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E_1929_Zeitung_Nr.093

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Ausgabe: oeutscne scnweiz.<br />

BERN, Dienstag 29. Oktober <strong>1929</strong><br />

Nummer 20 Cts.<br />

25. Jährgang. — N° 93<br />

ERSTE SCHWEIZERISCHE AUTOMOBIL-ZEITUNG<br />

Zentralblatt für die schweizerischen Automobil- und Verkehrsinteressen<br />

ABONNEMENTS-PREISE: Erscheint Jeden Dienstag und Freitat Monatlich „Gelbe Liste"<br />

BaQriibrllcb Ft. 5.—, jährlich Fr. 10.—. Im Ausland unter Portozuschlag,<br />

ADMINISTRATION: Breitenrainstrasse 97, Bern<br />

cofern nicht postamtlich bestellt. Zuschlag für postamtliche Bestellung 30<br />

Rappen. Postcheck-Rechnung 111/414<br />

Telephon Bollwerk 39.84 • * - Telegramm-Adresse: Autorevue, Bern<br />

Ehret einheimisches Schaffen!<br />

Nicht nur steht unsere schweizerische<br />

Landwirtschaft in einer harten Krise, sondern<br />

auch Handwerk und Gewerbe, Handel<br />

und Industrie sind keineswegs auf Rosen gebettet.<br />

Nur unter gewaltigen Kraftanstrengungen<br />

ist es schweizerischer Arbeit möglich,<br />

sich durchzusetzen. Der gute Ruf ihrer<br />

Produkte, die Qualität ihrer Leistungen vermochte<br />

glücklicherweise bis heute alle noch<br />

so hohen Zollmauern zu überwinden. Die<br />

Wirtschaftsberfchte der letzten Zeit lauten<br />

gegenüber den eigentlichen Nachkriegsjahren<br />

allerdings nicht mehr so ungünstig. Allein,<br />

die Schwierigkeiten unseres Absatzes und<br />

damit die Möglichkeit der Erhaltung unserer<br />

gewerblichen und industriellen Betriebe sind<br />

keine kleineren geworden.<br />

Die Gründe hierfür liegen eigentlich auf<br />

der Hand. Die meisten der kriegsführenden<br />

Länder konnten sich bis heute aus ihrer Verarmung<br />

noch nicht ganz befreien. Durch den<br />

Krieg der Schweiz verlorengegangene Absatzgebiete<br />

sind nur schwer zurückzuerobern.<br />

Eine bemerkenswerte Verindustrialisierung<br />

früher ausgesprochener Agrarländer zwingt<br />

zu einer steigenden Konkurrenz.<br />

Als reines Binnenland und aller wichtigsten<br />

Rohmaterialien bar, hat Schweizerarbeit<br />

Mühe, sich auf dem Weltmarkte behaupten<br />

zu können. Leider aber ist ihr zum<br />

Teil auch der Inlaadmarkt verlorengegangen.<br />

Fremde Suppe schmeckt ja vermeintlich<br />

immer besser als eigene. So ist es auch mit<br />

den Waren und Produkten. Freifnländischen<br />

Ursprungs, geniessen sie weit grösseres Vertrauen<br />

als die einheimischen. So scheint es<br />

wenigstens das ganze Jahr hindurch. Der<br />

Grund hierfür ist wohl in allererster Linie<br />

ihre Billigkeit. Das Ausland ist eben in der<br />

glücklichen Lage, unser Land mit billigen<br />

Produkten förmlich zu überschwemmen. Billigere<br />

Arbeitskräfte und längere Arbeitszeit<br />

ermöglichen einen billigen Markt, gegen welchen<br />

das Schweizerfabrikat nur mit Mühe<br />

aufzukommen vermag. Bei uns in der Schweiz<br />

stehen im Durchschnitt die Arbeitslöhne bedeutend<br />

höher als im Auslande und die Arbeitszeitregelung<br />

wird weit schablonenhafter<br />

durchgeführt als in irgend einem andern<br />

Lande. Zudem ist der Schweizer auf die<br />

Herstellung von teurer Qualitätsware angewiesen,<br />

welche er nur dann zu einem einiig«rmassen<br />

billigen Preise im Inlande absetzen<br />

kann, sofern der Auslandsabsatz gesichert<br />

ist.<br />

Unser bestes und grösstes Volksvermögen<br />

ist nun aber unsere Arbeit. Sie zu schützen<br />

ist unsere erste Pflicht. Es ist deshalb gewiss<br />

ein verdienstvolles Unternehmen des<br />

Schweizerwoche-Verbandes, wenn er jedes<br />

Durch die Fenster<br />

Novelle von Anna Burg.<br />

(2. Fortsetzung)<br />

Eines Tages nun, als er sich sorglos wie<br />

sonst aus dem Fenster lehnen wollte, prallte<br />

er etwas erschrocken zurück, denn gegenüber<br />

im zweiten. Stock stützte sich ein Mann<br />

mit beiden Händen auf das Gesimse und<br />

schaute mit eigentümlich konzentrierter Aufmerksamkeit<br />

im Hof herum. Es war dies ein<br />

grosser, schwer gebauter Mann von etwa 50<br />

Jahren. Sein Schädel war kahl, sein scharf<br />

geschnittenes Gesicht aber glatt und von intensivem<br />

Leben durchleuchtet Georg Wimper<br />

war kaum erschienen, so hatte ihn das<br />

scharfe Auge des Fremden auch schon erwischt<br />

und einen Augenblick sahen sie sich<br />

wie fragend an. Dann wendeten beide gleichzeitig<br />

den Blick ab und traten, scheinbar<br />

gleichgültig, ins Zimmer zurück.<br />

Hoffentlich wird dieser Mensch viel beschäftigt<br />

sein, sonst könnte er mir mein<br />

harmloses Vergnügen der Beobachtung<br />

schwer beeinträchtigen, so dachte Georg<br />

Jahr wieder auf schweizerische Arbeit und<br />

auf schweizerische Produktion hinweist. Sein<br />

grosses Verdienst liegt auch darin, dass er<br />

versucht, in unser Wirtschaftsleben wieder<br />

eine moralische Einheit herzustellen und vermeintliche<br />

Gegensätze zwischen den verschiedenen.<br />

Wirtschaftsgruppen, wie auch<br />

den sozialen Schichten unseres Volkes im<br />

Interesse unserer allgemeinen Wohlfahrt zurücktreten<br />

zu lassen. Alle Schichten unseres<br />

Volkes müssen sich wieder auf dem gemeinsamen<br />

Boden unserer Arbeit zusammenfinden,<br />

denn sie allein schafft die Lebensgüter,<br />

durch welche unser Volk gross und stark geworden<br />

ist.<br />

Durch den rapid aufgekommenen Automobilismus<br />

hat sich nun in der Schweiz eine<br />

gewerbliche Industrie entwickelt, auf die<br />

wir in der Schweizerwoche allen Grund haben<br />

hinzuweisen. Infolge einer ausgezeichneten,<br />

zugleich auch finanzstarken ausländischen<br />

Automobilindustrie hat sie allerdings<br />

Muhe, sich im Auslande durchzusetzen. Was<br />

von den Schwierigkeiten der schweizerischen<br />

Industrie ganz allgemein gesagt werden<br />

musste, gilt ganz besonders für unsere<br />

schweizerische Automobilindustrie. Immerhin<br />

ist diese auch für- unser Land von steigender<br />

Bedeutung. Die in den letzten Wochen<br />

stattgefundene Betriebszählung wird<br />

uns in Zahlen bestätigen können, /welch eminent<br />

wichtige Rolle diesem Industriezweig ftf"<br />

unserem Wirtschaftsleben, bereits- r zujionunt.-<br />

Nicht nur haben Automobilfabriken, wie Martini,<br />

Saurer und Berna sich einen guten Ruf<br />

im Auslande zu schaffen gewusst, denen für<br />

Automobilzubehörartikel die Scintillawerke<br />

beizufügen sind, sondern auch im Inlande<br />

wächst der Kreis derjenigen Betriebe immer<br />

mehr, welche für das Automobil arbeiten.<br />

Eine bedeutende Automobilzubehör-Industrie,<br />

welche sich beispielsweise mit der Herstellung<br />

von elektrischen Kabeln, Federn, Gummibereifung<br />

(Huber, Piäffikon), mit dem Bau<br />

von Karosserien, Autouhren, Tachometern,<br />

Steigungsmessern, Manometern, Kolben und<br />

Segmenten, Kühlern, Zündkerzen, Oelen und<br />

Fetten, Blachen, Akkumulatoren, Kugellagern<br />

usw. beschäftigt, ersetzt der Schweiz<br />

teilweise verlorengegangene Industrie und<br />

beschäftigt in steigendem Masse schweizerische<br />

Arbeitskräfte. Den Lesern der «Automobil-Revue»,<br />

deren Verlag selbst durch<br />

Herausgabe von Autoführern und Autokarten<br />

sich mit Erfolg in den Dienst des Automobilismus<br />

stellt, werden die Hunderte von Firmen<br />

durch den' Inseratenteil nicht unbekannt<br />

sein.<br />

Wenn wir uns auch gerade auf dem Ge<br />

biete des Automobilbaus von übertriebenem<br />

Nationalismus und Chauffinismus freihalten<br />

Wimper. Diese Hoffnung schien sich auch<br />

zu erfüllen, denn einige Tage war in der<br />

Wohnung des neuen Mieters alles still. Dann<br />

aber geschah etwas, was Georg Wimper<br />

zwar erwartet hatte, was ihn nun aber doch<br />

im höchsten Grade überraschte. Es dunkelte<br />

bereits und in allen Fenstern lag schon Lichtschein.<br />

Die Zimmer in der Wohnung des<br />

zweiten Stockes erstrahlten jedoch besonders<br />

hell. Wohl waren die fein gestickten<br />

Gardinen sorgfältig zugezogen, aber die<br />

Lichtfülle inwendig war so gross, dass die<br />

Verhüllung nur wie zarte Schleier wirkte.<br />

Durch sie hindurch sah man mit einem Male<br />

auf dem Teppich des einen Salons eine unvergleichlich<br />

schöne Frauengestalt stehen.<br />

Offenbar war sie soeben eingetreten, denn<br />

sie schlug mit beiden Händen langsam einen<br />

pelzgefütterten Mantel zurück und Hess mit<br />

einer Bewegung des stolz getragenen Hauptes<br />

ein seidenes Tuch von den schwarzen<br />

Haaren gleiten, die ihr schmales, mattbleiches<br />

Gesicht wie einen Ebenholzrahmen umgaben.<br />

Ihre schlanke, hohe Gestalt stand<br />

einen Augenblick unbeweglich, während sie<br />

den Kopf langsam und wie gezwungen nach<br />

dem hinter ihr stehenden Mann wandte, der<br />

sie mit seltsam forschendem Blick zu be-<br />

Den leitenden Organen der Schweizer. Bundesbahnen<br />

muss es merkwürdig zumute sein.<br />

Wiederum stehen sie vor einem furchtbaren<br />

Unglücke, dessen Schuld nach bisher eingezogenen<br />

Informationen einzig und allein ihnen<br />

zufällt.<br />

Am 27. Oktober ereignete sich mittags am<br />

Bahnübergang westlich des Bahnhofs St. Leonard,<br />

oberhalb Sitten, ein furchtbarer Balirunfall.<br />

Ein von fünf Personen besetztes Auto<br />

wurde infolge offener Barriere vom Simplon-<br />

Schnellzug erfasst und wörtlich in Fetzen zerrissen.<br />

Das Auto, in dem sich eine Taufgesellschaft<br />

befand, stand auf dem Geleise, als<br />

der Mittagsschnellzug Lausanne-Mailand heranfuhr.<br />

Die sonst von einer Barrierenwärterin<br />

zu bedienende Barriere war offen gelassen<br />

worden. Im Auto befanden sich Vater und<br />

Sohn Melly, Unternehmer in St. Leonard,<br />

das soeben getaufte Kind, die Hebamme<br />

Bagnoud und die Patin Frau Bitz. Die drei<br />

erstem tvurden in den Liennebach geworfen,<br />

die Hebamme wurde auf den-Damm geschleudert,<br />

und die Patin etwa 50 Meter weit von<br />

der elektrischen Maschine bis zum Bahnhof<br />

geschleppt. Alle fünf Insassen sind tot.<br />

Das den Schweizerischen Bundesbahnen zngestossene<br />

Unglück ist wohl eines der<br />

schwersten, das ihnen wohl je in dieser Art<br />

vorgekommen, ist. Am Grabe der 5 Personen<br />

steht nicht nur die fassungslose Mutter, sondern<br />

weinen 20 Waisen, welche ihre Mütter<br />

verloren haben. Nicht nur die Redaktion der<br />

«Automobil-Revue», nicht nur die Zehntausende<br />

von Automobilfahrern, sondern wohl das<br />

ganze Schweizervolk (wir gehen in dieser Annahme<br />

wohl kaum fehl) stellen heute an die<br />

verantwortlichen Organe der Schweizerischen<br />

Bundesbahn die Frage: «Wie lang noch?»<br />

Wie lange noch müssen durch schlecht bewachte<br />

Niveau-Uebergänge, durch-fahrlässige<br />

Handhabung der Barrieren-Bedienung Menschen<br />

ihr Leben opfern?<br />

Die Opfer von Meyriez und von Vevey-<br />

trachten schien. Georg Wimper hielt den<br />

Atem an. Nie hatte er — wie es ihm schien<br />

— etwas so Zaubervolles gesehen wie diese<br />

Frau, wie sie in der Umrahmung des eleganten<br />

Zimmers, in verschwenderischer<br />

Lichtfülle, hinter dem rieselnden, silberschimmernden<br />

Schleier der Vorhänge stand.<br />

Seltsamerweise störte die Anwesenheit<br />

des schwergebauten Mannes, der, grösser als<br />

sie, echt herrenmässig, und doch wie bittend<br />

halb hinter ihr stand, das Bild nicht im geringsten.<br />

Sie wirkte viel mehr durch den<br />

dunklen Punkt, den sie in das helle Gemälde<br />

setzte, wie ein raffiniert angebrachter Effekt.<br />

Alle ruhige Beobachtung hatte Georg Wimper<br />

mit einem Schlag verlassen. Mit fieberhafter<br />

Anspannung schaute er nach dem einen<br />

Fenster, sah, wie die wunderbare Frau,<br />

nachdem sie den Mantel abgelegt, auf einem<br />

Diwan Platz nahm, wo sie aufgerichtet sass,<br />

etwas vorgebeugt, angestrengt horchend auf<br />

das, was ihr Gatte — war es ihr Gatte? —<br />

sprach, während er rastlos auf und ab ging,<br />

nur selten etwas erwidernd. Dem Lauscher<br />

kam es vor, als sehe er ein Sardousches<br />

Schauspiel. Aber es wurde plötzlich abgebrochen,<br />

indem das Paar das Zimmer verliess,<br />

wobei die Frau wie eine Königin an<br />

INSERTIONS-PREIS: Die achtgespaltene 2 mm hohe Grundzeile odep<br />

deren Raum 45 Cti. für die Schweiz; für Anzeigen aus dem Ausland 60 Ctb<br />

Grössere Inserate nach Seitentarif.<br />

Inseratensehluss 4 Tage vor Erseheinen der Nummern<br />

müssen, weil die Struktur unserer Volkswirtschaft<br />

sich damit nicht in Einklang setzen.,<br />

lässt, so hielten wir es doch als Ehrenpflicht,'<br />

während der Schweizerwoche einmal<br />

ganz speziell auf die hoh6 Bedeutung unserer<br />

schweizerischen Automobilindustrie und<br />

des damit in Zusammenhang stehenden Gewerbes<br />

hinzuweisen, mit der Aufmunterung<br />

an unsere Leser, auch auf diesem Gebiete<br />

unserer Schweizerarbeit Ehre zu erweisen K-<br />

Wie lange noch?<br />

Ein Auto vom Zuge erfasst. — Fünf Tote.<br />

Gonelles erheben erneut ihre Anklage. Damals,<br />

wie schon früher, wies die Redaktion<br />

der « Automobil-Revue » auf die Dringlichkeit<br />

der Beseitigung der Niveau-Uebergänge hin.<br />

Sie verlangte eine radikale Verbesserung der<br />

bestehenden Uebelstände und betonte, dass an<br />

Niveau-Uebergängen auf zweigleisigen internationalen<br />

Durchgangsstrassen eine Barrierenwärterin<br />

nicht genüge.<br />

Beim Unglücksfall von St. Leonard handelt<br />

es sich nicht um einen internationalen<br />

Durchgang. Die Schuld trifft nicht eine Barrierenwärterin,<br />

sondern den Stationsgehilfen,<br />

der überdies stellvertretungsweise den Dienst<br />

zu versehen hatte. Die Besorgung der Barriere<br />

ist gewöhnlich allerdings einer Barrierenwärterin<br />

übertragen. Zwischen 11.20 bis 12.20 Uhr<br />

hat jedoch der diensttuende Beamte diesen<br />

Dienst zu übernehmen. Der Aushilfsbeamte,<br />

der die beiden Barrieren zu bedienen hatte,<br />

vergass die westliche zu schliessen, womit<br />

das Unglück herbeigeführt worden ist. Wir<br />

wollen auf den schuldigen Beamten keine<br />

Steine werfen. Schwer genug wird er am Unglück<br />

zu tragen haben. Mit aller Schärfe aber<br />

erheben wir Anklage gegen das System und<br />

deren verantwortlichen Leiter. Verschiedene<br />

Vorgänge und Unglücksfälle der letzten Zeit<br />

lassen im Volke draussen den Eindruck er--<br />

stehen, als wenn der Wille der Lejtung sich<br />

nicht mehr bis zum letzten Manne durchzusetzen<br />

vermöchte und ein im Eisenbahnstaat<br />

grossgezogener «Staat» in gewissen Kreisene<br />

eine largere Auffassung des Dienstes bedingt<br />

hätte.<br />

Bei aller Anerkennung jeglicher weiblichen<br />

Arbeit möchten wir in diesem Zusammenhange<br />

doch erneut betonen, dass Barrierenwärterinnen,<br />

die von ihren mütterlichen Sor-*<br />

gen und mütterlichen Pflichten nur allzu leicht<br />

in ihrem Dienste abgelenkt "werden können,<br />

nicht an Barrieren wichtiger Durchgangsstrassen<br />

gehören. Zudem sollten sie, wenn<br />

man ihren häuslichen Pflichten entgegenkommen<br />

und sie ungeachtet des Verkehrs einfach<br />

für eine bestimmte Zeitspanne beurlauben<br />

will, durch gut eingeschossene Stellvertreter<br />

oder Stellvertreterinnen ersetzt werden. Es<br />

hat keinen Wert, Barrierenwärter oder -Wärterinnen<br />

an eine Barriere während weniger<br />

verkehrsreichen Stunden hinzustellen und sie<br />

in Zeiten, da internationale Züge verkehren<br />

und Vorsicht doppelt am Platze wäre, nicht<br />

einmal zu ersetzen. (Während der angegebenen<br />

Zeit passieren zwei Schnellzüge die<br />

Station St. Leonard. Zugleich muss hervorgehoben<br />

werden, dass der Stationsdienst<br />

der Bundesbahnen nur gewandten, überaus<br />

dem Manne vorbeischritt und er ihr folgte.<br />

Der blendend erhellte Raum blieb leer- Man<br />

hatte sich wohl nach einem Speisezimmer<br />

begeben, das auf der andern Seite des Hauses<br />

lag. Einen Augenblick kam Georg Wimper<br />

der tolle Wunsch an, auch auf jener andern<br />

Hälfte über ein gegenüber liegendes<br />

Fenster zu verfügen, um diese zwei Menschen<br />

von einem Gemach ins andere begleiten<br />

zu können. Aber während er dies noch<br />

dachte, wurden drüben die gestickten Gardinen<br />

zurückgeschoben, eine dienstbar©<br />

Frauensperson, die Georg Wimper ausserordentlich<br />

plump und frech vorkam, griff mit<br />

dicken Armen über die Fensterbrüstung hinaus<br />

und zog zwei knarrende Laden zu. Dasselbe<br />

tat sie im Nebengemach, dasselbe tat<br />

sie wohl auch in den andern Räumen. So<br />

blieben diese beiden Menschen abgeschlossen<br />

gegen die Aussenwelt, und das wundersame<br />

Geschöpf war ganz in der Gewalt des<br />

schweren Mannes.<br />

Georg Wimper konnte selbst nicht recht<br />

begreifen, warum er das Gefühl hatte, als<br />

sei die Frau eine Gefangene. Aber jedenfalls<br />

hatte er dies Gefühl, und ihm war, als müsse<br />

er sie von nun an durch unablässige Aufmerksamkeit<br />

vor Unheil behüten. Vorbei war


zuverlässigen, geistig überlegenen und gedächtnistreuen<br />

Beamten zu überweisen und<br />

dass besonders bei Urlaub oder Stellvertretungen<br />

auf genügenden Ersatz und allseitig<br />

genügende Instruktion zu sehen ist. Sehr<br />

viele Bahnunfälle scheinen sich auf das Moment<br />

zurückführen zu lassen, dass stellvertretende<br />

Beamte zu wenig einlässlich in<br />

ihren Funktionendienst und Pflichtenkreis<br />

eingeführt wurden.<br />

Sei dem wie ihm wolle. Die verantwortungsvollen<br />

Leiter des Systems dürfen diese<br />

Bahnunfälle (es handelt sich nämlich beim<br />

Unglück von St. Leonard nicht um ein Autounglück,<br />

