E_1929_Zeitung_Nr.092
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Ausgabe: Deutsche Schweiz.<br />
BERN, Freitag 25. Oktober <strong>1929</strong><br />
Nummer 20 Cts.<br />
25. Jährgang. — N° 92<br />
ERSTE SCHWEIZERISCHE AUTOMOBIL-ZEITUNG<br />
Zentralblatt für die schweizerischen Automobil- und Verkehrsinteressen<br />
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Fachkurse für Automechaniker<br />
Die Metallarbeiterschule Winterthur erhält eine Abteilung für Automechaniker.<br />
Mit dem überaus raschen Vordringen des<br />
Automobiles in Stadt und Land erweisen sich<br />
Bildungskurse über das Autofachgebiet von<br />
Monat zu Monat als dringlicher. Das Auto<br />
wird heute als Geschäftsfahrzeug, wie auch<br />
als Touren- und Luxusfahrzeug in ständig<br />
wachsendem Masse verwendet. Es ist für<br />
jeden Automobilisten, ob er nun auf diesem<br />
Gebiete Laie oder Fachmann sei, ohne weiteres<br />
klar, dass mit dem ungestümen Vordringen<br />
des Automobiles die Frage der Ausbildung<br />
von tüchtigen Automechanikern und<br />
Werkstattleitern immer akuter wird. Das<br />
Bedürfnis nach fachtüchtigen Autoreparaturwerkstätten<br />
ist ohne Zweifel vorhanden.<br />
Mit der Ausbildung des Nachwuchses steht<br />
•es aber, im Argen.<br />
Was geschah im letzten Jahre ?<br />
Der schweizerische Verband für Berufsberatung<br />
und Lehrlingsfürsorge hat sich<br />
übrigens schon letztes Jahr ans Werk gesetzt,<br />
die Berufsverhältnisse der Automechaniker<br />
durchzusprechen und Vorschläge für die zukünftige<br />
.Ausbildung auszuarbeiten. Eine<br />
Rundfrage, die im Schosse dieses Verbandes<br />
lanciert und geprüft wurde, bestätigte<br />
die Auffassung, dass gegenwärtig die Ausbildung<br />
der Lehrlinge und Arbeiter für Autowerkstätten,<br />
nochJangenicht den zukünftigen<br />
Anforderungen entspricht:.<br />
Wir haben im vergangenen 'Jahre verschiedene<br />
Vorschläge für automechanische<br />
und autorechtliche Ausbildungs- und Fortbildungskurse<br />
veröffentlicht und bei jenem<br />
Anlass auch mitgeteilt, dass sich das Technikum<br />
Biel für die Ausbildung von Automechanikerr»<br />
innerhalb des Technikum-Lehrplanes<br />
eingesetzt hat.<br />
Die Eidg. Techn. Hochschule organisierte<br />
vergangenes Jahr einen Fortbildungskurs<br />
für Ingenieure, die bereits in der Praxis stehen.<br />
Wir verliehen unserem Erstaunen Aus-<br />
druck, bei diesen Kursen weder autotechnische<br />
noch autorechtliche Fortbildungskurse<br />
vorgefunden zu haben. Es muss, so' scheint<br />
es auch hier der Fall zu sein, zuerst ein<br />
grosses Mass von schlechten Erfahrungen<br />
vorliegen, bis man sich entschliesst, die<br />
Ausbildung der Automechaniker und aller Berufsleute,<br />
die irgendwie mit dem .Automobil<br />
zu tun haben, systematisch zu fördern. Unsere<br />
Nachbarstaaten sind uns zum Teil schon<br />
seit mehreren Jahren, leider aber ohne Erfolg,<br />
mit dem guten Beispiel vorangegangen<br />
und haben nicht nur die Fahrausbildung<br />
durch den Fahrschulzwanj verbessert, sondern<br />
zahlreiche selbständige wie auch angegliederte<br />
Fachschulen und Fachkurse ins<br />
Leben gerufen.<br />
Pionierarbeit in Winterthur.<br />
Nachdem nun auf diesem Gebiete wiederum<br />
ein Jahr Ruhe herrschte oder ganz im<br />
Stillen vorbereitet wurde, vernehmen wir<br />
erfreut, dass die Stadt Winterthur an der<br />
Metallarbeiterschule eine besondere Schule<br />
für Automechaniker einrichten will. Schulrat<br />
und Stadtrat erklärten sich mit dem Antrage<br />
bereits einig und empfahlen denselben<br />
dem Grossen Gemeinderat von Winterthur<br />
zur Annahme. Die Automechanikerabteilung<br />
soll auf nächstes Schuljahr eröffnet werden.-<br />
Was wird unterrichtet?<br />
Die Automechanikerkurse der Metallarbeiterschule<br />
Winterthur haben den Zweck,<br />
Mechaniker für Motorfahrzeuge, die in den<br />
Reparaturbetrieben tätig sind oder sich dazu<br />
auszubilden wünschen, theoretische Kenntnisse<br />
und praktische Fertigkeiten zu übermitteln,<br />
wie sie für eine tüchtige Berufsbildung<br />
notwendig ist. Sie sollen gleichzeitig<br />
mit den zu verarbeitenden Materialien und<br />
dem Wesen der Motorfahrzeuge so vertraut<br />
gemacht werden, dass sie selbständig die<br />
Ursachen und Fehler bei defekten Fahrzeugen<br />
erkennen und Verbesserungsmassnahmen<br />
treffen können. Genauer Lehrplan und<br />
Dauer der Ausbildungszeit werden erst auf<br />
Eröffnung der Kurse hin bekanntgegeben.<br />
f Der Unterricht wird sich auf die nachfolgenden<br />
Fächer erstrecken : Materialkunde mit<br />
praktischen Uebungen, Fachzeichnen, Motor-<br />
•fahrzeüglehre (Motor, Getriebe, Uebertragung<br />
:üsw.), Reparaturberechnung, Elektrotechnik<br />
der Motorfahrzeuge, Arbeitsmethoden in der<br />
J l?eparaturwerkstätte. Der praktische Teil in<br />
(ler Werkstätte umfasst folgende Gebiete :<br />
Schraubstockarbeiten, Schmiede-, Löt- und<br />
Schweissarbeiten, Arbeiten an der Maschine,<br />
Herstellung von Ersatzteilen sowie Ausführung<br />
ganzer Reparaturarbeiten und Durchführung<br />
der Reparaturkontrollen.<br />
Aufnahme und Schiassprüfung.<br />
\ Für die Aufnahme an der Automechaniker-<br />
Ibteilung wird eine erfolgreiche Lehrzeit als<br />
Slechaniker (während drei Jahren) und die<br />
gut bestandene Lehrlingsprüfung gefordert.<br />
"Der Kandidat muss ferner drei Klassen der<br />
Zürcher Sekundärschule besucht haben oder<br />
sich über eine gleichwertige Vorbildung ausweisen.<br />
Es wird sich als zweckmässig zeigen,<br />
Schülern der Mechanikerabteilung der Metallarbeiterschule<br />
den Uebertritt an die Automechanikerabteilung<br />
nach zwei Ausbildungjahren<br />
zu ermöglichen. Die Kurse sollen durch<br />
eine Schlussprüfung beendigt werden, worauf<br />
dem Kandidaten die üblichen Ausweise der<br />
fMetallarbeiterschule'HbeTgebeii wüftfef;"" •<br />
Ausbildung älterer Arbeiter?<br />
Es ist beabsichtigt, im Interesse dieser Berufsart<br />
auch die in der Praxis stehenden Mechaniker<br />
älterer Jahrgänge in diese Ausbildungskurse<br />
einzubeziehen, doch dürfte das<br />
gewisse Schwierigkeiten haben. Diese Kurse<br />
sind für Mechaniker aus der Praxis eine neue<br />
Lehrzeit und erfordern daher ein Opfer an<br />
Geld und Zeit, das nicht jedem Praktiker<br />
möglich ist, wenn sich sein Meister nicht für<br />
ihn einsetzt. Die Erfahrung wird indes lehren,<br />
ob nicht aus dem Ertrag der Reparaturen wenigstens<br />
ein bescheidener Lohn dem Mechaniker<br />
übergeben werden kann und ob sich<br />
nicht die Ausbildung dieser Berufsleute mit<br />
Stipendien aus einem Fond fördern lässt.<br />
Die Schule will in erster Linie tüchtige<br />
Leute zu Vorarbeitern oder Leitern von Autoreparaturwerkstätten<br />
heranbilden und gedenkt<br />
daher, mit einer beschränkten Schülerzahl<br />
zu beginnen. Wenn die ersten Jahre der<br />
Erfahrung vorüber sind, wird sich auch das<br />
Bedürfnis nach Erweiterung des Ausbildungsplanes<br />
ergeben.<br />
Unterrichtsräume.<br />
Für den Unterricht sollen schon vorhandene<br />
Werkräume genügen, die aber mit 16 000 bis<br />
17 000 Franken Baukosten den Bedürfnissen<br />
der neuen Abteilung angepasst werden müssen.<br />
Weiteres Kapital beansprucht die Beschaffung<br />
von Maschinen, Werkzeugen und<br />
Demonstrationsmodellen. Vorsichtshalber sind<br />
diese Beträge dem normalen Budget der<br />
Metalarbeiterschule einverleibt worden, um<br />
nicht das Projekt zum vorneherein in Gefahr<br />
zu bringen.<br />
Die Antragsteller rechnen aber einerseits,<br />
vom Kanton Zürich einen erhöhten Beitrag an<br />
die Schule zu erhalten, da sich die Mehrbelastung<br />
immerhin auf ca. 10 000 Franken stellen<br />
dürfte. Sollte die Mehrbelastung die errechnete<br />
Summe von 10 000 Franken wider Erwarten<br />
übersteigen, wäre nach der Behandlung<br />
der Vorlage eine Abstimmung in der<br />
Gemeinde Winterthur notwendig ' ><br />
Das gute Beispiel.<br />
Mit der Einführung einer ;Automechaniker»<br />
abteilung an der Metallarbeiterschule leisten<br />
die Antragsteller wie auch der Schuirat und<br />
der Stadtrat von Winterthur Pionierarbeit für<br />
den Automobilverkehr und das Automobilreparaturwesen.<br />
Wir hoffen nur, dass der<br />
Stadt Winterthur selber in naher Zeit schon<br />
die Vorteile eines Stammes tüchtiger Werkstätteleiter<br />
und Vorarbeiter in den Gemeindebetrieben<br />
und in den privaten Werkstätten<br />
zugutekommen werden. a.<br />
I L<br />
Durch die Fenster<br />
Novelle von Anna Barg.<br />
(1. Fortsetzung)<br />
Dieser stille Beobachter machte die<br />
Erfahrung, dass die Gestalten, die anfänglich<br />
auf sozusagen verdunkelter Bühne für<br />
ihn gespielt und sich ihm nur als ein etwas<br />
flaches Bild dargestellt hatten, nach<br />
und nach plastisch in dem Vordergrund<br />
traten, heller umrissen, und immer deutlicher<br />
sichtbar. Er vertraute sich mit<br />
ihnen, sprach in Gedanken mit ihnen, lebte<br />
ihr Leben mit, wie etwa ein Wanderer,<br />
der sich einer Reisegesellschaft angeschlossen<br />
hat. Als die Portiersfrau krank wurde<br />
und in der Kellerwohnung ganz verborgen<br />
blieb, quälte er sich bei dem Gedanken, dass<br />
ihr Bett modrig feucht sein musste, und bedauerte<br />
den Portier, wenn es morgens gebückter<br />
und schlurfender als sonst mit rotleuchtender<br />
Nase durch den Hof schwankte.<br />
Die Krankheit der Frau hatte er an einigen<br />
kleinen Ausserordentlichkeiten gemerkt. Die<br />
Hauptsächlichste davon war, dass die pompöse<br />
Gemahlin des Hausbesitzers aus dem<br />
Vorderhaus eines Tages in die Kellerwohnung<br />
stieg, sich dort fünf Minuten aufhielt,<br />
während welcher Zeit sie sich mehrmals<br />
dem Fenster näherte, und beim Herauskommen<br />
ein Körbchen in der Hand schlenkern<br />
liess, das sie vorher sehr sorgfältig getragen<br />
hatte. Ein weiteres Zeichen war, dass einmal<br />
ein sehr eiliger Herr in zugeknöpftem<br />
Ueberzieher mit auffallend zielsicherem<br />
Schritt ebenfalls für fünf Minuten auf die<br />
Kellerwohnung zugetrebt war, der konnte<br />
nichts anders sein als der Arzt. Aber nach<br />
vierzehn Tagen sass die Portiersfrau in der<br />
Früh© wieder am Fenster und trank Kaffee,<br />
und Georg Wimper freute sich darüber in so<br />
lächerlicher Weise, dass er sich vor sich<br />
selber schämte. Mit der Witw© und ihren<br />
Töchtern schloss er nach und nach auch intimere<br />
Bekanntschaft. Die Frauen * kamen<br />
ihm lange nicht mehr so oberflächlich und<br />
anmutlos vor, seit er entdeckt hatte, dass<br />
sie öfters bis in die Nacht um ihren runden<br />
Tisch herum sassen und handarbeiteten, und<br />
dass von Zeit zu Zeit alle die gestrickten<br />
und gestickten Gegenstände verpackt und<br />
von einer der Töchter fortgetragen wurden,<br />
worauf dann sofort neues Material an Stoffen<br />
und Wolle erschien. Bei längerer<br />
Betrachtung war auch die jüngere der<br />
Töchter gar nicht hässlich und seit sie<br />
einmal nach Empfang eines Briefes bitterlich<br />
weinend in einen Sessel gesunken<br />
und von Mutter und Schwester in zärtlichster<br />
Weise getröstet worden war, nahm<br />
Georg Wiraper die kleinen Zänkereien, die<br />
sich ab und zu zwischen den dreien abspielten,<br />
nicht mehr so tragisch. In der Beamtenfamilie<br />
gab es tagsüber mehrmals Sturm<br />
und Windstille, wechselndes Spiel und wilden<br />
Streit zwischen den Geschwistern; aber<br />
Georg Wimper konnte beobachten, dass die<br />
stets abgehetzte Mutter in unentwegter<br />
Selbstverständlichkeit für der Kinder äusseres<br />
Wohl sorgte und dass der schwimmscheue<br />
Vater unermüdliche Anstrengungen<br />
lachte, ihr zu Hilfe zu kommen, sie dann<br />
aber für seine Unfähigkeit dazu durch kleine<br />
Geschenke zu entschädigen suchte, die er immer<br />
am ersten und am fünfzehnten des Monats<br />
heimbrachte. Und als einmal einer jener<br />
eleganten Bettler, wie sie in der Grossstadt<br />
nicht selten sind, die kraft ihres anständigen<br />
Aeussern und der Kenntnis eines<br />
Namens Einlass beim Portier erlangen, bei<br />
ihnen vorsprach, da sah Georg Wimper, wie<br />
dieser fremde< Mensch mit der Familie zu<br />
Tisch sass, jzesDeist und getränkt wurde und<br />
zum Sehluss ein Geldstück erhielt. Dass es<br />
ein Bettler war, wusste Georg Wimper, weil<br />
der Mann am Tage vorher bei ihm selbst<br />
gewesen war. Ob er die Geschichte, die<br />
ihm dieser Arme erzählt hatte, glauben sollte,<br />
darüber war er noch im Zweifel, aber über<br />
die bedrängte Beamtenfamilie war ihm jetzt<br />
vieles klar geworden. Von dem Schriftsteller<br />
hatte er sogar den Namen herausgefunden<br />
und las nun keine <strong>Zeitung</strong> oder Zeitschrift<br />
mehr, ohne darauf zu achten, ob dieser Name<br />
unter irgend einem der Beiträge stehe.<br />
Es kam manchmal vor, — nicht oft — aber<br />
doch manchmal. Und dann freute sich Georg<br />
Wimper, obwohl die dichterischen Erzeugnisse<br />
seines Bekannten etwas freier Art<br />
waren. Die Treue kam darin immer schlecht<br />
weg. Aber solang der junge Dichter seine<br />
Gefährtin mit derselben Zärtlichkeit, die<br />
nichts Frivoles zu haben schien, behandelte,<br />
nahm Georg dies so hin. Er hatte einmal<br />
die junge Frau beobachtet, wie sie am Fenster<br />
stehend, einen Gegenstand, der offenbar<br />
ein Schmuckstück war, gegen das Licht<br />
hielt, lange betrachtete, dann wie andächtig<br />
an die Lippen drückte und in eine Schachtel<br />
legte. Zehn Minuten später war sie unten<br />
im Hof in Hut und Mantel erschienen und<br />
hatte sich entfernt. Als sie am Abend mit ihrem<br />
Gatten bei Tisch sass, auf dem mehr<br />
Essbares als sonst zu locken schien, legte sie<br />
etwas neben seinen Teller, das er mit sichtlicher<br />
Ueberraschung und Freude betrachtete.<br />
Georg Wimper wusste genau, dass es<br />
Geld war, welches die Frau für das Schmuckstück<br />
erhalten hatte.<br />
Georg Wimpers Studien durch die Fenster<br />
dauerten eine ganze Weile. Er brauchte sie<br />
nicht zu unterbrechen, weil sein eigenes Dasein<br />
ganz ereignislos, grau in grau verlief<br />
und sein Denken nicht beschäftigte. Noch bis<br />
vor kurzem war er selbst so sehr am Lebenstheater<br />
beteiligt mewesen, dass ihn anderer<br />
Leute Schicksal nie zu interessieren<br />
vermochte, aber seit er einen Traum von<br />
eigenem Glück begraben und schon fast<br />
überwunden hatte, war er sozusagen gefeit<br />
gegen eigenes Erleben. Er nannte sich bei<br />
sich selbst «imprägniert». Er konnte jetzt wie<br />
irgend eine Telephonstange in Sturm und<br />
Wetter stehen. Sturm und Wetter gingen<br />
ihn nichts an. Und mit solch unbeteiligtem<br />
Herzen die Welt zu betrachten, war ausserordentlich<br />
unterhaltsam.<br />
Trotzdem ertappte sich Georg Wimper<br />
nach einigen Wochen auf einer gewissen<br />
Gleichgültigkeit seinen Nachbarn gegenüber.<br />
Die Ausschnitte aus ihrem Leben, die er zu<br />
Gesicht bekam, glichen sich so sehr, dass sie<br />
den Reiz der Neuheit für ihn verloren und<br />
er sich nur noch ganz vorübergehend mit<br />
flüchtigem Ueberblick über die Verhältnisse<br />
der jenseitigen Hofwohnungen orientierte.<br />
So konnte es geschehen, dass zu seinem<br />
Staunen eines Tages in der Wohnung des<br />
zweiten Stockes, die bisher leer gestanden,<br />
Vorhänge aufgemacht wurden und ein lebhaftes<br />
Hin und Her von Handwerkern zu bemerken<br />
war. Die Fensterloge bekam dadurch<br />
mit einem Schlag ihre ursprüngliche<br />
Anziehungskraft, denn nun galt es herauszufinden,<br />
wer sich da mitten in seine handelnd©<br />
Truppe hineinpflanzen wollte. Während'mehrerer<br />
Tage Hess sich aber in den zwei Räumen,<br />
die nach dem Hof gingen, niemand blikken<br />
als Tapezierer, Schreiner und hochgeschürzte<br />
Scheuerfrauen. Jedoch liess sich<br />
schon an den Gardinen und dem für den Beobachter<br />
sichtbaren Mobiliar erkennen, dass<br />
der neue Mieter sich insofern von seinen<br />
Hausgenossen unterschied, als er mit irdischen<br />
Gütern reich gesegnet zu sein schien.<br />
Warum er die bescheidene, vefborgene<br />
Wohnung wählte, kam Georg Wimper etwas<br />
rätselhaft vor.<br />
(Fortsetzung fotet.)
