E_1929_Zeitung_Nr.060
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Ausgabe: Deutsche Schweiz.<br />
BERN, Freitag 12. Juli <strong>1929</strong><br />
"Nummer 20 Cts*<br />
25. Jährgang. — N° 60<br />
ERSTE SCHWEIZERISCHE AUTOMOBIL-ZEITUNG<br />
Zentralblatt für das schweizerische Automobilwesen<br />
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Strassenpolitik in alter Zeit<br />
Urner vermochte schliesslich auch die übrigen<br />
Eidgenossen an den südlichen Vorkommnissen<br />
zu interessieren und zu verpflichten<br />
und in den Zeiten von 1500—1515 die grossen<br />
Herrscher in Atem zu halten und die Augen<br />
der ganzen Welt auf die kleine Eidgenossenschaft<br />
zu richten.<br />
Man mag die Politik der damaligen Eidgenossen<br />
beurteilen wie man will, es waren<br />
Tage gemeinsamer grosser Opfer, gemeinsamer<br />
Katastrophen. Aber die Opfer haben<br />
sich dennoch bezahlt gemacht und gutes<br />
Schweizerblut ist nicht vergeblich in die italienische<br />
Erde gesickert. Der Tessin ist heute<br />
unser, eine wichtige Verkehrsader uns nicht<br />
abgeschnitten, ein braves und tapferes Völk-<br />
Eine Reminiszenz zum eidgenössischen Schützenfest <strong>1929</strong>.<br />
Die Eidgenossen schicken sich an, über den<br />
Gotthard ins Tessin zu fahren. Nicht zum<br />
erstenmal geben sie sich in Bellenz Rendezvous.<br />
Schon im 13. Jahrhundert hat ein unbekannter<br />
Schmied von Göschenen die Ketten<br />
für die stiebende Brücke in den Schöllenen<br />
gehämmert. Und über diese Brücke sind sie<br />
ins Land des Südens gezogen, manchmal als<br />
ruhmbedeckte Sieger, manchmal und zum<br />
letztenmal als geschlagene Helden heimgekehrt.<br />
Aber die Leventina mit der stolzen<br />
Zitadelle konnten sie nicht lassen und sie<br />
konnten nicht zur Ruhe kommen, bis das tessinische<br />
Völklein ihr eigen geworden und die<br />
Banner der dreizehn alten Orte auf den Türmen<br />
zu Bellenz flatterten. So hat wohl Hans<br />
Schmid recht, wenn er in seinem Buche lein Schweizer geblieben.<br />
«Urschweiz» anführt, dass der Gotthard<br />
bereits als Pate bei der Gründung der Eidgenossenschaft<br />
mit dabei und er war es,<br />
der den Urnern und Schwyzern die Reichsunmittelbarkeit<br />
und den ersten Bauernpolitikern<br />
der Urschweiz den staatsmännisch weiten<br />
Blick verschaffte, der die Geschichte der<br />
Schweiz vom Zug der Schwyzer nach Faenza<br />
bis zur Schlacht von Marignano geleitet hat.<br />
An diese Zeitspanne unserer Schweizergeschichte<br />
ist zu denken, wenn in diesen Tagen<br />
mit Büchse und Banner gen Bellenz gezogen<br />
wird. Ansonst man die Bedeutung eines eidgenössischen<br />
Schützenfestes 1 auf tessinischem<br />
Boden, 'nicht recht zu verstehen vermag.<br />
Es sind 'blutige Blätter in unserem Geschichtenbuch,<br />
jene von 1403 bis 1515. Beson-<br />
militärische Kraft<br />
ders die letzten Seiten, die von den Mailänder<br />
Feldzügen berichten, zeigen Schweizergeschichte<br />
auch in den dunkelsten Farben.<br />
Aber daraus leuchten doch, wie immer in den<br />
trübsten Zeiten unserer Geschichte, heroische<br />
Momente hervor und der eiserne Wille, seine<br />
Freiheit zu wahren und die natürlichen Grenzen<br />
unseres werdenden Staates zu sichern.<br />
So haben sich Urner und Obwaldner bereits<br />
schon 1403 das Livinental gesichert, sich im<br />
Bleniotal festgesetzt und 1407 zum erstenmal<br />
auf diplomatischem Wege die Hand auf<br />
das Misox und Bellenz gelegt. Wechselvoll<br />
ist das Schicksal der Eidgenossen ennet dem<br />
Gotthard gewesen. Aber der zähe Wille der'<br />
Der Fall Cranmore<br />
Kriminal-Roman von V. Williams.<br />
Copyright 1925 by Georg Müller Verlag A.-G.,<br />
München.<br />
(22. Fortsetzung)<br />
«Letzte Nacht? Unmöglich!»<br />
«Lolotte hat ihn erkannt. Näher heran,<br />
Patron! — Die Frau da am nächsten Tisch<br />
könnt' was hören...»<br />
Boulot schielte vorsichtig nach dem Spiegel.<br />
Das Glas warf die Gestalt einer Frau<br />
zurück, die allein am anstossenden Tisch<br />
sass. Sie sah elend aus, ihr Gesicht war leichenblass<br />
und um die Augen hatte sie dunkle<br />
Ringe. Eine Masse dichtes, rotbraunes<br />
Haar stand um ihren Kopf und war imNakken<br />
in einen Knoten geschlungen. Vor sich<br />
hatte sie eine Tasse Kaffee, die noch unberührt<br />
war. Ohne sich anscheinend um irgend<br />
jemand zu kümmern, starrte sie unbeweglich<br />
ins Leere.<br />
«Lolotte sagt, dass es nicht ganz richtig<br />
mit ihm war,» fuhr Gaston fort. «Sie sprach<br />
ihn an, aber er schnauzte sie ab .und Hess<br />
sie stehen. Sie meint, dass er auf jemand<br />
wartete. Eine Zeitang setzte er sich zu ein<br />
paar Leuten, die sie nicht kannte, aber dann<br />
ging er allein weg.»<br />
«Ist diese Lolotte heut hier?»<br />
«Nein, ein anderer soll uns die Auskunft<br />
bringen...»<br />
Er. stiess Boulot mit dem Ellenbogen an.<br />
Ein junger Mensch mit finniger Haut drängte<br />
sich zwischen den Tischen herum. Plötzlich<br />
Der Vertrag von<br />
Arona vom April 1513, der uns nach einem<br />
kriegerischen Auszug bis Locarno und Varese<br />
endgültig Bellenz sicherte, war die eigentliche<br />
Krönung urnerischer Gotthardpolitik. Der<br />
urnerischen Kämpen und Politiker von damals<br />
sei deshalb heute ehrend gedacht.<br />
Wie Ernst Gagliardi in seinem Buche «Der<br />
Anteil der Schweizer an den italienischen<br />
Kriegen» treffend nachweist, hat der Gotthardpass<br />
in der Entwicklung der Eidgenossenschaft<br />
in den spätem Jahrhunderten für<br />
die verschiedensten Lebensgebiete und Bundesglieder<br />
eine bedeutende Rolle gespielt. Die<br />
Gbtthardsfrasse wurde für die innere Schweiz<br />
der Hauptkanal, durch den die überschüssige<br />
des Landes abgeleitet<br />
wurde. Ueber diese Strasse zogen wohl nach<br />
1250 die als Walser bezeichneten deutschen<br />
Kolonisten aus dem Haslital, um sich im ganzen<br />
Zentrum des Alpenmassivs festzusetzen.<br />
Die Organisation des Transports in Säumeroder<br />
Teilgenossenschaften, in deren Hand<br />
sich die gesamte Warenbeförderung bis nach<br />
Göschenen hinauf befand und an der sich<br />
jedermann beteiligen durfte, erweckte das<br />
Interesse des ganzen Volkes am Gedeihen<br />
des Handels über den Gotthard. Die Sicherung<br />
und Beherrschung des Passverkehrs<br />
nötigte aber die Urner, über das Urserental<br />
hinaus ins Livinental auszugreifen. Der ewige<br />
Bund der drei Länder mit Zürich vom 1. Mai<br />
1351 bedeutete für die Innerschweizer nichts<br />
Hess er den Hut fallen, der unter Gastons<br />
Tisch rollte. Er beugte sich danach und während<br />
er sich wieder aufrichtete, flüsterte er<br />
Gaston zu:<br />
«Levine, zweiter Stock, erste Tür rechts.»<br />
Gaston zahlte und machte Boulot ein Zeichen,<br />
ihm zu folgen.<br />
An der Tür wandte der Franzose sich noch<br />
einmal um und bemerkte, dass das rothaarige<br />
Frauenzimmer, das ihnen zunächst gesessen<br />
hatte, verschwunden war.<br />
XXII.<br />
Bei Levine.<br />
Der Tag war schon angebrochen, als sie<br />
auf die Strasse traten. Das Gewitter hatte<br />
die Luft gereinigt, und ein wolkenloser Himmel<br />
spannte sich über die Riesenstadt.<br />
Schweigend eilten sie durch die engen Gassen<br />
des französischen Viertels.<br />
Nur einmal schwang sich Gaston zu einer<br />
Aeusserung auf.<br />
«Patron,» sagteer, «der, hinter dem wir her<br />
sind, soll mit dem Schiessen schnell bei der<br />
Hand sein. Sie sind doch bewaffnet?»<br />
Boulot klopfte auf seine Brusttasche<br />
«Wahrscheinlich wird er ja noch im Bett<br />
sein,» fuhr der andere fort. «Um die Zeit<br />
verhaftet ihr die Leute ja am liebsten...»<br />
Sie waren in eine lange und schmale<br />
Strasse gekommen, die von verwahrlosten,<br />
schmutzig aussehenden Häusern eingefasst<br />
war.<br />
«Levine ist rechts ganz am Ende,» erklärte<br />
Gaston.<br />
Ein lautes rhythmisches Klopfen tönte<br />
ihnen entgegen, als sie sich dem Haus näherten.<br />
Zwei kurze Schläge, dann ein etwas<br />
längerer. Ohne Unterbrechung -wie eine<br />
Telephonglocke.<br />
« Aber das ist ja bei Levine ! » rief Gaston.<br />
« Sehen Sie, eine Frau...»<br />
Wie auf Verabredung beschleunigten sie<br />
ihre Schritte. An der Tür eines der schmutzigsten<br />
Häuser stand eine Frau und hämmerte<br />
mit dem Klopfer wie wahnsinnig immer<br />
im gleichen Takt...<br />
Sie trug einen langen schwarzen Mantel,<br />
und unter ihrem Hut quoll eine Masse rotbraunen<br />
Haares hervor. Boulot schrie etwas<br />
und fing zu laufen an. Im Augenblick, als<br />
er das Haus erreichte, öffnete sich die Tür<br />
und die Frau verschwand. Es gelang ihm<br />
aber noch, den Fuss dazwischen zu setzen.<br />
Mit einem kräftigen Stoss warf er die Tür zurück<br />
und drang ins Haus.<br />
Ein grosser Mann stürzte halb angezogen<br />
aus einem Zimmer und stellte sich ihnen auf<br />
dem ersten Absatz entgegen.<br />
Der auf ihn gerichtete Lauf eines Brownings<br />
und Boulots hervorgestossener Ruf:<br />
« Zurück da ! Wir sind die Polizei ! » Hessen<br />
ihn schnell jeden Versuch eines Widerstandes<br />
aufgeben. Das Wort «Polizei» hatte eine<br />
magische Wirkung. Das ganze Haus schien<br />
auf einmal lebendig zu werden. Türen wurden<br />
zugeschlagen, und der Klang von Fusstritten<br />
erscholl aus den oberen Regionen.<br />
Aber als die beiden den zweiten Stock erreichten,<br />
war alles wieder mäuschenstill.<br />
Boulot warf sich gegen die erste Tür<br />
rechts. Sie war verschlossen, aber dem Gewicht<br />
der beiden Männer hielt sie nicht<br />
stand und brach krachend ein. Ein Blick<br />
sagte ihnen, was vorgegangen war. Das Bett<br />
war in Unordnung, die Bettücher lagen auf<br />
INSERTIONS-PREIS: Die achtgespaltene 2mm hohe Grondzeile oder,<br />
deren Baum 45 Cts. für die Schweiz; für Anzeigen aus dem Ausland 60 Cts<br />
Grösserc Inserate nach Seitentarif.<br />
Inseratenscttluss 4 Tage vor Erscheinen der (Vnmmem<br />
anderes als die Unterstützung Zürichs in ihrem<br />
Bestreben, sich die obere Leventina und<br />
das' Bedrettotal zu sichern. Ende Februar<br />
•1419, als durch das Wiedererstarken der Visconti<br />
in Mailand der Verlust der eroberten<br />
Rechte im Tessin in Frage stand, überschritten<br />
die Urner und Obwaldner mitten im Winter-<br />
den Gotthard und erwirkten, dass ihnen<br />
die Freiherren von Sax die Schlösser und<br />
die Stadt Bellinzona für 2400 rheinische Gulden<br />
verkauften und am 1. September ein<br />
neues Landrecht mit ihnen beschworen. Damit<br />
gelangten die Urner in den Besitz desjenigen<br />
Punktes, der die untern Ausgänge der<br />
Leventina, des Bleniotales und des Misox und<br />
damit den Zugang zum Nufenen-, Gotthard-,<br />
Lukmanier-, Greina- und St. Bernhardinpass<br />
gleichermassen beherrscht und den Eintritt<br />
in die Lombardei ermöglicht.<br />
Wenn auch die Züge über den Gotthard im<br />
15.. Jahrhundert, von der Besetzung des Livinentales<br />
abgesehen, keine dauernden Ergebnisse<br />
brachten, so ist doch ganz sicher, dass<br />
mit der eingeleiteten Politik der Urner und<br />
durch das Vorschieben der Grenze über den<br />
Hauptkamm der Alpen ein engeres Verhältnis<br />
mit den Volksstaaten im Wallis und in Graubünden<br />
gefunden und damit die Einverleibung<br />
des heutigen Tessin in die Eidgenossenschaft<br />
eingeleitet wurde. Die moderne<br />
Schweiz wäre ohne zielbewusste Strassenpolitik<br />
nicht in den Besitz des tessinischen<br />
Südens und damit nicht zu diesem bedeutenden<br />
Verbindungs- und Durchsgangsland geworden,<br />
als das sie sich heute rühmen kann.<br />
So hat es tatkräftige Strassenpolitik ermöglicht,<br />
dass heute die eidgenössische<br />
Schützenfahne, vom Tessiner Volk stürmisch<br />
bejubelt, in Bellinzona Einzug halten kann.<br />
Und mit ihr die ganze schweizerische Schützenwelt,<br />
die sich auf die Tessinertage freut,<br />
weil sie weiss, dass dort unten das gleiche<br />
Herz für unser Vaterland schlägt und der<br />
schweizerische Staatsgedanke im Tessiner<br />
Völklein ebenso lebendig ist, wie an den Ost-,<br />
West- und Nordmarken unseres Landes.<br />
Und das Fest selbst ? Hat es noch Berechtigung<br />
im Zeitalter des Völkerbundes und des<br />
Pazifismus ? Ja, sofern man einverstanden,<br />
dass Pazifismus nicht gleichbedeutend mit<br />
Wehriosigkeit ist und dass Pazifismus und<br />
Völkerversöhnung eigene Wehrhaftigkeit<br />
nicht ausschliessen. Und Wehrhaftigkeit gehört<br />
zu einem seine Geschicke selbst leiten-*<br />
wollenden Volke.<br />
Dabei wollen wir das eine nicht vergessen:<br />
Der Wille zum Staate beruht in der Erkenntnis,<br />
dass der Staat nicht nur der Wirtschaft<br />
wegen da ist und dass zersetzender Partikularismus<br />
sich einem höheren Staatsinteresse<br />
unterzuordnen hat. Im Volkskörper aufgerichtete<br />
vertikale und horizontale Scheidewände<br />
erschweren, ja verunmöglichen eine<br />
Stärkung des Willens zum Staate.<br />
Drei Kulturen schlagen in Bellinzona zusammen.<br />
Drei Kulturen werden in unserem<br />
Schweizerhause sich gegenseitig bereichern<br />
und befruchten, werden, ohne sich selbst aufzugeben,<br />
den Schweizerstaat zur Heimat aller<br />
ausbauen, sofern das « Sich-nicht-verstehenwollen<br />
» einem aufrichtigen « Sichverstehenwollen<br />
» weicht. Dann weitet sich Heimatliebe<br />
zu Vaterlandsliebe. Dann ist der Staat<br />
der höchsten Opfer wert.<br />
In diesem Sinne entbieten auch wir freundeidgenössischen<br />
Gruss der Feststadt Bellenz<br />
und dem gesamten Tessiner Volk. -t.<br />
«Zur Not der Nebenbahnen».<br />
Zu diesem in Nr. 58 der A.R. erschienenen,<br />
vorweg einige Unstimmigkeiten enthaltenden<br />
Artikel gestatte ich mir die nachfolgenden<br />
Bemerkungen:<br />
Die Mitteilung über die Betriebsrechnung<br />
ist dahingehend zu berichtigen, dass das Jahr<br />
1919, mit einem Ueberschuss der Betriebsausgaben<br />
in Höhe von Fr. 16,256 abgeschlossen<br />
hat. Die Zahlen über Personenfrequenzen<br />
sollen heissen:,, beförderte Personen im Jahre<br />
1919: 181,907; 1928: 402,528.<br />
Richtig ist, dass ganz besonders der Personenverkehr<br />
sich recht erfreulich entwickelt<br />
hat. Diese Tatsache haben wir im Jahresbericht<br />
wie folgt gewürdigt:<br />
« Im Jahre-'1928 sind, trotz relativ ungünstigen<br />
Jahrmarktsfrequenzen infolge Ausbruchs der<br />
Maul- und Klauenseuche, insgesamt 402 528 Personen<br />
gegen 201 676 im letzten Jahre des Dampfbetriebes<br />
befördert worden. Damit überbietet das<br />
Jahr 1928 das Rekordjahr 1927, in dem 389 865<br />
Personen befördert worden sind. Zum erstenmal<br />
seit dem Bestehen der Bahn ist die Personen-j<br />
beförderungsziffer über 400 000 gestiegen, ein un-j<br />
zweideutiges Zeichen dafür, was der elektrische)<br />
Bahnbetrieb aus einer verhältnismässig nicht'<br />
stark bevölkerten Gegend herauszuholen vermag,<br />
wenn der Fahrplan dem Verkehrsbediirfnis angepasst<br />
wird. »<br />
In meinem anlässlich der Jahresversammlung<br />
gehaltenen und der Presse bekanntgege-<br />
dem Boden. Boulot legte die Hand auf die<br />
Matratze; sie war noch warm.<br />
Das Fenster stand weit offen. Es ging auf<br />
ein flaches Dach, von dem man leicht auf ein<br />
weiteres Dach und von da in einen kleinen<br />
Hof kommen konnte. Aus dem Hof führte<br />
ein halboffenes Tor in eine Seitenstrasse.<br />
Eine bequemere Art des Entkommens war<br />
schwer auszudenken.<br />
Mit einem Fluch wandte sich Boulot wieder<br />
dem Zimmer zu.<br />
« Was nun ? » fragte Gaston.<br />
«Der Teufel soll's holen!» brach Boulot<br />
los. « Wieder ist mir die Bestie entkommen.<br />
Wir allein können in dieser Londoner Wildnis<br />
nichts gegen ihn unternehmen. Das ist<br />
Sache der Polizei. Verlieren wir keine Zeit.<br />
Aber das müssen wir feststellen, von wem<br />
er gewarnt wurde. Haben Sie die Frau erkannt,<br />
die den Lärm mit dem Klopfer<br />
machte ? Das verfluchte Mädel war's, die<br />
neben uns im Keller sass...»<br />
« Sie hat die Adresse aufgefangen! Aber<br />
sie kann doch nicht auch aus dem Fenster<br />
gesprungen sein...?!»<br />
« Unmöglich. Wir waren ja fast im selben<br />
Augenblick mit ihr im Haus. Auf der Treppe<br />
müsste ich sie bemerkt haben, das ist mir<br />
ganz gewiss.»<br />
Boulot trat auf den Gang hinaus, wo er<br />
ein altes, dickes Weib und den grossen Mann<br />
in eifrigem Gespräch antraf.<br />
« Ihr da ! » fuhr sie der Franzose an. « Wo<br />
ist das Mädel, das euch herausklopfte, ehe<br />
wir kamen ? »<br />
«Ich weiss nicht.» antwortete die Alte<br />
mürrisch.