wie es von vielen <strong>Zeitung</strong>en bezeichnet<br />

wurde) nicht mehr weiter anhäufen<br />

lassen, ansonst unsere Prophezeiung<br />

recht bekäme, dass früher oder später bei<br />

einem solchen Zusammenstoss auch einmal<br />

der Zug entgleisen und noch mehr Todesopfer<br />

erheischen könnte. Vielleicht käme dann ähnlich<br />

wie beim Rickenunglück nach einem fünfjährigen<br />

Prozesse ein anderer Staatsanwalt<br />

zum zweiten Male in die Lage festzustellen,<br />

dass « eine kaum zu übertreffende Nachlässigkeit<br />

und Fahrlässigkeit vorliege und dass der<br />

elementaren Pflicht, die Durchführung der<br />

Schutz- und Sicherungsmassnahmen durch<br />

eine verantwortliche Stelle überwachen zu<br />

lassen, nicht im geringsten Genüge getan<br />

worden sei.»<br />

Wir stehen heute im Zeichen der Schweizerwoche.<br />

Der Ruf «Ehret schweizerische<br />

Arbeit» klingt an unser Ohr. Wir wenden<br />

uns an die verantwortlichen Leiter der Bundesbahnen<br />

mit dem Rufe: «Ehret schweizerisches<br />

Leben. Bedroht es nicht durch eine<br />

nicht zu verantwortende Sparpolitik, sondern<br />

sorgt durch Beseitigung dieser gefährlichen<br />

Niveau-Uebergänge für Beschäftigung schweizerischer<br />

Arbeitskraft, überlastet Euer Personal<br />

nicht durch zu komplizierte Arbeiten<br />

und schafft dem Tüchtigen freie Bahn, indem<br />

Ihr für den Stations- und Fahrdienst nur die<br />

zuverlässigsten und bestqualifiziertesten<br />

Kräfte verwendet.»<br />

Wie lange noch? Wiederum erheben wir<br />

mit aller Eindringlichkeit diese Frage, weil<br />

zum Schütze menschlichen Lebens und im Interesse<br />

unserer Bundesbahnen selbst diese aus<br />

einer gewissen Lethargie herauskommen und<br />

zur Sicherheit des Publikums, ganz besonders<br />

des automobilfahrenden Publikums, in der<br />

Vorkehrung von Schutzmassnahmen mit dem<br />

steigenden Verkehr Schritt halten müssen.<br />

Wir glauben annehmen zu dürfen, dass weder<br />

Kreisdirektion, noch Generaldirektion, noch<br />

das Eisenbahndepartement die Verantwortung<br />

für solch skandalöse Unglücksfälle länger auf<br />

sich nehmen wollen.<br />

•<br />

Situationsplan zur Katastrophe von St. Leonbard:<br />

a) Fahrnchtung des Autos, b) Fahrrichtung des<br />

Zuges, c) Stelle des Zusammenpralls, d) Haus der<br />

Familie Melly.<br />

Sicherung der Niveauübergänge<br />

Am 7. Mai <strong>1929</strong> hat der Bundesrat eine neue<br />

Verordnung betreffend den Abschluss und die<br />

sein Interesse für alle andern Hausbewohner;<br />

wie graue Schatten sah er sie noch in<br />

ihren grauen Stuben herumhuschen als Vertreter<br />

eines dumpfen, kraftlosen Hindämmerns.<br />

Glühendes Leben, erkämpftes, bedrohtes,<br />

von Blut durchpulstes Leben spielte<br />

sich nur dort ab, wo er in ganz verschwindenden<br />

Augenblicken das Glück hatte, die<br />

schöne Fremde, die von fernen Himmelsstrichen<br />

stammen musste, zu sehen. Allabendlich<br />

erstrahlten diese Räume in blendendem<br />

Licht, aber nur für eine halbe Stunde, bis sie<br />

durch die tückischen Laden vermauert wurden,<br />

die sich immer erst sehr spät am Vormittag<br />

wieder öffneten. Unendlich selten<br />

waren die Momente, wo es ihm bei Tage<br />

gelang, die Schöne zu sehen, wenn sie langsam,<br />

wie unlustig und doch stolz aufgerichtet,<br />

durch die zwei Zimmer schritt, niemals<br />

beschäftigt, ausser etwa mit Lektüre, so dass<br />

es Georg beklemmend aufs Herz fiel, sie<br />

müsse vor grauenhafter Langweile sterben.<br />

Denn offenbar empfing sie keine Besuche,<br />

keine Briefe, und machte keine Ausgänge;<br />

immer mehr bestärkte sich Georgs Meinung,<br />

dass sie eine aus Eifersucht gefangen gehaltene<br />

Geliebte sei. Und wenn er dann die<br />

Signalisierung der Niveaukreuzungen der<br />

Eisenbahnen mit öffentlichen Strassen und<br />

Wegen herausgegeben, deren Bestimmungen<br />

den neuzeitlichen Verkehrsverhältnissen angepasst<br />

sind.<br />

Als Bahnabschluss im Sinne des Bundesgesetzes<br />

vom 23. Dezember 1872 über Bau und<br />

Betrieb der Eisenbahnen auf dem Gebiete der<br />

schweizerischen Eidgenossenschaft gelten<br />

darnach:<br />

1. Barrieren, die durch Bahnpersonal bedient<br />

oder automatisch durch den Zug<br />

betätigt werden;<br />

2. optische und akustische Signalisierung,<br />

die durch Bahnpersonal oder automatisch<br />

durch den Zug betätigt wird;<br />

3. blosse Kenntlichmachung der unbewachten<br />

Uebergänge, vor deren Ueberschreiten<br />

der Strassenbenützer sich selbst zu<br />

vergewissern hat, dass kein Zug naht,<br />

durch Warnsignale.<br />

Die Bahnverwaltungen sind verpflichtet,<br />

die Durchführung der Signalisierung der Niveaukreuzungen<br />

nach den neuen Vorschriften<br />

innert einer festgesetzten Frist in die Wege<br />

zu leiten.<br />

Schon finden wir bei verschiedenen Niveauübergängen<br />

die nach Ziffer 2 hievor erstellten<br />

automatischen Blinklichtsignalanlagen, so zum<br />

Beispiel beim Staatsstrassenübergang in der<br />

Enge Biberist, im Wilerwald, im Ranflühschachen<br />

und im Mungnauschachen in der E.<br />

B. und beim Staatsstrassenübergang zwischen<br />

Konolfingen und Stalden-Dorf an der BTB.<br />

Diese Anlagen wurden durch die Signum<br />

A.-G. in Wallisellen erstellt. Sie funktionieren<br />

ausnahmslos gut und haben die gewünschte<br />

Erleichterung gebracht.<br />

Nun ist aber zu sagen, dass diese Einrichtungen<br />

von den Passanten oftmals nicht genügend<br />

respektiert werden, indem die Uebergänge<br />

trotz Funktionierens der Blinklichter<br />

noch passiert werden. Das widerspricht sowohl<br />

den Vorschriften der neuen Verordnung<br />

als auch denjenigen des Bahnpolizeigesetzes.<br />

Fehlbare haben deshalb zu gewärtigen, dass<br />

sie wegen Widerhandlung gegen diese Vorschriften<br />

dem Richter verzeigt werden, wobei<br />

namentlich für Fuhrwerke und Motorfahrzeuge<br />

erschwerend ins Gewicht fällt, dass<br />

ihre Handlung als Gefährdung des Eisenbahnbetriebes<br />

taxiert und dementsprechend schwerer<br />

geahndet wird.<br />

Die vorstehenden Zeilen bezwecken, jedermann<br />

auf die bei den Niveaukreuzungen der<br />

Eisenbahnen mit öffentlichen Strassen und<br />

Wegen eintretenden Neuerungen aufmerksam<br />

zu machen mit dem wohlgemeinten Rate,<br />

diese neuen Vorschriften und Signale im eigenen<br />

Interesse zu respektieren. (Eine.)<br />

Es geht vorwärts...<br />

Der Urner Landrat hat die Staatsrechnung<br />

für das Jahr 1928 durchberaten und<br />

genehmigt. Dabei erhielt der Regierungsrat<br />

den Auftrag, beim Bundesrat unverzüglich<br />

vorstellig zu werden, damit die Frage<br />

der Verteilung des Austgleichfonds zum Benzinzoll<br />

endlich einer Lösung entgegengeführt<br />

werde. Der Landrat stellte fest, dass die<br />

bisherigen Erträgnisse aus dem Benzinzoll<br />

als durchaus ungenügend bezeichnet und als<br />

eine Begünstigung der grossen Kantone angesehen<br />

werden müssten. Der gute Zustand<br />

der Strassen könne nur aufrecht erhalten<br />

werden, wenn vermehrte Mittel zur Verfügung<br />

gestellt würden.<br />

Die bessere Einsicht, wenn auch etwas<br />

spät, bricht sich Bahn !<br />

Ein gutes Beispiel.<br />

Bekanntlich hat die Polizeidirektion des<br />

Kantons Luzern eine Bekanntmachung betr.<br />

bessere Be'euchtung der Fuhrwerke und Velos<br />

zur Nachtzeit erlassen und es ist erfreulich,<br />

dass nun im Luzernischen einem leider<br />

noch im ganzen Lande herum verbreiteten<br />

argen und gefährlichen Uebelstand gesteuert<br />

wird.<br />

Schriftstellersfrau trällernd ihrer häuslichen<br />

Beschäftigung nachgehen sah, so kam es<br />

ihm vor, als tanze diese über einem Abgrund.<br />

Georg Wimper merkte, dass er aus<br />

einem — zwar stark interessierten, aber immerhin<br />

noch über sich selbst verfügenden<br />

Zuschauer, zum leidenschaftlichen Mitspieler<br />

geworden war. Der Gedanke an die Bewohnerin<br />

des zweiten Stockwerkes begleitete<br />

ihn jetzt ständig, Hess ihn keine Minute<br />

los; war er in der Stadt, so strebte er so<br />

schnell als möglich nach Hause. Spielte er<br />

im Orchester, so sah er ihr Gesicht vor sich<br />

und litt bei der Vorstellung, dass er sie vielleicht<br />

jetzt sehen könnte, wenn er auf dem<br />

Lauscherposten wäre. Ausserdem hatte er<br />

seine Gewohnheit, immer geradeaus zu blikken,<br />

ganz abgelegt. Seine Augen gingen jetzt,<br />

wo er auch sein mochte, rastlos hin und her<br />

durch das ihn umgebende Gewühl. Er starrte<br />

in jedes Auto, das nahe genug an ihm vorübersauste,<br />

er spähte in jedes Restaurationslokal,<br />

wo die elegante Welt an Marmortischchen<br />

sass. Er suchte so angelegentlich das<br />

wunderschöne Gesicht seiner Nachbarin, dass<br />

er sich davon, wenn er endlich heimkehrte,<br />

zu Tode erschöpft fühlte.<br />

ÄUTOMOBIL-REVUE <strong>1929</strong> —<br />

Aus der luzernischen Gemeinde Münster<br />

werden nun Stimmen laut, die verlangen,<br />

dass auch die Milchfuhrwerke, welche zur<br />

Käserei fahren und dabei oft nicht nur eine<br />

Ortschaft, sondern namhafte Strecken der<br />

Kantonsstrassen begehen, vorschriftsgemäss<br />

mit einem Lichte zu versehen seien.<br />

Diese Anregung ist sehr zu begrüssen,<br />

denn ein Fuhrwerk ohne Licht hat bei einem<br />

Unfall alles Entschädigungsrecht<br />

verwirkt<br />

und sollte eine scharfe Strafe gewärtigen.<br />

Alle Polizeiposten, die sich um eine gute<br />

Strassenordnung mühen, würden nützliche<br />

Arbeit für die Verkehrssicherheit leisten,<br />

wenn sie ohne Licht kursierende Fuhrwerke<br />

und Milchwagen ins Auge fassen und mahnen<br />

würden.<br />

Eine Bekanntmachung in diesem Sinne<br />

müsste in allen Kantonen erlassen und ihr<br />

seitens aller fahrenden Strassenbenützer —<br />

also auch aller Arten von Fuhrwerken —<br />

grösste Nachachtung verschafft werden. So<br />

könnte die Unfallgefahr auf der nächtlichen<br />

Strasse um vieles reduziert werden.<br />

Ob wohl das gute Beispiel von Luzern auch<br />

anderswo Schule machen wird? ... R.<br />

Die Autostrasse durch das<br />

Toggenburg.<br />

(er.) Im Toggenburg hat der Automobilverkehr<br />

in den letzten Jahren ganz gewaltig<br />

zugenommen, obgleich die Strassenverhältnisse<br />

keine besonders verlockenden waren.<br />

Der Kanton St. Gallen hat zwar auch in dieser<br />

Landschaft an Strassenverbesserungen<br />

aller Art getan, was billigerweise von ihm<br />

verlangt werden konnte. Aber die zunehmende<br />

Bedeutung des Strassenzuges Wil-<br />

Wattwil-Wildhaus-Rheintal gebietet, dass<br />

unverzüglich nun auch noch Jenes Teilstück<br />

dem modernen Verkehr angepasst wird, das<br />

ganz besonders zu wünschen übrig lässt. Es<br />

ist das die Strecke Starkenbach bis Alt St.<br />

Johann mit ihren zahlreichen unübersichtlichen<br />

Stellen, den vielen scharfen Kurven<br />

und Gegensteigungen und der zudem viel zu<br />

schmalen Fahrbahn. Die Techniker sind einig<br />

in der Meinung, dass es nicht angeht, die<br />

bestehende Strasse mit einem künstlichen<br />

Belag zu versehen, ohne dieselbe vorher einem<br />

gründlichen Umbau zu unterziehen. Das<br />

neue Trasse folgt teilweise der alten Strasse,<br />

teilweise findet eine Verlegung statt. Durchwegs<br />

werden aber die Kurven gestreckt<br />

oder ganz abgeschnitten und die Gegensteigungen<br />

ausgeglichen. Die Fahrbahn erhält<br />

durchgehend eine Verbreiterung von 5 auf<br />

6,5 Meter. Der Kostenvoranschlag stellt sich<br />

auf 200,000 Franken. Da das Trasse teilweise<br />

vom Berghange- weggerückt wird,<br />

dürfte der Schneebruch — ein sehr wichtiger<br />

Faktor in dieser Gegend — eine Erleichterung<br />

erfahren und die Strasse nunmehr<br />

von den gefürchteten Schneewehen verschont<br />

bleiben.<br />

Durch diesen Umbau wird der Strassenzug<br />

erst zu einer richtigen Automobil-Durchgangsstrasse,<br />

die den Verkehr von den nördlichen<br />

Teilen des Kantons St. Gallen, dem<br />

Thurgau, vom Ricken und von Deutschland<br />

her mit dem St. Galler Oberland und dem<br />

Kanton Graubünden vermittelt und die<br />

Sommer und Winter befahren werden kann.<br />

Denn gerade für den Winterautoverkehr bildete<br />

just dieses zu korrigierende und umzubauende<br />

Strassenstück durch die strategisch<br />

wichtige Talsperre ein unwillkommenes und<br />

auch gefährliches Hindernis, das leider nur<br />

zu oft von unsern Automobilfahrern verkannt<br />

worden ist.<br />

Die Traoeführung der Durchgangs-Autostrasse<br />

Gossau-Wü (man beachte unsern Artikel<br />

in No 90).<br />

N°9S<br />

Die fehlende<br />

Strassenorientierung In Zürich.<br />

Zürich darf heute wohl die Auszeichnung<br />

in Anspruch nehmen, dass es diejenige<br />

Schweizerstadt ist, wo sich der ortsunkundige<br />

Automobilist mangels einer genügenden<br />

Orientierung am schlechtesten zurechtfindet.<br />

Kleinere Städte wie Lenzburg, Rapperswil,<br />

Chur — um nur diese zu nennen — sind in<br />

dieser Hinsicht bedeutend weiter vorgeschritten<br />

und haben schon längst für eine<br />

grosszügige ausreichende Orientierung an<br />

den wichtigsten Strassenkreuzungen gesorgt.<br />

Nicht so in Zürich. Wohl prangen am Paradeplatz<br />

zwei prächtige Wegweisertafeln und<br />

vielleicht noch an weiteren zwei Kreuzungsstellen,<br />

damit ist's aber Schluss! Wer nach<br />

Luzern, den Gotthard, nach Wädenswil oder<br />

Winterthur fahren will, muss sich an allen<br />

Ecken zurechtfragen, bis er endlich wirklich<br />

die richtige Strasse erwischt hat, und sehr<br />

zahlreich sind die fremden Fahrer, die nach<br />

labyrinthähnlichem Herumtasten endlich<br />

glücklich wieder auf dem Paradeplatz landen,<br />

den sie zehn Minuten zuvor verlassen haben.<br />

Und doch liegen die Verhältnisse für die<br />

Durchführung einer ausreichenden Orientierung<br />

ziemlich einfach, indem die Verkehrskommission<br />

der Sektion Zürich des A. C. S.<br />

dieses Frühjahr, unter Mitarbeit von Vertretern<br />

des Bauwesens I und der städtischen<br />

Polizeibehörden ein definitives Projekt ausgearbeitet<br />

hat über die in Betracht kommenden<br />

Ein- und Ausfahrtsstrassen, unter genauer<br />

Angabe derjenigen Kreuzungsstellen<br />

und Plätze, wo Orientierungstafeln anzubringen<br />

wären. Selbst die Inschriften dieser Tafeln<br />

wurden genau festgelegt und diejenigen<br />

Tafeln festgehalten, die nachts zu beleuchten<br />

wären (wichtige Kreuzungstellen).<br />

Die Eingabe ging dann mit einem genauen<br />

Verzeichnis und einer Karte mit den eingezeichneten<br />

Ausfallstrassen und Tafelstandplätzen<br />

an das Bauwesen I, wurde dann von<br />

hier dem Polizeiwesen zur Ausführung übergeben<br />

und hier erlebt nun die Vorlage einen<br />

wohltätigen Winterschlaf.<br />

Es ist ein Hohn, dass eine Stadt von der<br />

Grosse Zürichs, die alljährlich Tausende von<br />

ausserkantonalen und ausländischen Autotouristen<br />

beherbergt, es bei dieser Sachlage<br />

bewenden lässt. Denn finanzielle Gründe<br />

können bei der Finanzlage Zürichs nicht<br />

massgebend sein. Es wäre wohl eine bedeutend<br />

nutzbringendere Tätigkeit, wenn die<br />

Polizeiorgane, anstatt in krankhafter Weise<br />

alle acht oder 14 Tage neue Einbahnstrassen<br />

zu bezeichnen, wo gar keine Notwendigkeit<br />

dazu vorhanden ist, einmal bei solch grosszügigeren<br />

und dringenderen Projekten Hand<br />

anlegen und so einen seit langem bestehenden<br />

Missstand beseitigen würden. Die wiederholten<br />

Demarchen der Sektion Zürich des A. C.<br />

S. waren bis heute leider ohne positiven E'<br />

folg, so dass nun wohl der Moment gekommen<br />

ist, wo es gilt, die weite Oeffentlichkeit<br />

auf diese unhaltbaren Zustände in der Stadt<br />

Zürich aufmerksam zu machen. s.<br />

SPORTLICHES<br />

Leon Duray, der bekannte amerikanische Rennfahrer,<br />

hat sich dieser Tage nach einem längeren<br />

Europa-Aufenthalt wieder nach Amerika eingeschifft,<br />

bekanntlich bestritt Duray verschiedene<br />

europäische Rennen, unter anderen den Grossen<br />

Preis von Monza. Der Amerikaner hat vor seiner<br />

Abreise zwei seiner Packard-Cable-Wagen mit Vorderradantrieb<br />

gegen vier Bugatti 2300 ccm eingetauscht.<br />

Ungarischer Circuit. Die vom ungarischen<br />

Automobilclub auf der Strecke Jat-Nijerges-<br />

Nyfaln (34 km) organisierte Schne'ligkeitsfahrt<br />

hat folgende Resultate ergeben: Toi<br />

renwagen: 1. Lyka (Bugatti), mit 132,150<br />

Stundenkilometern; Sportwagen: 1. Wolfner<br />

(Steyr) mit 168,540 Stundenkilometern;<br />

Rennwagen: 1. Hdtees (Bugatti) mit 182,840<br />

Stundenkilometern.<br />

j<br />

Meeting von Barcelona. Für die Konkurrenten<br />

der Sternfahrt sind ein Komfort-Wettbewerb<br />

und ein Bergrennen organisiert worden.<br />

Den Komfort-Wettbewerb gewannen<br />

ex aequo: Picter Bon Czn (Fiat), Sze"nasy<br />

(Daimler-Benz) und Wiethand (Austro-Daimler).<br />

Im Bergrennen klassierten sich die Marken<br />

wie folgt:<br />

1. Mercedes, mit 1* 24" 4/10; 2. Austro-Daimler,<br />

mit 1' 38"; 3. Ballot, mit 1' 39"; 4. Bugatti mit<br />

1' 48"; 5. Daimler-Benz, mit 1' 55"; 6. Fiat, mit 2';<br />

7 Praga, mit 2' 2"; 8. Daimler-Benz, mit 2' 9";<br />

9. Steyer, mit 2' 8"; 10. Fiat, mit 2' 55".<br />

ZleHahrt nach San Remo. San Remo ladet<br />

zur Beteiligung an der II. Internationalen<br />

Zielfahrt ein, deren Teilnehmer sich am 9.<br />

und 10. November in der Zielkontrolle eintragen<br />

müssen. Die erlaubten Startorte, die<br />

auf der der Ausschreibung beiliegenden Karte<br />

verzeichnet sind, liegen innerhalb von fünf<br />

Zonen, deren äusserste (I.) durch eine Linie,<br />

die über die Städte Oslo, Stockholm, Moskau.


