lire, für den absoluten Zweiten 30,000, für<br />

den Dritten 20,000, den Vierten 10,000, den<br />

Fünften 9000 etc. bis auf 5000 Lire für den<br />

Vierzehnten ausgeschrieben. Den Klassenersten<br />

der Klasse 1100 cem winken ausserdem<br />

noch Speziaipreis©. Das Rennen, dessen<br />

Reglement soeben vom italienischen<br />

Automobil-Club herausgegeben worden ist,<br />

ist insgesamt mit 180,000 Lir© dotiert, v.<br />

Vermehrter Autobedarl in Spanien. Nach<br />

dem Bericht der spanischen Regierung wurden<br />

während der ersten elf Monate 1928<br />

27,199 Automobile registriert, darunter<br />

19,845 Personenwagen und 7345 Lastwagen<br />

und ander© Motorfahrzeuge. Die spanische<br />

Industrie ist an der Deckung dieses Bedarfes<br />

nur in geringem Umfang beteiligt. Die amerikanischen<br />

Lieferungen sind gegenüber dem<br />

gleichen Zeitraum des Vorjahres von 55 auf<br />

62 Prozent gestiegen. Für <strong>1929</strong> ist mit einem<br />

steigenden Bedarf zu rechnen. gr.<br />

New York setzt die Automobllsteuer herab.<br />

Nach der neuesten Meldung wird im Staate<br />

New York die Automobilsteuer, die bisher<br />

60 bis 130 Franken betrug, abgeschafft und<br />

statt dessen eine Gebühr von 26 Franken für<br />

jeden polizeilich registrierten Wagen sowie<br />

ein© Verbrauchssteuer von drei Rappen<br />

auf den Liter Brennstoff eingeführt. Nach<br />

diesen Taxen würde die Belastung für einen<br />

Sechszylinderwagen von 10/45 PS bei einer<br />

Jahresleistung von 15,000 km 70 Franken,<br />

zuzüglich 26 Franken, also insgesamt 96<br />

Franken betrafen.<br />

?r.


— 192» AUTOMOBIL-REVUE<br />

Vovtväl^e<br />

A.C.S. SEKTION BERN. An unsere Mitglieder I<br />

Es ist uns gelungen, auf Mittwoch, den 27. März<br />

eine besondere interessante Veranstaltung zu bieten.<br />

Herr Ing. Lawrence, ein Fachmann auf dem<br />

Gebiet des Automobil- und Verkehrswesens in den<br />

Vereinigten Staaten, wird um 20 Uhr im Uemmgesaal<br />

des Casino folgende sehr interessante Filme<br />

vorführen: ' i i i ( '«<br />

a) Vexkehrsfilm in Stadt und Land der Vereinigten<br />

Staaten;<br />

b) Die wirtschaftliche Rolle des Automobils in<br />

den UÄA.;<br />

o) Konstruktion und Technik im amerikanischen<br />

Automobilbau.<br />

Die interessante Filmvorführung ist für Mitglieder<br />

und Gäste unentgeltlich und laden wir zu<br />

zahlreichem Besuche freundlich ein.<br />

Die rfämliche Filmvorführung wird auch in<br />

Genf, Lausanne und in mehreren Sektionen der<br />

deutschen Schweiz stattfinden. Termine und Lokale<br />

•werden seinerzeit bekannt gegeben.<br />

T. C. S.<br />

Generalversammlung der Autosektion<br />

Seeland des T.C.S.<br />

Die vierte ordentliche Generalversammlung der<br />

Autosektion Seeland des T.C.S. fand am letzten<br />

Samstag, den 23. März, im Hotel Bahnhof in Ly&3<br />

Statt. Besonders zahlreich waren die Mitglieder dieser<br />

eich prächtig entwickelnden Sektion leider<br />

nicht erschienen. Aber immerhin waren 22 Mann<br />

da, als der Vorsitzende, Herr Direktor Strebler,<br />

um 21 Uhr 10 die Versammlung eröffnete und die<br />

Anwesenden begrüsste. Besonderen Grass entbot er<br />

dem Vertreter der « Automobil-Revue >.<br />

Aus dem vom Präsidenten bekanntgegebenen<br />

Jahresbericht<br />

ist zu entnehmen, dass im Jahre 1928 zehn Voretandssitzungen<br />

stattgefunden haben. Für die Vorstandsmitglieder<br />

war das abgelaufene Clubjahr ein<br />

sehr arbeitsreiches und es war oft nicht leicht, die<br />

mannigfachen Interessen der Sektion richtig zu<br />

•wahren. Der Mitgliederbestand der Seeländer-Sektion<br />

betrug,Ende Dezember 1028 260 Mitglieder.<br />

Ueber die voraussichtliche Entwicklung im laufenden<br />

Clubjahr kann man nicht viel sagen.<br />

Wegen verschiedener Auswüchse seitens der<br />

Polizei gegenüber Automobilisten wurde am 29.<br />

Dezember 1928 an die Polizeidirektion des Kantons<br />

Bern eine Eingabe gemacht, aber auf diese ist bis<br />

zur Stunde keine Antwort gegeben worden. Das ist<br />

zwar nicht besonders verwunderlich, wenn man<br />

weisa, dass man auch heute noch eine Antwort auf<br />

eine vor gut anderthalb Jahren «n die Baudirektion<br />

des Kantona Bern gemachte Eingabe erwartet.<br />

« Nume nid gschprängt», sagt bekanntlich der<br />

Berner, aber man hofft doch auf das Verständnis<br />

der Behörden. Im abgelaufenen Clubjahr fand keine<br />

Monats - Versammlung und auch keine<br />

außerordentliche Generalversammlung 6tatt. Allgemein<br />

wird es von den Mitgliedern lieber gesehen,<br />

wenn der Vorstand die Geschäfte erledigt. Es sollen<br />

atier im laufenden Jahr doch wieder Monatsversammlungen<br />

stattfinden und zwar will man<br />

damit — wenn immer möglich — unterhaltende<br />

"und belehrende Vorträge verbinden. Der Voreitaende,<br />

Herr Direktor Strehler. referierte, nachdem<br />

er sich über die flotte Entwicklung des T.G.S.<br />

geäussert hatte, noch über die Strassenverkehrsinitiative.<br />

Er gab den vom Verwaltungsrat des<br />

T.G.S. vor kurzem gefassten Beschluss bekannt und<br />

erteilte Auskunft darüber, aus welchen Motiven<br />

heraus derselbe gefasst wurde. Auch die<br />

Pressefrage<br />

wurde vom Präsidenten in seinem Jahresbericht<br />

kurz gestreift: obwohl die hübschen Illustrationen<br />

der jetzt in einen anderen Verlag übergegangenen<br />

T.CS.-Zeitschrift anzuerkennen seien, könne dieselbe<br />

für die Sektionen doch nicht als richtiges<br />

Publikationsorgan in Betracht fallen. Vor einem<br />

Jahr traf die Sektion Seeland des T.C.S. ein Abkommen<br />

mit der « Automobil-Revue > und man sei<br />

mit dieser führenden Fachzeitung sehr zufrieden.<br />

Ea liegö also kein Grund zu einem Wechsel vor.<br />

Aus dem<br />

Programm für <strong>1929</strong><br />

seien folgende Daten festgehalten: am 19. Januar<br />

fand bereits das Jahresfest statt, dem nun am 23.<br />

März dje Generalversammlung folgte. Für den 5.<br />

iMai ist ein halbtägiger Bluestbummel mit den Solothurner<br />

Freunden vorgesehen und man wird sich<br />

jedenfalls in Pieterlen oder im Bucheggberg treffen<br />

j an Pfingsten und am Pfingstmontag soll eine<br />

kleine Auslandsfahrt durchgeführt werden, die voraussichtlich<br />

nach dem Schwarzwald eehen wird.<br />

Für den Sommer ist eine Zusammenkunft mit den<br />

Fraiburgern in Murten geplant. Eine Brennstoffkonkuirens!<br />

soll am 4. oder 11. August veranstaltet<br />

werden. Als Abschluss der Saison sind für den<br />

Herbst eine Berneroberlamd-Fahrt und eine .Fuchsjagd,<br />

verbunden mit einem Sauserbummel an den<br />

oberen BieJersee, geplant.<br />

Zu dem Jahresbericht des Präsidenten wurden<br />

keine Bemerkungen gemacht. Die Versammlung genehmigte<br />

denselben unter<br />

Verfasser.<br />

Den<br />

Verdankung an den<br />

Kassabericht<br />

erstattete Herr Meyer, der bekanntgab, dass die<br />

Rechnung pro 1028 besser abschliesse als jene von<br />

1927. Die Totaleinnahmen, inklusive Saldovortrag,<br />

teliefen sich für 1928 auf Fr. 5256.45, während die<br />

(Ausgaben Fr. 3664.09 betrugen, so dass sich ein<br />

Saldo von Fr. 1592.86 ergibt. Die Rechnung wurde<br />

von einem der anwesenden Rechnungsrevisoren zur<br />

[Annahme empfohlen und von der Vorsammlung<br />

flankend genehmigt.<br />

Der<br />

Jahresbeitraq<br />

8er in den letzten Jahren Fr. 5.— betrug, wurde<br />

auch für <strong>1929</strong> auf derselben Höhe belassen.<br />

So geschickt wie die bisherigen Verhandlungen,<br />

tanzen auch<br />

die Wahlen<br />

llott vor sich! Die Vorstandsmitglieder, die nicht<br />

'demissioniert hatten, deren Amtsdauer aber abge-<br />

Jaufen war, wurden auf weitere zwei Jahre bestätigt<br />

Infolge der •unerfreulichen Kontroverse mit<br />

den in Biel wohnenden Mitgliedern der Sektion<br />

hatte ein bisheriger Vizepräsident. Herr Feldmann,<br />

idemissioniert. Er wurde durch den bisherigen Beieitzer,<br />

Herrn Robert Gerber (Lyss) ersetzt. Auch<br />

Herr Dr. Adolf Lempen (Biel) hatte, infolge überaus<br />

starker beruflicher Inanspruchnahme, seine Demission<br />

als Beisitzer eingereicht. An seine Stelle<br />

xvurde Herr Wildi (Biel) gewählt. Da durch die<br />

rWahl des bisherigen Beisitzers Hrn. R. Gerber zum<br />

Vizepräsidenten ein weiterer Beisitzer zu wählen<br />

war, wurde Herr Walter Ami (Lyss) als solcher<br />

vorgeschlagen und einstimmig gewählt. Damit hat<br />

der<br />

Vorstand<br />

zwei eebaffensfreudige Mitglieder gewonnen und er<br />

setzt sich für <strong>1929</strong> folgendermassen zusammen:<br />

Präsident: Herr Direktor Strehler; Vizepräsidenten:<br />

Herren Rycbner und R. Gerber; Sekretär : Hqrr<br />

Leiser, Postverwalter ; Kassier • Herr Meyer ; Beisitzer<br />

: die Herren Friedrich, Heller. Hänni, Wildi<br />

und Ami.<br />

Unter<br />

Diversem<br />

wurden noch verschiedene Wünsche betr. Aufstellen<br />

von Warnungstafeln und Strassenverbesserungen<br />

laut und Herr Direktor Strehler gab, auf Anfrage<br />

hin, nochmals dje Gründe, die zur ablehnenden<br />

Haltung des Verwaltungsrales des T.C.S. gegenüber<br />

der Strassenverkehrsinitiative führten, bekannt<br />

; er selber hatte in Genf der Initiative zugestimmt.<br />

Um 22 Uhr 45 schloss der Vorsitzende, dessen<br />

grosses Geschick, eine Versammlung mit seltener<br />

Ruhe schneidig zu leiten, immer wieder Anerkennung<br />

und Bewunderung verdient, die Sitzung und<br />

man sass dann noch bei einem kleinen Imbiss gemütlich<br />

beisammen.<br />

Wir wünschen der unter tüchtiger Leitung stehenden<br />

Seelander-Sektion des T.G.S. auch weiterhin<br />

flottes Gedeihen !... R.<br />

AUTO-SEKTION WALDSTÄTTE DES T.C.S.<br />

Nächsten Sonntag, den 31. März <strong>1929</strong>, findet die<br />

Osterfahrt nach Willisau statt (bei jeder Witterung).<br />

Abfahrt 2 Uhr (14.00) beim Klublokal Hotel<br />

Engel. Sammlung 3.30 Uhr in Willisau, Zobig im<br />

Hotel Mohren. Empfang und Begrüssung durch<br />

unser Vorstandsmitglied, 'H. Gemeindeammann<br />

Schürch. Gemütliches Zobig mit Musikbegleitung.<br />

Verproviantierung mit Willisauerringli. 6 Uhr<br />

Rückfahrt via Sursee mit fakultativem Halt in der<br />

«Eisenbahn» und im «Schwanen» für jene, die es<br />

nicht eilig haben.<br />

Jedermann wird auf seine Rechnung kommen,<br />

es sei nur erinnert an den guten Geist, welcher<br />

jeder unserer Veranstaltungen zu fröhlichem Humor<br />

und gutem Gelingen verhelfen hat,- im besonderen<br />

möchten wir den urgemütlichen Abend, den wir<br />

mit den Entiebuchern und Hinterländlern letzten<br />

Herbst in Schüpfheim verbracht haben, unsern<br />

Touringclüblern ins Gedächtnis zurückrufen. Der<br />

Vorstand erwartet daher zahlreiche Beteiligung zu<br />

einer würdigen Eröffnung der diesjährigen Fahrsaison.<br />

Dr. R. Z.<br />

AUTO-SEKTION ZÜRICH DES T.C.S. Generalversammlung<br />

vom 23. März, im Hotel Baur en<br />

ville.-<br />

Wer sich der letztjährigen Generalversammlung<br />

erinnert, wo lebhafte Diskussionen, Vorschläge und<br />

Gegenvorschläge einander nur so ablösten, die Resultate<br />

der verschiedenen Abstimmungen mit gespanntestem<br />

Interesse jeweilcn erwartet wurden,<br />

der war blass erstaunt ob der pazifistischen Einstellung,<br />

welche die dieszährige Generaltagung<br />

kennzeichnete. Berichte und Geschäfte wurden fast<br />

scheffelweise genehmigt und diskussionslos verabschiedet,<br />

so dass manche Traktanden einer reinen<br />

Formalität gleich kamen. Wenn wir uns zwar kei-<br />

INCROYABLE<br />

RECORD<br />

DES<br />

neswegs an grossen und hitzigen Redeschlachten<br />

begeistern können, so fragen wir uns doch, ob eine<br />

derart kritiklose Erledigung der Jahresgeschäfte im<br />

Interesse der Sektion liegt. Gerade die Diskussion<br />

Über das Clubblättchen illustrierte so recht, wohin<br />

eine vorbehaltlose Zustimmung, dio an Interesselosigkeit<br />

grenzt, führen könnte. Zuerst war alles<br />

männiglich bereit, den Bericht betr. das Cluborgan<br />

geradeso sang- und klanglos zu verabschieden, wie<br />

manches andere interessanto Thema, bis plötzlich<br />

einer dig Opposition ergriff und einige sehr berechtigte<br />

Bemerkungen und Wünsche anbrachte.<br />

Es bedurfte nur dieses Anstosses, um einige Votanten<br />

auf den Plan zu rufen und die Versammlung<br />

davon zu überzeugen, dass bestimmte Verbesserungen<br />

ganz am Platz© wären und siehe da:<br />

flugs wurde der Vorstand beauftragt, zum Rechten<br />

zu sehen!<br />

Trn Anschluss an diese Vorbetrachtung wollen<br />

wir uns nun in der Berichterstattung genau an die<br />

Traktandenliste halten, die nach einer kurzen Begrüssung<br />

der Versammlung durch Herrn Präsident<br />

Fehr gleich in Angriff genommen wurde. Das<br />

Protokoll der letzten Generalversammlung, wie auch<br />

der ausgezeichnete Jahresbericht des Präsidenten,<br />

der Ortsgruppen, des Rechtsberaters und weiterer<br />

Vorstandsinstanzen wurden genehmigt, nachdem die<br />

eingangs erwähnte Diskussion betr. Clubblatt gewaltet<br />

hatte. Es wurde mit Recht gerügt, dass der<br />

Textteil im Verhältnis zu dem für Inserate eingeräumten<br />

Platz, zu kurz kommt und so das Organ<br />

seinen eigentlichen Zweck, der Unterhaltung und<br />

gegenseitigen Aussprache zu dienen, nicht mehr<br />

ganz zu erfüllen vermöge. Ferner wurde unter anderem<br />

gewünscht, dass über die Sektionsanlässe<br />

mehr in Form von Originalartikeln, als mit Berichten,<br />

die bereits anderswo publiziert worden sind,<br />

aufzuwarten sei. Der Vorstand versprach die nur<br />

allzuberechtigten Anregungen zu berücksichtigen<br />

i7Ti(j den Rodakteur entsprechend zu verständigen.<br />

*Die Jahresrechnung, sowie das Budget, schienen<br />

die Gemüter auch nicht besonders zu erregen und<br />

keiner wollte sich irgendwie in einzelne Posten der<br />

Rechnung besonders vertiefen. Hätte nicht der<br />

Vorsitzende gerade bezüglich des Vermögensbestandes<br />

und dessen Ausweis einige recht wissenswerte<br />

Mitteilungen ergänzender Art gemacht, wäre auch<br />

das Kassawesen ohne weiteres als erledigt betrachtet<br />

worden. Die strikte verfolgte Spartendenz hat<br />

es ermöglicht, trotz der vielgestaltigen Inanspruchnahme<br />

der Sektion, die Kasse pro 1928 mit einem<br />

Vorschlag von rund Fr. 20 000.— abzuschliessen.<br />

Das Vermögen ist bei mehreren Banken in erstklassigen<br />

Papieren angelegt. (Es entbehrt nicht<br />

einer gewissen Ironie, dass sich darunter eine<br />

schöne Anzahl S. B. B.-Obligationen befinden, die,<br />

wie der Präsident lachend beifügte, aus reiner Sympathie<br />

zur Bahn (!) übernommen wurden). Das<br />

Budget sieht auch für nächstes Jahr keine ausserordentlichen<br />

Ausgabeposten vor und soll gemäss<br />

der bisherigen Geschäftsverwaltung, wenn möglich<br />

wiederum mit einem Vorschlag abgeschlossen werden.<br />

Der Jahresbeitrag pro 1930 wird auf der<br />

nämlichen Höhe, d. h. Fr. 20.— pro Jahr, belassen.<br />

Die Wahlgeschäfte erweisen sich ebenfalls als erdenklich<br />

einfach und schmerzlos. Der gesamte<br />

llgliedrige Vorstand stellt sich der Sektion wiederum<br />

zur Verfügung und insbesondere der allseitig<br />

verehrte Präsident Fehr hatte sich erfreulicherweise<br />

bereit erklärt, sein schwieriges Amt, das er ja mit<br />

so grossem Geschick «nd einem gesunden Humor<br />

zu bewältigen versteht, auf eine weitere Amts-<br />

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dauer zu übernehmen. Die Mitteilung wurde mit<br />