Haftung eines Gasthofbesitzers für<br />
eingestellte Automobile<br />
Die Haftung der Gast- und Stallwirte ist<br />
in Art. 487 bis 491 des Obligationenrechtes<br />
grundlegend geordnet. Voraussetzung für die<br />
Haftung des Gastwirtes ist die gewerbsmässige<br />
Gewährung von Unterkunft gegen Vergütung.<br />
Ein blosses Vermieten von Zimmern<br />
ohne Halten eines offenen Lokales, sowie die<br />
blosse Verabreichung von Speisen und Getränken<br />
fällt nicht unter den Begriff der Gastwirtschaft<br />
im Sinne des Gesetzes. Der Restaurateur,<br />
der bloss Speisen verabfolgt, ist<br />
nicht Gastwirt, ebensowenig der Halter einer<br />
Fremden- oder Familienpension, wo auf die<br />
Eigenschaften des Aufzunehmenden abgestellt<br />
wird und die Aufnahme auf Grund besonderer<br />
Mietvereinbarungen stattfindet. Massgebend<br />
für die Frage, ob eine Gastwirtschaft im Sinne<br />
des Gesetzes vorliegt, ist das Vorhandensein<br />
einer physischen oder juristischen Person,<br />
welche auf eigene Rechnung und Namen ein<br />
offenes, d. h. allgemein benutzbares oder<br />
doch wenigstens den Angehörigen bestimmter<br />
Gesellschaftsklassen oder Nationen allgemein<br />
zugängliches Lokal hält, um Fremde, sei<br />
es mit, sei es ohne Verpflegung, gewerbsmässig<br />
zu beherbergen, wo also Fremde jederzeit<br />
Unterkunft finden, insbesondere auch für die<br />
Nacht bleiben können. Als « Gast» im Sinne<br />
des Gesetzes fallen z. B. somit nicht in Betracht<br />
ein Musikant, der bei einer Hochzeit<br />
zum Tanz aufspielt, ein einquartierter Soldat,<br />
oder ein zu Besuch beim Gastwirt weilender<br />
Verwandter. Wo die vorerwähnten Voraussetzungen<br />
vorliegen, finden die besonderen,<br />
für Gastwirte gesetzlich vorgesehenen Haftpflichtbestimmungen<br />
Anwendung.<br />
Wie für den Gastwirt, sieht das Gesetz<br />
auch besondere Haftpflichtbestimmungen für<br />
den Stallwirt vor.<br />
Stallwirt ist, wer gewerbsmässig Beförderungsmittel,<br />
wie Pferde, Wagen, Autos, Motorräder<br />
und Sidecars etc., sowie die dazu<br />
gehörigen Ausrüstungsgegenstände, Reisedekken<br />
etc. Reisender zur Einstellung entgegennimmt.<br />
Ob der Gastwirt für die Unterkunft<br />
dieser Gegenstände eine besondere Vergütung<br />
verlangt, oder eine Anrechnung bei der<br />
Verabfolgung des Futters, Brennstoffes etc.<br />
vornimmt, oder doch wenigstens eine Gratiseinstellung<br />
nur in bezug auf die in der zugehörigen<br />
Gastwirtschaft einkehrenden Fuhr-,<br />
leute, Chauffeure etc. eintreten lässt, ist<br />
gleichgültig, wenn nur auf irgend eine Weise<br />
mit der Aufnahme ein Gewinn erzielt wird.<br />
Gastwirte und StallwiTte haften nun für<br />
jede Beschädigung, Vernichtung oder Entwendung<br />
der bei ihnen eingebrachten, resp.<br />
eingestellten Sachen, sofern sie nicht beweisen,<br />
dass der Schaden durch den Einbringenden<br />
selbst oder seine Besucher, Begleiter<br />
oder Dienstleute oder durch höhere Gewalt<br />
oder durch die Beschaffenheit der Sache verursacht<br />
worden ist. Diese Haftung besteht<br />
jedoch, wenn dem Gast- resp. Stallwirt oder<br />
seinen Dienstleuten kein Verschulden zur<br />
Last fällt, für die übernommenen Sachen eines<br />
jeden Einbringenden nur bis zum Betrage<br />
von 1000 Fr. Die Haftung erfordert kein Verschulden,<br />
sondern es ist eine durch einen<br />
genau umschriebenen Entlastungsbeweis gemilderte<br />
Verursachungshaftung. Der Gastoder<br />
Stallwirt haftet, sofern er nicht beweist,<br />
dass der Schaden nicht durch den Einbringenden<br />
selbst oder seine Besucher, Begleiter<br />
etc. verursacht wurde. Gelingt dem Gastoder<br />
Stallwirt dieser Entlastungsbeweis, d.h.<br />
trifft ihn kein Verschulden, haftet er bloss bis<br />
zu einem Betrage von 1000 Fr. Trifft ihn oder<br />
seine Angestellten aber ein Verschulden, dann<br />
haftet er unbeschränkt.<br />
Aman Ullah und die<br />
Bundesbahnen.<br />
Geehrte Automobil-Revue '•<br />
Es war vor ca. Jahresfrist, als der afghanische<br />
Monarch unserem Lande einen Besuch<br />
abstattete und von unseren Behörden gebührend<br />
empfangen wurde. Dieses Ereignis<br />
brachte zwar keine Umstellung unserer auswärtigen<br />
Politik mit sich, aber es ereignete<br />
sich hierbei etwas, das zu den allergrössten<br />
Seltenheiten gehört: Der Zug nämlich, in<br />
welchem Aman Ullah, höchste Würdenträger<br />
unseres Landes und höchste, höhere und<br />
hohe Beamte sassen, kam auf die Minute<br />
zur Zeit an! Dieses Ereignis, d. h. die pünktliche<br />
Ankunft des Zuges schien allen <strong>Zeitung</strong>en<br />
so wichtig, etwas noch nie Dagewesenes,<br />
dass sie alle mit verhaltener Freude<br />
und nicht geringem Stolz berichteten: auf<br />
die Minute pünktlich fuhr der Zug ein...<br />
also auf die Minute pünktlich fuhr der Zug<br />
ein. Hatte man schon je so etwas in der<br />
Schweiz erlebt? Ein Zug der pünktlich ankommt!<br />
Das Ereignis war so neu und ungewohnt,<br />
dass alle Blätter unseres Landes,<br />
von der grossen dreimal erscheinenden Tageszeitung<br />
bis hinunter zu den kleinsten<br />
Käseblättchen es ausdrücklich erwähnten.<br />
Dr. R. von Stürler, Advokat, Bern.<br />
Der geschädigte Gast oder Einstellende hat<br />
somit, wenn er auf einen 1000 Fr. übersteigenden<br />
Schadenersatz Anspruch machen will,<br />
das Verschulden des Gast- oder Stallwirtes<br />
oder dessen Angestellten nachzuweisen. Seitens<br />
der letzteren kann die Haftung durch<br />
Vereinbarung mit dem Gaste oder. Einstellenden<br />
beschränkt oder ausgeschlossen werden.<br />
Es hat dies aber von Fall zu Fall in Form<br />
einer besonderen Vereinbarung zu geschehen<br />
und nicht etwa dadurch, dass der Gast- oder<br />
Stallwirt durch Anschlag in den in Betracht<br />
fallenden Räumlichkeiten seine Verantwort-'<br />
lichkeit ablehnt oder von besonderen Bedingungen<br />
abhängig macht. Eine einzige Ausnahme<br />
besteht bezüglich Kostbarkeiten, grösseren<br />
Geldbeträgen öder Wertpapieren, die<br />
dem Gastwirte nicht zur Aufbewahrung übergeben<br />
werden.<br />
Was speziell noch den Stallwirt anbelangt,<br />
so ist zu erwähnen, dass seine Haftung sich<br />
ausschliesslich auf die Beförderungsmittel<br />
und deren Ausrüstung beschränkt. Nicht zur<br />
Ausrüstung der eingestellten Beförderungsmittel<br />
gehörende Gegenstände fallen nicht<br />
unter die Haftung des Stallwirtes, es sei denn,<br />
dass sie in den dazu gehörenden Gasthof<br />
verbracht werden, womit dann, gestützt auf<br />
die erfolgte Einbringung in die Gastwirtschaft,<br />
die für den Gastwirt geltenden Haftpflichtbestimmungen<br />
Anwendung finden würden.<br />
Das Bundesgericht steht ebenfalls auf diesem<br />
Standpunkt. Im Falle eines Brandes eines<br />
Automobils, das in einem zu einem Hotel gehörenden<br />
Aufbewahrungsräume zerstört worden<br />
ist, hat es entschieden, dass für Kleider,<br />
die sich in Koffern verschlossen in dem betrefenden<br />
Automobil befunden hatten, eine<br />
Haftung des Stallwirtes nicht gegeben sei.<br />
Anders wäre es, wenn die betreffenden Kleidungsstücke<br />
im zugehörenden Hotel untergebracht<br />
worden wären, oder wenn zum mindesten<br />
das Einverständnis des Gastwirtes<br />
eingeholt worden wäre, dass diese Gegenstände<br />
im Automobil und damit in dem in<br />
Frage stehenden Aufbewahrungsräume verbleiben<br />
dürfen und dass damit seine Haftung<br />
als Gastwirt sich örtlich auch auf diesen<br />
«Stallraum» erstrecken werde. Ohne ein ausdrückliches<br />
Einverständnis dieser Art kommt<br />
eine Haftpflicht des Gastwirtes für die im-<br />
«Stallraum» verbrannten Kleidungsstücke<br />
nicht in Frage. Die vielfach herrschende<br />
Uebung, das Gepäck bei nur vorübergehendem<br />
Aufenthalt im Automobil zurückzulassen,<br />
ändert an der gesetzlichen Regelung<br />
einer Zweiteilung der Haftpflicht in diejenige<br />
des Gastwirtes einerseits und in diejenige des<br />
Stallwirtes andererseits nichts. '<br />
Wir aber, das gemeine Publikum, wir lasen<br />
es mit Staunen: da war einmal ein Zug<br />
der pünktlich ankam. War, die wir, wenn<br />
wir die SJ3.B. benützen, uns längst daran<br />
gewöhnt sind, dass Verspätungen von 10-15-<br />
20 Minuten als etwas Alltägliches, ja als etwas<br />
geradezu zum Bundesbahnbetrieb Gehörendes<br />
behandelt werden, so dass sie<br />
nicht einmal mehr dem wartenden Publikum<br />
angezeigt werden, wir, die wir gewohnt<br />
sind, mit unseren Handtaschen ängstlich von<br />
einem Perron zum andern zu rennen, um nur<br />
ja den Zugsanschluss zu., verpassen, wir<br />
standen staunend da und sagten uns: der<br />
Zug mit Aman Ullah kam auf die Minute<br />
pünktlich an. Und nun eine andere Feststellung<br />
: In dem Zug mit Aman Ullah sass<br />
gewiss kein einziger, der für sein Billet auch<br />
nur einen einzigen Rappen bezahlt hat. Alle,<br />
die höchsten, höheren und hohen Beamten<br />
(niedere Beamte gibt es ja bei uns überhaupt<br />
nicht) sassen gemütlich in dem Zug<br />
mit ihren Freifahrscheinen bewaffnet und<br />
fuhren auf Kosten des Schweizervolkes,<br />
dem ja die Schweizerbahnen gehören, in einem<br />
Zug, der auf die Minute pünktlich ankam.<br />
Ein übelwollender Nörgler hat einmal in<br />
einer Schweizerzeitung geschrieben, dass<br />
AUTOMOBIL-REVUE <strong>1929</strong> - No 92<br />
Aus den vorstehenden Ausführungen geht<br />
somit hervor, dass ein Automobilist nur dann<br />
mit dem Ersatz eines 1000 Fr. übersteigenden<br />
Schadens rechnen darf, wenn es ihm gelingt,<br />
dem Stallwirte oder dessen Personal ein Verschulden<br />
nachzuweisen. Dies wird unter Umständen<br />
nicht immer leicht sein. Gelingt der<br />
Beweis nicht, haftet der Stallwirt maximal<br />
nur bis zum Betrage von 1000 Fr., für jeden<br />
Einbringenden, es sei denn, dass sich der<br />
Stallwirt auch für den Fall des Nichtverschuldens<br />
im Interesse seiner Einsteller durch<br />
besondere Feuer-, Diebstahl- und Sachschadenversicherungen<br />
über den Betrag von 1000<br />
Franken hinaus, mit Einschluss der persönlichen<br />
Effekten des Autofahrers und seiner<br />
Mitreisenden versichert hat. In der Regel<br />
wird der Einsteller jedoch aber hierüber nicht<br />
orientiert sein und Gefahr laufen, im Schadensfalle<br />
nicht gedeckt zu werden. Es empfiehlt<br />
sich daher, selbst für die erforderlichen<br />
Versicherungen zu sorgen. Dies kann auf dem<br />
Wege der Feuer-, Diebstahl- und Kaskoversicherung<br />
erfolgen. Alle diese vorgenannten<br />
Risiken können auch in einer einzigen Kaskoversicherung<br />
vereinigt werden. Auf diese<br />
Weise sind die Automobile, wo sie sich immer<br />
befinden, gegen Feuer- und Sachschaden<br />
Olyxrxx>iat<br />
Auto des Engländers.,<br />
Wir haben in der letzten Nummer bereits<br />
erwähnt, dass für den technischen Betrachter<br />
der englische Automobilsalon ein besonderes<br />
Vergnügen ist. Im Gegensatz zum Pariser<br />
Salon tritt an der Olympia-Schau das Bestreben<br />
za höchstem Komfort in gesteigertem<br />
Masse hervor. Der Engländer ist mehr als<br />
der Franzose ein praktischer und nüchterner<br />
Mann und setzt, daher den Komfort an die<br />
Spitze, wobei aber die Schönheit des Ganzen<br />
öfters in Mitleidenschaft gezogen wird. Die<br />
englische Karosserie ist geräumig und bequem,<br />
die französische Karosserie ist vor<br />
allem schön.<br />
Die englischen Wagen haben «o good<br />
ünish», eine Bezeichnung, die sich nur sehr<br />
schwer ins Deutsche übersetzen lässt. Umschrieben<br />
heisst das: die englischen Konstrukteure<br />
verwenden eine aussergewöhnliche<br />
Sorgfalt zur Herstellung der Details ihrer<br />
Konstruktionen und garantieren auch für ein<br />
hohes Mass von Solidität, bis zu den Kleinigkeiten.<br />
Es versteht sich daher ohne weiteres,<br />
dass der englische Wagen etwa 10—30 Prozent<br />
teurer sein muss, als die seiner Klasse<br />
entsprechenden Wagen anderer europäischer<br />
Firmen.<br />
Englischer Automarkt.<br />
England besitzt eine starke nationale Automobilindustrie,<br />
was vor allem aus der Zollpolitik<br />
zu verstehen ist. Auf der Einfuhr ausländischer<br />
Marken legte die englische Regierung<br />
einen Zoll von 33% Prozent, so dass es<br />
den meisten andern Staaten nicht möglich ist,<br />
ihre Wagen nach England einzuführen. Einige<br />
Ausnahmen bestätigen die Regel. Wenn<br />
es zum Beispiel den französischen Marken<br />
Citroen oder Renault dennoch gelingt, ihre<br />
Wagen nach England zu importieren, so ist<br />
das aus der besondern Preispolitik zu erklären.<br />
Wenn man bedenkt, dass Orossbritan-<br />
unsere stets mit Verspätung ankommenden<br />
Züge im Tempo der Fixbesoldeten fahren,<br />
d. h. in einem Tempo fahren, welches stets<br />
zu interessanten Diskussionen unter den<br />
Reisenden führt, wann und ob matl überhaupt<br />
ankommt, genau so wie wenn der<br />
gemeine Steuerzahler ein© Auskunft oder<br />
einen Bericht von einer Behörde verlangt,<br />
auf den er vielleicht Wochen oder Monate<br />
zu warten hat, weil eben auch da das<br />
Tempo der Fixbesoldeten eingeschlagen<br />
wird. Aber niemals ist diese Bemerkung so<br />
sehr ad absurdum geführt worden wie durch<br />
den Zug Aman Ullahs. Der Zug Aman<br />
Ullahs, mit allen seinen fixbesoldeten Insassen,<br />
kam auf die Minute pünktlich an. Es<br />
bleibt für uns, für das Gros des Schweizervolkes,<br />
also nur der Ausweg, dass auch wir<br />
uns möglichst rasch in die Ränge der Fixbesoldeten<br />
begeben, dann brauchen wir für<br />
unser© Billett© nicht mehr zu bezahlen und<br />
unser© Züge kommen auf die Minute pünktlich<br />
an. Aber wie und wann das geschehen<br />
soll, das gehört zu jenen Imponderabilien,<br />
von denen wir kürzlich bei der Niederschlagung;<br />
des Rickentunnel-Prozesses mit ehrfürchtfgem<br />
Staunen gelesen haben.<br />
Hochachtend:. Ein Freund Aman Ullahs.<br />
* * •<br />
versichert. Auch die Versicherung der Reiseeffekten,<br />
ausgenommen Bargeld, Wertschriften<br />
und Schmucksachen, gegen Einbruch und<br />
Diebstahl, während der Fahrt oder des Aufenthaltes<br />
auf der Reise, in Hotels oder Privathäusern,<br />
kann darin eingeschlossen werden.<br />
* • «<br />
Sliow<br />
Technische Betrachtungen zum Londoner Salon<br />
Gesamtansicht der grossen Londoner Ausstellung<br />
nien in seinen Dominions und seinen Kolonien<br />
ein ungeheures Absatzgebiet aufweist, wird<br />
man ebenfalls folgern, dass England eine<br />
wohl entwickelte nationale Automobilindu-i<br />
strie besitzen muss.<br />
Englischer Autobau.<br />
Auch in England darf man von einer Automode<br />
sprechen. Diese Mode kommt zwar dort<br />
weniger zur Geltung, als beispielsweise<br />
in Deutschland oder Frankreich. Es gibt ja<br />
stets eine Anzahl vornehmer Firmen, welche<br />
sich von jeder Mode fernhalten und einfach<br />
darnach trachten, bequeme Wagen mit geräU'<br />
migem Innern und mit breiten Türen za<br />
bauen, die Platz für fünf bis sieben Personen<br />
ohne jede Mühe bieten. Wenn der Engländer<br />
in Gesellschaft geht, so ist ihm Komfort die<br />
Hauptsache. Diese Wagen, die stets zur<br />
Klasse der Luxuswagen gehören, wiesen in<br />
den letzten Jahren meistens eine eckige Form<br />
auf, die nun unter amerikanischem und französischem<br />
Einfluss sich der Abrundung nähert.<br />
Diese Luxuswagen für den vornehmen<br />
Engländer bilden eine erste Gattung von Automobilen<br />
englischer Prägnanz.<br />
Eine zweite Gattung umfasst die Gebrauchswagen,<br />
die im grossen und ganzen<br />
dieselben sind, wie zum Beispiel die italienischen<br />
oder amerikanischen derselben Klasse,<br />
da sie auch für den Export bestimmt sind.<br />
Der englische Konstrukteur baut aber für<br />
den Käufer mit besondern Wünschen auch<br />
eine besondere Gattung von Fahrzeugen, die<br />
man in England als Sportsalon bezeichnet,<br />
obschon sie nicht immer wörtlich unter diesen<br />
Begriff fallen.<br />
Eitifoeits- und Spezialkarosserien.<br />
Im englischen Wagenbau zeigen sich heute<br />
mehr als je die Einflüsse von Amerika und<br />
von andern Staaten. Vor allem haben die Bestrebungen<br />
zur Einheitskarosserie, wie sie<br />
speziell von grossen amerikanischen Kon-<br />
strukteuren gepflegt werden, im englischen<br />
Karosseriebau Verwirrung verursacht und einem<br />
Teil der englischen Spezialkarosserie-<br />
Fabrikanten das tägliche Brot beschnitten.<br />
Nun setzt sich, wie das auch bei uns der Fall<br />
ist, die englische Karosserie-Industrie kräftig<br />
zur Wehr und versucht neue Typen zu schatfen,<br />
die als Kampfobjekte gegen Einheitskarosserien<br />
aufzufassen sind. Mit andern Worten:<br />
der Engländer reiht sich in die Bewe»<br />
gung zur Schaffang einer europäischen<br />
Karosseriemode ein. Diese Mode wird in England<br />
und in den Dominions ohne Zweifel<br />
Erfolg haben, da ja der Brite immer stolz<br />
ist, einen britischen Wagen zu besitzen. Der<br />
rechte Brite legt gerne 20—30 % mehr auf<br />
den Ladentisch des Automobilhändlers, wenn<br />
er weiss, dass damit nationale Arbeit unterstützt<br />
wird. Immerhin machen speziell die<br />
amerikanischen Wagen mit ihrer Preisunterbietung<br />
dem englischen Automobilfahrer das<br />
Herz schwer.<br />
Der « Sport-Salon ».<br />
Der Aufbau der englischen Wagen lässt<br />
sich mit einem niedrigen, stumpfen Kegel<br />
vergleichen. Schneidet man im oberen Teil<br />
des Kegels ringsherum einen bestimmten Teil<br />
ab, so dass die Seitenwände nach oben zusammenlaufen,<br />
und pflanzt man eine Haube<br />
davor, so hat man in grossen Zügen die Ka-
«TrOl 1090<br />
rosserieumrisse typischer englischer Wagen<br />
(siehe Bild im dritten Blatt). Alle Linien im<br />
Oberteil der Karosserie laufen in einem bestimmten<br />
fiktiven Punkte über dem Wagen<br />
zusammen (Türen, Windschutz und Rückwände).<br />
Bei dieser Wagenform, die in erster<br />
Linie für den «Sport-Salon» massgebend<br />
ist, vermisst man genügenden Platz für Sitze<br />
und für Fenster. Auch das Ein- und Aussteigen<br />
gestaltet sich zu einer akrobatischen Fertigkeit.<br />
Es gibt sogar Fabriken, welche die<br />
Vordersitze quer zur Fahrrichtung beweglich<br />
machen, um einen leichten Einstieg zu ermöglichen.<br />
Diese Art Fahrzeuge sind meistens<br />
mit einem kräftigen Motor versehen und<br />
weisen sonsthin vorbildliche technische Eigenheiten<br />
auf, erfüllen aber die Transportanforderungen<br />
nicht in dem Masse, wie andere<br />
Wagengattungen. Bei dieser Gattung<br />
Fahrzeuge verzichtet der Engländer erstaunlicherweise<br />
auf die Geräumigkeit des Wageninnern.<br />
Kleinwagen des Engländers.<br />
Die englischen Konstrukteure sind in Europa<br />
im Bau von Kleinwagen seit Jahren führend<br />
vorangegangen, so dass auch Firmen<br />
anderer Staaten englische Lizenzen für Kleinwagen<br />
übernommen und mit Erfolg entwikkelt<br />
haben. Der Engländer versteht es, durch<br />
die Wahl des Zylinderinhaltes für Kleinwagen<br />
eine allzu hohe Besteuerung zu vermeiden.<br />
Er hat einen vorzüglichen Sinn für wirtschaftliche<br />
Kleinwagen, deren Unterhalt sich<br />
tatsächlich in bescheidenen Ausmassen bewegt.<br />
Die Motorengrösse zu 750 ccm Inhalt<br />
erscheint in England gewissermassen als<br />
Standardkonstruktion. Sie wird eigentlich als<br />
einzige Grosse für Vierzylinder verwendet.<br />
Zwei Zweitakter-Vierzylindermotoren mit einem<br />
Zylinderinhalt von 900 ccm und mehr,<br />
sowie wenige ältere Konstruktionen, die noch<br />