W' O« —<br />

Konstantinopel, Alexandria, Tripolis, Tanger,<br />

Lissabon, Glasgow führt, begrenzt wird. Je<br />

nachdem der Start innerhalb dieser oder<br />

jener Zone erfolgt, ist die Startzeit zu wählen,<br />

da für jede Zone die Wege und die<br />

Durchschnittsgeschwindigkeiten (zwischen 25<br />

und 45 km) vorgeschrieben sind. Gemessen<br />

wird der tatsächlich zurückgelegte Weg<br />

auf Grund der auf der Karte verzeichneten<br />

Kilometerzahl. Der Erstankommende der entferntesten<br />

Zone erhält den Pokal der Stadt<br />

San Remo, ausserdem werden noch andere<br />

Sonderpreise gegeben, u. a. ein Pokal für die<br />

Dame, di« die meisten Kilometer zurückgelegt<br />

hat. Alle Teilnehmer erhalten eine goldene<br />

Medaille und ein Diplom, und dem ausländischen<br />

Automobilclub, von dem mindestens<br />

sechs Wagen am Ziel angelangt sind,<br />

wird ein kunstvolles Schild übergeben.<br />

Um den Sportkalender 1930.<br />

In der Sportpresse ist in den letzten Tagen<br />

an den Daten der nächstjährigen Automobilsaison<br />

scharfe Kritik geübt worden. Auch die<br />

« Automobil-Revue» hat in Nummer 88 unter<br />

dem Titel « Brauchen wir eine schweizerische<br />

Alpenfahrt» einen Mitarbeiter zu Worte kommen<br />

lassen, der die Festlegung der Daten als<br />

recht unglücklich bezeichnete und seine Ausführungen<br />

mit Gründen belegte, denen man<br />

sich nicht verschliessen kann. Wenn aber behauptet<br />

wird, der schweizerische Vertreter an<br />

den Sitzungen der Internationalen Sportkommission<br />

hätte die Interessen unseres Landes<br />

nicht zu vertreten gewusst, sondern eine<br />

Schlappe erlitten, die zur Frage berechtigt, ob<br />

die Schweiz in der Vertretung an der Internationalen<br />

Sportbehörde nicht einen Wechsel<br />

zu erörtern hätte —, so wird mit dieser Behauptung<br />

zweifellos weit über das Ziel hinausgeschossen.<br />

Man darf nicht vergessen, dass<br />

sich nicht nur die Schweiz für ihre Daten einsetzt,<br />

sondern eben auch Jedes andere Land.<br />

Tatsache ist, dass ursprünglich Klausen-Rennen<br />

und Alpenfahrt — die ä propos nächstes<br />

Jahr mit einer oberen Geschwindigkeitslimite<br />

organisiert werden soll! — auf ein und dasselbe<br />

Datum angesetzt waren. Den Anstrengungen<br />

unseres Vertreters gelang es dann,<br />

zwischen Alpenfahrt und Klausenrennen eine<br />

Woche einzuschieben.<br />

Dass das Bernina-Rennen mit der Tourist-<br />

Trophy und dem Ventoux- und Tatra-Bergrennen<br />

zusammenfällt, ist von nicht so eminenter<br />

Bedeutung, wie gemeinhin angenommen<br />

wird. Die Tourist-Trophy fiel ja schon<br />

dieses Jahr mit dem Klausen-Rennen zusammen<br />

und trotzdem war unser Grosser Bergpreis<br />

ein voller Erfolg. Das Tatra-Bergrennen<br />

wird der Bernina so wenig wie das Ventoux-Rennen<br />

grossen Schaden antun können.<br />

Das Ventoux-Rennen fand dieses Jahr unter<br />

sehr misslicher Beteiligung statt. Dies nur<br />

zur Feststellung. Damit soll allerdings eine<br />

gewisse Konkurrenz nicht bestritten werden.<br />

Für die Internationale Sportkommission ist<br />

es schwer, es allen recht zu machen. Wenn<br />

sie dem Klausenrennen ein konkurrenzfreies<br />

Datum eingeräumt hat, so hat sie damit nicht<br />

wenig getan. Das Bernina-Rennen spielt In<br />

den Augen der Internationalen Sportkommission<br />

eben doch noch nicht jene überragende<br />

Rolle, die es zum dominierenden Rennen des<br />

Tages erklärt, Das Bernina-Rennen <strong>1929</strong> war<br />

ohne Zweifel ein ganz grosser und ein ganz<br />

internationaler Erfolg, das wollen wir nicht<br />

bestreiten. Aber es war das erste Bernina-<br />

Rennen. Sportbehörden wollen den guten Ruf<br />

erst bewährt sehen. Das ist, von internationaler<br />

Warte gesehen, sicher begreiflich.<br />

Wir kennen keinen anderen Wunsch, als unseren<br />

Rennen grösstmöglichen Erfolg gesichert<br />

zu wissen. Es lag uns aber daran, die<br />

Situation auch von der anderen Seite zu beleuchten.<br />

Wie oft wird dies, im lobenswerten<br />

Eifer für die eigene Sache, vergessen.<br />

Die Bauten an der Rhetobrücke be! Rüd-<br />

Hngeu schreiten tüchtig vorwärts. Kürzlich<br />

konnte das vorderste Stück der Brücke —<br />

der sogenannte Schnabel — auf das Flaachemerufer<br />

gezogen werden.<br />

Die Brücke soll bald fertigmontiert werden<br />

und man hofft, dass sie in ca. 4 Wochen<br />

dem Verkehr übergeben werden kann. ry.<br />

Genfer Salon 1930.<br />

Der Salon 1930, zu dem die Reglemente<br />

soeben versandt worden sind, wird an Ausdehnung<br />

alle frühern Veranstaltungen übertreffen.<br />

Immerhin muss bemerkt werden,<br />

dass der neue Salonbau noch vom Grossen<br />

Rat des Kantons Genf genehmigt werden<br />

muss. Die Zweiteilung des Salons <strong>1929</strong> verschwindet,<br />

wobei die Aviatik vom Schauplatz<br />

abtritt. Wo werden nun die Flugzeuge<br />

zur Ausstellung kommen ?<br />

Der Salon 1930 wird Personenwagen, Lastwagen<br />

und Zubehörteile zu einem Ganzen<br />

vereinigen. Dass der vorhandene Platz,<br />

selbst bei einer Vergrösserung, den Anforderungen<br />

aller Firmen nicht vollauf genügen<br />

kann, beweist die Tatsache einer (wenn auch<br />

bescheidenen) Reduzierung der Ausstellungsflächen.<br />

In Zukunft wird die Galerie vollständig<br />

den Zubehörfirmen überlassen. Verschiedene<br />

Anbauten provisorischer Natur<br />

haben den Karosseriefirmen zu dienen. Wir<br />

entnehmen dem neuen Reglement folgende<br />

Angaben :<br />

Die VII. Internationale Automobil-, Motorrad-<br />

und Fahrradausstellung in der Schweiz<br />

dauert vom 21. bis zum 30. März 1930. Der<br />

offizielle Titel ist: Internationale Automobilausstellung<br />

in Genf. Sie umfasst folgende<br />

Gruppen :<br />

1. Personenautomobile und Chassis.<br />

2 Lastwagen und alle Motorfahrzeuge, die<br />

Industriezwecken dienen<br />

3. Karosserien für Automobile und Lastfahrzeuge<br />

(nur auf Chassis von ausgestellten<br />

Marken).<br />

4. Maschinen und Motoren für landwirtschaftliche<br />

und industrielle Zwecke, Motorboote,<br />

Motoren.<br />

5. Motorräder und Fahrräder.<br />

6. Bestandteile aller Art für Automobile, Motorräder<br />

und Fahrräder.<br />

7 Räder und Bereifung.<br />

8. Werkzeuge und Maschinen für die Herstellung<br />

und die Reparatur von Automobilen,<br />

Motorrädern und Fahrrädern usw.<br />

9. Ausrüstungen, Sportanzüge, Fachliteratur.<br />

Die Anmeldungen sind spätestens bis 15.<br />

November <strong>1929</strong> an das Sekretariat der Internationalen<br />

Automobilausstellung in Genf,<br />

1, Place du Lac, zu senden.<br />

Die Stände besitzen eine maximale Grosse<br />

von 80 Quadratmetern und eine minimale<br />

von 10 Quadratmetern. Jeder Aussteller hat<br />

ausser den Firmenschildern und den Einfassungen<br />

alles selbst zu besorgen. Als Dekorationen<br />

sind nur Pflanzen zulässig.<br />

Für das Organisationskomitee zeichnet ais<br />

Präsident wiederum Herr Marchand, Genf,<br />

während Herr Bundesrat Schulthess, der<br />

Chef des eidg. Volkswirtschaftsdepartemen-<br />

AUTOMOBIL-REVUE<br />

der,,<br />

tes, dem Ehrenkomitee vorsteht. lt.<br />

Olympia-Schau geschlossen. Die Olympia-<br />

Schau schloss letzten Sonntag ihre Pforten.<br />

Zusammenfassend kann man sagen, dass<br />

auch der englische Salon im grossen und<br />

ganzen und zur Mehrzahl nur erprobte Konstruktionen<br />

gezeigt hat. England macht, wie<br />

die meisten andern automobilbauenden Länder,<br />

wenig Experimente, die nicht zum<br />

vorneherein auf einen grossen Erfolg hoffen<br />

lassen.<br />

Immerhin konnte man auch in London interessante<br />

Ansätze zu seltenen Eigenkonstruktionen<br />

beobachten, Konstruktionen, die<br />

vielleicht in den nächsten Jahren zu allgemeiner<br />

Beobachtung kommen werden. Wir<br />

nennen folgende Spezialkonstruktionen: Verschiedene<br />

Freiläufe zur Erleichterung des<br />

Schaltens, ein automatisch schaltendes Getriebe<br />

(ähnlich dem Soden-Getriebe), ein<br />

Wagen mit Hinterachsbrücke aus Aluminium<br />

mit Rahmen, der unter der Hinterachse<br />

durchgeht, ein wassergekühlter Zweizylinder<br />

mit einander gegenüberliegenden Zylindern<br />

und gegenläufigen Kolben usw.<br />

Das Erprobte dominierte auch in London,<br />

eine Tatsache, die aus dem nüchternen Denken<br />

und der geschäftlichen Einstellung der<br />

Engländer ohne weiteres verständlich ist. lt.<br />

Der 21. tschechische Autosalon begann am<br />

23. Oktober. Da sich die Automobilindustrie<br />

in der Tschechoslowakei in den letzten Jahren<br />

immer rascher entwickelt hat und heute<br />

eine schätzungsweise Jahresproduktion von<br />

18,000 Fahrzeugen auf den Markt bringt, darf<br />

man dem Prager Salon eine hohe Bedeutung<br />

auch für den internationalen Markt beimessen.<br />

Der Motorwagenbestand der Tschechoslowakei<br />

dürfte heute zirka 40,000 betragen. Im<br />

Verlaufe von fünf Jahren hat sich der Bestand<br />

um rund 30,000 vermehrt. Die tschechische<br />

Automobilindustrie deckt den Landesbedarf<br />

nicht vollständig durch ihre eigene<br />

Produktion. Rund 4000 Wagen werden<br />

jährlich eingeführt. Die Ausfuhr tschechischer<br />

Wagen beziffert sich auf ca. 2000<br />

Stück. Amerika steht mit einem Einfuhrkontingent<br />

von ca. 60—70 Prozent an der Spitze<br />

der Importstaaten.<br />

Der Prager Salon ist, vom internationalen<br />

Standpunkt aus gesehen, eine Ausgangszentrale<br />

für den Export von Automobilen nach<br />

den Balkanstaaten, nach Jugoslawien und<br />

nach Ungarn. Die Einfuhr nach der Tschechoslowakei<br />

selber kann aber nicht gerade<br />

als leicht bezeichnet werden, da ein Zoll von<br />

45 Prozent und eine Importsteuer von zwei<br />

Prozent auf jeden Wagen entrichtet werden<br />

muss.<br />

An der tschechischen Autoschau beteiligen<br />

sich 19 amerikanische Wagen. 7 französische,<br />

3 englische, 2 österreichische, 2 belgische<br />

und eine italienische Marke.<br />

lt.<br />

Fahrten nach Holland. Die in Holland einreisenden<br />

fremden Automobilisten haben eine Strassen-<br />

Die grosse Dauerprüfungsfahrt auf schneefreier, 800 km langer Strecke<br />

durch Rheinebene, über Hochschwarzwald und Alpenpässe im Sommer,erbrachte<br />

unter behördlicher und fachmännischer Kontrolleden Beweis von<br />

Überlegenheit und Sicherheit<br />

dieser Edelstahl-Schneekette<br />

Vertangen S/e von mir das interessante Fahrtergebnis<br />

mit Abbildungen und Reproduktion der Kontrollurkunde<br />

Um die bewährte „Hetzkette" in der Schweiz einzuführen, verkaufe<br />

ich sie zunächst im Preise der qualitativ minderwertigen<br />

und billigsten Schneeketten.<br />

BASEL-ZÜRICH-BERN<br />

Wiederverkäufer gesucht<br />

Tschechischer Autosalon.<br />

^«e •»!*«§•••<br />

Eine ha*«<br />

et*** 6<br />

taxe zu entrichten, für deren Berechnung u. a. das<br />

Gewicht des Wagens massgebend ist. Es ist nun<br />

vielfach Uebung geworden, dass, um den Strassentaxenbetrag<br />

möglichst klein zu halten, zu niedrige<br />

Wagengewichte angegeben worden sind. Der Holländische<br />

Automobil-Club macht nun darauf aufmerksam,<br />

dass den Zollbeamten jederzeit das Recht zusteht,<br />

ein Ahwägen des Wagens zu verlangen, was<br />

oft ziemlich viel Zeit in Anspruch nimmt und langes<br />

Warten zur Folge hat Auch den Steuerbeamten<br />

im Lande selbst steht das Recht zu, jederzeit in die<br />

Steuerkarte Einsicht zu nehmen und den Wagen zur<br />

Waage zu führen, wobei dann der Automobilist Gefahr<br />

läuft, ausser der zu wenig bezahlten Gebühr<br />

noch eine Straftaxe bezahlen zn müssen. e.<br />

Taxen auf fremden Automobilen. Im Auftrage<br />

des Völkerbundrates hat das Steuerkomitee<br />

gemeinsam mit dem Vorstand der<br />

Strassenbenützerliga einen Vertragsentwurf<br />

ausgearbeitet, wonach eine Einigung bezüglich<br />

des Wegfallens der Verkehrssteuer auf<br />

Verkehrsautomobilen erzielt und die Vereinfachung<br />

der Kontrollformalitäten zu empfehlen,<br />

beschlossen wurde. Das gemischte Komitee<br />

vertrat die Ansicht, die Beratung des<br />

Abkommenentwurfes fortzusetzen und beauftragte<br />

ein Mitglied, die Besprechungen mit<br />

der Strassenverkehrsliga aufrechtzuerhalten.<br />

An die internationale Konferenz über die Behandlung<br />

der Ausländer wurden mit beratender<br />

Stimme auf Einladung des Völkerbundrates<br />

delegiert: Blau (Schweiz) und<br />

Bordugo (Frankreich). Die Konferenz findet<br />

im November in Paris st *<br />

Erleichterungen in Frankreich. Der schweizerische<br />

Touring-Club teilt mit:<br />

Die französische Zollverwaltuns: beabsichtigt,<br />

im Einverständnis mit der Generaldirektion<br />

der indirekten Steuern, das im Jahre<br />

1925 eingeführte Regime hinsichtlich der von<br />

ausländischen Automobilen zu fordernden<br />

Fahrgebühr abzuändern.<br />

Die französische Zollverwaltung hat durch<br />

Beschluss vom 30. September dieses Jahres<br />

in Erwartung der gesetzgeberischen Verwirklichung<br />

dieser Massnahme die Zollorgane<br />

an der Grenze eingeladen, — nach Erhebung<br />

der schuldigen Zuschlagsgebühr —<br />

gutgläubige Verstösse von ausländischen<br />

Automobilisten, die sich bei ihrer Ausfahrt<br />

aus Frankreich mit abgelaufenen Fahrausweisen<br />

oder Fahrbewilligungen an der Grenze<br />

präsentieren, nicht zu ahnden.<br />

Die schweizerischen Automobilisten weTden<br />

mit grosser Genugtuung erfahren, dass<br />

sie sich künftig bei der Ankunft an der französischen<br />

Grenze nicht mehr der Gefahr<br />

aussetzen, hohe Bussen bezahlen zu müssen,<br />

weil sie Fahrausweise besitzen, deren Gültigkeitsdauer<br />

abgelaufen ist.<br />

Stand der Alpenstrassen.<br />

Touristikbulletin des A.C.S. vom 25. Oktober <strong>1929</strong>.<br />

Strassen.<br />

Der Wettersturz vom 19. und 20 Oktober ist nicht<br />

ohne Einfluss auf die Passierbarkeit der Alpenstrassen<br />

geblieben. Währenddem in der Vorwoche<br />

sozusagen alle Passstrassen sehr gut fahrbar waren,<br />

ist heute früh die Situation folgende:<br />

Schweiz.<br />

Albula: unpassierbar, SO cm hohe Schneeschicht;<br />

bei stabiler Witterung ist eine Oeffnung anfangs<br />

nächster Woche möglich.<br />

Bernina: durch ungepfadete Schneemengen unpassierbar.<br />

Brünig: schneefrei.<br />

Flüela: gegenwärtig wieder fahrbar, Ketten ratsam.<br />

Forclaz: schneefrei.<br />

Furkas unpassierbar.<br />

Grimsel: fahrbar bis zum alten Hospiz.<br />

Grosser St Bernhard: mit Schneeketten bis kurz<br />

unterhalb Hospiz fahrbar.<br />

Julier: durchgehend passierbar, Ketten empfohlen.<br />

Klausen: Strecke Linthal—Hotel «Klausenpasshöhe»<br />

gut fahrbar, ab Balm Ketten empfohlen.<br />

Lenzerheide: schneefrei.<br />

Lukmanier- fahrbar mit Ketten.<br />

Maloja: schneefrei.<br />

Oberalp: Schneeketten, Schnee festgetreten.<br />

Ofen: morgens und abends wegen Frostgefahr Ketten<br />

empfohlen.<br />

Pillon: ohne Ketten fahrbar.<br />

San Bernardino: morgens und abends Frostgefahr,<br />

ohne Ketten fahrbar.<br />

St. Gotthard: unpassierbar, Strasse schneefrei bis<br />

Hospenthal auf der Kordseite und bis Tremolakehren<br />

auf der Südseite.<br />

Simplon: ohne Ketten gut fahrbar.<br />

Splügen: Strasse ausgeschaufelt, Ketten ratsam.<br />

Umbrail: offen.<br />

Wolfgang: dünne Schneeschicht an den Schattenstellen,<br />

ohne Ketten fahrbar.<br />

Italien: Mit Ausnahm« des Stilfserjochs sind<br />

noch alle italienischen Passstrassen fahrbar.<br />

Oesterreich: Alle Passstrassen sind dem Fahrverkehr<br />

offen. Arlberg ist bei dünner Schneeschicht<br />

ohne Ketten fahrbar.<br />

Frankreich: Galibier und Izoard unpassierbar.<br />

Mit Ketten fahrbar sind: Petit Saint-Bernard, Lautaret<br />

und Mont Cenis.<br />

Eine neue dänische Fabrik. Zur Zeit wird<br />

in Dänemark an dem Bau einer neuen<br />

Automobilfabrik gearbeitet, die nach ihrer<br />

Vollendung, welche im kommenden Frühjahr<br />

zu erwarten steht, eine Produktionskapazität<br />

von 30000 Automobilen jährlich aufzuweisen<br />

haben wird. Im Hinblick hierauf erscheint es<br />

schwierig, eine Voraussage über die zukünftige<br />

Entwicklung dieser Industrie zu machen,<br />

welche im Jahre 1927 nicht weniger als<br />

21 506 der insgesamt 29 303 aus den Vereinigten<br />

Staaten entweder als Fertigautomobile<br />

oder in Einzelteilen zum Import gelangten<br />

Personen- und Gebrauchsautomobile, also<br />

73 % der Gesamteinfuhr, wieder hat ausführen<br />

können.<br />

pi.


AUTOMOBTL-REVUE — N» 93<br />

Si* =<br />

AN DER<br />

UNSERE<br />

VERTRETER<br />

BRITISCHEN STERNWARTE VON<br />

KEW-TEDDINGTON<br />

WELCHE DEN FABRIKANTEN DER<br />

GANZEN WELT ZUGÄNGLICH IST<br />

STELLT<br />

•»•ä-S<br />

IN DER SCHWEIZ<br />

EINEM<br />

=+=<br />

-A-<br />

= + =<br />

Eis<br />

Aarau:<br />

Basel:<br />

Bellinzona:<br />

Bern:<br />

Biel:<br />

Burgdorf:<br />

Frauenfeld:<br />

Freiburg:<br />

Geneve:<br />

Interlaken:<br />

La Chaux-de-Fonds:<br />

Lausanne:<br />

Le Locle:<br />

Locarno:<br />

Lugano:<br />

Lüzern:<br />

Neuenburg:<br />

Olfen:<br />

Schaffhausen:<br />

St. Gallen:<br />

Winterihur:<br />

Thun:<br />

Zürich 8:<br />

HERMANN LIENHARDT. elektro-mech. Werkst., Bachstr.4.<br />

ALF. TROXLER, Thannerstrasse 23.<br />

FELICE PATOCCHI, San Paolo.<br />

GUEDEL & CIE., Laupenstrasse 17.<br />

PROBST FRERES, Mittelstrasse 16.<br />

J. WEGMANN-KRAPF, elektro-mechanische Werkstätte.<br />

C. MOSER & CIE., Autogarage (Dienststelle).<br />

G. SPICHER, Auto-Lumiere, Perolles 55.<br />

CHARLES GRODWOHL, Electro-Autos, 21, rue Malatrex.<br />

BOHREN & URFER, elektro-mech. Werkst., Rugenparkstrasse.<br />

GUTTMANN & GACON, rue de la Serre.<br />

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N»93 - <strong>1929</strong> AUTOMOBIL-REVUE<br />

A. C. S.<br />

A.C.S. SEKTION BERN. Die nächste Monatsjrasammenkunft,<br />

die am Montag, den 4. November<br />

<strong>1929</strong>, um 20.15 Uhr im Clublokal stattfindet, verspricht<br />

einen sehr interessanten Abend.<br />

Herr Ernst v. Mühlenen, * Mitglied des Clubs,<br />

wird als Teilnehmer am Europa-Rundflug, anhand<br />

einer Streckenkarte, über seine Flugerlebnisse<br />

plaudern und zahlreiche Lichtbilder zeigen. Der<br />

Titel seiner Plauderei lautet:<br />

Mit Markus und Man! nach dem Sirich rund um<br />

Europa.<br />

Der Vorstand kann seinen Mitgliedern einen<br />

schönen Abend in Aussicht stellen und erwartet<br />

zahlreichen Besuch. Gäste willkommen.<br />

A. C. S. SEKTION EMMENTHAL. Dem Ruf des<br />

Vorstandes zu einem Besuch der Motorwagenfabrik<br />

« Berna » Ölten sind etwas mehr als 30 Mitglieder<br />

gefolgt; der Rundgang durch die Werke unter<br />

Führung von Herrn Direktor Marti hat die Teilnehmer<br />

sehr befriedigt. Speziell beachtet wurden<br />

die modernen, vielseitigen Arbeitsmaschinen, wie<br />

überhaupt das erfolgreiche Bestreben, die Produktion<br />

aufs Rationellste und Modernste auszugestalten.<br />

Gezeigt wurde auch die neue Reparaturwerk-<br />

Btätte, ein imponierendes Muster neuzeitlicher Einrichtung.<br />

Die Besichtigung, welcher sich ein von<br />

der Direktion gespendeter Abendschoppen anschloss,<br />

hat das berechtigte Interesse für die Bernafabrikate<br />

neu gestärkt oder geweckt, wo es nicht schon vorhanden<br />

war.<br />

Die Sektion begab sich hernaeh in den Gasthof<br />

rur Sonne nach Herzvgenbuchsee, um bei einem<br />

durch Jodelvorträge gewürzten Nachtessen, von<br />

Mitglied Imhof aufs beste serviert, noch einige<br />

Stunden der Clubkameradschaft zu widmen.<br />

H.Sch.<br />

A. C. S. SEKTION SOLOTHURN. Zum Abfichluss<br />

ihrer diesjährigen sportlichen Betätigung<br />

veranstaltete die Sektion Solothurn am 20. Oktober<br />

<strong>1929</strong> eine Sternfahrt, welche dank gründlicher Vorbereitung<br />