einhelligem Beifall und sichtlicher Freude von sämtlichen<br />

Anwesenden entgegengenommen. Durch Erheben<br />

von den Sitzen wurde der gesamte Vorstand<br />

in globo bestätigt, wobei diese Ehrung wohl besonders<br />

dem so populären Präsidium galt. Wenn<br />

dieser Modus der spontanen Wiederwahl sicherlich,<br />

recht erfreulich ist, so wäre vielleicht die statutengemässe<br />

Erledigung dieses Geschäftes ebenso<br />

zweckmässig gewesen.<br />

Die RechnungsTevisoren, dio ihr Amt vorbildlich<br />

verwaltet hatten, wurden ebenfalls wiedergewählt<br />

das Kollegium um einen Bankfachmann erweitert.<br />

Die Sektion war bis anhin durch drei Mitglieder<br />

in der Verkehrsliga, welche alle massgebenden Verkehrsverbände<br />

des Kantons gruppiert, vertreten.<br />

Eine Anzahl von verkehrstechnischen Fragen wurde<br />

aber jeweilen auch direkt von den Autoniobilverbäiiden<br />

beraten und erledigt, wobei erfreulicherweiseeine<br />

harmonische Zusammenarbeit mit der Sektion<br />

Zürich des A. G. S. möglich war. Um nun diesen<br />

Problemen noch vermehrte.. Aufmerksamkeit zu<br />

schenken, schlägt der Vorstand vor, eine eigentliche<br />

Verkehrskommission zu gründen, der die bisherigen<br />

drei Vertreter in der Verkehrsliga sowie<br />

zwei neue Mitglieder angehören würden. Diese<br />

Kommission würde dann jeweilen von sich aus<br />

einen Delegierten zu den Beratungen der Liga entsenden.<br />

Der Vorstand hatte denn auch bereits zwei<br />

Herren in peto, die natürlich gemäss der bisherigen<br />

Erledigung der Geschäfte stillschweigend beliebten.<br />

Eine Zwischenfrage: Wäre es nicht zweckmässig,<br />

gerade in Verkehrsfragen auch die Presse einzubeziehen,<br />

die besonders auf diesem Gebiet als<br />

Sprachrohr an die Oeffentlichkeit und die Behörden<br />

wertvolle Dienste leisten würde? Man nimmt<br />

sie doch auch gerne für die Propaganda bei Anlässen<br />

in Anspruch, warum sollte sie nicht bei viel<br />

bedeutungsvolleren Aufgaben auch mithelfen können?<br />

Auch die Unterhaltungskommission erfährt eino<br />

ehrenvolle Wiederwahl (es war wohl jeder herzlich<br />

froh, dass sich die bisherigen Herren für ihr vielfach<br />

undankbares Amt wieder zur Verfügung stellten,<br />

und stimmte man hier doppelt gerne zu). Bedeutungsvoll<br />

war die genaue Abgrenzung ihrer Aufgaben<br />

und Kompetenzen, wodurch zukünftig allo<br />

Missverständnisse zwischen der Kommission undi<br />

dem Vorstand ausgeschaltet werden. Das Vergnü-<br />

gungskomitee ist nämlich ausschliesslich für die Unterhaltung<br />

zuständig. Die Organisation von sportlichen<br />

Anlässen, die früher teilweise noch in ihr<br />

Ressort gehörte, fällt nunmehr ausschliesslich dein<br />

Vorstand zu.<br />

Ueber die Osterfahrt rund um den Genfersea<br />

vom 29. März bis 1. April ist nicht mehr zu berichten,<br />

als dass die Fahrt bei schönem Wetter<br />

zweifellos zu einem Genuas werden wird. Diejenigen<br />

Mitglieder, denen nur zwei Tage zur Verfügung<br />

stehen, ist die Möglichkeit geboten, die übrige Reisegesellschaft<br />

am zweiten Tag in Vevey zu erreichen.<br />

Unter Diversem wird ein Antrag gestellt, dem.<br />

Organisationskomitee des eidg. Schützenfestes eine<br />

Ehrengabe zur Verfügung zu stellen. Nach einer<br />

kürzeren Diskussion wird unter Akklamation beschlossen,<br />

Fr. 800.— für diesen Zweck zu verausgaben.<br />

Herr Hasler, als Vertreter der A.S.P.A.,<br />

nimmt in einem ausführlichen Votum Stellung zu<br />

den kommenden Regierungsratswahlen sowie auch<br />

zur Abstimmung 1 über dio Verkehrsinitiative. Er<br />

fordert die Automobilisten auf, sich einmal ihrer<br />

Stärko als Stimmbürger zu besinnen, anstatt immer<br />

nur die Faust im Sack zu machen.<br />

Ein Club in der Grosse dos T.G.S. Zürich hat<br />

begreiflicherweise Mühe, geeignete Clublokaiitätea<br />

zu finden. Nun wäre dem Club die Möglichkeit geboten,<br />

den Kursaal Zürich samt Immobilien füc<br />

zirka 1,4 Millionen Fr. anzukaufen. Der Restaurationsbetrieb<br />

würde wie bis anhin weitergeführt,<br />

wogegen 'die weitern Räumlichkeiten als eigentliche<br />

Clublokalitäten in Frage kämen. Den Mitgliedera<br />

wäre die Möglichkeit geboten, sich als Aktionäre<br />

an diesem Unternehmen zu beteiligen. Eine erste<br />

Anfrage unter den anwesenden Mitgliedern zeigte,<br />

dass sofort 120 Mitglieder sich zu einer Aktienzeichnung<br />

von 80 000 Fr. bereit erklärten. Der Vorstand<br />

erhielt deshalb den Auftrag, dio Frage über<br />

die Zweokmässigkeit des Unternehmens weiterhin<br />

zu prüfen, um nachher dem Club definitive Vorschläge<br />

zu unterbreiten.<br />

Mittlerweile hatten flinke Geister die Tische für<br />

die obligate kalte Platte gedeckt, die mit bestem<br />

Appetit genehmigt wurde. Es sei ein Novum, das<br />

ungeteilten Anklang fand, noch besonders und gebührend<br />

erwähnt: das Doppelquartett der Sektion !<br />

Es erfreute durch seine frischen Ueder- und Jodlervorträge,<br />

die der ganzen Veranstaltung ein besonderes<br />

Gepräge gaben. b.<br />

«Automobil-Revue »und Genfer<br />

Salon.<br />

Die «Automobil-Revue» hat dem Genfer<br />

Salon dieses Jahr acht Sondernummern gewidmet.<br />

Die Totalseitenzahl für die deutsche<br />

und französische Ausgabe dieser Nummern<br />

beträgt nicht weniger als<br />

324 Seiten.<br />

Wir glauben behaupten zu dürfen, dass<br />

diese Zahl ein beredtes Zeugnis darstellt für<br />

unser grosses Interesse an der Förderung des<br />

Genfer Salons und der Automobilindustrie<br />

überhaupt.<br />

Im letzten Jahr erreichte die totale Seitenzahl<br />

von «Automobil-Revue» und «Motorrad»<br />

404 Seiten. Die Zahl war damals schon eine<br />

Rekordleistung. Nehmen wir dieses Jahr das<br />

« Motorrad », deutsche und französische Ausgabe,<br />

und die den wertvollen Markenkatalog<br />

enthaltende «Illustrierte Automobil-Revue »<br />

dazu, so kommen wir auf die hübsche Zahl<br />

von 508 Seiten! Dabei ist nicht zu vergessen,<br />

dass der Salon <strong>1929</strong> in zwei Serien durchge*<br />

führt wird, unsere Salonnummern also noch<br />

keineswegs abgeschlossen sind. Auch die<br />

«Illustrierte Automobil-Revue » wird anlässlich<br />

der zweiten Serie eine reichillustrierte<br />

Sondernummer über das Nutzfahrzeug herausbringen.<br />

Unsere nächste Nummer<br />

erscheint infolge der Ostertage schon am<br />

Donnerstag<br />

Redaktion und Administration


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A. C.S. SEKTION ZÜRICH. Die zur Beratung<br />

an der Generalversammlung der Sektion vom Donnerstag<br />

vorliegende Traktandenliste fand eine glatte<br />

und diskussionslose Abwicklung. Die unter dem<br />

Vorsitze ihres Präsidenten Heirn "Wunderly-Volkart<br />

tagende Versammlung sah von der Verlesung des<br />

Protokolls -der letzten Generalversammlung und des<br />

Jahresberichtes ab, da beide publiziert worden<br />

•waren. Beide Berichte wurden, ohne weiteres genehmigt.<br />

Der Vizepräsident der Sektion, Hr. Hürlimann,<br />

der gleichzeitig als umsichtiger Quästor<br />

amtet, gab Aufschluss über die abgeschlossene<br />

Jahresrechnung, die dank sorgfältigster Haushaltung<br />

entgegen dem budgetierten Rückschlag von<br />

zirka Fr. 9000.— einen solchen von nur rund<br />

Fr. 900.— aufwies. Die Ausgaben hielten sich fast<br />

durchwegs im Rahmen des damaligen Budgets und<br />

haben zufolge der eich immer mehr ausdehnenden<br />

Tätigkeit der Sektion resp. des Sekretariates auf<br />

touristischem und anderen den Automobilismus betreffenden<br />

Gebieten bereits die ersten 100 000 Fr.<br />

Überschritten. Die Vermögensrechnung zeigt trotzdem<br />

ein erfreuliches Ergebnis und schliesst mit<br />

einem willkommenen Zuwachs ab. Die Jahresrechnung<br />

wurde ebenfalls nach Bekanntgabe des Berichtes<br />

der Rechnungsrevisoren genehmigt. Die Ansätze<br />

der Eintrittsgelder und Jahresbeiträge werden<br />

für die Jahre <strong>1929</strong> und 1930 auf Fr. 25.— und<br />

Fr. 40.— belassen.<br />

Ueber die vorgeschlagene Revision der Sektionsstatuten<br />

orientierte kurz Herr Dr. jur. Stadler als<br />

Mitglied der Redaktionskommission. Die getroffenen<br />

Abänderungen sind keine wesentlichen und sind<br />

lediglich durch die Anpassung an die neuen Zentralstatuten<br />

bedingt worden. Als wichtige Neuerung<br />

fällt einzig die proponierte Schaffung von Ortsgruppen<br />

innerhalb der Sektion ins Gewicht. Zur<br />

Pflege gesellschaftlicher und touristischer Beziehungen<br />

sowie zur Wahrung der automobilistischen Interessen-<br />

lokaler Natur können, wie der erste Paragraph<br />

de3 Reglements bestimmt, in einzelnen Kantonsgebieten<br />

Ortsgruppen gebildet werden. Die Abstimmung<br />

über dio revidierten Statuten sowie das<br />

besagte Reglement erfolgte einstimmig und ohne<br />

Debatte.<br />

Auf Antrag der Rechnungsrevisoren wird ein<br />

immer noch separat geführter Ausstellungsfonds,<br />

der mit einer kleinen Gewinncpiote, von der internationalen<br />

Automobilausstellung 1907 in Zürich<br />

durchgeführten her, geäufnet worden war, in die<br />

allgemeine Rechnung der Sektion übernommen.<br />

Das Budget pro <strong>1929</strong>, das bei annähernd 150000<br />

Franken Einnahmen einen Rückschlag von etwa<br />

Fr. 4000.— vorsieht, findet ebenfalls einstimmige<br />

Genehmigung.<br />

Die Vorstandswahlen bereiten ebenfalls kein besonderes<br />

Kopfzerbrechen. Glücklicherweis© stellen<br />

sich 16 Herren des Vorstandes mitsamt dein<br />

Vorsitzenden der Sektion wieder zur Verfügung,<br />

•welche Mitteilung mit berechtigter Akklamation<br />

aufgenommen wird. Einzig der durch den Rücktritt<br />

von Herr Weissbrot, Affoltern vakant gewordene<br />

Sitz ist neu zu besetzen und beliebt einstimmig<br />

Herr Gerichtspräsident Dr. Weiss, Affoltern.<br />

Der übrige Vorstand und der Sektionspräsident werden<br />

in ehrenvoller und einstimmiger Wahl bestätigt.<br />

Die Wahl der 16 Delegierten, der Vertreter<br />

im Zentralkomitee und der Rechnungsrevisoren der<br />

ÄUTOMOBIE-REVÜE<br />

Sektion wird ebenfalls glatt erledigt,, wobei durchwegs<br />

die Vorschläge des Vorstandes einhellige Zustimmung<br />

finden.<br />

. Der Vorsitzende kann wieder eine sehr stattliche<br />

Zahl von Mitgliedern der älteren Garde zu<br />

Veteranen ernennen, die zum Teil anwesend sind<br />

und unter Beifall ihr Ehrenzeichen mit präsidialem<br />

Händedruck in Empfang nehmen können. Das bereits<br />

in einer früheren Nummer veröffentlichte<br />

Jahresprogramm beliebt ebenfalls.<br />

Unter Diversem gibt ein Mitglied ein ihm von<br />

einer Versicherungsgesellschaft zugegangenes Zirkularschreiben<br />

bekannt. In diesem wird der Inhaber<br />

einer Kaskoversicherung aufgefordert, den Wagen<br />

nach einer Havarie nicht aus eigenem Ermessen<br />

einer Reparaturwerkstätte zu übergeben, sondern<br />

zuerst den Entscheid der Gesellschaft abzuwarten,<br />

die ihrerseits den für diö „Reparatur bestimmten<br />

Mechaniker bezeichnen wird. Der Interpellant<br />

weist mit Recht auf die Nachteile dieses<br />

Systems hin, indem der Wagen auf diese Weise<br />

einer Werkstätte überwiesen werden kann, welche<br />

mit der 'betreffenden Marke zu wenig vertraut ist<br />

und so nicht in der Lage ist, die Reparatur zufriedenstellend<br />

auszuführen. Da es sich bei der<br />

Bekanntmachung der Versicherungsgesellschaft um<br />

ein Zirkular handelt, ist anzunehmen, dass die<br />

Tafelmajore wusste sich sogar mit einem angenehmen<br />

Stabe von -weiblichen Sekretären und Vizepiäsidentinnen<br />

zu umgeben, was Herr Dr. Bierbaum<br />

in einer witzigen Ansprache als die Folgeerscheinungen<br />

des «Sa-ffa-tismus> charakterisierte.<br />

Ein rassiges Orchester hielt die Tanzlustigen bis<br />

lange nach Mitternacht noch zusammen. b.<br />

Die Eisenbahn passt sich den Verhältnissen<br />

an. Der Lokalverkehr Wil-St Gallen<br />

soll mit elektrischen Motortriebwagen ausgebaut<br />

werden. Wie die Wiler-<strong>Zeitung</strong> meldet,<br />

ist es Herrn Direktor Hürlimann von<br />

der elektrischen Ueberlandbahn Frauenfeld-<br />

Wil gelungen, in Bern das Verständnis für<br />

elektrische Personentriebwagen herbeizuführen.<br />

In einer vom Verkehrsverein Gossau<br />

einberufenen Versammlung von Verkehrsinteressenten<br />

aus dem Thurgau, Appenzell, St.<br />

Gallen und Zürich referierte Herr Hürlimann<br />

über die Wirtschaftlichkeit des elektrischen<br />

nämliche Mitteilung einer grossen Zahl von Ver-Bahntriebesicherungsnehmern zugestellt worden ist und emp-<br />

im allgemeinen und die- Verwendung<br />

von elektrischen Motorwagen im befiehlt<br />

der Votant dem Vorstand, die Sache aufgreifen<br />

zu wollen, um im Interesse der Versicherungsnehmer<br />

mit der Gesellschaft über eine beida Zeitalter des Automobilismus man sich den<br />

