E_1929_Zeitung_Nr.090
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16 AÜTOMOBlL-REVÜE «129 — *rn Q><br />
Das Auto im Osten Ja c e 7ion<br />
Japan schreitet zu erheblichem<br />
Ausbau<br />
seiner Automobiiindustrie.<br />
Auf Veranlassung der japanischen Regierung<br />
wird sich der staatliche «Handels- und<br />
Industrie-Informationsdienst» demnächst eingehend<br />
mit dem Problem des von der Regierung<br />
beabsichtigten Ausbaues der, nationalen<br />
Automobilindustrie einerseits und der<br />
Gründung einer nationalen Aluminiumindustrie,<br />
andererseits hefassen. Diese beiden Industriezweige<br />
hofft die Regierung mit angemessener<br />
finanzieller Unterstützung zu grosser<br />
Blüte zu bringen. Der Frage der Gründung<br />
der Aluminiumindustrie wird man jedoch<br />
erst nähertreten können, wenn das Regierungsprogramm<br />
zwecks Ausbaues der<br />
Automobilindustrie wenigstens in seinen<br />
Grundzügen festgelegt sein wird. Angesichts<br />
der Tatsache, dass Japan keine Bauxitlager<br />
aufzuweisen hat und daher genötigt ist, dieses<br />
Material aus dem Auslande zu reziehen<br />
oder aber Tonerde zu verwenden, ist der zu<br />
gründenden Aluminiumindustrie um so grössere<br />
Bedeutung beizumessen, als die Produktionskosten<br />
für die Industrie in beiden eben<br />
erwähnten Fällen viel zu hoch sind, um sie<br />
auf eine rentable Basis zu bringen.<br />
Mit Rücksicht hierauf steht das Problem<br />
der zu errichtenden Automobilindustrie zunächst<br />
ganz im Vordergrund. In dieser Beziehung<br />
verhehlt man sich in Japan keineswegs,<br />
dass der nationale Automobilbau sich<br />
einer ausserordentlich starken Auslandskonkurrenz<br />
zu erwehren haben wird, was namentlich<br />
für das Gebiet der Kraftwagen in<br />
den höheren Preislagen gilt. Es darf daher<br />
mit Sicherheit angenommen werden, dass die<br />
Aufmerksamkeit der japanischen Regierung<br />
in der Hauptsache auf den nationalen Bau<br />
von Lastkraftwagen und Omnibussen gerichtet<br />
sein wird. Die Regierung hofft jedenfalls,<br />
bei der nationalen Industrie das nötige<br />
Entgegenkommen für die finanzielle Unterstützung<br />
zu finden, die sie derselben zu gewähren<br />
gewillt ist. Die der japanischen Automobilindustrie<br />
seitens der Regierung bisher<br />
gezahlten Subventionen belaufen sich auf eine<br />
halbe Million Yen jährlich.<br />
In diesem Zusammenhang verdient die Tatsache<br />
hervorgehoben zu werden, dass unter<br />
Mitwirkung des japanischen Kriegsministeriums<br />
im Hinblick auf die bemerkenswerte<br />
Aktivität der ausländischen Automobil fabrikanten<br />
in Japan eine bedeutsame Produktions-<br />
und Verkaufsorganisation in der japanischen<br />
Automobilindustrie demnächst ins<br />
Leben gerufen werden wird. Es handelt sich<br />
hierbei um die folgenden drei Konzerne:<br />
Die Ishikawajima Jidosha Seizo K. K.<br />
(Ishikawajima-Kraftfahrzeug-Industrie AG.),<br />
welche erst kürzlich gegründet worden ist<br />
zwecks Uebernahme der Automobilbau-Abteilung<br />
der Tokio Ishikawajima Zosenho K. K.<br />
Diese neue Gesellschaft verfügt über ein Kapital<br />
von 2Vs Millionen Yen und hat gegenwärtig<br />
eine Jahreskapazität von ungefähr 350<br />