weiter auf den MaTkt kommen, bestätigen die<br />
Ausnahme von der Regel. Im übrigen geniesst<br />
der Sechszylindermotor auch bei den<br />
Kleinwagen ein progressiv wachsendes Ansehen.<br />
Diese Tendenz wird sogar durch<br />
Bestrebungen bekräftigt, bei Kleinwagen von<br />
mehr als 1,5 Liter Inhalt den Achtzylindermotor<br />
zu Ehren zu ziehen.<br />
In England werden gegenwärtig ca. sechs<br />
typische Kleinwagen in grösseren Serien auf<br />
den Markt gebracht. Sie weisen, im Gegensatz<br />
zu andern europäischen Wagen, Konstruktionen<br />
auf, die man nicht in dieser<br />
Klasse vermuten würde. Wir erinnern an die<br />
obenliegende Nockenwelle, an die Motorsteuerung<br />
durch hängende Ventile.<br />
Der Gebrauchswagen. ,.,.<br />
Der .Motorenaufbau der englischen Gebrauchsfahrzeuge<br />
ist trotz starken ausländischen<br />
Einflüssen in seinen grossen Zügen<br />
stets englisch geblieben. Ein paar typische<br />
Konstruktionen mögen dafür Beweis stehen.<br />
Motoren mit zwei untenliegenden Nockenwellen,<br />
ein anderer Motor mit obenliegender<br />
Nockenwelle, die durch Stirnräder angetrieben<br />
sind, ein weiterer Motor mit obenliegender<br />
Nockenwelle, dessen senkrechter Antrieb<br />
durch die Lichtmaschine geht, dann vor allem<br />
die Motorsteuerung durch hängende Ventile,<br />
die bei Motoren von 1,5 bis 2,5 Liter sehr<br />
häufig verwendet wird. An der Olympiaschau<br />
trifft man bei dieser Klasse den Schneckenantrieb<br />
der Hinterachse als Sonderkonstruktion,<br />
die aber ebenso dauerhaft und ebenso<br />
geräuschlos ist, wie der heute fast ausschliesslich<br />
verwendete Kegelradantrieb. Unseres<br />
Wissens bauen eine einzige englische<br />
Fabrik und eine amerikanische Fabrik, deren<br />
Lizenz von der englischen Fabrik übernommen<br />
ist, als einzige für alle Wagengattungen<br />
und Schneckenantrieb seit langen Jahren mit<br />
Erfolg. In der Schweiz ist der Schneckenantrieb<br />
durch einen amerikanischen Luxuswagen<br />
repräsentiert.<br />
Neue Sechs- und Achtzylinder.<br />
In der Klasse über 2,5 Liter Inhalt beherrschen<br />
die Sechszylinder und nunmehr auch<br />
die Achtzylinder in steigendem Masse das<br />
Feld. In diesem Gebiete sind eine Reihe von<br />
Neukonstruktionen oder Konstruktionsänderungen<br />
zu verzeichnen, welche wir kurz erwähnen<br />
: ein neuer Dreiliter-Achtzylinder<br />
mit zwei obenliegenden Nockenwellen, die<br />
durch Stirnräder angetrieben sind, sowie ein<br />
neuer Sechszylinder zu 3,5 Liter mit Schiebersteueiung,<br />
bei dem die Schieber direkt<br />
im Zylinderblock laufen, der aus einer neuen<br />
Aluminiumlegierung besteht. Für stärkere<br />
Motoren mit sechs oder acht Zylindern' werden<br />
nun fast durchwegs zwei Vergaser verwendet.<br />
Neu ist ein öfters eingebauter Vergaser,<br />
bei dem die Düsengrösse durch einen<br />
Regler verändert wird, der von der Saugwirkung<br />
abhängig ist. Eine MaTke baut sogar<br />
einen Vergaser eigener Bauart mit fünf Düsen<br />
in ihre Motoren ein.<br />
Die schweren Luxuswagen.<br />
Der Bau der grössten und teuersten Luxuswagen<br />
ist bei den meisten Marken so gut<br />
entwickelt, dass nur alle paar Jahre Abänderungen<br />
von Belang ausgeführt werden müssen.<br />
Es gibt Luxusmarken, die vier und fünf<br />
Jahre das gleiche Chassis zur Austeilung in<br />
einen Salon verwenden, was auch beweist,<br />
Olympia-Schau London. Ein italienischer Luxuswagen für die Bedürfnisse des Engländers zugeschnitten.<br />
Der grosse Oberkoffer und der ebenfalls geräumige Hinterkoffer verraten einen Grosstourenwagen.<br />
dass die Mode für diese Fahrzeuggattung<br />
nicht in Betracht fällt. Die Konstruktionen<br />
können hier als schlechtweg vollkommen angesprochen<br />
werden, da ja der Konstrukteur<br />
nur geringe Rücksichten auf die Preisgestaltung<br />
nehmen muss.<br />
Die Entwicklung der Luxuswagen geht im<br />
Stillen vor sich. Ihre Konstruktionen sind<br />
Vorläufer, die dem Gebrauchswagen einige<br />
Jahre später in bescheidener Form zur Anwendung<br />
kommen. Aus diesen und aus andern<br />
Gründen versteht sich daher der vornehme<br />
Konservativismus bei den Ingenieuren<br />
der luxuswagenbauenden Fabriken.<br />
Immerhin stellt man gegenwärtig in England<br />
bei den grossen Wagen interessante<br />
Neukonstruktionen fest. Zwei Wagen weisen<br />
für ihren Achtzylindermotor Doppelzündune<br />
durch Magnet und Batterie auf, wobei die<br />
beiden Zündungssysteme einzeln benutzt werden<br />
können, oder auf gleichzeitiges, aber<br />
nacheinanderfolgendes (doppeltes) Funkengeben<br />
eingestellt sind. Die Versuche mit Dop-<br />
Wenn die Gefahr Sie gebieterisch zum plötzlichen<br />
Anhalten zwingt, lernen Sie die Qualitäten Ihrer<br />
Keifen kennen. Firestone - Reifen sind nicht nur<br />
AUTOMOBIL-REVUU<br />
pelzündung ergaben eine erhöhte Klopffestigkeit<br />
und einen verminderten Brennstoffverbrauch.<br />
Sogar bei einfachen Brennstoffen<br />
kann man daher höhere Verdichtungen anwenden.<br />
Allgemeine Merkmale.<br />
Zu den Standardausrüstungen hochwertiger<br />
Wagen gehören nach den Bestrebungen englischer<br />
Konstrukteure unter anderem folgende<br />
Merkmale : statisch und dynamisch ausgeglichene<br />
Kurbelwellen, ein Lager als notwendiges<br />
Erfordernis zwischen zwei Zylindern,<br />
Kurbelwelle mit Schwingungsdämpfer sowie<br />
Oelreiniger.<br />
Die grösseren Motoren sind zur Mehrzahl<br />
mit dem Vierganggetriebe versehen, was<br />
eigentlich, genau betrachtet, bei starken und<br />
stärksten Motoren am wenigsten notwendig<br />
ist. Immerhin ist auch bei diesen Wagen eine<br />
grössere Motorschonung omd eine bessere<br />
Ausnützung der verfügbaren Kräfte im Interesse<br />
einer längeren Leistungsdauer möglich,<br />
lt.<br />
die sichersten der Weif!<br />
FIRESTONE,<br />
der sicherste Reifen der<br />
Welt, wird morgen auch<br />
der Ihre sein<br />
die dauerhaftesten, die je gebaut wurden, sondern<br />
besitzen ausserdem ein Gleitschutzprofil von unerreichter<br />
Wirksamkeit. — Keine Auskerbung,<br />
keine Kante dieses Profils, sind das Geschenk des<br />
Zufalls, sondern das Resultat intensiven Studiums<br />
und praktischer Prüfungen der Firestone-<br />
Ingenieure.<br />
SPOfltTLIC H £ S<br />
Ein neuer Rekord in der 1500-ccm-Klasse.<br />
Die Engländerin Stewart und ihr Landsmann<br />
Hawkes legten mit einem Derby 1500 ccm<br />
in 24 Stunden 2525,524 km zurück, was einem<br />
Stundenmittel von 105,230 km entspricht,<br />
und stellten damit ©inen neuen absoluten<br />
Klassenrekord auf.<br />
Sternfahrt nach Barcelona. Die Organisatoren<br />
der Sternfahrt geben folgendes Klassement<br />
bekannt:<br />
I. ex-aequo: Mme Seeliger (Daimler-Benz),<br />
Start in Riga; G. wan Twist (Badlot), Start in<br />
Riga; A. Nulling (Steyr), Start in Riga; P baron<br />
Czn (Fiat), Start in Riga; E. de Szenasy (Daimler-Benz),<br />
Start in Riga; E. Wieshaus (Austin-<br />
Daimler), Start in Riga, alle mit 310,800 Punkten.<br />
7. D. M. Headey (Triumph), Start in Riga, mit<br />
300,405 Punkten.<br />
8. L. G. Gips (Lancia), Start in St. Sebastien,<br />
und C Alegre (Citroen), Start in St. Sebaetien,<br />
299,750 Punkten.<br />
10. K. Schliemann (Daimler-Benz), Start in<br />
Riga, 298,880 Punkten.<br />
II. A. Lopez Tapia (Bugatti), Start in SU<br />
Sebastien, 298,150 Punkten.<br />
12. V. Pra-t Baseh (Peugeot), Start in St. Sebastien,<br />
296,280 Punkten.<br />
Insgesamt wurden 24 Wagen klassiert.<br />
Dfe schweizerische Sportsaison<br />
1930.<br />
Wie wir bereits mitteilen konnten, hat die<br />
Sportkommission der A. I. A. folgende Daten<br />
für die sportlichen Veranstaltungen in<br />
der Schweiz akzeptiert:<br />
Kilometer-Lance von Eaumorte: 23. März;<br />
Klausen-Rennen: 9./10. August.<br />
Automobilwoche von St. Moritz 17.—24 d<br />
August.<br />
Die Internationale Alpenfahrt, an der sich<br />
vier Länder beteiligen werden, wird am<br />
30. Juli in der Schweiz gestartet. Neben diesen<br />
Hauptveranstaltungen des Kalenders<br />
1930 finden wir noch die üblichen nationalen<br />
Veranstaltungen. Bis zur Stunde ist der nationalen<br />
Sportkommission nur ein Rennen<br />
zur Genehmigung angemeldet worden: das<br />
Rennen von Les Rangiers der Sektion Les<br />
Rangiers. In einigen Tagen wird der Präsident<br />
der N. S. K., Herr Jules Decrauzat, sich<br />
nach Freiburg begeben, um mit den leitenden<br />
Personen der Sektion Freiburg die Wiederaufnahme<br />
des Bruch-Rennens zu besprechen.:<br />
Um die Durchführung der übrigen Veranstal-.<br />
tangen: Kriens-Eigenthal, ßiaufond-Chaux«*<br />
de-Fonds, Neuchätel-Chaumont, Rheineck-»<br />
Walzenhausen, Zugerberg-Rennen, Rennen<br />
am Mont Cenis ist es heute noch stilL<br />
ZiSiihei Notizen<br />
Verkehrsdebatte im<br />
Kantonsrat.<br />
Anlässlich der Diskussion über den Geschäftsbericht<br />
des Regierungsrates bat Herr Kantoasrat<br />
Ga&smann erneut die Gelegenheit wahrgenommen,<br />
um im Ratsaal den Standpunkt der Automobilisten<br />
bekannt zu geben und mit Festigkeit zu vertreten.<br />
Er übte berechtigte Kritik an den Kontrollen, welche<br />
durch Polizeiorgane in Zivil ausgeübt werden<br />
und unterzog die Geschwindigkeitsvorschriftea<br />
einer scharfen Kritik. Vor allem ißt die 18 km-<br />
Limite für die städtischen Verhältnisse unhaltbar<br />
und absurd geworden. Zudem ist es ein unwürdiger<br />
Zustand und für die Automobilisten in Gerichtssatchen<br />
geradezu verhängnisvoll, wenn die<br />
Polizei zwar Fahrtempo bis zu SO km stillschweigend<br />
toleriert und eine formale Gesetzesübertretung<br />
damit sanktioniert, währenddem die Gerichtsinstanzen<br />
an dem Buchstaben des Gesetzes festhalten<br />
müssen. Das Votum galt auch den bestehenden Gerichtsinstitutionen,<br />
indem der Referent gleichzeitig<br />
auch an die Notwendigkeit von besonderen Gerichtsabteilungen<br />
für Verkehrsssrchen erinnert. In dieser<br />
Richtung ist uns das Ausland bereite bahnbrechend<br />
vorausgegangen und die Erfahrungen berechtigen<br />
vollständig zur Befolgung des Beispieles. Erfreulicherweise<br />
fanden die Forderungen von Hrn. Gaesmann<br />
bereits vermehrte Unterstützung durch mehrere<br />
Vertreter bürgerlicher Parteien. Der kantonale<br />
Polizeidirektor, Regierungsrat Pfister. empfiehlt in<br />
seiner Replik auf kantonalem Boden keine Aenderung<br />
der gesetzlichen Bestimmungen mehr in Erwägung<br />
zu ziehen und vorerst das eidgenössische<br />
Gesetz abzuwarten, an welchem bereits eifrig gearbeitet<br />
werde. Er glaubt die von Hrn. Kantonsrat<br />
Gassmann gemachte Ankündigung, die Automobilisten<br />
könnten durch eine 18 km-Demonstration die<br />
Unhaltbarkeit der jetzigen Bestimmungen drastisch<br />
dokumentieren, leichthin abtun zu können, mit der<br />
Bemerkung, das Publikum könnte diese Verlangsamung<br />
des Tempos höchstens begrüssen. Dabei<br />
wird aber die ebenso wichtige Frage der Verkehrsregelung<br />
vollständig aus dem Auge gelassen und<br />
wir sind nicht halb so überzeugt, ob das Verkehrschaos,<br />
welches sich bei strikter Beobachtung der<br />
Geschwindigkeitsvorschriften ergeben müsste, vom<br />
Publikum mit soviel Zustimmung aufgenommen<br />
würde, ganz abgesehen, darss dadurch der Strassenbahn-<br />
sowie der übrige Verkehr ebenfalls ganz<br />
erheblich in Mitleidenschaft gezogen wird. Wenn<br />
marn es auf das Experiment ankommen lassen<br />
wollte, würde vielleicht der Polizeidirektor und<br />
manche Ratemitglieder, welche der Beibehaltung<br />
der jetzigen Bestimmungen aas Wort reden auf<br />
Grund der Beobachtung die Ansichten etwas revidieren.<br />
Die Automobilisten hätten dann nämlich<br />
Gelegenheit, am praktischen Beispiel zu beweisen<br />
wie sehr die Notwendigkeit einer Verflüssigung<br />
des Verkehrs durch etwelche Beschleunigung des<br />
„Wf v ^P 1 "*?!* 1 ? una dafür ai e Dr*kt?schen<br />
Möglichkeiten, die das 18 km Temno zulässt über-,<br />
schätzt werden.<br />
' _.
AUTOMOBIL-REVUE<br />
N°92<br />
Die Haube<br />
des neuen Ford<br />
Lastwagens<br />
verbirgt<br />
4 Athleten<br />
Je mehr man die Grundbestandteile eines Gespannes<br />
über eine gewisse Norm hinaus vergrößert, desto mehr<br />
kompliziert man es und desto schwieriger wird es,<br />
seine Arbeitsimpulse in Uebereinhlang zu bringen. Die<br />
einfachen Bewegungen dieser vier Athleten harmonieren<br />
miteinander und wirken gemeinsam, ohne ja<br />
aufeinander zu stoßen.<br />
Ein behanntes Beispiel für einfache aber geschmeidige<br />
und hraftvolle Arbeit ist der Vierzylindermotor des<br />
neuen Ford-Lastwagens. Ihm verdankt dieses wunderbare<br />
Transportmittel seine bemerkenswerten Eigen«<br />
schaffen. Oer Motor des neuen Ford-Lastwagens vereinigt<br />
tatsächlich die Einfachheit und starke Bauart<br />
eines Vierzylinders mit ausnehmender Geschmeidigkeit<br />
und großen Kraftreserven, Er ist widerstandsfähig ohne<br />
S U P E R -<br />
S E R V I C E<br />
FDRD MOTOR COMPANy<br />
Autorisierte Vertreter überall<br />
schwer zu sein, weil er seine Widerstandsfähigkeit nur<br />
der Qualität des für ihn verwendeten Materials verdankt.<br />
Er ist geschmeidig und kraftvoll, ohne kompliziert<br />
zu sein. Er ist sparsam im Verbrauch von Brennstoff<br />
und Qel, weil er nur vier Zylinder hat<br />
Besonders zu erwähnen ist die Aufhängung in Querfedern<br />
vorne und in Auslegefedern hinten — eine neuartige<br />
Konstruktion, die dem Lastwagen eine bemerkenswerte<br />
Straßenlage verleiht.<br />
Der neue Ford-Lastwagen ist ein weit über den Durch*<br />
schnitt hinausgehendes Transportmittel, das die Frage<br />
industrieller Transporte löst. — Überzeugen Sie sich.<br />
DER NEUE FORD-LflSTWAGEN ISTtEIHE VOLLKOMMENE NEUKONSTRUKTION<br />
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A.C.S. SEKTION BERN. Die nächste Monatszusammenkunft,<br />
die am Montag, den 4. November<br />
<strong>1929</strong>, um 20.15 Uhr im Clublokal stattfindet, verspricht<br />
einen 6ehr interessanten Abend.<br />
Herr Ernst v. Mühlenen, Mitglied des Clubs,<br />
•wird als Teilnehmer am Europa-Rundflug, anhand<br />
einer Streckenkarte, über seine Flügerlebniese<br />
plaudern und zahlreiche Lichtbilder • zeigen. Der<br />
Titel seiner Plauderei lautet:<br />
Mit Markus und Mani nach dem Strich rund um<br />
Europa.<br />
Der Vorstand ka)nn seinen Mitgliedern einen<br />
schönen Abend in Aussicht stellen und erwartet<br />
zahlreichen Besuch. Gäste willkommen.<br />
A.C. S. SEKTION BASEL. Clubball am 2. November<br />
a. C Unter dem vielversprechenden Titel<br />
«Sakura No Hana» (Kirschblütentage in Tokio) veranstaltet<br />
die Sektion Basel des A.C.S. am 2. November<br />
im Savoy-Hotel Univers wiederum ihren<br />
offiziellen Clubball. Nebst einer stilvollen Dekoration<br />
wird das Ballkomitee mit einem _ gediegenen<br />
Unterhaltungsprogramm aufwarten, damit auch diejenigen<br />
auf ihre Rechnung kommen, die für die<br />
modernen Tänze nur bedingt begeistert sind. Der<br />
Eintritt für Clubmitglieder ist bei rechtzeitiger Anmeldung<br />
wiederum frei, wogegen Angehörige und<br />
eingeführte Gäste Fr. 6.— inkl. Steuer zu bezahlen<br />
haben. Die Direktion des Savoy-Hotels Univers. die<br />
den jrrössten Teil der Kosten für Dekoration, Ballmusik<br />
etc. selbst trägt, wird auf Wunsch vorgängig<br />
dem Ball ein Diner ä part servieren. Diesbezügliche<br />
Anmeldungen sind direkt an die Hoteldirektion,<br />
Safran 2798, zu richten.<br />
A. C. S. SEKTION ZÜRICH. Die Sektion Zü-<br />
(rich des A. C. S. hat sich für den kommenden Winter<br />
ein ausseist interessantes Tätigkeitsprogramm<br />
zurecht gelegt. So sind folgende Veranstaltungen<br />
•vorgesehen:<br />
31. Oktober: Monatsversammlung mit Lichtbildervortrag<br />
von Herrn Ch. Iselin, Zürich, über:<br />
Der erste Weltumflug des «Graf Zeppelin» (im<br />
Grand Hotel Dolder in Zürich; mit Angehörigen).<br />
2. November: Lichtbildervortrag der Ortsgruppe<br />
Winterthur von Herrn Sommer, Winterthur, über:<br />
eine Fahrt durch die Bündneralpen und Dolomiten<br />
(im Restaurant Wartmann in Winterthur, mit Angehörigen).<br />
14. November: Ausserordentliche Generalversammlung<br />
und Martinimahl, im Grand Hotel Dolder<br />
in Zürich (Herrenabend).<br />
Erste Hälfte Dezember: Monatsversammlung mit<br />
Lichtbildervortrag von Herrn Dr. Wyss: Die ersten<br />
Automobilveranstaltungen der Sektion Zürich<br />
des A. C. S. 1904 bis 1914, in Zürich (mit Angehörigen).<br />
9. Januar: Monatsversammlung in Zürich, mit<br />
Vorführung des automobiltechnischen Films der<br />
Nationalen Automobdlhandelskammer der U. S. A.<br />
(mit begleitendem Vortrag von Herrn Ingenieur<br />
Brüderlin); mit Angehörigen.<br />
25. Januar: Clubball im Grand Hotel Dolder in<br />
Zürich.<br />
Im Februar: Monatsversammlung mit Lichtbildervortrag<br />
in Zürich.<br />
Im März: Ordentliche Generalversammlung mit<br />
TJnterhaltungsabend in Zürich.<br />
Im April: Monatsversammlung in Winterthur,<br />
mit Lichtbildervortrag.<br />
Ausserdem dürfte auch die dieses Jahr neugegründete<br />
Ortsgruppe Winterthur ihren Mitgliedern<br />
mit einigen Veranstaltungen aufwarten.<br />
Die ausserordentliche Generalversammlung vom<br />
14. November wird in erster Linie der Genehmigung<br />
des Budgets pro 1930, der Festsetzung des Jahresbeitrages<br />
und des Eintrittsgeldes prq 1930 und der<br />
Neuwahl des Präsidenten gewidmet sein. An das<br />
Martinimahl schliesst sich ein Unterhaltungsabend<br />
an und diese Versammlung wird Anlas« geben zu<br />
einer besonderen Ehrung des zurückgetretenen<br />
Präsidenten, Herrn H. Wunderly-Volkart, Meilen,<br />
der nun volle 25 Jahre dem Sektionsvorstand<br />
angehörte und sich für die Entwicklung der Sektion<br />
grosse Vordienste errungen hat.<br />
Die Traktandenliste selbst umfasst folgende<br />
Geschäfte: 1. Protokoll der ordentlichen Generalversammlung<br />
von 21. März <strong>1929</strong>; 2. Genehmigung<br />
des Budgets pro 1930; 3. Genehmigung des Eintrittsgeldes<br />
und Jahresbeitrages pro 1930; 4. Neuwahl<br />
des Präsidenten; 5. Alters- und Invaliditätsversicherunjj<br />
der Sekretariatsangestellten; 6. Diverse<br />
Anregungen und Mitteilungen.<br />
Die Sektion veranstaltet vom 1. November <strong>1929</strong><br />
bis 1. November 1930 einen speziellen Wettbewerb<br />
für Mitgliederwerbung und hat zu diesem Zwecke<br />
fünf wertvolle Zinnkannen für diejenigen Mitglieder<br />
ausgesetzt, die in dieser Zeit der Sektion<br />
am meisten Mitglieder zuführen. Der Mitgliederbestand<br />
beträgt gegenwärtig 2464, gegenüber 2183<br />
anfangs des Jahres. s.<br />
T. C.<br />
Strassenhilfsdienst des T. C. S. Im Monat<br />
September wurden mit dem Hilfsdienstwagen<br />
der Strecke Zürich-Aarau in 25 Fahrtagen<br />
3500 Kilometer zurückgelegt. 44 Fahrzeugen<br />
konnte aus der Panne geholfen und fünf Automobilisten<br />
Betriebsstoff auf der Strecke<br />
zugeführt werden. Der T. C. S.-Agent leistete<br />
bei zwei Unfällen erste Hilfe und<br />
brachte die Verwundeten zum Arzt.<br />
In den beiden Monaten des Bestehens des<br />
Strassenhilfsdienstes im Kanton Zürich wurden<br />
somit in 48 Fahrtagen total 6700 Kilometer<br />
zurückgelegt und insgesamt 90 Automobilisten<br />
aus der Panne geholfen.<br />
Gestützt auf diese guten Resultate hat der<br />
Verwaltungsrat des Tourirag - Club der<br />
Schweiz beschlossen, den Strassenhilfsdienst<br />
trotz grosser finanzieller Opfer auch über<br />