enen Referat habe ich u. a. wörtlich gesagt:<br />
Was haben wir uns vor 10 Jahren vom elektrischen<br />
Betrieb der Frauenfeld-Wil-Bahn versprochen<br />
und. wie sieht es nun in der Tat<br />
aus?» —<br />
— und nun die Betriebsrechnungen:<br />
Einnahmen Ausgaben Ueberschuss<br />
1. Jahr 1919 265 343 281600 —16 256<br />
2. » 1920 284 459 348 888 —64 428<br />
3. » 1921 289 674 288 122 1551<br />
4. Jahr 1922 357 537 257 622 99 875<br />
5. » 1923 359 425 266 725 92 700<br />
6. » 1924 385 227 292180 93 047<br />
7. » 1925 341816 261520 80 296<br />
8. » 1926 338 367 257 978 80 388<br />
9. > 1927 352 629 261234 91395<br />
10. » 1928 359 401 259 944 99 457<br />
Aus den Betriebseinnahmen des elektrischen<br />
Betriebes sind aber in den letzten 7 Jahren<br />
noch Kosten gedeckt worden, die aus restierenden<br />
Unterhaltungsarbeiten des vergangenen<br />
Dampfbetriebes stammen.<br />
Es sind folgende ausserordentlichen Ausgaben<br />
notwendig geworden:<br />
1922 Fr. (25 500) *<br />
1923 > (25 000) *<br />
1924<br />
1925<br />
1926<br />
1927<br />
1928<br />
27 538<br />
22 600<br />
27 862<br />
17 605<br />
10 200<br />
Fr. 105 805<br />
* Gedeckt aus Materialerlös.<br />
Für den kommenden aussergewöhnlichen<br />
Unterhalt und besonders die Erneuerungen,<br />
sind bis Ende 1928, wie im Geschäftsbericht<br />
ausgewiesen ist, 83,748.14 Franken reserviert<br />
worden.<br />
Nehmen wir wieder die Eingabe an den<br />
Bund und die Kantone und errechnen wir an<br />
Hand der dort aufgestellten Probe- und Betriebsrechnung<br />
das Resultat in 7 Jahren und<br />
vergleichen wir die erhaltenen Zahlen mit<br />
den tatsächlichen Resultaten, dann bekommen<br />
wir das nächste Bild:<br />
Einnahmen p. J. 368 000 X 7 = 2 576 000 Fr.<br />
Ausgaben p. J. 249 000X7= 1743 000 »<br />
Ueberschuss in 7 Jahren<br />
Dazu nachgeholter Unterhalt:<br />
Rücklagen<br />
833 000 Fr.<br />
In der Tat: 1922—1928 :<br />
Einnahmen<br />
2 494 402 Fr.<br />
Ausgaben 1 857 203 »<br />
637 199 Fr.<br />
105 805 »<br />
83 748 »<br />
Eigentl. Ueberschuss in 7 Jahren 826 752 Fr.<br />
Projekt Fr. 833 000<br />
In der Tat » 826 752<br />
Minder-Einnahmen Fr. 6 248 = minus 0,75%<br />
«Aus den statistischen Ausweisen verdient<br />
ganz besonders die Entwicklung des Personenverkehrs<br />
erwähnt zu werden.<br />
Es sind befördert worden:<br />
1919 181 907 Personen<br />
1920 201 676 »<br />
1921 218156 »<br />
1922 304 944 ><br />
1923 322130 • »<br />
1924 367 967 »<br />
1925 374 249 »<br />
1926 365 336<br />
1927 389 665 »<br />
1928 402 528 ><br />
In meiner damaligen Rechnung (Eingabe<br />
an Bern) habe ich mit einer Mehrfrequenz<br />
von 42 Prozent gerechnet; in der Tat sind es<br />
nun 100 Prozent. Dass die Einnahmen nicht<br />
Schritt gehalten haben mit der Frequenzzunahme,<br />
das ist die Folge der inzwischen<br />
durchgeführten Taxreduktionen (Retourbillettes,<br />
Gesellschaftsbillettes, vermehrte Ausgabe,<br />
von Arbeiterabonnements usw.)<br />
Leider hat sich der Güterverkehr nicht im<br />
gleich günstigen Sinn entwickelt. In der Proiektvorlage<br />
habe ich wörtlich gesagt: «Im<br />
Güterverkehr ist eine Erhöhung der Einnahmen<br />
nicht eingesetzt.» Das war vor 10<br />
« Lügen Sie mich nicht an ! Ich will das<br />
Mädel sehen !»<br />
«Ich schwör's bei Gott, sie ist fortgegangen<br />
...»<br />
« Wie ? Wohin ? »<br />
« Woher soll ich das wissen ? Hab' sie nie<br />
im Leben vorher gesehen. Sie klopft uns ehrliche<br />
Leute mitten in der Nacht aus dem<br />
Bett, und zugleich kommt ihr beide hereingefahren,<br />
und in all dem Wirrwarr hat sie<br />
sich wieder fortgemacht.»<br />
« Das ist nicht wahr! Sie ist hinaufgelaufen,<br />
um den Mann in Nr. 17 zu warnen... ><br />
« Wie kann sie denn hinauf sein,» mischte<br />
sich nun der grosse Mann ein, «wenn Ihr<br />
die Stiege die ganze Zeit unter den Augen<br />
gehabt habt! Ich kenn das Mädel nicht und<br />
weiss so wenig wie ihr, was aus ihr geworden<br />
ist. Wenn sie den andern gewarnt hätt\<br />
würd' ich's sagen, hätt' ja doch keinen Sinn,<br />
euch was zu verschweigen...»<br />
« War sie schon früher einmal hier ? »<br />
« Glaub nicht. ><br />
« Und was ist's mit dem Mann ? »<br />
« Er kam vorige Nacht und verlangte ein<br />
Zimmer...»<br />
« Wie sah er aus ? »<br />
« Grosser Kerl, blass, redete wie ein Amerikaner<br />
...»<br />
« Kannten Sie ihn von früher her ? »<br />
« Der Blitz soll mich erschlagen, wenn ich<br />
ihn schon einmal gesehen hab. »<br />
tNamen gab er natürlich keinen an? »<br />
Jahren. Ueber die Entwicklung und die Aussichten<br />
für den Lastenverkehr — im Zeichen<br />
der Automobilkonkurrenz — habe ich mich<br />
beteits in den Jahren 1924 und 1926 anlässlich<br />
Behandlung des Projektes über die Murgtalautomobilgenossenschaft<br />
(M.A.G.) und im Jubiläumsbericht<br />
1926 ausführlich geäussert.<br />
Ich glaube deshalb für heute auf dieses an<br />
und für sich sehr bedeutungsvolle Kapitel<br />
nicht näher eintreten zu müssen.<br />
Soviel über den Betrieb, wie er in Aussicht<br />
gestellt wurde und wie er sich in der Tat<br />
entwickelt hat.» —<br />
— «Die Betriebsresultate können als befriedigend<br />
bezeichnet werden. Nicht ganz so<br />
steht es im Finanziellen. Der Bund verlangt<br />
auch heute noch 5 Prozent von uns, 300,000<br />
Franken hat der Bund s. Z. den Kantonen<br />
zur alleinigen Tragung überbunden und obendrein<br />
müssen die Gemeinden die Verzinsung<br />
und Amortisation des Bundesanteiles garantieren.<br />
55,000 Franken müssen wir allem<br />
vorweg nach Bern schicken. Und damals<br />
haben wir — die eidg. Expertenkommission<br />
war ja noch viel pessimistischer eingestellt<br />
als unsere Schwarzseher — mit einem Ueberschuss<br />
gerechnet, der knapp ausreichen<br />
könnte zur Versinsung des Elektrifikationsdarlehens<br />
zum gesetzlichen Mindestzinsfuss.<br />
Trotzdem die Resultate zeigen, dass ein<br />
Mehreres nicht wohl möglich sein kann und<br />
die Verhältnisse auf dem Geldmarkte sich<br />
ganz wesentlich auf die günstige Seite<br />
verändert haben, müssen wir dem Bund immer<br />
noch 5prozentige Annuitäten leisten.<br />
Unter diesen Umständen dürfte es im Falle<br />
der Frauenfeld-Wil-Bahn nicht leicht sein,<br />
Gewichtiges zu finden, das auch heute noch<br />
Anspruch erheben dürfte, unter die Ueberschrift<br />
«Unterstützung» wie diese durch den<br />
Titel des Bundesgesetzes vom 2. Oktober<br />
1919 in Aussicht gestellt ist, gesetzt zu werden.»<br />
—<br />
— «Wie Sie aus den <strong>Zeitung</strong>en entnehmen<br />
konnten, sind den Schweizerischen Bundesbahnen<br />
35 000 000 Fr. zu vergüten für ausserordentliche<br />
Leistungen in der Nachkriegszeit.<br />
In unserem Verband hat man die Frage der<br />
«Rückerstattungen» ebenfalls besprochen und<br />
sehr eingehend behandelt. Nationalrat Gnägi<br />
wird die Frage der Rückerstattungen an die<br />
Privatbahnen in der Bundesversammlung<br />
vertreten und wie Sie wissen, haben auch<br />
thurgauiscbe und st. gallische Mitglieder der<br />
Bundesversammlung die einleitende Aktion<br />
in verdankenswerter Weise unterstützt. Hoffen<br />
wir von der «Politik», die hier das letzte<br />
Wort sprechen wird, das Beste.»<br />
Meine Ausführungen habe ich unter dem<br />
Titel «Finanzielles» mit den folgenden Worten<br />
geschlossen:<br />
«Den damals grosszügigen, keine Opfer<br />
scheuenden Geldgebern aber, den Kantonen<br />
und Gemeinden, möchte ich nur wünschen,<br />
dass die Zeit nicht mehr fern liegt, wo Bund,<br />
Kantone und Gemeinden gleichgestellt sein<br />
werden, so, wie es der Gesetzgeber nicht<br />
anders denken konnte, als er das Unterstützungsgesetz<br />
vom Jahr 1919 bearbeitet hat.<br />
Und der Bahn sollte es endlich auch durch<br />
die Bestimmungen des Vertrages ermöglicht<br />
sein, die Anlagen und Einrichtungen so zu unterhalten<br />
und instand zu stellen, wie es nach<br />
Gesetz verlangt ist, damit die Bahn ohne<br />
Hilfe auch weiterhin bestehen kann.»<br />
Die ausserordentlich schweren — kaufmännisch<br />
betrachtet einfach nicht tragbaren<br />
— Finanzlasten der Frauenfeld-Wil-Bahn<br />
sind in erster Linie bedingt worden durch die<br />
in die kostspieligste Nachkriegszeit gefallene<br />
Elektrifizierung. Ueber 800 000 Franken betragen<br />
diese die Bahnrechnung heute erdrükkend<br />
belastenden ausserordentlichen Mehr-<br />
« Nein. »<br />
Von der Strasse her kam ein Klopfen, und<br />
das Paar verzog sich nach unten. Boulot<br />
blieb in Gedanken versunken in dem Gang<br />
stehen. Dann wandte er sich an Gaston.<br />
« Lieber Freund, » sagte er, « mit dem alten<br />
Boulot ist's aus. Ich hab einen taktischen<br />
Fehler gemacht, den nur ein (glücklicher Zufall<br />
wieder auswetzen kann. Als wir ins<br />
Haus kamen, hätten wir unsere Kräfte verteilen,<br />
müssen. Ich nach dem Mann oben<br />
und Sie nach dem rothaarigen Mädel...»<br />
« Ich seh noch immer nicht ein...»<br />
« Dummkopf, ihr Klopfen war ein Alarmsignal,<br />
das sie, weiss Gott wann, unter sich<br />
ausgemacht hatten. Zwei kurze Schläge und<br />
ein langer. Natürlich brauchte sie sich dann<br />
nicht länger hier aufzuhalten. Sie wusste,<br />
dass ihre Warnung verstanden worden war,<br />
und ging in aller Gemütsruhe fort... Himmelkreuzteufelnocheinmal...!!!»<br />
Er fuhr mit der Hand in die Innentasche<br />
und zog ein winziges Wattebäuschchen hervor.<br />
Darin befand sich das einzelne, lange<br />
rotbraune Haar, das er von Carmen Cranmores<br />
Diamantbrosche abgelöst hatte. Er<br />
legte es auf seine Hand und Üess die Sonne<br />
darauf fallen.<br />
«Mit welchem Teil des Verbrechens mag<br />
das in Zusammenhang stehen ? murmelte er<br />
nachdenklich.<br />
(Fortsetzung folgt.)<br />
AUTOMOBIL-REVUE <strong>1929</strong> - N°tt<br />
kosten. Aus diesem Grunde kann ich es nicht<br />
verstehen, dass der verehrte Herr Einsender<br />
ausgerechnet die an sich gewiss erfreulichen<br />
Betriebsresultate der Frauenfeld-Wil-Bahn<br />
herausgreift, um damit das gestellte Begehren<br />
der Privatbahnen betreffend Rückerstattung<br />
eines Teils der ausserordentlichen<br />
Kriegs- und Nachkriegslasten als «unbegreiflich»<br />
zu taxieren.<br />
Frauenfeld, 6. Juli <strong>1929</strong>. H. Hürlimann.<br />
üus «E«sn Manlonen<br />
Das Berner Automobilamt gibt in Verkehrskreisen<br />
viel zu besprechen. Die Regierung<br />
hat kürzlich eine Ausschreibung vorgenommen,<br />
die nach allgemeinem Empfinden<br />
der interessierten Kreise vorwiegend auf die<br />
Akademiker zugespitzt ist und es den praktischen<br />
Verkehrsfachleuten nicht ermöglicht,<br />
ihre Meldung einzureichen. In einer soeben<br />
von sämtlichen kantonalen Verbänden vertretenen<br />
Zusammenkunft wurde eine Eingabe<br />
an den Regierungsrat beschlossen und<br />
derselbe eingeladen, eine erweiterte Ausschreibung<br />
zu wiederholen, damit sich auch<br />
die wirklichen Verkehrspraktiker melden können.<br />
Die Automobilisten, Lastwagenbesitzer,<br />
Motorradfahrer und Radfahrer sind der Auffassung,<br />
dass an die Spitze des Amtes ein<br />
Mann gehöre, der Automobil, Motorrad und<br />
Fahrrad gründlich kennt und vor allem praktisch<br />
mit dem Verkehrswesen zu tun hatte.<br />
A<br />
Der Schaffhauser Autobusbetrieb ist nunmehr<br />
durch Beschluss des Stadtrates zur<br />
dauernden Institution geworden. Wir haben<br />
seinerzeit über den ausführlichen Rapport<br />
des Kleinen Stadtrates berichtet, in welchem<br />
die Behörde die sorgfältigen Erwägungen,<br />
welche sie für die Beibehaltung des Omnibusdienstes<br />
bewogen, bekanntgab. Das Plenum<br />
des Rates hat in seiner letzten Sitzung<br />
mit Einstimmigkeit den Anträger zugestimmt.<br />
Schaffhausen hat damit erfreulicherweise den<br />
umgekehrten Weg eingeschlagen, indem es<br />
nun endgültig auf eine unrentable Strassenbahnlinie<br />
verzichtet und den Autobus an<br />
seine Stelle setzt, während man bei anderen<br />
Gemeindeverwaltungen der Schweiz sich<br />
einfach vom Tram nicht trennen kann und<br />
sogar Stetsfort neue Linien projektiert! z.<br />
s»<br />
Bergrennen von Escrinet. Das bei prächtigem<br />
Wetter reibungslos abgewickelte Rennen<br />
sah Simson auf Bugatti mit 6' 527s" als<br />
absoluten Sieger. Er stellte einen neuen<br />
Streckenrekord auf.<br />
In Monza wird neben dem Grand Prix<br />
d'Europe, der nach der erfolgten Verschiebung<br />
nunmehr für den 15. September auf<br />
dem Programm steht, ein zweites Rennen,<br />
ein sogenannter «Preis des Autodroms von<br />
Monza» am 14. September ausgefahren.<br />
Das Cortina-Bergrennen. Auf der sehr<br />
schwierigen Bergstrasse, die von Cortina<br />
d'Ampezzo nach dem Passo Tre Croci führt,<br />
wurde am Dienstag, im Verlaufe eines Automobil-Meetings,<br />
ein über acht Kilometer führendes<br />
Rennen ausgetragen. Die H Konkurrenten<br />
hatten einen Höhenunterschied von<br />
555 Meter zu bezwingen. Vier Fahrer gaben<br />
auf. Vonwiler auf Bugatti wurde in einer<br />
Kurve aus der Strecke geschleudert, ohne sich<br />
jedoch zu verletzen. Das Rennen wurde von<br />
Zironda auf Derby in 9' 15" gewonnen<br />
(Stundenmittel 51,854 km).<br />
Preis von Dieppe. Als Abschluss des automobilsportlichen<br />
Meetings von Dieppe gelangte<br />
letzten Sonntag der Preis der Stadt<br />
Dieppe zum' Austrag. Die beste Zeit des Tages<br />
fuhr Dreyfus auf Bugatti mit einem Stundenmittel<br />
von 113,089 km. Dreyfus holte sich<br />
auch den Speziaipreis für die schnellste<br />
Runde. Resultate :<br />
Rennwagen (200 km), bis 2000 ccm: 1. Dreyfus<br />
(Bugatti), 1 • 46 • 54,4, 2. du Pouget (Bugatti), 1:<br />
47:47; 3. de l'Epee (Bugatti), 1.50-11.8. — Bis<br />
1500 ccm: 1. Gaupillat (Bugatti), 2 :06:55,2; 2.<br />
Delbos (Bugatti), 2:07:53,2. — Bis 1100 ccm:<br />
1. Scaron (Amilcar). 2:01-28,8.<br />
Dreiräder bis 1100 ccm: 1. Dhome (Darmont-<br />
Morgan), 1:14:36,8 (97,2); 2. Raymond (Darmont),<br />
1 • 26 : 57<br />
500 Kilometer in der Stunde! Der Ehrgeiz<br />
lässt keine Ruhe... Nunmehr soll in London<br />
bereits ein neuer Weltrekord-Rennwagen<br />
nach den Plänen von Louis Coatalen konstruiert<br />
werden. Das neue Rennungetüm ist<br />
in den Sunbeam-Werken in Arbeit und erfordert<br />
nicht weniger als 25,000 Pfund Sterling.<br />
Man denkt mit dieser Type die 500-Kilometer-Marke<br />
zu erreichen. Theoretisch ist diese<br />
Geschwindigkeit wohl möglich, aber man hat<br />
in der Kalkulation einen grundlegenden Faktor<br />
vergessen : den Menschen. Wird ein Fahrer<br />
bei 500 Kilometern einen Wagen noch beherrschen<br />
können ? Nach den erst kürzlich<br />
in der «A.-R.» veröffentlichten Aussagen von<br />
Sir Segrave ist es ein Ding der Unmöglichkeit.<br />
Das Spiel mit Menschenleben geht weiter...<br />
Die Coppa Schneider, die am 7. September<br />
auf der Insel Wight ausgetragen wird, hat dem<br />
italienischen Automobilclub Anlass gegeben,<br />
eine Fahrt von hundert ausgesuchten italienischen<br />
Automobilen zu veranstalten, die<br />
über den Mont Cenis nach Paris und von<br />
dort nach dem Pas de Calais gehen wird,<br />
wo die Wagen binnen zwei Tagen nach Dover<br />
übergesetzt werden sollen. «Eine tour de<br />
force,» Versicherte dieser Tage der Präsident<br />
des R. A. C. I. einem Interviewer, «denn<br />
ich kann es aus persönlicher Erfahrung bezeugen,<br />
dass die wenigen 10 Kilometer, die<br />
England vom Festland trennen, für die Kontinentalen<br />
einen wahren Abgrund bedeuten.<br />
Als ich mich vor Jahren mit meinem Auto<br />
nach London begeben wollte, musste ich fünf<br />
Wochen warten, bis ich ein Schiff für den<br />
Transport nach Calais fand.» Eine andere<br />
Kraftleistung sei gewesen, für die ungefähr<br />
Die Bergstrecke Puschlav—Bernina, Scharupiatz des Bernina-Bergrennens, welches im Mittelpunkt der<br />
St. Moritzer-Automobilwoche steht.<br />
Leon Duray, einer der bekanntesten amerikanischen<br />
Rennfahrer und Rekordhalter der<br />
schnellsten Runde von Indianapolis, hält sich<br />
gegenwärtig in Europa auf. Der Amerikaner<br />
besuchte letzten Sonntag das 24-Stunden-<br />
Rennen von Spa. Bei seinem «Reisegepäck»<br />
befinden sich nicht weniger als drei Rennwagen.<br />
Duräy wird in Montlhery einige Rekorde<br />
in Angriff nehmen und sich ausserdem<br />
an verschiedenen internationalen Rennen beteiligen.<br />
— What about the Klausen ?<br />
Neue Rekorde. In Montlhery sind mit einem<br />
500-ccm-Graham-Paige, der von den<br />