Kraftwagen, einschliesslich Lastkraftwagen<br />
und Omnibussen.<br />
Die Tokio Gasu Denki Kogyo K. K. (Tokio<br />
Gas-, Elektrizitäts- und Industrie-Gesellschaft<br />
A.-G.), die zurzeit 50 Kraftwagen jährlich<br />
hervorzubringen imstande ist, welche Erzeugung<br />
sich grösstenteils aus schweren Omnibussen<br />
zusammensetzt.<br />
Die Datto Jidosha K. K. (Datto Automobilgesellschaft<br />
A.-G.), welche mit einem Kapital<br />
von einer Million Yen arbeitet und jährlich 50<br />
kleine Omnibusse baut.<br />
Die zu schliessende Uebereinkunft bezieht<br />
sich auf den gemeinsamen Materialieneinkauf,<br />
die Standardisierung der Wagentypen und<br />
die Verkaufsorganisation durch Zuweisung<br />
von bestimmten Einflusssphären. Wie """verlautet,<br />
werden sich diese Gesellschaften allmählich<br />
ganz auf den Bau von Lastkraftwagen<br />
und Omnibussen einstellen, nach welchen<br />
Kraftwagen eine besonders stark wachsende<br />
lokale Nachfrage besteht. Gegenwärtig<br />
entfallen von den etwa 20,000 Automobilen,<br />
welche der japanische Markt zurzeit jährlich<br />
absorbiert, bereits 30 v. H. auf Lastkraftwagen<br />
und Omnibusse.<br />
-o-<br />
Klnderstrassen in Japan. In Tokio wurden<br />
200 Strassen von 1—6 Uhr für jeglichen<br />
Automobilverkehr gesperrt, damit die Kinder<br />
ungefährdet spielen können.<br />
d<br />
Die Entwicklung in Ceylon<br />
Unaufhaltsam wird das Auto zum führenden<br />
wirtschaftlichen Faktor auf der Insel<br />
Ceylon, dieser wundersamen Perle des britischen<br />
Weltreiches.<br />
Am 1. Januar <strong>1929</strong> zählte man auf der Insel<br />
Ceylon 17,311 Autos, denen sich 3190<br />
Motorvelos anschlössen. Mehr denn 50 Prozent<br />
der Autos sind amerikanischen Ursprungs.<br />
Es. ist daher klar, dass sich die<br />
amerikanische Automobilindustrie mit aller<br />
Sorgfalt auch dieses Absatzgebietes, wie<br />
überhaupt der aufstrebenden östlichen Märkte,<br />
annimmt.<br />
Vor ungefähr 30 Jahren war es einem Motorvelo<br />
vorbehalten, als erster Zeuge westlicher<br />
Verkehrstechnik die Insel Ceylon zu<br />
betreten. Schüchtern folgten in den Jahren<br />
1899 und- 1901 die ersten Autos. Doch schon<br />
1902 konnte ein Autokurs ins Leben gerufen<br />
werden. Schlechte Strassen und andere zahlreiche<br />
Hemmnisse knickten indessen nach<br />
kurzer Dauer dem jungen Unternehmen die<br />
Existenzmöglichkeit. Diese anfänglichen<br />
Schwierigkeiten wurden jedoch von Neugründungen<br />
überwunden. Das Auto fasste<br />
festen Fuss in Ceylon. Wir sehen die Bildung<br />
des Automobil-Clubs von Ceylon und<br />
im Jahre 1921 in Colombo die erste Automobilausstellung,<br />
deren Propagandazweck<br />
sich nicht nur auf Ceylon beschränkte, sondern<br />
ebensosehr für die in primitiven Verkehrsverhältnissen<br />
schlummernden östlichen<br />
Länder bestimmt war.<br />
Ceylon ist bekanntlich eine Insel im Süden<br />
Indiens. Ihre Flächengrösse beträgt<br />
25,332 Quadratmeüen. Wenn auch in engster<br />
Beziehung zu Indien, so bildet dieselbe<br />
geographisch, konstitutionell und ökonomisch<br />
eine für sich abgeschlossene britische Kolonie.<br />
Diese Selbständigkeit zeigt sich schon<br />
rein äusserlich gegenüber Indien im eigenen<br />
