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MTD_DDG_2018_01-02

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22 Im Blickpunkt<br />

diabeteszeitung · 3. Jahrgang · Nr. 1/2 · 28. Februar <strong>2<strong>01</strong>8</strong><br />

Gemeinsam forschen für eine bessere<br />

Diabetesprävention und -therapie<br />

Das Deutsche Zentrum für Diabetesforschung stellt sich vor<br />

MÜNCHEN. Neue Erkenntnisse und Ergebnisse der Diabetesforschung<br />

möglichst zeitnah vom Labor in klinische Studien<br />

und dann zum Patienten zu bringen, ist das Ziel des Deutschen<br />

Zentrums für Diabetesforschung (DZD). Das DZD arbeitet<br />

an neuen personalisierten Präventions- und Therapie ansätzen,<br />

um Diabetes vermeiden, besser behandeln sowie Folgeerkrankungen<br />

verhindern zu können.<br />

Forscherinnen und Forscher des DZD haben<br />

zahlreiche Diabetes-Risikogene<br />

sowie Marker für Prädiabetes<br />

identifiziert. Sie sind epigenetischen<br />

Mechanismen<br />

auf der Spur, die ren, wie Lebensstil<br />

erkläder<br />

die Wirkungen der<br />

drei Magen-Darm-Hormone<br />

GLP-1, GIP und Glukagon<br />

auf sich vererbt wird, und<br />

entschlüsseln den<br />

Crosstalk der Organe.<br />

Neue Möglichkeiten<br />

der Therapie können<br />

künftig vielleicht<br />

Multi-Hormone eröffnen<br />

– wie ein Wirkstoff,<br />

vereint.<br />

Neues wagen<br />

Risiken früh erkennen<br />

Für die Entwicklung des DIfE – DEUTSCHER DIABETES-<br />

RISIKO-TEST® (DRT) nutzten DZD-Wissenschaftlerinnen<br />

Forschungserfolge<br />

DZD-Experten haben bedeutende te auf dem Weg zur künstlichen Bauchspeicheldrüse<br />

Fortschrit-<br />

erzielt. Ein Bioreaktor erlaubt die Transplantation von<br />

artfremden, also xenogenen, Inselzellen ohne das Immunsystem<br />

zu beeinflussen.<br />

Zudem arbeiten DZD-Forscherinnen und -Forscher an<br />

der Prävention von Typ-1-Diabetes. In ersten Studien<br />

konnten sie zeigen, dass sich durch orale Insulin-Gabe<br />

bei Kindern zwischen 2 und 7 Jahren mit erhöhtem<br />

Diabetesrisiko eine schützende Immunreaktion auslösen<br />

lässt.<br />

und -Wissenschaftler Erkenntnisse aus<br />

großen Studien sowie Ergebnisse<br />

aus der Grundlagenforschung.<br />

Eine frühe Bestimmung<br />

des Risikos für Typ-2-<br />

Dia betes kann helfen,<br />

den Ausbruch der<br />

kung zu vermeiden<br />

Stoffwechselerkrannen<br />

und -Forscher<br />

an einer schnellen<br />

und kostengünstigen<br />

Alternative zum oralen<br />

Glukosetoleranztest. Ein<br />

einfacher Bluttest soll die<br />

Dia gnose von den Vorstufen und<br />

frühen Stadien des Diabetes ermöglichen.<br />

Der Test beruht auf der Bestimmung<br />

oder zumindest zu<br />

verzögern.<br />

Außerdem arbeiten<br />

die DZD-Forscherin-<br />

von veränderten Konzentrationen von Stoffwechselprodukten<br />

im Blut.<br />

Multicenterstudien<br />

Die deutschlandweite Zusammenarbeit ermöglicht es<br />

dem DZD, große Multicenterstudien durchzuführen.<br />

Erste Studien zu Effekten einer Ernährungsumstellung<br />

auf den Energiestoffwechsel bei Typ -2 -Diabetes und<br />

zur Diabetes prävention konnten bereits erfolgreich<br />

abgeschlossen werden.<br />

Derzeit arbeitet das DZD an Multicenterstudien, die<br />

nähere Erkenntnisse zu Diabetes-Folgeerkrankungen,<br />

Schwangerschaftsdiabetes und Typ-1-Diabetes-Prävention<br />

(Pre-POINTearly) liefern sollen.<br />

Nationales Zentrum<br />

Mehr als 400 international anerkannte Wissenschaftler aus der Diabetesforschung<br />

arbeiten im DZD deutschlandweit zusammen.<br />

Im Fokus der Arbeit stehen Typ-1-, Typ-2- und Schwangerschaftsdiabetes<br />

sowie Folgeerkrankungen.<br />

Das DZD ist eines der sechs Deutschen Zentren der Gesundheitsforschung.<br />

Der nationale Forschungsverbund wurde 2009 vom Bundesministerium<br />

für Bildung und Forschung (BMBF) initiiert.<br />

Die Finanzierung erfolgt zu 90 % über den Bund und zu 10 % über<br />

die Länder.<br />

Big Data in der<br />

Diabetesforschung<br />

Um künftig die Daten aus klinischen Studien, epidemiologischen<br />

Kohorten, „Next Generation – Omics“-<br />

Technologien oder Tiermodellen wie der Maus oder<br />

dem Schwein noch besser zu nutzen, will das DZD<br />

verstärkt auf Big Data setzen.<br />

Die übergreifende Analyse der Daten liefert Erkenntnisse<br />

zu molekularen Mechanismen und Grundlagen des<br />

Diabetes, die zu neuen Präventions- und Therapiekonzepten<br />

führen können.<br />

Partner im DZD:<br />

• Helmholtz Zentrum München<br />

• Deutsches Diabetes-Zentrum, Düsseldorf<br />

• Deutsches Institut für Ernährungsforschung, Potsdam<br />

• Institut für Diabetesforschung und Metabolische Erkrankungen des<br />

Helmholtz Zentrums München an der Eberhard-Karls-Universität<br />

Tübingen<br />

• Paul-Langerhans-Institut des Helmholtz Zentrums München am<br />

Universitätsklinikum der TU Dresden<br />

• Darüber hinaus sind im DZD assoziierte Partner an den Universitäten<br />

in Heidelberg, Köln, Leipzig, Lübeck und München sowie<br />

verschiedene Projektpartner aktiv.<br />

Sitz der Geschäftsstelle ist München.<br />

www.dzd-ev.de<br />

DZD im Dialog<br />

Das DZD informiert Patienten, Ärzte, Politiker und Entscheidungsträger<br />

auf öffentlichen Veranstaltungen und Kongressen<br />

über aktuelle Forschungsfortschritte. Das DZD trägt aktiv zur<br />

deutschlandweiten Vernetzung in der medizinischen Forschung<br />

bei. Es arbeitet eng mit den anderen Deutschen Zentren der Gesundheitsforschung<br />

(DZG) zusammen – etwa im Bereich der Forschungsinfrastrukturen, Kommunikation<br />

und Nachwuchsförderung sowie bei thematischen Überlagerungen wie z. B.<br />

zwischen Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes und Alzheimer.<br />

Wichtig sind der Austausch und die Zusammenarbeit mit Fachgesellschaften wie<br />

der Deutschen Diabetes Gesellschaft (<strong>DDG</strong>) und internationalen Organisationen<br />

sowie Kooperationen mit der Industrie.<br />

Interessenten können<br />

sich unter www.dzd-ev.de<br />

über die aktuellen Arbeiten<br />

des DZD informieren und dem<br />

Forschungsverbund unter<br />

@DiabResearch auf Twitter<br />

folgen.

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