Fahrern Marendaz, Forest und Ashby geführt<br />
wurde, folgende Rekorde aufgestellt<br />
worden:<br />
4000. km: 43 h 42' 34" 49/100. Stundenmittel:<br />
91 km 513 m.<br />
5000 km: 53 h 44' 21" 44/100. Stundenmittel:<br />
93 km 42 m.<br />
'4000 Meilen: 66 h 23' 31" 92/100. Stundenmittel:<br />
60 Meilen 24.<br />
5000 Meilen: 80 h 24' 30" 21/100. Stundenmittel:<br />
62 Meilen 18.<br />
400 Teilnehmer längs der Küste der Insel Unterkunft<br />
und Beköstigung zu erlangen, denn<br />
weit über eine Million Menschen würden dort<br />
zu der Coppa zusammentreffen. Man sehe<br />
auch voraus, dass wenigstens 1Q00 Flugzeuge<br />
und Lenkballons Besucher aus allen Teilen<br />
der Welt zusammenbringen werden. Man<br />
habe sich u. a. damit geholfen, dass jeder<br />
Wagen für 24 Stunden Proviant mitnehmen<br />
muss und dass nicht eine Küstenstadt, sondern<br />
London das Quartier der ExDedition<br />
ist. Am Wettfliegen beteiligen sich neben<br />
den Engländern auch noch die Italiener, die<br />
Franzosen und die Amerikaner, während die<br />
Deutschen nach längern Unterhandlungen<br />
sich zurückgezogen hätten. Der Zweck der<br />
Autokarawane sei, den um die Coppa kämpfenden<br />
italienischen Fliegern das Gefühl zu<br />
geben, dass sie von Freunden aus dem Vaterland<br />
umgeben seien und dass Italien von<br />
ihnen den Sieg im Wettbewerb erwarte. Bei<br />
der Rückreise wird sich die Karawane in Paris<br />
auflösen.<br />
H
IM —<br />
Circuit von Piemont.<br />
Das auf der Piemonteser Rundstrecke ausgefahrene<br />
Rennen wurde von Morandi auf<br />
O. M. klar gewonnen. Die Konkurrenten<br />
hatten zehn Runden des 25 Kilometer langen<br />
Circuit zurückzulegen. In den ersten Runden<br />
lag der<br />
Schweizer Caflisch auf Mercedes<br />
hart hinter dem führenden O. M.-Wagen. Er<br />
wurde aber von d'Ippolito auf Alfa Romeo<br />
rom zweiten Platz abgedrängt und landete<br />
einen sicheren dritten Platz des Gesamtklassements.<br />
Seine Klasse entschied er für sich.<br />
Die schnellste Runde fuhr Morandi mit einem<br />
Stundenmittel von 86,6 km. Hier die Resultat©<br />
:<br />
Gesamtklassement: 1. Morandi (OM.) 2:54.10<br />
(85,955 km/Std.); 2. D'Ippolito (Alfa Romeo)<br />
2:56:02; 3. Caflisch (Mercedes) 2:58:35; 4. Sirignano<br />
(Alfa Romeo) 3:05:30; 5. Perretti (OM.) 3:14:06;<br />
6. Rosa (OM.) 3:18:19,8; 7. Glaves (Bugatti)<br />
3-21:02,8; 8. N'appo (Alfa Romeo) 3:37:38,4; 9. Fagioli<br />
(Salmson), 3:42:45,4; 10. Femiano (Alfa Romeo)<br />
3:46:12,4.<br />
Grand Prix de la Marne.<br />
Der am letzten Sonntag auf dem acht Kilometer<br />
langen Circuit vor den Toren der<br />
Stadt Reims ausgetragene Preis erzielte einen<br />
vollen sportlichen Erfolg. Die Veranstaltung<br />
war den drei Rennwagenklassen 1100<br />
ccm, 1500 ccm und über zwei Liter Zylinderinhalt<br />
offen. Die Konkurrenten der ersten<br />
Kategorie hatten ein© Distanz von 120 km,<br />
d. h. 15 Runden, zu absolvieren. Sie starteten<br />
am Morgen. Hier gewann Giraud auf<br />
Salmson. Am Nachmittag fand das Rennen<br />
der beiden andern Kategorien über 400 km,<br />
& h. 50 Runden, statt. Auf den Ausgang des<br />
iRennens, das letztes Jahr Chiron auf einem<br />
1500-ccm-Buigatti mit dem Rekord-Stundenmittel<br />
von 132,750 km gewonnen hatte<br />
'(schnellste Runde 146,938 Stundenkilometer),<br />
•war man äusserst gespannt. Trotz Zündungsdefekten<br />
gelang es Etancelin auf Bugatti, das<br />
Rennen für sich zu entscheiden. Etancelin<br />
'ging schon 1927 aus dieser, zu den grössten<br />
Schnelligkeitsprüfungen Frankreichs zählenivV<br />
Veranstaltung als Sieger hervor. Resultate<br />
:<br />
2 Liter (400 km): 1. Etancelin (Bugatti), 2 h<br />
54' 14" %; 2. Zanelli (Bugatti), 2 h 55' 50" %;<br />
3. Lehoux (Bugatti), 3 hl' 53" %; 4. Gauthier<br />
(Bugatti), 3 h 14' 3" %; 5. Cadet (Bugatti), 3 Touren;<br />
6. Mme Derancourt (Bugatti), 5 Touren<br />
1500 ccm (400 km): 1. Tersen (Bugatti), 3 h<br />
38' 24" %; 2. Tedaldi (Bugatti), 6 Touren.<br />
1100 ccm (120 km): 1. Giraud (Salmson) 56'<br />
13" %; 2. Dupont (Amilcar), 58' 22" %; 3. Namon<br />
(Salmson), 59' 36" %; 4. Fontaine (Amilcar),<br />
1 Tour; 5. Vinatier (Rosengait 750 ccm); 6. Mme<br />
Violette Morris (B.N.G.).<br />
VII. Internationales<br />
Klausenrennen <strong>1929</strong>.<br />
In wenigen Tagen werden nun auch in den<br />
Personenwagen der Schweizerischen Bundesbahnen<br />
kleine Plakate mit dem bekannten<br />
C'W von Coulon für das grosse, international©<br />
Bergrennen werben. Im weiteren hat<br />
sich die Betriebsdirektion bereit erklärt, dieses<br />
Jahr zwei Extrazüge von Zürich aus zu<br />
führen. Der erste verlässt Zürich am Samstag<br />
abend ca: 23.30 Uhr und erreicht Linthal<br />
morgens ca. 1.45 Uhr, während der zweite<br />
Sonntag morgen ca. um 4.30 Uhr abgeht und<br />
1&. um 6.30 Uhr seinen Bestimmungsort erreicht.<br />
Es verbleiben demnach auch den Benutzern<br />
des späteren Zuges immer noch volle<br />
drei Stunden, um irgendwo längs der Rennstrecke<br />
Auftsellung nehmen zu können.<br />
Zur teilweisen Deckung der enormen Ausgaben<br />
werden auch dieses Jahr wieder Eintrittskarten<br />
für Fahrzeuge und Zuschauer<br />
verkauft, die für beide Renntage gültig sind.<br />
Der Tarif sieht folgende Abstufungen vor:<br />
Fahrräder Fr. 1.—<br />
Motorräder<br />
» io.<br />
Motorräder mit Seitenwagen » 13.—<br />
Autos, Zwei- und Dreiplätzer » 15.—<br />
Autos, vier und mehr Plätze » 20.<br />
Von den Zuschauern wird Fr. 1.— pro Person<br />
erhoben. Die nämliche Taxe ist auch von<br />
den Insassen der Fahrzeuge zu entrichten.<br />
De r farbige Pliant mit Illustrationen der<br />
Rennstrecke und einer Zusammenstellung<br />
aller für Konkurrenten wünschenswerten<br />
Angaben ist an alle Rennlizenzinhaber des<br />
Auslandes versandt worden. Der Erfolg war<br />
überraschend, indem seither täglich eine<br />
Reihe von Anfragen aus aller Herren Länder<br />
eingehen, so dass den Organisatoren schon<br />
heute um die Internationalität der Beteiligung<br />
nicht mehr bange zu sein braucht.<br />
Das unermüdliche Preiskomitee wurde<br />
durch die Automobilwerkstätte Orion, Zürich,<br />
welche bekanntlich den Grossen Bergpreis<br />
stiftet, mit der Mitteilung überrascht, sie<br />
werde die Gabe nicht in der ausschliesslichen<br />
Form einer Coupe überreichen, sondern<br />
für den Preis selbst Fr. 2000.— aufwenden<br />
^d demselben eine Barspende von 2000<br />
tranken beifügen. Da bereits auch weitere<br />
Speziaipreise für den Klausensieger gezeichnet<br />
worden sind, winken dem erfolgreichen<br />
Konkurrenten, sofern er den bisherigen Rekord<br />
noch zu verbessern vermag, Preise im<br />
Gesamtwert von rund 8000 Schweizer Fran-<br />
ken. Wie gross das Interesse an der bedeutendsten<br />
automobilsportlichen Veranstaltung<br />
des Jahres überall ist, beweist schon der erfreuliche<br />
Umstand, dass das Gabenkomitee<br />
bereits über Preise und Barmittel im Betrage<br />
von über Fr. 29,000.— verfügt und<br />
weitere Zeichnungen von ansehnlichen Mitteln<br />
noch in Aussicht stehen.<br />
Es sind, wie in den Vorjahren, drei offizielle<br />
Trainingstage festgesetzt worden, an<br />
welchen zu folgenden Zeiten trainiert werden<br />
darf: Mittwoch, den 14. August, von 5—9<br />
Uhr und 18 bis 21 Uhr; Donnerstag, den 15.<br />
August, von 5—9 Uhr und 18 bis 21 Uhr;<br />
Freitag, den 16. August, von 5—9 Uhr.<br />
Es ist demnach den Teilnehmern unter<br />
Assistenz des Organisationskomitees reichlich<br />
Zeit geboten, um sich mit der äusserst<br />
interessanten Strecke, deren weiterer Ausbau<br />
bereits an die Hand genommen worden<br />
ist, vertraut zu machen.<br />
Acht Nationen<br />
auf dem Nürburgring.<br />
Nächsten Sonntag starten auf Deutschlands<br />
grösster Rundstrecke nicht weniger<br />
als acht Länder um den Grossen Preis der<br />
Nationen. Das Rennen führt über die Gesamtstrecke<br />
des Nürburgrings mit seinen 170<br />
Kurven und seinen starken Höhenunterschieden.<br />
Es besitzt jetzt von allen Saisonveranstaltungen<br />
wohl internationalsten<br />
Charakter. 13 Wagenmarken, Alfa Romeo,<br />
Amilcar, Bugatti, D. K. W., Fiat,, Hanomag,<br />
Imperia, Lombard, Maserati, Mercedes-<br />
Ermüden Sie Ihren Körper nicht beim<br />
Fahren. - Rüsten Sie Ihren Wagen<br />
mit dem elastischen Firestone-Reifen<br />
aus, der alle Stösse und Schläge der<br />
schlechten Strasse absorbiert.<br />
Firestone-Reifen haben sich speziell<br />
im gebirgigen Gelände bewährt, wo<br />
Steigung und abschüssige Strasse<br />
eine widerstandsfähige, mit griffigem<br />
Gleitschutzprofil versehene Lauffläche,<br />
die für Ihre persönliche Sicherheit<br />
bürgt, bedingen.<br />
Au 1 umUl>lL,-l\L. v<br />
Der Grosse 24-Stunden-Preis von Belgien: Benoist und Marinoin, die prächtigen Alfa-Romeo-Fahrer nach ihrem Siege (links) u. in voller Fahrt (rechts).<br />
Benz, Salmson, Talbot und die tschechischen<br />
« Z »-Wagen liegen im Treffen.<br />
Von den 41 startenden Fahrern sind 21<br />
Ausländer, nämlich : 1 Belgier, 1 Estländer,<br />
5 Franzosen, 7 Italiener, 1 Schweizer — es<br />
ist der Luganese<br />
Mario Lepori auf Bugatti<br />
— und sechs Tschechen. Ein Resultat, das<br />
der viel bejammerten Rennmüdigkeit wahrlich<br />
Hohn spricht! Nachstehend die offizielle<br />
Liste der Konkurrenten :<br />
Caracciola, Berlin<br />
Kimpel, Ludwigshafen<br />
Klimberg, Reval<br />
Spandel, Nürnberg<br />
Momberger, Frankfurt<br />
Rosenstein, Stuttgart<br />
Mercedes, Kompr.<br />
Mercedes, Kompr.<br />
Renault o. Kompr.<br />
Mercedes, Kompr.<br />
Mercedes, Kompr.<br />
Mercedes, Kompr.<br />
1500—3000 ccm :<br />
Hittmarm, Brunn Bugatti, Kompr.<br />
v. Kalnein, Schi. Domrtau Bugatti, Kompr.<br />
Philippe, Paris Bugatti, Kompr.<br />
Bouriat<br />
Bugatti, Kompr.<br />
Lepori, Lugano Bugatti, Kompr.<br />
Chiron, Paris<br />
Bugatti, Kompr.<br />
zu Hohenloho-Jagstberg,<br />
Bartenstein Bugatti, Kompr.<br />
de Sterlich<br />
Maserati, Kompr.<br />
Sartorio, Turin Alfa Romeo, Kompr.<br />
750—1500 ccm :<br />
Burggaller, Berlin Bugatti, Kompr.<br />
Macher<br />
Simons<br />
Mayer<br />
Buthenuth, Hannover<br />
Haeberle<br />
Kersting, Bremen<br />
Prochaska<br />
Flieger<br />
WMM®<br />
Ueber 3000 ccm:<br />
D. K. W.-Zweitakt<br />
D. K. W.-Zweitakt<br />
D. K. W.-Zweitakt<br />
Hanomag, Kompr.<br />
Hanomag, Kompr.<br />
Bugatti, Kompr.<br />
« Z » 4 V, Kompr.<br />
« Z » 4 V, Kompr.<br />
« Z » 6 V., m. 2 Kompr.<br />
Firestone-Reifen und gute Bremsen schützen Sie!<br />
Lassen Sie sich heute noch den<br />
Firestone-Gum-Dipped- Reifen, den<br />
sichersten und dauerhaftesten der<br />
Welt, zeigen.<br />
Karger<br />
Urban-Emmerich, Prag<br />
Berlin, Berlin<br />
Schulze<br />
Seibel, Diez. a. L.<br />
Broschek, Köln<br />
Andre, Namur (Belgien)<br />
Marret, Nizza<br />
Varzi, Mailand<br />
Pirola, Mailand<br />
Ruggeri<br />
Birven, Köln<br />
Stoll, Berlin<br />
Scholl, Berlin<br />
« Z » 6 V., m. 2 Kompr,<br />
Talbot, Kompr.<br />
Lombard, Kompr,<br />
Bugatti, Kompr.<br />
Bugatti, Kompr.<br />
Amilcar, Kompr.<br />
Bugatti, Kompr.<br />
Salmson, Kompr.<br />
Alfa Romeo, Kompr.<br />
Alfa Romeo, Kompr.<br />
Maserati, Kompr.<br />
Imperia, o. Kompr.<br />
Fiat, o. Kompr.<br />
Amilcar, Kompr.<br />
Das Training<br />
befindet sich, währenddem unsere <strong>Zeitung</strong><br />
erscheint, in vollem Gang. Schon vor dem<br />
ersten offiziellen Trainingstag, am Mittwoch,<br />
waren zahlreiche ausländische Fahrer eingetroffen.<br />
Als einer der ersten erprobte der<br />
Schweizer Lepori seinen Bugatti. Neben Caracciola<br />
erregt Chiron mit seinem schnellen<br />
Bugatti Aufsehen. In der Mannschaft des<br />
D.K.W.-Teams ist in letzter Stunde insofern<br />
eine Aenderung eingetreten, als Mayer an<br />
Stelle von Oesterreicher den dritten D.K.W.-<br />
Wagen starten soll.<br />
Wer wird siegen ?<br />
Ettore Bugatti, der geniale Molsheimer<br />
Konstrukteur, hat nach der ehrenvollen Niederlage<br />
durch die Mercedes-Mannschaft 1928<br />
den Nürburgring mit den Worten verlassen:<br />
«A la prochaine!» Der nächste Sonntag soll<br />
die angekündigte Revanche bringen. Dem<br />
Favoriten Caracciola steht der. gefürchtet©<br />
Chiron gegenüber. Aber noch eine dritte*<br />
Marke wird ihr gewichtiges Wort mitreden;!<br />
Alfa Romeo, der Sieger zahlreicher inter*<br />
nationaler Rennen dieser Saison. Kein geringerer<br />
als Varzi, der am Königspreis von«<br />
Rom einen Divo hinter sich wies, ist gemeldet.<br />
Neben diesem gewaltigen Dreikampf<br />
wird das Rennen der Zweitaktmotoren<br />
D. K. W.- und «Z »-Wagen mit besonderem'<br />
Interesse erwartet. V.<br />
T. C. S.-Hilfsdienst<br />
in der ganzen Schweiz.<br />
Eröffnung der Dienststrecke Basel-Brugg.<br />
Der vom Schweizerischen Touring-Club<br />
lancierte Strassenhilfsdienst nimmt immer<br />
grössere Dimensionen an. So ist nun auch<br />
der Abschnitt Basel-Brugg in den Dienstrayon<br />
einbezogen worden. Der Streckendienst<br />
wurde in Gegenwart von Generalsekretär<br />
Quinclet eröffnet. Der Beamte, dem<br />
die Hilfeleistung für diesen Abschnitt anvertraut<br />
wurde, ist Herr Handschin. Eine zeremonielle<br />
Würdigung der Eröffnung erfolgt<br />
nach Rückkehr des Präsidenten und Vizepräsidenten<br />
der Sektion Basel, die gegen-,<br />
wärtig in den Ferien weilen.<br />
Für nächste Woche ist der Dienstbeginn<br />
auf der Strecke Olten-Zürich anberaumt. Damit<br />
funktioniert der T. C. S.-Hilfsdienst auf<br />
der ganzen langen Verkehrsader Zürich-<br />
Bern-Genf. Die Tätigkeit der Beamten auf<br />
den in Betrieb befindlichen Strecken ist von<br />
schönstem Erfolg begleitet. Die Patrouillen<br />
werden täglich in Anspruch genommen. Das<br />
nächste Jahr soll der Hilfsbereitschaftsdienst<br />
besonders auf den Alpenstrassen ausgebaut<br />
werden. Am Gotthard verkehrt, wie wir<br />
berichteten, bereits ein Beamter.<br />
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St. Gallen<br />
Uri<br />
Zürich<br />
Zürich<br />
Kanton<br />
Liechtenstein<br />
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Frick<br />
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Domdidlet<br />
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N° 60 - <strong>1929</strong><br />
AUTOMOBIL-REVUE<br />
Die Schweizer<br />
an der Alpenfahrt.<br />
Während die Nennungen Deutschlands, Italiens<br />
und Oesterreichs bereits in schöner<br />
Zahl vorliegen, ist die Beteiligung der<br />
Schweizer in geheimnisvolles Dunkel gehüllt.<br />
Nun, man ist's sich's ja nicht anders gewohnt.<br />
Die schweizerische Presse ist schon<br />
letztes Jahr vor der Alpenfahrt nicht verwöhnt<br />
worden. Es kann daher nicht wundern,<br />
dass man den ersten Bericht über die<br />
Beteiligung der Schweiz auf inoffiziellem<br />
Wege vernehmen muss. Die tessinische<br />
Presse meldet die Einschreibung von Herbert<br />
Rüedi auf Lancia. Eine telephonische<br />
Erkundigung in Genf hat ergeben, dass die,<br />
Meldung tatsächlich erfolgt ist. Herr Rüedi<br />
kann allerdings das schöne Lied singen: «Ich<br />
bin allein auf weiter Flur.» Bis heute liegt<br />
sage und schreibe nur diese einzige schweizerische<br />
Nennung vor. Die Tessiner Blätter<br />
behaupten zwar, dass auch ein bekannter<br />
Luzerner Ford-Fahrer und der Genfer<br />
Schiaden genannt hätten — offiziell besitzen<br />
wir keine Bestätigung. Geduldig harren wir<br />
der Dinge, die da kommen sollen... V.<br />
Von unserem<br />
Automobil-Aussenhandel.<br />
Ergebnisse des I. Semesters <strong>1929</strong>.<br />
Die Totalsumme unseres Automobil-Aussenhandels<br />
im ersten Halbjahr <strong>1929</strong> beläuft<br />
sich auf Fr. 55,194,885 gegenüber 51,292,594<br />
Franken für die gleiche Zeitperiode im vorigen<br />
Jahre. Die Zunahme beträgt somit<br />
Fr. 3,902,291.<br />
Auf die Einfuhr entfallen Fr. 46,180,152 gegenüber<br />
41,836,648, so dass bis zum 1. Juli<br />
<strong>1929</strong> um Fr. 4,343,504 mehr eingeführt wurde.<br />
Die Ausfuhr ist leider von Fr. 9,455,946 auf<br />
Fr. 9,014,733 zurückgegangen, so dass wir<br />
hier vor einem Rückgang von Fr. 441,213<br />
stehen.<br />
Es ist deshalb erfreulich, wenn unsere 'einheimische<br />
Industrie so weit als möglich im<br />
eigenen Lande berücksichtigt wird. Wir werden<br />
im Detail auf den Fragenkomplex in<br />
nächster Nummer zurückkommen. n<br />
A. C. S., Sektion Les Rangiers. Die Ausfahrt in<br />
