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E_1929_Zeitung_Nr.037

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87 - 19?9 AUTOMOBIL-REVUE<br />

Letzten Sonntag starteten 56 Fahrer zum<br />

Rennen um den Bordino-Pokal, der zum Andenken<br />

an den grossen italienischen Rennfahrer<br />

gestiftet worden ist. Es wude diesmal<br />

auf einer 32 km messenden Rundstrecke<br />

bei Alessandria ausgetragen. Die Fahrer hatten<br />

die Strecke achtmal zurückzulegen,<br />

durchfuhren also insgesamt 256 Kilometer.<br />

Bei ausgezeichnetem Wetter setzte es einen<br />

überaus scharfen Kampf ab, der sich insbesondere<br />

zwischen Maserati und Alfa Romeo<br />

abspielte. Einmal mehr triumphierte Alfa<br />

Romeo, und zwar diesmal mit dem früheren<br />

Motorrad-Meister Achille Varzi am Steuer.<br />

Er fuhr ein ausgezeichnetes Rennen, trotz<br />

wechselndem Glück, denn Ernesto Maserati<br />

und Borzacchini setzten ihm ausserordent-<br />

Ucb stark zu und mehr als einmal war der<br />

Ausgang des Rennens ungewiss. Einen Beweis<br />

für den knappen Verlauf den Rennens<br />

geben die Zeiten. Varzi beendete die Fahrt<br />

in 2:20:40, was einer durchschnittlichen Stun-<br />

•dengeschwindigkeit von 109 km 186 m ent-<br />

jeuten Wird dadurch zweifelsohne weiter gefördert<br />

und wird die Stiftung die mit demvenreichen, schweren Strecke aller Achtung<br />