durch die Sportkommission einen erfreulichen<br />

Verlauf nahm. Trotz ungünstiger Witterung<br />

und schlechten Strassen stellten sich dem Starter<br />

18 Wagen, welche unter Innehaltung einer Durchschnittsgeschwindigkeit<br />

von 37 km auf verschiedenen<br />

Routen das gemeinsame Ziel in Kriegstetten<br />

zu erreichen hatten. Wie schon letztes Jahr wurde<br />

wiederum zu langsam gefahren; nur der Sieger<br />

erreichte genau den vorgeschriebenen Durchschnitt,<br />

während die übrigen starke Abweichungen hatten,<br />

und zwar bis zu 28 km statt 37 km. Dass ein Konkurrent<br />

stecken blieb und ein anderer mit einem<br />

Radfahrer kollidierte, erhöhte, wenigstens für die<br />

andern, den sportlichen Wert der Veranstaltung.<br />

In den geheimen Kontrollen wurden die Teilnehmer<br />

aufgehalten, um noch besondere Aufgaben zu lösen.<br />

Dabei erwies es sich, dass im allgemeinen die Fahrer<br />

im Rechnen bedeutend besser zu Hause waren<br />

als in der Vaterlandskunde. Auch ein Zeichen unserer<br />

vermaterialisierten Zeit!<br />

Nach einem schmackhaften Imbiss im gastlichen<br />

«Sternen» in Kriegstetten schritt die Sportkommission<br />

zur Preisverteilung. Vörgängig der Rangverkündung<br />

gedachte Herr Dr. Haefelin in kurzen<br />

Worten unseres verdienten Zentralpräsidenten Dufouri<br />

der- amnämliehen- Ta?e--d«r Mutter- Erde<br />

überigeben worden war. \\<br />

Der Rangliste entnehmen wir folgende Spitzenresultate<br />

:<br />

Strafpunkte<br />

1. Herr N. Fein, Solothurn 2<br />

2. Frl. Elsbeth Spillmann, Solothurn, 22<br />

3. Herr Emil Obrecht, Grenchen 31<br />

4. Herr A. Niederhäuser, Grenchen 46<br />

5. Herr H. Zurmühle, Solothurn 47<br />

6. Frau Lucie Hirt, Solothurn 47<br />

7. Herr Kropf Jim., Solothurn 49<br />

8. Herr Ed. Chicherio, Solothurn 52<br />

9. Herr Ad. Weber, Solothurn 52<br />

10. Herr Ch. Peternier, Solothurn 52<br />

Die nächsten Anlässe der Sektion werden mehr<br />

gesellschaftlichen Charakter tragen, nämlich ein<br />

Herrenabend im November und die Generalversammlung<br />

mit Ball im Januar 1930. Möge auch<br />

dann der Appell der Sportkommission dankbar<br />

erhört werden.<br />

T. C. S.<br />

AUTOSEKTION AARGAU DES T. C. S. Familienabend.<br />

Die Aargauer Touringclub-Sektion hält<br />

mit ihren Anlässen weises Mass. Und das ist recht<br />

so. Wenn es ^.ber gilt, den jährlich wiederkehrenden<br />

Familienabend zu feiern, dann zeigt sich, dass<br />

sie nicht nur versteht, Feste zu gemessen, sondern<br />

diese auch vortrefflich zu organisieren. So war<br />

denn dem Anlass vom vergangenen Samstag, der<br />

gegen die zweihundert Personen im Lenzburger<br />

Theatersaal vereinigte, ein voller und wohlverdienter<br />

Erfolg beschieden.<br />

Eine kleine (und vorab reizende) Gruppe von<br />

Mitgliedern oder deren Angehörigen hatte sich dem<br />

Sektionspräsidenten, der gleichzeitig auch für die<br />

künstlerische Leitun? des Abends verantwortlich<br />

zeichnete, zur Verfügung gestellt und in kurzen<br />

Wochen wurde mit grossem Eifer geprobt und die<br />

Revue-Garderobe vervollständigt. Da mit dem Fleiss<br />

grosses Geschick und viel Anmut verbunden war,<br />

so konnte uns denn Herr Präsident Lehner (unter<br />

den Revuestars laut Programm als M. Juan Lenaro<br />

bekannt) eine Auslese an Nummern bieten, um die<br />

ihn manche Kleinkunstbühne tatsächlich beneiden<br />

dürfte. Es gebührt ihm deshalb vorab ein volles Lob<br />

ob der glücklichen Wahl seines Ensembles, das sich,<br />

ohne den bekannten Revuedirektor Jushny auf längere<br />

Zeit konkurrenzieren zu wollen, «Blau-weisser<br />

Vogel» nannte. Der Präsident und Rejiseeur<br />

überraschte aber auch durch seine eigene vielseitige<br />

Bühnentätigkeit, hatte er doch neben der Regie<br />

nicht nur die Conference übernommen, die manches<br />

treffliche Bonmot zeitigte, sondern er; brillierte<br />

auch als Lautensänger und Darsteller. Dem Zug<br />

der Zeit gemäss lag das Hauptgewicht des Programms<br />

auf den Tanzattraktionen und natürlich<br />

fehlte auch nicht der wichtigste Bestand einer modernen<br />

Revue, die Girls, ohne deren behende Beinchen<br />

und neckische Augen eine solche gar nicht<br />

mehr denkbar wäre. Und was für Girlsl Gut, dass<br />

sie nicht auf Tournee reisen, sie würden sonst ihre<br />

professionellen Kolleginnen um manches interessante<br />

Engagement bringen. Ebenso reizend und geschickt<br />

und besonders bewundert wegen ihren vortrefflichen<br />

und zum Teil echten , Kostümen waren<br />

die Tanzpuppen, welche in zahlreichen Solotänzen<br />

uns die Kunst der Terpsychore aus allen Herren<br />

Ländern zu Gemüte führten: vom rassigen Tschardas<br />

der ungarischen Steppe bis zum zierlichen<br />

Tanz der Chinesin waren alle Nuancen gebührend<br />

vertreten. Niedliche Zinnsoldaten erfreuten durch<br />

ihre adretten Figuren und wohl mancher militärpflichtige<br />

Zuschauer hätte am liebsten in ihrer<br />

Gesellschaft einen Wiederholungskurs absolviert I<br />

Ebenso applaudiert wurde das jugendliche Tänzerpaar,<br />

das nach der bescheidenen Ankündigung des<br />

Programms eine Charleston-Parodie zum Besten<br />

geben sollte, dabei aber einen etilechten Charlestone<br />

servierte, um dessen Eleganz sich manche<br />

Tanzjünger vor Neid grün und blau ärgern würden.<br />

Sogar die «Wiener Balleteuse» fehlte nicht,<br />

deren elegante Figuren beste Wiener Schule repräsentierten,<br />

trotzdem die Fama wissen wollte, dass<br />

es sich um ein waschechtes « Aar?auerli » handle.<br />

Ein russisches Tanz- und Singspiel, wie es uns «in<br />

Trio bot, würde auch dem Programm des « Blauen<br />

Vogel» alle Ehre machen. Ein pikanter.- Einakter<br />

belehrte vorab die Herrenwelt über die Unberechenbarkeit<br />

der Frauentreue, wobei uns allerdings der<br />

Conferencier die tröstliche Versicherung geben<br />

konnte, dass sich der behandelte Stoff nicht auf<br />

Aargauer Verhältnisse beziehen könne!<br />

Zwischen den einzelnen Darbietungen (von welchen<br />

der Berichterstatter leider die ersten verpasste)<br />

lockte eine rassige Musik zu fröhlichem<br />

Tanz, dem besonders auch nach der Erledigung<br />

des Programms eifrigst gehuldigt wurde. Dank der<br />

Generosität einer Reihe von Mitgliedern konnte<br />

auch eine reichdötierte Tombola eingeflochten werden,<br />

bei welcher wohl nur wenige unbeschenkt ausgegangen<br />

sind.<br />

Kein Wunder, dass bei der Fülle des Gebotenen<br />

bald eine glänzende Feststimmung wogte, die unvermindert<br />

den ganzen Abend anhielt, so dass sich<br />

der sehr stattliche, von der Polizei gut organisierte<br />

Wagenpark nur spät und mählich lichtete. AU<br />

denen, die dem wohlgelungenen Feste ferngebliebeii<br />

ssind, mag der^iaappe Berichfeein Fingerzeig s>ejn,<br />

Jsich—fliesen Genuas kommendes jah'r'iiicjit entgehen<br />

zu lassen. Auf alle Fälle haben wir. jetzt schön<br />

im Kalender pro 1930 ein grosses Kreuz beim voraussichtlichen<br />

Datum für den nächsten Familienabend<br />

eingetragen, damit wir die Gelegenheit ja<br />

nicht verpassen 1 b.<br />

AUTOSEKTION BASEL DES T. C. S. Die Dnterhaltungskommission<br />

hat dieser Tage die Einladungen<br />

zu der am 9. November <strong>1929</strong>, abends 8.30<br />

Uhr stattfindenden<br />

Jahresfeier<br />

versandt. Wie immer bei der Sektion Basel, ist<br />

wieder allerhand los. Der grosse Musiksaal des<br />

Kasinos wird in einen riesigen Ozeandampfer verzaubert.<br />

Ein reichhaltiges Programm, sowie eine<br />

flotte 40 Mann starke Schiffskapelle bieten Gewähr<br />

für einen äusserst gemütlichen Anlass.<br />

In Verbindung, mit der zu erwartenden grossen<br />

Beteiligung steht dieses Jahr deshalb ein speziell<br />

schöner Anlass bevor.<br />

Der beliebte Bummel findet Sonntag den 10. November,<br />

nachmittags 3 Uhr, nach Dornachbrugg in<br />

das Hotel Ochsen statt.<br />

Billette im Vorverkauf a 4 Fr., an der Abendkasse<br />

ä 5 Fr., zuzüglich Billettsteuer. Billette im<br />

Vorverkauf sind bis 9. November, 12 Uhr, im Sekretariat<br />

Steinenvorstadt 1 zu beziehen. Samstag 9.<br />

November, ab 8 Uhr, Parkingplatz im Hofe der<br />

Steinenschule. _____<br />

Radio Bern. (Welle 403.) Donnerstag, den<br />

31. Oktober <strong>1929</strong>, 19.00—19.30 Uhr: «Das<br />

Geheimnis der Automobil-Kompressoren»,<br />

Vortrag von Red. Hugo Labhart, «Automobil-Revue»,<br />

Bern.<br />

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Falzarego 2.117 m<br />

Rolle 1.984 m<br />

Stelvio 2.754 m<br />

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N°9<br />

II. Blatt<br />

BERN, 29. Oktober 1029<br />

Automobil-Revue<br />

N"9S<br />

II. Blatt<br />

BERN, 29. Oktober <strong>1929</strong><br />

Bei der bisher üblichen Anordnung der Pedale<br />

ist der Fahrer gezwungen, beständig<br />

mit dem einen Fuss zwischen dem Bremsond<br />

Gaspedal zu wechseln. In kritischen Situationen<br />

kann der dadurch verursachte Zeitverlust<br />

leicht verhängnisvoll werden. Wenn<br />

zum Uebergehen vom Gaspedal auf das<br />

Bremspedal auch nur eine Drittelsekunde<br />

notwendig ist, so legt bei einer Fahrgeschwindigkeit<br />

von 60 Stundenkilometern der<br />

Wagen während dieser Zeit eben doch schon<br />

eine Strecke von mehr als fünf Metern zurück.<br />

Um diese fünf Meter wird die Stoppstrecke<br />

des Wagens unnötig verlängert, und<br />

gerade diese fünf Meter können genügen,<br />

um den Unfall herbeizuführen. Bei ungünstiger<br />

Anordnung der Pedale, wenn z. B. die<br />

Pedalplatten nicht in einer Linie Hegen,<br />

kann aber der Zeitbedarf zum Uebergehen<br />

vom Gas auf die Bremse eine Drittelsekunde<br />

bedeutend überschreiten. Zudem besteht immer<br />

eine gewisse Gefahr, dass der Fahrer<br />

in der Hast das Bremspedal nicht erwischt,<br />

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zusammen mit dem Gaspedal betätigt.<br />

Das Fahren in starkem Verkehr oder mit<br />

grösseren Geschwindigkeiten erfordert unbedingt<br />

ein reflexmässig rasches, von langen<br />

Ueberlegungen unabhängiges Handeln. Erschwert<br />

wird aber die Erfüllung dieser Bedingung,<br />

noch ganz besonders dadurch, dass<br />

die Reihenfolge der Pedale bei verschiedenen<br />

Wagen verschieden ist. Bei einigen Wagen<br />

befindet sich das Gaspedal in der Mitte,<br />

bei andern rechts von den beiden übrigen<br />

Pedalen. Ein Automobilist, der nur auf eines<br />

dieser beiden Systeme eingeübt ist, läuft<br />

grosse Gefahr, beim Lenken eines Wagens<br />

mit dem andern System in kritischen Fällen<br />

die Pedale zu verwechseln. Ein bedeutender<br />

Prozentsatz aller Unfälle ist auf solche Irrtümer<br />

zurückzuführen.<br />

Der Wunsch, die Gas- und Bremsbetätigung<br />

in einem einzigen Pedal zu vereinigen,<br />

hat deshalb durchaus Berechtigung. Die beistehende<br />

Skizze zeigt eine neue diesbezügliche<br />

Lösung. Das normale Bremspedal trägt<br />

an einem verstellbaren Schaft eine Fussplatte,<br />

die sich um eine ungefähr senkrechte<br />

Achse kippen lässt. Die eine Seite dieser<br />

Platte ist durch ein Kugelgelenk mit einem<br />

Gestänge (S) verbunden, das, wenn es gezogen<br />

wird, die Drosselklappe öffnet. Um Gas<br />

zu geben, braucht deshalb der Fahrer nur<br />

mit seinem rechten Fuss die Pedalplatte mehr<br />

oder weniger stark nach rechts zu kippen.<br />

Bringt er den Fuss wieder senkrecht auf die<br />

Pedalplatte, so wird die Drosselklappe durch<br />

Federn geschlossen. Drückt der. Fahrer das<br />

ganze Pedal nieder, ohne die Platte zu kippen,<br />

so tritt nur Bremsung ein. Die Verbindungsstange<br />

S verschiebt sich dann im<br />

rechten Ende des Hebels H einfach nach<br />

vorn, ohne den Hebel selbst zu bewegen.<br />

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des üblichen, Gaspedals. Durch die<br />

Möglichkeit, unmittelbar vom Gas auf Bremswirkung<br />

überzugehen und umgekehrt, erhält<br />

der Fahrer ein gesteigertes Gefühl desVerwachsenseiris<br />

mit dem Wagen. Die Vorrichtung<br />

hat sich auch an Rennen bewährt, da<br />

es ja gerade hier oft darauf ankommt, fast<br />

im gleichen Moment zu bremsen und Gas zu<br />

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Zwangsläufige Betätigung der Luftklappe.<br />

Bei gewissen Motoren und Vergasern hängt<br />

der Enderfolg der Anlassmassnahmen einzig!<br />

davon ab, ob man die Luftklappe, die ein«<br />

momentane Gasbereicherung ergeben soll,-<br />

richtig betätigt. Die «richtige» Betätigung<br />

erfordert dabei einiges Gefühl, das vielen<br />

Fahrern gänzlich abgeht. Schematische Regeln<br />

sind nur Notbehelfe.<br />

Es wäre deshalb sehr zu begrüssen, wenn<br />

die Automobilfabriken allgemein dazu übergingen,<br />

die Vergaser der Motoren mit automatisch<br />

und zwangsläufig wirkenden Luftklappen<br />

auszurüsten. Einzelne derartige<br />

Vorrichtungen sind schon im Betrieb und bewähren<br />

sich ausgezeichnet. Ein Luftabschlussventil<br />

wird dabei im Moment der Betätigung<br />

des Anlasers durch einen Elektromagneten<br />

federnd auf seinen Sitz gedrückt.<br />

Der Elektromagnet steht nur solange unter<br />

Strom, als man den Anlasserdruckknopf betätigt.<br />

Nachdem der Motor angesprungen!<br />

und der Kontakt im Anlasserdruckknopf wieder<br />

unterbrochen ist, hört auch der Luftabschluss<br />

wieder auf. Die Gefahr, dass der<br />

Motor beim Weiterlaufen infolge Luftmangels<br />

«ersäuft», fällt hier also dahin. Sollte der<br />

Motor auch nach dem Anlaufen noch ein«<br />

teilweise Gemischbereicherung verlangen, so<br />

könnte man diesem Umstand leicht durch<br />

noch nachträgliche, wenn auch entsprechend<br />

schwächere Erregung des Luftventil-Elektromagneten<br />

Rechnung tragen.<br />

In einem bereits bekannten Ausfühnmgs«<br />

beispiel arbeitet aber die Vorrichtung schon<br />

bei blossem Anschluss an den Anlasserstrorakreis<br />

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Frage 7409. Wechselnder Benzinverbrauch, würden<br />

Sie die Freundlichkeit haben, mir folgendes<br />

Kuriosum zu beantworten ? Habe letzten Sonntag<br />

eine Schwarzwaldtour gemacht mit einem 15-PS.-<br />

Wagen, Jahrsang 1927, und hatte bei Abfahrt km<br />

13415 im Tank 30 Liter Brennstoff; bei km 13525<br />

waren Tank. Förderer und Filter absolut leer, womit<br />

bei km 110 der Verbrauch 30 Liter war.<br />

Ferner mass ich bei km 13525 Tank gefüllt 30<br />

Liter, bei km 13600 im Tank noch 25 Liter, womit<br />

bei km 75 der Verbrauch 5 Liter war Den Tank<br />

habe ich mit markiertem Holzstab gemessen. Es<br />

fällt mir erst jetzt auf, dass ich auch früher schon<br />

für ganz kurze Strecken solche Quanten verbraucht<br />

hatte und mir nie erklären konnte, dass ich mich<br />

über den Inhalt des Tanks so getäuscht hatte Leitungen<br />

und überhaupt alles habe ich auf Verlust<br />

geprüft, aber nichts feststellen können.<br />

Die erste Etappe ging von Basel nach Albbruck.<br />

Tiefenstein, St Blasien, Schluchsee, 5 Stunden Aufenthalt<br />

in St. Blasien. Belastung: vier Erwachsene<br />

und zwei Kinder von sechs Jahren. Zweite Etappe:<br />

St. Blasien. Totmoos. Wehratal, Schopfheim, Basel.<br />

Der Motor funktioniere tadellos und hatte jedenfalls<br />

nicht zu grosse Einstellung der Hauptdüse,<br />

was ich ja am Ziehen bemerkt hätte. Die Sache<br />

ist wirklich unbegreiflich. Ich mache seit Sonntag<br />

täglich Benzinkontrolle und stelle jetzt einen normalen<br />

Verbrauch von 16 Liter fest. R. in B.<br />

Antwort: Es ist natürlich ohne weiteres<br />

möglich, mit einem 15-Steuer-PS.-Wagen pro 100 km<br />

30 Liter Brennstoff zu verbrauchen, beispielsweise<br />

wenn häufig in den kleinen Gängen, an starken<br />

Steigungen, mit nicht voll ausgenützter Vorzündung,<br />

bei starkem Gegenwind oder vielleicht gar<br />

teilweise geschlossener Luftklappe («Choke») gefahren<br />

wird. Sehr schwierig dürfte es aber sein, mit<br />

demselben Wagen nur 5 Liter zu konsumieren. Es<br />

scheint uns deshalb höchst unwahrscheinlich, dass<br />

diese Verbrauchsziffern stimmen. Wir nehmen eher<br />

an, dass jeweils bei der Messung des Reservoirinhalts<br />

Fehler unterlauffn, die ja tatsächlich nur<br />

allzu leicht unterlaufen können.<br />

Steht beispielsweise der Wagen am Rand einer<br />

stark gewölbten Strasse so rinnt der Reservoirinhalt<br />

unter Umständen so sfark nach einer Seite hin,<br />

dass eine Falschmessung von 10 bis 20 Liter eintreten<br />

kann Wir können es uns vorläufig nicht<br />

anders erklären, als dass das der Grund war. weshalb<br />

ihr Wagen plötzlich nur 5 Liter pro 100 km<br />

hätte verbraucht haben sollen. Umgekehrt wurde<br />

vielleicht auch das Messresultat nach der ersten<br />

Etappe durch ein Schiefstenen des Wagens gefälscht.<br />

teuren im allgemeinen auch bevorzugt. Das besagt auf telephonierte ihm der Vertreter der Firma, er<br />

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Sektion lud am 20. Oktober die Insassen des Blindenasyls<br />

Solenberg zu einer Ausfahrt ein. Im<br />

Schänzli offerierte die Sektion den Geladenen einen<br />

Tee.<br />

AUTOSEKTION ST. GALLEN-APPENZELL DES<br />

T. C. S., Gruppe Hinterland. An die verehrten<br />

Herren Automobilisten des appenzellischen Hinterlandes<br />

ergeht die freundliche Aufforderung<br />

(siehe persönliche Einladungen), zum Beitritt in<br />

die neue T. C. S.-Gruppe: Appenzeller Hinterland.<br />

Zu diesem Zwecke findet am Samstag, den<br />

2. November <strong>1929</strong>, abends 8 Uhr, im «Löwen»,<br />

Säge, Herisau, eine<br />

Gründungsversammlung<br />

statt.<br />

Wir erwarten gerne alle T. C. S-Mitglieder und<br />

solche, die es werden wollen. Um so mehr als uns<br />

Herr Bezirksgerichtspräsident Lutz, Advokat, Flawil,<br />

Präsident der Sektion St. Gallen-Appenzell, und<br />

sein Sekretär, Herr Firz, mit einigen weitern<br />

Sportkameraden ihre Teilnahme an der geplanten<br />

Versammlung zugesagt haben.<br />

Herr Präsident Lutz «rird in einem Referat kurz<br />

die Rechte und Pflichten der T.C.S.-Mitglieder und<br />

insbesondere die Vorzüge einer gut organisierten<br />

Gruppe vor Augen führen.<br />

Mehr denn je ist es heute notwendig, dass sich<br />

die Automobilisten zusammenschliessen, gemeinsam<br />

Ziele und Interessen verfolgen. Es sollte sich deshalb<br />

jedes T.C.S.-Mitglied zur Pflicht machen, sich<br />

in dieser Gruppe «Hinterland» einschreiben zu lassen.<br />

Die Interessen, die sie verfolgt, sind die ihrigen.<br />

So erwarten wir unfehlbar einen geschlossenen<br />

Aufmarsch am Samstag, den 2. November,<br />

abends 8 Uhr, im «Löwen», Säge, Herisau.<br />

Allen ein. herzliches Willkomm I<br />

Das provisorische Komitee.<br />

S. •>- X. C.<br />

SCHWEIZERISCHER DAMEN • AUTOMOBIL-<br />

CLUB, SEKTION BERN. Zusammenkunft Freitag,<br />

den 1. NovembeT lf>29 im Clublokal, Cafe du Theatre,<br />

Bern, Hotelgasse 10, II. Stock.<br />

Die Sektion konnte folgende zwei neue Mitglieder<br />

aufnehme!}: Frl. Rosa Keimer, Oerlikon; Frl. Antoinette<br />

Gerster, Bern.<br />

>&U9E den V^»i»<br />

Autogewerbe-Schutzverband. Am 27. Oktober<br />

hielt der Autogewerbe-Schützverband der Schweiz<br />

unter dem Vorsitz von P. Widmer, Basel, im Restaurant<br />

Bürgerhaus in Bern seine 3. Generalversammlung<br />

ab. An der von über 150 Mitgliedern<br />

besuchten Versammlung waren 8 Sektionen vertreten<br />

Ḣaupttraktandum war die Wahl eines neuen<br />

Zentralpräsidenten, welcher in der Person von A.<br />

Lierow, in Firma Schmidt & Co., Bern, einstimmig<br />

und mit Akklamation gewählt wurde.<br />

Weiter wurde die neue schweizerische Benzinkommission<br />

gewählt, deren schwere Aufgabe es<br />

sein wird, eine Sanierung des schweizerischen<br />

Benzinhandels herbeizuführen. Zur Lösung der<br />

Frage der beruflichen Ausbildung im Autogewerbe<br />

wurde eine fünfgliedrige Kommission ernannt, die<br />

zur Revision des schweizerischen Gewerberechts<br />

Stellung nehmen und die Interessen des Autogewerbes<br />

zu wahren hat.<br />

Der Tätigkeitsbericht der Pneukommission<br />

wurde unter Verdankung der geleisteten, erfolgreichen<br />

Arbeit entgegengenommen und gutgeheissen<br />

und derselben für die Behandlung der kommenden<br />

Fragen unbeschränkte Vollmacht erteilt.<br />

Kleine<br />

Autoiransportschiff gesunken. Während einem<br />

heftigen Sturm auf den Grossen Seen bei Toronto,<br />

ist ein Automobiltransportschiff untergegangen.<br />

Der Schaden wird auf über eine Million Dollar geschätzt.<br />

Die schlechten Strassen im Aargau. (Eingesandt.)<br />

Im Grossen Rate ist von Herrn Nationalrast<br />

Fricker eine Interpellation eingereicht<br />

worden, in der er die Regierung anfragt,<br />

ob sie bereit sei, die Durchführung des<br />

zweiten Strassenprogrammes zu beschleunigen<br />

und das Programm durch Einbeziehung<br />

der Rheintalstrasse zu erweitern. —<br />

Nicht nur die Automobilisten, sondern auch<br />

weiteste Bevölkerungskreise begrüssen diese<br />

Interpellation. Es ist erfreulich, konstatieren<br />

zu können, dass unsere Volksvertreter-nun<br />

endlich zur Einsicht gekommen sind, .dass in<br />

diesem Schneckentempo nicht mehr weiter<br />

gefahren werden kann. — Nachdem dem<br />

Staat© durch die^ projektierten Aare- und<br />

'Rheinwerke neüe^ Einnahmequellen erschlossen<br />

werden, ist zu erwarten, dass den Begehren<br />

' dieser Landesgegend entsprochen<br />

wird.<br />

Die Reisendenbeförderung au! den Postautokursen<br />

Im Flachland nimmt erfreulicherweise<br />

stetig zu, so dass gar bald die anfänglich<br />

in Betrieb genommenen kleinen; Wagen<br />

den vermehrten Ansprüchen nicht mehr genügen.<br />

So musste auch auf der Strecke<br />

Wildegg-Thalhetm ein neuer mit allen modernen<br />

Neuerungen ausgerüsteter Hplätziger<br />

Martiniwagen in Verkehr genommen werden.<br />

In ähnlicher Weise, durch Verwendung<br />

grösserer Wagen, ist der Postautobetrieb<br />

in letzter Zeit auf folgenden Strecken verbessert<br />

worden: Schöftland-Triengen-Walde;<br />

Brugg-Villigen-Mönthal; Dättwil-Bellikon;<br />

Niederhallwil - Dürrenäsch - Leutwil-Teuffenthal;<br />

Turgi-Baden. In nächster Zeit soll auch<br />

noch Boniswil-Seengen-Fahfwangen hinzukommen,<br />

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Bern, Dienstag 29. Oktober <strong>1929</strong> III. Blatt der „Automobil-Revue" Nr. 93<br />