die Ostschweiz ist nun auf Samstag und Sonntag,<br />
den 20./21. Juli festgesetzt. Die Mitglieder, welche<br />
im Besitze eines deutschen Triptyks sind, haben<br />
Gelegenheit, die Strecke Basel—Schaffhausen auf<br />
der rechten Seite des Rheins zurückzulegen, was<br />
für sie eine Kürzung der Strecke um 20 km und<br />
einen bessern Fahrweg bedeutet. Anmeldungen<br />
wolle man bis zum 16. dies an den Sportpräsidenten,<br />
Herrn Ingenieur Levy in Delemont. richten.<br />
Das Programm sieht für den 20. Juli die Route<br />
Basel, Rheinfelden, Kaiserstuhl, Schaffhausen, Ermatingen,<br />
St. Gallen vor. Am 21. Juli geht die<br />
Fahrt über Appenzell, Herisau, Lichtensteig,<br />
Ricken, Rapperswil nach Zürich mit freier Heimfahrt<br />
nach Delemont.<br />
AUTOSEKTION SEELAND DES T.es. Eine<br />
Ueberraschung: Es ist dem Vorstand gelungen, den<br />
Besuch einer grossen ausländischen Automobilfabrik<br />
zu ermöglichen.<br />
Die Direktion der Automobilfabrik Peugeot in<br />
Sochaux (Dep. du Doubs) hat uns in liebenswürdigster<br />
Weise den Besuch ihrer Fabrik gestattet. Diese<br />
jenseits der Juraberge gelegene Fabrik ist bei uns<br />
sehr wohl und auch sehr vorteilhaft bekannt. Eine<br />
Tagestour genügt, um sich diesen seltenen Genuss<br />
Sommer-Skirennen auf dem Jungfraujoch. Nächsten<br />
Samstag und Sonntag veranstaltet der Skiclub<br />
Jungfraujoch das traditionelle Sommer-Skirennen.<br />
Das Programm der Veranstaltung lautet: 10 Uhr 15:<br />
Ankunft auf dem Joch 11 Uhr 30: Start zum Abfahrtsrennen<br />
auf dem Mönchsjoch. 15 Uhr: Start<br />
zum Damenlauf am Slalomhang. 15 Uhr 30: Start<br />
zum Gruppenfahren am Seil. 17 Uhr 10: Abfahrt<br />
des letzten Zuges mit Fernanschluss. 18 Uhr 30:<br />
letzter Zug. nur bis. Eigergletscher. Am Sonntag<br />
beginnt der Slalomlauf um 10 Uhr 30. 11-Uhr 30:<br />
Sprunglauf an der Glctscherschanze. 16Uhr: Preisverteilung.<br />
17 Uhr 10: Abfahrt des letzten Zuges<br />
mit Fernanschluss. 18 Uhr 30: letzter Zug < nach<br />
Wengen, Lauterbrunnen und Grindelwald. » Das<br />
Kampfgericht bilden die Herren Björnstad (Bern),<br />
Odermatt (Engelbeig) und Tännler (Grindelwald).<br />
Präsident des Organisationskomitees ist Direktor<br />
K. Liechti, Eigergletscher.<br />
Grosses Luzerner Seenachtfest Nächsten Samstag,<br />
den 13. Juli, findet in Luzern das verschobene<br />
grosse Seenachtfest statt. Wie alljährlich wird .das<br />
prächtige Fest, das grosszügig durchzuführen" keine<br />
andere Stadt wie das Fremdenzentrum Luzern prädestiniert<br />
ist und sich denn auch in der ganzen<br />
Schweiz einen Namen gemacht hat,, die Automobilisten<br />
aus nah und- fern anlocken. Die .Bundesbahnen<br />
führen zwei Exträzüge zu stark ermässigten<br />
Taxen,, wovon der eine -Basel 13 Uhr 10 ver«<br />
lässt (Halt in Pratteln, Liestal, Sissach, Gelterkinden,<br />
Ölten, Aarburg und Zofingen) und der<br />
andere Zürich 15 Uhr 20 (Halt in Zürich-Enge,<br />
Thalwil-und Zug). Auf anderen Zufahrtslinien werden<br />
Extrazüge nach Bedürfnis eingelegt. Ueber<br />
die Rückfahrt der Extrazüge orientieren die üblichen<br />
FaMplanplakate in den Bahnhöfen.<br />
Im Falle ungünstiger Witterung wird das Fest<br />
auf den 20. Juli verschoben. Auskunft erteilen die<br />
Stationen am 13. Juli ab 12 Uhr mittags. Billette<br />
kqnnen im Vorverkauf ab 9. Juli im offiziellen<br />
Luzerner Verkehrsbureau (Tel. 254) bezogen resp.<br />
bestellt werden.<br />
dem<br />
Bern<br />
Bern<br />
Freiburg<br />
Schaffhansen<br />
Thurgau<br />
Thurgau<br />
Thurgau<br />
Zürich<br />
Zürich<br />
Zürich<br />
Zürich<br />
Zürich<br />
Zürich<br />
Zürich<br />
Zürich<br />
Zürich<br />
Zürich<br />
Zürich<br />
Zürich<br />
Zürich<br />
Strapse Grosshöchstetten-Zäziwil.<br />
Staatsistrasse Bern -<br />
Neubrück-Stuckishaua.<br />
Lanaenthai - Huttwüstrasse<br />
in iladiswil.<br />
Freiburg • Bern, Kantonsstrasse<br />
zwischen<br />
.Marialiilj und Lauthen<br />
Küdlingen-Flaach.<br />
Strecke zwischen<br />
Schwarzefibach-<br />
Brücke und WUer>,<br />
: kappeli. 1<br />
Strassebstreckendnrch<br />
Islikon nach Frauen,<br />
leid. .<br />
Piessenhofen-Stein am<br />
Rhein.<br />
AmriSwil - Arbon bl»<br />
zum Scheidweg.<br />
Neukirch bis Scheidweg.<br />
BJcbterswi), Seeatr.<br />
Wetsikonrüsteretr.I.<br />
Klasse wegen Brttkkenumbauten<br />
in Stegen.<br />
Zollikon, Eiedstrasse.<br />
Oerlikon. Fabrikstrasse<br />
längs der Maschinenfabrik.<br />
Ueberlandstr. v. d. Ga-<br />
. someterstr. in Schlieren<br />
bl* Engstringerstrasse<br />
und v. d.<br />
Limmatbrücke Dietikon<br />
bis Einmiindg.<br />
. in Badenerstrasse.<br />
Schlieren :Enqstrlngerstrasae<br />
von Industriestrasse<br />
bis Ijmmatbrücke.<br />
HBngg: Hegensdorferund<br />
AffoIternstrasBe<br />
in der Ortschaft.<br />
Horeen: Einaiedlerstr.<br />
vom Bergli • Heubar<br />
hstrasse.<br />
Zollikon: Alte Landstr.<br />
zwischen Obstgarten<br />
u. Grenze Küsnacht.<br />
Hombrechtikon: Str.<br />
I. Klasse im Dorf.<br />
Wetzikon: Strasse Medikon<br />
- Unterwetzikon.<br />
Volketswü-Gutenswil.<br />
Bauma: Tö"»«talerstr.<br />
zwischen Töaabrück.<br />
bei Au-Wila und<br />
Juckern.<br />
Ab 20. Juni;<br />
Ab 1. JuU bis auf weiteres.<br />
Umleitung über die Ha*<br />
lenbriicke.<br />
Fährverkehr umgeleitet ab<br />
25. Juni für ca. 5 Wochen<br />
Siehe Tafeln.<br />
Für Automobile und Camions<br />
gänzlich gesperrt.<br />
Umleitung: Guin - Laupen<br />
und lavel - Nieder<br />
muhren.<br />
Am 24. Juni Beginn mit<br />
di :n Abbruch der alten<br />
und dem Einbruch dei<br />
neuen Rheinbrflcke,<br />
Kheinübergang für ca.<br />
4 Monate für den gesamten<br />
Fährverkehr vollständig<br />
gesperrt..<br />
Ab 11. JuU bis auf weiteres.<br />
.<br />
Ab 22. Mai bis auf weiteres<br />
gänzlich gesperrt.<br />
Ab Mai.<br />
Ab 8. Juli.<br />
Wegen Neubau der Mtthlebachbrücke.<br />
Bis Endi<br />
Juli.<br />
Wegen Neubau der Aa<br />
bach-' und Kanalbrücki<br />
bis zirka Ende Juli.<br />
Bis zirka Ende August.<br />
Bis zirka Ende Juli.<br />
Streckenweise bis Anfang<br />
August.<br />
Bis ca; Mitte August.<br />
Bis ca. Ende Juli.<br />
Bl« Mitte Angurt,<br />
Ab 10. Juli.<br />
Bis ca. Ende Angutt.<br />
Bis ca. Ende Juli.<br />
Eis ca. Ende September.<br />
Bis ca. Ende August.<br />
Ab JuU.<br />
zu verschaffen.<br />
Es werden nur Herren und nur Clubmitglieder<br />
der Sektion Seeland des T. G. S. zum Besuche zugelassen.<br />
Die Zahl der Teilnehmer ist limitiert. Verspätete<br />
Anmeldungen können daher nicht mehr berücksichtigt<br />
werden. Jeder Teilnehmer muss sich<br />
einen eigenen Reisepass verschaffen.<br />
Es ist nicht erforderlich, dass jeder Herr mit<br />
seinem eigenen Wagen fährt. Die Teilnehmer können<br />
gruppiert werden in eine, vielleicht nicht sehr<br />
grosse Anzahl Wagen.<br />
Der Ausflug findet statt am 25. Juli <strong>1929</strong>. Anmeldungen<br />
sind erbeten an Präsident H. Strehler,<br />
in Lyss, bis spätestens 15. Juli nächsthin.<br />
Diejenigen Herren, die ihre Wagen zur Verfügung<br />
stellen können, werden höfl. ersucht, dies<br />
ebenfalls zu melden. Die Verteilung wird dann<br />
nachher vorgenommen. Die Mitfahrenden helfen<br />
selbstredend die Brennstoffkosten und Passgebühren<br />
des Fahrenden tragen. Die Abfahrt erfolgt<br />
morgens 5 Uhr, so dass die Grenze ca. um 8 Uhr Der Posiaufokurs Kölliken-Botfenwil-Wikonpassiert<br />
werden kann. Die Fabrik ist von derMoos und Reidermoos nach Heiden steht derzeit<br />
in den verschiedenen interessierten Gemeiden wieder<br />
auf der Tagesordnung. Man hofft, dass die<br />
Postdirektion diesmal den berechtigten Wünschen<br />
entsprechen wird. Die sicher zu erwartende Personenkonferenz<br />
dürfte einen Ausbau als gerechtfertigt<br />
erscheinen lassen. » -ey.<br />
Grenze 14 km entfernt, der Besuch kann also ca.<br />
9 Uhr beginnen.<br />
Im weitern hat der Vorstand in seiner Sitzung<br />
vom 4. Juli <strong>1929</strong> das<br />
Sommerprogramm<br />
wie folgt festgelegt:<br />
11. August, Brennstoff-Konkurrenz nach neuer<br />
Formel;<br />
28. Juli, Nachmittagsausfahrt nach Murten, event.<br />
Zusammentreffen mit der Sektion Freiburg;<br />
1. September, Nachmittagsfahrt nach Pieterlen;<br />
13. oder 20. Oktober, Sauserbummel nach Auvernier.<br />
Näheres wird noch jeweils bekannt gegeben<br />
Von der Schwarzwaldreise liegen 10 Bilder im<br />
Clublokal Hotel Bahnhof zur Ansicht auf. Bestellungen<br />
werden dort angenommen. Postkartenformat<br />
per Stück Fr. —.50.<br />
AUTOSEKTION WALLIS DES T. C. S. In<br />
seiner Sitzung vom 2. Juli in Sitten setzte der<br />
Vorstand der Sektion Wallis folgendes Sommerprogramm<br />
fest: 28. Juli oder 11. August: Ausfahrt<br />
nach Genf und Bückkehr über die Forclaz; Anfangs<br />
September : Ausfahrt* auf den Simplon. Die Generalversammlung<br />
wird am 30. November stattfinden.<br />
Kanton<br />
St. Gallen<br />
Zürich<br />
Gesperrte Strassen<br />
Strecke<br />
Uster, Poatstrassa.<br />
Bemerkungen<br />
Ab 10.,JunL<br />
AUSLAND<br />
Ein deutscher Betonstrassentag» Am 15.<br />
und 16. Juli veranstaltet die Studiengesellschaft<br />
für Automobilstrassenbau, die «Stufa»,<br />
in München eine grosse, öffentliche Tagung,<br />
deren ganze Tagesordnung Fragen des Betonstrassenbaues<br />
gewidmet ist. Eine Reihe<br />
sehr aktueller Referate über die Materie stehen<br />
im Mittelpunkt der Sitzungen, worunter<br />
ein Vortrag der bekannten Strassenfachaütorität<br />
Geh. Regierungsrat Prof.-Otzen über<br />
den Stand des Betonstrassenbaues in Deutschland<br />
und des Grafen Almeida vom Bayr.<br />
Automobil-Club über die Anforderungen der<br />
Strassenbenützer an das Strassennetz.<br />
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vollkommenem Luxus bis In die kleinsten<br />
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FREIBURQ: Garage de Perolles<br />
LUGANO: Garage Central<br />
LA CHAUX-OE-FONDS: C. Peter & Cie.; S.A.<br />
LIESTAL: Konrad Peter & Cie., A.-Q.<br />
BIEL: Konrad Peter & Cie., A.-G.<br />
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Ihnen gebracht an<br />
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BERN: Probst & Cie., Garage Central<br />
„OI-OTHUHN: t. Sctln^li «*. Ulo.<br />
KRIENS: Walter Lienhard<br />
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Amtliche Anzeigen<br />
BEZIRK ANDELFINGEN<br />
Verpachtung der Jagdreviere <strong>1929</strong><br />
Die politischen Gemeinden des Bezirkes Andelfingen bringen an nachbe-<br />
/eichneten Tagen und Orten ihre Jagdreviere auf öffentliche Versteigerung.<br />
y (Die Pachten einzelner Gemeinden wurden bereits in der Woche vom 7. bis<br />
13. ds. versteigert!)<br />
Rheinau<br />
Montag, den 15. Juli <strong>1929</strong>, nachmittags<br />
3 Uhr, im Gemeindesaal in Rheinau.<br />
Ca. 886 ha, wovon 488 ha Wald. —<br />
Grosser Rehbestand. — Schöne Flugjagd<br />
am Rhein.<br />
Trüllikon<br />
Dienstag, den 16. Juli <strong>1929</strong>, vormittags<br />
10 Uhr, im « Ochsen * in Trüllikon.<br />
Ca. 958 ha, wovon ca. 286 ha Wald.<br />
Benken<br />
Dienstag, den 15. Juli <strong>1929</strong>, nachmittags<br />
2 Uhr, in der « Sonne » in Benken.<br />
Ca. 560-ha, wovon 173 ha Wald.<br />
Dachsen<br />
Dienstag, den 16. Juli <strong>1929</strong>, abends<br />
6 Uhr, im Hotel «Bahnhof» in Dachsen.<br />
Ca. 263 ha, wovon 68 ha Wald. —<br />
Flugiaed auf 2,5 km am Rhein.<br />
Uhwiesen, Flurlingen, Feuerthalen<br />
Ein Revier.<br />
Dienstag, den 16. Juli <strong>1929</strong>, nachmittags<br />
4 Uhr, im «Hirschen» in Uhwiesen.<br />
Ca. 1125 ha, wovon 455 ha Wald. —<br />
Flugjagd am Rhein.<br />
Gr.-Andelfingen<br />
Mittwoch, den 17. Juli <strong>1929</strong>, nachmittags<br />
2 Uhr, im « Löwen > in Andelfingen.<br />
Ca. 676 ha, wovon 254 ha<br />
Wald. — Flugjagd an der Thur.<br />
Adlikon<br />
Mittwoch, den T7. Juli <strong>1929</strong>, nachmittags<br />
4 Uhr, in der « Post» in Adlikon.<br />
Ca. 659 ha, wovon 171 ha Wald.<br />
— Flugjagd an der Thur bei Dätwil.<br />
Dorf<br />
Donnerstag, den 18. Juli <strong>1929</strong>, nachmittags<br />
2 Uhr, in der « Post » in Dorf.<br />
Ca. 560 ha, wovon 190 ha Wald.<br />
BAUMA<br />
Donnerstag, den 18. Juti <strong>1929</strong>, nachmittags<br />
4 Uhr, im «Frohsinn» in Humlikon.<br />
Ca. 365 ha, wovon 195 ha Wald.<br />
Freitag, den 19. Juli <strong>1929</strong>, nachmittags<br />
4 Uhr, im Gemeindesaal Oberbuch.<br />
Ca. 1100 ha, wovon 433 ha Wald. —<br />
Sehr starker Rehbestand.<br />
Freitag, den 19. Juli <strong>1929</strong>, nachmittags<br />
2 Uhr, im Gasthof z. « Löwen » in<br />
Ossingen. Ca. 1308 ha, wovon ca. 400 h<br />
Wald. — Flugjagd an der Thur um<br />
Hausersee.<br />
(im Anschluss an Ossingen)<br />
Freitag, den 19. Juli <strong>1929</strong>, nachmit<br />
tags 2 Uhr, im Gasthof z.« Löwen » i<br />
Ossingen. Ca. 420 ha, wovon, ca. 120 he<br />
Wald.<br />
Samstag, den 20. Jufi <strong>1929</strong>, nachmittags<br />
4 Uhr, in der Wirtschaft z «Post<br />
in Flaach. Ca. 1018 ha, wovon 458 ha<br />
Wald. — Dieses Jagdgebiet wird aul<br />
etwa 7 km von Thur und Rhein durch<br />
flössen, und es hat daselbst sehr vie<br />
Flugwild.<br />
Samstag, den 20. Juli <strong>1929</strong>, nachmittags<br />
2 Uhr, im Schulhaus. Ca. 623 ha,<br />
wovon 252 ha Wald.<br />
— Sehr wildreiches Revier.<br />
Botr. die Steigerungsbedingungen und Grenzen (es gelten an den meisten<br />
Orten die Banngrenzen) geben die Gemeinderäte bereitwilligst Auskunft.<br />
Der Bezirk Andelfingen und die angrenzenden Gemeinden gelten gegenwärtig<br />
als das wildreichste Gebiet des Kantons Zürich. Am Irchel, im Flaachtal,<br />
am Kohlfirst, an der Thur und am Rhein, wie auch im Stammheimertal<br />
finden sich vorzügliche Jagdgebiete, worauf Pachtliebhaber ganz besonders aufmerksam<br />
gemacht und zur Steigerung eingeladen werden. 41200<br />
Jagdpacht - Versteigerung<br />
Die Jagd in der Gemeinde Bauma, 2 Reviere, das eine links der Töss,<br />
umfassend ca. 980 na, wovon ca. 358 ha Wald, das andere rechts der Töss,<br />
«.umfassend ca. 1110 ha, wovon ca. 588 ha Wald, gelangt Montag, den 15. Juli<br />
<strong>1929</strong>, nachmittags 3 Uhr, im Gasthof zur « Tanne > dahier, auf die Dauer von<br />
8 Jahren auf öffentliche Steigerung. 41194<br />
Nähere Auskunft erteilt Herr Gemeindepräsident Dr. Schurter.<br />
Bauma, den 4. Juli <strong>1929</strong>.<br />
Der Gemeinderat.<br />
DIETHCON<br />
Samstag, den 20. Juli <strong>1929</strong>, abends<br />
6 Uhr, in der Wirtschaft z. « Post » in<br />
Volken. Ca. 315 ha, wovon 90 ha Wald.<br />
Jagdpachtsteigerung<br />
Die Gemeinde Diefikon bringt ÜIT Jagdrevier, haltend 033,31 na, dayon<br />
229,58 ha Wald, Donnerstag, den 18. Juli <strong>1929</strong>, nachmittags 2 Uhr, im Gasthof<br />
zur « Krone» in Dietikon, gemäss den gesetzlichen Bestimmungen auf die Dauer<br />
von 8 Jahren auf öffentliche Steigerung. Die Gantbedingungen sowie der Uebersichtsplan<br />
der Gemeinde liegen Interessenten von heute an in der Gemeindelatskanzlei<br />
zur Einsicht offen. 41203<br />
Dietikon, den 4. Juli <strong>1929</strong>.<br />
Der Gemeinderat.<br />
Gemeinde GOSSAU (Zeh.)<br />
Jagdpacht - Versteigerung<br />
Die Gemeinden Pfäffikon und Hittnau bringen Dienstag, den 16. Juli T929,<br />
ihre Jagdreviere auf öffentliche Versteigerung, und zwar:<br />
Pfiffikon: Von nachmittags 2K Uhr an im Gasthof zum « Hecht >;<br />
Hittnau: Von nachmittags 4 Uhr an im Gasthof zur « Sonne >, Unterhittnau.<br />
Die Reviere beschreiben sich wie folgt :<br />
Pfäffikon: Gebiet zwischen Grenze Fehraltorf-Wallikon-Isikon-Dorf Hittnau-<br />
Adetswilerstrasse-Grenze Wetzikon-Pfäffikersee.<br />
Fläche ca. 1408 ha, wovon Wald ca. 260 ha.<br />
Gebiet zwischen Adetswilerstrasse, Grenzen Bäretswil und Bauma, bis<br />
Dorf Hermatswil-Wallikon.<br />
Fläche ca. 1065 ha, wovon Wald ca. 451 ha. 41195<br />
Beide Reviere weisen einen reichen Wildstand auf und ergeben sowohl<br />
Hittnau:<br />
Humllkon<br />
Buch a. I.<br />
Ossingen<br />
Truttikon<br />
Flaach<br />
Berg a. I.<br />
Volken<br />
Die Gemeinderäte.<br />
einzeln als zusammen einen ausserordentlich schönes Jagdgebiet.<br />
Die Gantbedingungen und Uebersichtspläne der Jagdreviere liegen von heute<br />
an in den betr. Gemeinderatskanzleien zur Einsicht auf.<br />
Unbekannte Steigerer' haben einen Vermögensausweis und Leumundszeugnis<br />
neuesten Datums vorzulegen.<br />
Pfäffikon (Zürich) und Hittnau, den 3. Juli <strong>1929</strong>.<br />