sondern. Herr Hürlimann führte aus, dass im<br />

Teile befriedigende Bestimmung beraten zu können.<br />

Die Anregung wurde zur weiteren Behand-<br />

neuen Verhältnissen anpassen müsse. So<br />

lung entgegengenommen.<br />

müsse man mit allen Mitteln vermehrte<br />

Zugsverbindungen schaffen und die bestehenden<br />

Zugslücken auszubessern suchen. An<br />

Hand einer graphischen Darstellung zeigte<br />

der Referent, dass man zwischen St. Gallen-<br />

Gossau-Wil schon mit einem einzigen Motortriebwagen<br />

den heute für den Lokalverkehr<br />

absolut ungenügenden Fahrplan komplettieren<br />

könne. Das Opfer, das die S, B. B.<br />

mit der Anschaffung einiger billig und praktisch<br />

arbeitender Motortriebwagen bringe,<br />

dürfe ihr wohl zugemutet werden, umsomehr,<br />

als es sich tatsächlich um einen Be-<br />

Ferner macht ein weiteres Mitglied auf düe<br />

dringende Notwendigkeit, bei zürcheriechen Gerichten<br />

eine Spezialabteilung für Autofälle zu schaffen,<br />

aufmerksam, da! sich erstens einmal infolge von<br />

Ueberlastung einzelner Abteilungen die Verhandlungen<br />

immer sehr in die Länge ziehen und vor<br />

allem auch die Entscheide vielfach den Automobilisten<br />

viel zu wenig Rechnung tragen, weil den<br />

betreffenden Richtern die notwendige Sachkenntnis<br />

abgeht. Der Rechtskonsulent der Sektion,<br />

Herr Advokat Badertscher, nimmt die Anregung,<br />

die sich übrigens mit seinem eigenen im Jahresbericht<br />

der Rechtsauskunffcstelle der Sektion niedergelegten<br />

Vorschlag deckt, zuhanden der Rechtsschutzkommission<br />

entgegen. Er glaubt, dass es möglich<br />

werde, wenigstens beim Bezirksgericht in dieser<br />

Hinsicht etwas zu erreichen, ist aber eher pessimistisch<br />

in hezug auf irgendwelche Bemühungen,<br />

beim Obergericht, da) diese Instanz bereit« verschiedentlich<br />

ihr Desinteressement für Verkehrsfragen<br />

bekundet hat. Es sei nur daran erinnert, dass z. B.<br />

sämtliche Behörden der Einladung zum Besuche<br />

der sehr interessanten Verkehrsvorträge im Schlosse<br />

der Sektion, mit Ausnahme der Herren vom Obergericht,<br />

Folge geleistet haben.<br />

An den geschäftlichen Teü schloss sich das sehr<br />

zahlreich besuchte gemeinsame Nachtessen an, an<br />

welchem erfreulicherweise auch eine Reihe von<br />

Damen teilnahmen. Eine Serie wohlerelungener<br />

Produktionen, welche das Vergnügungskomitee in<br />

peto hatte, trugen nach dem vorzüglichen Mahl viel<br />

zu einer fröhlichen Stimmung und einer Atmosphäre<br />

bester Geselligkeit bei. Ein wahres Kreuzfeuer von<br />

gelungenen Antrittspäuken, der sich in rascher<br />

Folge «bläsenden Tischpräsidenten, bereicherten<br />

unvorhereesebenerweise das Programm. Einer der<br />

VERKEHR<br />

triebsigewinn handle. In der Diskussion<br />

wurde allgemein darauf hingewiesen, dass<br />

neben leinern geregelten Eisenbahnfernverkehr<br />

unbedingt ein besonderer selbständiger<br />

und im Rahmen des allgemeinen Fahrplane^<br />

eingefügter Vorortsverkehr geschaffen werden<br />

müsse. Dies sei auch das beste Mittel<br />

gegen die zunehmende Konkurrenzierung<br />

durch das Automobil,<br />

Wir konstatieren erneut mit Genugtuung,<br />

dass die S.B.B, und ihre Organe unter dem<br />

Drucke der Automobilkonkurrenz allmählich<br />

einesehen, dass sie sich den veränderten<br />

Verhältnissen anpassen müssen und dass der<br />

Fahrplan sich nach den Bedürfnissen der<br />

Bahnbenützer und nicht umgekehrt die Reisenden<br />

sich nach den Bedürfnissen der Bahn<br />

zu richten haben.<br />

Gr.<br />

Der Viktoriaplatz in Bern. Bei der Neugestaltung<br />

der Kornhausstrasse und des Viktoriaplatzes<br />

und der daherigen Verlegung<br />

der Tramlinien hat die Direktion der bernischen<br />

Strassenbahnen auch zwei Verkehrsinseln<br />

auf dem Viktoriaplatz angebracht, um<br />

das Ein- und Aussteigen der Trainpassagiere<br />

zu erleichtern. So sehr diese Massnalnne im<br />

Prinzip zu beigrüssera ist, so ungeschickt<br />

wirkt sie sich für einen flüssigen Strassenfahrverkehr<br />

aus, denn die Inseln sind bedeutend<br />

zu lang. Durch die zu grosse Annäheruns<br />

der südlichen Insel an den Bürgersteig auf<br />

der Südseite der Beundenfeldstrasse bleibt<br />

dort nur ein enger Durchgang, der höchstens<br />

für ein Fuhrwerk genügt, das in der Richtung<br />

nach Osten fährt. Wer nun von der<br />

Moserstrasse in die obere Kornhausstrasse,<br />

die mit Häusern versehen ist und nach dem<br />

oberen Haus der Krankenpension Viktoria<br />

führt, fahren will, ist gezwungen, um die<br />

ganze Inselanlage herumzufahren in einer<br />

Weise, die den Verkehr viel mehr stört als<br />

wenn die Möglichkeit bestände, direkt um<br />

das Trinkchalet Zinser herum den Bogen zu<br />

machen.<br />

Dazu kommt noch etwas Neues. Die Verkehrspolizei<br />

macht es sich zur Aufgabe, den<br />

Autoverkehr zu verhindern, zwischen dem<br />

beiden langen Verkehrsinseln durchzufahren.<br />

Wenn dies in der Richtung nach der Stadt<br />

weiter keine Bedenken hat, so erscheint es<br />

in der umgekehrten Richtung, besonders für<br />

den Verkehr nach der Moserstrasse hin,<br />

höchst' unzweckmässig. Denn die flüssige<br />

Bogenlinie nach der Moserstrasse geht eben<br />

zwischen den Inseln durch, während die<br />

Richtung Beundenfeldstrasse ausserhalb, südlich<br />

von ihnen, durchführt.<br />

Dann ist besonders unbegreiflich, dass in<br />

dieser Beziehung zweierlei Mass gilt, denn<br />

mit zwei Pferden bespannte, im Schritt mühsam<br />

weiterkeuchende Lastfuhrwerke benützen<br />

unter den schmunzelnd wohlwollenden<br />

Augen der Polizeiorgane die Bahn zwischen<br />

den Inseln, die schnellfahrenden Automobile<br />

dagegen werden aufgeschrieben und gebüsst.<br />

Wir fragen nun: ist es wirklich in der Kompetenz<br />

der Gemeindeorgane, an einer verkehrsreichen<br />

Stelle drei Fünftel des verfügbaren<br />

Platzes den Strassenbahnen zu reservieren<br />

und den übrigen, gerade dort sehr<br />

lebhaften Fahrverkehr durch die übrigen<br />

zwei Fünftel zu zwängen? F.<br />

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ÄUTOMOBIL-REVUE <strong>1929</strong> - N°28<br />

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II. B a£t<br />

BERN, 26. März <strong>1929</strong><br />

No 28<br />

II. Blaff<br />

BERN, 26. März 192Q<br />

In kurzer Zeit wird Segrave mit seinem<br />

»Goldenen Pfeil» in Daytona Beach zu neuen<br />

iWelrekordversuchen starten. Auch wenn er<br />

«nur» den auf rund 334 Kilometer stehenden<br />

Rekord von Ray Keech schlagen will, muss<br />

-sein Wagen in der Sekunde mehr als 92 Meter<br />

zurücklegen. Viele unserer Leser mögen<br />

sich schon gefragt haben, wie es überhaupt<br />

möglich sei, bei derart phantastischen Tempi<br />

einigermassen genau chronometrieren zu<br />

können. Jeder Sekunden-Bruchteil spielt<br />

Wer ja unter Umständen die ausschlaggebend©<br />

Rolle. Es ist wohl ohne weiteres klar,<br />

dass ein Chronometrieren von Hand nicht in<br />

Frage kommt. Ein automatischer Apparat<br />

ist zur Bewertung dieser oft nur einmal erreichbaren<br />

Höchstleistungen unbedingt erforderlich.<br />

Die Association Internationale des Automobile-Clubs<br />

Reconnus (A.I.A.C.R.) verlangt,<br />

dass ein solcher Apparat bis auf Vioo Sekunde<br />

genau arbeitet, dass seine Auslösung<br />

automatisch erfolgt, wenn das Fahrzeug<br />

durchs Ziel geht und dass die abgenommene<br />

Zeit registriert wird. Trotz allen Schwierigkeiten<br />

hat die Feinmechanik dieses Problem<br />

schon im Jahre 1910 gelöst. Der damals von<br />

Holden geschaffene Apparat ist noch heute<br />

in Verwendung. Im Jahre 1925 wurde ein<br />

neuer Chronograph von Leroy-Brillie eingeführt,<br />

der hauptsächlich Verbesserungen hinsichtlich<br />

der Handhabung aufwies. Der neueste<br />

Chronograph, derjenige von Charles<br />

H. Warner, sei im folgenden näher beschrieben.<br />

Der Apparat besteht aus drei Hauptteilen:<br />

Dem Chronometer, der Schreibvorrichtung<br />

und der Auslösevorrichtung.<br />

Der Chronometer,<br />

ein «Bliss»-Marinetyp, ist mit der Schreibvorrichtung<br />

elektrisch gekuppelt, und zwar<br />

nur insofern, als er dieser jeder halben Sekunde<br />

kurz einen Stromstoss übermittelt.<br />

Der Gang des Chronometers kann bei dieser<br />

elektrischen Kupplung nicht von aussen be-<br />

«influsst werden. Die von ihm halbsekundlich<br />

ausgesandten Vier-Volt-Strcmistösse ha-<br />

Technische Rundschau<br />

Wie Chronometrien man Weltrekorde?<br />

ben den Zweck, die dauernd rotierenden<br />

Zahlenscheiben der Schreibvorrichtung auf<br />

der genau richtigen Tourenzahl zu halten.<br />

Die Schreibvorrichtung arbeitet, abgesehen<br />

von dieser Kontrolle, wiederum selbständig.<br />

Ein kleiner, durch Vorschaltwidefden<br />

Chronometer auf sie einwirken, und zwar<br />

so, dass immer dann eine Hemmung erfolgt,<br />

wenn die schnellste Trommel der Zeit vorausläuft.<br />

Diese Trommel (und damit auch<br />

all© andern) wird dann solange stillgesetzt, so einregliert, dass die Sekundenbruchteil- 1<br />

bis der Halbsekundeh-Stromstoss, der vomTrommel anstatt 60 Umdrehungen pro Minute<br />

ungefähr 60 H Umdrehungen macht*<br />

Chronometer ausgesandt wird, eintrifft. In<br />

der ersten der beigefügten Skizzen ist dieser Eine Rutschkupplung im Antrieb der Trommeln<br />

sorgt dafür, dass bei den zwangsläufi-<br />

Mechanismus schematisch dargestellt. Auf<br />

der Trommel T sitzt ein Anschlagestück B,<br />

gen Synchronisations-Arretierungen der Me-<br />

Abbildung 1. Der SynchTonisations-Mechanisnitts. C = Chronometer; T = rotierende Typentrommel;<br />

B = Anschlagbalken; H = Arretierliebel; E = Elektromagnet; R = Relais; A = Akkumulatorenoder<br />

Trockenbatterien.<br />

stände in der Tourenzahl fein abstimmbarer<br />

12-Volt-Elektromotor hält vier Trommeln,<br />

welche die Drucktypen tragen, in ständiger<br />

Rotation. Uebersetzungen zwischen den einzelnen<br />

Trommeln bewirken dabei, dass sich<br />

die vom Motor am weitesten entfernte Trommel<br />

pro Sekunde ungefähr einmal umdreht.<br />

Diese Trommel dient zum Registrieren der<br />

Sekundenbruchteile bis zu Hundertsteln. Die<br />

nächste Trommel macht eine Umdrehung<br />

pro Minute und dient so zum Registrieren<br />

der Sekunden, die dritte dreht sich einmal<br />

pro Stunde und registriert die Minuten und<br />

die letzte registriert die Stunden. Die Typentrommeln<br />

kommen aber nur dann zum Druck,<br />

wenn das Fahrzeug gerade das Zielband<br />

durchfährt und dabei für kurze Zeit einen<br />

Kontakt, den wir noch kennen lernen werden,<br />

auslöst.<br />

Synchronisation.<br />

Um nun die Rotation der Trommeln ganz<br />

genau mit der Zeit abzustimmen, Jässt man<br />

das sich mit der Trommel dreht. Macht das<br />

Anschlagstück mit der Trommel eine halbe<br />

Umdrehung in weniger als einer halben<br />

Sekunde, so stösst es auf den Hebel H und<br />

wird aufgehalten. Eine Auslösung erfolgt<br />

erst, wenn die halbe Sekunde verflossen ist<br />

und der Hebel durch den Elektromagneten E<br />

losgelassen wird. Der Elektromagnet E steht<br />

mit dem Chronometer nicht direkt in Verbindung,<br />

sondern über das Relais R. Mit dieser<br />

Komplikation wird eine Schonung der<br />

Chronometer-Kontakte bezweckt, die so<br />

nicht den ganzen, für die Betätigung des<br />

Elektromagneten nötigen Strom aufnehmen<br />

müssen.<br />

Natürlich strebt man die Umlaufzeit der<br />

schnellsten Trommel trotz der Synchronisations-Vorrichtunig<br />

möglichst genau von vornherein<br />

auf eine Sekunde einzustellen, da<br />

sonst ja die zwischen den einzelnen Haibsekunden<br />

registrierten Zeiten nicht genau<br />

stimmen würden. Immerhin erfordert der<br />

hier angewandte Mechanismus, dass die<br />

schnellste Trommel der wirklichen Zeit immer<br />

vor- aber nie nachläuft. Praktisch wird<br />

deshalb die Tourenzahl des Elektromotors<br />

chanismus keinen Schaden leidet<br />

:<br />

Das Registrieren der Fahrzeit.<br />

Um das Zahlenbild, das die Trommeln im<br />

gegebenen Moment in Stunden, Minuten, Sekunden<br />

und Hundertstel-Sekunden darbieten,,<br />

festzuhalten, wird sehr rasch unter Zwischenschaltung<br />

eines Farbbandes ein Papierstreifen<br />

gegen die Trommeln gedrückt*<br />

Selbstversätndlich erfolgt auch diese Bewegung<br />

automatisch, und zwar durch kräftige<br />

Elektromagnete, die in dem Augenblick in<br />

Aktion treten, in dem das Fahrzeug durchs<br />

Ziel geht und momentan einen Kontakt betätigt.<br />

Nach erfolgter Registrierung wird;<br />

das Papierband selbsttätig um eine Zeile wei*<br />

tergeschoben und der Druokmechanismus<br />

kehrt in seine Ausgangsstellung zurück.<br />

In Abbildung 2 ist ein Ausschnitt eines auf<br />

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Abbildung 2. Ausschnitt aus einem automatiscS<br />

registriertem Zeiten-Protokoll.<br />

Wir erwarten Ihren Besuch<br />

an der<br />

Automobil-Ausstellung Genf<br />

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o AUTOMOBIL-REVUE <strong>1929</strong> -<br />

Abbildung 3. Schnitt durch einen Streckenkontakt. B => Befestigungsöse des Kontaktes; O = Befcstigungsöse<br />

für den über die Piste gespannten Draht; F = Feder, dio den Draht gespannt erhält;<br />

M = Masse, die bei K. den Kontakt herstellt oder * unterbricht; A = Anschlusskleniinendiese<br />