Im heutigen<br />

99Autler-Feierabend":<br />

Seit«<br />

Ford über Prohibition 13<br />

China 14<br />

Die Bobbics 14<br />

Sterben die Indianer aus ? 14<br />

Die Seite der Frau<br />

Frau oder Fräulein ? 15<br />

France, pays de la gourmandise 1 15<br />

Nieder mit dem langen Kleid ! 15<br />

Wie meine Romane entstehen 15<br />

Die Herrensportmode im Winter 16<br />

Die kleinen Geschichten 16<br />

Humor 17<br />

Die Alpenstrassen 18<br />

Tourensprechsaal 18<br />

Unser Ergänzungsrätsel 18<br />

Der Kranke<br />

Von Gerhard Schake.<br />

Schubrunow, der frühere Postmeister, der<br />

sich von seinen Ersparnissen und den kleinen<br />

und grossen Summen, mit denen man ihn<br />

bestochen, nicht weit von Odessa ein Landhaus<br />

gekauft hatte, lebte nicht in der Ruhe<br />

dahin, die ihm nach den aufreibenden Jahren<br />

des Postdienstes — aufreibend deshalb, weil<br />

man nicht über all den kleinen Betrügereien<br />

ertappt werden durfte — zu gönnen gewesen<br />

wäre. Er war voll Angst, Diebe und Räuber<br />

könnten ihm nachts und heimlich das Wenige<br />

rauben, das er sich selbst zusammengestohlen<br />

hatte. Er war ja nun auch schon fünfzig<br />

Jahre alt geworden, und in diesem Alter pflegen<br />

selbst einfältige Leute nachdenklicher zu<br />

werden, sich mit dem zu beschäftigen, was<br />

sein wird, wenn sie nicht mehr sind. Die<br />

Möglichkeit, eine ausgleichende Gerechtigkeit<br />

körinte auch ihn strafen dafür, dass er Arme<br />

und Reiche, die sich seiner Posthalterei anvertrauten,<br />

geschröpft, bestohlen und betrogen,<br />

dass er den Staat um vielerlei kleine<br />

Beträge geprellt hatte, diese Möglichkeit Hess<br />

ihn naphts nicht zur Ruhe kommen. Sein Garten<br />

war mit einem Zaun aus Stacheldraht<br />

umgebfcn, an Türen unü Fenstern, selbst in<br />

den Kaminen und Schornsteinen liess er tönende<br />

Signalglocken, Sirenen und Alarmapparate<br />

anbringen. Sogar Hunde kaufte er,<br />

bissige, auf den Mann dressierte Bluthunde,<br />

er, Schubrunow, kaufte Hunde, er, der kein<br />

Tier leiden mochte. Und im Garten legte er<br />

Fallen und Selbstschüsse.<br />

Seine Frau betrachtete dieses kindische<br />

Treiben, wie sie es nannte, mit scheelen Augen,<br />

und ihre Mutter, die mit im Hause lebte,<br />

unterstützte sie darin. Sie liess nicht nach, zu<br />

hetzen, dass man es doch jetzt, in diesem<br />

herrlichen Hause, so gut haben könnte, wenn<br />

der Mann, dieser törichte Schubrunow, nicht<br />

ein so sinnloses Betragen zur Schau tragen<br />

würde.<br />

Schubrunow selber spürte nichts von dem,<br />

was um ihn vorging, merkte nicht, wie Frau<br />

und Schwiegermutter gehässiger noch sein<br />

Treiben verfolgten und bekrittelten, ja, er<br />

merkte auch dann noch nichts, als selbst die<br />

Kinder, die schon an die zwanzig Jahre<br />

zählten, sich gegen den Vater auflehnten.<br />

Man hätte ihm vielleicht mit Güte die fixen<br />

Ideen ausreden können, hätte ihn überzeugen<br />

können,,, dass es selbst für die geschicktesten<br />

Diebe unmöglich wäre, bis in sein Schlafzimmer<br />

zu dringen.<br />

Aber keiner hatte ein gütiges oder verstehendes<br />

Wort für den Alten. Man sah ihn im<br />

eigenen Hause schief* an, man belustigte sich<br />

offen über ihn, verspottete ihn, und als das<br />

seine Verbissenheit in die krankhafte Idee<br />

nur steigerte, behandelte man ihn skruppellos<br />

als Schwachsinnigen.<br />

Und eines Tages geschah das: Rusia, die<br />

jüngste Tochter, trat, weil man sich im Garten<br />

nicht mehr auskannte, in eine der Fallen<br />

und brach ein Bein. Da hätte man das Geschrei<br />

und Gezeter der Weiber hören sollen!<br />

Da war kein Schimpfwort zu schlecht für den<br />

Alten. Da weigerte sich selbst die Magd, ihm<br />

das Essen zu bringen. Die Frau schrie und<br />

gebärdete sich, als läge sie in Krämpfen. Die<br />

Schwiegermutter lief ins Dorf und tratschte<br />

das Geschehnis aus. Nun wurde Schubrunow<br />

allgemein für verrückt gehalten.<br />

Auch für Schubrunow mehrten sich die<br />

Qualen. Er hatte nachts seine Gesichter deutlicher<br />

denn je, sah, wie Räuber das Haus<br />

plünderten, seine Frau prügelten und ihn<br />

töteten. Er schrie um Hilfe, dass das ganze<br />

Haus zusammenlief. Jeden Morgen erwachte<br />

er schweissgebadet, war schwach und hilflos<br />

wie ein Kind. Er nahm seine Pistolen mit ins<br />

Bett, um sich im Notfall seiner Haut wehren<br />

zu können und die Hunde mussten vor seiner<br />

Tür schlafen. Trotzdem Hessen die Aengste<br />

nicht nach. Dabei wurde der alte Schubrunow<br />

hinfällig.<br />

Die Schwiegermutter erklärte eines Abends,<br />

diesen Jammer nicht länger mit ansehen zu<br />

können. Am andern Morgen reiste sie nach<br />

Odessa. Schubrunow gewahrte in den Mienen<br />

der Seinen etwas Hämisches, Hinterlistiges<br />

und fürchtete sich noch mehr. Am übernächsten<br />

Morgen kehrte die Schwiegermutter in<br />

Begleitung von drei Männern zurück. Aerzte<br />

sind's, sagte sie, die dich untersuchen sollen.<br />

Schubrunow, selbst überzeugt, schwer krank<br />

zu sein, liess sich willig untersuchen und<br />

wurde erst gewahr, in welche Falle er gegangen,<br />

als ihm die Männer eine Zwangsjacke<br />

überstreiften. Er tobte und brüllte. Es half<br />

ihm nichts. Die Familie stand schweigend um<br />

ihn. Wie erlöst blickten sie ihm noch, als er,<br />

auf einen Karren geladen, davongefahren<br />

wurde. Ins Irrenhaus.<br />

Die Aerzte hatten Schubrunow für unheilbar<br />

erklärt.<br />

Die Familie atmete auf und gedachte, es<br />

sieh gut gehen zu lassen.<br />

In der Nacht, die diesem Tage folgte, überfiel<br />

eine herumstreifende Räuberbande Schubrunows<br />

Haus. Das Gesindel schlug die<br />

Frauen tot, nur Serje, der Sohn, entkam. Man<br />

plünderte den Hof aus und setzte den roten<br />

Hahn auf das Dach. Die Fammen loderten<br />

steil gen Himmel.<br />

Ob Schubrunow, schlaflos vor seinen Zellengittern<br />

stehend, den Feuerschein wohl gesehen<br />

hat ?<br />

Ohne Prohibition keine gründliche<br />

Arbeit, sagt Ford<br />

Der Autokönig über das Prohibitionsprobtem.<br />

«Was mich persönlich betrifft, so werde<br />

ich, wenn die Prohibition in Amerika jemals<br />

aufgehoben werden sollte, den Betrieb meiner<br />

Werke einstellen.»<br />

Dieses Ultimatum richtet Henry Ford in<br />

einem unlängst in der Zeitschrift «Pictorial<br />

Review» veröffentlichten Artikel. Und er<br />

fährt fort:<br />

«Ich würde mich nicht lange um das Problem<br />

sorgen, mehr als 200,000 Leute zu beschäftigen<br />

und zu versuchen, ihnen Löhne<br />

zu bezahlen, die ihnen in den Bars und<br />

Trinkstuben wieder abgenommen werden.<br />

Ich hätte wirklich kein Interesse, Wagen für<br />

eine Generation zu bauen, die sich dem<br />

Trunke ergibt;»<br />

Ohne die Prohibition, so erläutert' der<br />

grosse Industrieführer, dem wir die neuzeitlichen<br />

Produktionsmethoden verdanken, würde<br />

die Industrie wieder jenem Stadium zuneigen,<br />

in dem sie sich zu Anfang dieses<br />

Jahrhunderts befand. Ohne Prohibition würde<br />

ein© kurze Arbeitswoche, ein kurzer Arbeitstag<br />

nicht länger möglich sein. Ohne Prohibition<br />

wäre eine gründliche und wissenschaftliche<br />

Arbeit nicht möglich. Ohne die Prohibition<br />

würde der Arbeiter das Interesse an<br />

seiner Arbeit verlieren, würde aufhören, sich<br />

zu bemühen, sein Arbeitspensum zu bewältigen.<br />

Nach Henry Ford ist der Grund dafür,<br />

dass Amerika heute an der Spitze aller übrigen<br />

Industrieländer steht und dass es sich<br />

eines so grossen Wohlstandes erfreut —die<br />

Prohibition ! Das Ausland, so hebt er hervor<br />

— «braucht Amerika für seinen Markt, weil<br />

Amerika unter der Prohibition zum Geldgeber<br />

der übrigen Welt geworden ist. Die<br />

Länder, in denen noch kein Alkoholverbot<br />

besteht, sind zu verarmt, um aus eigener<br />

Kraft heraus zu gedeihen. Das ist das<br />

Todesurteil der Alkoholindustrie:<br />

sie richtet ihre eigenen Abnehmer, ihre Kunden<br />

zugrunde.»<br />

Für das geringe Quantum Alkohol, das<br />

heute noch in den Vereinigten Staaten konsumiert<br />

wird, tadelt der Automobilfabrikant<br />

die Frauen und Mütter Amerikas. Denn wie<br />

sie die Annahme des Prohibitionsgesetzes erkämpften,<br />

so können sie es auch erreichen,<br />

dass sich die Prohibition nicht nur bis zu 99,<br />

sondern auch bis zu 100 Prozent auswirkt.<br />

«Gerade heute ziert der Snob die erleuchteten<br />

Hallen und Clubs, aber schon ist er zu<br />

der Erkenntnis gelangt, dass es nicht mehr<br />

«smart» sei zu trinken. Gastgeberinnen, die<br />

nicht länger mehr wünschen, dass ihre Häuser<br />

allgemein als Stätten bekannt sind, in denen<br />

die Gesetze verletzt werden, haben viel<br />

dazu beigetragen, es unmodern zu machen,<br />

in Gesellschaften Getränke anzubieten. Ihrem<br />

Beispiel werden jene widerstandsfähigen<br />

Frauen folgen, die ihre modernen Gedanken<br />

aus gewitzten Magazinen schöpfen.<br />

Man wird deshalb kein Hurrahgeschrei anstimmen,<br />

keine öffentlichen Versammlungen<br />

abhalten, an die Moral appellieren oder dergleichen;<br />

alkoholische Getränke werden einfach<br />

von jeder Tafel mit andern Dingen verschwinden,<br />

die uns abträglich sind.<br />

Frauen schufen diese Reform,<br />

sie sind die Hauptalmosenempfänger, und sie<br />

würden die Hauptleidtragenden sein, wenn<br />

je die Prohibition in den Vereinigten Staaten<br />

aufgehoben würde; wenn sie nur das Gesetz<br />

in ihrem eigenen Heim verteidigen, so wollen<br />

wir uns wenig um andere Plätze kümmern,<br />

wo das Gesetz verletzt wird — auch sie<br />

werden automatisch der Reihe nach aufhören<br />

zu bestehen. Ohne die heilsame Wirkung<br />

der Prohibition könnten wir nur mit<br />

zwei oder drei Arbeitstagen in der Fabrik<br />

pro Woche rechnen, und das würde zur Aufhebung<br />

der verkürzten Arbeitszeit und der<br />

Fünftagewoche führen, die unsere Industrie<br />

eingeführt hat.»<br />

Als der Arbeiter zwei- öder dreimal in der<br />

Woche trank, musste die Industrie auf dem<br />

10- oder 12-Stundentag und auf sechs oder<br />

sieben Arbeitstage bestehen. Ist aber der Arbeiter<br />

nüchtern, so kann er seinen Achtstundentag<br />

und seine Fünftagewoche bei dem<br />

gleichen oder sogar noch höheren Lohn haben.<br />

Man verwechsle Benzin nicht mit Alkohol,<br />

das ist die ganze Frage. Trunkenheit vereinbart<br />

sich nicht mit der Industrie und den<br />

Anforderungen, die sie an jeden einzelnen<br />

stellt. Ich könnte keinen Wagen bauen, der<br />

rund 200,000-Meilen läuft, wenn die Arbeiter<br />

betrunken wären, weil ich in diesem Falle<br />

-nicht auf gewissenhafte Arbeit zählen könnte,<br />

und ohne gewissenhafte Arbeiter könnte ich<br />

keine Präzision der Arbeit erzielen, selbst<br />

nicht mit der erforderlichen Maschinerie,<br />

weil heute mehr Arbeiter an der Maschinerie,<br />

die jeden einzelnen Teil des Wagens<br />

herstellt, beteiligt sind, als Arbeiter, die den<br />

Wagen selbst bauen. Um die Maschinerie<br />

den Erfordernissen der Zeit anzupassen und<br />

Sie, wie man zu sagen pflegt, gut laufen zu<br />

lassen, ist es erforderlich, dass der Maschinist<br />

erhöhte Geschicklichkeit beweist. In betrunkenem<br />

Zustand wäre der Arbeiter seinen<br />

Arbeiten nicht gewachsen, weil Trunkenheit<br />

die geistigen Kräfte untergräbt und<br />

zerstört. Sie verursacht das Gegenteil von<br />

Präzision: Ungenauigkeit und Ungeschicklichkeit,<br />

und wenn ein Mann nur mangel-<br />

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Verunglückte Heimkehr<br />

Von Jochen.<br />

Ich bin schon lang nicht mehr zu, Haus ge»<br />

wesen,<br />

Nun sollt' ich wieder einmal gehn.<br />

Hab' kürzlich in der <strong>Zeitung</strong> gelesen,<br />

In Bern, da sei es letzt so schön.<br />

Es gäbe so schöne neue<br />

Und diesem Genüsse<br />

Die mal anzusehen<br />

Autobusse...<br />

Könnt' ich nicht widerstehn.<br />

Da fuhr ich hin und fühlte mich gleich sehr<br />

beklopft —<br />

Ich hatte auf einigen Fortschritt gehopft:<br />

Doch alles — vom Grössten zum' Kleinsten<br />

War noch ganz tüpfelgleich so wie einsten..,<br />

Was kann man da tätigen<br />

An solch' einem Ort ?<br />

Ich riss einen unflätigen<br />

Witz und fuhr gleich wieder fort.<br />

hafte Arbeit verrichtet, verliert er das Interesse,<br />

und das ist schliesslich das grösste<br />

Unglück, das ihm widerfahren kann.<br />

Es ist das<br />

Interesse am Leben<br />

und am Werk, das Arbeit schafft, das ganz©<br />

Völker lebensfähig erhält und die Tat*<br />

kraft und Begeisterung schafft, die notwendig<br />

ist, um Grosses zu vollbringen und neue<br />

Entdeckungen zu machen. Das ist es auch*<br />

weshalb wir in Amerika in der Neuzeit so<br />

grosse Fortschritte gemacht haben. Ein all-*-<br />

gemeines, reges" Interesse ist im Volke er*<br />

wacht. Man interessiert sich für alles, was<br />

des Interesses auf dieser Erde wert ist, anstatt<br />

müssig herumzulungern und sich den<br />

Geist mit Alkohol zu verdummen.»<br />

Henry Ford gibt in dem, erwähnten Artikel<br />

seiner Ueberzeugung Ausdruck, dass die Prohibition<br />

sich bereits zu 99 Prozent in' der<br />

Bevölkerng der Vereinigten Staaten ausgewirkt<br />

habe. «Die Freiheit: des Einzelnen - 1<br />

so schliesst er — ist durch den Verzicht deS<br />

amerikanischen Volkes auf Alkoholgenuss<br />

eine so grosse geworden, dass es . geradezu<br />

kindischen Eigensinn bedeutet, von einer<br />

Rechtsbeugung durch das Alkoholverbot zu<br />

reden. Ich glaube und bekenne mich zur<br />

persönlichen Freiheit, aber auf Grund meiner<br />

langjährigen Erfahrung darf ich wohl sagen,<br />

dass gerade alkoholische Getränke in allererster<br />

Linie die persönliche Freiheit stets<br />

denjenigen geraubt haben, die man gemeinhin<br />

als Trinker bezeichnet.»<br />

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Parterre u. 1. ttage


China.<br />

Ein Mitarbeiter der «B. Z. am Mittag» sandte<br />

seiner <strong>Zeitung</strong> eine Reihe von Notizen chinesischer<br />

Blätter, die besser als alle politischen Berichte<br />

ein charakteristisches Bild des heutigen<br />

China sehen.<br />

Zoologie.<br />

«Die Niederlassung der Fremden in<br />

Schanghai gleicht einem gigantischen Krokodil,<br />

das dem chinesischen Volk das Blut aussaugt,<br />

um ein fröhliches Leben zu führen.»<br />

(«Amtsblatt der Kuomintang», Schanghai.)<br />

252jähriger Chinese.<br />

«Der Dekan der philosophischen Fakultät<br />

an der Minkuo-Universität hat, gemeinsam<br />

mit andern Gelehrten, Herrn Li Tsching-Jun,<br />

der als der älteste Mann Chinas, wenn nicht<br />

als der älteste Mensch überhaupt gilt, nach<br />

Peking eingeladen. Herr Li ist 252 Jahre alt<br />

und wurde im 17. Regierungsjahre des Kaisers<br />

Kangsi in Kaisien (Provinz Setschuan)<br />

geboren. Seit 235 Jahren handelt er mit chinesischen<br />

Medikamenten, und bis vor hundert<br />

Jahren sammelte er noch eigenhändig<br />

die Heilkräuter für sein Geschäft. Herr Li<br />

war vierundzwanzigmal verheiratet; seine<br />

jüngste Frau ist eine rüstige Sechzigerin. Er<br />

hat ein energisches Kinn, zwei grosse Ohren,<br />

gelbes Haar, weisse Haut und einen guten<br />

Appetit. Noch heute liebt er lange Spaziergänge.<br />

In diesem Frühjahr war er Gast des<br />

Generals Jang-Schen von Setschuan, dem<br />

er eine Menge Anekdoten erzählte. Die jüngste<br />

war hundert Jahre alt.»<br />

(«Kuo Wen», Peking.)<br />

Organisation.<br />

«Um den Betrieb der Kiao-Tsi-Eisenbahn<br />

zu verbessern, hat deren Direktor Jen Te-<br />

Tschinjr allen Angestellten den feierlichen<br />

Eid abgenommen, kein Opium zu rauchen.»<br />

(«Tsingtao Times», Tsingtau.)<br />

Allmächtiger General.<br />

«Seit drei Wochen erhielten wir andauernd<br />

Reklamationen unserer Bezieher in<br />

Nanking. U. a. beschwerten sich der Minister<br />

des Aeussern, der Verkehrsminister und<br />

der Generalstabschef der chinesischen Nationalregierung<br />

über das Ausbleiben unseres<br />

Blattes. Unsere Nachforschungen ergaben,<br />

dass sich der Garnisonskommandant von<br />

Nanking vor etwa zwanzig Tagen durch einen<br />

Artikel unseres Blattes beleidigt fühlte<br />

und deshalb dem Postmeister verbot, unsere<br />

<strong>Zeitung</strong> zustellen zu lassen.»<br />

(«Nischi-Nischi», Schanghai.)<br />

Der gute Hund.<br />

«Vom zweiten Stockwerk des .Cafe 1 Darling'<br />

stürzte gestern morgen ein japanischer<br />

Knabe auf die Strasse. Er wäre auf dem<br />

Pflaster zerschmettert, wenn er nicht glücklicherweise<br />

auf den grossen, braunen Hund<br />

des Cafetiers gefallen wäre, der sich vor dem<br />

Haustor sonnte. Das Kind blieb unverletzt.<br />

Aber der Hund stiess einen gellenden Schrei<br />

aus, entfloh und kehrte erst am Abend wieder.<br />

Als Zeichen der Dankbarkeit haben die<br />

Eltern dem Hunde das Gewicht ihres geretteten<br />

Kindes in Rindfleisch geschenkt. Es<br />

sind 32 Pfund, und der Hund war sehr zufrieden.»<br />

(«Shangtung News», Tsingtau.)<br />

Entführungen.<br />

«Zwei amerikanische Missionare im obern<br />

Jängtse-Gebiet wurden von einer Räuberbande<br />

verschleppt. Als Preis der Freilassung<br />

fordern die Briganten, in die chinesische<br />

Armee aufgenommen zu werden.»<br />

Der Detektiv.<br />

«Sechsundvierzig Schüsse in sechzig Sekunden<br />

wurden in dem Revolverkampf verfeuert,<br />

den Detektiv-Sergeant James Moir<br />

der Settlement-Polizei in Schanghai gegen<br />

eine Bande von sieben chinesischen Räubern<br />

ausfocht. Diese hatten einen reichen Chinesen<br />

in ein Haus der französischen Konzession<br />

geschleppt, um von seinen Verwandten<br />

Lösegeld zu erpressen. Moir tötete drei der<br />

Banditen, verwundete zwei schwer und einen<br />

leicht und nahm den siebenten gefangen.<br />

Von den siebenunddreissig Kugeln, die die<br />

Räuber gegen ihn abfeuerten (Moir schoss<br />

neunmal), verwundete ihn nur eine leicht an<br />

der Schulter, da er mit einer Stahlweste<br />

und einem kugelsicheren Schild ausgerüstet<br />

war.» («Schanghai Times», Schanghai.)<br />

Der unentbehrliche Lippenstift<br />

Kürzlich war in Milwaukee ein grosses Schwimmfest.<br />

Um recht viele Zuschauer anzulocken, wurde<br />

jedem Schwimmer eine Nummer auf den Badeanzug<br />

gemalt. Die Gäste sollten den Verlauf selbst verfolgen<br />