Die Gemeinderäte. I<br />
Erste Qualitätsarbeiten für jeden Zweck, in jeder<br />
Größe, nach gegebenen und eigenen Entwürfen.<br />
Auch für Anhänger. Erste Referenzea Reparaturen^<br />
RORBAS<br />
Jagdpacht-Versteigerung<br />
Der Gemeinderat Rorbas bringt das Jagdrevier der politischen Gemeinde<br />
Rorbas Montag, den 15. Juli <strong>1929</strong>, von nachmittags 2 Uhr an, im Gasthof zum<br />
Adler» in Rorbas, auf öffentliche Versteigerung. Pachtzeit <strong>1929</strong>/37.<br />
Das Jagdrevier deckt sich mit der politischen Gemeindegrenze und umfasst<br />
ein Gebiet von total 423 Hektar, wovon 255 Hektar Kulturland, 153 Hektar<br />
Waldung und 15 Hektar Fluss- und Bachgebiet. Ist bekanntes, sehr schönes<br />
und wildreiches Revier. Dasselbe erstreckt sich von der Embracher Grenze bei<br />
der Eisenbahnbrücke bis auf die Höhe des Dettenberges; auf demselben sich'<br />
hinziehend bis zum, Rheinsberg an die Eglisauer Grenze. Von dort an die Töss<br />
hinunter, am jenseitigen* Ufer sich hinziehend bis zum Teufenbach, dann dem<br />
selben folgend bis hinauf zur Ircheistrasse.<br />
Die Grenzbeschreibungen und Pachtbedingungen sowie die sachbezügliche<br />
topographische Karte können inzwischen bei Herrn Präsident Dünki, z. « Adler<br />
eingesehen werden, woselbst weitere Auskunft bereitwilligst erteilt wird.<br />
Zum Steigerungsbesüche ladet freundlich ein 41224<br />
finden statt<br />
Donnerstag, den 18. Juli <strong>1929</strong>, nachmittags 2%[ Unc,<br />
im «Casino», Winterthur.<br />
Das gesamte jagdbare Gebiet hat einen Flächeninhalt von ea. 5880 ha<br />
mit ca. 2790 ha Wald und 8 ha Wasser (Weiher) und wird in 5 Revieren<br />
versteigert.<br />
Die Gantbedingungen und Spezialbestimmungen betr. Schongebiete liegen<br />
auf für Winterthur im «Liebegut», Lindstrasse 4, und diejenigen für Seuzach<br />
auf der Gemeinderatskanzlei daselbst.<br />
Die Gemeinde Gossau bringt Montag, den 15. Juli <strong>1929</strong>, nachmittags 2 Uhr, Der reiche Wildbestand, die gut arrondierten Reviere mit grösstenteils<br />
im Gasthof z. Löwen dahier, das der Gemeinde zustehende Jagdrecht für dienatürlichen Grenzen lassen eine zahlreiche Beteiligung erwarten.<br />
Dauer von 8 Jahren auf öffentliche Steigerung.<br />
Das ganze, ca. 1833 Hektar messende Gemeindegebiet, wovon ca. 260 Hektar<br />
Wijiterthtir, den 6. Juli <strong>1929</strong>. 41193<br />
Waldung, wird als ein Revier auf die Pachtsteigerung gebracht, das mit<br />
dem Gossauerriedt von ca. 200 Hektar Flächeninhalt als eines der schönsten<br />
Für die beiden Gemeinden*<br />
und wildreichsten Reviere des Oberlandes bezeichnet werden darf.<br />
Forst- und Landwirtschaftsamt der Stadt Winterthur.<br />
Die Steigerungsbedingungen sowie die topographische Karte liegen in der<br />
Gemeinderatskanzlei (Telephon Gossau Nr. 9) Interessenten zur Einsicht auf,<br />
woselbst auch bereitwilligst nähere Auskunft erteilt wird. Pachtliebhaber belieben<br />
sich bezüglich Besichtigung des Reviers ebenfalls an die Gemeinderatskanzlei<br />
zu wenden. 41192 Jurid-Bremsbelag<br />
Auf Wunsch wären die Gemeinden Bubikon, Grüningen und Gossau bereit,<br />
ihre Reviere zu einer einzigen, g rossen Pacht zu vereinigen.<br />
Zu zahlreichem Besuche der Pachtversteigerung ladet höflich ein<br />
Westinghouse-Batterien<br />
Gossau, den 4. Juli <strong>1929</strong>.<br />
Der Gemeinderat.<br />
Jagdpacht-Versteigerungen<br />
Lieferungs-Karosserien<br />
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Rorbas, den 6. Juli <strong>1929</strong>.<br />
Stromberg- L<br />
Vergaser!<br />
Der Gemeinderat.<br />
Die Jagdversteigerungen<br />
der<br />
Stadt Winterthur und der Gemeinde Seuzach<br />
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II. Blatt<br />
BERN, 12. Juli <strong>1929</strong><br />
N°60<br />
II. Blatt<br />
BERN, 12. Juli <strong>1929</strong><br />
Technik des Fahrers<br />
Die Eigenschaften der verschiedenen Federungssysteme<br />
Ein Rückschritt?<br />
Die Halbelliptikfederung stellt die zweite<br />
Entwicklungsstufe des Abfederungsprobletns<br />
dar. Sie war die direkte Nachfolgerin der<br />
Qanzelliptikfederung, wie sie die motorisierten<br />
Pferdekutschen der Jahrhundertwende<br />
aufwiesen'. Sie ist mit dem Nachteil der gros-<br />
Das Automobil hat heute einen Entwicklungsgang<br />
von rund einem Drittel Jahrhun-<br />
fünf Jahren schien man sie mit der Cantilesen<br />
unabgefederten Massen behaftet. Vor<br />
dert hinter sich. Mit dem Massstab unserer verfederung endgültig aus dem Feld geschlagen<br />
zu haben, und heute ist sie trotzdem wie-<br />
gegenwärtigen Ansprüche gemessen, scheint<br />
es der Vollendung sehr nahe zu sein. Aber der da. Wissen denn die Konstrukteure nicht,<br />
entsprechend den Fortschritten der Technik was sie tun ? Oder konstruieren sie einfach<br />
verschieben sich auch die Ansprüche von nach Laune und Mode ?<br />
Jahr zu Jahr. In zehn Jahren werden wir Der Laie, der sich diese Frage stellt, übersieht,<br />
dass sich unterdessen im Wagenbau<br />
nicht mehr glauben wollen, dass uns das Automobilmodell<br />
<strong>1929</strong> auch nur einigermassen verschiedenes verändert hat. Vor allem<br />
befriedigt hat.<br />
hat das Aufkommen der Vorderradbremsen<br />
Vom Techniker unumwunden zugestandene<br />
Schwächen besitzt das Automobil allerdings<br />
auch heute noch. Aber einesteils fehlen<br />
vorläufig die Möglichkeiten, sie zu beheben<br />
und anderseits legt ihnen die grosse<br />
Masse der Autobenützer noch nicht die Bedeutung<br />
bei, die den Mehraufwand, den die<br />
Beseitigung dieser Schwächen mit sich<br />
bringt, als gerechtfertigt erscheinen Hesse.<br />
Nehmen wir uns dabei als Beispiel einmal<br />
die Federung vor. Wir können da die interessante<br />
Feststellung machen, dass man in<br />
den letzten Jahren wieder genau zu der Konstruktionsform<br />
zurückgekehrt ist, die man<br />
etwas früher als veraltet beiseite zu schieben<br />
geneigt war. Der weitaus grösste Teil<br />
aller Wagen hat wieder Halbelliptikfedern.<br />
IA.SSI9I<br />
Halbelliptikfedern vorn, Viertelselliptikfedern hinten.<br />
Anwendung yon Vorderradbremsen möglich.<br />
Federung geeignet für leichte, nicht zu kurze<br />
Wagen.<br />
die Abfederung stark beeinflusst. Die Cantileverfederung<br />
am Hinterwagen ist hauptsächlich<br />
deshalb verschwunden, weil die<br />
Wagen allgemein kürzer geworden sind.<br />
Wagenlänge und Federung<br />
stehen miteinander in engem Zusammenhang..<br />
Es dürfte einleuchten, dass bei gleicher<br />
Federanordnung einem Insassen des Wagens<br />
die « Abfederung » um so besser erscheint,<br />
je grösser der Achsabstand des Fahrzeuges,<br />
technisch « Radstand » genannt, ist. Durchfährt<br />
ein sehr langer Wagen mit den Vorderrädern<br />
einen Graben, dann ergibt sich, von<br />
Die in der Herstellung einfachste und billigste<br />
Viertelselliptikfederung. die sich jedoch nur fürder Seite gesehen, nur ein geringer Aus-<br />
leichte Wagen eignet. R = Radstand, D = Federtasis.<br />
Vorderradbremsen sind hier ausgeschlossen.<br />
schlag seiner Längsachse, die Längsachse<br />
bleibt nahezu wagrecht. Der Ausschlag der<br />
Längsachse und ihre Neigung können aber<br />
beim gleichen Graben sehr gross werden,<br />
wenn der Radstand klein ist.<br />
Die Federbasis.<br />
Neben dem Radstand spielt noch die sogenannte<br />
« Federbasis » eine grosse Rolle.<br />
Um sich über ihren Einfluss klar zu werden,<br />
nehme man an, das Chassis ruhe mit den Federn<br />
nicht auf den Achsen, sondern auf dem<br />
Boden. Rückt man dann die Federn sehr<br />
nahe zusammen (macht man die Federbasis<br />
kurz), so wird das Chassis sich viel leichter<br />
nach vorn oder hinten hinunterdrücken las-<br />
Die heute meist gebräuchliche Halbelliptikfederung.<br />
Federbasis gleich lang- wie Radstand. Günstig die<br />
grosse seitliche Steifigkeit. Ungünstig die grossen<br />
unabgefederten Massen.<br />
sen, als wenn die es unterstützenden Federn<br />
beispielsweise an seinen beiden Enden angeordnet<br />
sind. Bei sehr kurzer Federbasis stellt<br />
das Chassis sogar eine Art Schaukel dar.<br />
Ein kleiner Druck auf eines der beiden überhängenden<br />
Enden genügt dann, um eine beträchtliche<br />
Winkelverschiebung der Längsachse<br />
hervorzurufen.<br />
Das auf die Achsen gesetzte Chassis verhält<br />
sich genau gleich. Als Federbasis bezeichnet<br />
man dann den Abstand zwischen den Befestigungspunkten<br />
der Federn am Chassis.<br />
Ein Unterschied besteht nur darin, dass es<br />
diesmal nicht wir sind, die das Chassis ins<br />
Schaukeln zu bringen suchen, sondern die<br />
Strassenunebenheiten, die sich über die Räder<br />
und Achsen in abwechslungsweise vorn<br />
und hinten auftretenden Stössen auswirken.<br />
BHaai<br />
Halbelliptikfeder vorn, Cantileverfeder hinten. Früher<br />
sehr viel angewandte Federungsart, heute nur<br />
noch bei Wagen mit grösseren Radständen zu finden,<br />
Vorteil der Cantileverfeder: Geringe unabgefederte<br />
Massen. Ungünstiger die geringere seitliche<br />
Steifigkeit und (bei kleineren Wagen) die Verminderung<br />
der Federbasis sowie die Herstellungskosten.<br />
Radstand und Federbasis.<br />
Betrachten wir die Abfederung von diesen<br />
Gesichtspunkten 'aus, iso erkennen wir als<br />
eine der ungünstigsten Lösungen einen Wa-»<br />
gen mit kurzem Radstand und noch kürzerer<br />
Federbasis. Leider ist das gerade die Lösung,<br />
die vom fabrikatorischen Standpunkt<br />
aus am besten wäre, denn es ist fast unmöglich,<br />
ein billigeres Fahrgestell herzustellen;<br />
als das nach der in Abbildung 1 dargestellten<br />
Form. Dass man bei Kleinautos mit dieser,<br />
Federungsart trotzdem noch ganz annehmbare<br />
Resultate erzielte, hat seine besonderen:<br />
Gründe. Beim Kleinauto ist man ohnehin gezwungen,<br />
verhältnismässig harte Federn anzuwenden.<br />
Die harten Federn vergrössern<br />
dann aber gewissermassen die Federbasis,<br />
lEWilWi<br />
Dreiviertelsellintikfeder (hinten). Vorteil: Feder-»<br />
basis grösser als Radstand. Ungünstig die geringe<br />
seitliche Steifigkeit und die grossen unabgefederten<br />
Massen<br />
da sie mehr nur mit ihren Enden nachgeben,<br />
und zweitens verhindern sie gerade infolge<br />
ihrer Härte ein zu starkes Schaukeln des<br />
Chassis. Für grössere, schwere Wagen käme<br />
A.58231<br />
Bugatti-Federung Hinten umgekehrte Viertelsfedeft<br />
Günstig die grosse Federbasis, das geringe unabgefederte<br />
Gewicht, die gute seitliche Steifigkeit.<br />
eine solche Federung niemals in<br />
Sie ist dort auch nie versucht worjedoch<br />
Frage,<br />
den.<br />
Gänzlich verbot sich die Anwendung viertelselliptischer<br />
Vorderfedern auch bei kleinen<br />
Wagen mit dem Aufkommen der Vorderradbremsen.<br />
Werden nämlich die Vorderradbremsen<br />
betätigt, dann suchen sie die Achse<br />
mitzudrehen. Zur Aufnahme dieser Kräfte<br />
genügt aber das einzige mit der Achse fest<br />
verbundene Federblatt einer Viertelselliptikfeder<br />
••nicht." Auch bei einer Verdoppelung<br />
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der Verbindungsblätter bliebe zum mindesten<br />
noch die Gefahr bestehen, dass sich das<br />
Federpaket unter der Wirkung des Bremsschubes<br />
aufbäumt und abbricht.<br />
Die Viertelselliptikfeder.<br />
Dass die Viertelselliptikfeder einmal so beliebt<br />
war, hat, abgesehen von ihrer Billigkeit,<br />
noch darin seinen Grund, weil sie mit sehr<br />
geringen unabgefederten Massen arbeitet.<br />
Während beispielsweise bei der Halbelliptikfederung<br />
die Achse nahezu die ganze Masse<br />
des Federpaketes mitzubewegen hat, bleibt<br />
bei der Viertelselliptikfeder der schwerste<br />
Teil des Federpaketes von der Achsbewegung<br />
fast unbeeinflusst. Dasselbe gilt von der<br />
Cantileverfederung, die ja auch nur mit dem<br />
dünnen, leichten Ende auf der Achse ruht.<br />
Wie die viertelseHiptische hat aber auch die<br />
Cantileverfeder den Nachteil", die Federbasis<br />
eines Wagens zu verkürzen.<br />
bisher besprochenen auszeichnet, ist ihre<br />
grosse seitliche Steifigkeit. Die Federn genügen<br />
vollkommen, um die Achsen bei in den<br />
Kurven auftretenden Seitendrücken genau zu<br />
führen, während man sich bei Cantileverfederungen<br />
oft veranlasst sieht, besondere zusätzliche<br />
Führungsgestänge anzuwenden, um den<br />
Wagen am «Schwänzen» zu hindern. Um die<br />
Seitensteifigkeit der Halbelliptikfeder noch<br />
Abb. 1. Querfederung, wie sie schon die ersten<br />
Ford-Wagen aufweisen. Vorteile: Geringe unabgefederte<br />
Masse, Fedorbasis gleich gross wie Radstand.<br />
Nachteile: Notwendigkeit der Anwendung<br />
von Streben, bei höheren Wagen N'eigung der Karosserie,<br />
in Kurven nach aussen zu hängen.<br />
AUTOMOBIL-REVUE <strong>1929</strong> — KP 60<br />
zu erhöhen, hat man die Feder in den letzten<br />
Jahren immer flacher gewählt. Auf die grössere<br />
Eigenreibung, die eine stärker gebogene<br />
Feder ergibt, verzichtet man dabei und überträgt<br />
die Rolle der Dämpfung den bekannten<br />
zusätzlichen Stossdämpfern. Trotz allem<br />
ist aber diese Federung nicht als Ideal anzusprechen,<br />
weil sie, wie erwähnt, sehr grosse<br />
unabgefederte Massen ergibt.<br />
Abb. 4. Kombination von Cantileverfedern mit<br />
einer Querfeder<br />
Als eine Kombination von Halbelliptik-und'<br />
Viertelselliptikfeder ist die Dreiviertelselliptikfeder<br />
oder C-Feder anzusprechen, wie sie<br />
Abb. 5 zeigt. Der Radstand wird hier von<br />
der Federbasis sogar noch übertroffen, leider<br />
aber hat die Federung wieder geringe seitliche<br />
Steifigkeit, worunter die Führung des<br />
Wagens in Kurven ungenau wird.<br />
Eine in jeder Hinsicht vorzügliche Lösung<br />
stellt die Hinterradfederung mit umgekehrter<br />
Viertelselliptikfeder dar, die bekannte<br />
Bugatli-Abfederung<br />
(Abb. 6).<br />
Die Federbasis ist hier bedeutend länger<br />
als der Radstand, was noch bei kurzen Wagen<br />
einen ruhigen Lauf garantiert. Die unabgefederten<br />
Massen betragen ein Minimum<br />
und die seitliche Steifigkeit ist in Anbetracht 1<br />
dessen, dass das eine Federende starr mit<br />
Kombination zweier Viertelsfedern. Es können so<br />
auch Bremskräfte und Antriebsreaktionen übertragen<br />
werden. Günstig die geringen unabgefederten<br />
Massen.<br />
Wir haben eingangs erwähnt, dass<br />
die Cantileverfeder<br />
heute an Bedeutung verloren hat, und dass<br />
das hauptsächlich dem Aufkommen kleinerer<br />
Wagen zuzuschreiben ist. Beim kleinen Wagen<br />
mit ohnehin schon geringem Radstand<br />
kann man sich eben nicht auch noch eine unnötig<br />
verkürzte Federbasis leisten, wie sie<br />
die Cantileveriederung mit sich bringt. Kleine<br />
Wagen sollen zudem meist auch billig sein.<br />
Auch hierin verhält sich die Cantileverfederung<br />
ungünstig, indem sie ziemlich die grössten<br />
Herstellungskosten verursacht. Der Vorteil<br />
der geringeren unabgefederten Massen<br />
hebt diese beiden Nachteil© erst auf, wenn<br />
es sich um Wagen mit einem grösseren Radstand<br />
und höherer Preisklasse handelt.<br />
Bei der heute meistgebräuchlichen<br />
Halbelliptikfedening<br />
ist die Federbasis gleich lang wie der Radstand.<br />
Der Wagen darf also schon ziemlich<br />
kurz sein, ohne ins Schaukeln zu kommen.<br />
Was diese Federart noch besonders von den<br />
Abb. 2. Andere Querfederung, anstelle der Laschen<br />
jedoch Gleitzapfen. Ganze Konstruktion liegt tiefer.<br />
Abb. 3. Unabhängige Vorderradfederung Lancia-<br />
Lambda. Günstig das minimale unabgefederte Gewicht<br />
und die maximale Federbasis in Querrichtung.<br />
Abb. 5. Die geteilte, schwingende Hinterachse der<br />
Stoyr-Wagen. Die Antriebsreaktionen der Hinterachshälften<br />
werden durch die seitlichen Stahlblechhalken<br />
auf das Chassis übertragen. Chassis und<br />
Winkelgetriebe ruhen auf einer Querfeder.<br />
Abb. 6. Achsenloser Hinterradantrieb von Cottin<br />
et Desgouttes. Vier Federn dienen den Rädern als<br />
alleinige Führung.<br />
Oben: Halbelliptische Vorderachsfederung mit<br />
vorn liegendem Fixpunkt. Unten: Halbelliptische<br />
Vorderradfederung mit hinten liegendem FixpunkL<br />
Die zweite Anordnung wird heute bevorzugt, da bei<br />
ihr die Relatiybewesungen zwischen der Achse und<br />
dem Lenkstockarm kleiner sind oder sogar ganz<br />
wegfallen.<br />
dem Rahmen verbunden ist, genügend. Ein<br />
