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E_1929_Zeitung_Nr.057

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10 AUTOMOBIL-REVUE <strong>1929</strong> — N» 57<br />

zum Beispiel die Scheinwerfer ein. Besonders<br />

wichtig ist diese Vorsichtsmassregel bei<br />

Wagen mit einer Dynamo vom sogenannten<br />

Dreibürstentyp, der die Batterie besonders<br />

leicht überladet. Noch besser aber ist es, die<br />

Ladestromstärke der Dynamo für die Sommermonate<br />

vermindern zu lassen. Der Fachmann<br />

macht das mit wenigen Handgriffen.<br />

m.<br />

Neues Einspritzverfahren bei kompressorlosen<br />

Dieselmotoren. Beim kompressorlosen<br />

Dieselmotor, der in der letzten Zeit für<br />

Schwerautomobile zu grosser Wichtigkeit<br />

gelangt ist, wird der Brennstoff bekanntlich<br />

durch hohen Druck in die vorher hoch komprimierte<br />

Luftladung des Zylinders hineingespritzt.<br />

Damit er sich beim Einspritzen<br />

durch die Düse genügend fein verteilt, ist ein<br />

hoher Pumpendruck — angewendet werden<br />

bis 600 Atmosphären — notwendig. Das kann<br />

bewirken, dass die Pumpe nicht mit der gewünschten<br />

Geräuschlosigkeit arbeitet. Andererseits<br />

bietet dieses Verfahren insofern<br />

einen gewissen Uebelstand, als bei niedriger<br />

Motortourenzahl auch der Einspritzdruck geringer<br />

und deshalb die Brennstoffverteilung<br />

schlechter wird.<br />

Ingenieur Archaonloff hat nun ein Verfahren<br />

angegeben, durch welches der Pumpenantrieb<br />

weitgehend entlastet und der Einspritzdruck<br />

auch bei verschiedenen Motortourenzahlen<br />

nahezu unveränderlich gemacht<br />

werden kann. Er baut zu diesem Zwecke zwischen<br />

Pumpe und Düse einen Druckverstärker<br />

ein, der aus einem zweistufigen Kolben<br />

besteht. Die Kolbenflächen dieses Doppelkolbens<br />

können sich z. B. wie 1 : 12 verhalten.<br />

Ein abgeschlossener Raum über der<br />

grossen Kolbenfläche steht mit dem Motorzylinder,<br />

ein anderer abgeschlossener Raum<br />

über der kleinen Fläche mit der Brennstoffpumpe<br />

in Verbindung.<br />

Vor Anfang des Kompressionstaktes im<br />

Motorzylinder wird durch die Pumpe Brennstoff<br />

in den Raum über der kleineren Kolbenfläche<br />

gepumpt, worauf sich an der Pumpe<br />

ein Rückschlagventil schliesst. Bei eintretender<br />

Kompression im Motorzylinder überträgt<br />

sich diese auf den grossflächigen Druckverstärker-Kolben,<br />

der dadurch aufwärts gepresst<br />

wird und durch seine gegenseitige<br />

kleine Kolbenfläche den Brennstoff mit 12<br />

mal höherem Druck in die Einspritzleitung<br />

schiebt. Eine federbelastete Nadel in der<br />

Düse lässt dabei den Druck auf beispielsweise<br />

25 Atmosphären ansteigen, bevor sie<br />

den Brennstoff durch die Düse treten lässt.<br />

Je nach der gewünschten Einspritzzeit kann<br />

aber durch andere Einstellung der Nadelfeder<br />

der Minimal-Einspritzdruck auch auf<br />

150 Atmosphären oder mehr gesteigert werden.<br />

Der Hauptvorteil der neuen Anordnung besteht<br />

darin, dass mit dem Einsetzen der Zündung<br />

im Zylinder der Einspritzdruck plötzlich<br />

sehr rasch ansteigt, gleichgültig, ob der<br />

Motor mit hoher oder niederer Tourenzahl<br />

läuft. m.<br />

Improvisierte Rohrschlüssel. Wenn man<br />

ein Rohr oder ein Rundeisen von grösserem<br />

Durchmesser drehen muss, ohne eine spezielle<br />

Rohrzange zu besitzen, kann man sich mit<br />

einem passenden Gabelschlüssel und einer<br />

Flachfeile behelfen. Die Maulweite des<br />

Schlüssels muss etwas grösser sein als der<br />

Durchmesser des Rohrs, so dass die Feile<br />

zwischen dem einen Kiefer des Schlüssels<br />