spricht, eine Leistung, die angesicht der kur-<br />

Strassenwesen beschäftigten Arbeiter zu gewissenhafter<br />

Erfüllung ihrer Pflicht anspornen,<br />

z.<br />

Nationale Verkehrspolizeikorps in England.<br />

Wie unser Korrespondent aus London meldet,<br />

fanden im Ministerium des Innern<br />

zwanglose Besprechungen, die rein informatorischen<br />

Charakter hatten, statt, in der sich<br />

Staats-, Bezirks- und Gemeindebehörden zur<br />

eventuellen Schaffung eines nationalen Verkehrspolizeikorps,<br />

der sogenannten «Strassen-Garde»,<br />

äusserten. Für die Bedürfnisse<br />

des ganzen Landes würde ein Korps von<br />

rund 10,000 Mann benötigt, das sich nicht nur<br />

in Städten, sondern auch auf den grossen<br />

Ueberlandstrassen, bei stark frequentierten<br />

Niveauübergängen etc. der Verkehrsregelung<br />

anzunehmen hätte. Die zu dieser Garde berufenen<br />

Beamten würden mit der nötigen<br />

Kompetenz ausgestattet, um gleichzeitig die<br />

Verkehrsregelung zu besorgen sowie Gesetzesübertretungen<br />

zu ahnden. Diese Organisation<br />

würde gänzlich unabhängig von den<br />

bekannten Strassenpatrouillen der englischen<br />

Automobile Association ins Leben gerufen.<br />

Der genannte Automobilverband hatte<br />

nämlich schon verschiedentlich erklärt, allein<br />

und unumschränkt über diese Patrouillen<br />

disponieren zu wollen, deren Hauptaufgabe<br />

die hilfreiche Unterstützung der Automobilisten,<br />

hauptsächlich aber der eigenen<br />

(Mitglieder, bleiben soll. Bestimmte Beschlüsse<br />

wurden anlässlich dieser ersten<br />

Konferenz noch nicht gefasst. z.<br />

SPORTLICHES<br />

Das Kilometer-Lance und -Arrete von<br />

Toulon wurde von Porre auf Bugatti überlegen<br />

gewonnen.<br />

Internationales Klausenrennen <strong>1929</strong>. Die<br />

Einbeziehung des Klausenrennens in die<br />

Schweiz. Automobilmeisterschaft und die Tatsache,<br />

dass das internationale Rennreglement<br />

keine Kategorie Tourenwagen vorsah,<br />

machte es den Veranstaltern des Klausenrennens<br />

1927 zur Pflicht, sowohl ein nationales<br />

Rennen für Touren-, Sport- und Rennwagen,<br />

wie ein internationales Rennen für Sporttmd<br />

Rennwagen vorzusehen. Es kam dann<br />

so, dass zahlreiche Fahrer an beiden Rennen<br />

teilnahmen und so durch diesen zweimaligen<br />

Start die ganze Veranstaltung etwas<br />

an Interesse einbüsste.<br />

Dieses Jahr ist nun eine Aenderung insofern<br />

vorgesehen, als diese Doppelspurigkeit<br />

vollständig umgangen werden soll. Vorgesehen<br />

Sind die drei Wagenkategorien Rennwagen,<br />

Sportwagen und Tourenwagen. Da<br />

das internationale Sportreglement diese letztere<br />

Wagenkategorie immer noch nicht vorsieht,<br />

wird sie als nationale Konkurrenz ausgefahren,<br />

die- beiden andern Kategorien<br />

(Sport- und Rennwagen) als internationale<br />

Konkurrenz. Für die Tourenwagen werden<br />

die einschlägigen Bestimmungen des nationalen<br />

Sportreglements Geltung haben.<br />

Man wird somit am Klausenrennen <strong>1929</strong><br />

nur drei Automobilkategorien sehen: Rennwagen,<br />

Sportwagen (beide international) und<br />

Tourenwagen (national).<br />