gewisser Nachfeil besteht höchstens darin,<br />
dass der hintere Rahmenteil ungewöhnlich<br />
stark ausgeführt werden muss.<br />
Querfederungen.<br />
Unterzieht man die vielgeschmähte Ford-<br />
Querfederung in allen aufgestellten Punkten<br />
derselben Kritik, so gelangt man unbedingt<br />
zu einem für sie sehr günstigen Urteil. Punkto<br />
Federbasis verhält sie sich gleich wie die<br />
ffalbelliptikfederung; die unabgefederten<br />
Massen betragen ein Minimum und die seitliche<br />
Führung der Achsen lässt sich durch<br />
Verstrebungen, die zur Abstützung der in der<br />
Achsrichtung des Wagens wirkenden Schübe<br />
ohnehin notwendig sind, leicht genügend gestalten.<br />
Ein kleiner Nachteil besteht nur darin,<br />
dass die Federbasis in der Querrichtung etwas<br />
klein ist, was bewirkt, dass der Wagen<br />
in Kurven stärker nach aussen hängt. Praktisch<br />
bedeutet das jedoch keinen Nachteil.<br />
Die Tendenz des Wagens, sich unter dem<br />
Einfluss der Zentrifugalkraft schräg zu stel-<br />
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!en, ist übrigens bei den modernen, niedrigen<br />
Wagen sehr klein. Es verwundert deshalb<br />
nicht, dass alljährlich eine Anzahl Konstrakteure<br />
neu zu der Qüerfederung übergeht.<br />
Häufig werden auch Kombinationen von<br />
Querfedern mit Halbelliptik- oder Caaiileverfedern<br />
versucht, hauptsächlich, um die<br />
Schubstreben unnötig zu machen oder zur<br />
Vergrösserung der seitlichen Stabilität Ordnet<br />
man die Querfeder hinten am Wagen als<br />
Stützbalken für die hintern Enden zweier<br />
Halbelliptikfedern an, dann wird auch hier<br />
die Federbasis grösser als der Rrtdstand;<br />
allerdings muss dafür wieder eine Vergrösserung<br />
der unabgefederten Massen in Kauf<br />
genommen werden.<br />
Unabhängige Fedemtngen.<br />
Von allen Lancia-Fahrern und vielen Technikern<br />
wird als die weitaus beste Vorderradfederung<br />
diejenige des Lancia-Lambda-Wagens<br />
bezeichnet. Die unabgefederten Massen<br />
sind hier tatsächlich noch kleiner als bei der<br />
Querfederung, fällt doch die durchgehende<br />
Achse weg. Dadurch, dass die Federn unmittelbar<br />
neben den Rädern eingebaut sind,<br />
wird die Federbasis in der Querrichtung auf<br />
ein Maximum ausgedehnt. Seitliches Schwanken<br />
des Wagens in den Kurven ist deshalb so<br />
gut wie ausgeschlossen. Dazu kommt noch,<br />
dass der Wagen infolge der langen Federbasis<br />
in der Längsrichtung weitgehend gegen<br />
Schaukel- und Nickbewegungen geschützt ist.<br />
Da zudem die Vorder- und Hinterradfederung<br />
ganz verschiedene und dabei kurze Schwingungszeiten<br />
aufweisen, liegt auch die Gefahr,<br />
dass der Wagen auf welligen Strassen ins<br />
Schwingen gerät, sehr fern.<br />
'^•Gegenwärtig wird in allen Ländern eifrig<br />
an der unabhängigen Abfederung auch der<br />
Hinterräder gearbeitet. Besonders schwierig<br />
stellt sich hier jedoch das Problem wegen<br />
des notwendigen Radantriebes. Mit geteilten<br />
Hinterachsen wie sie von Steyr, Röhr, Tatra,<br />
Austro-Daimler u. a. gebaut werden, oder<br />
kurzen, seitlichen Kardanantriebsachsen nach<br />
der Bauart von Sizaire freres, Cottin-Desgc^ttes<br />
usw. sucht man die Mitbewegung des<br />
.veren Winkel- und Differentialgetriebes<br />
zu vermeiden. Als Federelemente bevorzugt<br />
man auch hier Querfedern. Die Praktischen<br />
Erfahrungen scheinen den eingeschlagenen<br />
Weg gut zu heissen.<br />
Welcher der Kombinationen .die Zukunft<br />
gehört und ob überhaupt in Zukunft ein schon<br />
bekanntes Federungssystem zur Anwendung<br />
kommen wird, ist eine Frage, die heute noch<br />
von niemand entschieden werden kann.<br />
i v<br />
f» 6ff — <strong>1929</strong> AUTOMOBIL-REVUE<br />
Tcsdhn.<br />
SP<br />
Frage 7279. Kilometerzähler. Welcher Leser<br />
kann uns die Adresse des Generalvertreters der<br />
amerikanischen c Stewart »-Kilometerzähler mitteilen<br />
? P. C. in B.<br />
Frage 7280. Verchromungs-Einrichtungen, Kann<br />
uns ein Leser mitteilen, wer komplette Verchromungs-Einrichtungen<br />
liefert ? B. Z. in Z.<br />
Frage 6736. Sulfit-Ablauge, Man hört sehr viel<br />
von Motorfahrern, dass ihre Räder, speziell die<br />
Kotflügel, durch die frisch gelaugten Strassen beim<br />
Vorbeifahren bespritzt werden. Es bildet sich da,<br />
wo die Spritzer hingelangt sind, eine rauhe Oberfläche<br />
(wie Glaspapier) auf dem Lack, die mit gewöhnlichen<br />
Lackkonservierungsmiüeln nicht wegzubringen<br />
ist. Ist vielleicht einer der Leser in der<br />
Lage, ein Mittel zu empfehlen, das diese Sulfitablauge<br />
bzw. die kleinen Spritzer entfernt, ohne<br />
gleichfalls den Lack anzufressen ? R. T. in S.<br />
Frage 7281. Gefahren im offenen resp. verschlossenen<br />
Wagen. Ich hätte gerne Auskunft<br />
über die Sicherheit der offenen und geschlossenen<br />
Wagen beim Ueberschlagen. Man liest so viel: Der<br />
Wagen überschlug sich. Die Insassen blieben unverletzt<br />
oder kamen mit dem Schrecken davon ...<br />
stürzten den Abhang hinunter, wobei einer den<br />
Arm brach etc Kamen unter das Auto zu liegen<br />
etc. Getötet wurde niemand. Es wäre sicher<br />
interessant, von Dabeigewesenen Schilderungen in<br />
der Revue zu lesen.<br />
Frage 7282. Unregelmässiger Leerlauf. Bei meinem<br />
16 PS.-Wagen bemerke ich seit mehreren Monaten<br />
im Leerlauf ein höchst unregelmässiges Arbeiten.<br />
Vergaser und Zündkerzen sind bereits ausgewechselt,<br />
Ventile kontrolliert. Die Störung besteht<br />
jedoch weiter. Der Wagen ist sehr vorsichtig gefahren<br />
und geschont worden und läuft jetzt 10,500<br />
Kilometer. Ausser dem unregelmässigen Laufen<br />
macht sich ein dumpfes, klopfendes Geräusch bemerkbar.<br />
Woran kann die Störung liegen ? Sind<br />
diese Erscheinungen von Bedeutung ? Das linke<br />
Vorderrad hat ausserdem einen leichten Schlag. Ist<br />
dadurch stärkerer Gummiverschleiss bedingt, oder<br />
können sonst Störungen dadurch auftreten ? Von<br />
der Werkstatt wurde mir gesagt, dass nur eine<br />
Neubeschaffung des Holzspeichenrades in Frage<br />
käme. Dr. E. Seh. in H.<br />
Antwort: Sie machen uns so wenig Angaben,<br />
dass die Beurteilung des Defektes ziemlich schwer<br />
ist. Vor allem schreiben Sie leider nicht dazu, ob<br />
der Wagen noch genau so gut zieht, wie im Anfang.<br />
Das wahrscheinlichste sind nach Ihrer Beschreibung<br />
schlecht sitzende Kolbenringe, die zu einer<br />
Ueberölung geführt haben. Machen Sie einmal folgenden<br />
Versuch. Lassen Sie den Motor etwa 10<br />
Minuten lang mit etwas geöffneter Drossel (aber<br />
nicht zuviel) im Leerlauf laufen und beobachten Sie,<br />
ob aus dem Auspuffrohr blaue Wolken herauskommen<br />
und ob Oel hinten heraustropft. In diesem<br />
Falle ist unsere Annahme richtig. Sie müssen<br />
dumpf klopfenden Geräuschen auf jeden Fall nachgehen;<br />
deshalb wird es erforderlich sein, den Zylinderblock<br />
abzunehmen und Kolben und Lagerungen<br />
zu prüfen.<br />
Ein schlagendes Vorderrad muss in Ordnung<br />
gebracht werden. Erstens einmal ist der Reifenverbrauch<br />
stärker, aber vor allem sieht es soscheuss-,<br />
lieh.aus (wenn man es auch selbst unter.denx Kotflügel<br />
nicht sieht), dass man so nicht fahren sollte.<br />
Frage 7283. Aufbewahrung von Benzin. Bis zu<br />
welchen Quantitäten darf ein Automobilist Benzin<br />
in seiner Garage lagern ? L. G. in E.<br />
Antwort: In der Garage darf ausser im Behälter<br />
des Wagens ohne polizeiliche Erlaubnis<br />
überhaupt kein Benzin gelagert werden und auch<br />
mit polizeilicher Bewilligung nur bis 50 Liter<br />
Grössere Quantitäten müssen ausserhalb der Garage<br />
in einem besonderen, verschliessbaren. feuersicheren<br />
Raum aufbewahrt werden, wozu aber ebenfalls die<br />
Genehmigung der Behörden notwendig ist.<br />
Frage 7284. Abfederung eines Lastwagens. Bei<br />
unserem Lastwagenbetrieb kommen oft sehr verschiedene<br />
Belastungsgrade vor. Es ergibt sich daraus,<br />
dass die Abfederung des Lastwagens manchmal<br />
zu weich, andere Male aber wieder zu hart ist, je<br />
nachdem die Last gross oder klein ausfällt. Dadurch<br />
sind uns schon wiederholt Unannehmlichkeiten<br />
entstanden. Wäre es nicht möglich, die Abfederung<br />
irgendwie einstellbar zu gestalten, so dass<br />
man ihre Härte der jeweiligen Beladung anpassen<br />
könnte ? D. Z. in G.<br />
Antwort: Nach einer Abfederung, die sich<br />
verschiedenen Belastungen automatisch anpasst,<br />
wird von den Konstrukteuren schon lange gefahndet.<br />
Einige diesbezügliche Lösungen sind auch<br />
schon geschaffen worden, und zwar bezeichnenderweise<br />
gerade bei Lastwagen. Die beistehende<br />
Skizze zeigt eine davon. Ueber der normalen Tragfeder<br />
ist eine zweite angeordnet, die erst zur Anlage<br />
kommt, wenn sich die erste unter dem Drucke<br />
einer schweren Belastung um einige Zentimeter<br />
durchgebogen hat. Von da an kommt dann auch<br />
die zweite Feder mittragend zur Wirkung, die Federung<br />
wird also der Last entsprechend härter. Eine<br />
ähnliche automatische Einstellung der Federhärte<br />
wurde von anderer Seite erreicht, indem man den<br />
Federenden gegen die Federmitte zu am Chassis<br />
Auflageblöcke anordnete, auf die sich die Feder bei<br />
der Durchbiegung auf grössere oder geringere<br />
Länge aufstützte. Die Feder wird hier also gewissermassen<br />
verkürzt.<br />
Weitere Versuche wurden mit vom Führersitz<br />
aus einstellbaren Reibungsdämpfern gemacht. Diese<br />
Versuche sind jedoch noch nicht abgeschlossen.<br />
In Ihrem Fall dürfte es sich als am einfachsten<br />
erweisen, für den Betrieb mit geringer Belastung<br />
verhältnismässig weiche Federn vorzusehen und<br />
als Sicherheit gegen zu starke Durchbiegungen dieser<br />
Federn bei grosser Belastung zusätzliche Stützfedern<br />
in der Form starker Spiralfedern am Chassis<br />
anzubringen, und zwar derart, dass diese Stützfedern
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sicht, während es mit dem Meerwind, dem<br />
Ponentino, seinen erfrischenden Atem fast<br />
täglich in die Stadt entsendet. Strenger als<br />
durch einen Berg war das Meer abgeschlossen<br />
durch eine kurze, aber weglose und ma-<br />
Der Umbau der Obcrtcrer Brücke in Chur, die<br />
sich nun in doppelter Breite präsentiert und eine<br />
freie, offene Zufahrt besitzt, geht seiner Vollendung lariaverseuchte<br />
entgegen.<br />
—ey.<br />
Der Zollrain in Aarau ist wieder dem Verkehr<br />
übergeben worden. Sauber und wohlnivelliert präsentiert<br />
sich jetzt der wichtige Verkehrspass in<br />
loter Pflasterung. Auf den rauhen Steinen werden<br />
Motorfahrzeuge und Pferde ohne Gefahr die erhebliche<br />
Steigung und scharfe Kurve zu nehmen vermögen,<br />
ry.<br />
Für den Ausbau der Gemeindestrassen in Schwyz<br />
6ind drei Bauetappen vorgesehen. In die erste Bauetappe<br />
fällt die Bahnhofstrasse, in die zweite die<br />
Verbindungsstrasse Ibach—Seewen und die Ital-<br />
Redings-Gasse oder Dorfbaohstrasse und in die<br />
dritte die übrigen Gemeindestrassen, wie Schulgasse,<br />
Hirschengasse, Reichsstrasse usw. Die Kosten belaufen<br />
sich bei der Bahnhofetrasse auf Fr. 280 000,<br />
für die Strasse Tbach—Seewen und die Dorfbachstrasse<br />
auf Fr. 130 000 und für die übrigen Strassen<br />
auf Fr. 7S 000, also total auf Fr. 485 000. r.<br />
Autostrasse Rom-Ostia. Bis vor drei Jahren<br />
war Rom par excellence eine Binnenstadt<br />
und wie durch einen hohen Berg getrennt<br />
vom Meer, das doch nur 23 Kilometer<br />
weit entfernt ist. lieber 80 Prozent der Römer<br />
bekamen im Leben das Meer nie zu Ge-<br />
Steppe. Da befahl dann<br />
Mussolini den Bau einer elektrischen Bahn,<br />
mit der man jetzt in weniger als einer halben<br />
Stunde ans Meer gelangen kann. Und mit<br />
amerikanischer Schnelligkeit erwuchs im<br />
öden Nest Ostia, das sonst nur von Archäologen<br />
etwa besucht wurde, eine schmucke<br />
Badestadt und jetzt leistet sich auch der<br />
Mann aus dem römischen Volk sein Meerbad.<br />
Dann befahl der Duce die Erstellung einer<br />
musterhaften, fast gradlinigen Autostrasse,<br />
und nun wurde Ostia auch der Zielpunkt der<br />
vornehmen Welt Roms. Dieser Tage ist nun<br />
noch die nächtliche Beleuchtung dieser<br />
Strasse angeordnet worden, auf der man fahren<br />
kann wie auf einer Rennbahn, da sie weder<br />
Steigungen noch Niveauübergänge hat<br />
und vom Gelände genügend abgegrenzt ist.<br />
Dreitausend Lampen genügten, um diesen<br />
Zweck zu erreichen. Am Abend der Inauguration<br />
dieser Neuerung promenierten nicht<br />
weniger als 1500 Autos bis in die späte Nacht<br />
hinein über diese Autostrasse, und kein Unfall<br />
war zu beklagen. Speziell der Viale del<br />
Mare in Ostia erschien -als ein immenser<br />
Autopark. Für Disziplin sorgten Abteilungen<br />
von Stadtsoldaten auf Motorrädern. Welcher<br />
Andrang im Sommer in dem einst so gottverlassenen<br />
Ostia besteht, ergibt sich aus<br />
der Tatsache, dass Motorschiffe der römischen<br />
Quästur längs dem Badestrand von<br />
Ostia auf viele Kilometer hin kreuzen müssen,<br />
um bei allfälligen Unglücksfällen der<br />
Badegäste zur Hand zu sein. H.<br />
Kl«ein<br />
Die österreichischen Sttrassenzollämicr sind vom<br />
Bundesministerium der Finanzen ermächtigt worden,<br />
allen ausländischen Reisenden, welche mit<br />
einem Motorfahrzeug für nicht länger als 10 Tage<br />
nach Oesterreich einreisen und kein zwischenstaatliches<br />
Triptyk besitzen, sogenannte Vormerkscheine<br />
für 10 Tage, ohne Sicherstellung des Eingangs—<br />
zolles, gegen Entrichtung einer Ausfertigungs- und<br />
Zollaufsichtsgebühr von 5 Schilling, auszustellen.<br />
Diese Vormerkscheine werden vom Austrittszollamt<br />
eingezogen.<br />
—ey.<br />
Die Zusammenarbeit von Bahn und Post ist<br />
erstmals auch im internationalen Verkehr in grösserem<br />
Umfange Tatsache geworden. Ein internationaler<br />
Tarif ist nämlich auf ersten Juli dieses<br />
Jahres für die Beförderung von Personen und<br />
Reisegepäck mit Bahn und Postauto zwischen dem<br />
Engadin. Tirol und dem bayrischen Hochland<br />
(Linie Maloia—St. Moritz—Schuls—Landeck—Fernpass—Garmisch—München),<br />
in Krait getreten. Das<br />
internationale Uebereinkommen über .Eisenbahn-,<br />
Personen- und Gepäckverkehr liegt diesem Tarif,<br />
welcher das erste grössere Zusammengehen von<br />
Bahn und Postauto im internationalen Verkehr darstellt,<br />
zugrunde. Es sind daran beteiligt die deutsche<br />
Reichsbahn, die deutsche Reichspost, die<br />
österreichische Post, die rätische Bahn und die<br />
schweizerische Post.<br />
—ey.<br />
Strassenverhältnisse in den Gemeinden<br />
Gisikon und Ebikon. Man schreibt uns :<br />
«Gestatten Sie mir, Sie auf die vorsintflutlichen<br />
-Strassenverhältnisse in den Gemeinden<br />
Gisikon-Root und Ebikon an der<br />
Durchgangsstrasse Zug-Luzern aufmerksam<br />
zu machen. Wo fehlt es eigentlich, dass dies©<br />
Strassenteilstücke durch diese Dörfer endlich<br />
einmal in einen Zustand versetzt, werden,<br />
dass man sie nicht mehr meiden muss? An<br />
der Korrektion des defekten Strassenstückes<br />
in Ebikon arbeiten ein paar Mannli jetzt bald<br />
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III. Blatt<br />
BERN, 12. Juli <strong>1929</strong><br />
Der Konkurrenzkampf um den jugoslavischen<br />
Automarkt. Zu einer Uebersicht, welche<br />
unlängst von der jugoslavischen Regierung<br />
über die Automobileinfuhr des Landes<br />
innerhalb des verflossenen Jahres veröffentlicht<br />
worden ist, nimmt jetzt ein Bericht der<br />
französischen Regierung Stellung, in welchem<br />
darauf hingewiesen wird, dass die Vereinigten<br />
Staaten nunmehr bereits bei weitem<br />
an der Spitze unter den ausländischen Automobillieferanten<br />
Jugoslaviens stehen, erst in<br />
ziemlich weitem Abstande gefolgt von Italien,<br />
Frankreich und Deutschland. Während<br />
aber die Vereinigten Staaten und Deutschland<br />
ihre Anteile am jugoslavischen Automobilimporthandel<br />
im Verlaufe des letzten<br />
Jahres verdoppelt haben, sind die italienischen<br />
wie auch die französischen Lieferungen<br />
auf dem vorjährigen Niveau stehen geblieben.<br />
In diesem Zusammenhang weist<br />
der Regierungsbericht darauf hin, dass es für<br />
die französischen Exportfirmen gut sein<br />
wird, die grösste Sorgfalt bei Ausführung der<br />