Art entstandenen Fahrzeiten-Protokolls<br />

dargestellt. Es sind daraus z. B. ohne Schwierigkeiten<br />

folgende Fahrzeiten abzulesen:<br />

1 h. 59'56" 8B / 100 ; 2 h. 00' 1" 85 /ioo; 2 h. 00'<br />

2" 37 / 100 usw. Ein Punkt hinter der letzten<br />

Stelle gibt dabei immer die genaue Zahl und<br />

Zwischenwerte der Hundertstel an.<br />

Abbildung 3 stellt den Apparat dar, der<br />

beim Durchfahren des Wagens durchs Ziel<br />

den momentanen Stromstoss im Registrierapparat<br />

auslöst. Bei B wird der Apparat, ein<br />

länglicher Zylinder, starr befestigt. Durch<br />

die Oese O zieht man das Zielband, d. h.<br />

einen Draht, der 3—4 cm über dem Boden<br />

quer über die Piste gelegt und auf ca. 30 kg<br />

angespannt wird. Für die gleichmässige Aufrechterhaltung<br />

dieser Spannung sorgt die<br />

Feder F. Im Innern des Zylinders ist unterdessen<br />

der Stromkreis immer geschlossen, da<br />

eine leicht verschiebbare Masse M von der<br />

Feder R beständig gegen die Kontakte K gepresst<br />

wird. Dieser Stromkreis ist aber wiederum<br />

nicht direkt mit dem Registrierapparat<br />

verbunden, sondern über ein zwischengeschaltetes<br />

Relais. Die Anordnung ist dabei<br />

so getroffen, dass bei geschlossenem<br />

Zielband-Stromkreis der Registrier-Stromkreis<br />

offen steht und umgekehrt.<br />

Ueberfährt nun ein Wagen den Draht, so<br />

wird durch den Ruck der Zylinder etwas gegen<br />

die Piste hingerissen. Die Masse M<br />

kommt aber infolge ihrer Trägheit und der<br />

verhältnismässig weichen Feder R der Bewegung<br />

nicht rasch genug nach. Sie öffnet<br />

für einen kurzen Moment den Kontakt K,<br />

wodurch umgekehrt durch das Relais der<br />

Stromkreis des Registrierapparates geschlossen<br />

wird und so der Druck der betreffenden<br />

Fahrzeit erfolgt.<br />

Anstatt des einen «Zielband»-Kontaktes<br />

werden in Wirklichkeit natürlich mindestens<br />

deren zwei, d. h. noch einer am Start, benötigt.<br />

Der Zeitnahmeapparat ist dabei aber<br />

für beide Kontakte derselbe. Bei nur einem<br />

abgelassenen Fahrzeug kann man dann die<br />

Fahrzeit sehr einfach ermitteln, indem man<br />

die beiden aufeinanderfolgenden Registraturen<br />

auf dem Papierstreifen von einander<br />

subtrahiert. Es ist aber ohne weiteres auch<br />

möglich, an ein und denselben Zeitnahme-<br />

Apparat beliebig viele Streckenkontakte anzuschliessen.<br />

Die Kontrolle der registrierten<br />

Zeiten erlaubt dann unter Umständen<br />

wertvolle Aufschlüsse über die Geschwindigkeiten<br />

in den einzelnen Streckenabschnitten.<br />

m.<br />

Nachschau der Stände<br />

Tatra.<br />

Mit einer der diesjährigen Salon-Sensationen<br />

erwartet uns diese tschechische Fabrik<br />

an einem Stand gleich rechts des Einganges.<br />

Wir finden hier zwei Chassis, die sich in fast<br />

allen Punkten vom bisher üblichen unterscheiden.<br />

Der Chassisrahmen ist durch ein zentrales<br />

Rohr ersetzt, das gleichsam das Rückgrat<br />

des Wagens bildet. Vorn geht das Rohr<br />

in den Motorblock über, hinten ist es an den<br />

Winkelantrieb angeschlossen.<br />

Der Motor selbst ist ein Vierzylinder mit je<br />

zwei einander wagrecht gegenüberliegenden<br />

Zylindern. Trotz der angewandten Luftkühlung<br />

ist der ganze Aufbau durchaus nicht cyclecarmässig<br />

primitiv gehalten. Er ist aber<br />

auch nicht erst von gestern, sondern hat<br />

schon jahrelange Entwicklung hinter sich. Die<br />

spezielle Abordnung der Zylinder lässt die<br />

Luftkühlung besonders wirksam in Erscheinung<br />

treten, zudem hat sie zur Folge, dass die<br />

Massenkräfte der hin- und hergehenden Teile<br />

einander fast vollkommen aufheben, so dass<br />

der Motor als Vierzylinder nahezu ebenso<br />

vibrationslos läuft wie ein Sechszylinder. Der<br />

Zylinderinhalt beträgt 1,68 Liter. Eine sorgfältig<br />

disponierte Ansaugleitung für die beiden<br />

Zylindergruppen garantiert ein gleichmassiges<br />

Gemisch über den ganzen Tourenbereich.<br />

Das Gewicht des Motor-Getriebe-<br />

Blocks ruht direkt auf der Querfederung der<br />

Vorderachse.<br />

Die Hinterachse ist geteilt, schwingend<br />

ausgebildet, wodurch das Gewicht der unabgefederten<br />

Teile auf ein Minimum reduziert<br />

JA<br />

icnn<br />

werden konnte. Der kompakte, platzsparende<br />

Bau des ganzen Chassis, sowie dessen Tieflage<br />

erlauben den Aufbau einer formschönen,<br />

geräumigen Karosserie, wie man sie sonst<br />

nur bei grösseren Wagen gewohnt ist.<br />

Noch interessanter als diese normale Tatra-<br />

Konstruktion ist das ausgestellte blanke<br />

Sechsrad-Chassis, wovon vier Räder angetrieben<br />

sind. Die schwingenden Halbachsen<br />

kommen auch hier zur Anwendung und zeigen<br />

eine geradezu unglaubliche Anpassungsfähigkeit.<br />

Die unglaubliche Steigfähigkeit wird mit<br />

einem achtgängigen Getriebe erzielt, während<br />

das normale Chassis vier Gänge aufweist. Zur<br />

Verdoppelung der Gangzahl dient beim<br />

Sechsrad-Chassis ein zweites, vor den Achsantrieb<br />

eingeschaltetes Zweigang-Getriebe.<br />

Alfa Romeo.<br />

Die italienische Marke Alfa Romeo, die erst<br />

nachträglich sich zu den Ausstellern gesellte,<br />

stellte in einem Stande der Vorhalle ein blankes<br />

Chassis, Type 1750, Sportmodell mit<br />

Sechszylindermotor aus, Das Chassis ist für<br />

den Kenner eine Sehenswürdigkeit.<br />

Allgemein ist eine durchaus einfache und<br />

saubere Konstruktionsmanier zu erkennen,<br />

die in Verbindung mit erprobten Neukonstruktionen<br />

zu einer Gesamtlösung führt, die man<br />

bewundern darf.<br />

Der Sechszylmder-1,75 Liter Alfa Romeo-Motor<br />

von der Vergaserseite gesehen.<br />

Der Sechszylindermotor hat einen Inhalt<br />

von 1750 cem und ist durch zwei Nockenwellen<br />

obengesteuert. Die schräg hängenden<br />

Ventile werden durch die Nockenwelle direkt<br />

betätigt. Ein doppelkörpiger Zenithvergaser<br />

sorgt für eine zuverlässige Vergasung, währenddem<br />

die Brennstoffzufuhr durch einen<br />

grossdimensionierten Förderer — der ebenso<br />

wie der Brennstofftank aus Kupfer besteht —<br />

gesichert ist. Der Wagen ist mit Batteriezündung<br />

und Druckschmierung ausgerüstet<br />

Der überaus leichte Wagen, der nur 730 kg 1 !<br />

Chassisgewicht aufweist und daher bei der*<br />

Zollbehandlung in die unterste Kategorie fällt,<br />

erreicht Maximalgeschwindigkeiten von 120<br />

Kilometer. Sowohl die hervorragende Stras-,<br />

senhaltung, die durch das äusserst nieder ge*<br />

baute Chassis erzielt wird, als auch die Rassen<br />

des Motors und die spezifischen Fahreigen-'<br />

Schäften der Wagen von Alfa Romeo stem-j<br />

peln denselben zu einem Bergsteiger erster<br />

Klasse.<br />

Scintilla, Solothurn.<br />

Fahrrichtungsanzeiger sind von verschiede-»<br />

nen ausländischen Behörden für geschlossene<br />

Wagen obligatorisch erklärt und es lässt sich<br />

nicht leugnen, dass ein solcher die Schwierigkeiten<br />

im Stadtverkehr bedeutend zu vereinfachen<br />

vermag. Als Neuheit auf diesem Gebiete<br />

konnten wir am Stand der Scintilla eine<br />

Neukonstruktion betrachten, welche die gestellte<br />

Aufgabe in praktischer Weise auf vollständig<br />

neuem Wege löst. Bei den bisher<br />

gebräuchlichen Systemen wird entweder ein<br />

stets sichtbarer Pfeil nach der gewünschten<br />

Richtung gedreht, oder aber es springt auf<br />

der betreffenden Seite des Wagens ein vorher<br />

nicht sichtbarer Winker heraus.<br />

Das System mit dem drehbaren Pfeil<br />

krankt darunter, dass es zu wenig beachtet<br />

wird, sehr oft vergisst auch der Fahrer, nach<br />

Gebrauch den Pfeil in die Ruhelage zurückzustellen,<br />

was zu unliebsamen Zwischenfällen<br />

Anlass geben kann. Die Winker sind bedeutend<br />

auffälliger, weil sie nur beim Gebraueta<br />

selbst sichtbar werden. Der Fahrrichtungsanzeiger<br />

Scintilla beruht nun auf dem Prinzip<br />

des roten Sperrlichtes, das zur Kennzeichnung<br />

von Einbahnstrassen und und unbewachten<br />

Bahnübergängen verwendet wird. Links!<br />

und rechts am Wagen wird je ein nur wenig<br />

herausragender Arm befestigt, der nach samt-«<br />

liehen Richtungen eine rote Linse aufweist.Die*<br />

Betätigung eines unter dem Lenkrad in bequemer<br />

Reichweite des Fingers angebrachten<br />

Hebels lässt nun an der bestimmten Seite ein<br />

Blinklicht in kurzen Intervallen aufleuchten,<br />

das unmissverständlich die einzuschlagende<br />

Richtung angibt und zufolge der allgemein<br />

bekannten Bedeutung des roten Lichtes als<br />

Warnsignal das Publikum zum Aufsehen<br />

mahnt. Der Hebel am Lenkrad trägt zugleich<br />

den Schalter für Abblendung der Scheinwerfer,<br />

Stand- und Fernsignal. Der billige Preis<br />

dieses Aggregates im Verein mit seinen technischen<br />

Vorzügen wird bewirken, dass wir<br />

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Wüsten-Automobilismus.<br />

Afrikanische Wüsten per Auto zu durchqueren,<br />

wird immer mehr ein Sport im<br />

Sport. Gegenwärtig sind mehrere Expeditionen<br />

von Algier aus auf dem Weg durch<br />

die Sahara, und kürzlich hat ein französischer<br />

Minister ganz auf eigene Faust di* 1<br />

Tour von Algier nach Französisch-Westafrika<br />

gemacht, ohne auch nur ein Aufheben<br />

davon zu machen, senza tanti complimenti,<br />

wie der Italiener sagt. Am<br />

21. März fand ein Wettfahren Tunis, Tripolis,<br />

Sfax, Gabes, Zuara, Zavia statt, übrigens<br />

keine Neuigkeit, denn der Raid ist<br />

schon der vierte und findet alljährlich statt.<br />

Neu ist nur, dass diesmal der ganze Raid<br />

in einem Tag zu vollbringen war, während<br />

früher die Strecke in zwei Abschnitte: Tunis—Gabes<br />

und Gabes—Tripolis, zerfiel.<br />

Dieser Raid, von internationalem Charakter,<br />

hat Bedeutung auch für den Tourismus:<br />

immer mehr interessiert sich das internationale<br />

Publikum auch für dieses<br />

freiere Leben der arabischen Wüste, und<br />

schon letztes Jahr wurden die entferntesten<br />

Punkte des grossen französischen Kolonialreiches<br />

in Nordafrika mit Autos aufgesucht,<br />

wobei es nicht an merkwürdigen<br />

Entdeckungen namentlich archäologischer<br />

Art fehlte. Seit drei Jahren besteht auch<br />

ein regelmässiger Autodienst Tripolis—<br />

Gabes, und jetzt kann man sogar die so<br />

interessante, weltferne Oase Gadames mit<br />

140 000 Lire. Das Terrain war ideal, die<br />

Beteiligung, die auch schon in frühern Jahren<br />

da war, gross. (Die Resultate folgen<br />

noch.)<br />

Die algerische Regierung kündet für 1930<br />

einen transafrikanischen Raid von 7000<br />

Kilometer an. , h.<br />

Der Omnibus im städtischen<br />

Verkehr.<br />

Zurückdrängung des Tramverkehrs. — Entwicklung<br />

des Omnibusverkehrs in deutschen<br />

Grossstädten. — Keine neuen Strassenbahnen<br />

mehr.<br />

Es ist für die Schweiz mit ihrer Verhältnis^<br />

massig entwickelten Omnibusindustrie inte^<br />

ressant zu hören, dass auch in Deutschland<br />

das Omnibusgeschäft ständig an Bedeutung<br />

gewinnt. Die steigende Nachfrage ermöglicht<br />

der Industrie, die Konstruktion von Omnibussen<br />

immer mehr als einen selbständigen<br />

Produktionszweig zu betreiben. Zu dieser<br />

Entwicklung haben die wachsenden Ansprüche<br />

des Publikums auf schnelles und bequemes<br />

Fahren beigetragen, denen die rasche<br />

technische Entwicklung des Omnibusses in<br />

ungleich höherem Masse entgegenkam, als<br />

es bei den übrigen Verkehrsmitteln der Fall<br />

war.<br />

Eine besonders wichtige Rolle spielt heute<br />

bereits<br />

der Omnibus im städtischen Verkehr.<br />

Seine Rentabilität ist bei guter Grundlage<br />

und zweckentsprechender Organisation we-<br />

dem Auto auf regelmässiger Touristenlinie<br />

besuchen. Der Raid fand unter der Kontrolle<br />

des italienischen Autoclubs und des gebundenen Fahrzeuge. Auch in Deutschsentlich<br />

besser als diejenige der schienen-<br />

Äutoclubs von Frankreich statt. Zugelassen<br />

waren alle Autos vom Typ Sport. Es innerhalb von zehn bis zwanzig Jahren zum<br />

land ist man der Meinung, dass der Omnibus<br />

waren Preise im Gesamtbetrag von 69 000 grossen Teil die Strassenbahnen ersetzt haben<br />

wird. Die Zurückdrängung des Tram-<br />

Lire ausgesetzt. Am 24. März sodann fand<br />

der grosse Raid des «Gran Premio» von verkehrs aus den überlasteten Strassen der<br />

Tripolis statt mit Preisen von insgesamt Grossstädte ist heute bereits zu einer dring-<br />

AUTOMOBIL-REVUE <strong>1929</strong> — N° 21<br />

lichen Frage der Verkehrsorganisation geworden.<br />

Man tendiert allgemein auf eine Ableitung<br />

des Verkehrs auf die Hoch- und Untergrundbahnen<br />

einerseits, und auf die beweglicheren<br />

Omnibuslinien anderseits.<br />

Interessant ist in dieser Beziehung die Entwicklung<br />

der grössten deutschen Omnibusverkehrsgesellschaft,<br />

der «Allgemeinen Berliner<br />

Omnibus A.-G.». Der Anteil des Otnnibusverkehrs<br />

am gesamten Berliner Nahverkehr<br />

ist seit 1924 von rund 4% auf 13% gestiegen.<br />

Das Unternehmen hat seit Beende<br />

gütig der Inflation folgende Entwicklung<br />

genommen:<br />

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Wagen-km Schaft*) busse") dende<br />

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1924 48.0 MM. 8,5 MM. 1309 170 10%!)<br />

1925 77.1 „ 14.0 „ 1993 264 10 »/o 1 )<br />

1926 112.8 „ 22.47 „ 2840 450 10 %!)<br />

1927 156.7 „ 29.17 „ 3645 561 10 »/o 1 )<br />

1928 222.5 „ 37.34 „ 4460 620 — a )<br />

*) auf RM. 7,2 Mill. Stammaktien, daneben bestehen<br />

seit 21. Februar 1925 RM. 1,2 Mill. Vorzugsaktien.<br />

Anleihen sind nicht vorhanden. langen Schienenweges. Verkehrsstörungen<br />

2 ) Generalversammlung vom 11. Dezember 1928 und zinsverschlingende Bauzeiten fallen beim<br />

der Höhe der Baukosten eines entsprechend 1<br />

beschloss Liquidation und Uebertragung des Vermögens<br />

auf Berl. Verkehrs-A.-G.<br />

Omnibus fort. !<br />

3 ) Jeweils am Ende des Geschäftsjahres. Anderseits sind aber gerade die beträcht-^<br />

Entscheidend für die Wahl der Betriebsart<br />

ist ausser der Bevorzugung des Omniten<br />

Kapitalien der wesentliche Grund, wa^<br />

liehen, in den Tramverkehrslinien investierbusses<br />

durch das Publikum<br />

rum sich diese<br />

die Kapitalfrage.<br />

Umstellung des städtischen Verkehrs<br />

Die für den Kilometer Strassenbahnstrecke langsamer durchsetzt, als die oben angedeu- :<br />

in Grossstädten aufzuwendenden Baukosten teten verkehrstechnischen und finanziellen<br />

betragen etwa 600,000 Mark. Verzinsung, Vorteile erwarten lassen. Ueberall dort jedoch<br />

(wir verweisen hier auch auf unsere<br />

Tilgung und Abschreibungen bedeuten eine<br />

jährliche Vorausbelastung des Schienenfahrzeuges<br />

gegenüber dem Omnibus von durchrich,<br />

Basel usw.), wo neue Linien einzurich-<br />

schweizerischen Verhältnisse in Bern, Züschnittlich<br />

zwölf Prozent des Kapitals. Bei ten sind, wird besonders für den Vorortver^<br />

Untergrundbahnen betragen die Baukosten kehr dem Omnibus der Vorzug zu geben<br />

sechs bis sieben Millionen Mark pro Kilometer<br />

und bedeuten eine Belastung von<br />

sein.<br />

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Kapitalinvestion und Beförderungsleistung;<br />

ist für den Omnibusbetrieb bei weitem am<br />

günstigsten, ein Umstand, der bei der in<br />

Deutschland herrschenden Schwierigkeit der;<br />

Kapitalbeschaffung die Rentabilität weitgehendst<br />

beeinflussr.<br />

Die A.B.O.A.G. (Allgemeine Berliner Omnibus<br />

A.-G.) konnte ihren Wagenbestand von<br />

131 Fahrzeugen im Jahre 1922 auf 620 Fahrzeuge<br />

im Jahre 1928 erhöhen, ohne eine Kapitalerhöhung<br />

vorzunehmen oder Anleihen<br />

aufzunehmen. Gleichzeitig war eine durchgreifende<br />

Erneuerung des Wagenparkes durch<br />

Einführung geschlossener zweistöckiger Oberdeckwagen,<br />

Luftreifen, Dreiachser mit Sechszylindermotoren<br />

möglich. Und die Dividende,<br />

welche in den letzten Jahren ausbezahlt!<br />

wurde, beträgt zehn Prozent. Der Bedarf<br />

an Betriebskapital macht beim Omnibus nur]<br />

einen Teil der im Schienenbetriebe erforderlichen<br />

Mittel aus und hält sich weit unteri<br />

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Dichterische Warnung vor<br />