-kux d«<br />
Vetb<br />
wU<br />
Der tiefe Graben. Ein Leser schreibt uns:<br />
Hatte da kürzlich die St. Petersinsel hohen Besuch,<br />
nämlich den des kantonalen Baudirektors<br />
und dessen Begleitung. Die Herren kamen in der<br />
anerkennenswert fortschrittlichen Absicht, eine neue<br />
Hafenanlage resp. Anlegestelle erbauen zu lassen,<br />
und zu diesem Zwecke die Umgegend persönlich in<br />
Augenschein zu nehmen.<br />
Während sich die Herren besprachen, geschah<br />
es, dass hinter dem Hotel eine schöne blaue Limousine<br />
hervorkam und auf dem Heideweg, Richtung<br />
Erlach, davon fuhr. Darob allgemeines Erstaunen.<br />
Nachdem man sich vom Schrecken erholt<br />
hatte, machte ein bekannter Regierungsrat und Eisenbahnmann<br />
zu einem offenbar gleichgesinnten<br />
Herrn folgenden interessanten Vorschlag:<br />
Die Regierung sollte einen Streifen Laind, quer<br />
über die Insel, aufkaufen, und einen Graben ziehen<br />
lassen, so tief... dass ein Auto ihn zu passieren,<br />
nicht mehr imstande wäre!<br />
Ja, der tiefe Graben — beinahe symbolisch,<br />
nicht wahr ?<br />
Darf vor Autofallen gewarnt werden? Man<br />
schreibt mns : In Nr. 88, Ihrer <strong>Zeitung</strong> bringen Sie<br />
eine Meldung, nach der das Warnen vor Autofallen<br />
in der Schweiz verboten, in Deutschland hingegen<br />
erlaubt sei. Meiner Ansicht nach wäre es auch in<br />
der Schweiz für beide Teile angenehmer, wenn durch<br />
Warnungen von selten von Passanten oder anderen<br />
Autofahrern das unnütze Bleistiftzucken und Papierverschwenden<br />
verhütet werden könnte. Natürlich<br />
krasse UebertTetungen ausser Betracht gelassen !<br />
Auch in Holland war es früher Sitte, entgegenfahrenden<br />
Automobilisten durch Handwinken auf eine<br />
Autofalle in einem Dorf usw. zur Kenntnis zu bringen.<br />
Jetzt ist dies aber nicht mehr erlaubt und gerichtliche<br />
Entscheide fallen zu .Ungunsten des Warners<br />
aus. Immerhin wird doch noch gewarnt, und<br />
zwar mit den Lampen. Wer will einem etwas nachweisen,<br />
wenn plötzlich am Ausgang von einem Dorf e<br />
die Lampen aufleuchten in kurzen Zeitintervallen?!<br />
Bei der neuen Anordnung der Lampenbedienung auf<br />
dem Lenkrad kann der Knopf durch drehen des<br />
Lenkrades ja plötzlich auf Kontakt gestellt worden<br />
sein und muss wieder auf Nullstellung gedreht werden.<br />
Ist einem aber die Bedeutung dieser Zeichen<br />
bekannt, dann kann man sich danach richten!<br />
Das Projekt für die neue Dorneckstrasse<br />
kam an der letzten Gemeindeversammlung<br />
von Dqrnach zur Sprache- Die Kosten für<br />
das erste Teilstück dieser Strasse (Kaffeehalle<br />
bis Badanstalt Günther) sind auf Fr.<br />
3500 plus Fr. 10,500 für Kanalisationsarbeiten,<br />
berechnet. Für das zweite Teilstück<br />
(Badanstalt Günther bis Haus EhrsamiBerger)<br />
rechnet man mit Fr. 22,000 plus Fr. 8000<br />
für Kanalisationsarbeiten und Fr. 4500 für<br />
Wasserleitungen.<br />
Der Antrag des Gemeinderates, für den<br />
der Vorsitzende, Herr Dr Krauss, referierte,<br />
es seien beide Teilstücke mit Kanalisation<br />
und Wasserleitungen auszuführen, wurde<br />
gutgeheissen. Dieser Beschluss, der einen<br />
ersten Schritt im Ausbau des Strassennetzes<br />
von Dornach bedeutet, macht der Gemeinde<br />
alle Ehre!<br />
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Schaan sind beendet, diejenigen in Vaduz sind<br />
weiterhin in Gang. Der Verkehr wird durch Seiten-<br />
«trassen geleitet, welche stellenweise recht unübersichtlich<br />
sind und Vorsicht erfordern. c. a.-r.<br />
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Ohne Kupplung, ohne Getriebe<br />
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Ein Getriebe mit stufenlos veränderlichem<br />
Uebersetzungsverhältnis war seit jeher der<br />
Wunschtraum der Automobilkonstrukteure.<br />
Da ein Verbrennungsmotor, wie wir ihn beim<br />
Automobil als Antriebsmaschine benützen,<br />
erst bei verhältnismässig hohen Tourenzahlen<br />
•seine volle Leistung entwickelt, ist die ideaie<br />
Ausnützung dieser Leistung bei den verschiedenen,<br />
beständig wechselnden Fahrgeschwindigkeiten<br />
auch nur bei einem solchen Getriebe<br />
möglich. Leider aber haben sich bisher alle<br />
stufenlos veränderlichen Uebersetzungsgetriebe<br />
als für den Automobilantrieb ungeeignet<br />
erwiesen. Riemen- und Reibradantriebe,<br />
deren Uebersetzungsverhältnis sonst<br />
leicht variabel zu gestalten wäre, scheiden<br />
.aus, da sie zu sehr der Abnützung unterwor-<br />
-fen sind, weil ihr Platzbedarf zu gross ist,<br />
und weil bei der Anwendung von Drücken,<br />
die eine genügend sichere Mitnahme gewährleisten,<br />
ihr Wirkungsgrad zu wünschen übrig<br />
während er dann die so ausgeglichene Bewegung<br />
durch einen nur in einer Bewegungsrichtung<br />
wirkenden Sperrmechanismus<br />
auf die Arbeitswelle übertrug, erstrebte de<br />
Lavaud dasselbe Ziel durch ausschliessliche<br />
Anwendung parallel geschalteter Sperrmechanismen.<br />
Von beiden Konstruktionen<br />
hat man aber seither nicht mehr viel gehört.<br />
Einen neuen, wenn auch ähnlichen Weg,<br />
beschreitet nun der Engländer W. F. Thomas.<br />
Sein unendlich variables Getriebe arbeitet<br />
wie das von de Lavaud mit Sperrmechanismen<br />
allein. Während aber de Lavaud sein<br />
Getriebe vor der Hinterachse einbaute und<br />
durch eine Feder automatisch steuern Hess,<br />
hat es Thomas direkt mit dem Motor kombiniert<br />
und mit handbedienter Servosteuerung<br />
versehen.<br />
Der Thomas-Motor.<br />
Jeder Zylinder des Thomas-Motors hat<br />
gewissermassen sein eigenes Getriebe. Wie<br />
die beistehende erste Skizze zeigt, arbeitet der<br />
Kolben nicht direkt auf die Kurbelweile.<br />
Seine Pleuelstange greift vielmehr zuerst an<br />
einer bei C drehbap gelagerten Kulisse an.<br />
Die Kurbelwelle befindet sich seitlich oben<br />
im Kurbelgehäuse bei K und wird durch die<br />
Kurbelstange erst indirekt von der Kulisse<br />
angetrieben. Die Kulisse hat zu diesem<br />
Zweck einen Aufsatz W als Winkelhebel.<br />
Auf die Wirkungsweise des Motors hat<br />
diese neuartige Triebwerkgestaltung keinen<br />
Einfluss. Stellt man sich die Auf- und Abwärtsbewegung<br />
des Kolbens vor, so erkennt<br />
man, dass die Kurbelwelle genau gleich angetrieben<br />
wird wie bei einem Motor der<br />
üblichen Bauart, mit dem einzigen Unterschied,<br />
dass zwei neue Organe dazwischengeschaltet<br />
sind: Die Kulisse mit dem Winkelhebel<br />
und die Kurbelstanige. Mit der Verlegung<br />
der Kurbelwelle wollte der Konstrukteur<br />
nur Platz zur Unterbringung einer zweiten<br />
Welle gewinnen. Und diese zweite Welle<br />
ist es, die nun als Arbeitswelle dienen soll.<br />
Die Arbeitswelle ist pro Zylinder mit zwei<br />
Sperrkupplungen ausgerüstet. Das sind<br />
Scheiben, die, ähnlich wie ein Fahrradfreilauf,<br />
eine ihnen aufgezwungene Bewegung nur in<br />
einer Drehrichturjg auf ihre Welle übertragen.<br />
Den inneren Aufbau der Sperrkupplungen<br />
zeigt Abb. 2. Zwischen einem fest auf<br />
der Welle aufgekeilten Teil und einem die-<br />
lässL<br />
Das heutige Getriebe.<br />
Faute de mieux hat man sich dann mit dem<br />
Zahnradgetriebe mit einzelnen Uebersetzungsstufen<br />
begnügt. Durch die Anwendung<br />
von Reibungskupplungen schuf man sich die<br />
Möglichkeit, den Uebergang von der einen'<br />
auf die andere Uebersetzungsstufe stossfrei<br />
zu vollziehen. Im Laufe der Jahre wurden<br />
dann auch die Motoren soweit verbessert,<br />
dass man sich mit diesem Antrieb abzufinden<br />
begann. Hinsichtlich der erforderlichen<br />
»Elastizität» beim Befahren verschieden<br />
starker Steigungen und mit verschieden hohen<br />
Geschwindigkeiten genügt heute das<br />
drei- oder viergängige Getriebe. Nur in einer<br />
Beziehung lässt die gegenwärtige Antriebsart<br />
immer noch zu wünschen übrig: In der<br />
Leichtigkeit der Handhabung. Am besten<br />
zeigt sich das daran, dass Fahrlehrer einen<br />
grossen Teil der Zeit einzig darauf zu verwenden<br />
haben, um dem Schüler das Kuppeln<br />
und Schalten beizubringen.<br />
Als Ideal schwebt den Erfindern ein Ge-<br />
triebe vor, das stufenlos vom Leerlauf bis<br />
zur direkten Uebertragung durchgeschaltet<br />
werden kann, wenn möglich durch Betätigung<br />
eines einzigen Hebels, wenn nicht gar<br />
automatisch. Unsere Leser werden sich an<br />
die Getriebe von Constantinesco und de Lavaud<br />
erinnern, die seinerzeit den Gegenstand<br />
von praktischen Versuchen bildeten.<br />
Während Constantinesco zur Umwandlung<br />
einer raschen in eine langsame Drehung<br />
Pendelmassen benützte, die gewissermassen<br />
als Speicher für Bewegungsenergie dienten,<br />
Schnitt durch einen Zylinder und sein Triebwerk.<br />
K = Kurbelwelle; T =• Kurbelstange; W = Winkelhebel;<br />
G = Drehpunkt des Winkelhebels und<br />
der Kulisse; P = Pleuelstange; V = in dex Kulisse<br />
verschiebbarer Kreuzkopf; S = Schubstangen;<br />
A = Arbeitswelle; M = Mitnehmerkupplungen;<br />
H = Welle mit Hebel zum Verschieben des<br />
Kreuzkapfes.<br />
sen umgebenden Ring befinden sich eine<br />
Anzahl Rollen. Umkreist der Ring den innern<br />
Teil links herum, so legt sich jede Roll©<br />
an die tiefste Stelle der Verzahnung und<br />
kommt weiter nicht zur Geltung, da dam»<br />
zwischen ihr und dem Ring ein Spielraum<br />
entsteht. Dreht sich aber der Ring bei fest-<br />
Eine der auf der Arbeitswelle aufgesetzten Mit-><br />
nehmerkuppluneeii, schematisch dargestellt.<br />
stehendem innern Teil im Uhrzeigersinn, so<br />
laufen die Rollen auf die schiefe Ebene der<br />
Verzahnung hinauf, verkeilen sich zwischen<br />
der schiefen Ebene und dem Ring und bewirken<br />
damit, dass der Ring und der inner©<br />
Teil miteinander festgekuppelt werden.<br />
Von den zwei Sperrkupplungen pro Zylinder<br />
wirkt eine in der einen und die andere<br />
in der andern Richtung. Das hat zur Folge*<br />
dass sowohl bei der Aufwärts- wie bei der<br />
Abwärtsbewegung der an ihren Ringen angreifenden<br />
Schubstangen S ein Antrieb der<br />
Arbeitswelle stattfindet, und zwar erfolgt dabei<br />
dieser Antrieb immer in der gleichen<br />
Richtung.<br />
Das obere Ende der Schubstangen S ist in!<br />
der Kulisse verschiebbar gelagert. Verschiebt<br />
man es durch entsprechendes Verdrehen<br />
des Hebels H gegen die Pleuelstange<br />
hin, so werden die Bewegungen grösser»<br />
Umgekehrt bewirkt eine Verschiebung nach!<br />
links eine Verminderung der Bewegung. Stehen<br />
die Schubstangenenden dem Drehpunkt<br />
der Kulisse C gegenüber, so hört überhaupt<br />
jede Bewegung- der Schubstangen auf.<br />
Da nun die Umdrehung der Arbeitswefe<br />
vom Mass der Schubstangen-Bewegungen<br />
abhängt, hat man die Möglichkeit, sie durch<br />
blosses Verschieben der Schubstartgenenden<br />
Soll dies Ihre<br />
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in der Kulisse beliebig von Null bis zu einem<br />
gewissen Maximum zu variieren. Auch wenn<br />
beispielsweise der Motor immer gleich rasch<br />
läuft, kann so die Arbeitswelle jede gewünschte<br />
Umdrehungszahl annehmen.<br />
Es ist deshalb ohne weiteres angängig, die<br />
Arbeitswelle direkt mit dem Hinterradantrieb<br />
zu verbinden, ohne dass eine Kupplung<br />
zwischengeschaltet werden muss. Der<br />
Umstand, dass der Motor sechszylindrig<br />
ausgeführt ist und dass somit die auf die Arbeitswelle<br />
übertragenen Kraftimpulse in rascher<br />
Reihenfolge auftreten und sich dabei<br />
teilweise überdecken, bietet eine genügende<br />
Gewähr für die Gleichmässigkeit des Antriebes.<br />
Mr. Thomas hat mit einem Wagen, dessen<br />
Motor nach dem hier erläuterten System<br />
aufgebaut war, schon viele, anscheinend gut<br />
gelungene Versuchsfahrten ausgeführt. Nach<br />
einem Bericht im engl. «Motor» zeigt der Wagen<br />
ausgezeichnete Laufeigenschaften. Um<br />
anzufahren, braucht man nur den Motor anzulassen<br />
und dann unter gleichzeitigem Gasgeben<br />
einen Hebel einmalig kurz nach vorn<br />
zu drücken. Das Getriebe verstellt sich<br />
dann automatisch auf immer niedrigere<br />
Uebersetzungen, bis bei einem Uebersetzungsverhältnis<br />
von 3 (Tourenzahlverhältnis<br />
Kurbelwelle: Arbeitswelle) das Minimum erreicht<br />
ist. Da in der Hinterachse eine nochmalige<br />
Uebersetzung von 1 : lY 2 stattfindet,<br />
beträgt dann das Gesamt-Uebersetzungsverhältnis<br />
1 : 4i/2- Will man « herunter »-<br />
schalten, so braucht man nur kurz den Hebel<br />
in der andern Richtung zu drücken. Er bewegt<br />
sich dann wieder automatisch bis in die<br />
gewünschte Stellung, in der man ihn anhalten<br />
muss.<br />
Die automatische Bewegung des Hebels<br />
erfolgt durch eine vom Motor selbst angetriebene<br />
Schnecke. Mechanisch-zwangsläufig<br />
ausgebildet hat der Konstrukteur die<br />
Schalthebelbewegung deshalb, weil eine Bewegung<br />
der Schubstangenenden in den Kulissen<br />
von Hand unangenehm grosse Kraftanforderungen<br />
an den Fahrer gestellt hätte.<br />
Der Motor läuft angeblich, trotz den grösseren<br />
hin- und hergehenden Massen, ruhig<br />
und erschütterungsfrei. Trotz der Vielzahl<br />
der Gelenke soll sein Wirkungsgrad eher<br />
besser sein als üblich, da die Pleuelstangen<br />
der Kolben im Gegensatz zu ihrem Verhalten<br />
beim Kurbeltrieb immer annähernd in der<br />
Zylinderachse verlaufen und deshalb nur<br />
ganz gering© Seitwärtsdrücke auf den Kolben<br />
ausüben. Der Raumbedarf des Motors<br />
übersteigt das gewöhnliche Mass nur wenig.<br />
Den Beweis dafür bildet die Tatsache, dass<br />
der Versuchsmotor ohne weiteres in ein gewöhnliches<br />
Chassis eingebaut werden konnte.<br />
Die grosse Frage ist jetzt nur noch die,<br />
wie sich der Motor auf die Dauer hinsichtlich<br />
der Abnützung verhält. In der Form, wie sie<br />
hier vorliegt, würde er wohl ziemlich rasch<br />
zum Klappern neigen. In nicht besonders<br />
angenehmen Regionen dürften sich auch die<br />
Herstellungskosten bewegen, wenn man in<br />
Betracht zieht, dass jeder Zylinder seinen<br />
eigenen, vielteiligen Uebersetzungsmechanismus<br />
haben muss.<br />
Das Prinzip als solches verdient jedoch<br />
zweifellos Beachtung. Seine Anwendung<br />
scheint uns auch bei noch bedeutend vereinfachter<br />
Ausführung des Triebwerkes möglich<br />
zu sein. m.<br />
IstSelbermJschenzweckmässig?<br />
Die Folgen.<br />
Seitdem es auf dem Brennstoffmarkt eine<br />
Reihe vorzüglicher Betriebsstoffe gibt, hat<br />
sich die Sitte des Selbermischens immer<br />
mehr eingebürgert. Der Motorfahrer sagt<br />
sich: «Wenn ich selber mische, dann weiss<br />
ich jedenfalls was ich habe». Leider ist aber<br />
das Gegenteil richtig: Der Motorfahrer weiss<br />
nie so wenig, was er in seinem Tank hat; als<br />
wenn er selber mischt. Wenn man nämlich<br />
einfach sich eine «Mixtur» macht aus Berr»-<br />
zin und Spiritus oder Benzin und Benzol<br />
und höchstens noch ein bisschen mit einem<br />
Stock umrührt, dann tritt nämlich das ein,<br />
was man eigentlich stets erwarten müsste:<br />
die beiden Stoffe mischen sich gar nicht erst,<br />
sondern trennen sich im Tank sofort und<br />
die leichtere Flüssigkeit, also das Benzin,<br />
schwimmt oben, denn Spiritus ist fast 10%<br />
schwerer als Benzin und Benzol sogar 20%.<br />
Eine wirkliche Mischung tritt gar nicht erst<br />
ein, auch nicht infolge der Fahrerschütterungen,<br />
denn die Tanks haben meist Zwischenwände,<br />
die sie versteifen und ein Planschen<br />
verhindern sollen. Selbst wenn in der Abteilung<br />
des Tanks, an der die Einfüllöffnung<br />
ist, beim Tanken eine einigermassen gleichmassige<br />
Mischung eintritt, so bestimmt nicht<br />
in den übrigen Abteilungen, die mit der ersten<br />
nur durch kleine Löcher oder einen<br />
Spalt am Boden verbunden sind.<br />
Die Probe aufs ExempeL<br />
Man kann leicht selbst die Probe aufs<br />
Exempel machen, indem man einmal nach soeben<br />
vollgefülltem Tank und dann nach län-<br />
AUTOMOBIL-REVUE 102» — »2<br />
gerer Fahrt Brennstoffproben am Vergaser<br />
abzapft und die spezifischen Gewichte vergleicht.<br />
Bei selbst hergestellten Benzin-<br />
Benzol-Gemischen läuft die Maschine in der<br />
ersten Zeit bestimmt vorwiegend mit Benzol,<br />
später, wenn der Flüssigkeitsspiegel im<br />
Tank gesunken ist, ist das Gemisch vielleicht<br />
emigermassen einheitlich (geworden,<br />
aber bestimmt zu mager, weil das Benzol<br />
zum grossen Teil schon verbraucht ist Was<br />
man mit der Mischung hat erreichen wollen,<br />
eine «Veredelung» seines Brennstoffes, eine<br />
Erhöhung der Leistung, des Anzugsvermögens,<br />
der Geschwindigkeit, — das ist bei<br />
diesem Verfahren leider missglückt<br />
Das innige Gemisch.<br />
Dagegen ist eine Entmischung eines wirklich<br />
einwandfreien, innigen Gemisches, das<br />
maschinell hergestellt ist, unter Wahrung einer<br />
bestimmten Reihenfolge beim Zusammengiessen<br />
und eines zweckmässigen Mischungsverhältnisses,<br />
unmöglich und kommt<br />
im praktischen Fahrbetrieb nie vor. An sich<br />
vermengen sich z. B. Benzin und Benzol<br />
sehr schwer und erst nach sehr kräftiger<br />
Durcheinanderwirbelung. Dann aber ist es<br />
'selbst für den Chemiker schwierig, beide<br />
Stoffe voneinander zu trennen. (Bei einer<br />
wirklich guten Mischung spielen die verschiedenen<br />
Gewichte der drei in Frage kommenden<br />
Brennstoffe gar keine Rolle; die<br />
gute Mischung ist in ihrer Auswirkung genau<br />
so innig wie eine chemische Verbindung.<br />
Die Wasserempfindlichkeit wird umso grosser,<br />
je mehr Benzol man dem Benzin-Spiritus-Gemisch<br />
zufügt. Mischungen dieser drei<br />
Kraftstoffe sind ja sehr beliebt; grundsätzlich<br />
hat Spiritus eine ähnliche Wirkung im<br />
Motor wie Benzol, nämlich die der langsamen,<br />
lagerschonenden, sauberen, rückstandslosen<br />
Verbrennung mit klaren, geruchfreien<br />
Abgasen. Man muss nur beachten, dass grössere<br />
Zusätze dieser beiden «Antiklopfmittel»,<br />
infolge ihrer langsameren Verbrennung im<br />
Zylinder — gerade hierauf beruht ja zum<br />
Teil die grössere Schonung der Lager —<br />
eine grössere Vorzündung erfordern. Gerade<br />
Spiritus-Gemische sind in dieser Beziehung<br />
sehr empfindlich und rächen sich gern durch<br />
Heisslaufen des Motors.<br />
Die käuflichen Gemische.<br />
Die Zusammensetzung der käuflichen Gemische<br />
kann sehr verschieden sein. Gebräuchlich<br />
sind Gemische von annähernd gleichen<br />
Anteilen Benzin und Benzol, wobei der Wert<br />
des Gemisches steigt, wenn auch der Benzinanteil<br />
möglichst klopffest ist. Bei Spiritusgemischen<br />
sind die Zusätze geringer; in vielen<br />
Fällen etwa ein Teil Spiritus auf drei<br />
Teile Benzin. Doch sind anders zusammengesetzte<br />
Gemische denkbar und gut; nur<br />
sehr geringe Zusätze von Spiritus oder Benzol<br />
sind zwecklos und erhöhen die Klopffestigkeit<br />
des Brennstoffes so gut wie gar<br />
nicht. Da die Wasserempfindlichkeit der<br />
Benzin-Spiritus-Gemische, wie gesagt, mit<br />
der eventuell zugesetzten Menge an Benzol<br />
wächst, ist es im Allgemeinen zweckmässig,<br />
Wasserausscheidung beim Mischen.<br />
Beim Selbstmischen kann auch eine Ausscheidung<br />
von Wasser erfolgen, die zu un-wichtsprozente hinauszugehen, also 3 Teilen<br />
mit derartigen Zusätzen nicht über 40 Geangenehmen<br />
Störungen an der Düse führen des Spezialbrennstoffes oder eines entsprechenden<br />
