E_1929_Zeitung_Nr.075
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N»75 - <strong>1929</strong> AUTOMOBIL-REVUE<br />
Sachs, über die Bretter, von vier Mitgliedern der<br />
Quodlibet-Gesellschaft schmissig gespielt. «Der tote<br />
Mann» ist die tragikomische Geschichte eines Ehemannes<br />
und einer Ehefrau, die hie und da. glauben,<br />
sich lieb zu haben, sonst aber aneinander vorbeileben<br />
und höchstens versuchen, den Schein der<br />
guten Gepflogenheit zu wahren. Der Mann, der sich<br />
tot stellt, erfährt, dass die schönen Versprechungen<br />
seines Weibes sofort in ein Nichts zerfallen. Was<br />
will er anderes machen, als seinem Weibe wieder<br />
einmal «die Leviten verlesen» und dann mit<br />
seinem lieben Nachbar Hans den Aerger mit Wein<br />
verjagen, denn jener ist ja auch nicht besser<br />
dran. Was würde herauskommen, wenn sich die<br />
Frau tot gestellt hätte ?<br />
Eine Freude für jüngere und ältere Leute lebhafter<br />
Art war eine Polonaise, inszeniert vom Chef<br />
des Gegelligen. Die Sache war hübsch und nett und<br />
führte alle guten Lebensgeister ins Treffen, so dass<br />
wohl noch mehrer« Wiederholungen stattgefunden<br />
hätten, wenn nicht die Musik ausser Atem und die<br />
Zeit schon vorgerückt gewesen wäre.<br />
Gegen sechs Uhr lichteten sich die Reihen der<br />
Anwesenden, um in Langnau nochmals, im grossen<br />
Saale des «Hotel Löwen», zu einem vergnügten<br />
Zusammentreffen sich zu treffen. Herr Präsident<br />
Baumgartner, der am heutigen Tage aller Sorgen<br />
um das Gelingen ledig, sich unter seiner Gemeinde<br />
sozusagen als Zuschauer einfinden durfte, richtete<br />
im grossen Saale noch ein paar Worte an die Anwesenden,<br />
indem er einmal an die kommende Wohltätigkeitsfahrt<br />
erinnerte und dann auch darauf verwies,<br />
dass bei vielen Mitgliedern der Wunsch nach<br />
Durchführung von Wintertanzkursen in der Sektion<br />
bestehe, Kurse, die bei familiärer Durchführung<br />
sicher allseitigen Anklang finden würden.<br />
Ein paar Tänze in Langnau und ein paar wenige<br />
noch in Worb, dann fuhren auch die Standhaftesten<br />
nach Hause. Was wird erst der Familienabend<br />
im Januar bieten, zu dem jetzt schon mehrere<br />
Schlager gesichert sind ? La.<br />
Passe deine Geschwindigkeit nicht dem<br />
Kilometerzähler, sondern dem Gelände and<br />
dem Verkehr an.<br />
Das Schneiden von Kurven im belebten<br />
Verkehr gehört zu jenen Dingen, die ein beherrschter<br />
Fahrer schon aus ästhetischen<br />
Gründen nie macht.<br />
A. C. S.<br />
A. C.S. SEKTION LIECHTENSTEIN. Am 28.<br />
August a. c., morgens zwischen 7 und 5.30 Uhr,<br />
fand die .Durchfahrt der Teilnehmer an der Internationalen<br />
6-Tagefahrt der F.LG.M.'«ruf dem Wege<br />
von Feldkirch (Oesterreich) nach Palanza (Italien)<br />
durch Liechtenstein statt. Von den auf d9r Startliste<br />
angeführten 175 Teilnehmern trafen 15ß an<br />
der liechtensteinisch-österreichischen Grenze ein<br />
und traversierten das Land in seiner ganzen Länge<br />
bis zum Ausgang bei Klein-Mels. Für die Durchführung<br />
der Fahrt waren von der Sektion Liechtenstein<br />
des A.C.S. 24 Kommissare aufgeboten, deren<br />
Aufgabe es war, die glat(e Durchfahrt durch das<br />
Sektionsgebiet zu gewährleisten. Auch war die<br />
Landes- und Ortspolizei "aufgeboten. Die Durchfahrt<br />
verlief ohne jeden Unfall. Die Zollabfertigung an<br />
der Grenze erfolgte ohne jeden Aufenthalt für die<br />
Fahrer, dank dem Zusammenwirken der schweizerischen<br />
und österreichischen Grenzzollbehörden in<br />
Schaanwald bezw. Tiais. c ai-r.<br />
A.C.S., SEKTION ZÜRICH. Herbstfahrt ins<br />
Burgund. Wir möchten unsere Sektionsmitglieder<br />
mit ihren Angehörigen hiedurch zur Teilnahme an<br />
der vom 10. bis 15. September <strong>1929</strong> stattfindenden<br />
Herbstfahrt ins Burgund einla-dep; Für diese Auslandsfahrt<br />
ist das nachfolgende Programm festgelegt<br />
worden:<br />
' '•<br />
10. September : Zürich, Baden, Mellingen, Lenzburg,<br />
Ölten, Solothurn, Biel, Neuveville, Neuchätel,<br />
La Vue des Alpes, L a Chaux-de-Fonds (183 km).<br />
11. September: La Ghaux-de-Fonds. Le Locle,<br />
Les Brenets (Abstecher nach dem Saut du Doubs),<br />
Morteau, Monbenoit, Pontarlier. Vailee de la Loue,<br />