erhaltenen Aufträge walten zu lassen, wenn<br />
es ihnen gelingen soll, der von Deutschland<br />
und den Vereinigten Staaten auf jenem<br />
Markt ausgehenden und immer schärfer werdenden<br />
Konkurrenz die Spitze zu bieten. Pi.<br />
Gute Aussichten für den Absatz von Lastautomobilen<br />
nach Brasilien. In einem amerikanischen<br />
Regierungsblatt wird ein Konsulatsbericht<br />
wiedergegeben, in welchem darauf<br />
aufmerksam gemacht wird, dass sich mit<br />
der unlängst vor sich gegangenen Eröffnung<br />
von neuen, grossangelegten und weitgehenden<br />
Automobilstrassen in Brasilien eine rege<br />
Nachfrage nach Transportmöglichkeiten seitens<br />
jenes .Landes ergeben hat und dass man<br />
mit einem enormen Aufschwung des Imports<br />
Automobil<br />
Das Automobil im Ausland<br />
leichterung ihrer Geschäfte, ihre Erzeugnisse<br />
auf möglichst ökonomische Weise befördern<br />
können. Die amerikanischen Delegierten<br />
durchreisen augenblicklich die südlichen Gebiete<br />
des ausgedehnten Landes, von welchem<br />
eine besonders rege Nachfrage zu erwarten<br />
steht<br />
-w-<br />
Der Automobilverkehr auf der Elfenbeinküste.<br />
Die Anzahl der auf der Elfenbeinküste<br />
am 1. Januar <strong>1929</strong> eingetragenen Kraftfahrzeuge<br />
hat sich, wie in der letzten Ausgabe<br />
des «Bulletin Mensuel de l'Agence Economique<br />
de l'Afrique Occidentale francaise»<br />
mitgeteilt wird, auf insgesamt 1433 Einheiten<br />
belaufen. Dieselben setzen sich wie folgt zusammen:<br />
416 Personenautomobile, 432 Lastautomobile,<br />
497 kleine Lieferwagen, 67 Motorräder,<br />
10 Beiwagen, 2 Autocars und<br />
9 Traktoren.<br />
Hiervon waren französischer Herkunft:<br />
211 Personenautomobile, 417 Lastautomobile,<br />
292 kleine Lieferwagen, 61 Motorräder,<br />
2 Beiwagen, 2 Autocars und 9 Traktoren,<br />
insgesamt also 994 Kraftfahrzeuge. Dieser<br />
Anzahl französischer Marken stehen 439 ausländische<br />
gegenüber, und zwar 205 Personen^<br />
kraftwagen, 15 Lastkraftwagen, 205 kleine<br />
Lieferwagen, 6 Motorräder und 8 Beiwagen.<br />
Am 1. Januar 1928 waren auf der Goldküste-<br />
insgesamt 1029 Kraftfahrzeuge im Verj<br />
kehr, nämlich 323 Personenautomobile,- 641<br />
Lastkraftwagen und kleine Lieferwagen,<br />
2.Autocars und 63 Motorräder. Die Zunahme<br />
beträgt somit für das verflossene Jahr insgesamt<br />
404 Kraftfahrzeuge, wovon 93 Per-?<br />
sonenautomobile, 288 Lastautomobile und<br />
kleine Lieferwagen, 14 Motorräder und Ben<br />
wagen sowie 9 Traktoren. „ -wi-<br />
Front gegen das amerikanische Automobil<br />
vornehmlich von Lastkraftwagen rechnet. als Antwort auf die neue schwere Bedrohung<br />
der italienischen Ausfuhr durch die<br />
Die nordamerikanischen Automobilfabrikanien<br />
haben in weiser Voraussicht dieser Entwicklung<br />
technisch vorgebildete Abgesandte jetzt ernstlich im faszistischen Italien. Und<br />
nordaraerikanischen Schutzzölle macht man<br />
nach Brasilien geschickt, welche zur Aufgabe die Initiative kann Folgen haben, denn unter<br />
haben, Lage und Verfassung dieser Automobilstrassen<br />
zu prüfen, um den industriellen genehm, im Verdacht eines minderen Pa-<br />
der Herrschaft des Faszismus ist es nicht an-<br />
Unternehmungen das bestmöglich© Automobil<br />
liefern zu können, damit diese zur Er-(gar auf der Landstrasse spazieret! "ztf<br />
triotismus- zu stehen und diesen Verdacht so-i<br />
führen?<br />
Vorerst will man durch Aufklärung wirken,<br />
und das nützt schon viel, wenn dahinter der<br />
feste Wille zu eventuellen weitern Schritten<br />
steht. Das offizielle Organ des italienischen<br />
Autoclubs will die Kampagne einleiten mit<br />
einer gründlichen Diskussion der nordamerikanischen<br />
Ansprüche auf Ueberlegenheit der<br />
amerikanischen Produktion, welche Ansprüche<br />
ad absurdum geführt werden sollen. Alles<br />
wird aufs genaueste durchgesprochen,<br />
die Preise, der Verbrauch an Brennstoff, die<br />
Schnelligkeit, die Bremsen, kurz alles, mit<br />
Argumenten, aus denen alles Politische oder<br />
Sentimentale ausgeschlossen sein soll. In allen<br />
Punkten lasse sich vielmehr die Ueberlegenheit<br />
der italienischen Produktion handgreiflich<br />
dartun, bemerkt ein offizielles Mitgeteilt<br />
der Oberleitung des R. A. C. I., das<br />
aber doch mit einem kleinen Fervorino, einer<br />
kurzen patriotischen Standrede schliesst mit<br />
dem Schlusssatz: «Es ist eine Frage der Moral,<br />
des Patriotismus und des individuellen<br />
Interesses, und kein Italiener, davon sind wir<br />
überzeugt, wird die Berechtigung dieses Zieles<br />
' verkennen, das ihm aufer 1 egt, ohne<br />
Schwanken oder schuldvolles Zögern den<br />
rechten Weg zu gehen.» Ganz abseits von<br />
dieser Kampagne erklingen aber neuestens<br />
sehr autoritative, dem Duce nahestehende<br />
Stimmen, die in bemerkenswerter Weise den<br />
Zusammenschluss Europas fordern für die<br />
gemeinsame Verteidigung von noch sehr<br />
viel,wichtigeren Interessen als die Autoausfuhr.<br />
H.<br />
Die Lage der Automobilindustrie in England.<br />
Der Beschäftigungsgrad der Automobilindustrie<br />
in England hat im Verlaufe der<br />
beiden letzten Monate eine merkliche Belebung<br />
erfahren, wozu nicht zuletzt die idealen<br />
Witterungsverhältnisse beigetragen haben.<br />
Die im Zeitraum der letzten zwölf bis achtzehn^<br />
Monate in dieser Industrie vorgenommenen'<br />
Betriebserweiterungen setzen die Fabrikanten<br />
instand, dringende Aufträge mit<br />
geringeren Schwierigkeiten als früher auszuführen.<br />
Die beiden führenden Fabriken für<br />
die Herstellung von leichten Kraftfahrzeugen,<br />
Morris ^und Austin, können nach wie<br />
vor dem vollen Betriebsumfange nach arbeiten.'<br />
Bemerkenswert ist, dass neuerdings die<br />
Umsätze auch in jCraftwagen der mittleren<br />
and,-, schweren Gewichtsklassen an Umfang<br />
N» 60<br />
III. Blatt<br />
BERN, 12. Juli <strong>1929</strong><br />
zugenommen haben, indem insbesondere die<br />
offenen Sedans in diesen Wagenklassen sehe<br />
populär geworden sind.<br />
Die Nachfrage nach Lastkraftwagen bewegt<br />
sich gleichfalls in sehr ansehnlichen<br />
Bahnen. Das beste Geschäft auf dem Gebiete<br />
der Gebrauchswagen ist jedoch in der Automobilomnibus-<br />
und Autodroschken-Abteilung<br />
zu verzeichnen. Vor allem sind die kleinen<br />
Omnibusse in Luxusausführung stark 'begehrt,<br />
und zwar sowohl für Rechnung der<br />
einheimischen als auch der ausländischen<br />
Kundschaft. Die auf den Bau solcher Kraftfahrzeuge<br />
besonders eingestellten Fabriken<br />
können sich eines vorzüglichen Auftragseinganges<br />
erfreuen.<br />
Bezüglich der gegenwärtigen Lage auf<br />
dem englischen Motorradmarkt ist hervorzuheben,<br />
dass die Umsatztätigkeit für Rechnung<br />
der einheimischen Kundschaft so bedeutend<br />
geworden ist wie es seit langem<br />
nicht mehr der Fall war. Anderseits aber hat<br />
das Exportgeschäft der Motorradindustrie mit<br />
einigen Ländern in letzter Zeit eine ganz erhebliche<br />
Abschwächung erfahren, wie insbesondere<br />
der Absatz der englischen Marken<br />
in Deutschland, in der Tschechoslowakei und<br />
in der Schweiz sehr ins Stocken geraten ist.<br />
Allgemein wird in England angenommen,<br />
dass die diesjährige Verkaufssaison schon<br />
im Hinblick darauf, dass sie verhältnismässig<br />
sehr spät eingesetzt hat, sich viel länger<br />
hinausziehen wird, als es sonst die Regel gewesen<br />
ist.<br />
Pi.<br />
Brasilien als Automobilland.<br />
Brasilien zählt nach den neuesten Nachrichten<br />
der «National Automobile Chamber of<br />
Commerce » 95 000 Personenautos und 40 000<br />
Lastwagen und steht damit unter den Ländern<br />
Südamerikas im zweiten Rang. Nur die<br />
Republik Argentinien weist mehr Autos auf.<br />
Brasilien wird aber Argentinien in absehbarer<br />
Zeit überflügeln, denn in einem Lande, wo<br />
das Eisenbahnnetz derart mangelhaft ausgebaut<br />
ist wie hier, stellt das Auto als Transportmittel<br />
den wichtigsten Faktor in der Entwicklung<br />
und Bearbeitung des Landes dar.<br />
Dessen ist sich der Brasilianer sehr wohl bewusst.<br />
Fährt man heute in der Stadt S*o Paulo,<br />
Hauptstadt des gleichnamigen, Staat»» ein und<br />
Rückvergütung<br />
für die leere Kanne<br />
Sie können die neue<br />
O"<br />
Ol<br />
Kanne zurückgeben<br />
Jjpke the chart your guidft.<br />
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HEAVY-MEDIUH<br />
MADE IN U.S.A..<br />
Die Kanne kostet Sie nichts mehr. Sie hinterlegen<br />
lediglich das erste Mal 50 Cts. Die Mobiloilhändler<br />
in der ganzen Schweiz erstatten Ihnen entweder<br />
diese 50 Cts. zurück oder tauschen sie gegen eine<br />
neue gekapselte Kanne — lediglich zum Preise<br />
des Oels — ein.<br />
Sie können jetzt Mobiloil in einer gekapselten<br />
2'Kilo'Kanne für weniger als 5 Fr. kaufen.<br />
Ausserdem haben Sie aber noch eine Reihe anderer<br />
Vorteile beim Einkauf von Mobiloil in der neuen<br />
rücknehmbaren Kanne.<br />
SCHUTZ. Die Garantiekapsel unter dem Ver«<br />
schluss bietet Ihnen Gewähr dafür, dass Sie<br />
auch wirklich diejenige Mobiloil*Type<br />
erhalten, die auf der plombierten und<br />
unberührten Kanne angegeben ist. JZ<br />
BEQUEMLICHKEIT. Die neue rücknehmbare<br />
MobiloilsKanne ist flach und stets sauber. Sie<br />
lässt sich leicht in einer kleinen Ecke Ihres Wagens<br />
unterbringen und bildet einen handlichen Oel«<br />
Vorrat, der es Ihnen ermöglicht, dem Rat der<br />
Fabrikanten zu folgen und den Oelstand im<br />
Kurbelgehäuse durch häufiges Nachfüllen kleines<br />
Mengen aufrechtzuerhalten.<br />
Verlangen Sie die neue rücknehmbare 2»KiIo*<br />
Kanne überall da, wo Sie den Email »Reklame<br />
Schild mit dem bekannten roten Gargoyle sehen.<br />
Sie wird in der ganzen Schweiz für 50 Cts. zu*<br />
rückgenommen, garantiert Ihnen Qualität, bietet<br />
Ihnen Bequemlichkeit und das alles<br />
erhalten Sie zu einem Preise, der nicht<br />
höher ist, als derjenige für offenes Oel.<br />
OIL COMEANY S.A.T.<br />
Achten Sie-darauf, dass die<br />
Garantiekapsel unverletzt ist.<br />
Vacuum Oil Company S. A. F., Spalenberg 65, Basel
sieht die neuen, nur so aus dem Boden spriessenden<br />
Fabriken an, so erhält man eine<br />
Ahnung, was über die Entwicklung des brasilianischen<br />
Marktes in den nächsten Jahren<br />
zu denken ist. Schon heute fabrizieren alle<br />
grossen Autofabriken der Welt Autos In Sao<br />
Paulo.<br />
Sao Paulo, mit ca. 1 200 000 Einwohnern,<br />
besitzt heute 16 000 Autos. Es hat seinen Bestand<br />
innert einem Jahr um nicht weniger als<br />
60% erhöht. Sao Paulo ist bei weitem die sich<br />
am schnellsten entwickelnde Grossstadt Südamerikas.<br />
Jede halbe Stunde entsteht ein Haus,<br />
der Martinelli-Wolkenkratzer mit nicht weniger<br />
als 26 Stockwerken, ist das höchste Gebäude<br />
Südamerikas. Die nächstrangige Stadt<br />
Brasiliens, in der Tabelle des Verkehrsumsatzes,<br />
ist Rio de Janeiro mit ungefähr 12 000<br />
Autos, aber über 2 Millionen Einwohnern.<br />
Obschon die Strassen im Staate Sao Paulo<br />
zu den besten des Landes gehören, sind sie<br />
gegenüber unseren Strassen noch in sehr primitivem<br />
Zustande.<br />
Dies hängt besonders davon ab, dass das<br />
Terrain eine schnelle Entwicklung nicht gestattet.<br />
Im Staate Sao Paulo findet man fast<br />
ausschliesslich die rote Erde, genannt Terra<br />
Roxa. Die Strassen, welche auf dieser Erde<br />
erstellt sind, weisen grosse Nachteile auf.<br />
Nach der Regenzeit verwandelt sich die rote<br />
Erde in Lehm und wird äusserst schwer fahrbar.<br />
Die meisten Autos sind dann mit Ketten<br />
ausgerüstet wie in der Schweiz im Winter.<br />
Immer führen sie Spaten und Schaufeln mit,<br />
um den Wagen ausgraben zu können.<br />
Im Sommer nach langer Trockenheit wird<br />
die Erde zu Sand, nichts weniger als eine<br />
ideale Fahrbahn, In einigen Jahren schon<br />
werden aber alle diese Strassen asphaltiert<br />
sein. Man braucht nur als Beispiel die<br />
Strasse des Hafens Santos über die Serra do<br />
Mar nach Sao Paulo zu nehmen. Vor 5 Jahren<br />
wurde es als eine sportliche Leistung angesehen<br />
mit dem Auto von Santos über die<br />
Serra zu fahren. Heute ist die Strasse 6 m<br />
breit und asphaltiert und kann sich mit jeder<br />
Bergstrasse Europas messen. Hunderte von<br />
Autos fahren alle Tage nach Sao Paulo.<br />
Eine der wichtigsten Strassen ist diejenige<br />
von Sao Paulo nach Rio de Janeiro. Bei<br />
trockenem Wetter ist die Strasse gut fahrbar,<br />
es wird dort sogar ein Rennen ausgetragen.<br />
Regnet es jedoch, bildet sie eine einzige<br />
lange Pfütze, und es ist vorgekommen,<br />
dass Hunderte von Autos und besonders Lastwagen<br />
zwischen den beiden Millionenstädten<br />
blockiert wurden. Ein Brasilianer, der so<br />
einmal gezwungen war, im Freien zu übernachten,<br />
sagte mir, die Strasse sei nur für<br />
carros de boi (Ochsenwagen) fahrbar. Die<br />
Strasse soll nächstens asphaltiert werden.<br />
Im Staat Sao Paulo ist der Strassenbau besonders<br />
erschwert. Ein Bild davon geben die<br />
Städte. Auf wunderbar asphaltierten Strassen<br />
findet man oft Löcher von 30 cm Tiefe. Dies<br />
rührt davon her, weil sich die Erde gesenkt<br />
hat, da keine richtige Unterlage geschaffen<br />
wurde. In den meisten Orten des Staates<br />
ist es ein wahres Kunststück, ein gutes<br />
Steinbett herzustellen, sehr oft fehlen die<br />
Rohmaterialien vollkommen. Die Strasse wird<br />
in diesen Fällen gewalzt und einige Jahre<br />
liegen gelassen, bis man annimmt, sie verändere<br />
sich nicht mehr. Sodann wird sie neu<br />
gewalzt und asphaltiert.<br />
Andere gute Strassen gehen von Sao Paulo<br />
über Campinas nach Jahü und Ribeirao Preto.<br />
Fahrten nach Schweden. Die nach Schweden<br />
fahrenden Automobilisten seien darauf<br />
aufmerksam gemacht, dass die schwedische<br />
Zollverwaltung ein neues Modell von Triptyks<br />
herausgegeben hat, wodurch die alten<br />
bisherigen schwedischen Triptyks ab 1. Juli<br />
<strong>1929</strong> als ungültig erklärt werden. Wer daher<br />
noch ein altes Triptyk für Schweden besitzt,<br />
wird gut tun, dasselbe der in Betracht kommenden<br />
Triptykausgabestelle zurückzuerstatten<br />
und ein neues schwedisches Triptyk<br />
zu verlangen, damit er keine Unannehmlichkeiten<br />
bei Fahrten nach Schweden in den<br />
Kauf nehmen muss. s.<br />
AUTOMOBIL-REVUE (929 — N° 60<br />
Automobil-Produktion in den Jahren 1924-1928.<br />
Land 1924 1925 1926 1923 * 192»<br />
Deutschland 18.000 49.384 37.169 96.640 89.950<br />
England 133.811 176.197 198.699 231.920 208.400<br />
Oesterreich 5.000 4.800 5.290 8.700 9.160<br />
Belgien 4.850 5.639 7.000 6.500 7.000<br />
Kanada 135.246 • 161.970 204.727 179.054 242.382<br />
Dänemark — 75 200 190 200<br />
Spanien — 473 1.050 685 325<br />
Vereinigte Staaten 3.602.540 4.265.830 4.300.934 3.401.326 4.358.748<br />
Frankreich 145.000 177.000 190.000 190.000 210.000<br />
Ungarn — 329 388 282 460<br />
Italien 37.450 39.573 54.760 64.559 55.010<br />
Polen — — — — 320<br />
Schweden — 270 410 1.250 1.362<br />
Schweiz — 450 1.046 1.585 1.700<br />
Tschechoslowakei 2.000 5.000 6.000 10.200 13.150<br />
4.083.897 4.886.990 5.017.673 4.192.791 5.198.167.<br />
Vosiltoh»<br />
Die Hauensteinstrasse offen. Die seit mehreren<br />
Monaten über den obern Hauenstein<br />
verhängte Sperre wurde soeben aufgehoben.<br />
Die Strecke Olten-Basel befindet sich, von<br />
wenigen Ausnahmen abgesehen, nunmehr in<br />
tadellosem Zustand und wird ihre wichtige<br />
Rolle im Durchgangsverkehr wieder aufnehmen<br />
können. Erinnern wir bei dieser Gelegenheit<br />
daran, dass auch die Strasse Basel-<br />
Liestal-Waldenburg-Solothurn sich in bestem<br />
Zustand befindet und für die direkte<br />
Verbindung nach der Westschweiz über Biel-<br />
Neuchätel-Yverdon-Lausanne mit Vorliebe<br />
benützt wird. Auch für die Fahrt Basel-Bern-<br />
Berner Oberland wird die Strecke über Waldenburg-Solothurn<br />
gerne benützt, leider befindet<br />
sich aber eine etwa 12 km lange<br />
Strecke zwischen Fraubrunnen und Biberist<br />
auf der viel befahrenen Durchgangsstrasse<br />
Solothurn-B-ern in sehr bedenklichem Zustand;<br />
es ist höchste Zeit, dass sich die beiden<br />
Kantone Bern und Solothurn über die<br />
rasche Instandstellung dieser Strasse schlüssig<br />
werden.<br />
A<br />
Verkehr auf den Alpenstrassen.<br />