können. Es stellte sich aber bald heraus, dass<br />

die Farbe nicht wasserfest war. Das Interesse der<br />

Zuschauer drohte zu erlahmen, einzelne verliessen<br />

bereits ihre Plätze. Da meldete sich ein Tippfräulein<br />

bei der Festleitung und stellte ihren Lippenstift<br />

zur Verfügung üeberraschte Gesichter. Damit die<br />

Nummer neuerdings auf die Anzüge zu malen ?<br />

Man zweifelte, machte aber doch einen Versuch.<br />

Der iussfeste Lippenstift zeichnete tatsächlich Nummern,<br />

die vom Wasser nicht ausgelöscht wurden.<br />

Und so wurde er der Retter der ganzen Veranstaltung,<br />

die beinahe — im wahrsten Sinne des Wortes<br />

— ins Wasser gefallen wäre.<br />

Wir entnehmen nachfolgendes Kapitel, dem<br />

im Verlag Williams & Co., Berlin, erschienenen,<br />

prachtvollen Buche von Dr. Wolf Zucker : « London,<br />

Liebe zu einer Stadt».<br />

Die Londoner haben für ihre Polizisten einen<br />

zärtlichen Ausdruck: Bobbies, heissen<br />

sie. Das klingt, wie wenn man auf einen<br />

Gummischwamm drückt. Wenn man loslässt,<br />

nimmt er gleich wieder die alte Form<br />

an. Es klingt nach einem weichen Ball,<br />

nach Bonzos dicken Pfoten, kurz, nach<br />

Studdys Polizistenkarikaturen. Die Bobbies<br />

sehen wirklich so aus, wie man sie im Film<br />

oder in englischen Witzblättern sieht. Dicke<br />

Gesichter, der Sturmriemen des Helms liegt<br />

so hoch am Kinn, dass man iimmer meint,<br />

sie beissen darauf. Bei nassem Wetter haben<br />

sie einen Regenumhang, der lächerlich<br />

kurz ist. Die Guten; da stehen sie an allen<br />

Strassenecken, sauber rasiert, wenn sie<br />

nicht einen gewaltigen Schnurrbart ihr eigen<br />

nennen.<br />

Väter der Strasse.<br />

Pariser Schutzleute — das waren elegante<br />

Kavaliere, die kokett ihren Mantel über der<br />

Schulter tragen und nervös an ihren<br />

Schnurrbärtchen zwirbelten. Londoner<br />

Schutzleute sind solide, Schutzleute aus<br />

Ueberzeugung. Wenn man sie etwas fragt,<br />

dann fassen sie einen freundlich am Arm,<br />

fast begütigend, als sagten sie : «Fürchte<br />

nichts, wir werden dir schon den Weg weisen!»<br />

Für jeden Passanten ihres Reviers fühlen<br />

sie sich verantwortlich: eine junge Dame<br />

geht nachts durch ein einsames Viertel nach<br />

Hause. Plötzlich fällt ihr auf, dass sie seit<br />

einiger Zeit Schritte hinter sich hört. Sie<br />

wendet sich um: es ist der Bobby des Bezirks.<br />

Er folgt ihr in angemessenem Abstand,<br />

passt auf, dass sie sicher nach Hause<br />

kommt. Oder am Tage bringt er einer anderen<br />

Dame strassenweit ein verlorenes Taschentuch<br />

nach.<br />

Es gibt tausend Geschichten von den Polizisten,<br />

jeder Besucher Englands bringt<br />

neue mit. Einmal fragte ich einen Schutzmann<br />

nach einer Strasse, die ich nicht finden<br />

konnte. Er sah mich ernst an, Hess seinen<br />

Blick noch einmal über die ihm anvertraute<br />

Strassenkreuzung gleiten, dann sagte er:<br />

«Das werden Sie allein nicht finden.<br />

Idh werde Sie begleiten.»<br />

Und dann brachte er mich ein Stück, bis wir<br />

einen zweiten Schutzmann trafen. Dem<br />

übergab er mich, damit er mich weiterführen<br />

solle. Wenn man sich bedankt, sagen<br />

sie: «'t is allright.»<br />

Die Schutzleute sind grundsätzlich für alles<br />

da. Sie müssen alles können. In einer<br />

dunklen Strasse rief einmal nachts eine alleinwohnende<br />

ältere Dame den Boby an der<br />

Ecke. Ja, ihre Jalousie sei kaput gegangen,<br />

und nun gehe das Fenster nicht zu. Zunächst<br />

versucht der Polizist die Sache in Ordnung<br />

zu bringen. Es geht nicht. Darauf postiert er<br />

sich vor das Fenster, bleibt dort die ganze<br />

Nacht, damit der älteren Dame nichts passiert.<br />

Dazu hatte sie ihn gerufen. Mehr<br />

wollte sie nicht, sagte sie.<br />

Manchmal haben sie auch seelsorgerische<br />

Pflichten. Von einer Themsebrücke wollte<br />

sich eines Abends ein junges Mädchen ins<br />

Wasser stürzen. Sie will gerade einen Fuss<br />

aufs Ge'änder setzen, da hört sie hinter sich<br />

AUTOMOBIL-REVUU <strong>1929</strong> — No 93<br />

Die Bobbies<br />

eine Männerstimme. Der Boby steht da<br />

freundlich grüssend. Er tut, als habe er nichts<br />

gesehen, und er beginnt die Unterhaltung<br />

mit der traditionellen Formel: «Nice evening,<br />

isn't it?» Und da hilft kein noch so fest gefasster<br />

Selbstmordplan, das Mädchen, muss<br />

antworten: «Oh lovely indeed». Und dann<br />

fragt der Polizist höflich, ob er das Mädchen<br />

nicht nach Hause bringen dürfe. Was<br />

soll sie machen? Sie kann doch nicht sagen,<br />

dass sie von dem freundlichen Anerbieten<br />

leider keinen Gebrauch machen könne, dieweil<br />

sie sich vorher erst einmal das Leben<br />

nehmen müsse. Also gehen die beiden zusammen,<br />

und<br />

der Polizist unterhält das Mädchen von den<br />

schönen Dingen der Welt.<br />

Als sie am Ziel angelangt sind, da hat sie<br />

alle ihre finsteren Pläne vergessen. Sie<br />

fragt den hübschen Bobby, ob er sie nicht<br />

wieder einmal zum Spazierengehen abholen<br />

wolle. Nein, das könne er nicht, leider, er<br />

habe immer Dienst in einem anderen Revier.<br />

Gute Nacht.<br />

Diesen Takt kann kein Höflichkeitsunterricht<br />

in der Kaserne beibrigen. Den hat man<br />

oder man hat ihn nicht. Die Londoner haben<br />

ihn oft. Es ist jene Vorsicht, sich nicht<br />

in die Geheimnisse, den privaten Schmerz<br />

der Mitmenschen eindrängen zu wollen.<br />

Plumpe Menschen nennen das Kälte. Die<br />

Vorschriften für das Benehmen der Polizei<br />

dem Publikum gegenüber sind ausserordentlich<br />

streng. Misshandlungen in der Wachstube<br />

kommen fast nie vor. Und wenn einmal<br />

Zivilpersonen einen Prozess gegen einen<br />

Polizisten anstrengen, so wird dieser sicher<br />

verurteilt. Die Gerichte stehen grundsätzlich<br />

auf dem Standpunkt, dass der Polizist es<br />

schon schlimm getrieben haben muss, wenn<br />

ein Bürger sich über ihn beklagt. Das hängt<br />

nun allerdingt damit zusammen, dass die<br />

bürgerlichen Gerichte sich in einem gewissen<br />

Gegensatz zur Polizei befinden. Es gibt in<br />

England noch eine Art von polizeilicher Geriohtbarkeit.<br />

Alle kleineren Vergehen werden<br />

von den Polizeigerichtshöfen verhandelt, und<br />

so besteht eine gewisse Konkurrenz zwischen<br />

diesen und den ordentlichen Gerichten.<br />

Den Vorteil hat das Publikum, das sich in<br />

der angenehmen Lage des tertius gaudens<br />

befindet.<br />

Es gibt keinen Gegensatz zwischen « Zivil»<br />

und Polizei.<br />

Selbst die Polizeivorschriften atmen noch<br />

einen humanen Witz.In einem Park sah ich<br />

ein Schild mit der Parkordnung. Wie bei<br />

uns war auch da allerlei verboten. Aber zu<br />

den Verboten waren gleich die Geldstrafen<br />

hinzugeschrieben, die ihre Uebertretungen<br />

kosten würden. Das sah etwa so aus: «Du<br />

willst Blumen abreissen, bitte schön, kostet<br />

aber zehn Schillinge. Auf dem Kinderspielplatz<br />

spielst du Fussball, mache man, kostet<br />

zwanzig Schilling.» Gar keine Aufregung<br />

damit. Sicherlich lacht der Polizist, wenn er<br />

solche Beträge einkassiert.<br />

So, und nun werden Soziologen und Nationalökonomen<br />

kommen und mir alles mit<br />

wer weiss für Gründen erklären. Bitte<br />

schön. Es scheint aber, dass hier, bei der<br />

Polizei wie beim Zivil, doch ein anderes<br />

Menschenmaterial vorhanden ist als bei kontinentaleren<br />

Nationen. Warum eigentlich?<br />

Sterben die Indianer wirklich aus?<br />

Die Statistik sagt: Nein !<br />

«Hallo, Mister Johnson? Sie wollten mich<br />

doch neulich etwas über meine Schützlinge<br />

fragen? Nun bin ich zurück, stehe gern zur<br />

Verfügung.» Kaum hatte ich das Telephon,<br />

das ich seit Wochen ungeduldig erwartete,<br />

abgenommen, schreibt Joe Johnson im<br />

«Neuen Wiener-Journal», sass ich auch in<br />

meinem Auto, raste dem Heim des Mannes<br />

entgegen, der zu den schwerst erreichbaren<br />

Menschen Amerikas gehört. Selten, dass er<br />

ein paar Tage des Jahres in Washington ist,<br />

um der Regierung Bericht zu erstatten.<br />

Sonst tummelt sich Albert B. Reagon in<br />

Oklahoma, bei den Cherokesen, den Creek<br />

oder Choktawindianern herum, bleibt Monate<br />

unauffindbar.<br />

Sollte Mister Reagon einmal — er bleibe<br />

seinen Indianern .noch recht lange erhalten<br />

— das Zeitliche segnen, kann man sein Heim<br />

ohne viel Adaptierung zu einem veritablen<br />

Indianermuseum umgestalten. Schon in der<br />

Halle merkt man nachdrücklichst, dass man<br />

das Haus des amerikanischen Indianervaters<br />

betreten hat. Das ist nämüch gar keine Hall.<br />

Es führt zwar ein Läufer schnurgerade zur<br />

Treppe, doch beiderseits desselben stehen<br />

Zelte, echte Rothauszelte, mit Inneneinrichtung<br />

und Kriegstrophäen, direkt aus der<br />

Prärie von Einst mitten hineingesetzt in ein<br />

Haus der Regierungsstadt. Das Haus ist<br />

gross, hat an die fünfzehn Räume. Davon<br />

sind nur fünf nach «weissem» Geschmack<br />

eingerichtet. Das Arbeitszimmer und Schlafgemach<br />

des Herrn, die Küche, das Bad und<br />

ein Empfangsraum. Seine indianische Dienerschaft<br />

kann in echt indianischer Umgebung<br />

hausen.<br />

Aus dem dunkelbraun gebrannten Gesicht<br />

sehen mich zwei himmelblaue Augen fragend<br />

an, der energisch geschnittene Mund fragt<br />

mit eigen sanfter Stimme nach meinem Begehr.<br />

Ein Kontrastmensch steht vor mir. Mir<br />

dämmert das Verständnis, warum gerade<br />

der Mann von der Regierung der U.S.A. auf<br />

diesen schweren Posten berufen wurde. Tatkraft,<br />

Mut, eiserner Wille spricht aus<br />

dem muskelgestählten Körper des Hünen,<br />

Weichheit des Herzens, Menschlichkeit,<br />

Idealismus predigen Augen und Lippen dieses<br />

Indianerapostels. Mister Albert B. Reagon<br />

weilt, lebt den Grossteil seines Daseins<br />

unter den verschiedensten Stämmen der Indianer,<br />

reist von einem Territorium zum anderen,<br />

berichtet, fordert von der Regierung,<br />

was seinen Schützlingen not tut, sorgt für<br />

die Rothäute wie ein Vater. Sie nennen ihn<br />

auch so...<br />

«Damned! Da ist wieder diese verfluchte,<br />

nicht auszumerzende Anschauung, dass die<br />

Indianer aussterben. Nun ja, die Leute auf<br />

der ganzen Welt lesen in den Jugendjahren<br />

den Karl May, den «Letzten Mohikaner».<br />

Daraus die romantische Anschauung, die<br />

sich in den Hirnen aller festgesetzt hat, dass<br />

meine Indianer aussterben. Sie denken nicht<br />

daran, Mister Johnson!» Direkt in Wut hat<br />

sich Reagon gesprochen. Da es mir gelungen,<br />

die durch meine vielleicht etwas ungeschickte<br />

Frage (siehe Titel) aufgewühlten<br />

Wogen in seinem Inneren zu glätten, berichtet<br />

mir der Sachverständige folgende sicher<br />

interessante Daten und Einzelheiten:<br />

Vor zehn Jahren lebten in den U.S.A. im<br />

ganzen 342.000 Indianer. Nach der letzten<br />

Zählung sind es aber schon wieder 360.261.<br />

Das ist eine Zunahme von 4,8%. Seit durch<br />

die grosszügigen Massnahmen der Regierung<br />

— zweifellos Mister Reagons Verdienst<br />

— die Lebensbedingungen der Rothäute<br />

sich bedeutend gebessert haben, leben<br />

einige Stämme zusehends wieder auf.<br />

Da sind zum Beispiel die Navajos, die im<br />

Südwesten ansässig sind. 1869 hatte der<br />

Stamm nur noch knapp 9000 Köpfe. <strong>1929</strong> hat<br />

er, dadurch eine immense Widerstandskraft<br />

beweisend, 39.000 Seelen aufgewiesen. Den<br />

Vogel schiessen die Eherokesen ab. Um diesen<br />

aus der Geschichte Nordamerikas nimmer<br />

auszulöschenden Stamm war die Sorge,<br />

dass er austerbe, bis vor zwanzig Jahren<br />

berechtigt. 1910 hatte er nur noch 7700,<br />

heute gibt es wieder 14.000 waschechte<br />

Eherokesen in Nordkarolina. Die Stämme im<br />

Westen leben unter besonders günstigen<br />

Bedingungen. In und um Oklahoma leben allein<br />

fünf zivilisierte Stämme, deren Seelenzahl<br />

zusammen 120.000 beträgt. Die Ursache<br />

dieser erfreulichen Steuerung des Aussterbens<br />

der Rothäute? Da wird Reagon, der<br />

sonderbare Heilige, ganz eigen bescheiden,<br />

tut, als wenn er gar nichts dazu beigetragen<br />

hätte.<br />

Ganz knapp nur die erhellenden Zahlen:<br />

1880 gab es ein einziges indianisches Krankenhaus.<br />

1900 gab es deren fünf. Seit Mister<br />

Reagons Wirken sind es vierundachtzig geworden.<br />

Heute arbeiten in den «Reservations»<br />

an die 240 Aerzte, acht automobilisierte<br />

Zahnambulatorien reisen umher. 1890<br />

gab die Regierung der U.S.A. insgesamt<br />

300.000 Dollar jährlich für den Schulunterricht<br />

in den Indianersiedlungen aus. Heute<br />

existiert bereits das mustergültige Dartmouth<br />

College, 68-000 Indianerkinder werden<br />

in den verschiedenen Schulen, die den Staat<br />

die Jahressumme von sechs Millionen Dollar<br />

kosten, unterrichtet. Grösste Sorgfalt<br />

wird der medizinischen Ueberwachung, der<br />

Belehrung in gesundheitlicher Beziehung,<br />

der Hygiene in der Lebensweise der Rothäute<br />

zugewandt.<br />

Es ist Albert B. Reagons Verdienst, wenn<br />

man heute sagen kann, dass die einstmals so<br />

gefürchteten, ebenso ob ihrer Tapferkeit<br />

und anderer unzweifelhaft anerkennenswerter<br />

Eigenschaften gerühmten Rothäute, statt<br />

nach «Lederstrumpf» und Karl May auszusterben,<br />

neuerdings aufwärtstreben in ihrer<br />

Entwicklung, wieder besseren Zeiten entgegengehen.<br />

Anekdoten<br />

Honore de Balzac arbeitete bekanntlich<br />

immer des Nachts, bis der Hahn in seinem<br />

Garten zu krähen begann.<br />

In einer Zeit, wo Balzac sehr abgespannt<br />

und zerstreut war, sagte er einmal zu seinem<br />

Diener:<br />

« Bringen Sie den Hahn zum Uhrmacher in<br />

unserer Strasse!»<br />

« Der Meister meint wohl, ich soll das Tier<br />

zum Tierarzt bringen, der hier nebenan<br />

wohnt ? » fragte der Diener.<br />

«Nein,» rief Balzac, «bringen Sie den<br />

Hahn zum Urmacher, damit er ihn untersucht.<br />

— Früher krähte der Hahn immer um<br />

vier Uhr morgens, jetzt kräht er um fünf<br />

Uhr und noch später !»<br />

In der Schule unterhielten sich während der<br />

Pause mehrere Kinder über Geburtstage.<br />

Anatole France — damals sieben Jahre alt —<br />

mischte sich in ihr Gespräch und sagte :<br />

«Ich weiss, wann ich geboren wurde !»<br />

« Wann ? » fragten mehrere Stimmen.<br />

«Drei Uhr fünfuncfdreissig Minuten morgens<br />

!» verkündete stolz der kleine Anatole.<br />

« Das ist schon eine Lüge ! » rief ein Kind,<br />

« denn so früh schläft noch deine Mutter! »<br />

Anatole France erwiderte unbefangen :<br />

« Ja, aber ich weckte sie aus dem Schlaf<br />

und sagte ihr, dass ich geboren werden will!»<br />

Voltaire Hess in Genf sein c Gerettetes<br />

Rom» aufführen. Unter den Zuschauern befand<br />

sich der Präsident Montesquieu. Er schlief<br />

fest ein. Voltaire erhob sich von seinem<br />

Sitz, warf dem Präsidenten seinen Hut an<br />

den Kopf und rief sehr laut : « Bei Gott, er<br />

bildet sich ein, bei einer Gerichtssitzung zu<br />

sein !»<br />

*<br />

Man fragte Gluck, was er am meisten auf<br />

der Welt liebe.<br />

< Drei Dinge, > antwortete er, « das Qeld,<br />

den Wein und den Ruhm.»<br />

« Wie,» rief man erstaunt, «Sie setzen den<br />

Ruhm an letzte Stelle ? Das kann nicht sein.<br />

Sie sind nicht aufrichtig.»<br />

«Durchaus,» erwiderte Gluck, «um das<br />

Geld kaufe ich mir Wein, der Wein beflügelt<br />

meine Phantasie, und meine Phantasie verschafft<br />

mir Ruhm. Sie sehen, ich habe recht. *


N° 93 — <strong>1929</strong> AUTOMOBIL-REVUE 15<br />

HD» DE<br />

DP<br />

Darf eine unverheiratete Frau sich im privaten<br />

und amtlichen Verkehr «ohne weiteres»<br />

Frau nennen? Weiterhin: Hat sie einen Anspruch<br />

darauf, dass auch Behörden ihr diese<br />

Bezeichnung beilegen? Bisweilen, wenn auch<br />

selten, begegnet man auch der Frage, ob<br />

eine verheiratet gewesene — also verwitwete<br />

oder geschiedene — Frau sich wieder<br />

Fräulein nennen darf.<br />

Die Beantwortung dieser Fragen bot, wie<br />

Frau Dr. Maria Hagemeyer in einer deutschen<br />

<strong>Zeitung</strong> schreibt, früher grössere<br />

Schwierigkeiten als heute. Denn die Praxis<br />

der Verwaltungsbehörden, denen die Entscheidung<br />

hierüber zustand, war nicht einheitlich.<br />

Meist wurde der Standpunkt vertreten,<br />

dass die Führung der Bezeichnung Frau<br />

durch eine unverheiratete weibliche Person<br />

der Genehmigung bedürfe und dass dahingehende<br />

Anträge als Anträge auf Namensänderung<br />

aufzufassen und wie diese zu behandeln<br />

seien. Es wurde daher ein langwieriges<br />

Verfahren in Lauf gebracht, das in der<br />

Mehrzahl der Fälle mit einem Misserfolg für<br />

die Antragstellerin endete. Vereinzelt wurde<br />

auch von den Behörden die Ermächtigung<br />

zur Führung der Bezeichnung Frau ohne weitere<br />

Ermittlungen mit der Begründung verweigert,<br />

dass es sich nicht um eine Aenderung<br />

des Namens, sondern um eine Aenderung<br />

der Standesbezeichnung handle, die<br />

auch durch behördlichen Akt nicht bewilligt<br />

werden könne. Diese verworrenen und für<br />

die Frauen ungünstigen Verhältnisse beseitigte<br />

— um ein deutsches Beispiel auszuführen<br />

— ein Erlass des preussischen Ministers<br />

des Innern vom Jahre 1919. Der Minister<br />

brachte in diesem Erlass den nachgeordneten<br />

Behörden seine Ansicht zur Kenntnis,<br />

dass es sich bei Anträgen von unverheirateten<br />

weiblichen Personen, sich Frau nennen<br />

zu dürfen, nicht um Namensänderungs- oder<br />

Titelverleihungsanträge handle, da die Bezeichnung<br />

«Frau» weder ein Teil des Namens<br />

noch ein Standesbezeichnung, noch ein Titel<br />

sei, der verliehen werden könne, und dass<br />

es daher keiner weiblichen unverheirateten<br />

Frau verwehrt werden könne, sich Frau zu<br />

Das Hohelied der Küche.<br />

Zu Lyon in der Ruo Duquesne, abseits der grossen<br />

Verkehrsadern der grossen Stadt, liegt, wie Hermann<br />

Wendel in der Prager Presse in seiner amüsanten<br />

Art zu plaudern weiss, das Restaurant, das<br />

noch heute, nach dem Tod der Inhaberin, den Naxnen<br />

der<br />

_<br />

Mere Filliox<br />

tragt. Dort gibt es:<br />

Milde Suppe;<br />

Junges Huhn in Halbtrauer;<br />

Hechtklö'schen in Krebsbutter;<br />

Artischokenbdden mit getriiffelter Gänseleber;<br />