Bei den Motorrädern sind keine solch einschneidenden<br />

Aenderungen zu verzeichnen,<br />

nur sind als neue Kategorien die Motorräder<br />

75 und 100 ccm hinzugekommen. Wie verlautet<br />

wird, ist vorgesehen, einen Teil der<br />

Motorräder und Sidecars sowie die Tourenwagen<br />

am ersten Renntag starten zu lassen,<br />

der Rest der Motorräder und Sidecars sowie<br />

die Sport- und Rennwagen am zweiten Renntag.<br />

Das Reglement, das mit besonderer<br />

Promptheit fertiggestellt worden ist, gelangt<br />

in diesen Tagen zum Versand und kann beim<br />

Rennsekretariat, Waisenhausstrasse 2, Zürich,<br />

nebst Anmeldeformularen bezogen werden,<br />

s.<br />

Die Coppa Bordino.<br />

wert ist. Ergebnisse:<br />

1. Achille Varzi au r Alfa Romeo 2 L. 256 km<br />

in 2:20:40 (109,186 km). 2. Borzacchini auf Maserati<br />

2 L. in 2:25-08 3. Ernesto Maserati auf<br />

Maserati 2 L. in 2:32-22 4. Sartorio auf Alfa Romeo<br />

2 L. 2:32:46 5. Ghersi auf Alfa Romeo 1,5 L.<br />

in 2:33:13. 6. Rugieri auf Maserati 2 L. in 2:33:56.<br />

7. Punio auf Bugatti 2 L. in 2:34:06. 8. Zanelli<br />

auf Bugatti 1,5 L. in 2:34:33. 9. Bona auf Alfa<br />

Romeo 1,5 L in 2:37:35 10. Faglioli auf Maserati<br />

1,5 L. in 2:39:45. 11. Teagno auf Alfa Romeo<br />

1700 ccm in 2:43:57 12. Graf Brilli Peri auf Talbot<br />

2:44:06 — Sieger der Klasse 1100 ccm wurde Castelbarco<br />

auf Amilcar 1100 ccm in 2:43:06.<br />

Vor dem Rundrennen in Sizilien. Acht<br />

Tage vor der Targa Florio wird nächsten<br />

Samstag und Sonntag der ausschliesslich für<br />

Sportwagen reservierte Raid «Rund um Sizilien»<br />

ausgefahren, der letztes Jahr, wie<br />

man sich erinnern wird, überraschenderweise<br />

vom Berner Probst auf Bugatti gewonnen<br />

wurde. Die Länge der Strecke erfordert<br />

einen Nachtstart. Die Konkurrenten<br />

werden den Raid am Samstag zwischen 23<br />

und 24 Uhr antreten. Zur gleichen Zeit findet<br />

in Palermo ein grosses Nachtfest statt.<br />

Das Rennen wird zum fünften Mal ausgetragen.<br />

Es ist mit über 200,000 Lire dotiert Die<br />

43 Eingeschriebenen, unter denen Probst dieses<br />

Jahr leider fehlt, sind:<br />

Bis 1100 ccm: 1. Biondetti (Salmson); 2. Rallo-<br />

Lavagnone (Salmson); 3. Gassata (Fiat); 4. Conte<br />

Federico (Fiat); 5. Zagami-Catania (Fiat); 6. Jacono-Caruso<br />

(Fiat); 7. Fondaro (Fiat); 8. Riccioli-<br />

Guizzardi (Fiat); 9. N'apoli-Mazzola (Fiat); 10. X.<br />

(Fiat).<br />

lieber 1100 ccm: 11. Tranehina-Moro (Alfa Romeo);<br />

12. Parlato-Plantania (Alfa Romeo); 13. Lobue<br />

Nino-Lobue Vinc. (Alfa Romeo); 14. X (Alfa<br />

Romeo); 15. Varzi-Colombo (Alfa Romeo); 16. Natali<br />

(Alfa Romeo); 17. Gasparin (Alfa Romeo);<br />

18. Magistri (Alfa Romeo); 19. Mocciaro (Auburn);<br />

20. Grassi Marco-Cingarelli (Auburn); 21. Alessi-<br />

Scianna (Bugatti); 22. Sillitti (Bugatti); 23. Spampinato<br />

(Bugatti); 24. Gestris-Casano (Fiat); 25.<br />

Grassi Michele-Abbau (Hupmobile); 26. Moriondo-<br />

Casarotti (Itala); 27 Beria d'Argentina-Garro (Itala);<br />

28. Strazza (Lancia); 29. X (Lancia); 30. Tiralongo<br />

(Lancia); 31. Claves (Lancia); 32. Colombo-<br />

Garlaschelli (Lancia); 33. Di Rosa-Trombetta (X);<br />