Verkeh rs Unfällen<br />

«Ruwo» heisst «Reichs-Unfallverhütungswoche».<br />

Sie fand im Februar statt. Wenn<br />

das Wort «Ruwo» selbst auch nicht schön<br />

ist —, not tut diese Woche schon, denn die<br />

Berliner Strassenunfallziffern sind immer<br />

noch erschreckend gross; es gibt in einer<br />

Grossstadt immer Menschen, die die Verkehrsvorschriften<br />

und -zeichen nicht kennen<br />

oder vielleicht auch nicht achten wollen —<br />

da kann gar nicht oft und eindringlich genug<br />

belehrt werden.<br />

So wandte sich denn vor einiger Zeit die<br />

nun geeinte Berliner Verkehrsgesellschaft,<br />

die die'Strassenbahnen, Autobusse und Untergrundbahnen<br />

verwaltet, mit einem Preisausschreiben<br />

au Berlins Kinder oder besser<br />

an Berlins Schulen : die Kinder aller Altersstufen<br />

sollten in Wort und Bild vor Unvorsichtigkeit<br />

im Grossstadtverkehr warnen. Die<br />

Berliner Verkehrsgesellschaft wusste dabei<br />

natürlich, dass gerade künstlerische Arbeiten<br />

respektive Versuche künstlerischer Art von<br />

Kindern nicht nur auf Kinder, sondern auch<br />

auf Erwachsene grösste Suggestion ausüben.<br />

So gingen denn auch eine ungeheure Masse<br />

trefflicher Gedichte, Verse, Zeichnungen usw.<br />

ein, die anlässlich des Beginnes der «Ruwp»<br />

in einer Ausstellung gezeigt wurden.<br />

Das Schönste der Ausstellung kann hier<br />

natürlich in diesem Berliner Brief nicht reproduziert<br />

werden: die naiven Zeichnungen<br />

von sechs-, sieben- und achtjährigen Schülerinnen<br />

und Schülern, die stets auf einer zu<br />

diesem Zweck wunderbar mit Tinte umrahmten<br />

Schreibheftseite zu finden sind. Auch die<br />

Sprüche wurden natürlich auf solches Papier<br />

—- nicht etwa gekritzelt, sondern mit herrlichen<br />

Buchstaben hingemalt. Lustig war<br />

auch, zu beobachten, wie die Kinder, auf deren-Zeichnung<br />

eine Strassenbahn vorkommt,<br />

dieser Elektrischen natürlich jene Liniennummer<br />

einmalen, die durch jhre Wohngegend<br />

fährt — das war leicht festzustellen"<br />

denn linier jeder Arbeit stand Adresse, Name,<br />

Schule und Alter des kleinen Künstlers.<br />

Die meisten Verse sind natürlich in berlinischem<br />

Dialekt gehalten, werden aber trotzdem<br />

fast jedermann verständlich sein.<br />

Binom, bumm, bamm,<br />

Spiel' nicht auf dem Damm;<br />

Und wenn du musst darüber geh'n,<br />

Verweile nicht und bleib' nicht steh'n.<br />

Halt Augen und Ohren offen.<br />

Sonst wirst vom Unfall du betroffen.<br />

Strassenbahn und schnelle Wagen<br />

Fahren gleich dich übern Ifagen.<br />

Und ri — ra — rot<br />

Bumms, da bist du tot!<br />

(Dorothea Müller, zehn Jahre.)<br />

Marga Petersen, acht Jahre alt, hat, glaube<br />

ich, den lustigsten und treffendsten Vierzeiler<br />

der Ausstellung verfasst:<br />

Jetzt ist grün der Ampel Licht:<br />

loh fürchte mich nicht.<br />

, Ich denke, das ist famos.<br />

Jetzt gehe ich los !<br />

Des dreizehnjährigen Wolfgang Hausmanns<br />

«Rat eines Berliner Jungen» ist zwar<br />

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TON<br />

Rekordfieber.<br />

Ein Sportroman von Alfred Nauck.<br />

(Fortsetzung aus dem Hauptblaatt)<br />

«Fahr', mein Bob, und meine Wünsch© zu<br />

vollem Gelingen begleiten dich!»<br />

Dann war es mit ihrer Selbstbeherrschung<br />

vorbei gewesen. —<br />

An dem gleichen Abend hatte Bob Sagreve<br />

mit Gliff ertön noch eine ernste Aussprache:<br />

«Sie fahren, Bob?»<br />

«Ich fahre, Mr. Clifferton!»<br />

«Sie könnten zurücktreten. O'Conrror steht<br />

bereit, ja fiebert förmlich nach der Fahrt.<br />

Sie wissen, dass er auf der Werkbahn eine<br />

gute Zeit erreicht hat!<br />

Und Sie sind auch noch nicht völlig wiederhergestellt,<br />

bedenken Sie das alles; ich meine<br />

es gut mit Ihnen — denken Sie an Alice!»<br />

Nervös griff er seine Hand und zog ihn<br />

väterlich an sich:<br />

• «Bob, mein Junge,» sagte er und spürte ein<br />

Würgen in der Kehle. «Bob, mein Junge, Alice<br />

zittert um dich, bleib' uns, bleib' ihr erhalten!»<br />

Einen Augenblick fühlte sich Bob wie gelähmt.<br />

Dann straffte sich seine Gestalt und<br />

das sieghafte Lächeln stieg in sein Gesicht:<br />

«Seien Sie unbesorgt, Mr. Glifferton, beruhigen<br />

Sie Alice, alles wird gut gehen. Und<br />

morgen abend werden wir über die Sorgen<br />

lachen, die wir heute haben!<br />

Alles geht gutl<br />

etwas lang geraten — er verdient aber trotzdem<br />

die Reproduktion:<br />

Ich bin een lust'ger Junge,<br />

Bin immer uff dem Sprunge.<br />

Bin gar nicht fromm wie'n Lamm<br />

Und loof oft über'n Damm.<br />

Bis jetzt ist mir noch nischt pas&iert,<br />

Die Elektrische hat mir noch nioh massiert;<br />

Man hat doch seine Ogen!<br />

Und wenn so kommt, so bimmelt laut,<br />

Ich fahr noch lang nich aus de Haut,<br />

Ich nisrch 'nen grossen Bogen.<br />

Mensch, jib bloss acht und dös nich hin,<br />

Mensch, loof nich in die Wagen rin.<br />

Dann bleiben heil die Ilieda!<br />

Die Betriebsgesellschaft jibt fein acht, ..<br />

Für die Sicherheit sie allens macht.<br />

Sie mahnt uns imma wieda.<br />

Wut soll ee anbringen denn noch mehr,<br />

Zu halten fern uns dot Malhör ?<br />

Die Wagen sind ja schnieke.<br />

Mein Bat ist darum > imma bloss,<br />

Ob jung, ob alt, ob 'klein, ob gross:<br />

Mensch, halt dir fest imd kieke!<br />

(Dazu werden viele wohl ein berlinerischschweizerisches<br />

Wörterbuch zur Uebersetzung<br />

benötigen.) Bei den folgenden Zeilen<br />

eines deutlich erkennbaren Lyrikers, des<br />

Heinz Koch, dreizehn Jahre, wird das nicht<br />

nötig sein:<br />

Autos hupen. Sirenen dröhnen,<br />

Signale werden gegeben,<br />

Es klingelt, es tutet, es pfeift<br />

Und es singt, überall das<br />

Schaurige Grossstadtlied<br />

Erklingt. Da plötzlich: Krach,<br />

Splitter, Geschrei 1 Der Tod<br />

Ging eben vorßei!<br />

Hat Heinz Koch nicht Rhythmus im Leibe?<br />

— Weiter: wir finden auch eigentlich ein<br />

bisschen anmassende, um nicht zu sagen freche<br />

Mahnungen an die Berliner Herren auf<br />

den Qrossstadtstrassen. Besonders zutreffend<br />

ist das Gedicht des elfjährigen Reinhold<br />

Hilgendorf:<br />

Die Strasse ist nicht da zum Lesen,<br />

Das merkt euch alJe, gross und klein!<br />

• Zu Hause könnt th'r's; da stört euch kein "ftTesen,<br />

Nur auf der Strasse laset es sein!<br />

Und auch:<br />

Mit de <strong>Zeitung</strong> vor de Neese<br />

Komm'ste eicher vor de Gheese.<br />

Da «Cheese» ja doch in keinem Wörterbuch<br />

steht: jedes schneüfahrende Gefährt ist<br />

damit gemeint. —<br />

Das wären also einige der preisgekrönten<br />

Arbeiten. Manche Sprüche sind schon in<br />

jedem Strassenbahnwagen angebracht. Man<br />

kann also nicht einmal unterwegs seine <strong>Zeitung</strong><br />

lesen, nur Sprüche. Und beim Ueberkreuzen<br />

einer Strasse, wie Sie ja eben gelesen<br />

haben, erst recht nicht; auch steht an<br />

den vier Ecken jeder verkehrsreichen Kreuzung<br />

in dieser «cReichs-Unfallverhütungswoche»<br />

je ein Polizist, der sich, falls du die<br />

Strasse falsch überschritten hast oder im<br />

Begriffe bist, es zu tun, unauffällig beiseite<br />

nimmt und eindringlich auf dich einspricht:<br />

du mögest dich doch bessern, sollst nun endlich<br />

vernünftig werden und einsehen, dass<br />

man nicht quer, sondern nur im rechten<br />

Winkel die Kreuzung passieren kann! E. M.<br />

Good bye, Mr. Clifferton!» —<br />

Der Wagen hatte die zweite Proberunde<br />

hinter sich. Atemlos standen die Massen und<br />

nahmen das Bild der stürmenden Maschine in<br />

sich auf. Der Motor heulte; tausendfach<br />

klang es von den nahen Höhen wieder.<br />

Eben tauchte Sagreve an der Nord-Ost-<br />

Kurve auf.<br />

Die dritte und letzte Proberunde war zu<br />

Ende. Der Motor hatte seine vollen Touren.<br />

Die Zeitregistrierapparate traten in Tätigkeit.<br />

Mit Vollgas sauste der Wagen in die Gerade.<br />

Für ein menschliches Auge war er nicht<br />

mehr zu verfolgen.<br />

Eine lange schwere Rauchwolke aus den<br />

Auspuffrohren zeigte die Bahn, die die Fahrt<br />

genommen. Knatternd und krachend flog die<br />

Maschine an den Tribünen, an den dicht gedrängten<br />

Zuschauermassen zu beiden Seiten<br />

der Bahn vorbei — vorbei gleich einem Schemen.<br />

Einen kurzen Augenblick schien sich das<br />

grandiose Tempo in der weiten Runde nach<br />

Südwest zu vermindern. Doch schon hatte<br />

der Wagen die Gerade erreicht und schnellte<br />

die Gegenseite entlang.<br />

Die Zeitnahme war beendet.<br />

Noch im Auslauf schien das unfassbare<br />

Tempo unvermindert anzuhalten Erst eine<br />

Zeitlang, nachdem der Motor gedrosselt war,<br />

Hess die Geschwindigkeit des Wagens merklich<br />

nach.<br />

Da wich der .Bann, der sich während der<br />

III. Blatt der „AutomohiURevue"<br />

Fords Doppelgänger gestorben.<br />

Der Kunstphotograph Walter James Edwards,<br />

der seit vielen Jahren als Doppelgänger<br />

des Automobilkönigs Henry Ford galt,<br />

ist jüngst in seinem 58. Lebensjahr gestorben.<br />

Edwards, der seine bedeutende Popularität<br />

in Amerika hauptsächlich der frappanten<br />

Aehnlichkeit mit dem reichsten Mann der<br />

Welt verdankte, hatte eine recht abenteuerreiche<br />

Laufbahn; er war als siebenzehnjähriger<br />

Junge Bureaudiener, später entdeckte<br />

er sein journalistisches Talent und gründete<br />

in London die erste illustrierte Nachrichtenkorrespondenz,<br />

die den grossen englischen<br />

Weltblättern Photographien von Tagesereignissen<br />

lieferte. Der erste bedeutende Erfolg<br />

winkte ihm am Hochzeitstag des Königs Alfons<br />

von Spanien im Jahre 1906. Wie viele<br />

andere <strong>Zeitung</strong>sphotographen stellte auch<br />

Edwards seinen Apparat gegenüber dem<br />

Eingang der Kathedrale auf, wo die<br />

prunkvolle Feierlichkeit stattfinden sollte.<br />

Der Wagen des königlichen Brautpaares kam<br />

auf dem Platz vor der Kathedrale an. Die<br />

Photographen traten in Tätigkeit... In dieser<br />

Sekunde explodierte die Bombe, die ein Anarchist<br />

unter den Wagen geworfen hatte. Ein<br />

günstiger Zufall wollte, dass unter den vielen<br />

Lichtbildern einzig und allein die Photographie,<br />

die Edwards verfertigt hat, diesen historischen<br />

Augenblick, die Explosion der Bombe,<br />

festhält. Die Photographie wurde gegen fürstliches<br />

Honorar. von amerikanischen Blättern<br />

erworben; von diesem Tage an blühte das<br />

Unternehmen Edwards auf. Eine Heldentat<br />

als <strong>Zeitung</strong>sphotograph führte Edwards anlässlich<br />

des sensationellen Boxmatches<br />

Dempseys mit dem Franzosen Carpentier aus;<br />

da die Filmaufnahmen des aufregenden Duells<br />

an eine bestimmte Gesellschaft verpachtet<br />

worden waren, war das Photographieren<br />

auf dem Gebiete des Ringes strengstens untersagt.<br />

An Bord eines Aeroplans, der während<br />

des Matches die gewagtesten und kühnsten<br />

Kurven über dem Ring zog, gelang es<br />

Edwards dennoch, den "Verlauf des Boxkam"*<br />

pfes festzuhalten.<br />

Wirklich berühmt wurde jedoch Edwards<br />

durch seine verwirrende Aehnlichkeit mit<br />

dem reichsten Mann der Welt, ein Doppelgängertum,<br />

das zu zahlreichen oft amüsanten<br />

Verwechslungen Anlass bot. So wurde er<br />

eines Tages im Foyer eines New Yorker<br />

Luxushotels von einem reichen Bankier, den<br />

er niemals gesehen, herzlich begrüsst und in<br />

dessen Villa eingeladen. Der Bankier bemühte<br />

sich, während des Festdiners, zwei<br />

Stunden lang ihn, den vermeintlichen Autokönig,<br />

für ein neues Patent zur Erzeugung<br />

von billigem Kautschuk zu interessieren. Der<br />

falsche Ford sagte zu; erst beim Abschied<br />

enthüllte er dem nunmehr entsetzten Haus*<br />

herrn seine wahre Identität.<br />

Er gab im Namen Fords Journalisten, die<br />

ihn bedrängten, Interviews und zeichnete bei<br />

einer Wohltätigkeitssammlung, wo er gleich*<br />

falls er der vermeintliche Autokönig angegangen<br />

worden war, zehntausend Dollar.<br />

Der wirkliche Autokönig verweigerte<br />

— zwei Tage später, als es zur Zahlung<br />

kommen sollte — die Begleichung<br />

der unfreiwilligen Spende. Als iedoch die<br />

Angelegenheit aufgeklärt wurde, erklärte er<br />

sich bereit, die zehntausend Dollar tatsächlich<br />

zu dem wohltätigen Zweck zu schenken, ja<br />

er lud sogar seinen Doppelgänger in seine<br />

Villa ein.<br />

Die seltsamste Episode vermöge gegensew<br />

tiger Aehnlichkeit ist jedoch nicht Edwards,<br />

sondern Ford selber widerfahren, als dieser<br />

in der Londoner City von einem Druckereibesitzer<br />

auf der Strasse angesprochen<br />

wurde. Der biedere Mann verwechselte diesmal<br />

den Autokönig mit dem Kinophotographen<br />

und glaubte mit Edwards zu sprechen.<br />

Unter den vielen Kondolenztelegrammen, did<br />

die Familie Edwards dieses Jahr erhielt, befindet<br />

sich auch eine Beileidsdepesche<br />

Fords.<br />

Entrückung<br />

Von G. M. Kieslinger.<br />

Wenn irgend Jemand Frau Jessie auf street und musste an der Ecke der y-street<br />

Ehre und Gewissen gefragt hätte, wie sie stellen bleiben. Der Verkehr in der x-street<br />

auf diesen verrückten Einfall gekommen war sehr dicht, daher konnten die Wagen<br />

sei — sie hätte nicht antworten können. aus der y-street nicht gleich einbiegen und<br />

Letzten Endes wäre es gar nicht die richtige<br />

Frage gewesen. Auf den Einfall hätte Dicht am Trottoir, gerade vor<br />

mussten warten.<br />

Jessie<br />

jeder von uns kommen können. — Man<br />

hätte fragen müssen, wieso diese absolute<br />

Gleichzeitigkeit eines irrationalen Impulses<br />

mit einer irrationalen Handlung erfolgt<br />

sei?<br />

Und hier liegt das Rätsel. Denn Jessie ist<br />

eine Frau, an der alles eher als exzentrische<br />

Neigungen auffallen, es kann also<br />

nichts verwunderlicher sein...<br />

Aber bleiben wir bei den Tatsachen:<br />

Das Unheil begann an einem strahlenden<br />

Frühlingstag bei einer Strassenkreuzung<br />

in der Gity. Jessie kam durch die x-<br />

schauer gelegt. Die Begeisterung kannte keine<br />

Grenzen mehr. Man schrie und lärmte, bis die<br />

Stimmen brachen. Die Polizei hatte, im Verein<br />

mit den Aufsichtsbeamten, die grösste<br />

Mühe, die Menge hinter den Absperrungsketten<br />

zu halten.<br />

Schon wurden an einigen Stellen die Barrieren<br />

eingedrückt, als Ereignis eintrat, das<br />

mit einem Schlage die gegebene Situation<br />

veränderte und den Rausch, den die geglückte<br />

Rekordfahrt ausgelöst, verminderte.<br />

Eben hatte Bob Sagreve die Gerade, die<br />

zur Zieltribüne führte, erreicht, als ohne ersichtliche<br />

Ursache plötzlich eine meterlange,<br />

gelbrote Stichflamme aus der halbgeöffneten<br />

Motorhaube hervorschoss. Im selben Moment<br />

war der ganze Wagen in Rauch und<br />

Flammen eingehüllt.<br />

Ein tausendstimmiger Schrei des Entsetzens'<br />

erscholl. Die dem Schauplatz benachbarten<br />

Zuschauer ergriff eine Panik. Ein<br />

wilder Knäuel von Menschenleibern wälzte<br />

von der Unglücksstelle, an der Einzelheiten<br />

nicht mehr erkennbar waren.<br />

Bob Sagreve hatte gerade seine Schutzbrille<br />

abgenommen gehabt, als er die feurige<br />

Lohe vor sich sah.<br />

Einen Augenblick sass er wie gelähmt;<br />

doch dann hätte er seine Geistesgegenwart<br />

wieder.<br />

Mit einem Satz sprang er auf und schwang<br />

sich durch die Flammen hinaus.<br />

stand das graue Auto mit der roten Polsterung.<br />

Das graue Auto, nicht ein graues<br />

Auto. Denn Jessie kam dreimal wöchentlich<br />

um dieselbe Zeit hier aus der Gymnastikstunde<br />

und sah das graue Auto fast<br />

jedesmal.<br />

Nebenbei natürlich auch den eleganten;<br />

jungen Herrenfahrer am Volant.<br />

In diesem ominösen Augenblick aber geschah<br />

etwas. — Obzwar zunächst nur etwas<br />

Abstraktes. '<br />

Jessie fuhr nämlich der Gedanke durch 1<br />

den Kopf: «Wie wär's, wenn ich jetzt ein-*<br />

wunden bedeckt, zu Boden, indes der Wagen<br />

weiter rollte und endlich mit einem lauten<br />

Krach explodierte.<br />

Der Weltrekord war erreicht . . . 409,584<br />

Kilometer in der Stunde ! —<br />

XXV.<br />

Das planmässige Flugzeug der «Imperial<br />

Airways Ltd.,» London, das Kurs über Paris<br />

und Basel nimmt, landete zur angesetzten<br />

Stunde, gegen 15 Uhr, glatt und nach schöner<br />

Fahrt in Zürich. Bis zum Weiterflug!<br />

nach der Riviera waren noch «innige Stunden<br />

Zeit.<br />

Bob Sagreve und seine junge Frau Alice<br />

befanden sich auf der Hochzeitsreise.<br />

Wie ein böser Traum lagen die Wochen<br />

nach der Rekordfahrt hinter ihnen. Zum<br />

zweitenmal musste das junge Mädchen bangen<br />

um das Leben des Geliebten. Und wieder<br />

hatte seine robuste Natur gesiegt. Die<br />

schweren Wunden, die er bei dem zerstörenden<br />

Brande seines Wagens davongetragen<br />

hatte, heilten unter der liebevollen<br />

Pflege seiner Braut.<br />

Die Wochen, und Tage bis zur Hochzeit —•<br />

in einem Taumel des Glücks und der Erwartung<br />

waren sie dahingegangen.<br />

Dann das festliche Ereignis selbst, ein Ereignis,<br />

an dem das ganze Land Anteil genommen.<br />

Glückwünsche kamen in unübersehbarer<br />

Zahl aus allen Ländern der Welt*<br />

Die Sonne war aufgegangen über Bob<br />

Sagreve und Alice Clifferton. —<br />

grandiosen Fahrt auf die Massen der, Zu,- Schwer fiel, er, bewusstlos und m& Brand«. -Ende-,


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sind äusserst unangenehm. Dieselb. verschwinden<br />

aber nach kurzer Zeit beim Gebrauch, von<br />

Es ist ein unschädliches, sicher wirkendes<br />

Mittel gegen Verdauungsstörungen jeder Art,<br />

gegen Appetitlosigkeit, Magenschmerzen, Magenkrampf,<br />

Uebelkeit, Erbrechen, Magendrücken,<br />

Sodbrennen, Blähungen, Aufstossen,<br />

übelriechenden Atem. Preis pro Schachtel<br />

Fr. 3.—. Machen Sie einen Versuch ,und Sie<br />

werden von dessen Güte, wie schon hundert<br />

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bei der Apotheke zur Traube, Schaffhausen 7.<br />

steigen würde —», und diesen Gedanken Bis Jack, der Rechtsanwalt, halb lachend,<br />

setzte sie im gleichen Augenblick in konkrete<br />

Tat um!<br />

«Wenn ein Angeklagter gar nicht mehr<br />

halb ärgerlich hinwarf:<br />

Lautlos öffnete sich die hintere, dem Lenkersitz<br />

gegenüberliegende Türe, Jessie barg an nichts!»<br />

aus und ein weiss, sagt er, er erinnere sich<br />

sich im breiten Fond — der Wagen setzte Daraufhin ging in Jessies Gesicht ein<br />

sich in Bewegung — sie fuhr!<br />

ganz grosses Licht auf und sie sagte:<br />

Ich habe schon einmal gesagt, lieber Le-<br />

«Jack, eine blinde Henne hat ein Korn<br />

ser, es wäre ganz müssig, nach dem Ur-gefundensprung dieses Ereignisses zu forschen. Ihre mit einem berühmten Psychiater verhei-<br />