Gemisches nicht mehr als 2 Teile<br />
kann. Benzol vermag bei gleicher Temperatur<br />
viel mehr Wasser zu lösen als Benzin; Benzol zuzumessen, aber auch das nur unter<br />
beim Zusammengiessen kann es aber vorkommen,<br />
dass sich Wasser ausscheidet, be-<br />
erwartete Verbesserung des Brennstoffes<br />
sehr intensivem Mischen. Andernfalls tritt die<br />
sonders, wenn das Benzol stark mit Wasser nicht ein, weil das Benzol sich nicht mit den<br />
gesättigt ist; ist es nur etwas «feucht», dann übrigen Flüssigkeit vermischt hat. Am besten<br />
ist es jedenfalls, wenn man überhaupt<br />
tritt meist nur eine vorübergehende, bald<br />
wieder verschwindende Trübung ein, ohne nicht selbst «mixt», sondern sich an die vorhandenen<br />
guten Markengemische. A.L.B.<br />
Störungen an der Düse. Auch bei Spiritus-<br />
Gemischen spielt der Wassergehalt eine, für<br />
den Selbstmischer unter Umständen verhängnisvolle<br />
Rolle. Die Entmischungsgefahr<br />
Anfrage 836. Kauf eines Occasionswaaens.<br />
wächst mit dem Wassergehalt des verwendeten'<br />
Alkohols, bezw. mit der Menge des in Bern in Verbindung zwecks Kauf eines Autos.<br />
Mitte Juli trat ich mit einer bestrenommierten Firma<br />
nachträglich hinzutretenden Wassers. Die Am 25. Juli kam dann auch ein Kauf zustande.<br />
letzte Gefahr muss unbedingt vermieden Vor Abschluss des Kaufes wurde mir gesagt, daes<br />
werden, da schon bei verhältnismässäg geringem<br />
Wassergehalt eine Entmischung der schenkte dieser Aussage Glauben und sah deshalb<br />
dar Wargen im März in Tausch genommen wurde<br />
und sodann der Motor revidiert worden sei. Ick<br />
verschiedenen Flüssigkeiten eintreten kann. von einer Demontage das Motors ab, bestärkt durch<br />
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N°92 — <strong>1929</strong> AUTOMOBIL-REVUE ä<br />
da» gute Renommee, das die Firma besitzt. Beim<br />
Kaufabschluß habe ich folgenden Vertrag unterzeichnet<br />
: Unterzeichneter bestellt bei Firma X.<br />
ein Automobil, & Zylinder, Hub, Bohrung, elefctr.<br />
licht, Anlasser, 6 bereiften Rädein, im übrigen<br />
•wie besichtigt und probiert.<br />
Am Tag des Kaufabschlusses wurde mir nochmals<br />
(zwar ohne Beisein von Zeugen) versprochen,<br />
der Wagen komme nun sofort in die Werkstatt<br />
zur nochmaligen Ueberprüfung, wenn sich Mängel<br />
zeigen sollten, so würden dieselben behoben. Seither<br />
habe ich nur 800 fcm gefahren und nun muss<br />
der Wagen in Revision infolge schwerer Störungen.<br />
Bei der Demontage zeigte sich, dase im Wechsel<br />
zum mindesten 5 Zahnräder und 2 Lager ersetzt<br />
•werden müssen, im Zündungeregulator sind auch<br />
die Lager, sowie die 2 Regulierungsfedern kaputt,<br />
der Motor ist total verrusst und es müssen an jedem<br />
Kolben aum mindesten 2 neue Kolbenringe<br />
sein. Ergänzend muss ich noch sagen, dass die<br />
Zahnräder im Wechsel zum Teil ganz abgelaufen<br />
sind, so dass die Gänge heraussprangen. Ich frage<br />
nun, ob bei einer Revision diese Mängel nicht<br />
schon sichtbar gewesen sein müssen (wenn solche<br />
überhaupt gemacht wurde) und ob ich die Firma<br />
zum Ersatz heranziehen kann ? Sofort nach Kenntnis<br />
des Sachverhaltes, habe ich die Firma briefi<br />
lieh benachrichtigt, bis jetzt sah sich dieselbe zu<br />
keiner Antwort veranlasse Fr. B. in B.<br />
Antwort: Aus Ihrem Schreiben geht hervor,<br />
dass Sie einen Occasionswagen gekauft haben, denn<br />
Sie bemerken, dass Ihnen von der Firma vor Abschluss<br />
des Kaufes erwähnt worden sei, sie hätte<br />
das Kaufsobjekt im März laufenden Jahres in<br />
Tausch genommen. Der Wsgen ist deshalb wahrscheinlich<br />
nicht neu, sondern wird bereits eine<br />
bestimmte Kilometerzahl gefahren worden sein,<br />
was jedenfalls auch im Preise aum Ausdruck gekommen<br />
ist. Je niedriger aber der Preis gehalten<br />
war, desto geringere Anforderungen dürfen Sie an<br />
die Güte des Wagens stellen.<br />
Man muss sich deshalb bei der notwendig gewordenen<br />
Reparatur fragen, ob diese in Anbetracht<br />
des bezahlten Preises nicht einfach die Folge der<br />
normalen Abnutzung war; darüber kann Ihnen ein<br />
Fachmann genaue Auskunft geben. Theoretisch<br />
•wäre auch denkbar, dass der Wagen seit der<br />
Uebernahme nicht ganz saohgemäss gefahren worden<br />
wäre, was natürlich ebenfalls bei einer Strecke<br />
•von 800 km die von Ihnen beschriebenen Erscheinungen<br />
hervorrufen könnte.<br />
In diesen beiden Fällen würde die •verkäuferische<br />
Firma nicht für die Reparaturkosten haften.<br />
BERGOUGNAN<br />
Stellt hingegen der von Ihnen beigezogene Fachmann<br />
fest, dass die angeführten Mängel bereits<br />
vor dem Kaufe vorhanden gewesen seien, ohne<br />
das3 sie von Ihnen hätten bemerkt werden müssen<br />
und dass sie nicht durch den seitherigen Gebrauch<br />
entstanden sein können und dass diese<br />
Mängel derart seien, daas der bezahlte Kaufpreis<br />
entschieden übersetzt sei, so können Sie von der<br />
betreffenden Firma den Ersatz des Minderwertea<br />
des Autos verlangen, den es dieser Mängel wegen<br />
hat. Der Ersatz des Minderwertes entspricht derjenigen<br />
Geldsumme, welche Sie weniger hätten bezahlen<br />
müssen, wenn der Preis nicht übersetzt gewesen<br />
wäre. Einen Anspruch aber, dass Ihnen die<br />
Reparaturkosten vergütet werden, haben Sie auch<br />
in diesem Falle nicht. Dafür haben Sie den Eisatz<br />
des Minderwertes.<br />
In diesem Falle empfehlen wir Ihnen, sieb von<br />
Ihrem Vertrauensmanne einen schriftlichen und<br />
von ihm unterzeichneten Befund über die Mängel<br />
geben zu lassen (von dem Sie eine Abschrift für<br />
sich behalten) und senden diesen sofort in eingeschriebenem<br />
Briefe an die verkäuferische Firma,<br />
indem Sie gleichzeitig bemerken, Sie erlauben sich,<br />
Ihre Ansprüche für Ersatz des Minderwertes des<br />
Wagens anzumelden. Sollte die verkäuferische<br />
Firma Direm Ansinnen nicht entsprechen wollen,<br />
so empfehen wir Ihnen, einen Anwalt beizuziehen. *<br />
Techn. Sv»<br />
Frage 7405. Polieren eines Nickelkühlers. Der<br />
•vernickelte Kühler meines Wagens war so stark<br />
angelaufen, dass eine saubere Reinigung durch<br />
blosses Abreiben mit dem Hirschleder nicht mehr<br />
möglich war, Ich reinigte ihn dann mit ganz feinem<br />
Metallputzpulver. Nun sieht er aber fast noch<br />
hässlicher aus, weil das Putzpulver in der Gestalt<br />
von ganz feinen Kratzern Schlieren hinterlassen<br />
hat, wodurch die Flächen, von gewissen Seiten betrachtet,<br />
ganz verbogen erscheinen. Wie habe ich<br />
in Zukunft vorzugehen, um diesen Nachteil zu<br />
vermeiden? R. T. in B.<br />
Antwort: Grössere Flachen Trie diejenigen<br />
Ihres Kühlers, sind mit einem abrasiven Poliermittel,<br />
also jeden Metallputzpulver, nur mit Längs-<br />
Strichen abzureiben. Auf den Seitenflächen des<br />
Kühlers dürfen Sie also den Polierlappen nur<br />
auf und ab bewegen, auf der Stirnseite des Kühlers<br />
nur hin und her. Die Schlieren, die durch<br />
ein rotierendes Polieren entstehen, werden dadurch<br />
veimieden.<br />
at.<br />
Au Salon de Paris<br />
(Extrait du Journal L'AUTO, du 3 octobre):<br />
Frage 7406. Schweizerische Bezugsquelle von<br />
Whitmore-Schmlermitteln. Kann uns ein Leser der<br />
Automobil-Revue die schweizerische Bezugsquelle<br />
für Whitmore - Schmiermittel angeben ? Dieses<br />
Schmiermittel wird für Getriebe und Kupplungen<br />
verwendet und soll in Amerika sehr grosse Vertretungen<br />
besitzen. Antworten bitte durch die Redaktion.<br />
B. Z.<br />
Frage 7407. Messung der Brems-PS. Ich möchte<br />
in meiner Werkstätte zu Versuchszwecken an einigen<br />
Motoren Leistungsmessungen vornehmen. Natürlich<br />
fehlen mir aber die dazugehörigen Brems-<br />
Der zu prüfende Motor selbst wird so gelagert,<br />
dass er eich um seine Kurbelwelle drehen könnte,<br />
wenn nicht Anschläge nach Ueberwindung eines "gewissen<br />
Spielraumes ihn daran hinderten. Die drehbare<br />
Lagerung des Motors ergibt die Möglichkeit,<br />
das Drehmoment zu bestimmen. Denn das vom Motor<br />
auf den Windflügel ausgeübte Drehmoment ist<br />
ja genau gleich gross wie die Reaktion, in diesem<br />
Faul die Kraft, mit der sich der Motor in der umgekehrten<br />
Richtung zu drehen strebt.<br />
Um diese Kraft zu bestimmen, bringen Sie am<br />
Motor einen Hebelarm mit Wagschale an, wobei<br />
der Hebel, vom Wellenzentrum an gemessen, 716<br />
Millimeter lang sein soll. Die Berechnung der PS<br />
ergibt sich dann ohne weiteres aus der Multiplikation<br />
der Rea'ktionskraft des Motors (in kg) mit der<br />
entsprechenden Tourenzahl der Kurbelwelle, dividiert<br />
durch 1000. Müssen beispielsweise 20 kg auf<br />
die Wagschale gelegt werden, damit der Motor zwischen<br />
den Anschlägen im Gleichgewicht ist, und<br />
beträgt die dabei abgelesene Tourenzahl 2500, so<br />
entwickelt der Motor dabei 20 . 2500/1000 PS, also<br />
45 PS. at.<br />
Frage 7408. Die Bremsen blockieren. Wenn ich<br />
bei meinem noch fast neuen Wagen die Bremsen<br />
bei weniger als 25 km Fahrgeschwindigkeit betätige,<br />
steht immer eines der Vorderräder sofort<br />
still. Die Blockierung hört manchmal erst wieder<br />
auf, wenn der Wagen anhält. Um eine ungleichmassige<br />
Einstellung der Bremsen kann es sich<br />
nicht handeln, da das Bremssystem einen automatischen<br />
Ausgleich aufweist. Wie kann diese lästige<br />
bänke. Besteht eine Möglichkeit, selbst eine einfache<br />
Vorrichtung herzustellen, die behelfsmäßig Störung behoben werden ? K. E. in H.<br />
Leistungsmessungen erlaubt? F. M. in Z. Antwort: Für das unangenehme und unter<br />
Umständen gefährliche Verhalten Ihrer Brenusen<br />
kommen hauptsächlich vier Ursachen in Frage:<br />
1. Der Ausgleich ist trotz der Ausgleichvorricatung<br />
nicht korrekt. Vielleicht, weil die Alusgleichvorrichtung<br />
sich irgendwie steckt, oder weil die<br />
Hebelarme, an denen die Bremskräfte angreifen,<br />
Antwort: Eine Bremsbank, die selbst ziemlich<br />
hohe Ansprüche an Genauigkeit erfüllt, ist hat, wie wenn sie ungleich lang wären.<br />
ungleich schief stehen, was den gleichen Effekt<br />
nicht asllzu schwierig, selbst herzustellen. Als bremsendes<br />
Element können Sie einen Windflügel be-<br />
ist unrund oder weist auf ihrer Bremsfläche Un-<br />
2. Die Bremstrommel des blockierenden Rades<br />
nützen, wie er beistehend skizziert ist. Die Flügel ebenheiten, z. B. Kratzer oder Rost, auf. Eine Unrundheit<br />
lässt sich daran erkennen, dass das Rarl<br />
dieser «Bremse» sind auf verschiedene Durchmesser<br />
einstellbar, so dass man den Motor unter verschieden<br />
hohen Belastungen laufen lassen kann. Beide dass beim Bremsen am Pedal ein periodisch<br />
immer in der gleichen Stellung stehen bleibt und. 1<br />
Flügelhälften werden mit ihren Holmen einfach schwankender Gegendruck spürbar ist.<br />
auf die treibende Welle aufgeklemmt, wobei die 3. Die Bremse des blockierenden Rades ist auf<br />
skizzierte Art der Befestigung für alle in Ihrem zu starke Servowirkung eingestellt. Bei gewissen<br />
FaH in Betracht kommenden Leistungen ausreichen<br />
dürfte.<br />
Bremsbauarten hängt die Bremswirkung von der<br />
gegenseitigen Stellung der Bremsbacken ab. Durch<br />
entsprechendes Verschieben einer der Bremsbacken<br />
oder des Fixpunktes einer Bremsbacke lässt sich<br />
die Servowirkung verändern.<br />
4. Der Belag der Bremsbacken hat sich an dem<br />
blockierenden Rad gelockert und bildet Falten<br />
Zeigt es sich, dass keiner der erwähnten Defekte<br />
vorliegt, so lässt sich das Blockieren auf<br />
alle Fälle beseitigen, indem der Belag der betreffenden<br />
Bremse durch einen solchen von grösserer<br />
Härte und deshalb geringerer Adhäsionskraft ersetzt<br />
wird. Im Notfall könnte auch am Anfang<br />
jeder Bremsbacke ein Stück des bestehenden Bela-ges<br />
herausgeschnitten werden, wobei jedoch sorgfältig<br />
auf eine genügende Befestigung des übrigbleibenden<br />
Stückes zu achten ist.<br />
at.<br />
Sichere Bremsen und vorschriftsmüssige<br />
Beleuchtung sind Garantien für sicheres<br />
Fahren.<br />
Une revelation: la „D. 8 DELAGE"<br />
DIESER<br />
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Delage presente au Salon une huit-cylindres<br />
qui fera Sensation.<br />
La « D. 8 ». Retenez oe nom.<br />
• » •<br />
Les prineipes avant la realisation.<br />
Delage qui fut si souvent le representant qualifie<br />
1 et brillant de l'industrie francaise dans les<br />
grandes lüttes internationales — ne fut-il päs<br />
le premier Champion du monde? — a toujours<br />
soutenu cette these d'intöret general. Notre industrie<br />
a une teile ezperience, une teile rnaitrise<br />
et possede de tels chefs qu'elle n'aurait ä redouter<br />
aueune coneurrence si l'entente regnait,<br />
si une Organisation bien comprise voulait coordonner<br />
les efforts individuell.<br />
En attendant ces jours souhaites, le grand<br />
construeteur de Courbevoie nous apporte le temoignage<br />
— et de belle qualite — que l'industrie<br />
francaise, quand eile le veut, n'a a craindre<br />
aueune comparaison.<br />
Le pere de ce magnifique chässis, volontairement,<br />
s'est limite pour le moteur ä une cylindre'e<br />
de 4 litres. Notre technique, surtout quand eile<br />
s'inspire des hauts enseignements de la course,<br />
ce qui est le cas pour Delage si frequemment<br />
vainqueur, n'a nullement besoin de moteurs<br />
monstres — gouffres d'essence — pour realiser<br />
avec des reprises exceptionnellement vigoureuses<br />
les plus remarquables Performances.<br />
Mais les moindres, organes du chässis ont<br />
fait I'objet d'une etude minutieuse, d'une experimentation<br />
longuement poursuivie. Ce controle<br />
constant, toujours opere en derniere analyse par<br />
le patron lui-meme, qui s'astreint ä verifier sur<br />
route les donnees du laboratoire, a permis une<br />
voiture de la plus baute classe.<br />
Notre Intention n'est pas, aujourd'hui du<br />
moins, de donner une documentation de catalogue;<br />
ce qu'on veut, c'est faire saisir la methode<br />
de travail.<br />
Prenons par exemple le vilebrequin. Fallaitil<br />
l'&ablir a 5 ou ä 9 paliers? Delage n'hesite<br />
pas. Encore que sa grande expfirience l'incline<br />
vers une solution, il est si avide de veritä mecanique<br />
qu'il fait etablir deuz moteurs identiques<br />
de tous points, differant seulement par le<br />
nombre des paliers. Les deux voitures pour-<br />
AGENOES:<br />
YVERDON: L. Spaeth.<br />
NEUCHATEL: A. Morin, Clos Brechet, 6.<br />
suivent parallelement, les meines severes et longs<br />
essais sur route. Quarante mille kilometres parcourus,<br />
on demonte, et on visite. La cause est<br />
jugee: le 5 paliera l'a neüement empörte. Delage<br />
avait raison.<br />
La chose s'explique, certes. II faut reduire<br />
Butant qu'il se peut la longueur du vilebrequin.<br />
Avec neuf paliers, d'ailleurs toujours ertremement<br />
delicats d'alignement correct, on ne peut<br />
admettre que des portees rßduites. Le palier,<br />
abaisse au röle de guide, ne remplit pas sa<br />
vraie fonetion. Les vibrations, plus prononce'es,<br />
l'affectent dangereusement. Par contre, on<br />
trouve intactes les parties du moteur ä 5 paliers,<br />
parce que ceux-d ont pu etre 6tablis avec la<br />
robustesse et la rigidite indispensables. Voilä<br />
l'exemple d'une expe>imentation fe'conde.<br />
Ce que je viens de dire montre iraplicitement<br />
que cette «D. 8» n'est pas nee d'hier. A la<br />
verite, eile roule depuis plus d'un an et Delage<br />
a pu, depuis quelques mois, declencher la fabrication,<br />
präcisement parce qu'il avait soumis les<br />
Premiers chässis aux essais les plus durs et les<br />
plus probants. Delage m'a montre le carnet de<br />
controle d'une de ces premieres voitures qui en<br />
est actuellement ä quelque soixante-dix mille<br />
kilometres. Carnet tenu au jour le jour, et<br />
qu'on sait bien qui n'a pas ete etabli pour un<br />
vain temoignage. On est surpris de trouver si<br />
peu d'incidents: des rSglages de carburateur, un<br />
changement de multiplication, une modification<br />
ans ressorts de soupape, et c'est ä pen pres tout.<br />
Recompense legitime d'une fabrication absolument<br />
maitresse, eprouvee par de multiples et<br />
heureuses realisations, juste recompense aussi de<br />
tant de travaux desintäresses, delerminants de<br />
retentissantes victoires oü toute la France automobile<br />
trouva son compte.<br />
Si eette € D. 8 > a. ele, par Delage, prÄparee<br />
< sans bruit >, amenee Sans tapage ä son degre<br />
de perfection, c'est que le construeteur — il le<br />
declare lui-meme avec la franchise des forts —<br />
n'a pas voulu, par une publicite prömaturee,<br />
6tre entrainö a une fabrication hätive. Cela lui<br />
etait arrive une fois, la seule fois dans I'histoire<br />
de cette maison si justement reputee pour sa<br />
haute conscience professionnelle.<br />
POBRENTRÜY: Luo Brossard.<br />
BIENNE: F. Rosenberger, 9a, rued' Aarberg.<br />
BOHRBACH: Hans Lanz.<br />
Voilä pourquoi la « D. 8 » n'est pas un modöle<br />
seulement « de Salon ». Depuis plusieurs<br />
mois, la fabrication est au point. Les chässis<br />
sortent quotidiennement, et durant l'Exposition<br />
du prand Palais, vingt « D. 8 » seront ä la disposition<br />
d'une clientele qui temoigne dejä son<br />
desir d'essayer. J'a vu i. l'usine, ces derniers<br />
jours, quelques-une de ces belies voitures. Carrosseries<br />
admirables, etablies avec la ligne impeccable<br />
qui a valu a la vieille et glorieuse maison<br />
tant de succes dans les grands concours<br />
d'Elegance.<br />
Croyez-moi, cette c D. 8 > part pour un grand<br />
destin.<br />
Delage, qui Joint a sa prescience möcanique<br />
un merveilleux sans des besoins et des desirs<br />
de la clientele, l'etablit en trois modeles: la<br />
D. 8 normal avec ses six places confortables, la<br />
D. 8 long .qui permet les plus luxueuses et les<br />
plus spacieüses carrosseries; la D. 8 sport, enfin,<br />
un bijou, qui a littöralement enthousiasme<br />
les Privilegien admis ä l'honneur de la conduire.<br />
Pour tout resumer, quant ä ce qu'il faut penser<br />
de la «D. 8 », j'ajoute seulement ceci. A<br />
peine presentee aux a'gents, le succes de la<br />
«D. 8» fut tel que pour le type sport, par<br />
exemple, l'usine Delage devait tripler, immediatement,<br />
ses previsions de fabrication.<br />
Ajoutons que le Programme industriel Delage,<br />
pour l'annee qui vient, se complSte des modeles<br />
bien connus: 6 cylindres 14 CV, 6 cylindres 17 CV<br />
long et 6 cylindres 17 CV normal — modeles tres<br />
diffuses diSjä, dont la haute re"putation est meritee.<br />
J'ai, voiei quelques mois, accompli un<br />
voyage avec la 17 CV normal: c'est un voyage<br />
dont je me souviens avec plaisir, tant cette voiture<br />
m'avait donne de joies et de satisfactions<br />
de tous ordres.<br />
*<br />
Voici Delage ä nouveau dans la bataille, dans<br />
la rüde bataille qu'il livre 4 certaine coneurrence<br />
etrangere. Comme lui, nous sommes resolument<br />
confiants. Son armee est composee d'unites<br />
d'elite aveo un Champion hors pair: La<br />
«D. 8».<br />
C. FAROUX.<br />
Concessionnaire pour la Suisse: Albert COY, Grand Garage du Kursaal - 21, nie Plantamour, GENEVE<br />
LAUSANNE: H. Terrier, 1, avenue Vülamont.<br />
LUGANO: Art. Belloni, Garage Exoelsior.<br />
ZÜRICH: Gustave Bäuerlein, Waldmannstrasse 8.