Mandeleis;<br />

Früchte.<br />

Schon ein entrüsteter Zwischenruf: «Was heisst:<br />

gibt? Das gab es, als du dort speistest!» «Aber<br />

nein, es gibtl Es gibt nie anderes, immer das gleiche<br />

(und immer in gleicher Vollendung), mittags<br />

und abends, Sonntags und Wochentags, bei Sonnenschein<br />

und Regen, Sommers und Winters, ganz unabhängig<br />

davon, ob der Nationale Block oder das<br />

Kartell der Linken am Ruder ist. Da der Speisezettel<br />

nicht wechselt, müssen die Gäste wechßeln,<br />

aber selten bleibt ein Stuhl unbesetzt. Der Ruf der<br />

Mere Filliox spricht sich um den Erdball herum,<br />

und Lyoner, Franzosen, Briten, Spanier, Ostasiaten,<br />

Amerikaner, sie alle kommen und vertiefen sich in<br />

das Menü aere perennius: Suppe, Hühnchen, Hechtklösschen,<br />

Artischokenböden.. Kaum etwas könnte<br />

so die kulinarische Suggestivkraft dieses Restaurants,<br />

nein! dieser Nation offenbaren.<br />

Eine Revue der SchSpfer.<br />

In der Tat, sie marschieren, die Franzosen, an<br />

der Spitze der Esskultur, und mit Recht verkündet<br />

Anatole France, dass, wenn einmal eine weitere<br />

Menschheit den Bratspiess höher stelle als den Degen,<br />

der Ruhm der französischen Küche jede andere<br />

Glorie überstrahlen werde. Welche Galerie von Bestätigungen!<br />

Unzufrieden, nur unter die Unsterblichen<br />

des Pinsels eingereiht zu sein, erfindet Claude<br />

Lorrain den Blätterteig; Vatel, des grossen Conde<br />

Maltre d'Hotel, der sich die Klinge ins Herz rannte,<br />

weil die Fiscnlieferung für ein Festessen ausgeblieben<br />

war, wird im Kleinen Larousse in mehr Zeilen<br />

behandelt als der Marfichal Foch; Jean Jacques<br />

Rousseau erträgt fünfunddreissig lange Jahre die<br />

Gemeinschaft mit der reizlosen und dummen Levasseur,<br />

nur weil sie am Herd sozusagen ihren<br />

Mann steht; Charles Fourier predigt begeistert «la<br />

ge'ne'ralisation de la gourmandise» und macht die<br />

Feinsehmeckerei zu einer Haupttriebkraft seiner erträumten<br />

sozialistischen Gesellschaft; Brillat-Savarin<br />

legt in seiner «Physiologie des Geschmacks» den<br />

lapidaren Satz hin: «Das Geschick der Völker hängt<br />

von der Art ihrer Ernährung ab»; Alexandre Dumas<br />

der Vater krönt ein literarisches Werk von 500<br />

IF ER A\<br />

Frau oder Fräulein?<br />

nennen. Damit ist von einer Verwaltungsbehörde<br />

ausgesprochen worden, dass jede<br />

Frau das Recht hat, auch wenn sie nicht verheiratet<br />

ist oder gewesen ist, ohne Genehmigung<br />

die Bezeichnung Frau zu führen. Im<br />

Hinblick auf diesen Erlass hat das genannte<br />

Ministerium es abgelehnt, Anträge auf Verleihung<br />

der Bezeichnung Frau als Namensänderungsanträge<br />

zu behandeln, vielmehr die<br />

Antragstellerin auf den Ministerialerlass verwiesen.<br />

Dass dieser Erlass einen Fortschritt, vor<br />

allem natürlich für die Frauen,* bedeutet, ist<br />

ohne weiteres klar. Man braucht nur an die<br />

vielen Fälle zu denken, in denen uneheliche<br />

Mütter sich, und ihren Kindern peinliche und<br />

ehrkränkende Nachforschungen — Nachschnüffelei<br />

wäre hier das richtige Wort —<br />

durch ihre lieben Mitmenschen dadurch ersparen<br />

können, dass sie sich Frau nennen.<br />

Auch im Beruf kann sich die Frau vielfach,<br />

besonders wenn ihre Stellung Repräsentation<br />

erfordert, leichter durchsetzen, wenn sie die<br />

Bezeichnung Frau führt. Bei den im öffentlichen<br />

Leben stehenden Frauen, bei den Vorsteherinnen<br />

von Lehranstalten, Krankenhäusern<br />

und dergleichen, hat sich sogar im amtlichen<br />

Verkehr die Gewohnheit herausgebildet,<br />

sie stets Frau zu nennen.<br />

Dennoch besteht ein Anspruch der unverheirateten<br />

Frau darauf, auch von den Behörden<br />

als Frau bezeichnet zu werden, nicht. Mir<br />

sind Fälle bekannt, in denen Frauen erbittert<br />

hierum gekämpft haben, ohne zum Ziel zu<br />

kommen. Und dabei bedürfte es nur einer<br />

Anweisung durch die Behörden, dahingehenden<br />

Wünschen Rechnung zu tragen. Es steht<br />

aber zu erwarten, dass auch ohne dies der<br />

fortschrittliche Geist der Zeit dazu führen<br />

wird, dass dem brechtigten Verlangen einer<br />

unverheirateten Frau, auch von den Behörden<br />

Frau genannt zu werden, stattgegeben<br />

werden wird. Der Fall, dass eine verheiratet<br />

gewesene Frau sich wieder Fräulein zu<br />

nennen wünscht, ist nicht bekannt. Bei der<br />

Gleichartigkeit der Sache muss aber hierfür<br />

dasselbe gelten, so dass auch hier eine behördliche<br />

Genehmigung oder Ermächtigung<br />

nicht erforderlich ist.<br />

Zu bemerken bleibt noch, dass die Führung<br />

der Bezeichnung Frau durch eine unverheiratete<br />

Frau oder der Bezeichnung Fräulein<br />

durch eine verheiratet gewesene Frau natürlich<br />

dann von der Polizeibehörde untersagt<br />

werden kann, wenn sie aus unlauteren Beweggründen<br />

erfolgt, zum Beispiel, wenn in<br />

betrügerischer Absicht der Familienstand<br />

verschleiert werden soll. Denn das öffentliche<br />

Interesse daran, dass Straftaten verhütet<br />

werden sollen, geht allemal dem Privatinteresse,<br />

insbesondere wenn es kein berechtigtes<br />

ist, vor. Vielleicht ergreift eine Leserin<br />

in dieser Frage die Diskussion?<br />

France, pays de la gourmandise!<br />

Bänden mit einem «Dictionnaire Gastronomicrue»,<br />

und der Sohn erfindet den Salat Francillon; Charles<br />

Monselet sammelt Ruhm durch seine gastronomischen<br />

Sonette, darunter die Hymne an das<br />

Schwein:<br />

Car tout est bon en toi, chair graisse,<br />

muscle, tripe!<br />

On t'aime galantine, on t'adore boudin.<br />

Heute bindet sich, wenn er vom Schreibtisch<br />

aufsteht, Victor Margueritte eine Küchenschürze<br />

um; Marcel PreVost schreibt Rezepte, die besser<br />

tsind als seine Romane; Marie Harel, die Erfinderin<br />

des Camembert-Käses, hat jüngst ein Denkmal gesetzt<br />

bekommen, das ehrlicher verdient ist als alle<br />

Monumente aller Generale, und dem Hirn von<br />

Aristlde Briand<br />

entsprang ausser den Vereinigten Staaten von Europa<br />

Zusammensetzung und Zubereitung eines<br />

Hasenpfeffers.<br />

Immer gab es freilich auch unter den Franzosen<br />

mangelhafte Gourmets: Napoleon war ein schandbar<br />

achtloser Esser und trug erst zu spät, auf Sankt<br />

Helena, Reue und Leid um die entgangenen Genüssse;<br />

Victor Hugo schlang hinunter, was er auf<br />

dem Teller hatte, und wenn Jean Jaures je bei Marias,<br />

wo noch zu seinem Bilde an der Wand der<br />

zarte Duft von Nierchen ä la Jules aufsteigt, eines<br />

Homard Laurence teilhaftig wurde, vergass er das<br />

Unvergessliche selbigen Tages. Aber Ausnahmen bestätigen<br />

die Regel, denn sonst empfindet jeder Franzose,<br />

ob Herzog oder Bauer, ob Bourgeois oder Arbeiter,<br />

vor jeder Mahlzeit, dass sie keine hygienische<br />

Notwendigkeit zur Zufuhr von Kalorien, sondern<br />

ein Fest zur Steigerung des Lebensqefühls<br />

ist. Gerade nach den Jahren 1914 bis 1918, die eine<br />

ganze Nation mit der schrecklichen Ratatouille der<br />

Kaserne und des Schützengrabens abspeiste, begann<br />

eine frohe Renaissance der Kochkunst. Gegen<br />

die modernen Barbaren, die die empfindlichen Gaumennerven<br />

vor dem Diner durch Cocktails liederlich<br />

betäuben oder zwischen zwei Gängen durch Nikotin<br />

abstumpfen, erheben sich die Anhänger der<br />

guten alten, klassischen Ueberlieferung: «Membre<br />

de l'academie des Gastronomes» ist ein Ehrentitel,<br />

und zum «Club des Cents» gehören nicht etwa geistlose<br />

Spitzbäuche.<br />

An Neuem hat die Nachkriegszeit die kulinarische<br />

Eroberung der Hauptstadt durch die Provinz<br />

gebracht. Curnonsky und Marcel Rouff durchforschen<br />

in ihrem Serienwerk «La France trastronomicrue»<br />

Landschaft um Landschaft auf die Herrlichkeiten<br />

ihrer Küche hin, die<br />

«Gastronomische Landkarte Frankreichs»<br />

verrat, welche Gegend durch Räucherzunge berühmt<br />

ist und welche die schmackhafteste Matelotte auftischt,<br />

und Paris nimmt täglich an Restaurants zu,<br />

die sich entweder wie das zeitlich erste dieser Art,<br />

die Rötisserie Perigourdine, auf die besonderen Gerichte<br />

eines Strichs beschränken oder die heute<br />

junge Ente wie in der Normandie, morgen Poularde<br />

wie in Lyonnais, übermorgen Schinken wie in<br />

der Bourgogne und am Freitag Bouillabaisse wie in<br />

der Provence ihren Gästen vorsetzen.<br />

Wenn aber nach Maupassant nur die Dummköpfe<br />

keine Feinschmecker sind, so erscheint, wer<br />

einzig und allein Gourmet ist, noch lange nicht als<br />

Philosoph, denn wie bei den meisten Genüssen dieser<br />

unvollkommenen Erde ist auch bei den Tafelfreuden<br />

ein gut Teil Illusion.<br />

Einst bei einem Freunde speisend, lobte jener<br />

Monselet das Menü über die Massen, aber der Gastgeber,<br />

schon lange auf den gastronomischen Ruf<br />

des Lyrikers neidisch, lächelte teuflisch und sagte<br />

behaglich: «Reingefallen! Was dir als Schwalbennestersuppe<br />

ausserordentlich mundet», war aus Nudeln<br />

und dem Püree weisser Böhnchen hergestellt.<br />

Frau Paula von Reznicek sagt den langen<br />

Kleidern den Krieg an. Sie lehnt sich nicht<br />

nur gefühlsmässig und temperamentvoll auf<br />

gegen die neue Mode, sondern weiss auch<br />

Gründe ins Treffen zu führen. (Ehemann,<br />

spitz' die Ohren!) Wir geben folgende Gedanken<br />

der in der « B. Z. am Mittag » erschienenen<br />

Ausführungen wieder.<br />

Wir haben eine hinreissende Mode des<br />

knappen Ausdrucks, der kurzen Kleiderund<br />

der einfachen Tonart — last not least —der<br />

Billigkeit! Jede Frau mit etwas Geschmack<br />

und ein paar übrigen Groschen konnte sich<br />

nicht nur tags — nein, auch abends zur hellen<br />

Freude ihrer Umwelt nett anziehen, ohne<br />

sich in verderbliche Unkosten zu stürzen.<br />

Die Mode war zu billig; gerade das war<br />

manchem kurzsichtigen Interessenten schon<br />

lange ein Dorn im Auge. Mehrere Jahre versuchten<br />

die grossen Pariser Schneiderateliers<br />

vergebens, Sturm zu laufen. In Amerikas<br />

Widerstand scheiterte lange der Angriff.<br />

Dort wollte die Frau jugendlich bleiben und<br />

praktisch gekleidet. Und nun hat man von<br />

Europa her eine gesunde Entwicklung unter<br />

dem Mäntelchen angeblich wiedererwachter<br />

Fraulichkeit zurückzuschrauben versucht.<br />

Das lange Abendkleid ist da...<br />

Die Frauen haben sich übertölpeln lassen.<br />

In den langen, tei'weise bis zur Erde verhängten<br />

Kleiderungetümen sehen die Frauen um<br />

Jahre älter aus und lassen bei dem Gedanken<br />

an Korsett und Dutt den Moderduft eines<br />

doch wohl mit Recht überwundenen Zeitalters<br />

aufsteigen.<br />

Wer den Unterschied nicht fühlt, der sehe<br />

sich einmal die gleiche Frau in dem Gott<br />

sei Dank noch flotten und kurzen Vormittagskleid<br />

und Tailormade —• sowie in dem<br />

altväterlichen «Frou-Frou» eines Abendkleides<br />

an.<br />

Sprechen wir in Ziffern. In Paris kostet bei<br />

den ersten Firmen heute ein Modell, für wel-<br />

Notbremse um eine Tasse Tee.<br />

I<br />

In den letzten Tagen wurde in dem zwischen<br />

London und Manchester verkehrenden<br />

D-Zuig die Notbremse gezogen. Als die Beamten<br />

nachforschten, ergab sich, dass eine<br />

ältere Dame die Notbremse gezogen hatte.<br />

Auf Vorstellungen erklärte sie zornbebend,<br />

Von Hedwig Courts-Mahler.<br />

Ist es nicht interessant, einen Blick hinter<br />

die Kulissen der Hedwig Courts-Mahler tun<br />

zu dürfen, jener Frau, die mit den Massen<br />

von Romanen, die sie produziert hat und<br />

noch produziert und die von einem grossen<br />

Leserkreis verschlungen werden, eine eigene<br />

Berühmtheit erlangt hat? Im «Querschnitt»<br />

erzählt die Romanfabrikantin :<br />

Jeder Arbeiter schafft sich in seiner Praxis<br />

ein System — auch der geistige Arbeiter.<br />

Der Schriftsteller muss immer bereit sein, für<br />

ihn gibt es keinen Achtstundentag. Tag und<br />

Nacht muss er sich seinen Gedanken zur<br />

Verfügung stellen. Mir kommen immer die<br />

besten Gedanken, wenn ich mich zum Schlafen<br />

niedergelegt habe. An Schlafen ist dann<br />

meist nicht zu denken. Der Schlaf löscht die<br />

Gedanken, die man beim Einschlafen hat,<br />

gewöhnlich aus. Man muss sich, also Notizen<br />

machen. Darüber wird man so hellwach, dass<br />

man am liebsten gleich wieder aufstehen<br />

würde, um weiterarbeiten zu können. Auf<br />

diese Weise käme man nie zum Schlafen und<br />

man muss auf manchen guten Gedanken<br />

verzichten.<br />

Jeder Geistesarbeiter weiss, dass seine Arbeit<br />

der Gesundheit nicht zuträglich ist. Aber<br />

wer würde die Geistesarbeiter für Schwerarbeiter<br />

ansehen? Es ist ja so sehr leicht,<br />

sich an den Schreibtisch zu setzen und Bücher<br />

zu schreiben — sieht wenigstens so<br />

leicht aus.<br />

Ich ersinne meine Stoffe in meinen sogenannten<br />

Ferien, in denen ich also eigentlich<br />

die schwerste Arbeit verrichte. Stenographisch<br />

notiere ich mir in kurzen Umrissen die<br />

erdachten Stoffe und habe sie dann vorläufig<br />

aus meiner Gedankenwelt ausgeschaltet.<br />

Komme ich dann aus den Ferien nach Hause<br />

Der Butt, den du köstlich fandest, heisst mit bürgerlichem<br />

Namen Kabeljau; dich zu täuschen, wurde<br />

ihm eine künstliche Gräte in Gestalt eines feinen<br />

Kammes eingefügt. Die Gemsenkotelettes stammten<br />

vom Lamm und waren, um Wildgeschmack zu bekommen,<br />

vorher in Branntwein eingelegt, und der<br />

mit Oliven gefüllte Auerhahn, der dich Kenner entzückte,<br />

war ein mit einem Glas Absinth getaufter<br />

Truthahn!» Der Dichter erstarrte, und als er erfuhr,<br />

dass auch die Weine nur dem Etikett nach<br />

grosse Marken, in Wirklichkeit aber durch einen<br />

Schuss Cognac oder einen Zusatz von Thymianessenz<br />

«verschönte» Krätzer gewesen waren, griff<br />

er wie zusammengebrochen nach der Hand des<br />

Freundes und murmelte die Formel: «Ich habe<br />

Weib und Kind. Richten Sie mich nicht zugrunde!»<br />

Aber Illusion hin, Illusion her: eine soupe ä<br />

l'oignon gratine^e mit langen Käsesträhnen, morgens<br />

um 3 Uhr in einer verdächtigen Kneipe des zwölften<br />

Arrondissements mit Ueberzeugung gelöffelt, itt<br />

eine starke Lebensbejahungl<br />

Nieder mit dem langen Kleid!<br />

ches in kurzer Ausführung rund 4—5000<br />

Franken verlangt wurden, 8—10,000 Franken.<br />

Dies ist nur ein Beispiel, das in der Unzahl<br />

fortzusetzen ist. Von dem Mehrverbrauch<br />

an Mänteln, Pelzen, Mantillen usw.<br />

ganz zu schweigen. Hier ist endlich einmal<br />

für die Männer der Augenblick gekommen,<br />

schärfstes Veto einzulegen, damit ihre Taschen<br />

nicht unnötig belastet werden und ihre<br />

Frauen, Töchter und Nahestehenden jung<br />

und verführerisch bleiben. Ich bin überzeugt,<br />

dass bei unbeeinflusster Umfrage in allen<br />

Ständen sich die Mehrzahl der Frauen und<br />

vor allem der Männer gegen eine lang©<br />

Mode aussprechen würde. Natürlich bin ich<br />

ebenso gegen die Auswüchse überkniefreier<br />

Gewänder eingestellt, vom Sport abgesehen.<br />

Wen Gründe der Aesthetik und Wirtschaftlichkeit<br />

nicht zu überzeugen vermögen,<br />

der führe sich das Unhygienische, Unpraktische<br />

und für die Trägerinnen Unbequeme<br />

der langen Mode, die für ein ganz anderes<br />

Zeitalter bestimmt war, vor Augen.<br />

Wieviel Tränen wird es jetzt wegen zerdrückter<br />

und durch Wettereinflüsse unbrauchbar<br />

gewordener Roben geben. Nur<br />

aus einseitigen Modegründen forciert man<br />

langsame Tänze und gemessene — als<br />

«fraulich» hingestellte Bewegungen. Ich behaupte,<br />

dass auch vor Jahr und Tag im kürzesten<br />

Kleid die Dame nicht weniger «fraulich»<br />

sein konnte — nur hat man sie bestimmt<br />

nicht mit ihrer Grossmutter verwechselt<br />

— wie jetzt! Auf Trittbrettern der<br />

Autobusse oder der Stadtbahnen werden sich<br />

eingeengte Beinchen verheddern, die, wenn<br />

gut gewachsen, keine Frau der Welt mehr<br />

freiwillig gern versteckt.<br />

In letzter Stunde rufe ich allen Frauen zu:<br />

Lasst euch in modischen Dingen nicht entgegen<br />

eurem natürlichen Empfinden dreinreden!<br />

um<br />

dass sie schon über eine halbe Stunde auf<br />

ihren Tee warte, den sie im Speisewagen<br />

bestellt hatte. Diesen Grund fanden die Beamten<br />

so wenig einleuchtend, dass die Dame<br />

wegen öffentlichen Unfugs mit einer<br />

Strafe von 15 Pfund Sterling belegt wurde.<br />

Wie meine Romane entstehen<br />

— auf meinen Reisen sammle ich fleissig<br />

neue Eindrücke — dann nehme ich mir einen<br />

so kurz zusammengefassten Stoff vor und<br />

beginne mit der Ausarbeitung. Ich lebe mich<br />

dann so intensiv i n diesen Stoff hinein, dass<br />

ich nichts anderes hören und sehen mag. So<br />

arbeite ich — auch stenographisch — das<br />

Konzept in aller Ausführlichkeit. Bis dies<br />

Konzept fertig ist, bin ich in einer Art Arbeitsfieber;<br />

ich lasse mich dann durch nichts<br />

stören. Ist das Konzept fertig, dann kommt<br />

die Ausarbeitung der einzelnen Szenen.<br />

Das Ist dann meist ein Vergnügen;<br />

da der Stoff ausführlich im Konzept fertig<br />

vorliegt, hetzt mich nichts mehr. Und da ist<br />

die Arbeit ein Qenuss. Ich arbeite jeden Tag<br />

vierzehn Stunden, Sonntag und Woche, wenn<br />

mich nicht einmal eine Theatervorstellung<br />

oder eine gesellige Verpflichtung abhält.<br />

Von Stimmungen bin ich nicht abhängig,<br />

wenn ich gesund bin, bin ich auch in Stimmung.<br />

Nur dann nicht, wenn meine Kinder<br />

krank sind oder wenn ihnen ein Leid widerfahren<br />

ist. Dann kann ich nicht arbeiten.<br />

Meine Sonntage sammle ich mir für die Ferien<br />

auf, denn wenn ich in der Arbeit bin,<br />

kann ich den Sonntag nicht aussetzen. Habe<br />

ich in meinen Ferien meine Stoffe für das<br />

künftige Arbeitsjahr festgelegt, dann kommt<br />

der grösste Genuss für mich an die Reihe —<br />

dann lese ich — lese von früh bis spät, alles,<br />

was mir meine Kinder im Laufe des Jahres<br />

als besonders gut und wertvoll empfohlen<br />

haben. Dann türmen sich die Bücher neben<br />

mir auf, auch wissenschaftliche, da ich noch<br />

viel zu lernen habe. Ich bin dann für kurze<br />

Wochen nur Lesepublikum und freue mich<br />

an allem Schönen, was andere Schriftsteller<br />

geschaffen haben.