Wozu bin ich denn schliesslich<br />

gesamten tiefschürfenden psychologischen ratet? Und wozu langweilt mich mein Mann<br />

immer mit den Erzählungen von seinen<br />

.Fällen'?»<br />

Und sie entwickelte Jack folgenden Plan:<br />

Sie würde...<br />

Erfahrungen würden Sie im Stiche lassen.<br />

Das beste ist, Sie nehmen es als vollendete<br />

Tatsache zur Kenntnis.<br />

Uebrigens war Jessie nicht einmal erschrocken.<br />

Sie dachte: «Wenn er hält, bücke<br />

ich mich, damit er mich nicht sieht, und<br />

wenn er im Haus oder im Geschäft oder<br />

meinethalben in der Fabrik verschwunden<br />

ist, steige ich auf der anderen Seite aus.»<br />

Mit diesem tröstlichen Gedanken gab sie<br />

sich dem Reiz der Situation hin, malte sich<br />

aus, dass sie ihren Zufallschauffeur ausfindig<br />

machen würde — ihm nachher<br />

schreiben würde — und spann sich sonst<br />

in allerhand Gedanken ein, die in einer<br />

jungen Frau angesichts eines schönen jungen<br />

Mannes angeregt werden.<br />

Man sieht es einem Autokoffer schliesslich<br />

nicht von aussen an, ob er gepackt ist<br />

oder nicht —!<br />

Der Wagen fuhr. Durch die Stadt, durch<br />

die Vorstädte, weiter, ins Land, eine Stunde,<br />

zwei Stunden, drei Stunden ...<br />

Jessie sass mit aufgerissenen Augen und<br />

klopfendem Herzen da und wagte es nicht,<br />

sich bemerkbar zu machen.<br />

Ihre erfreulichen Phantasien waren<br />

Schreckbildern gewichen; sie sah sich als<br />

Hochstaplerin, als Diebin verhaftet, ausserstande,<br />

die Sache zu erklären, sah ihren<br />

Mann in einen Skandal verwickelt, ihre<br />

Familie in Schmach und Schande gestürzt<br />

— sie war hilflos verzweifelt!<br />

Erst gegen Mittag hielt der Wagen vor<br />

einem Dorfgasthof, und der Lenker liess<br />

sich ein Glas Bier bringen. Da fragte der<br />

beflissene Wirt mit einer Kopfbewegung<br />

nach dem Fond des Wagens: «Vielleicht<br />

eine Tasse Tee für die Dame?»<br />

Der unbekannte Entführer wandte den<br />

Kopf und sah hinter sich eine sehr hübsche<br />

junge Frau sitzen, die ihn fassungslos erschrocken<br />

ansah.<br />

«Um Gottes willen, Fassung!» dachte Jessie<br />

dabei, «jetzt platzt die Bombe!»<br />

Aber weshalb sollte ich eine Ueherraschung<br />

vorwegnehmen? ''<br />

Genau zwei Wochen nacli ihrem Verschwinden<br />

kam Jessie nach Hause, am gleichen<br />

Wochentag, zu gleicher Stunde und in<br />

gleicher Kleidung, nur ohne Hut. Auf alle<br />

die ersten entsetzten Fragen der erschrokkenen<br />

Hausleute erwiderte sie erstaunt, sie<br />

sei in der Gymnastikstunde gewesen wie<br />

immer!? Beim Ausziehen bemerkte sie das<br />

Fehlen ihres Hutes, das sie sich nicht erklären<br />

konnte. Als ihr Gatte, telephonisch<br />

benachrichtigt, nach Hause gestürzt kam,<br />

verstand sie zunächst überhaupt nicht, was<br />

er von ihr wolle? Sie sei in der Gymnastikstunde<br />

gewesen und sei doch ganz pünktlich<br />

nach Hause gekommen! Dabei sah sie<br />

auf ihre Armbanduhr und stellte zu ihrem<br />

neuerlichen Erstaunen fest, dass sie stehen<br />

geblieben war!<br />

Als ihr Gatte ihr nun erklärte, dass sie<br />

zwei Wochen fort gewesen war, erschrak<br />

sie fürchterlich, glaubte zunächst an einen<br />

Anfall von Geistesstörung bei ihm und<br />

wollte sofort einen seiner Kollegen rufen<br />

lassen. Erst als die Dienerschaft seine<br />

Worte bestätigte, Hess sie sich überzeugen,<br />

und dann wurde ihre Aufregung so heftig,<br />

dass sie sich niederlegen musste. Man<br />

konnte sie an diesem Tage nichts mehr fragen,<br />

weil man sie zur Ruhe kommen lassen<br />

musste.<br />

Für die Oeffentlichkeit wurde sofort eine<br />

Nachricht gebracht von einer unvorhergesehenen<br />

Reise zu einer kranken Verwandten<br />

und einem verlorengegangenen Brief..<br />

Aber auch die folgenden Tage brachten<br />

kein Licht in Jessies Abwesenheit. Alle<br />

HANDELSABTEILUN G<br />

Fragen, die Professor Brower an seine<br />

Gattin richtete, blieben ergebnislos. Sie erinnerte<br />

sich an die Gymnastikstunde — die<br />

Statt dessen öffnete der junge Mann den<br />

Schlag und fragte:<br />

' vor zwei Wochen stattgefunden hatte, wie<br />

«Darf ich dir etwas bringen lassen, Liebling?»<br />

nichts mehr. Kein Erinnerungsblitz erhellte<br />

festgestellt worden war — und dann an<br />

Institut Lemania, Lausanne<br />

Moderne Sprach- und Handelsfachschule mit Jessie konnte nur den Kopf schütteln, jemals diese Dunkelheit. Und Jessie sah,<br />

abschliessendem Diplom. Gründliche Erlernung der junge Mann zahlte und weiter ging's. ihren Mann bei seinen Fragen jedesmal so<br />

des Französischen sowie rationelle Vorbereitung<br />

auf den kaufmänn. Beruf. Französische<br />

Draussen auf der Landstrasse hielt er herzzerreissend traurig an, dass er die<br />

Ferienkurse in den Bergen: Sport. Internat den Wagen an und sagte lächelnd: Quälerei schliesslich sein liess.<br />

u. Externat für Schüler von 15 Jahren an. «Madame, es ist entzückend von Ihnen, Und so kam es, dass einige Monate später<br />

Professor Brower in einer kolossal ge-<br />

mich zu begleiten, aber darf ich jetzt wissen,<br />

seit wann, wieso und mit wem ich das lehrten Gesellschaft: Scientifical Society for<br />

Alpines Landerziehungsheini Vergnügen habe?»<br />

Psychoneurotical Phenomens, einen Vortrag<br />

hielt über einen «Fall von Entrückung,<br />

("Walliser Alpen) Champery (1070 m ü. M.) Jessie hatte sich eine lange Geschichte<br />

für Knaben von 8—15 Jahren. Idealer Aufenthalt<br />

und sorgfältige Erziehung; reichliche statt dessen stotterte sie jetzt die Wahrheit<br />

ausgedacht, die sie ihm erzählen wollte; verbunden mit vollständigem Gedächtnisausfall».<br />

Nahrung; Hand- und Gartenarbeit; Sport.<br />

heraus, überzeugt, dass er ihr kein Wort<br />

Primär-, Sekundär- und Handelsabteilung.<br />

Er führte in seiner Rede aus, dass Menschen<br />

in diesem Zustand von Entrückung<br />

glauben würde.<br />

Man verlange Prospekte.<br />

Lieber Leser, Sie werden sich an Wunder<br />

gewöhnen müssen. Jack glaubte ihr sen machten, an die sie sich nachher über-<br />

lange Wanderungen, ja sogar grosse Rei-<br />

bei L us nn alles, war entzückt und lachte. Sei es, dass haupt nicht erinnern konnten. Er sprach<br />

YVERDON 'SCHWEIZ) er die Sache wirklich verstand, sei es, dass von dem bekannten Beispiel des französischen<br />

Arztes, der eines Tages auf der Reede<br />

Töchterpensionat «LEMANOIR» ihm Jessie viel zu gut gefiel, als dass er<br />

Gründliche, erstklassige Ausbildung in Französisch sich lange hätte mit Zweifeln abgeben wollen.<br />

Ueberdies hatte er eben eine zweiwönung<br />

zu haben, wie er hingekommen sei.<br />

von Bombay erwacht war, ohne eine Ahchige<br />

Urlaubsfahrt angetreten, und Sie Zwar seien, fuhr Professor Brower in<br />

u. modernen Sprachen; Handelsfächer, Musik; praktische<br />

u. Kunstarbeiten. Diplom-Lehrerinnen. Familienleben,<br />

vorzügliche Verpflegung, grosser Park, Seebäder.<br />

Beste Referenzen von Eltern. Prospekt.<br />

Direktion: Frau Gaydou-Cholly.<br />

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werden selbst zugeben müssen, dass man<br />