Zoll- und Münzsystem.<br />
Die Bevölkerungszahl von Ceylon schwankt<br />
zwischen 4 T /2 und 5 Millionen, wovon' etwa<br />
10,000 Europäer sind. Es ist klar, dass das<br />
Auto anfänglich in dieser letztern Bevölkerungsklasse<br />
rasche Aufnahme fand. Indessen<br />
dringt dasselbe immer mehr in die breiten<br />
Schichten der Eingeborenen, dank der in den<br />
letzten Jahren beobachteten bessern ökonomischen<br />
Verhältnisse.<br />
Anderseits wird die Einführung von Autos<br />
ganz wesentlich den Ausbau der Strassen<br />
erleichtert. Das Strassennetz von Ceylon,<br />
etwa 24.000 Meilen, kann sich vorderhand<br />
noch nicht mit anspruchsvollen europäischen<br />
Verhältnissen vergleichen, darf indessen<br />
gleichwohl als eines der besten in den asiatischen<br />
Ländern bezeichnet werden. Von den<br />
flachen Küstenstrichen steigen die Strassen<br />
allmählich, namentlich im zentralen Teil Ceylons,<br />
zu Hügeln und steilen Bengen, in gewissen<br />
Gegenden bis zu 7000 Fuss Höhe.<br />
Die Bergpartien weisen wunderbare Naturszenerien<br />
auf. Die Strassen sind daselbst naturgemäss<br />
sehr gewunden und führen durch<br />
stark ausgeschnittene Bergpässe.<br />
Das Eisenbahnnetz von Ceylon in einer<br />
Länge von 939 Meilen ist dem Staate unterstellt.<br />
Obwohl eigentlich erst im Anfangsstadium,<br />
macht sich schon jetzt zwischen<br />
dem Automobi'betneb und den Staatsbahnen<br />
eine scharfe Konkurrenz fühlbar. Nicht<br />
weniger ausgesprochen ist die Rivalität zwischen<br />
Auto und Ochsenfuhrwerk, das bis<br />
dato allein den Warentransport aus dem Innern<br />
der Insel nach der Küste bewerkstelligte.<br />
Der unbeschränkten Entwicklung des Automobiltransportes<br />
stehen indessen hohe Einfuhrzölle<br />
hindernd im Wege. So beträgt<br />
z. B. der Zoll auf Autos, Motorvelos etc. 20<br />
Prozent des Warenwertes. Im ferneren bestehen<br />
noch konservative Vorschriften betreffs<br />
Geschwindigkeit, Ladegewichtsgrenze<br />
etc. Diese «handicap» können jedoch die natürliche<br />
Expansion des Autotransportes, ganz<br />
besonders des Passagierverkehrs, nicht aufhalten.<br />
Bekanntlich ist Ceylon eine paradiesische<br />
Insel und demnach für die Touristenwelt<br />
von ganz besonderm Interesse. Alle<br />
nach dem fernen Osten ziehenden Reisetiden<br />
haben im Reiseprogramm einen Halt in Colombo<br />
vorgesehen. Dem Wunsche, Ceylon<br />
in kurzer Zeit kennen zu lernen, kommen<br />
die Touristenbureaus weitgehendst entgegen.<br />
Nicht nur werden Autokurse in der nächsten<br />
Umgebung von Colombo gehalten, sondern»<br />
weiter entfernte sehenswerte Ort, wie the<br />
Buried Cities of Anuradhapura und Po'unnaruwa.<br />
die Hüge'stationen von Kandy Nuwara<br />
Eliya, die Städte des Mount Lavinia,<br />
Calle etc. lassen sich auf bequeme Weise<br />
erreichen.<br />
So ist es dem Auto einerseits vorbehalten,<br />
den Fremdenverkehr zu fördern und anderseits,<br />
namentlich dem Lastwagen, die. Aufgabe<br />
übertragen worden, den Warenverkehr,<br />
der vornehmlich aus Tee, Rohgummi,<br />
Reis- und Kokosnüssen besteht, von den Lagerplätzen<br />
nach den Hafenorten zu vermit«<br />
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