34. Morandi-Foresti (O.M., 35. Pirandello-Bassi (O<br />

M.); 36. Dino Rieppi (O.M.); 37. Giorgini (X); 38.<br />

Perretti (O.M.); 39. Piccolo-Cinotta (X); 40 Candrilli<br />

(Steyr); 41. X (Willys-Knight); 42. X (Willys-<br />

Knight); 43. Longoni-Marangoni (Jordan).<br />

Die Korrektion der Allenmoosstrasse in Oerlikon<br />

beschäftigte kürzlich den dortigen Gemeinderat,<br />

welcher dem Grossen Genieinderat einen Ergänzungskredit<br />

von Fr 4500, auf Rechnung des ausserordentlichen<br />

Verkehrs, beantragt. Der Weisung<br />

ist ferner zu entnehmen, dass sich die Gesamtkoston<br />

auf Fr. 51 000.— belaufen. r.<br />

Herr Bundesrat Musy ist klug. Er weiss,<br />

wo die Macht im Lande Hegt Deshalb hat er<br />

gestern die Mitglieder des bundesstädtischen<br />

Pressevereins zu sich geladen und ihnen in<br />

einem längeren Expose über die Strassenverkehrsinitiative<br />

und den Stand der Bundesfinanzen<br />

gesprochen. Zum Schlüsse hat er<br />

jedem anwesenden Journalisten ein Expose in<br />

die Hand gedrückt, das geschickt aufgebaut,<br />

mit vielen Zahlen und Tabellen belegt ist und<br />

seine Wirkung auf alle diejenigen, die ohne<br />

weiteres an das Gedruckte glauben, nicht<br />

verfehlen wird. Er hat den Pressevertretern<br />

Material überreicht, mit dem sich ganz geschickt<br />

gegen die Initiative kämpfen lässt.<br />

Wir begreifen, dass Herr Musy um seine<br />

zwanzig Millionen bangt. Werden sie ihm<br />

entzogen, so argumentiert er, erhält das mit<br />

Mühe hergestellte Gleichgewicht des eidgenössischen<br />

Budgets ein empfindliches Loch.<br />

Der Ausfall der zwanzig Millionen würde den<br />

Bund in die Zwangslage versetzen, sofort<br />

den nötigen Ausgleich in einer neuen Einnahmequelle<br />

zu suchen. Diese bestände seiner<br />

Ansicht nach entweder in Zollerhöhungen, in<br />

Erhöhung der Stempelsteuer, in einer Verlängerung<br />

der Kriegssteuer oder auch in der<br />

Einführung einer direkten Bundessteuer.<br />

Herr Musy geht sogar so weit, zu behaupten,<br />

dass die Strassenverkehrsinitiatlve eine<br />

vollkommene Umwälzung der Bundesfinanzen<br />

zur Folge hätte. Dem gegenüber suchte<br />

er an Hand tabellarischer Zahlen festzustellen,<br />

dass die Finanzlage der Kantone absolut<br />

keine so schlechte sei, wie man sie immer<br />

darzustellen beliebe, dass im Gegenteil die<br />

Kanton© bedeutend besser dastünden, als<br />

die Eidgenossenschaft, dass die meisten ihre<br />

Kriegsausfälle saniert hätten und ihre Budgets<br />

sich wieder im Gleichgewicht befänden.<br />

Dem gegenüber trage die Eidgenossenschaft<br />

noch seine schriftlich niedergelegten Ausführungen<br />

zu überzeugen vermochten. Seinen<br />

Argumenten darf man mit Fug und Recht<br />

immer noch ein Passivsaldo von Milliar-<br />

den und würde sie die Auferlegung dieser<br />

Neuausgabe in die Zeit der Fehlbeträge zurückführen,<br />

wogegen die Kantone dieses Zusatzbeitrages<br />

von zwanzig Millionen gar<br />

nicht bedürften.<br />

Wir müssen offen gestehen, dass uns weder<br />

das Expose des Herrn Finanzministers,<br />

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Das eidgenössische Finanzdepartement bezieht Stellung<br />