Omans, Besangon (116 km), St. Vit, Dampierre,<br />
Dole, Auxonne, Genlis, Dijon (210 km).<br />
12. September : Aufenthalt in Dijon. Vormittags<br />
Stadtbesichtigung und Besuch der Caves Regnier<br />
Moser. Nachmittags: Ausflug nach dem Mont Afrique<br />
und Besichtigung des .dortigen Leuchtturmes<br />
(27 km). Nach der Rückkehr Besuch einer Senffabrik<br />
und Empfang durch die Municipalite de<br />
Dijon.<br />
13. September: Dijon, Gevrey, Chambertin (Besuch<br />
der Caves Thomas Bassot), MoreT, Chambolle,<br />
Clos, Vougeot (Besichtigung des Schlosses), Vosne, 5<br />
Romanee, Nuits St. Georges. (Besichtigung der<br />
Caves Geissweiler), Corton, Beatme (38 km), wo<br />
Mittagessen im Hotel de la Pc-ste. Nachmittags Besichtigung<br />
der Hospices de Beaune und Weiterfahrt<br />
Beaune, Pommard, Volnay, Meursault, Rochepot,<br />
Cusey, Bligny sur Ouche, Dijon (120 km).<br />
14. September : Dijon, Sombernon. Thoisy (Besuch<br />
des Schlosses), Samlieu (76 km), woselbst Mittagessen<br />
und eventuell Ausflug nach dem Reservoir<br />
des Settons. Nachmittags Weiterfahrt Saulieu, Thilles-Laumes,<br />
Alesia (Visite des Fouilles), Flavigny<br />
(Besuch der Abbaye), Bligny-les-Sec. St. Seine-1'Abbaye,<br />
Val, Suzon, Dijon (196 km).<br />
15. September: Dijon, Genlis, Auxonne, Pesmes,<br />
Ougny, Jaüerange, Audex, Besanoon, Roulans,<br />
Baume-les-Dames, TIsle-le-Doubs, Montbeliard. Beifort,<br />
Dannemarie, Altkirch, Basel, Rheinfelden,<br />
Stein, Brugg, Baden, Zürich (330 km).<br />
Das schöne Burgund mit seinen Sehenswürdigkeiten<br />
und sonnigen Rebgeländen dürfte vielen unserer<br />
Mitglieder touristisches Neuland sein. Dass<br />
die Fahrt sich für die Teilnehmer möglichst interessant<br />
und lohnend gestalten dürfte, dafür sorgt<br />
der befreundete Automobil Club Bouguignon, welcher<br />
uns für die Abwicklung der Fahrt ein sehr<br />
interessantes Programm (Besichtigung verschiedener<br />
Schlösser, Caves usw.) in Aussicht gestellt hat.<br />
Eine Herbstfahrt durch den Jura und die Cote<br />
d'Or bietet aber auch landschaftlich eine reiche<br />
Fülle schönster Reiseeindrücke und die gastronomischen<br />
Berühmtheiten von Dijon, Beaune, Saulieu<br />
usw. stellen wohl eine besondere Anziehungskraft<br />
dar.<br />
Für Unterkunft, Verpflegung usw. wird das<br />
Sektionssekretariat besorgt sein und möchten wir<br />
noch speziell darauf aufmerksam machen, dass die<br />
Quartierfrage in der Weise äusserst vorteilhaft gelöst<br />
werden konnte, dase während drei Tagen im<br />
nämlichen Hotel in Dijon logiert wird. Um die<br />
Organisation der Fahrt möglichst sorgfältig vorbereiten<br />
zu können, möchten wir unsere Mitglieder<br />
ersuchen, sich bis spätestens Dienstag den 3. September<br />
<strong>1929</strong>, 18 Uhr, beim Sektionssekretariat unter<br />
Benützung des beiliegenden Anmeldeformulars<br />
für diese Herbstfairt einzuschreiben.<br />
S#v«aiss«&n^r^vk^iBa*<br />
Der Niveauübergang. Ein in Ballens<br />
durchfahrender Zug überfuhr den 43jährigen<br />
Landarbeiter Emile Bovay, der mit einer<br />
mit zwei Pferden bespannten Mähmaschine<br />
vom Felde heimkehrte. Der Verunglückte<br />
war sofort tot. Die Barriere des Bahnüberganges<br />
war nicht geschlossen und der Lärm<br />
der Mähmaschine sowie ein die Aussicht<br />
verdeckendes Haus hatten Bovay verhindert,<br />
den herannahenden Zug rechtzeitig zu bemerken,<br />
gr.<br />
Heute ein Automobil, morgen ein Pferdefuhrwerk<br />
— in bunter Reihenfolge filmt sich<br />
das traurige Schauspiel vor uns ab. Wann<br />
wird ihm endlich von Seite der S. B. B. eiu<br />
Ende bereitet ? Red.<br />
Schlechter Zustand der Talstrasse bei Tarasp.<br />
Laut einer Einsendung im «Freien Rätier» beklagen<br />
sich viele Kurgäste und einheimische Chauffeure<br />
über den schlechten Zustand der Talstrasse<br />
von Tarasp. An vielen Orten sei die Strasse derartig<br />
aufgerissen und ausgefahren, dass e3 nur<br />
mit Mühe und Not gelinge, die Herrschaft über<br />
den Wagen zu bewahren. Nachdem das Oberengadin<br />
sich so energisch für das Automobil einsetzt,<br />
würde es auch dem Unterengädin nicht<br />
schlecht anstehen, sich die Sympathie der Automobilisten<br />
durch gute Strassen zu erwerben, mg;<br />
Die Korrektion der Bahnhofstrasse in Biel<br />
wurde, wie in der