10 AUTOMOBIL-REVUE <strong>1929</strong> — N° S2<br />
Auto-Rennstrassen dea* Welt<br />
Der Autosportler hört das ganze Jahr hindurch<br />
die Namen grosser ausländischer Rennbahnen fallen,<br />
so dass es ganz angebracht sein dürfte, sie<br />
unseren Lesern einmal vorzustellen. Dadurch er-<br />
halten sie inskünftig einen wertvollen Massstab<br />
für die Würdigung der Rennresultate. Die Red.<br />
Obgleich die Bedeutung sorgfältig vorbereiteter,<br />
besonders ausgebauter Rennstrecken<br />
in neuerer Zeit immer mehr und mehr zurückgeht<br />
und dafür anstelle von Rennprüfungen<br />
sogenannte Zuverlässigkeits- oder Wirtschaftsfahrten<br />
veranstaltet werden, für die<br />
die gewöhnlichen Geländestrecken mit möglichst<br />
wechselnden Bodenstrukturen ausgewählt<br />
werden, werden Autorennstrassen iür<br />
bestimmte Zwecke auch fernerhin Verwendung<br />
finden. Bei diesen Rennstrassen hat<br />
man zu unterscheiden zwischen solchen, die<br />
ausgesprochenen Qeschwindigkeitswettbewerben<br />
dienen sollen und solchen, die neben der<br />
Möglichkeit, hohe Geschwindigkeiten zu fahren,<br />
auch Zuverlässigkeits- und Wirtschaftlichkeitsprüfungen<br />
zulassen. Wir besitzen von<br />
der letztern Kategorie ein Beispiel in dem<br />
sogenannten Nürburg-Ring, eine Rennstrecke<br />
mit wechselndem Strassencharakter, nur geringen<br />
Kurvenüberhöhungen, zahlreichen<br />
Schleifen, Steigungen und Gefällen, und ein<br />
Beispiel für die erstere in der Avus-Bahn,<br />
eine Rennstrecke, die zu ausgesprochenen<br />
Geschwindigkeitsrennen auf ihren Geraden<br />
benutzt werden kann.<br />
Der Nürburgring.<br />
Wir beginnen mit der Autoprüfungsstrasse<br />
Nürburg-Ring, die die grösste Automobilrennbahn<br />
der Welt ist. Die Bahn wurde am 27.<br />
September 1925 mit der Grundsteinlegung<br />
begonnen und am 17. Juli 1927 nach einem<br />
.vorher abgewickelten Eröffnungsrennen mit<br />
dem Internationalen Grossen Preis für Sportwagen<br />
eingeweiht. Der Nürburg-Ring ist deshalb<br />
ganz besonders bemerkenswert, als sich<br />
die ganze Rennanlage ohne Verwendung öffentlicher<br />
Verkehrswege und ohne dass Ortschaften<br />
oder Wohnhäuser berührt werden,<br />
_ durch die Wälder der Eifel zieht. Die Strasse<br />
'gehört ausschliesslich den Motorfahrzeugen;<br />
es darf kein anderes Fuhrwerk darauf verkehren.<br />
Die Gesamtstrecke beträgt 28,3 km,<br />
die Form der Strecke ist etwa die einer<br />
grossen Acht. Inmitten der Bahn erhebt sich<br />
die Burgruine Niirburg etwa 8 km von dem<br />
Eifelstädtchen Adenau entfernt. Südlich der<br />
Nürburg liegen Start und Ziel. Die Breite der<br />
Strecke beläuft sich auf etwa 8 Meter. Start<br />
und Ziel sind auf 20 m verbreitert. Das Gefälle<br />
beträgt 1 bis 9 Prozent, die Steigung<br />
etwa 8 bis 10 Prozent. Auf einer Strecke von<br />
450 m ist eine Steilstrecke von 27 Prozent zu<br />
überwinden. Mit insgesamt 172 Kurven, davon<br />
88 Links- und 84 Rechtskurven, macht man<br />
sich eine Vorstellung von der Schwierigkeit<br />
der Bahn. Die Ueberhöhung der Kurven ist<br />
im allgemeinen nur mit 10 bis 15 Prozent<br />
bemessen. Eine Kurve, die im stärksten Gefälle<br />
liegt, weist an der Aussenfläche 20 Prozent<br />
auf, die sich nach der Innenseite bis<br />
5 Prozent verjüngen. Die Kurveninnenseiten<br />
sind meist gepflastert oder betoniert.<br />
Die Avus-Bahn in Berlin-Charlottenburg<br />
wurde im Jahre 1921 erstmalig einer Rennveranstaltung<br />
erschlossen. Sie ist baugemäss<br />
als reine Geschwindigkeitsbahn hergestellt,<br />
obgleich sie auch als Durchgangsstrasse benutzt<br />
wird. Die Bahn besteht aus zwei parallel<br />
laufenden Geraden, die mit einer südlichen<br />
und nördlichen Verbindungsschleife Monza-Bahn, eine Rennstrecke aus Beton mit<br />
verbunden sind. Mit 19,573 km ist sie die rund 2 */2 Km Länge und stark erhöhten Kurven<br />
und eine sehr schwere Strassenstrecke<br />
längste Rennbahn dieser Art in der Welt.<br />
Die Fahrbahn hat eine Breite von 8 m und mit wechselndem Charakter, die 7 Km lang<br />
hat Teerbelag, wodurch sie völlig staubfrei ist. Auf der Rennbahn wurde 1926 erstmalig<br />
ist. In den Kurven, die nur massig erhöht der «Grosse Preis von Frankreich» ausgefahren,<br />
auf welchem Rennen der bekannte Meis-<br />
sind, sind keine hohen Geschwindigkeiten<br />
durchzuführen.<br />
terfahrer Ascari auf Alfa Romeo tödlich<br />
verunglückte.<br />
Die Bahn von Monza.<br />
Zwei Jahre darauf, im Jahre 1923, wurde<br />
die berühmte und wegen ihrer Schwierigkeit<br />
berüchtigte Monza-Bahn in Italien ihrer Bestimmung<br />
übergeben. Sie ist in der Rekordzeit<br />
von 80 Tagen dank der Initiative des<br />
Vorsitzenden des Mailänder Automobilclubs,<br />
Signor Arturo Mercanti, hergestellt worden.<br />
Die Bahn ist elliptisch, in dem einen Körper<br />
als ausgesprochene Rennbahn angelegt und<br />
in dem andern strassenmässig erbaut. Die<br />
Rennstrecke hat eine Länge von 4,5 km und<br />
eine Breite von 12 m, die Strasse eine solche<br />
von 5,5 km und eine Breite von 7 bis 9 m.<br />
Die Kurven der Rennbahn sind stark überhöht<br />
in einem Radius von 320 m. Der kleinste<br />
Radius auf der Strassenstrecke, der sich südlich<br />
des Ortes Porta Lesmo befindet, misst<br />
155 m. Strassenstrecke und Rennstrecke sind<br />
miteinander verbunden und verlaufen vor der<br />
Haupttribüne an der westlichen Geraden<br />
parallel. In der nördlichen Schleife der Rennstrecke<br />
wird die Strassenstrecke gekreuzt.<br />
Eine weitere europäische Rennbahn wurde<br />
in Spanien etwa 42 km von Barcelona bei<br />
Sitges gebaut und am 24. Oktober 1923 eröffnet.<br />
Sie sollte die schnellste europäische<br />
Bahn werden. Leider sind die Kurven so ungünstig<br />
konstruiert, dass Ausfahren der Maschinen<br />
unmöglich ist. Die Bahn hat 2 km<br />
Länge, Zementbelag, in den Geraden eine<br />
Breite von 13 m, in den Kurven eine solche<br />
von 22 m. Die Kurvenerhöhung beträgt etwa<br />
60 Prozent..<br />
Frankreichs Montlhery.<br />
Die beiden 1 französischen Rennbahnen zu<br />
Miramas und zu Montlhery wurden im Juni<br />
bezw. Oktober des Jahres 1924 mit glanzvollen<br />
Rennveranstaltungen eingeweiht. Die Miramas-Bahn<br />
befindet sich etwa 40 Km westlich<br />
von Marseille, sie ist von fast rechteckiger<br />
Form, 5 Km lang, 16 m breit. 3 Km von<br />
der Länge entfallen auf die weit ausholenden<br />
Kurven. Die beiden Geraden sind nur je 1.000<br />
m lang und die beiden Kurven je 1.500 m. Die<br />
Ueberhöhung der Kurven beträgt knapp 90<br />
cm. Die Montlhery-Bahn befindet sich 35 Km<br />
südlich von Paris, "hat, wie die vorerwähnte<br />
dukt. Da sich dieser Belag nicht bewährte,<br />
wurde die ganze Fahrtfiäche mit Mauersteinen<br />
ausgemauert. Die Bahn von Indianapolis<br />
ist 4.220 Km lang, in den Geraden 15 m und<br />
in den Kurven 18 m breit. Es wird auf ihr<br />
nur alljährlich ein Rennen und zwar im Mai<br />
veranstaltet.<br />
Amerika hat weiterhin noch eine ganze<br />
Reihe verschiedener Autorennbahnen, die<br />
fast durchweg aus Holz gebaut und bis 2.Km<br />
lang sind. Eine dieser typischen Rennbahnen<br />
ist die Atlantic City-Automobilrennbahn bei<br />
Hammerton im Staate New Jersey. Die Atlantic-Bahn<br />
wird als die schnellste aller amerikanischen<br />
Automobilrennenbahnen bezeichnet.<br />
Auf ihr sind bereits Geschwindigkeiten<br />
von ^0 Km in der Stunde erzielt worden. Als<br />
Höchstgeschwindigkeit wird 260 km-Std. angenommen.<br />
Die Bahn hat eine Länge von<br />
2.415 km, die beiden Geraden sind 533,4 m<br />
lang. Die Bahn ist eist im Jahre 1926 nach<br />
den neuesten Rennbahntechnischen Erfahrungen<br />
hergestellt worden.<br />
Culver City.<br />
In Californien liegt die als sehr schnell bekannte<br />
Cu\v er-City-Bahn, die ebenfalls aus<br />
Holz besteht und bei 2 km Länge eine ovale<br />
Form mit halbrechtwinklig überhöhten Kurven<br />
hat.<br />
Weitere Holzbahnen, die alle in den vorgenannten<br />
Typ hineingehören, sind die Salem-<br />
Bahn bei New Hamsphire mit 2,011 km Länge,<br />
20 m Breite und 50 % Kurvenüberhöhung.<br />
Dann die Baltimore mit 2,012 km Länge, 47,5<br />
Prozent Kurvenüberhöhung. Die Fulton mit<br />
Brookland.<br />
England hat in der Brookland-Bahn die 2.011 km Länge, 48 % Kurvenüberhöhung, die<br />
erste Automobilrennbahn Europas, die bereits Rockingham ebenfalls mit 2.011 km Länge,<br />
am 17. Juli 1907 eröffnet wurde und bis in43 % Kurvenüberhöhung, die Ajtoona auch<br />
neuere Zeit für alle Rekordversuche in An-2.01spruch genommen wurde. Die Bahn ist bir-<br />
und endlich die Fresno, die etwas kürzer,<br />
km lang, die Charlotte 2.011 km lang<br />
1.609 km lang, ist. Zur Komplettierung dieser<br />
Uebersicht sei noch die Syracuse-Aütorennbahn<br />
angeführt, die bei einer Länge von 1.609<br />
km eine Erdbahn, also keine Holzbahn ist.<br />
nenförmig angelegt, völlig betoniert und hat<br />
die ausserordentliche Breite von 30 m. Die<br />
beiden Kurven, von denen die kleinere einen<br />
Radius von 304,8 m und die grössere einen<br />
solchen von 457,2 m hat, sind um 8 bezw.<br />
10 m überhöht. Die Endstrecke hat eine<br />
Länge von 1.005,5 m, die Rundstrecke eine<br />
Gesamtlänge von 4.452 Km.<br />
Indianapolis.<br />
In Amerika befindet sich die 1909 der Benutzung<br />
übergebene noch heute tonangebende<br />
Indianapolis-Bahn. Sie ist eine typische Rennbahn<br />
mit glatter Rundstreoke, rechteckig ausgezogen,<br />
mit stark abgerundeten und überhöhten<br />
Kurven. Ursprünglich bestand die<br />
Bahnfläche aus Makadam, einem Teerpro-<br />
Daytona Beach, die Weltrekordbahn.<br />
Zum Abschluss sollen noch zwei Rennstrecken<br />
kurz erwähnt werden, die keine Bahnen<br />
im Sinne der Bahnen der vorgenannten sind,<br />
sondern weite grosse Strandfjächen, die bei<br />
eintretender Ebbe eine ganz hervorragende<br />
feste Lagerung aufweisen und ein geradezu<br />
ideales Renngelände abgeben. Die eine dieser<br />
Rennstrecken befindet sich bei Pendine<br />
Sands in Wales an der Westküste Englands.<br />
Noch berühmter und bekannter ist aber die<br />
Strecke von Daytona-Beach, Florida. N.<br />
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T. C. S. Die Alpenstrassen.<br />
neue Expeditionen wissenschaftlicher oder kommerzieller<br />
Natur anlocken und öfters als nicht auch<br />
für ewige Zeiten bei sich zurückbehalten. Aus den<br />
begeisterten Schilderungen des modernen Barden<br />
AUTOSEKTION ZÜRICH DES T. C. S. Vor-lerntetragsabend von Herrn Dr. Bierbaum.<br />
sonne, die eindrucksvolle Stimmung der Fijorde,<br />
wir die seltenen Reize der Mitternachts-<br />
Der Auftakt für die kommende Wintersaison des Gletscher und Wasserfälle, aber auch die prächtige<br />
Lebensauffassung der dortigen Völkerschaften<br />
Zürcher T. C. S., welcher durch diesen Vortrag markiert<br />
wurde, war entschieden vielversprechend. Herr kennen. Eine reiche Auswahl trefflicher Aufnahmen<br />
Dr. Bierbaum, den Herr Präsident Fehr in seiner ergänzten das gesprochene Wort und machte uns<br />
Begrüssung mit Recht als charmanten Causeur vorstellte,<br />
verstand es mit seinen von Esprit und Humor<br />
getragenen Ausführungen und dank einer Reihe<br />
prächtiger Aufnahmen, die am Mittwochabend im<br />
Baur en ville versammelte Gesellschaft, vollständig<br />
in den Bann einer Nordlandreise zu ziehen. Der Referent<br />
hatte als einziger Schweizer Journalist eine<br />
von einer italienischen Schiffsgesellschaft organisiert«<br />
mehrmonatliche Reise nach dem Saum der<br />
nördlichst gelegenen Ansiedlungen und darüber hinaus<br />
bis zu den 80. Breitegraden mitgemacht und dabei<br />
als feiner Beobachter von Natur und Mensch<br />
eine reiche Fülle von Eindrücken gesammelt. Es<br />
war auch für die Zuhörer ein eigentliches Erlebnis<br />
von den Fährnissen und Naturschönheiten jener<br />
schnee- und eisbedeckten Landstrecken und Meere<br />
zu erfahren, welche schon seit Jahrzehnten immer<br />
Moderne<br />
Auto-Lackie rim Ö 3n<br />
O*-e"fc>:r. HVTeier, SSxi.X'ioli. 8<br />
12 Reinhardstrasse 12 — Telephon Hott. 10.64<br />
gleichzeitig mit einer Reihe von Männern bekannt,<br />
welche sich in der Geschichte der Polarforschung<br />
einen bleibenden Namen gesichert haben. Sehr geschickt<br />
flocht der Vortragende in den Kranz seiner<br />
eigenen Erlebnisse die Ereignisse der Nordpolexpeditionen<br />
der letzten Jahre ein, welche gerade wegen<br />
der Tragik des Nobile-Abenteuers noch in frischer<br />
Erinnerung sind und durch die projektierte Nordpolfahrt<br />
des Zeppelins neues Interesse erwecken.<br />
Anhaltender und herzlicher Beifall interpretierte<br />
den Dank der Zuhörerschaft für den gebotenen<br />
Genuss, den der Sektionspräsident in einem Schlusswort<br />
ebenfalls noch zum Ausdruck brachte.<br />
(Bericht in letzter Stunde erschienen.)<br />
Die Schönwetterperiode der ersten Hälfte<br />
Oktober Hess vermuten, dass die Alpenstrassen<br />
dieses Jahr länger als sonst dem<br />
Verkehr geöffnet bleiben würden. Der Wettersturz<br />
um Mitte Monat, dann wieder am<br />
19. und 20. Oktober haben aber manchen<br />
Reiseplan für eine Herbsttour durch die Alpen<br />
zu Schanden werden lassen. Ein Grossteil<br />
der Pässe sind für den Verkehr gesperrt<br />
und werden es wohl auch bleiben, bis die<br />
Frühlings- und Sommersonne des nächsten<br />
Jahres die winterlichen Schneemassen wieder<br />
beseitigt hat.<br />
Nicht mehr fahrbar sind folgende Alpenstrassen:<br />
Albula, Bernina, Flüela, Furka,<br />
Grfmsel, Grosser St. Bernhard, Julier, Klausen,<br />
Oberalp, St. Gotthard, Splügen und<br />
Stilfserjoch. Fahrbar sind alle übrigen; sobald<br />
man aber heute in Höhen über 1400<br />
Meter kommt, empfiehlt es sich, Schneeketten<br />
mitzunehmen.<br />
Aus den französischen Alpen werden als<br />
eingeschneit gemeldet:<br />
Galibier, Lautaret, Vars, Izoard, Petit St-<br />
Bernard, Mont-Cenis. r.<br />
Die Strassenkorrektionen in der Gemeinde<br />
Biel schreiten tüchtig vorwärts! So wurde<br />
kürzlich auch die Schützenmatte, bis hinter<br />
das alte Schützenhaus, wo der Falbringenweg<br />
beginnt, spramexiert und in nächster<br />
Zeit soll auch die äussere Zentralstrasse mit<br />
einem Kostenaufwand von Fr. 90,000 korrigiert<br />
werden. Ferner will man die Mühlestrasse,<br />
vom Gründweg bis zur Schüssbrücke,<br />
instandstellen, wozu weiter© Fr«<br />
45,000 budgetiert sind.<br />
Man sieht, dass sich die Gemeinde Biel<br />
alle Mühe gibt, ihr Strassennetz in einen<br />
befriedigenden Zustand zu stellen! ry.<br />
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auf die diesjährige schweizer, und internationale Automobil-Rennsaison<br />
Nach einem im Badio Bern gehaltenen Vortrage von'F. A. Vitali, Sportredaktor der „Automobil-Bevue"<br />
II.<br />
Waren die aufgezählten Rennen bisher überwiegend<br />
nationalen Charakters, bringt die vom 7. bis<br />
11. August <strong>1929</strong> vom Schweizerischen Automobil-<br />
Club gemeinsam mit Deutschland. Italien und<br />
Oesterreich organisierte<br />
Alpenfahrt<br />
den Auftakt zu erstklassigem internationalem Rennsport.<br />
Diese grösste touristische Alpenprüfung führte<br />
über 2700 km, wobei in fünf Tagesetappen eine<br />
Passpyramide von total 25,000 m zu überwinden<br />
war. Gefordert wurde ein Mindestduxchschnitt von<br />
42—48 Stundenkilometer. Die einzelnen Etappen<br />
waren: von München über den Katschberg nach<br />
Villach, von Villach über den Brenner nach Meran,<br />
•von Meran durch die Felswelt der Dolomiten zurück<br />
nach Meran, von Meran über den höchsten<br />
befahrbaren Bergpass Europas, das Stilfserjoch,<br />
nach Lugano und von Lugano über den Gotthard,<br />
die Furka, den Simplon hinunter nach Villa d'Este,<br />