sich kaum ein reizenderes Omen für einen<br />

Urlaub hätte wünschen können!<br />

Für di^ Weiterfahrt setzte sich Jessie<br />

neben Jack — und sie bereute ihren Streich<br />

immer weniger!<br />

'<br />

Er hatte versprochen, sie bei der nächsten<br />

Bahnstation abzusetzen; doch schien<br />

die «nächste» nur eine fagon de parier gewesen<br />

zu sein, denn sie machten erst gegen<br />

Abend in einem entzückenden kleinen Nest<br />

Halt!<br />

'<br />

Beim Imbiss im Gasthof sprachen sie<br />

noch öfters über Jessies Heimfahrt. Als der<br />

letzte Zug weggefahren war, Hessen sie dieses<br />

Thema endgültig fallen.<br />

Sie verlebten zwei wundervolle Wochen<br />

miteinander. Nicht einmal die spaltenlangen<br />

Berichte über die Nachforschungen, die<br />

Jessies Gatte anstellen liess, beunruhigten<br />

sie. Es bestand keine Aussicht, dass sie gefunden<br />

würde; denn erstens hatte sie sich<br />

sofort neue Kleider gekauft und zweitens<br />

suchte man nach einer Frau und nicht<br />

nach einem Pärchen auf Hochzeitsreise.<br />

Schliesslich war ihr Gatte ihrem Herzen<br />

viel zu gleichgültig und ihr kurzes Glück<br />

mit Jack viel zu stark, als dass sie sich um<br />

irgend etwas in der Welt hätte graue Haare<br />

wachsen lassen!<br />

In den letzten Tagen ihres Beisammenseins<br />

machte ihnen das Problem von Jessies<br />

Heimkehr viel Kopfzerbrechen, ohne<br />

dass sie zu einer Lösung kommen konnten.<br />

:<br />

seiner Rede fort, diese Fälle von Entrükkung<br />

nicht häufig, aber bei seiner ausgedehnten<br />

praktischen Erfahrung war ihm<br />

die Diagnose nicht schwer gefallen, zumal,<br />

wie er hervorhob, Simulation bei dieser<br />

Erkrankung völlig ausgeschlossen sei.<br />

Als Besonderheit dieses Falles betonte er,<br />

dass der Kranke noch im Dämmerzustand<br />

den Weg nach Hause zurückgefunden habe<br />

und dort erst «erwacht> sei; eine Tatsache,<br />

die vom Standpunkte der Wissenschaft ein<br />

neues Licht auf diese Erkrankungen werfe.<br />

Der Vortrag machte viel von sich reden<br />

— und fand grossen Beifall!<br />

Der Gelehrte hatte es selbstverständlich"<br />

in taktvollster Weise vermieden, auch nur<br />

ahnen zu lassen, wer der «Patient» war;<br />

um so mehr, als seine hübsche junge Gattin<br />

es sich nicht hatte nehmen lassen, dem<br />

Vortrag beizuwohnen.<br />

Als sie als eine der letzten den Saal verliess,<br />

traf sie beim Ausgang mit einem jungen<br />

Mann zusammen, bei dessen Anblick<br />

sie ihr Täschchen fallen liess. Er bückte<br />

sich danach, reichte es ihr und fragte (da<br />

niemand in Hörweite war) leise und rasch:'<br />

«Glauben Sie nicht, dass sich solch ein<br />

Anfall von ,Entrückung c wiederholen<br />

!<br />

könnte?»<br />

«Nein>, antwortete Jessie ernst und feierlich;<br />

«so etwas erlebt man nur einmal —<br />

sonst würde man mich unter Aufsicht stellen!<br />

Aber im Herbst will ich für ein paar<br />

Wochen meine alte Tante in Schottland besuchen!»<br />

(Aus Wiener «MoccaO


28 - <strong>1929</strong> ÄUTOMOBFL-REVUC 15<br />

Gummiplantagen<br />

in Europa.<br />

Der Iberühmte amerikanische Erfinder<br />

Edison, der trotz seiner zweiundachtzig<br />

Jahre genau so wie vor einem halben Jahrhundert<br />

Tag für Tag zehn Stunden in seinem<br />

Laboratorium arbeitet, übergab, laut<br />

«Neues Wiener Journal», seine jüngste Erfindung,<br />

die er als ein Geschenk an die<br />

ganze Menschheit bezeichnete, im Rahmen<br />

einer Feier, die seine Freunde dieser Tage<br />

ihm zu Ehren veranstalteten, der Oeffentlichkeit.<br />

Edison hielt bei dieser Feier, von<br />

seiner sonstigen Gewohnheit abweichend,<br />

eine kleine Rede und erklärte, dass dank<br />

seiner jüngsten Erfindung nunmehr Gummipflanzen,<br />

die Gummi und Kautschuk<br />

liefern, nicht mehr nur in den Tropen, sondern<br />

überall in Europa und in Amerika<br />

angebaut werden können. Nach dreijähriger<br />

Suche sei es ihm gelungen, eine bisher<br />

von der Industrie unberücksichtigt gebliebene<br />

Pflanzenart zu finden, deren Fasern<br />

reichlich Kautschuk enthalten und eine industrielle<br />

Verarbeitung ermöglichen. Das<br />

Material, das aus dieser Pflanze gewonnen<br />

werden kann, komme billiger zu stehen,<br />

als dies bisher bei Kautschuk der Fall<br />

war. Bei dem enormen Verbrauch der modernen<br />

Industrie an dieser Materie, schloss<br />

Edison seine Rede, glaube er, einen guten<br />

Dienst der Menschheit erwiesen zu haben.<br />

Ueber Edisons Bestrebungen, eine neue<br />

Kautschukpflanze zu finden, ist in der<br />

Weltpresse in den letzten zwei Jahren wiederholt<br />

berichtet worden. Nur wusste<br />

man nicht recht, wie weit seine Arbeiten<br />

gediehen sind, da der berühmte amerikanische<br />

Erfinder seiner Art entsprechend<br />

jeglicher Frage aus dem Wege ging. Edison<br />

hatte indessen einen ganzen Stab von<br />

Mitarbeitern und Assistenten engagiert, die<br />

ihm bei der Lösung des Problems behilflich<br />

waren. Mehr als vierzig Forscher sandte<br />

er in alle Richtungen der Windrose aus,<br />

um auf Landstrichen, die ihm hierzu besonders<br />

geeignet erschienen, nadh der neuen<br />

Gummipflanze zu suchen. Soweit man bisher<br />

orientiert ist, wurde diese Pflanze<br />

schliesslich in Mexiko gefunden. Der Mann,<br />

der die geeignete Pflanze gefunden und<br />

Edison gebracht hat, ist ein ehemaliger<br />

Lehrer von Chicago. Die Pflanze, deren<br />

Ka/utsdhukgehalt auch bisher bekannt, aber<br />

niemals industriell verwertet! wurde, heisst<br />

mit ihrem wissenschaftlichen Namen Artemisia<br />

argentata. Die Pflanze lässt sich ausserordentlich<br />

leicht anbauen, bedarf nicht<br />

der Hitze der tropischen Sonne, kann einfacher<br />

als die meisten landwirtschaftlichen<br />

Pflanzen gesät werden, da sie den Vorzug<br />

ihat, einen mehrjährigen Wurzelstock zu besitzen.<br />

Man wird also nach der Ankündigung<br />

Edisons bald Gummiplantagen in<br />

Amerika und in Europa entstehen sehen.<br />

Es soll em grosse9 Interesse insbesondere<br />

in Frankreich, aber auch in Deutschland<br />

für diese Erfindung bestehen, und es ist<br />

sehr wahrscheinlich, dass in Kürze die<br />

deutsche Industrie sich dieser Erfindung<br />

bemächtigen wird. Man erfährt, dass die<br />

Gummipflanze, beziehungsweise deren Bearbeitung,<br />

das 1005. Patent Edisons darstellt.<br />

1005 Erfindungen hat der grösste<br />

Erfinder der Jetztzeit der Menschheit geschenkt!<br />

Unter ihnen freilich manche, die<br />

sich später als Nieten erwiesen (zum Beispiel<br />

die gegossenen Betonhäuser, deren<br />

Kunde damals ungeheures Aufsehen erregte,<br />

deren praktische Bedeutung jedoch<br />

äusserst gering blieb). Der weitaus grössere<br />

Teil dieser enormen Anzahl von Erfindungen<br />

sind jedoch aus dem Bilde der<br />

modernen Technik nicht mehr wegzudenken.<br />

Unter ihnen besonders drei, die Edisons<br />

Ruhm bilden: das Grammophon, das<br />

Mikrophon und die elektrische Glühlampe.<br />

Man wird nun sicherlich fragen, was der<br />

unermüdliche elektrische Zauberer jetzt,<br />

nachdem die Arbeit an der neuen Gummipflanze<br />

abgeschlossen ist, im Sinne hat?<br />

Eingeweihte wollen es wissen, dass Edison<br />

beabsichtigt, sich nun an die Lösung eines<br />

gewaltigen Problems heranzumachen. Das<br />

Problem der drahtlosen Uebertragung der<br />

elektrischen Kraft. Bisher sind alle Versuche,<br />

bedeutende elektrische Energie<br />

drahtlos weiterzuleiten, gescheitert. Man<br />

erinnert sich noch an den englischen Ingenieur'<br />

Grindell Matthews, den letzten in<br />

der Reihe der Erfinder, die vorgaben, das<br />

Problem gelöst zu haben. Seine sogenannten<br />

Teufelsstrahlen, die sich als ein geschickt<br />

inszenierter Schwindel erwiesen,<br />

sollten eine Lösung dieser Frage bringen.<br />

Im Zusammenhang mit Edisons Arbeiten<br />

ist freilich nicht an die drahtlose Uebertragung<br />

elektrischer Energie zu kriegerischen<br />

Zwecken gedacht. Sie sollen vielmehr<br />

die Lösung der Frage bringen, wie man<br />

etwa elektrische Beleuchtung ohne Leitung,<br />

also gewissermassen eine drahtlose elektrische<br />

Lampe herstellen könnte<br />

Automobilist und Automobilist. Ich gehe<br />

über die X-Brücke. Grosses Geschrei höre<br />

ich aus einem dichten Menschenknäuel mir<br />

entgegenschallen. Kräftige Schimpfworte<br />

treffen mein Ohr. Ich eile hinzu und dränge<br />

mich durch die Menge. Oh, ein AutozusammenstossJ<br />

Die Autos stehen zwar ruhig und<br />

wie mir scheint unbeschädigt — einen kleinen<br />

Bück im hintern Schutzblech des einen<br />

Wagens kann ich wahrnehmen — im Menschenhaufen<br />

drinnen. Es scheint mir viel eher<br />

ein Zusainmenstoss der Führer stattzufinden,<br />

die mit kräftigen Schimpfworten wutschnaubend<br />

einander anfahren. Der junge Bursche<br />

mit der frech ins Genick geworfenen Mütze<br />

scheint nicht die geringste Achtung vor dem<br />

grauhaarigen Mann zu besitzen, der seinerseits<br />

seinen Gegner mit «grüner Junge, noch<br />

nass hinter den Ohren, frischgebackener,<br />

rücksichtsloser Bengel» betitelt. Der «grüne<br />

Junge» hält seinen Sprachschatz auch nicht<br />

verschlossen und der ältere Herr muss allerlei<br />

Unangenehmes hören, wie: «Solchen alten<br />

Leuten, denen die Augen mit Moos bewachsen<br />

sind, die ins Altersasyl gehörten,<br />

sollte man einfach keine Fahrbewilligung<br />

geben.» Das Publikum, das immer grösser<br />

wird, lacht, schreit, hilft bald dem einen,<br />

bald dem andern und freut sich von Herzen,<br />

dass zwei Autobesitzer einander in die Haare<br />

fahren. Ich schäme mich ein wenig für die<br />

Automobilisten und geh© weiter.<br />

Ein anderer Tag; wieder ein Autozusammenstoss...<br />

Menschenauflauf mitten auf einer<br />

belebten Strasse. Ich dränge mich hinzu.<br />

Zwei Autos haben innig© Bekanntschaft miteinander<br />

gemacht, beide sind stark verbeult.<br />

Vor mir stehen zwei Männer, ein älterer<br />

und ein jüngerer. Ich glaube zuerst, es seien<br />

neugierig© Zuschauer. Doch ich hab© mich<br />

geirrt; es sind die Besitzer der Autos, wie<br />

ich aus ihrem Gespräch entnehmen kann.<br />

Beide sind ruhig, keiner sagt dem andern<br />

ein unihöfliches Wort, trotzdem beide innerlich<br />

höchst aufgeregt sind, wi© sich aus ihren<br />

Augen lesen lässt. Aber si© haben eben den<br />

gewissen «Autlerstolz», der ihnen verbietet,<br />

sich gegenseitig anzufahren und anzuschnauzen.<br />

Sie wissen, ein solcher Zusammenstoss<br />

kann vorkommen — auch dem besten Automobilisten<br />

kann das passieren. Sie wissen<br />

aber auch, dass'beide Männer sind und dass<br />

es sich für solche nicht geziemt, einander<br />

wie kleine Jungens ins Haar zu fahren. Sie<br />

wechseln ihre Visitenkarten, reichen sich die<br />

Hand, worauf der eine zur Telephonkabine<br />

läuft, der andere ruhig seinen Geschäften<br />

nachgeht. Die gaffende Menge löst sich auf,<br />

erbost über diese ruhigen Automobilisten.<br />

Leser, zu welchen Automobilisten willst du<br />

dich zählen, zu den ersteren oder zu den<br />

letzteren?<br />

z. H<br />

Die Geschichte vom Chef<br />

der Verkehrspolizei.<br />

Der Budapester Polizeioberinspektor Thomas<br />

Kappel besass ein Motorrad. Ein Motorrad<br />

mit Beiwagen. Und wie es bei den Besitzern<br />

von Motorrädern mit Beiwagen üblich<br />

ist, pflegte er bisweilen auch Freunde mitzunehmen.<br />

Dass er dabei nicht besonders auf<br />

das körperliche Wohlsein dieser Freunde<br />

bedacht war, bewies eine Gerichtsverhandlung,<br />

die vor wenigen Tagen stattfand. Die<br />

Anklage lautete auf fahrlässige Tötung. Der<br />

Polizeioberinspektor fuhr mit seinem Motorrad<br />

vom Schwabenberg herunter und hatte<br />

noch drei Personen mit. Im ganzen sassen<br />

asla auf dem Rad vier Personen, obwohl die<br />

Maschine nur für drei Platz bot. Im Beiwa-,<br />

gen sass der Rechtsanwalt Dr. Szücs und<br />

hielt seine Frau auf dem Schoss, die dritte<br />

Person sass auf dem Soziussitz. Der Schwabenberg<br />

bei Budapest bietet für Motorradfahrer<br />

einige Schwierigkeiten; der Polizeioberinspektor<br />

fuhr aber trotzdem so schnell,<br />

dass Frau Szücs ihn flehentlich bat, das<br />

Tempo zu massigen. Sie schrie ihm zu, dass<br />

sie nicht sterben wolle, aber der Polizei-<br />

Oiberinspektor schien es sehr eilig zu haben.<br />

Kurz — das Rad schlug um, begrub die drei<br />

Mitfahrenden unter sich; Rechtsanwalt Szücs<br />

erlitt einen Schädelbruch und starb sofort,<br />

während seine Frau eine schwere Nervenstörung<br />

davongetragen hat.<br />

Die Verhandlung gestaltete sich mehr als<br />

dramatisch. Alle Zeugen sagten gegen den<br />

Polizeioberinspektor aus. Sie erklärten, dass<br />

er viel zu schnell gefahren, das Rad überlastet<br />

gewesen sei, wogegen der Verteidiger<br />

geltend machte, dass der Angeklagte seit<br />

Jahrzehnten im Dienste der Polizei stehe und<br />

sich grosse Verdienste erworben habe. Das<br />

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Gericht sprach den Polizeioberinspektor der Chef der Budapester Verkehrspolizei. Wäre<br />

fahrlässigen Tötung schuldig und verurteilte er ein Taxichauffeur gewesen, so hätte man<br />

ihn zu — 3,000 Pengö Geldstrafe. Besonders ihn sicher auf ein paar Monate eingesteckt<br />

betonte aber das Gericht, dass der Verurteilte<br />

weiter auf seinem beruflichen Posten men. Aber der Chef der Verkehrspolizei<br />

und ihm jedenfalls die Fahrerlaubnis genom-<br />

verbleiben könne — und das war besonders konnte ruhig auf seinem Posten bleiben; er<br />

wichtig in diesem Falle, denn der Mann, den ist eine Autorität, versteht seine Sache und<br />

das Gericht in der geschilderten Weise der weiss, was zum Schütze des Publikums nötig<br />

fahrlässigen Tötung schuldig fand, ist der ist.<br />

Marschall Yang, der Gouverneur<br />

von Sinkiang.<br />

Sven Hedin, der Name bedeutet ein Programm<br />

— die wissenschaftliche Eroberung<br />

der grossen Wüstenwelt Innerasiens. Nach<br />

der Entdeckung des Transhimalaja, die seinen<br />

Namen in der ganzen Welt berühmt<br />

machte, hatte Sven Hedin nur eine Pause<br />

von wenigen Jahren vorgesehen, ehe er wieder<br />

hinaus wollte; aber der Weltkrieg und<br />

die grossen politischen Umwälzungen in<br />

Asien richteten fast unüberwindliche Hindernisse<br />

auf. Doch ein Mann von so eiserner<br />

Willenskraft lässt sich nicht entmutigen; im<br />

Gegenteil, dadurch, dass die Vorbereitungszeit<br />

sich verlängerte, gewann er Zeit zur<br />

Ausarbeitung neuer grosser Pläne: so reifte<br />

der Entschluss, für diese seine, menschlicher<br />

Voraussicht nach bedeutendste, Reise nach<br />

Asien alle Mittel moderner Forschung heran-,<br />

zuziehen, eine Aufgabe, die die Leistungsfähigkeit<br />

eines einzelnen bei weitem überstieg.<br />

Er hielt Ausschau nach jüngeren Wissenschaftlern,<br />

und im Jahre 1926 begann er dann<br />

in Peking die grösste Expedition zusammenzustellen,<br />

die je nach Innerasien aufgebrochen<br />

ist. Erbitterter Widerstand der chinesischen<br />

Regierung war zu überwinden, doch<br />

zäher Wille, diplomatisches Geschick und die<br />

Macht seiner Persönlichkeit trugen auch hier<br />

den Sieg davon. Aus Gegnern wurden die<br />

Chinesen zu Freunden und Förderern des<br />

Planes, ja zu Teilnehmern.<br />

Noch ist die Expedition mitten in der Arbeit,<br />

aber Sven Hedin glaubte dem Drängen<br />

seiner vielen Freunde, die Näheres erfahren<br />

wollten, nachgeben zu sollen und lässt das<br />

Buch über den ersten grossen Abschnitt der<br />

Reise unter dem Titel «Auf grosser Fahrt,<br />

Meine Expedition mit Schweden, Deutschen<br />

und Chinesen durch die Wüste Gobi. 1927/28»<br />

erscheinen. Mit 110 einfarbigen und bunten<br />

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Von Sven Hedin.<br />

das Werk geheftet 13 Mk., Ganzleinen 15 Mk„<br />

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Wir lassen einen Abschnitt daraus folgen.<br />

Nun waren wir also in Urumtschi, dem<br />

Tihwa der Chinesen, der Hauptstadt des<br />

mächtigen Yang Tseng Hsin, und die vollen<br />

zwei Monate, die ich und einige Herren des<br />

Stabes hier verbrachten, wurden für die<br />

weitere Entwicklung der Expedition von<br />

grosser Bedeutung. Larson und seine Kolonne<br />

langten erst am 8. März bei uns an.<br />

Nachdem wir den üblichen Verpflichtungen<br />

reisender Gäste nachgekommen waren, unsere<br />

Ankunft angemeldet und unsere Visitenkarten<br />

abgegeben hatten, wurde ich ersucht,<br />

mich mit den bereits anwesenden Herren<br />

der Expedition am 29. Februar um 12 Uhr<br />

beim Generalgouverneur einzufinden. Jetzt<br />

sollten wir also auf Herz und Nieren geprüft<br />

werden.<br />

Durch den grundlosen Schlamm der Strassen,<br />

in dem während unseres Aufenthaltes<br />

zwei Pferde ertranken und auch Kinder umgekommen<br />

sein sollen, fuhren wir in einer<br />

Reihe kleiner blauer Karren, Chinas Mietdroschken,<br />

durch die Hauptstrasse der<br />

Weissrussischen Niederlassung, durch türkische<br />

Stadtteile und die gewaltigen Mauertore<br />

der Chinesenstadt zum Yamen, einer Gruppe<br />

roter Häuser mit dazwischenliegenden Höfen,<br />

von deren Allerheiligstem aus die riesige<br />

Provinz regiert wird. Wir hatten zwei viereckige<br />

Höfe zu überqueren, ehe wir die Audienzhalle<br />

erreichten. Am Portal standen<br />

Posten und präsentierten das Gewehr. Im<br />

Vestibül empfing uns der Machthaber von<br />

Sin-kiang, umgeben von seinen Ministern Fan<br />

Darin und Liu Darin und einigen Offizieren<br />

sowie den Soldaten seiner Leibwache.<br />

ÄUTOMOBIL-REVUL <strong>1929</strong> — N° 28<br />

Hier standen wir nun von Angesicht zu Deutschland, Italien, Frankreich, Spanien,<br />

Angesicht dem Selbstherrscher gegenüber, Portugal, Grossbritannien, Holland, Belgien,<br />

der uns an der Ostgrenze seiner Provinz mit Norwegen und Schweden zusammengenom-<br />

aber infolge seiner unermesslichen Wü-<br />

so eisiger Kälte entgegengetreten war undmen,<br />

der, wenn es ihm eingefallen wäre, unsere sten leben dort nur etwa drei Millionen Men-<<br />

Pläne vereiteln und uns hätte zwingen können<br />

umzukehren. Er wollte sehen, wie wir ganen, Tarantschis, Tadschiks, Dolonen und<br />

sehen : Osttürken, Mongolen, Kirgisen, Dun-<br />

aussahen, ob wir Gentlemen oder Banditen Chinesen. Nach Yangs eigener Angabe kann<br />

wären. Ohne eine Miene seines ernsten Gesichtes<br />

zu verziehen, musterte er uns der der Provinz allerdings mit acht Millionen<br />

man nach den Steuerlisten die Einwohnerzahl<br />

an-<br />

Reihe nach mit durchdringenden Blicken und<br />

begrüsste jeden einzelnen mit einem weichen,<br />

warmen Händedruck und einer kaum merklichen<br />

Verbeugung. Es war nicht zu verkennen,<br />

dass er der Mann war, der hier im<br />

Lande die Macht hatte, und dass wir nur<br />

armselige Gäste waren, abhängig von seiner<br />

Gnade und seinen Launen.<br />

• Wenn Yang Tseng Hsin uns vom Scheitel<br />

bis zur Sohle prüfend mass, so betrachteten<br />

wir ihn unsererseits mit nicht geringerer Aufmerksamkeit.<br />

Wir hatten von diesem aussergewöhnlichen<br />

Mann, diesem letzten grossen<br />

Mandarin aus der Kaiserzeit so viel gehört.<br />

Wir wussten, dass er in Yünnan geboren war,<br />

eine Reihe verschiedener Aemter in Kansu<br />

bekleidet hatte und die Stufenleiter immer<br />

höher und höher hinaufgerückt war, bis er<br />

schliesslich zum Militärgouverneur von Sinkiang<br />

ausersehen wurde. Dann hatte er die<br />

Aufstände der Dunganen, Kirgisen und Mongolen<br />

im Altau- und Uigebiet unterdrückt<br />

und schon im ersten Jahr seiner Stätthalterschaft<br />

Ordnung und Ruhe in seiner grossen<br />

Provinz geschaffen. Sein hohes Amt bekleidete<br />

er nun schon seit dem Revolutionsjahr<br />

1911. Mit eiserner Hand hat er siebzehn Jahre<br />

lang alle Versuche niedergeschlagen, sich<br />

gegen seine Macht aufzulehnen. Er hat den<br />

Handel gefördert, die Wege verbessert, das<br />

Automobil eingeführt, ein elektrisches Kraftwerk<br />

und eine Maschinenfabrik gegründet<br />

und trug sich ständig mit weiteren Verbesserungsplänen.<br />

Wir wussten, dass dieser Mann<br />

seit dem Beginn des Bürgerkrieges Sin-kiang<br />

vor allen Kämpfen bewahrt hatte. Die Ostgrenze<br />

seiner Provinz bei Hami war mit starken<br />

mongolischen und mohammedanischen<br />

Reiterscharen unter dem Befehl des Brigadegenerals<br />

Liu Darin besetzt. Ihre Aufgabe war,<br />

den ersten Stoss eines etwaigen Angriffs<br />

«des christlichen Generals» Feng Yü Hsiang<br />

aufzufangen, des einzigen, vor dem Yang<br />

wirklich Respekt hatte. Er herrschte über ein<br />

Reich, das von Norden nach Süden 2000 und<br />

von Westen nach Osten 1500 Kilometer misst<br />

und fast drei Millionen Quadratkilometer umasst.<br />

Sin-kiang ist also sechsmal so gross<br />

wie Schweden; sein Flächeninhalt entspricht<br />

setzen.<br />

Yang war mit Ehren den Traditionen des<br />

grossen Befreiers Tso Tung Tang gefolgt und<br />

schaltete und waltete in Sin-kiang, «der<br />

neuen Provinz», als unumschränkter Herr-i<br />

scher und Gebieter. Er trug die höchste<br />

Würde eines Marschalls und verachtete die<br />

Regierungserlasse von Peking ebenso tief wie<br />

die von Nanking. In der äussern wie in der<br />

innern Politik ging er seine eigenen Wege.<br />

Während Tschang Tso Lin gegen Russland<br />

eine durchaus feindliche Politik verfolgte,<br />

stand Yang Tseng Hsin mit seinen Nachbarn<br />

im Norden auf gutem Fuss. Zwar bekleidete<br />

er dem Namen nach nur den Posten<br />

eines Gouverneurs einer von Chinas Provinzen,<br />

aber in Wirklichkeit war er der Selbstherrscher<br />

eines Landes, das fast ganz Innerasien<br />

fasst. Ich fragte mich zuweilen: welcher<br />

Herrscher auf Erden hat in unseren Tagen<br />

grössere Macht als er? und musste antworten:<br />

keiner !<br />

Man hatte uns gesagt, Yang Tseng Hsin sei<br />

grausam und lasse ohne Untersuchung und<br />

Urteil auf blossen Verdacht hin Dunganen<br />

hinrichten. Schon in Peking hatte ich vom<br />

ein paar Europäern oder Amerikanern gehört,<br />

die nach Urumtschi gekommen und in<br />

den Yamen des Gouverneurs zu einem Gast-»<br />

mahl eingeladen worden waren. Als sie den<br />

äusseren Hof zur Hälfte überschritten hatten,<br />

hielt ein Offizier sie an und bat sie zu warten.<br />

Drei Verbrecher wurden herbeigeführt, an<br />

eine Wand gestellt und vor den Augen der<br />

weissen Gäste erschossen. Mit einer höflichen<br />

Geste bat dann der Offizier die Fremden,<br />

weiterzugehen. Yang, der als den Weissen<br />

nicht freundlich gesinnt galt, hatte ihnen eine<br />

kleine Probe seiner Macht geben wollen.<br />

Er galt aber auch als gerecht und forderte<br />

unbedingte Manneszucht in seiner kleinen,<br />

kaum zweitausend Mann starken Armee. Als<br />

er einmal, kurz vor unserer Ankunft, begleitet<br />

von zwei seiner Soldaten, seinen gewohnten<br />

Spaziergang durch die Strassen den<br />

Stadt machte, wurde er gewahr, wie einer<br />

seiner Soldaten, noch dazu in Uniform, vor,<br />

einem Schuladen stand und mit seinem eisenbeschlagenen<br />

Stock ein Paar Schuhe nacK<br />

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'dem andern stahl. Yang blieb stehen und<br />