und dem Rohr noch eingeschoben werden<br />

kann. Wenn der Schlüssel zum Drehen des<br />

Rohres aufwärts bewegt werden muss, muss<br />

die Feile dabei auf dem unteren Kiefer liegen.<br />

Man erkennt dann bald selbst, wie man es<br />

einzurichten hat, dass sich der Schlüssel beim<br />

Anziehen von selbst mit dem Rohr verklemmt.<br />

Eine andere Variante dieses Verfahrens<br />

besteht darin, dass man einen Streifen<br />

Schmirgeltuch mit der Schmirgelseite<br />

nach innen um das Rohr wickelt und dann<br />

den Schlüssel ohne die Feile ansetzt. Schliesslich<br />

kann man ein Stück Lederriemen an einem<br />

Hartholzhebel festschrauben und das<br />

freie Ende des Riemens um das Rohr wikkeln<br />

und zuletzt unter das Ende des Hebels<br />

legen. Beim Anziehen des Hebels klemmt<br />

sich dann der Riemen von selbst fest.<br />

Versagen des Anlassers. Die überwiegende<br />

Mehrzahl der amerikanischen Wagen weist<br />

heute am Anlasser den Bendix-Antrieb auf,<br />

bei dem sich das Ritzel auf einem Gewinde<br />

verschiebt, bis es mit dem Schwungrad-<br />

Zahnkranz zum Eingriff kommt So zuverlässig<br />

dieser einfache Mechanismus im allgemeinen<br />

ist, kann er doch hie und da Anlass<br />

zu Störungen geben. Bekannt ist z. B:, da'ss,<br />

sich das Ritzel auf dem Zahnkranz verteilen<br />

kann. Um es wieder frei zu machen und den<br />

Motor überhaupt bewegen zu können, muss<br />

man dann den Wagen bei eingerücktem grossem<br />

Gang hin und her schieben. Schlimmstenfalls<br />

genügt es meist, wenn man den Anlasser<br />

auf seiner Auflage ein wenig lockert.<br />

Einem neuen Auftreten der Störung beugt<br />

man durch genaueren Einbau des Anlassers<br />

oder nötigenfalls bessere Schmierung oder<br />

Korrektur der Schraubenspindel vor.<br />

Manchmal verkeilt sich aber das Ritzel<br />

auch in seiner Ruhestellung am anderen Ende<br />

der Schraubenspindel. Der unter Strom gesetzte<br />

Anlasser läuft dann leer um und gibt<br />

ein surrendes Geräusch von sich. Als Ursachen<br />

für diese Verkeilung kommen eine Verbiegung<br />

der Schraubenspindel, Gratbildung<br />

auf derselben oder mangelhafte Schmierung<br />

und Reinigung der Schraubenspindel in Betracht.<br />

Die Abhilfe liegt auf der Hand und<br />

besteht in der Beseitigung dieser Mängel, at.<br />

Den Staubfilter periodisch entleeren!<br />

Staubfilter, wie sie jetzt an vielen modernen<br />

Wagen anzutreffen sind, bringen nicht nur<br />

technische Vorteile, sondern auch Pflichten<br />

für den Fahrer mit sich. Bei gewissen Filtertypen<br />

sammelt sich nämlich der ausgeschiedene<br />

Staub mit der Zeit an und wirkt<br />

verstopfend. Die Folge davon ist, dass der<br />

Motor immer weniger Luft erhält und seinen<br />

Unmut dadurch äussert, dass er plötzlich zum<br />

Benzinfresser wird.<br />

Staubfilter sind deshalb periodisch, und<br />

zwar nicht zu selten, zu entleeren. Das gilt<br />

besonders für den Sommer, wo sich auf einer<br />

einzigen Fahrt über staubige Landstrassen<br />

der Staub oft kubikzentimeterweise ablagert.<br />

at.<br />

Gelbes Schefnwerferlicht durchdringt Nebel<br />

besser und wird auch, abgesehen davon,<br />

von manchen Automobilisten als angenehmer<br />

empfunden. Um gelbes Licht zu erhalten,<br />

versieht man am besten die Innenseite der<br />

Scheinwerfergläser mit einem entsprechenden<br />

Anstrich. Ein brauchbarer gelb-rötlicher<br />

Lack entsteht, wenn man etwas Sudanrot in<br />

Amylacetat auflöst und so als Farbstoff wasserklarem<br />

Japanlack beimischt. Eine Färbung<br />

der Scheinwerfergläser erweist sich als<br />

viel dauerhafter als die Färbung der Lampen,<br />

weil auf den Lampen infolge der Hitze<br />