Nachdem nun wiederum alle schweizerischen<br />
Alpenstrassen dem Verkehr geöffnet<br />
sind, sei ausdrücklich darauf aufmerksam<br />
gemacht, dass auf den sog. Bergpoststrassen<br />
alle Motorfahrzeuge, die einem Postautomobil<br />
begegnen, ihre Geschwindigkeit auf<br />
Langsamfahrt herabzusetzen haben. In unübersichtliche<br />
Strassenbiegungen ist derart<br />
behutsam einzufahren, dass das Fahrzeug<br />
auch bei Talfahrt auf einen Bremsweg von<br />
ca. 6 Meter anhalten kann, wobei wiederholt<br />
Signale zu geben sind.<br />
Will ein Motorfahrzeug einem Postautomobil<br />
vorfahren, so ist besonders zu beachten,<br />
dass letzteres stets bergseits ausweicht.<br />
Von Seiten des Staatsrates des Kantons<br />
Wallis ist ferner wiederum angeordnet worden,<br />
dass auf der Grossen St. Bernhardstrasse<br />
von 11.15 Uhr bis zur Ankunft des<br />
Schlusswagens des 2. Postkurses auf dem,<br />
Grossen St. Bernhard, d. h. ca. 12.30 Uhr<br />
zwischen Cantine de Proz und dem Hospiz<br />
nur bergauf, von 15 Uhr bis zur Ankunft<br />
des Schlusswagens des Postkurses bei der<br />
Cantine de Proz, d. h. ca. 15.40 Uhr zwischen<br />
Hospiz und Cantine de Proz nur.<br />
bergab gefahren werden darf. Fahrzeuge,<br />
die auf dieser Strasse während den genannten<br />
Zeiten in verbotener Richtung fahren,,<br />
haben den Postautomobilen bei Kreuzungen<br />
d:e Bergseite einzuräumen.<br />
Für Lastwagen und Gesellschaftsautomobile<br />
ist zu beachten, dass auf Strassen,<br />
wo das Bergseitsausweichen der Postautomobile<br />
vorgeschrieben ist, diese erstem<br />
Fahrzeuge, sofern sie eine Breite für mehr<br />
als drei Sitzplätze und Platz für total mehr<br />
als 11 Sitzplätze aufweisen, die Postautomobile<br />
nur an besonders geeigneten Ausweichstellen<br />
kreuzen dürfen.<br />
Bezüglich des Bergseitsausweichens der<br />
Postautomobile besteht eine Ausnahme darin,<br />
dass die Postautos auf der talwärts gelegenen<br />
Seite vorbeifahren dürfen, wennsich<br />
das andere Fahrzeug derart bergseits<br />
aufgestellt hat, dass die Fahrbahn für den<br />
Postwagen genügend frei ist.<br />
Die Postautos sind auch dieses Jahr derart<br />
erkenntlich gemacht, dass die in gelber<br />
Farbe gehaltenen Wagen vorn neben dem<br />
Motor und hinten je eine Scheibe mit gelbem<br />
Posthorn auf schwarzem Grund aufweisen.<br />
Sie verwenden zudem das gewohnte<br />
Dreiklangsignal, wobei vorgeschrieben ist,<br />
dass Mehrklangsignale auf Alpenstrassen<br />
nur von den Postautos verwendet werden<br />
dürfen. Sofern dem ordentlichen Kurswagen<br />
ein Beiwagen folgt, so trägt ersterer<br />
vorn neben dem Motor eine rote Scheibe mit<br />
weissem Diagonalstrich.<br />
Für <strong>1929</strong> sind die nachfolgenden Strassen<br />
als Bergpoststrassen, für welche vorstehende<br />
Vorschriften gelten, erklärt worden:<br />
Graubünden: Reichenau-Flims-IIanz, Hanz-Vals,<br />
Ilanz-Vrin, Versam-Safien-Platz, mit Abzweigung<br />
nach Tenna. Chur-Tiefencastel, Araschger-<br />
Rank-Tsehiertschen, Seewis-Valzeina, Küblis- St.<br />
Antönien, Rothenbrunnen-Feldis. Cazis-Präz,<br />
Thusis-Obertschappina, Thusis-Bernbardin-Misox,<br />
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tTri: Altdorf-Klausenpass-Linthal, Hospenthal-St.<br />
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Tessin: CMasso-Muggio, Castel-St. Pietro-Casima,<br />
Maroggio-Arogno, Paradiso-Carona, Paradiso-<br />
Agra, Lugano-Breganzona-Muzzano, Crocifisso-<br />
Comano, Magliaso-Astano, Vezia-Tessorete-Bidogno,<br />
Tesscrete-Maglio-Bogno, Magadino-Indemini,<br />
Cavigliano-Spruga. Russo-Gresso, Peccia-Fusio,<br />
Gordola-Sonogno, Giubiasco-Carona, Lovorgo-<br />
Sobrio.<br />
"Wallis: Gletsch-Furka-Andermatt, Gletsch-Grimsel-<br />
Meiringen, Champex-Les Valettes, Orsieres-Champex,<br />
Orsieres-Grosser St. Bernhard, Sitten-Les<br />
Agettes, Sitten-Les Hauderes, Siders-Ayer, Brig-<br />
Simplon-Gondo-Landesgrenze.<br />
All diese Bergpoststrassen, für welche<br />
die oben genannten besondern Verkehrsvorschriften<br />
gelten, sind durch Dreiecktafeln,<br />
auf welchen auf weissein Grund in schwarzer<br />
Schrift «Bergpoststrasse» resp. «Ende<br />
der Bergpoststrasse» mit dem Schweizerwappen<br />
und Posthorn steht, speziell kenntlich<br />
gemacht. Diese Tafeln sind jeweils am<br />
Anfang und Ende der Bergpoststrecke<br />
rechts der Strasse aufgestellt.<br />
Als SpezialVorschrift für Alpenstrassen<br />
sei noch die Vollziehungsverordnung des<br />
Kantons Wallis erwähnt, wonach die<br />
Strasse Champex-les-Valettes nur für Talfahrten<br />
benutzt werden darf, während für<br />
Bergfahrten nach Champex die Strasse Orsieres-Champex<br />
zur Verfügung steht.<br />
Der Automobilverkehr auf der<br />
sBernseite der Grimselstrasse.<br />
• Der Regierungsrat des Kantons Bern bat folgenden<br />
Beschluss gefasst:<br />
1. Die Grimselstrasse ist auf dem Gebiete des<br />
Kantons Bern, das beisst von Innertkirchen bis zur<br />
Grenze des Kantons Wallis (Passhöhe), während<br />
der Zeit ihrer Fahrbarkeit für den Verkehr mit<br />
Personenfahrzeugen ohne besondere Bewilligung<br />
offen.<br />
Mit Lastautomobilen mit oder ohne- Personenbeförderung<br />
dagegen darf sie nur mit Bewilligung<br />
J ' %_, kantonalen Polizeidirektion befahren werden,<br />
e diese Bewilligung ist das Befahren der Grimjelstrasse<br />
mit Lastautomobilen mit oder ohno Personenbeförderung<br />
verboten.<br />
2. Der Verkehr ist nur für die Tageszeit von<br />
6 bis 20 Uhr gestattet. Notfälle bleiben vorbehalten.<br />
3. Den Polizei- und Strassonorganen auf der<br />
Strasse ist auf Verlangen von den Führern der<br />
Fahrzeuge jede gewünschte Auskunft zu geben.<br />
4. Die Fahrgeschwindigkeit darf im Maximum<br />
betragen:<br />
a) für Personenautomobile bis zu 8 Sitzplätzen<br />
25 km in der Stunde;<br />
b) für Gesellschaftswagen von über 8 Sitzplätzen<br />
20 km in der Stunde;<br />
c) für Lastautomobile 20 km in der Stunde.<br />
Diese Geschwindigkeiten sind auf gefährlicheren<br />
Strecken, namentlich in den Wendestellen und unübersichtlichen<br />
Kurven stark zu ermässigen, besonders<br />
bei unsichtiger Witterung (N'ebel, Sturm etc.),<br />
•wobei auch periodisch Signale abzugeben sind.<br />
5. Fahrzeuge, dio einem Postwagen begegnen,<br />
.^llen ihre Geschwindigkeit auf Langsamfahrt hor-<br />
' Ssetzen.<br />
Bei Begegnungen mit Postwagen an gefährlichen<br />
Stellen hat auf Verlangen des Postführers das begegnende<br />
Fahrzeug bis zu einer für die Kreuzung<br />
geeigneten Stelle rückwärts zu fahren.<br />
In. unübersichtliche Strassenbiegungen ist so behutsam<br />
einzufahren, dass das Fahrzeug auch bei<br />
Talfahrt auf einem Bremsweg von höchstens G m<br />
gestoppt werden kann. Dabei sind starke Lautzeichen<br />
zu geben und zu wiederholen, bis der Fah-<br />
'
16 AUTOMOBIL-REVUE,<br />
<strong>1929</strong> - N" 6(J<br />
dten Chauffeurs derart empört, dass sie geistesgegenwärtig<br />
und rechtzeitig die Polizeinummer<br />
seines Lieferungswagens notierte<br />
und mir nun diese nebst genauen Zeitangaben<br />
und ihrer eigenen Adresse bekannt gab.<br />
Rasch hatte ich, nachdem ich mich vom urplötzlichen<br />
Wechsel meiner Gemütsverfassung<br />
erholt hatte, im Automobil-Kalender die<br />
Adresse des Wageninhabers eruiert und ich<br />
kam gerade recht, als der. Chauffeur mit<br />
dem Gefährt an der angegebenen Adresse<br />
vorfuhr. Ein Blick auf die rückseitige Kante<br />
des Kastengestells genügte, um dort reichliche<br />
Spuren der blauen Farbe meiner Karosserie<br />
auf dem gelben Anstrich des fremden<br />
Wagens erkennen zu können. Die Indizien<br />
wären übrigens gar nicht notwendig gewesen,<br />
indem der saubere Patron den Zusammenstoss<br />
ohne weiteres zugab. Dass er<br />
bei Heller und Pfennig alles — und zwar<br />
nicht zu knapp — zu begleichen hatte, brauche<br />
ich wohl nicht besonders zu erwähnen.<br />
Eine Selbstverständlichkeit war es natürlich,<br />
dass ich der « grossen Unbekannten » gegenüber<br />
meine Dankbarkeit auch äusserlich zum<br />
Ausdruck brachte.<br />
Und die Moral von der Geschichte : Sei<br />
Immer recht verträglich mit den Passanten,<br />
man weiss nie, in welcher Form uns ihre<br />
Gefälligkeit nützlich und wertvoll sein kann.<br />
b.<br />
L Hilfsdienst am Goffit&^d<br />
Ueber den schlechten Zustand der Rhein- und<br />
Gurteistrasse in Schaffhausen wird in der dortigen<br />
Presse von den Anwohnern derselben geklagt und<br />
die städtischen Behörden ersucht, die begründeten<br />
Forderungen für baldige Korrektion dieser beiden<br />
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Simplonpassstrasse. (oben rechts) Der T. G. S.-Beamte zwischen einem Walliserpolizisten und Schweiz. Grenzwächter in Gondo. (unten links) In Iselle<br />
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N° 60 — <strong>1929</strong> AUTOMOBIL-REVUE<br />
Unsere Unterhaltungsecke.<br />
Galante Autodiebe.<br />
Ein sonderbares Verfahren zur Steigerung<br />
ihrer Lebensfreude haben sich zwei junge<br />
Engländer ausgedacht, der neunzehnjährige<br />
John Qorman und der einundzwanzigjährige<br />
John William Dams aus London. Sie setzten<br />
alleinstehende Motorräder und Autos in Betrieb<br />
und brannten damit durch. Das geschah<br />
aber nicht zum Zweck des Verkaufs. Vielmehr<br />
wollten sie als Kavaliere glänzen, den<br />
reizenden jungen Damen und Frauen einmal<br />
das köstliche Vergnügen einer flotten Autofahrt<br />
verschaffen. Die beiden jungen Leute<br />
fanden auch reichlichen Zuspruch. Sie trafen<br />
sogar auf eine so unerwartete Anhänglichkeit<br />
als freifahrtspendende Autobesitzer, dass sie<br />
über ihre Datnenbekanntschaften Buch führen<br />
mussten. Selbst diese Vorsichtsmassnahme<br />
reichte noch nicht aus. Nachts sind<br />
alle Katzen grau, und die Namen Maud und<br />
Molly sind weder ausschliesslich Blondinen<br />
noch Brünetten vorbehalten; also photographierten<br />
sie ihre reizenden Freifahrtsgäste<br />
aufgepumpt. Und der Anhänger des Wunderaute'rl<br />
ist genau so einfach : Eine einachsige<br />
Kiste mit einer einfachen Kette angeschlossen,<br />
und zwei weitere Personen können<br />
Kleinauto und Charakter.<br />
«Es wächst der Mensch mit seinen Zwekken<br />
! » sagt der Dichter. Technisch gespro-<br />
glauben, meint Peef, dass der kleine Motor<br />
darin Platz nehmen. Man möchte es kaum<br />
chen : Es wächst der Mensch mit seinen mit seinem ü PS drei Personen in Lebensgefahr<br />
bringen könnte. « Das Auterl ist füh-<br />
Massstäben. Dass dabei — in einer Zeit der<br />
Wolkenkratzerausmasse — auch das Kleine rer- und steuerscheinfrei, nur 200 kg schwer,<br />
seine Eigenheit um so, wirksamer zur Gel-kantung zu bringen vermag, je betonter diese Unterhaltskosten spielen kaum eine wie ein Bügeleisen aufgeladen werden.<br />
Rolle.<br />
ist, dafür sorgt schon das Gesetz der Kon-Untrastwirkung. So erregte das « Auterl», das<br />
die Garage ? Sorgen ? Jeder Haus-<br />
sich der Münchner: Gastwirt Ettenhuber<br />
baute, bei seinem Erscheinen mindestens so<br />
grosses Aufsehen, wie das erste Auto selbst,<br />
eine Sensation, die mit den Jahren nicht abschwächte.<br />
« Fussgänger bleiben stehen, die<br />
Insassen der grossen und grössten «Brüder»<br />
(des. Auterl) strecken die Köpfe aus den Wagen,<br />
und selbst die unerschütterlichen Verkehrsregler<br />
drehen sich auf den Absätzen ! ><br />
berichtet Peef (in der. Süddeutschen Sonntaigspost),<br />
der den Konstrukteur dieses Kleinwagentyps<br />
Yi PS, den Münchner Gastwirt<br />
Michael Ettenhuber, interviewte. Stolz seinen<br />
Wagen vorführend (ein winziger Holzschuppen,<br />
der als Behausung für eine Dogge<br />
und klebten die Abbilder der gewiss ausnahmslos<br />
entzückenden Köpfchen in ihrdienen könnte, ist die Garage), erklärte dieser,<br />
dass er mit' keinem « Hundertpferder»<br />
tausche. Das Ettenhuber'sche Kleinauterl,<br />
das elektrischen Antrieb hat — « eine Batterie<br />
speichert die Kraft auf, die für eine<br />
Strecke von 60 km genügt» — ist auch<br />
Schwarzfahrtadressbuch. Sie mussten darauf<br />
sehen, immer wieder die gleichen Automat<br />
ken zu stehlen; denn wer in einem Klassewagen<br />
eine Anknüpfung gemacht hat, kann<br />
unmöglich das zweite Mal mit einem «Volksauto»<br />
angeklappert kommen. Die Freunde benutzten<br />
die Wagen meist nur so lange, wie<br />
deren Benzinvorrat reichte, dann Hessen sie<br />
die gestohlenen Autos als herrenloses Gut<br />
dort stehen, wo sie nicht mehr weiter konnten;<br />
denn entweder musste man Benzin<br />
oder den entführten Damen Eiskreme kaufen<br />
können. Und das kostet bekanntlich immer<br />
Geld!<br />
wirklich allerliebst — goldig würde eine<br />
Automobilistin sagen, und dabei so «einfach<br />
und spottbillig.». (Bei täglicher Fahrt 4 Mark<br />
Stromkosten monatlich, versichert Herr<br />
Ettenhuber. Dabei kämen Reparaturen überhaupt<br />
nicht vor.) Man habe nicht viel mehr<br />
Mühe als mit einem Fahrrad. Dreimal im<br />
Jahre werde es geölt, was 20 Pfennig koste,<br />
zweimal monatlich würden die Luftschäuche<br />
KUGEI<br />
UND<br />
oder Wohnungsflur genügt.»<br />
Kein Zweifel, das Auterl, Typ Ettenhuber,<br />
ist das Ideal eines Kleinwagens. Es hat nur<br />
den einen Fehler, dass es «ein wenig arg<br />
grossspre'cherisch» hupt. Viel Geschrei und<br />
wenig Wolle! sagen die Hundertpferdigen,<br />
als ob sich so ein winzig Auterl, um nicht<br />
unter die Räder zu kommen, nicht irgendwie<br />
bemerkbar machen müsse! Item: «Gebt uns<br />
das ganz kleine Auto für den ganz kleinen<br />
Mann !» sagt Peel. Jedem ganz kleinen<br />
Mann sein ganz kleines Auterl! Da protestiert<br />
auch schon ein alter Steuermann (in<br />
der englischen <strong>Zeitung</strong> «The Nation») :<br />
«Ich fahre sehr gerne Auto, aber ich habe<br />
als Besitzer eines Kleinautos die Erfahrung<br />
gemacht, dass das Autofahren nicht nur den<br />
Körper verweichlicht, sondern auch den<br />
Charakter ungünstig beeinflusst. Selbstbeobachtung<br />
und Gespräche mit anderen Automobilisten<br />
haben mich vor allem erkennen<br />
Ueberholer nachgeschickt. Trotzdem kenne<br />
ich kein grösseres Vergnügen als das Autofahren.<br />
Als Zeichen meiner Hochachtung<br />
ziehe ich den Hut, wenn ich in meinem kleinen<br />
Wagen an Wandervögeln vorbeifahre,<br />
aber ich beneide sie nicht. Ich beneide nur<br />
den 40 PS, der vor meinen Augen die steil-<br />
Berge sausend erklimmt, während Automobilist ein Auf-sten mei-<br />
lassen, dass jeder<br />
schneider ist. Er ist nicht imstande, über<br />
sein Auto wahre Angaben zu machen. Er<br />
übertreibt die Schnelligkeit seines Wagens,<br />
erzählt Wunder von dem geringen Benzinverbrauch<br />
und Märchen von der Kletterfähigkeit<br />
seines Autos. Ich selbst habe mich<br />
in der Hitze des Gesprächs mehr als einmal<br />
zu derartigen Entgleisungen hinreissen lassen.<br />
Doch diese Lüa:en belasten eigentlich<br />
Auf je<br />
mein Gewissen nicht; denn, obwohl ich kein<br />
spitzfindiger Sophist bin, glaube ich doch,<br />
dass Lügen, die kein Mensch glaubt, und<br />
von denen auch niemand erwartet, dass sie<br />
jemand glauben werde, und die nur in den<br />
Fällen erzählt werden, wo eigentlich niemand<br />
die Wahrheit verlangt, keine richtigen<br />
Lügen, sondern höchstens sehr lässliche Sünden<br />
sind. Der Automobilist mutet nämlich<br />
wie der Jäger und Angler niemand zu, die<br />
Ritter- und Räubergeschichten, die er von<br />
seinen Fahrten und im besonderen von der<br />
Tüchtigkeit seines Wagens erzählt, auch zu<br />
glauben. Ich selbst glaube von dem, was<br />
mir ein Autler erzählt, je nach dem Charakter<br />
des Erzählenden etwa 30—40' Prozent,<br />
und so komme ich der Wahrheit immer nahe.<br />
Ein anderer grosser Charakterfehler —<br />
ebenso eine Folge des Autofiebers — ist der<br />
Neid, besonders stark entwickelt beim Besitzer<br />
eines Kleinautos. Welch furchtbarer<br />
Hass tobt im Gemüt eines 10 PS-Autolenkers,<br />
wenn ein grosser 40 PS-Wagen leise<br />
und rasch an ihm vorübersaust '• Eine ganze<br />
Wagenladung von Hass, Neid und allerlei<br />
Liebenswürdigkeiten wird einem solchen<br />
nem kleinen Schnauferl die Puste ausgeht!<br />
H." Matteru.<br />
Spaniens herrliche Gefilde sollte sich kein Autotourist<br />
bei Anlass des Besuches der Weltausstellung<br />
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