dem Ziel der Monsterfahrt. Das nummerisch kleine<br />
Feld der Schweizer hatte gegenüber der weitaus<br />
stärkeren Beteiligung Deutschlands, dann Italiens<br />
und Oesterreichs einen harten Stand. Die Schweizer<br />
stellen eine Ford-Equipe mit den Fahrern Willi,<br />
Messerli und Reguzzi, die in letzter Stunde durch<br />
schwärzestes Pech als Equipe aus dem Rennen geworfen<br />
wird. Von den fünf gestarteten Schweizern<br />
beenden vier die Prüfung : drei, nämlich Messerli,<br />
Reguzzi (beide Ford) und Rüedi (Lancia) erhalten<br />
den Alpenbecher, Duttlinger (von der Röbr-Equipe)<br />
die goldene Erinnerungsmedaille. Willi (Ford)<br />
bleibt in Domodossola knapp vor dem Ziele auf der<br />
Strecke. Ein Unfall hat seiner siegreichen Fahrt<br />
ein Ende bereitet. Leider artete die Alpenfahrt zu<br />
einem eigentlichen Alpenrennen aus, das mit einer<br />
Regelmässigkeitsfahrt keinen Deut mehr zu schaffen<br />
hatte. Die unnötige Raserei fand die schärfste Verurteilung<br />
unserer Sportinstanzea.<br />
Am 17. und 18. August erlebte der schweizerische<br />
Automobilsport mit dem nationalen<br />
Klausenrennen<br />
vom Samstag und den grossen Bergpreis der<br />
Schweiz am Sonntag seine grössten Tage. Die Organisation<br />
durch die Zürcher. Glarner und Urner,<br />
die Beteiligung der besten Fahrer des In- und Auslandes<br />
gestalten die Veranstaltung zum grandiosesten<br />
Bergrennen der Welt. Gross ist die Freude im<br />
ganzen Lande, wie im nationalen Rennen die<br />
Sehweizermarke Martini durch Meister Gacon zum<br />
Siege gelangt. Im internationalen Rennen erleben<br />
wir ein wundervolles Ringen. Die beste Zeit der<br />
Sportwagen fährt gegen schärfste Konkurrenz der<br />
Deutsche Graf von Kalnein auf Bugatti. Den Spejsialpreis<br />
.als bester Scbweizeriahrejf der Kategorie<br />
gewinnt Kessler, Zürich, auf AJfa.Rpmeö. feei äfen-<br />
JctollelK<br />
Rennwagen finden wir die grossen Kanonen am<br />
Starte. Der Vollblut-Franzose Chiron auf Bugatti<br />
wiederholt seine Rekordfahrt von 1927 und wird,<br />
nachdem er den von Rosenberger auf Mercedes aufgestellten<br />
RekoTd in souveräner Weise erledigt hat,<br />
zum zweiten Male Bergmeister der Schweiz. Rosenberger<br />
auf Mercedes ist durch einen Unfall handycapiert.<br />
Ganz knapp hinter dem Franzosen setzt<br />
sich der deutsche Bergmeister Stuck mit seinem<br />
kompressorlosen Austro-Daimler. Auch er bricht<br />
dem alten Rekord das Genick. Das Rennen ist für<br />
den sieggewohnten Stuber ein schwarzer Tag. Nach<br />
teuflischer Fahrt strandet er in der letzten Kurve<br />
vor dem Ziel. Der Kühler ist zerrissen. Langsam<br />
rollt sein Bugatti durchs Ziel. Zum erstenmal als<br />
Besiegter! Noch acht Tage vorher hatte er am Freiburger<br />
Rekordtag in Deutschland einen gewaltigen<br />
Triumph gefeiert.<br />
Den Abschluss der schweizerischen Saison <strong>1929</strong><br />
bildete die<br />
St. Moritzer Automobilwoche,<br />
ein Versuch, aber ein voller Erfolg. Neben der<br />
Sternfahrt, der Geschicklichkeitsprüfung und der<br />
Schönheitskonkurrenz standen zwei ausgesprochene<br />
Rennveranstaltungen: das Kilometer-Lance auf der<br />
Shellstrasse Samaden—Punt Muraigl und das Bernina-Rennen.<br />
Das Flachrennen ist ein grosser Tag<br />
für Mercedes-Benz . Der deutschen Marke fällt der<br />
Sieg in allen drei Kategorien zu. Zettritz gewinnt<br />
bei den Tourenwagen, Momberger bei den Sportwagen<br />
und Rosenberger bei den Rennwagen. Die<br />
beste Damenzeit erzielt die Zürcher Sportlerin Frau<br />
Merz, ebenfalls auf Mercedes-Benz. Das Bernina-<br />
Rennen war zweifellos die gefährlichste und schärfste<br />
Bergprüfung des Jahres. In der grandiosen Gebirgswelt<br />
der Bernina erleben wir ein aufregendes<br />
Ringen um Sieg und Preis. Den «Königspreis» gewinnt<br />
Stuck auf Austro-Daimler. er fährt auf Leben<br />
und Tod. Gegen ihn bleibt auch die Tollkühnheit<br />
und Fahrkunst eines Stubers, der mit einem<br />
neuen Bugatti-Wagen startet, erfolglos. Aber der<br />
Berner erzielt gegen schärfste Konkurrenz einen<br />
sicheren zweiten Platz im Gesamtklassement. Der<br />
Klausensieger Chiron rennt gegen eine Mauer und<br />
Streckt die Waffen. Rosenberger wird Dritter. Bei<br />
den Sportwagen siegt einmal mehr der kleine Momberger<br />
auf Mercedes-Benz. Die Tourenwagen-Kategorie<br />
wird eine Beute des famosen italienischen<br />
Rennfahrers Strazza auf Lancia. Hier, wie am<br />
Lance, gewinnt Meister Giger auf Martini seine<br />
Klasse.<br />
Mit dem Bernina-Rennen ist die schweizerische<br />
Meisterschaft <strong>1929</strong> abgeschlossen. Folgende Fahrer<br />
werden zum Champion ihrer Kategorie ernannt:<br />
Giger, Zürich, auf Martini bei den Tourenwagen,<br />
Schbiblör Lauten, auf Fiat bei flfen Sportwagen,<br />
und Stuber, Bern, auf Bugatti, mit der-maximal erreichbaren<br />
Punktzahl von 400 Punkten bei den<br />
Rennwagen.<br />
Die auslandische<br />
Automobilsaison <strong>1929</strong>.<br />
Unter den ausländischen Staaten hatte<br />
Italien,<br />
das unter dem faszistischen Regime in der Förderung<br />
des Sportes eine nationale Aufgabe sieht, die<br />
weitaus erfolgreichste Automobil-Rennsaison. Am<br />
13. und 14. April gewinnt Campari auf Alfa Romeo<br />
das 1000-Meilen-Rennen, eine der grössten Strassenprüfungen.<br />
Am 5 Mai wird in Sizilien die 20.<br />
Targa Florio, das klassische und älteste Rundstreckenrennen<br />
der Welt, ausgetragen. Wie 1928<br />
führt der Franzose Divo auf Bugatti den Sieg ins<br />
Ausland. Auch die Schweiz ist an der harten Prüfung<br />
durch den Tessiner Lepori vertreten, der sich<br />
als Meister des Volants auszeichnet. Im Grossen<br />
Preis von Rom nimmt der Italiener Varzi auf Alfa<br />
Romeo Revanche an Bugatti und gestaltet das Rennen<br />
zu einem Sieg der italienischen Farben. Es<br />
folgen der Circuito von Mugello, von Montenegro,<br />
die Coppa Abruzzo und Aeerbo. Die Saison findet<br />
in dem Grossen Preis von Monza, der den Grossen<br />
Preis von Europa zu ersetzen hat, mit dem Siege<br />
Varzis- auf Alfa Romeo ihren Ausklang. Nuvolari<br />
auf Talbot wird Zweiter, Momberger auf Mercedes<br />
Dritter des grossen internationalen Austrages, der<br />
eine erneute Niederlage der amerikanischen Rennwagen<br />
in Europa bringt. (Es starteten zwei Pakkard-Gable-Wagen.)<br />
Zu erwähnen sind die erfolgreichen<br />
Rekordtage von Cremona.<br />
Frankreichs<br />
grösstes Bergrennen, La Turbie, gewinnt Stuck auf<br />
Austro-Daimler in Rekordzeit, der in dem kurz darauf<br />
stattfindenden Antibes-Rennen stürzt, jedoch<br />
ohne sich zu verletzen. Dieses Rennen wird von unserem<br />
Landsmann Lepori auf Bugatti entschieden.<br />
Den Grossen Preis von Monaco, ein Rennen durch<br />
die Gassen der Stadt, gewinnt der Engländer Williams<br />
auf Bugatti. Von den bedeutenderen Rennen<br />
hebe ich hervor: Chiron (Bugatti) siegt im Grossen<br />
Preis von Bourgogne, Simpson (Bugatti) im Grossen<br />
Preis von Lyon. Das 24-Stunden-Rennen von<br />
Le Man entscheidet die englische Bentley-Equipe:<br />
Barnato-Birkin. Der Höhepunkt der Saison ist der<br />
Grand Prix de France, den Williams auf Bugatti<br />
gewinnt. Den Grand Prix de la Marne holt sich<br />
trotz Zündungsdefekt Etancelin auf Bugatti. Mit<br />
schwacher Beteiligung beschliesst Frankreich, das<br />
seit einigen Jahren unter einer spürbaren Rennmüdigkeit<br />
leidet, mit dem Ventoux-Rennen seine-<br />
Saison. Lanciano auf Bugatti ist der Sieger. Ein<br />
Rennen von besonderem .Interesse stellt der Grand<br />
Prix Bugatti dar, an dem nur Wagen dieser Marke<br />
gestartet werden. Sieg Zanellis.<br />
Deutschlands<br />
bedeutendstes Rennen war der Grosse Preis der<br />
••dftalioneü, fleT auf deni Nürbtirerinjr zur.. Entscheidung<br />
gelangte. Das Rennen war ein grandiosea<br />
Duell Bugatti-Mercedes. Meister Chiron gelingt es<<br />
für die Niederlage Bugattis im Jahre 1928 Revanche;<br />
zu nehmen. Mit zwei ersten Plätzen geht die siegreiche<br />
französische Marke aus dem Rennen. Derf<br />
beste Mercedes-Fahrer. Momberger, wird Dritter*<br />
Der Schweizer Lepori (Bugatti) klassierte sich anl<br />
fünfter Stelle. Am Grossen Preis der Nationen starteten<br />
in einer besondern Kategorie zum ersten Maler<br />
Zweitaktwagen. Unter den deutschen Bergrenneninennen<br />
wir das Haimbergrennen, das Nerobergrennen,<br />
die beide Stuck auf Austro-Daimler gewann*<br />
das Lückendorferrennen mit dem Siege von Morgen!<br />
auf Mercedes, das Taubensuhl-Bergrennen, ebenfalls<br />
mit dem Siege Stucks, das Baden-Badener-Bergrennen<br />
mit dem Siege Caracciolas und schliesslich<br />
das Kesselbergrennen mit dem erneuten obligaten;<br />
Siege Stucks. Den Sieg Stubers um den Freiburger<br />
Bergrekord haben wir genannt. Am Gabelbach»<br />
rennen gewann Rosenberger auf Mercedes-Benz«<br />
Am Oberjoch-Bergrennen zeichneten sich die beiden]<br />
St. Galler Ford-Fahrer Häne und Müller aus. Mit<br />
dem Gaisbergrennen, das Graf Arco Zinneborg auf<br />
Mercedes-Benz gewinnt, beschliesst Deutschland<br />
seine diesjährige Rennsaison.<br />
Englands<br />
grosses Rennen des Jahres <strong>1929</strong> ist die Tourist*<br />
Trophy, die der Deutsche Caracciola auf Mercedes-<br />
Benz nach Hause fährt. Im Grossen Preis von Irland<br />
schwingt ebenfalls ein Ausländer obenaus:<br />
Iwanovsky auf Alfa-Romeo. Auch das 24-Stunden-<br />
Rennen von Brooklands wird eine Beute der italienischen<br />
Marke mit den Fahrern Ramponi und Curani.<br />
Im Goldpokal von Brooklands kann endlich<br />
ein Engländer siegen. Es ist Eyston. der aber einen!<br />
französischen Bugatti fährt. An diesem Rennen gelingt<br />
es dem grossen Rennfahrer Kay Don, einen<br />
neuen Bahnrekord aufzustellen.<br />
Das Arlbergrennen,<br />
Oesterreichs<br />
grosser Beggpreis, hat nicht stattgefunden, und der<br />
Semmering, in den man daher grösste Erwartungen,<br />
setzte, brachte einen organisatorischen Misserfolg.,<br />
Die beste Tageszeit und — wie es sich bei ihm von<br />
selbst versteht — den neuen Rekord fährt Stuck<br />
auf Austro-Daimler.<br />
Spanien<br />
nimmt seit Jahren mit seinem Grossen Preis von<br />
San Sebastian im internationalen Sportkalender<br />
einen hervorragenden Platz ein. Das grosse Rennen,<br />
an dem sich auch der Schweizer Lepori (Bugatti)<br />
beteiligte, endete mit einem Siege des Franzosen<br />
Chiron auf Bugatti. Im Grossen Preis von;<br />
Spanien muss sich Chiron auf dem Zielbande von<br />
der Alfa-Romeo-Equipe Varzi-Rigal schlagen lassen.*<br />
Einen weiteren eklatanten Sieg holt sich die ita--<br />
lienische Marke Alfa-Romeo, die sich als Spezialistin<br />
in den Dauerrennen ausgewiesen hat, im 1 24-<br />
Stunden-Rennen von<br />
Belgien.<br />
m dem die Fahrer-Equipe Benoist-Markmi di8.<br />
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Auf die Rennen der übrigen Länder kann ich<br />
hier nicht eintreten, finden sich doch unter ihnen<br />
keine Veranstaltungen von namhafter internationaler<br />
Bedeutung.<br />
Amerikas Rennsport<br />
ist für Europa nie von grossein Anreiz gewesen.<br />
Die Amerikaner haben von jeher die internationalen<br />
Rennformeln ignoriert und ihre Rennen nach eigenem<br />
Gutdünken organisiert. Dieser Eigenbrödlerei<br />
ist es zuzuschreiben, dass europäische Fahrer und<br />
Marken den amerikanischen Rennen fernbleiben.<br />
In diesem Jahre beteiligte sich von den namhaften<br />
Fahrern nur Chiron mit einem Delage-Wagen an<br />
dem amerikanischen Monster-Rennen von Indianapolis,<br />
ohne sich jedoch, isoliert, wie er war, durchsetzen<br />
zu können.<br />
Damit hätten wir die markantesten Züge der<br />
abgelaufenen Rennsaison <strong>1929</strong> gezeichnet und ihre<br />
bedeutendsten Daten erwähnt.<br />
Die Automobilindustrie<br />
Dänemarks.<br />
Im Verhältnis zu seiner Bevölkerungsziffer<br />
ist Dänemark heute der grösste Automobilkonsument<br />
auf dem europäischen Festlande.<br />
Die lokale Automobilindustrie, die übrigens<br />
über ein ausreichendes Kontingent geschulter<br />
Arbeitskräfte verfügt, hat es infolgedessen<br />
mit einem sehr aufnahmefähigen einheimischen<br />
Markt zu tun, wie auch die Aussichten<br />
für ein gutgehendes Exportgeschäft vornehmlich<br />
mit den benachbarten Ländern in einem<br />
günstigen Licht erscheinen. Hieraus erklärt<br />
sich wohl auch die Tatsache, dass fast die gesamte<br />
dänische Automobilindustrie von zwei<br />
führenden amerikanischen Automobilkonzernen<br />
beherrscht wird, welche über grosse Montagewerkstätten<br />
in Kopenhagen verfügen.<br />
Während der grösste Teil der Einzelteile aus<br />
den Vereinigten Staaten importiert wird, gelangt<br />
auch viel lokales Material zur Verarbeitung,<br />
das sich mitunter auf fast 50 % des<br />
fertigen Wagens beläuft.<br />
Jugoslawien<br />
als Markt für Zugmaschinen.<br />
Paris, 16. Oktober <strong>1929</strong>.<br />
Einer Publikation der französischen Regierung<br />
zufolge verspricht die Inanspruchnahme<br />
der ausländischen Industrie seitens<br />
des jugoslawischen Konsums von Zugmaschinen,<br />
welche sich gegenwärtig noch in<br />
ziemlich engen Grenzen hält, in nächster<br />
Zukunft schon eine bedeutende Ausweitung<br />
zu erfahren. Im Rahmen der Agrarreform,<br />
welche bald nach der Gründung des neuen<br />
Königreichs in Angriff genommen worden ist,<br />
haben zahlreich© Enteignungen des Grossgrundbesitzes<br />
stattgefunden, die zur Gründung<br />
einer ganzen Reihe von landwirtschaftlichen<br />
Betrieben kleinen bis mittleren Umfanges<br />
gedient haben, so dass gegenwärtig<br />
kaum noch sehr ausgedehnte Landstriche,<br />
mit Ausnahme von Waldungen, in ein und<br />
derselben Hand vereinigt sind. Diese Periode<br />
der Umstellung hat, in Verbindung mit<br />
den sehr unbefriedigenden Ernteerträgnissen<br />
einiger der ersten Nachkriegsjahre und<br />
selbst noch der Jahre 1925 und 1926, auf die<br />
Wohlfahrt der breiten Masse der vorwiegend<br />
Landwirtschaft betreibenden Bevölkerung<br />
einen unigünstigen Einfluss ausgeübt. In<br />
diese Sachlage ist durch die sehr ertragreichen<br />
Ernten der beiden letzten Jahre eine<br />
gründliche Wandlung gekommen, und nachdem<br />
auch das laufende Jahr fast auf der<br />
ganzen Linie sehr befriedigende Ernteergebnisse<br />
gezeitigt hat, ist die Neigung der landwirtschaftlichen<br />
Berufsorganisationen, wie<br />
der privaten Landleute, den Gegenwert der<br />
Ernte in verbesserten Produktionsmitteln anzulegen<br />
und der Industrialisierung ihrer Betriebe<br />
weitere Zugeständnisse zu machen,<br />
grösser als je zuvor.<br />
Als eines der wichtigsten Mittel hierfür<br />
ist die Zugmaschine anzusehen. Ganz allgemein<br />
kommen für den Absatz nach Jugoslawien<br />
zwei Typen dieser Maschinen in Betracht,<br />
die im Grunde nur hinsichtlich der<br />
Zündung voneinander abweichen. Die Mehrzahl<br />
der gegenwärtig in jenem Lande in Gebrauch<br />
befindlichen Zugmaschinen ist mit<br />
Magnetzündung versehen, die übrigen haben<br />
Kerzenzündung aufzuweisen. Letztere werden<br />
neuerdings den ersteren in rasch zunehmendem<br />
Masse vorgezogen, da sie den Vorteil<br />
haben, dass sie mit minderwertigem Betriebsstoff<br />
betrieben werden können, was<br />
von um so grösserer Bedeutung für die<br />
jugoslawische Kundschaft ist, als die lokalen<br />
Benzinpreise sich auf einem verhältnismässig<br />
recht hohen Niveau bewegen.. Die jugoslawische<br />
Nachfrage richtet sich nach wie vor<br />
so gut wie restlos auf Rädertraktoren mit<br />
10 bis 20 PS. Lediglich in der Holzindustrie<br />
finden gelegentlich auch schwerere Maschinen<br />
Verwendung.<br />
Im Zeitraum der letzten vier Jahre sind<br />