sah zu. Dann gab er seinen Leibwächtern<br />

ein Zeichen. Sie traten vor und erschossen<br />

den Dieb auf der Stelle. Während der eine<br />

ein kleines, hölzernes Gitterbauer herbeischaffte,<br />

schnitt der andere dem Dieb den<br />

Kopf ab, der in das Bauer gesetzt und neben<br />

dem Laden aufgehängt wurde. Dort blieb<br />

er mehrere Wochen hängen als eine Warnung<br />

für Diebe.<br />

Nachdem - der Marschall sein© erste Musterung<br />

beendet hatte, reichte er mir die<br />

Hand und bat mich und die übrigen Gäste,<br />

ihm zu folgen. Wir durchschritten zwei kleinere<br />

Gemächer und betraten den Speisesaal,<br />

einen länglichen, weiss verputzten Raum,<br />

der zum grössten Teil von einem langen<br />

Tisch eingenommen wurde. Hier Hess er<br />

sich in der Mitte der einen Langseite nieder<br />

und bot mir den Platz gegenüber an. Zu seiner<br />

Rechten sass ein russischer Dolmetscher<br />

und langjähriger Vertrauter, der Tatare<br />

Burkhan aus Kasan, und zur Linken sein bester<br />

Freund und erster Würdenträger, der<br />

Unterrichtskommissär Liu Darin. Hinter ihm<br />

stand ein wohlbeleibter Major mit schwarzem<br />

Schnurrbart und freundlichem Aussehen,<br />

der ihn in und ausser dem Hause wie- ein<br />

Leibtrabant begleitete und nie in seiner unmittelbaren<br />

Nähe fehlte. Links von mir sass<br />

Professor Siu Ping Ch'ang.<br />

Auf dem Tisch prangten Torten, Kuchen,<br />

Konfekt — alles von dem Weissrussischen<br />

Zuckerbäcker gebacken —, Zigaretten und<br />

ÖDDDDDDDDCD DDDDDnnnnnnnnnnnnnnaDDDDDDDDPDDDuDaDi-<br />

Flaschen. Bediente reichten Kognak und<br />

Weisswein, Vor Yang lag eine dicke Aktenmappe<br />

mit Papieren, Briefen und Telegrammen,<br />

die unsere Expedition betrafen. Er<br />

blätterte in den Akten, nahm einen Brief heraus<br />

und reichte ihn Professor Siu. Dabei<br />

äusserte er: «Dieser Brief von einem nationalistischen<br />

Studenten in Peking kam vor<br />

einigen Monaten hier an und ist an einen<br />

Studenten Li gerichtet. Die Zensur übergab<br />

ihn mir als sehr verdächtig. Da darin von<br />

Truppen die Rede ist, die nach der Ostgrenze<br />

von Sin-kiang vorrücken, werden sie verstehen,<br />

dass ich vorsichtig sein musste. Deshalb<br />

gab ich den Befehl, Sie genau zu untersuchen,<br />

als Sie sich Harn! näherten.»<br />

Siu las den Brief und überreichte ihn mir.<br />

In dem Schreiben kam die Wendung vor:<br />

Ich beglückwünsche Euch dazu, dass Ihr 200<br />

Soldaten mit in Eurer Karawane habt — ein<br />

Scherz, der nicht so böse gemeint war,<br />

wie er klang. Militärische Begleitmannschaft<br />

hatten wir ja nur in der ersten Woche auf<br />

dem Marsch durch die Räubergegenden gehabt.<br />

Nun wurden die Sektgläser gefüllt. Yang<br />

erhob sich in seiner ganzen Grosse und hielt<br />

eine Rede, die Burkhan übersetzte. Er hiess<br />

uns in Tihwa willkommen, einer Stadt, deren<br />

schmutzige Strassen ein Bild der jetzigen<br />

politischen Verhältnisse in China; seien.<br />

»Es ist ein Segen für die Wissenschaft, für Sinkiang<br />

und für ganz China, dass Sie, meine<br />

Herren, hierher gekommen sind. Sie werden<br />

unserer grossen Provinz ihre Geheimnisse<br />

entlocken, kostbare Metalle und Kohlen finden<br />

und unsere Lehrmeister sein bei unsern<br />

Versuchen, den Wohlstand von Sin-kiang zu<br />

heben. Ich sehe es als einen Vorzug an,<br />

Ihre Bestrebungen auf jede Weise zu erleichtern.»<br />

In meiner Antwort dankte ich dem Gouverneur<br />

für die grossartige Gastfreundschaft,<br />

die er uns schon erwiesen hatte, und für sein<br />

Versprechen, uns seine mächtige Hilfe angedeihen<br />

zu lassen. Der Ruf seiner ausgezeichneten<br />

Regierung und der Ordnung und. Sicherheit,<br />

die er aufrechterhalte, sei schön in<br />

Peking zu uns gedrungen, und auf der Reise<br />

mit erstaunlicher Offenheit seine Ansichten<br />

über den Bürgerkrieg zwischen den verschiedenen<br />

Generalen. Ich reichte ihm Marschall<br />

Tschang Tso Lins eigenhändiges Schreiben,<br />

das jetzt über ein Jahr alt war. Er las es,<br />

ohne eine Miene zu verziehen, äusserte sich<br />

dann aber nicht gerade günstig über den<br />

Marschall, der, Yangs Meinung nach, nur um<br />

des eigenen Vorteils willen kämpfe. «Er denkt<br />

nicht an Frieden und das Glück des Volkes,<br />

die dagegen mein einziges Ziel hier in Sinkiang<br />

sind.» Jetzt, wo ich dies schreibe, sind<br />

beide von Mörderhand gefallen.<br />

Sven Hedin auf grasser Fahrt Der berühmte Asien forscher Sven Heilin, der Nachfolger des grossen<br />

Marco Polo in unseren Tagen, hat wieder eine Expedition beendet. Diesmal war es eine der grössten<br />

6eines Lebens, das wahrlich nicht arm an bedeutenden Expeditionen war. Unser Bild ist dem Besuche<br />

Sven Hödins cAuf grosser Fahrt», das im Verlag Brockhaus erschienen ist, entnommen. Mongolen<br />

reiten als Pfadfinder vor der Karawane einher. (Zu unserem Artikel).<br />

von Hami hierher hätten wir einen lebhaften<br />

Eindruck davon erhalten, dass dieser Ruf<br />

wohlbegründet sei. Während einer Zeit, wo<br />

die ganze Welt in Gärung war, wo ein Weltkrieg<br />

raste und wo jetzt in China noch immer<br />

der Bürgerkrieg herrsche, habe er Frieden<br />

und Ordnung in seiner Provinz aufrechterhalten<br />

und dadurch der ganzen Erde ein<br />

Vorbild gegeben. Wir hoffen, durch unsere<br />

Arbeit ihm, der Wissenschaft und Sin-kiang<br />

von Nutzen sein zu können, und wir würden<br />

es uns als Verdienst anrechnen^ wenn wir in<br />

irgendeiner Weise zum Wohlstand der Provinz<br />

beitragen könnten. - -<br />

Es herrschte eine angeregte, frohe Stimmung<br />

an der Tafel. Professor Siu sprach im<br />

Namen unserer Chinesen, warf einen geschichtlichen<br />

Rückblick auf die Lage in<br />

China vor zweitausend Jahren und gab der<br />

Hoffnung Ausdruck, dass sein Land jetzt eine<br />

neue Blüte erleben möge und vor allem Einigkeit<br />

und Zusammenhalt zwischen allen<br />

Provinzen.<br />

Yang Tseng Hsin verriet dann im Gespräch<br />

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Wir wussten, dass Yang ein gelehrter und<br />

kenntnisreicher Mann war. Seine Lebenserinnerungen<br />

hatte er in dreissig Bänden<br />

drucken lassen, und er machte noch immer<br />

täglich Aufzeichnungen über sein Leben und<br />

die Verwaltung seiner Provinz. Er hegte daher<br />

grosse Achtung vor allen, die Bücher<br />

schreiben, und um mir eine Artigkeit zu sagen,<br />

erklärte er mir, er wisse, dass ich mehrere<br />

Werke herausgegeben hätte, nicht zuletzt<br />

über die Geographie von Sin-kiang.<br />

Yang hatte offenbar einen vorteilhaften<br />

Eindruck von uns erhalten, denn am 4. März<br />

waren wir zu einem wirkliehen chinesischen<br />

Galadfner in demselben Saal eingeladen. Da<br />

wurden wir mit einer endlosen Reihe chinesischer<br />

Gerichte bewirtet, mit Haifischflossen,<br />

Meeralgen, Bambusschösslingen, gebratenen<br />

Enten, und all dem andern, was zu einer<br />

fürstlichen Tafel in China gehört.<br />

Er brachte dabei das Gespräch auf unsere<br />

Pläne und Wünsche, und ich bat darum, dass<br />

Norm eine geologische Reise in die Lop-<br />

Wüste und Bergmann und Haisund eine archäologische<br />

Forschungsreise in ungefähr<br />

dieselben Gegenden unternehmen dürften.<br />

«Ja, gern, Sie können aufbrechen, wann es<br />

Ihnen beliebt; Sie brauchen keine besonderen<br />

Pässe, denn ich werde den Ortsbehörden den<br />

Befehl geben, dass Sie gut aufgenommen<br />

werden.» Ferner bat ich ihn um die Erlaubnis,<br />

feste meteorologische Stationen in<br />

Tscharchlik und Kutscha gründen zu dürfen,<br />

wo Deutsche und Chinesen ihren Wohnsitz<br />

nehmen und Beobachtungen machen sollten.<br />

«Selbstverständlich! Auch dorthin werde ich<br />

die nötigen Befehle senden. Es tut mir leid,<br />

Ihnen in Hami keine Station bewilligen zu<br />

können, denn diese Stadt liegt in der Kriegszone.<br />

Aber Sie können statt dessen Turfan,<br />

Gutschen, Tschugutschak oder Kuldscha<br />

wählen.»<br />

Auf alles, was ich wünschte, antwortete er<br />

ohne Vorbehalt mit ja. Wir erhielten vollkommen<br />

freie Hand, zu tun, was wir wollten. Obwohl<br />

alle unsere Chinesen Nationalisten waren<br />

und der Kuomintang angehörten, gab er<br />

Yuan, Hwang und Ting die Erlaubnis, die<br />

Forschungsreisen zu unternehmen, die sie<br />

geplant hatten.<br />

Trotz seines ernsten Aeusseren konnte<br />

Yang auch scherzen. Er fragte mich: «Warum<br />

machen Sie sich die Mühe, in den Wüsten<br />

herumzureiten und nach alten Ruinen zu suchen?<br />

Hier in meinem Yamen haben Sie<br />

reichlich Gelegenheit, Archäologie zu studieren;<br />

denn wie Sie sehen, ist alles nahe daran,<br />

einzustürzen, und der Bewurf in diesem Saal<br />

fällt in grossen Stücken ab.»<br />

Er wollte es kaum glauben, dass ich nur<br />

drei Jahre jünger war als er selbst. «Ist es<br />

möglich, dass Ihre Zähne echt sind?» Ich<br />

fasste mit beiden Händen kräftig zu und<br />

zeigte ihm deutlich genug, dass sie fest sassen.<br />

Er lachte und wies mir ein paar kranke<br />

Zahnstümpfe, die er noch hatte. Und der eine<br />

davon tat ihm überdies noch weh. Ich empfahl<br />

ihm, sich an Dr. Hummel zu wenden. Als dieser<br />

jedoch zwei Wochen später gerufen<br />

wurde, durfte er den schmerzenden Zahn nicht<br />

ziehen, sondern nur ein schmerzstillendes<br />

Mittel geben.<br />

Ein solches chinesisches Festessen dauert<br />

volle vier Stunden, und die ganze Zeit sitzt<br />

man zu Tisch. Als wir uns schliesslich erhoben,<br />

um nach Hause zu fahren, begleitete<br />

uns unser Gastgeber artig über beide Höfe,<br />

verbeugte sich und wartete, bis wir in unseren<br />

Wagen Platz genommen hatten.<br />

In Urumtschi hiess es allgemein, Yang habe<br />

noch nie europäische Reisende mit solcher<br />

Liebenswürdigkeit und Höflichkeit empfang<br />

gen wie uns. ^Bei einer späteren Gelegenheit<br />

sagte er zu mir: «Ihre Expedition ist die<br />

letzte aus Europa, der ich erlaube, in meiner<br />

Provinz zu reisen. Ich werde allen, die hinfor<br />

versuchen werden, hierherzukommen, die<br />

Grenzen sperren. Doch Sie können bleiben,<br />

solange Sie wünschen.»<br />

Sie: «Du wirst immer unerträglicher. Es<br />

wird bald unmöglich sein, mit dir zu leben!»,<br />

Er (hoffnungsvoll): «Wann?»<br />

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" y yj f^K\ff vT'- y^ /j^^Z*^^^^^^^ " TrevigKo nach Lodi und von dort über Casalpuster«<br />

/ J M lyZtS%sC\ ' ST ^ ^ ^ % V T. A. 273. Zürich-Nizza. Als lohnendete Roote ^ **»- Bergamo-Parma 143 km,, . T.Sch.wZ,<br />

' I^^V>^V^—?L^^ • ' täi I l • und zugleich beste Strasse von Zürich nach Nizza 17—.—».^-« EV«.#».«».«« *«<br />

£>r J*^Z^^iZ">V^ V \ JS I i den. Bern, Murten, Lausanne, Genf, Annecy, Aix- «-«.«i T„I, V ,K=^h«. w* TWoi<br />

%/(y>^V X.^^A^ / j les-Bains, Chambery, Grenoble, Col de la Croix ,.<br />

T - f- 279 - Ne^d. Ich beabsichtige, m Mai<br />

V^X^^ ^^^^^\>^/ S f Häute, Serres, Sisteron, Digne. Puget-Theniers, dieses Jahres nach Neapel zu reis en Da die SchweijT<br />

^^m^ ^^^^\^NJf ^*S^ ^^F Nizza . 6 . 6 zer-Passe bis dahin noch nicht offen sind, wurde<br />

y\y^^^ ' ; Für die Rückfahrt rate ich Ihnen zur Route ich über den Brenner nach Neapel fahren. Es<br />

Jj Tl 111^^ '• Rbonetäl aufwärts, die folgendennassen verläuft: wurde mich interessieren, welche Routen von Mai,<br />

-<br />

, yy/ y^^<br />

' Nizza, Cannes, Frejus, Brignoles, Montelimar, Va- ^ über Rom nach Neapel und zurück m enrpf<br />

• / SJWSyZr - -• tence^Vienne, Xyon. Nknlua! Genf, Lausanne, Bern, Ae^n waren. Es wäre nur sehr gedient wenn nur<br />

r ~jF-- ^ ^S^&y^r^r Zürich. Dr E in B Adressen von Hotels in Mailand, Rom, Neapel nnd<br />

/ . J^)X ^-^^5^0^^ " ' T. A. 274. Südfrankreich. 1. Die Strasse Be- sonstigen Städten, die vielleicht auf der Durchreiße<br />

f//y^ V*^^/>^^^ ziers-Millau-Mende-St.Etienne-Lyon ist gut. zur Uebernachtung m F^e kamen namhaft ge-<br />

^ C/S^y X>Cr^^S 2. Die zweite Hälfte des Monats April ist gün- =««*t wer^en . konnten. Ich lege Wert darauf, bei<br />

^~T-^? 6S ^ " ^ \ stig für Rivierareisen, und aUes ist in voller Blüte, «lässigen Preisen gut untergebracht zu sein. Für<br />

Reise kamen<br />

V^^? ÜT \ 3. Betreffend-Hotels und Preise wenden Sie sich ^<br />

14 ~ 18 Ta S e m ^%^-.<br />

^^^ , A A \t\ \ am besten direkt an das Bureau de Renseigne- __ non _. „ . _., . iH_<br />

«?^-i ^ '•' All (\\W mentsinNtee. T. R. in Z. „ T. F. 280 Si Nazaire. Fahrt.man von Sohv<br />

^Z-—S*- •" 11 L I I \ V T. A. 275. Mailand. Die Zeit, um an Ostern ^ besser über Genf nach St Nazaire oder irt<br />

dle Route<br />

~ ^ - j I 11/ \ nach Oberitalien zu fahren und die Tour mit einer Basel-Pans-St. N'azaire vorzugehen?.<br />

^^^_^ 5'<br />

v _/ " _ - / \ \ ' y , Rundreise zu verbinden, ist nicht sehr günstig ge- __ _ OJ ..... . _,,, . . j.^J~.<br />

T3Z./£ //fi I /V<br />

ten; immerhin sei Ihnen folgender Vorschlag ge-<br />

welche Strecke musste man dorthin wählen,<br />

C^yS 7/*>ln I I \\ \ K) macht: Sie fahren von Oberriet nach Sargans, Wal- m *n durch Deutschland fahren will? _<br />

/ / , ^~iM # / M i I \/V<br />

V<br />

:><br />

lenstadt, Kerenzerberg, Näfels, Bilten, Pfäffikon, _ « . „ „ - „ . L „ - . j £ *" i - i? u<br />

Cy/^lri /l //l/l /<br />

Biberbrücke, Schwyz, Axenstrasse, Altdorf, Amsteg, T. F. 282. Bayrische Konigsschlosser. Zürcher<br />

\^S {// (/V v<br />

Gösohenen, hier Verlad des Autos auf die Bahn Automobilist beabsichtigt mit seiner Famüie an<br />

S*-* /) durch den Gotthardtunnel, Auslad in Airolo, Wei- Püfgsten einen Besuch der Bayrischen Königstorfahrt<br />

« » . I l/-L* t ,' i /-+*** * L ,'* s*l£<br />

ü 15 « Faid °.<br />

Biasca . Bellinzona, Monte Ce- Ä 8 8 ^ D ^ der £ ou * ^.<br />

T * s % Wag ,? n B 1 *<br />

/Jf/A W/f/?/A r 2?/ J fl J ffß? neri, Lugano. Chiasso, Como und von hier auf der 16 / 60 ?*•<br />

Welche mit?<br />

. Z^Z, AuÜer-Famüie fahrt<br />

•-. (MA/) C/ Lt/OLt/ aZlAA/LVÜufl/ prachtvoUen Autostrada nach Mailand.<br />

Adresse vermittelt die Redaktion.<br />

v ^"^ Als Strassengebühren kommen bei dieser Strecke • ''<br />

• nur diejenige für die Autostrada in Betracht. ffntel Relieviie Hflterfineen Wi> wiVver-<br />

- als Künder des erwachenden Frühlings! ' , ^r den Rückweg wählen Sie am besten wieder HOW " T J In AS'ahiHSeSe^n<br />

: *? . flengleichen Weg; nur wenn Sie etwas mehr Zeit nennten, ist aas in AUtomOonlSteiLKreisen<br />

' Wir zeigen Ihnen gerne In unseren Räu- beanspruchen können, käme die Tour über den bestbekannte Hotel Bellevue in unterfingen<br />

m*»n rli« anartpn<br />

Brenner in Betracht, die folgendennassen zu wäh- in die Hände von E. Obrecht-Meier, dem<br />

p men die aparten<br />

Ien wäre. i^j^^ Brescia, Verona. Rovereto, Vi- hisheTfeei1 Besitzer de*! 2-utsreführten Hotel<br />

piteno Brennerpass, Innsbruck, dann Inn aufwärts OlSüengen P« s « ze r Ö«S gutgeiunnen notei<br />

WmtmmUmESmm^m» Kl^mmt~~.S4^m~. nach .Landegg, St. Anton, Verlad des Autos durch Ochsen m bt. Ciallen, übergegangen.<br />

f rlfflfffTQj'/lfdfllcffCfl den Arlberg und Auslad des Wagens je nach den •»••«•« *' -M-<br />

' ^^ Schnee Verhältnissen (die näheren Angaben wird »*—»M»

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