der Lack bald abspringt. at.<br />

Sichere Bremsen und vorschriftsmässige<br />

Beleuchtung sind Garantien für sicheres<br />

Fahren.<br />

C.Scäaefer<br />

Frage 7267. Karosse, ie mit Kunstlederbezug.<br />

Ich stehe vor dem Kauf eines geschlossenen Wagens<br />

und lege hauptsächlich Wert auf eine Karosserie,<br />

die schön, aber nicht empfindlich ist; ich<br />

finde, die gewöhnliche Lackierung sehe schön aus,<br />

aber man hat bei ihr sehr bald kleine Kratzer<br />

und ein Mattwerden zu befürchten. Es wurde mir<br />

nun ein Wagen mit Kunsüederüberzug angeraten.?<br />

Ist das zu empfehlen? Bewährt sich diese Karosserie<br />

besser, in oben erwähntem Sinn? Wie wird<br />

ein solcher Wagen gereinigt und unterhalten, wie<br />

wird ein eventueller Schaden hier repariert?<br />

F. R. in N.<br />

Antwort: Die Kunstlederkarosserie zeichnet<br />

8ich tatsächlich durch grosse Unempfindlichkeit<br />

aus. Sie kann auch, wie man Ihnen gesagt hat,<br />

einfach mit einem Schwamm abgewaschen werden,<br />

ohne dass Beschädigungen befürchtet werden müssen.<br />

Da das Kunstleder von Anfang an mehr oder<br />

weniger matt ist, behält es dieses Aussehen langa<br />

Zeit bei. Neben der gewöhnlichen Reinigung mit<br />

Wasser sollte aber von Zeit zu Zeit eine Reinigung<br />

mit den besonderen, dafür im Handel befindlichen<br />

Waschpräparaten vorgenommen werden,<br />

damit sich der Schmutz und Staub in den<br />

Poren und Rillen des Ueberzuges nicht festsetzt.<br />

Bei Defekten, z. B. Schürfungen oder Rissen, können<br />

die betreffenden Partien einfach ersetzt werden.<br />

Die Kosten sind dabei unter Umständen noch<br />

niedriger als die einer Lack-Ausbesserung bei einem<br />

beschädigten lackierten Wagen.<br />

Der einzige Grund, weshalb die Karosserie mit<br />

Kunstlederbezug nicht noch mehr Verbreitung gefunden<br />

hat, ist der, dass ihr matter Glanz dem<br />

Wagen eben von Anfang an. ein woniger «neues»<br />

Aussehen verleiht. Und die meisten Menschen sind,<br />

wenn sie etwas Neues kaufen, wie die Elstern, sie<br />

wollen etwas Funkelndes, Glänzendes haben.<br />

In der letzten Zeit macht zwar der Kunstlederkarosseric,<br />

was Unempfindlichkeit anbelangt, die<br />

mit Nitrocelluloselack behandelte Stahlkarosserie<br />

starke Konkurrenz. Auch hier braucht man Kratzer<br />

nicht zu befürchten. Nitrozelluloseanstriche sind<br />

jedoch vorläufig nur bei amerikanischen Wagen<br />

überwiegend.<br />

at.<br />

Frage 7268. Reparierte Kupplung funktioniert<br />

schlecht. Ich hatte an meinem Wagen einen Defekt<br />

an der Kupplung; sie wurde behoben, aber<br />

jetzt kann ich vom direkten in den 2. Gang nicht<br />

mehr schalten und muss ich jedesmal anhalten. Früher<br />

konnte ich lautlos schalten in jedem Gang.<br />

Könnten Sie mir vielleicht sagen, wo es fehlt? Man<br />

hat mir das Tric-Schalten gezeigt, und so geht's<br />

lautlos, aber ich möchte dennoch wissen, ob nicht<br />

ein Fehler bei der Kupplungs-Reparatur begangen<br />

worden ist. S. in St. G.<br />

Antwort: Da Sie nicht angeben, was an der<br />

Kupplung repariert worden ist, können wir Ihnen<br />

auch keine genauen Aufschlüsse über die Ursache<br />

der beschriebenen Sohaltschiwierigkeiten geben. Wir<br />

nehmen jedoch an, dass die Kupplung jetzt entweder<br />

mehr auskuppelt als früher oder dann umgekehrt<br />

zu wenig. Im ersten Fall müssten Sie sich<br />

einfach wieder an die neuen Verhältnisse gewöhnen,<br />

oder Sie könnten das, was Sie jetzt als Fehler<br />

betrachten, einfach durch weniger tiefes Durchtreten<br />

des Kupplungspedals korrigieren.<br />

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