gegen 1200 Zugmaschinen vom jugoslawischen<br />
Markt absorbiert worden. Als Hauptlieferanten<br />
weisen die lokalen amtlichen Statistiken<br />
Deutschland, England, die Vereinigten<br />
Staaten, Frankreich und die Schweiz aus.<br />
Sehr bemerkenswert ist, dass neben den<br />
deutschen neuerdings auch die schweizerischen<br />
Marken in Jugoslawien vermehrte<br />
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Vervollkommnung des Motors und der Bremsen.<br />
So wurde allmählich der hohe Grad<br />
mechanischer Vollendung erreicht, der heute<br />
den Weltruf des Buickmotors mit obenliegenden<br />
Ventilen begründet.<br />
Parallel zur technischen Entwicklung des<br />
Motors ging auch das Streben nach moderner<br />
und künstlerischer Fassung des Ueberbaus.<br />
Die von Fisher entworfenen Karosserien<br />
schufen ein neues Wertmass in der Automobilbaukunst.<br />
In den alljährlichen Automobil-<br />
Ausstellungen bleibe.. deshalb die Buick immer<br />
im Mittelpunkt des allgemeinen Interesses.<br />
Der Buick 1930 steht im Zeichen einer<br />
neuen Richtung im Bau moderner Luxuswagen.<br />
Es war eines grossen Meisters Hand,<br />
welche die Eigenart dieses Automobils, seine<br />
Kraft und Schnelligkeit in den harmonischen,<br />
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II. SIMPLON.<br />
Bris—Domodossola und umgekehrt.<br />
A. Bei Aufgabe als Express- und Eilgut.<br />
692 4368 636 »69 1384 4390<br />
Brig<br />
ab 5.40 8.50 12.32 14.2018.05 18.45<br />
Domodossola an 7.25 11.20 14.40 16.4719.05 20 33<br />
4363 4375 4377 4381 4385 *69l<br />
Domodossola ab 5.35 7.25 8.30 10.1512.05 14.20<br />
Briz<br />
an 7.40 9.45 10.30 12.2514.04 16.30<br />
B. Frachtgut.<br />
692 4390<br />
5.40 18.45 ab Brfe<br />
7.25 20.33 an Domodossola<br />
III.<br />
A. An Sonn- und Feiertagen:<br />
692 1902 1908<br />
Kandersteg ab 2.22 6.53 8.10<br />
Brig an 3.48 7.48 8.58<br />
621 1917 133 1<br />
Brig ab 2.15 7.12 8.58<br />
Kanderstes: an 3.28 8.05 9.47<br />
B. An Werktagen:<br />
692 4900 636<br />
Kandersteg ab 2.22 6.58 9.22<br />
Brij* an 3.48 8.25 10.45<br />
621 4909 1917<br />
Brig ab 2.15 5.00 7.12<br />
Kandersteg an 3.28 6.51 8.05<br />
1 Vom 15. Mai bis 10. Sept.<br />
2 Vom 1.<br />
15. Mai bis 30. Juni und 11. September bis<br />
•ns»oa»#<<br />
1920 1<br />
11.06<br />
12.00<br />
1921«<br />
9.23<br />
10.20<br />
1920*<br />
11.06<br />
12.00<br />
133'<br />
8.58<br />
9.47<br />
Juli bis<br />
14. Mai.<br />
II. Verschiffung von Automobilen über den Bodensee.<br />
Die Dampfschiffverwaltung der Schweiz.<br />
Bundesbahnen in Romanshorn teilt mit, dass<br />
der in den Tageszeitungen gemeldete Zusammenstoss<br />
der Autofähre «Schüssen» mit einem<br />
Aalgau<br />
Motorkahn diese Transportmöglichkeit nicht<br />
näher beeinflusst hat. Die «Schüssen» fährt Aargau<br />
regelmässig nach der Fahrplanordnung vom<br />
6. Oktober <strong>1929</strong>.<br />
Verschiffung von Automobilen durch die Meerenge<br />
von Messina. Automobile sind im Lokalverkehr Bein<br />
durch die Meerenge von Messina als Gepäckgut<br />
zugelassen. Für den Einlad ist die schriftliche<br />
Bewilligung des Transportes des Vorstands<br />
der Abgangsstation oder des Kapitäns Bern<br />
des Trajektschiffes, das sog. « Visto di bordo »,<br />
notwendig. Die Automobile werden aus technischen<br />
Gründen auf dem offenen Schiffsvorderteil<br />
festgebunden. In den Benzinreservoirs Bern<br />
dürfen nur 10 Liter Flüssigkeit mitgeführt werden,<br />
worüber eine strenge Kontrolle besteht. Das Bern<br />
Abfluss-Hähnchen des Benzinbehälters muss<br />
geschlossen sein ; die Zuleitung zum Vergaser Bern<br />
und der Vergaser selbst müssen geleert sein.<br />
Die Einheitstaxe für Wagen von minimum 3 m<br />
Radstand bei einem Miximaltaxgewicht von Bern<br />
2000 kg beträgt Lit. 86 plus Lit. 20, sog. Rollgebühr,<br />
bei Benützung der Strecke Reggio Cala-<br />
Bern<br />
bria-Messina.<br />
Solothurn<br />
Strassenbericht des Oesterreichischen Automobil-<br />
Clubs.<br />
St. Gallen<br />
Durchgangsstrasse Wien—Linz — Salzburg—Zürich:<br />
Wien—Riederberg—St. Polten sehr gut, St. Polten—Amstetten<br />
gut (Ortschaft Oed Autofalle!), St. Gallen<br />
Linz—Salzburg Schlaglochbildung, Salzburg—Innsbruck<br />
über Lofer gut. Arlberg nur mit Schneeketten<br />
St. Gallen<br />
passierbar, weiter Feldkirch—Zürich gut. Abkürzung<br />
Amstetten—Steyr—Kremsmünster—Wels: gut<br />
bis sehr gut. Salzburg—Pass Lueg—Gastein gut,<br />
ebenso das Pinzgautal. Pass Thurn: Engstellen,<br />
Schlaglöcher, Vorsicht! Innsbruck—Brenner gut,<br />
ebenso Landeck—Martinsbruck.<br />
St. Gallen<br />
Durchgangsstrasse Wien—Semmering—Brack a.<br />
M.—Klagenfurt—Pustertal: Wien—Semmering vorzügliche<br />
Fahrbahn, Semmering—Brück zum Teil<br />
St. Gallen<br />
wellig, Schotterung; Brück—Judenburg—Scheifling<br />
gut; Scheifling—N'eumarkt—St. Veit zum Teil Schlaglöcher,<br />
minder gut; weiter Klagenfurt—Villach sehr<br />
gut fahrbar; Villach—Pustertal—Grenze gut. Alle<br />
Zufahrten nach Mariazell gut fahrbar, bei Reparaturen<br />
halbseitige Sperre. Hohentauern und Katschberg<br />
noch fahrbar, Ketten mitnehmen, da bei Wit^ Thurgan<br />
terungsänderung Schneefälle zu gewärtigen sind. Ihurgau<br />
Strasse Villach—Tarvis gut, Loiblpass passierbar.<br />
Durchgangsstrasse Wien—Graz—Spielfeld—Marburg<br />
(Maribor): gut bis sehr gut.<br />
Thurgau<br />
Durchgangsstrasse Wien—Hainburg (Bratislava)<br />
—Budapest: bis Staatsgrenze gut, ab Gyor Umleitung<br />
über Kisber—Szekesfehervar.<br />
Waadt<br />
Durchgangsstrasse Wien—Poysdorf—Brunn: gut. Zürich<br />
Durchgangsstrasse Wien—Znaim—Iglau—Prag:<br />
gut, stellenweise Schlaglöcher.<br />
Zürich<br />
Bundesstrasse Hörn—Schrems: gut.<br />
Dolomiten: Trotz kleinerer Schneefälle sind die Zürich<br />
Pässe noch alle mit Ketten fahrbar.<br />
Zürich<br />
Kontrollierte Strassen<br />
Kanton Strecke Bemerkungen<br />
4363<br />
an 7.40<br />
ab 5.35<br />
LOETSCHBERG.<br />
Kandersteg—Bris und umgekehrt.<br />
Aargau<br />
Zwischen Windisch und Versteckte Stoppuhr-<br />
Gebenstorf<br />
Kontrolle auf 200 m<br />
Aanu<br />
Aargao<br />
Suhr, Dorfausgang Versteckte Eontrolle<br />
Umlifcen bei Brugg (Eich- Eontrolle<br />
tung Bözberg)<br />
Aargau<br />
Basel<br />
Frick<br />
Zürcherstrasse-Sägeberg<br />
Eontrolle<br />
Eontrolle<br />
Bawlland Bückten bei Läufelfingen Stoppuhrkontrolle<br />
Bern<br />
Ligerz, Dorfausgang, von Versteckte Eontrolle<br />
Bern<br />
Bahnhot Richtung Biel<br />
Münchenbuchsee: zwischen Auf 200 m<br />
Sattlerei Arn und Gemeindeschreiberei<br />
durch zwei Mann<br />
Bern Wengi, bei Frutigen Versteckte. Eontrolle<br />
Glarus Netstal Stoppuhrkontrolle d.<br />
zwei Polizisten in<br />
Uniform<br />
Graubunden Zlzers Eontrolle<br />
Neuenburg Chesard Versteckte Eontrolle<br />
auf 200 Meter<br />
200 m<br />
Nidwaiden Emmetten.<br />
Schützenhans<br />
Zwischen<br />
und Post<br />
Stoppuhr-Kontrolle<br />
Obwtlden Lungern, vom Eibach auf Stoppuhrkontrolle<br />
Schwyz<br />
250 m ins Dorf<br />
Lowerz<br />
durch Zivilisten<br />
Kontrolle durch Gemeindepoiizjst<br />
in<br />
Zivil, allein ohne<br />
Stoppuhr<br />
Schwjn Seewen Eontrolle vom Bahnhof<br />
bis Bahnübergang<br />
ohne Stoppuhr<br />
Schwyz Fnteriberg Eontrolle<br />
Thurgau<br />
Thurgau<br />
Aadorf<br />
Weinf elden, NeugMie<br />
Stoppuhr - Eontrolle<br />
Auf 300 m Stoppuhrkontrolle<br />
Walls La Balma Stoppuhr - Eontrolle<br />
auf 223 m<br />
Zürich Oerlikon Eontrolle<br />
1932 1938<br />
17.04 2002<br />
17.58 21.03<br />
1927 1 1935 139»<br />
12.48 16.45 17 58<br />
13.40 17.40 18.47<br />
4392<br />
20.30<br />
22.08<br />
4387 621<br />
17.00 20.00<br />
18.50 22.00<br />
4387<br />
18.50<br />
17.00<br />
4922 1932 624 1938<br />
14.30 17.04 1".34 2002<br />
16.30 17.58 19.15 2103<br />
1921« 4913 1927 1 4935 1935 139 S 691<br />
9.23 11.43 12.48 16.00 16.45 17.58 20.07<br />
10.20 12.43 13.40 17.17 17.40 18.47 21.18<br />
10. Sept.<br />
3 Vom 15. Mai bis 5. Oktober. * Vom<br />
Zürich<br />
Zürich<br />
Zürich<br />
Zürich<br />
Gesperrte Strassen<br />
Kanton Strecke Bemerkungen<br />
Landstrasse zwischen<br />
dem Hardhof und<br />
dem Rensetalbahniibergang<br />
in Wildegg<br />
SuhrenbrUcke z wisch.<br />
Aarau und Bohr.<br />
Lokalverkehr zwischen<br />
Aaraa u.Rohr<br />
wird über Buchs<br />
umgeleitet.<br />
Freiburgstrasse beim<br />
Engländerhubel<br />
zwischen der Holllgenstr.<br />
und Friedbühlstr.<br />
Murtenstr,. V. d. Fabr.<br />
Vcron b. Bethlehem<br />
für Fahrverkehr von<br />
Bern Blchtg. Gümmenen<br />
Strasse Bern-Belp zwischen<br />
Kehrsatz und<br />
Belp<br />
Euren a.A.Aarebrüeke<br />
Interlaken, Eugenparkstrasse<br />
Archbrücke—Arch<br />
Diemtigtalstrasse von<br />
Oeybrücke bis<br />
KatzenlochbrUcke<br />
Aarebrücke<br />
Grenchen-Arch<br />
Strecke zwiaeh. Bach<br />
und Oberlöhren<br />
Kantonsstr. St. Gall.<br />
Bomanshorn bia<br />
Wittenbach. Umleitung<br />
n. Romanshorn<br />
and Amriswil über<br />
Kronbühl - Station<br />
Boggwil • lömmenswil,<br />
in umgekehrter<br />
Sichtung über Oberlöhren-Lachen<br />
Neukirch bis Scheidweg<br />
Staatsstrasse Bomanshorn<br />
- Arbonj Teilstück<br />
Buch-Arbon.<br />
Strasse Bischofszeil -<br />
Hauptwil im Abschnitt<br />
Langentannen<br />
«Freihol»-<br />
Hauptwil<br />
Villars-le Grand<br />
Staatsstr. Nr. 503<br />
Uster, Poststrasse zwischen<br />
Bahnhof und<br />
Zürcherstrasse<br />
Rheinbrücke Flaach-<br />
RUdlingen<br />
Hausen a. A.: Albis-<br />
Strasse I. Kl Nr. 1<br />
und 7<br />
Hombrechtikon:<br />
Strasse I. Kl., Nr.<br />
4 u. 5, Im Dorf<br />
Langnau a. A. Alblsstr.<br />
IKl.Nr. l.von<br />
Adliswil / Langnau<br />
bis Hausen / Bifferawll<br />
Horgen: Alte Ltndstr.<br />
Horgen: Oberdorfstr.-<br />
südl. Zufahrt zur<br />
Station Horgen Oberdorf.<br />
KUsnacht: Seestrasse<br />
Richtung Rapperswil.<br />
Umleitung über<br />
alte Landstrasse-<br />
Küsnacht u. Zollikerstr.<br />
in Zollikon<br />
Ab 9. X. für ca. 14 Tage<br />
für allen Fährverkehr.<br />
Gänzlich gesperrt vom<br />
1. Nov. an für zirka 6<br />
Wochen.<br />
Ab 3. X. für jeden Fahrverkehr<br />
gesperrt<br />
Ab 10. X. Umleitung<br />
Freiburgstr.-Holligenstr.<br />
Federgasse- Freiburgstr,<br />
Strasse Richtung Beth<br />
lehem-Bern bleibt offen-<br />
Gesperrt. Umleitung übel<br />
Thunstrasse - Rubigen<br />
Bern<br />
Fuhrwerkverkehr ab 15. X,<br />
für ca. 4—5 Wochen ge<br />
sperrt.<br />
Durchgangsverkehr umgeleitet<br />
über Rugenaustr,<br />
oder Bernastrasse.<br />
Gesperrt ab 21. Okt. b<br />
auf weiteres.<br />
Gesperrt für Lastfuhrwer»<br />
ke über 3 t vom 21.—<br />
31. Okt. Vom 1. Nov.<br />
bia 30. Nov. wird dei<br />
ganze Wagenverkehr v.'<br />
der KatzenlochbrUcke<br />
einwärts nach d. Diem<br />
tisrtal über Diemtigen<br />
Horbpden geleitet.<br />
Ab 15. X. für ca. 5 Wochen<br />
gänzlich.gespent.„ Umleitung<br />
über Buren a. A<br />
und Solothurn.<br />
Staatsstrasse Zürich<br />
St. Gallen zwischen<br />
Flawil-Gossau<br />
Itagaz- Landqualt über Umleitung über Malenfeld.<br />
über Tardisbrücke<br />
Staatsstrasse Gossau Gesperrt vom 6. IX. bis 20.<br />
Arnegg zwischen X. Umleitung für Lastwagenverkehr<br />
über Met-<br />
Gaswerk u. Arnegg<br />
tendorf - Andwil. Personenautos<br />
werden umge:<br />
leitet über Gemeindestrasse<br />
Gaswerk-Engetswil-Bächigen<br />
und Gossau<br />
-Sternen-Rosenau -Ge-<br />
retswil-Arnegg-<br />
Ab 10. X. bis Ende Okt<br />
gänzllcb gesperrt.<br />
Gesperrt vom 10. Oktober<br />
bis Ende Oktober.<br />
Ab 8. Juli<br />
Ganz gesperrt. Umleitung<br />
über Fetzisloh - Ebnat<br />
Roggwil.<br />
Umleitung von Bischofsze!<br />
über Sorntal nach<br />
Hauptwil<br />
Ab 19. September bis auf<br />
weiteres gesperrt<br />
Gesperrt bia ca. 15. Nov<br />
Gesperrt bis ca. Ende Nov<br />
Gesperrt v. 1. bis 15. Nov<br />
Gesperrt bis 15. Nov.<br />
Gesperrt vom 1. bis SO.<br />
November<br />
Gesperrt ab 20. Hovembei<br />
bis auf weiteres.<br />
Gesperrt bis Ende Nov.<br />
Für Verkehr KlchtungZü*<br />
rich-Rappeisirü offen.<br />
Sensationelle Kapitalerhöhung.<br />
Wie per Kabelgramm aus New-York gemeide<br />
wird, sind dieser Tage die Verhandlungen zwischen<br />
einem Bankkonsortium und der Fireetone Tyre &<br />
Rubber Co. betreffend der Kapitalerhöhung dieser<br />
Weltunternehmung abgeschlossen worden. Zur weiteren<br />
Ausdehnung ihrer immensen Produktion und<br />
Festigung ihrer alle fünf Erdteile umsnannenden<br />
Verkaufsorganisation hat die Firestone Co. ein<br />
Erhöhung des Kapitals von nicht weniger als 60<br />
Millionen Dollars, also rund 320 Millionen Schwer<br />
zerfranken beschlossen, deren Durchführung von<br />
einem Bankkonsortium bestehend aus Otis & Co.<br />
The Cleveland Trust Co. und The National City Co<br />
fest übernommen worden ist. Diese gewajtige Erhöhung<br />
der Betriebsmittel steht unseres Wissens<br />
in ihrem Ausmass in der Gummibranche einzisr da<br />
Der<br />
aufomolillistls die<br />
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zeigen und ihn mit Handel und Verkehr im französischen<br />
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Grosser Preisvon Spanien:<br />
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Grosser Preis von Irland:<br />
Erster Ivanowsky auf<br />
Alfa Romeo<br />
Zweiter Kidston auf Bentley<br />
Dritter Birkin<br />
Grand Prix dEndurance:<br />
Erster und Weltrekord<br />
Bernato-Biikin<br />
Zweiter Kidston-Dunfee<br />
Dritter Benjafield-d'Erlanger<br />
Vierter Clement-Ohassagne<br />
V. Rome Royal Grand Prix:<br />
Briir-Peri auf Alfa Romeo<br />
Erster in der Kl. über 2000 ccm<br />
Grosse Insclie Tourist-Trophy:<br />
Erster Oarracciola auf<br />
Mercedes-Benz<br />
Zweiter Oampari auf Alfa Romeo<br />
12 Stunden-Rennen v. BrooMands:<br />
Sieger Ramponi auf<br />
Alfa Romeo<br />
24 Stunden-Rekord in Kl. C.<br />
Monthlery: Mrs. Bruce<br />
40,000 Kilometer-Fahrt in weniger<br />
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Majestic-Maschine in Monthlery<br />
Englische Tourist-Trophy:<br />
Rekordzeit 4 St. 8 Min. Crabtre«<br />
Kilometer lance von Arpajon<br />
Weltrekord: Le Vack<br />
Giger auf Martini Gewinner<br />
der schmelz. Meisterschaft für<br />
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Goldenen Alpenbecher<br />
Semmering-Rennen <strong>1929</strong><br />
Ecce -Homo-Rennen f929<br />
Schwabenberg-Rennen <strong>1929</strong><br />
Sieger: H. v. Stuck<br />
Weitere Siege zu verzeichnen;<br />
Klausen <strong>1929</strong><br />
Malters-Schwarzenberg <strong>1929</strong><br />
Neuchätel-Chaumont <strong>1929</strong><br />
Bölingerberg <strong>1929</strong><br />
Weissenstein <strong>1929</strong><br />
Chirnigel <strong>1929</strong><br />
Hägendorf-Allerheüigen <strong>1929</strong><br />
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VON RANG<br />
Wieder neigt sich eine Saison motorsportlicher<br />
Ereignisse zu Ende. Rekorde wurden gebrochen,<br />
Siege errungen, wie kaum je zuvor.<br />
Letzten Ansprüchen musste Material, Betriebsstoff<br />
und Schmierung genügen. Hätte nicht sekundenlanges<br />
Abreissen des Schmierfilms Anfressen<br />
der Kolben und Lagerbruch bedeutet?<br />
In diesen unerhört harten Kämpfen gingen<br />
Rennfahrer und Flieger von Ruf immer mehr<br />
zur Shell-Oel-Schmierung über. Mit Shell-Oel<br />
haben sie ihre besten Zeiten erzielt und ihre<br />
früheren Rekorde geschlagen.<br />
Gibt es für den Tourenfahrer eine wirksamere<br />
Garantie für die absolute Zuverlässigkeit der<br />
Shell-Oel-Schmierung, als diese unausgesetzten<br />
Erprobungen unter extremsten Verhältnissen?<br />
In der Tat, heute ist<br />
Shell-Oel das Motoröl, wie<br />
es anspruchsvolle<br />
Fahrer fordern<br />
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