zum 12. Mai.<br />

die folgenden entgegenhalten: Wir haben<br />

von Anbeginn der Kampagne an zugegeben,<br />

dass die zwanzig Millionen für die<br />

Eidgenossenschaft nicht ohne Bedeutung<br />

sind. Dagegen können wir nicht glauben, dass<br />

dieser Entzug unser ganzes eidgenössisches<br />

E}udget über den Haufen werfen könnte! Daran<br />

glaubt wohl niemand. Das Bangemachen<br />

mit Zollerhöhungen, ja sogar mit einer direkten<br />

Bundessteuer, ist politisch klug ausgedacht,<br />

heisst jedoch, den Bürgern Sand in die<br />

Augen streuen. Die zwanzig Millionen sind<br />

für den Bund ersetzbar. Herr Musy hat wohlweislich<br />

vom Gesamtbeträge der Automobilund<br />

Zubehörsteuern nichts gesprochea Diese<br />

wachsen, wie nach den Ergebnissen der letzten<br />

Jahre festgestellt werden kann, jährlich<br />

um rund sieben Millionen Franken an. Heute<br />

erreichen sie bereits 58 Millionen Franken.<br />

Die Summe böte bereits eine Kompensierung,<br />

so dass nur noch ein Fehlbetrag von vierzehn<br />

Millionen einzubringen wäre. Studiert man<br />

nun die von Herrn Musy selber herausgegebene<br />

Tabelle über den Anteil der Kantone an<br />

den Bundessubventionen und sieht man daraus,<br />

dass die Subventionen von 37,5 Millionen<br />

im Jahre 1913 auf 108 Millionen angewachsen<br />

sind, so darf wohl betont werden, dass in<br />

Einklang mit Herrn Bundesrat Musy diese<br />

Subventionspolitik endgültig ihre oberste<br />

Grenze gefunden hat und dass eine ganze<br />

Reihe vorübergehender Subventionen wieder<br />

verschwinden müssen. Diese Zurückdämmung<br />

des an sich nicht mehr berechtigten Subventionenstromes<br />

dürfte die Freimachung der<br />

ausfallenden vierzehn Millionen an Benzinzoll<br />

reichlich ersetzen, so dass von einer<br />

neuen Defizitperiode der Eidgenossenschaft<br />

ernstlich nicht die Rede sein kann. Sind die<br />

Kantone wirklich aus der Aera der Fehlbe*.<br />

träge herausgekommen, so ist nicht einzu*<br />

sehen, warum die Subventionenpolitik in gleichem<br />

Masse wie bisher noch vergrössert wer*<br />

den sollte.<br />

Wir besitzen so viel Vertrauen in dte<br />

Stärke unseres Bundesrates und in die Einsicht<br />

unserer Parlamentarier, dass sie denj<br />

«Ganzen» ein energisches cHalt» gebieten<br />

werden. Weder von der unpopulären Bundessteuer,<br />

noch von einer Verlängerung der,<br />

Kriegssteuer kann deshalb die Rede sein.<br />

Was nun die finanzielle Lage der Kantono<br />

anbelangt, ist zuzugeben, dass eine Reihe<br />

kantonaler Regierungen es zustandegebracht<br />

hat, ihr© Finanzen zu sanieren. Die Behauptung<br />

jedoch, als hätten die meisten Kantone<br />

sogar ihr Vermögen vergrössem können,<br />

ist jedenfalls nur sehr vorsichtig<br />

aufzunehmen. Diese Vergrösserung ist zwefrfellos<br />

nur eine fiktive, indem der Vermögensstand<br />

der Kantone sich wohl nur durch di©<br />

überall erhöhten Grundsteuerschatzungen<br />

usw. gehoben hat. Tatsache ist, dass die Kantone<br />

heute für den Unterhalt ihres Strassenwesens<br />

rund hundert Millionen Franken aufzubringen<br />

haben und dass der Bund in Anbetracht<br />

seiner Benützung der Strassen vor allem<br />

durch die Post, sodann aber auch durch<br />

das Militär, mit seinen sieben Millionen<br />

Franken recht schäbig dasteht. Eine Beitragspflicht<br />

von zwanzig Millionen Franken<br />

wäre, entsprechend der Benützung der<br />

Strassen durch eidgenössische Betriebe, ein«<br />

Summe, die sich sehen lassen dürfte. Es<br />

brauchte deswegen absolut keines «Contröleur<br />

F6d6rah.<br />

Wir kennen Herrn Bundesrat Musy als<br />

überzeugten Föderalisten. Er weiss, und hat<br />

dies selbst wiederholt bestätigt, dass die<br />

Kraft der Eidgenossenschaft in der Kraft der<br />

Kantone beruht. Er weiss aber auch, dass<br />

unser gesamtes Wirtschaftsleben und damit<br />

unsere Bundesfinanzen wesentlich von einem<br />

gut organisierten und gut unterhaltenen Verkehrsnetz<br />

abhängt Je besser die Verkehrsmöglichkeiten,<br />

desto sicherer und grösser<br />

die Zolleinnahmen. Es liegt deshalb nicht nur<br />

im Interesse der Kantone, sondern auch in<br />

demjenigen der Eidgenossenschaft, wenn die<br />

Kantone in den Stand gesetzt werden, ihr<br />

Strassennetz im Zeitalter der Motorisierung<br />

der Strasse den modernsten Ansprüchen<br />

anzupassen. Dafür zu sorgen, dass dio<br />

den Kantonen zugewendeten Benzinzollgelder<br />

wirklich für die Strasse verwendet<br />

werden, ist wohl der kleinste Kummer, den<br />

wir uns machen müssen. Eine eidgenössische<br />

Gesetzesbestimunjr dürfte die Sache in einem<br />

Federstrich regeln.<br />

Jeder Bürger, der die Frage ernstlich<br />

prüft, wird deshalb nicht umhin können, am<br />

12. Mai zum Wohle der Gesamtheit in fortschrittlichem<br />

Sinne ein Ja in die Urne zu<br />

werfen. K.<br />

Für Annahme.<br />

An ihrem gut besuchten Parteitage hat<br />

die Bärger- und Gewerbepartei Basels beschlossen,<br />

der am 12. Mai zur Abstimmung<br />

gelangenden Strassenverkehrsinitiatlve ihr«<br />

Zustimmung zu geben und alles dafür einzusetzen,<br />

um der guten Sache zum Durchbrach<br />

zu verhelfen.

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