16 AUTOMOBIL-REVUE <strong>1929</strong> —<br />

Die Herren-Sportmode im Winter<br />

Keine Prophezeiungen, aber wohlgemeinte Ratschläge<br />

Herren-iSportmode ? Herren-Mode, werden Sie<br />

sagen ? Wenn Sie von meiner Plauderei eine neue<br />

Krawattentönung erwarten oder Ihre Neugierde<br />

nach dem Schnitt der WintersporWacke des Prinzen<br />

von Wales befriedigen möchten, dann, mein<br />

Herr, muss ich Sie bitter enttäuschen. Es gibt<br />

•wohl eine Herrenmode, es gibt auch Mode-Journale<br />

für den gut gekleideten Herrn, aber — es gibt kein<br />

Mode-Journal für die Sportmode. Der Sport bedingt<br />

6eino Mode. Nicht der Kohlenstift des blasswangigen<br />

Modezeichners hat sie entworfen, sondern<br />

der weltbekannte Sportman. Wohl ist der Sport<br />

eine Massenbewegung, ein Pulsschlag unserer Zeit,<br />

aber er lässt auch in der Masse dem Individuum<br />

seinen Raum. Zwei Sikifahrer, die zu Tale stieben,<br />

fahren verschieden: Jeder hat seine individuelle<br />

Technik. So auch in der Mode. Neben den Bedingungen,<br />

die der Sport an die Kleidung stellt, steht<br />

der persönliche Geschmack des Trägers.<br />

Die Hauptsache ist für einen Herrn nicht modern<br />

zu sein, sondern elegant, ja definieren wir<br />

den Ausdruck « elegant » mit den viel bescheideneren<br />

Worten «gut gekleidet». Bescheiden, sicher,<br />

aber ungeheuer schwer! Waren Sie. mein Herr,<br />

nicht auch schon überrascht, Menschen zu begegnen,<br />

an denen weder der Schnitt der Hose, noch<br />

die Länge des Kragens, noch die Form des Hutes<br />

der Mode entsprach und die dennoch den Eindruck<br />

todsicheren, Gekleidetseins, ja steigen wir wieder<br />

hinauf zu dem Schlagwort: den Eindruck einer<br />

eleganten Erscheinung erweckten ?<br />

Und wiederum: der Dandy, der, wie aus dem<br />

Modejournal herausgeschnitten, in einer Wolke von<br />

Parfüm und Blasiertheit an Ihnen vorbeiduftet —<br />

Hosen wie ein Oxforder Student, Hut. Krawatte,<br />

Handschuhe wie ein Menjou, von Kouf zu Fuss<br />

nach dem « Man darf nur » und dem « Besonders<br />

bestechend » gekleidet! — Sie wissen ja selbst, dass<br />

Sie solchen Erscheinungen nicht nur deshalb ein<br />

klein wenig missgestimmt über die Schulter nachgesehen<br />

haben, weil Sie sich vor solcher Eleganz<br />

Bergen zur Schau stellten, heute trafen wir sie<br />

selbst. Wir tragen sie sehr gerne. Knickerboggers<br />

sind, wenn wir immer von Mode sprechen wollen,<br />

en vogue — ein Markstein der heutigen Herrensportmode.<br />

Wie sieht eine Sportkleidung aus ?<br />

Biauche ich sie zu beschreiben ? Sportmütze,<br />

oder Baskenberret — achten Sie darauf, die Ohren<br />

werden heute auch beim Wintersport nicht mehr<br />

eingemummt, der trainierte Sportler verachtet Verweichlichung<br />

(Also sportlich sein, m«in Herr, an<br />

die Ohren frieren!). Jacke und Knicierboggers,<br />

wenn möglich auch Pullover und Sportstrümpfe in<br />

der gleichen färbe, Wollstoff. Bevorzugt wird das<br />

dezente Grau, Schuhe strapazierfähig. Wenn es<br />

nicht in den tiefen Schnee geht oder auf die Eisbahn,<br />

wird auch im Winter der derbe Halbschuh<br />

getragen. Salonsportler machen sich nichts daraus,<br />

im Sportkostüm mit Snowboots herumzulaufen. Das<br />

ist eine Geschmacklosigkeit. In diesem Falle ist der<br />

Ski- oder Bergschuh bedeutend eleganter. Warum ?<br />

— er passt dazu! Der Herr, der 6ich zu kleiden<br />

weiss, schenkt seiner Wäsche grösste Aufmerksamkeit.<br />

Der Sportman wird aus praktischen Gründen<br />

eine Combinaison tragen. Meist wird das Hemd<br />

mit umlegbarem Kragen (offen oder geschlossen<br />

mit Halsbinde) bevorzugt. Die Farbe der Halsbinde<br />

ist der herrschenden Mode unterworfen: mit unseren<br />

Worten « dezent», zeigt aber für den Wintersport<br />

lebhaftere Töne. Die Wahl von Hemd, Krawatte<br />

und Kragen ist ein Kult, der von vielen Herren<br />

mit einer gewissen fanatischen Empfindlichkeit<br />

getrieben wird. Auffallenderweise gehören diese<br />

Herren nicht zu den am schlechtesten Gekleideten.<br />

Die Handschuhe sind zum Kleid abgestimmt und<br />

gefüttert. Selbstredend Leder.<br />

Soweit die Ausrüstung des Allround Sportman.<br />

Ein Unterschied zwischen Sommer und Winter<br />

liegt nur in der Schwere der verwendeten Stoffe<br />

und in dej Wahl der Unterkleider. Wenn es nicht<br />

schneit und wie dies in unsern Bergen in der<br />

knockout bekennen müssen, sondern weil Sie denHochsaison, beispielsweise an Winterolympiaden zu<br />

Missklang, den ein solcher Aufzug in das Straseenbild;<br />

noch mehr aber in die Gesellschaft, den aus. Glänzt die Höhensonne durch Abwesenheit^<br />

geschehen pflegt, regnet, geht man ohne Mantel<br />

Salon, bringt, empfunden haben. Damit sind wir wirft der Sportler seinen Wettermantel über, einen<br />

einer grossen Weisheit der Mode sehr nahe : gefütterten Trenchcoat (immer noch der sportlichste<br />

ailer Mäntel I) oder einen Ulster.<br />

Nicht auffällig wirken t<br />

«Gut gekleidet sein», heisst demnach: sich anpassen.<br />

Sei es Ereignissen, sei es einem Milieu.<br />

schmacksverwirrung.<br />

Der Paletot ist zu den Knickerbaggers eine Ge-<br />

Die Anpassung an den Wintersport ist eine Anpassung<br />

an Schneefelder, Schlittbahnen und Windjacke bevorzugt und neuerdings die rassige<br />

Immer mehr wird in den letzten Jahren die<br />

blitzende Eisfläche. Der Engländer, glücklicher amerikanische Cowboy-Jacke, in gross und farbig<br />

karrierter Wolle, die via Flieger den Weg zum<br />

Sohn einer Sportnation, ist nicht nur in der ganzen<br />

Herrenmode bahnbrechend, sondern vorwiegend<br />

auch im Sport. Nun, er hat sich anzupassen gewussl.<br />

Darin wohl ist der Grund zu suchen, weshalb<br />

nicht die Schweizennode — um mit etwelcher<br />

Kühnheit dieses Wort auszusprechen — im Winteisporte<br />

massgebend ist, sondern die englische (obwohl<br />

der Engländer in die Schweiz kommt, um<br />

the Wintersports zu betreiben).<br />

Da- Engländer hat von jeher Stoffe verwendet,<br />

die den Strapazen des Sportes gewachsen waren.<br />

Die breit karrierten, oft recht derben Stoffe sind<br />

«jeher nicht immer schön und haben schon manche<br />

geschmeidige Gestalt sehr unvorteilhaft gekleidet.<br />

Unser Auge aber empfindet diese Stoffe nicht als<br />

unschön, denn wir .haben gelernt bei einem Sportkleid<br />

nicht nur mit ästhetischer Elle zu messen,<br />

sondern bei unserem Werturteil auch den Zweck<br />

im Auge zu behalten. Wir denken zum Beispiel also<br />

unwillkürlich bei der Beurteilung eines Skikostüms<br />

an die Anforderungen des Skisportes.<br />

Die Sportkleidung ist praktisch-schön.<br />

Kunstkenner werden von moderner Sachlichkeit<br />

sprechen. Nehmen wir zum Beispiel die englische<br />

Sporthose, die Knickerboggers. — Schön ? Aufrichtig<br />

gestanden : kaum ! Aber eminent praktisch.<br />

Ihr praktischer Wert hat sie uns lieb gemacht.<br />

Ehemals lachten wir über die Engländer, die die<br />

ersten Exemplare dieser «Säcke >. auf unseren<br />

Allgemeingut des Sportlers gefunden hat: das sogenannte<br />

Lamberjacket. Es ist eine dicke Bluse<br />

mit Knopf oder Reissverschluss. die in den Hüften<br />

gürtelartig zugeschnallt wird. Ghamberlin stellte<br />

sie uns nach seinem Ozeanflug, praktisch bewährt,<br />

vor.<br />

Während bei der Sportmode im alleemeinen die<br />

englische Vormachtstellung unleugbar ist, steht<br />

Bobfahren, Skelleton bedingen warme, man<br />

könnte beinahe sagen, auspolsternde Kleidung, Eishockey<br />

die kurze, kniefreie Hose und den Pullover-<br />

Der Eissport ist überhaupt die Domäne des Pullovers.<br />

Dieser Sport der Sonne liebt Farben und<br />

spielerische Eigenarten. Aber auch hier soll der<br />

Herr sich vor Feminisierung hüten (Hm I).<br />

Mein Herr, habe ich Ihnen einige Fingerzeige<br />

gegeben ? Warum ich Ihnen kein Kostüm vorschlagen<br />

konnte, verstehen Sie jetzt vielleicht!<br />

(Nach einer im Studio von Radio Bern gehaltenen<br />

Plauderei von F. A. Vitali, Sportredaktor der<br />

« Automobil-Revue »).<br />

Die kleinen Geschichten<br />

Berner Fremdenpolizei: Stimmt s ?<br />

Wir freien Schweizer sind schon so an das<br />

behördliche Gängelband gewöhnt, dass wir es<br />

gar nicht mehr merken. Glücklicherweise gibt<br />

es aber Menschen, denen der Krimskrams der<br />

Formalitäten noch auffällt.<br />

Soll da kürzlich, wie der « New-York Herald<br />

» berichtet, ein Engländer nach Bern gekommen<br />

sein. Morgens um 1 Uhr sucht er<br />

ein Hotel auf, um 6 Uhr gedenkt er wieder<br />

abzureisen. Natürlich lässt man ihn aber nicht<br />

so ohne weiteres schlafen gehen. Wie es die<br />

Vorschrift erfordert, bedeutet man ihm, er<br />

hätte sich zuerst in die Hotelkontrolle einzutragen.<br />

Hotelkontrolle muss sein, wenn es<br />

einem auch schleierhaft ist, was die Polizei<br />

später mit dem vielen verschriebenen Papier<br />

anfängt.<br />

Unser Engländer setzt sich hin, studiert<br />

das Formular ernsthaften Gesichts und beginnt<br />

es dann folgendermassen auszufüllen:<br />

Name : Fing Chan-wo.<br />

Alter : 98.<br />

Nationalität: Chinchillaner.<br />

Wo geboren : Timbuktu.<br />

Verheiratet oder ledig : Ungewiss.<br />

Anzahl der Kinder: Ueber zwanzig.<br />

Woher gekommen : Hang Ping-tong.<br />

Wohin fahren Sie : Gonoswhere (unübersetzbar,<br />

bedeutet ungefähr «Hau's i Chübel»).<br />

Zweck des Besuches in Bern : Um nach<br />

meinen eigenen Sachen zu sehen.<br />

Zeitpunkt der Abreise : So bald wie möglich.<br />

Mit tiefernster Miene gibt er schliesslich<br />

dem Portier das Formular zurück. Dieser<br />

nimmt es ebenso tiefernst in Empfang und<br />

legt es ungelesen auf den Stapel, der am<br />

nächsten Morgen der Polizei vorgelegt werden<br />

soll.<br />

das Skikostüm<br />

Ob die Behörde an der Nägeligasse wohl<br />

unter ausgesprochen nordischem Einfluss. Per Skifahrer<br />

lehnt die Knickerboggers mit Recht ab. Die<br />

gelacht hat?<br />

-ylange<br />

norwegische Sikihose ist für ihn weitaus Wer ist Maurice Dekobra?<br />

praktischer. Klug ist es, Skikostüme in möglichst<br />

glatten Stoffen zu verarbeiten, da der Schnee an Ein Berichterstatter des «Paris-Midi» hat<br />

glatten Stoffen weniger haftet. Das blaue norwegische<br />

Skikostüm dominiert auf der ganzen Linie. ein wenig den wirklichen Namen der be-<br />

sich den Spass gemacht, einen Morgen lang<br />

Tagsüber sieht man den Skifahrer in den Bergen kanntesten modernen Schriftsteller u. Künstler<br />

nachzuspüren. Seine Jagdbeute war un-<br />

meist nur in Hose und Hemd, um den Hris, in<br />

malerischem Schwung, ein farbiges Tuch geschlungen.<br />

Der allbeherrschende Pullover kommt nur unter<br />

der Jacke, sei es eine Segeltuch- oder Stoffmenen<br />

Grossen heissen anders als sie sich<br />

erwartet reich. Fast alle aufs Korn genomjacke,,<br />

sei es ein Lamberjacket aus Segeltuch;* in nennen.<br />

Frage. Der Reissverschluss ist für den Skifahrer Di© leidenschaftlichen, exotisch-erotischen<br />

zu verwerfen. Im Schneegestöber vereisen die Metallteile<br />

dieses Verschlusses. Skisocken schützen die «Dekobra»-Romane stammen in Wirklichkeit<br />

Fiisse, kleine farbige Norwegerbinden vor Eindringen<br />

des Schnees.<br />

niesst den Ruhm und Maurice Tessier<br />

von Maurice Tessier. Maurice Dekobra ge-<br />

das<br />

VVnfl8<br />

Geld. Die beiden Moritze sind aber ein und<br />

derselbe und haben sich erst nach Genehmigung<br />

der Polizei zweigeteilt.<br />

Früher einmal gab es ein lustiges Fränlein<br />

namens Jeanne Bourgeois- Vielleicht<br />

mag sie sich zu wenig bourgeoismässig gefühlt<br />

haben, oder zu viel — kurz, sie le^te<br />

sich den Namenn «Mistinguett» bei. Celise<br />

Seure klingt nicht sehr schön und ist auch,<br />

schwer, deutlich auszusprechen, wenn man<br />

Eile hat. Warum also nicht «Cecile Sorel»?,<br />

Wenn man eine weibliche Tänzerin ist»<br />

schwarzhaarig und afrikanisch angehaucht,<br />

kan man ebensowenig Amelie Leblond beissen,<br />

nicht wahr? Das Publikum hat ein feines<br />

Empfinden und hört viel lieber auf den<br />

Namen «Diemil-Amich».<br />

Baron Henri de Rothschild zeichnet alle<br />

seine Stücke mit «Andre Pascal». Der<br />

Schauspieler Saint-Granier ist auf den Namen<br />

Jean de Crassagnac getauft, was zwar<br />

auch nicht übel tönt. Bedenkt man aber, dass<br />

Crassagnac vielleicht ein Ort wie Bümpliz<br />

ist und dass Jean einfach Hans heisst, dann<br />

bekommt die Sache ein anderes Aussehen.<br />

Der feinsinnige französische Dichter Claude<br />

Anet, dessen zart© junge Frauengestalten<br />

besonders auch in Deutschland und Amerika<br />

hohe Wertschätzung geniessen, verdankt<br />

seine Erlebnisse der Ziviladresse Jean<br />

Schopfer.<br />

-ty-<br />

Detektiv, Brandstifter und Lebensretter in<br />

einer Person.<br />

Bis vor kurzem besass das Brooklyner<br />

Hotel St. George in Joseph Berlew einen eigenen<br />

Hilfs-Hotel-Detektiv. Dass Berlew sich<br />

nur Hilfs-Detektiv nennen durfte, ist der tiefere<br />

Grund, dass er es heute überhaupt nicht<br />

mehr ist. Das ging ganz einfach zu: Berlew<br />

fühlte sich manchmal etwas überflüssig.<br />

Da durchaus nichts passieren wollte, dessen<br />

er sich hätte annehmen können, blieb ihm<br />

nichts anderes übrig, als in den Korridoren<br />

herumzubummeln. Auf die Dauer wird jeder<br />

Spaziergang langweilig. Abgesehen davon<br />

musst© aber Berlew noch befürchten,<br />

dass ihn sein Direktor schliesslich mangels<br />

erspriesslicher Tätigkeitt entlassen würdt<br />

Folglich musste etwas geschehen. Bei zwei<br />

Flaschen geschmuggelten Likörs brütete Berlew<br />

einen Plan aus, der ihm zu Geltung verhelfen<br />

sollte. Gebrütet — getan: Kurze Zeit<br />

nachher brannte das Hotel zugleich an zwölf<br />

verschiedenen Ecken. Der Hilfs-Detektiv natürlich<br />

war sofort zur Stelle. Mit höchstem<br />

Pflichteifer begann er sofort, Gäste zu<br />

retten, Ladies first — versteht sich. Ob sie<br />

sich dabei retten lassen wollten oder nicht,<br />

war ihm ganz gleichgültig. Dann, als alles<br />

in Sicherheit war, begann er mit der Bekämpfung<br />

des Feuers und blieb auch hier auf<br />

der ganzen Linie Sieger.<br />

Leider fiel seine ungewohnte Tüchtigkeit<br />

auf. Und als ihn der Oberkommandierende<br />

der Feuerwehr ins Gebet nahm, sah er sich<br />

zum Geständnis genötigt, den Brand selbs*<br />

angelegt zu haben. Wie man es anders an<br />

stellen kann, um zu einer sichern Stelle zu<br />

geIngen, wird Barlew nun im Kittchen überlegen,<br />

ma.<br />

DIE KLEINE EXAHTE<br />

HAUSDRUCKEREI<br />

FÜR DEN GEWERBETREIBENDEN<br />

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— Gehst äu mit deiner Uhr zum Uhrenmacher?<br />

— Im Gegenteil, ich trage sie bei mir. bis meine<br />

Armbanduhr repariert ist.<br />

Wenn der Fischer Verliebt ist...<br />

Die Höflichkeit des Dschungels: Daa Badezimmer<br />

ist besetzt.<br />

— Um Himmels willen! Und wo ist denn die<br />

Polizei ?<br />

— Darunter l<br />

Irrtum. «Sie können wieder hervorkommen, I<br />

Der Regen hat aufgehört!»<br />

- : •••"'•— Eine Kleinigkeit für einen armen Bettler.<br />

— Armer Mann. — müssen Sie schoa lange<br />

Betteln ?<br />

-— Seit ich nicht mehr arbeiten kann.<br />

— Und seit wann sind Sie arbeitslos ?<br />

— Es ist schrecklich — seit ich geboren, bin I<br />

Wo um Himmels willen kommst du her?<br />

Vom Fussballplatz.<br />

Hast du gespielt?<br />

Nein, ich. war Referee!<br />

(II Travaso.)<br />

Wie sie lesen! Ein herrlicher Roman.<br />

Schluss ist schrecklich reizend.<br />

— Und was sagst du über das zweite Kapitel ?<br />

— Oh, den Anfang habe ich noch gar nicht<br />

gelesen !<br />

(Ric et Rac.)<br />

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Die Alpenstrassen<br />

Wer hilft mit ?<br />

Zu Tausenden und aber Tausenden haben<br />

Automobile aller Marken und aller Länder<br />

im letzten Sommer wieder die Alpenstrassen<br />

befahren. Jeder Automobilist, der nur irgendwie<br />

sich ein paar Ferientage gönnen konnte,<br />

hat sie sicher benützt, um einen oder mehrere<br />

Alpenpässe zu befahren. Es gehört aber auch<br />

tatsächlich zum Schönsten, was man sich<br />

denken kann, im Auto kreuz und quer durch<br />

die Alpen zu fahren und ständig die Landschaft<br />

wechseln zu sehen, so dass man aus<br />

der Welt der Gletscher in kürzester Zeit in<br />

die Palmengärten der oberitalienischen Seen<br />

versetzt ist.<br />

Um die 70 Alpenstrassen sind es, die vom<br />

Meer bis nach Wien den.Alpenwall nach allen<br />

Richtungen durchziehen. Verschieden in ihrer<br />

Anlage, verschieden in ihrem Unterhalt, stellen<br />

sie bald grössere, bald kleinere Anforderungen<br />

an die Kunst des Fahrers. Sicher ist,<br />

dass jeder, der auf seinem Programm einige<br />

Passfahrten hat, sich gerne zum voraus<br />

etwas über die zu befahrende Strecke orientiert.<br />

Besonders über die Alpenstrassen hätte<br />

man schon gerne einige allgemeine Auskünfte<br />

über Anlage und Zustand. Tatsächlich<br />

existiert aber heute nirgends etwas Zusammenfassendes<br />

über die Alpenstrassen vom<br />

Meer bis nach Wien, und man hat deshalb die<br />

grösste Mühe, in der Literatur das zusammenzusuchen,<br />

was man gerne haben möchte.<br />

Manchmal ist es überhaupt unmöglich, irgendwelche<br />

sichere Angaben zu erhalten.<br />

Wir haben deshalb eine Sammlung<br />

Beschreibungen sämtlicher Alpenstrassen<br />

angelegt, die ergänzt wird und sukzessive<br />

in der «Automobil-Revue» zur Publikation<br />

gelangen soll. Sobald die Sammlung vollständig<br />

ist, wird sie auch in Separatdruck<br />

herausgegeben werden. Damit diese Beschreibungen<br />

wirklich etwas Wertvolles darstellen,<br />

müssen sie in erster Linie von erfahrenen<br />

Fahrern geschrieben werden, die in<br />

wenigen Sätzen das Wesentliche und Markante<br />

einer Alpenstrasse zusammenfassen<br />

können. Als Beispiel einer solchen Beschreibung<br />

diene folgende :<br />

«San Bernardina Die Noräseite der Passstrasse<br />

führt in zahlreichen, zum Teil steilen und<br />

•charfen Schleifen hinauf zur Passhöhe. Die Strasse<br />

Ist gut unterhalten, deren Anlage vorzüglich, infolgedessen<br />

nicht allzu schwierig hefahrbar. An<br />

einigen Stellen ist das Trace etwas schmal, so<br />

dass bei Begegnungen Vorsicht am Platze ist; eventuell<br />

anhalten. Beim Hospitz (Wirtshaus) empfiehlt<br />

sich ein Halt zur Besichtigung des prächtigen<br />

Panoramas. Der Abstieg nach San Bernardino —<br />

dem vielbesuchten Kurort mit zahlreichen guten<br />

Hotels, wo ein Aufenthalt ebenfalls lohnend ist —<br />

bietet keine Schwierigkeiten; grossartiger Ausblick<br />

auf den Piz Uccello ins Misox. Weiter zum Teil<br />

steil abwärts über San Giacomo in zahlreichen Windungen<br />

hinunter ins Misox; Vorsicht ist hier am<br />

Platze, starker Verkehr, Postautomobile. Die Strasse<br />

durchs Misox ist teilweise schmal, ziemlich steinig,<br />

weniger gut unterhalten.»<br />

Und nun gelangen wir mit der Bitte an<br />

unsern grossen Leserkreis, der eine oder andere<br />

möge sich an einem stillen Winterabend<br />

hinsetzen, und in der vorstehenden Art diejenigen<br />

Pässe beschreiben, die er vergangenen<br />

Sommer oder auch schon früher einmal<br />

befahren hat. Vor allem wäre uns gedient mit<br />

Beschreibungen von ausserschweizerischen<br />

Pässen; aber auch von schweizerischen sind<br />

uns kurze Zusammenfassungen erwünscht.<br />

Allen denjenigen, die uns einen Beitrag liefern,<br />

wird dann die ganze Sammlung der<br />

Beschreibungen der Alpenpässe zur Verfügung<br />

gestellt werden. So hoffen wir, dass<br />

recht zahlreiche Alpenpassbeschreibungen uns<br />

zugehen werden, zum Nutzen aller Automobilisten,<br />

die in Zukunft eine Alpenfahrt auf<br />

ihr Reiseprogramm gesetzt haben. Red.<br />

Lassen Sie sich daher beraten, fahren Sie<br />

nicht aufs Geratewohl. — Wir empfehlen Ihnen<br />

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Weltkrieg tschechoslowakische Schwefel- und<br />

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jetzt Piestany, hat ganzjährigen Betrieb und wird<br />

hauptsächlich von Gicht- und Rheumatismusleidenden<br />

aufgesucht. Es liegt 155 km nordöstlich<br />

von Wien, am rechten Waagufer und auf der grossen<br />

Waaginsel. Von Zürich fährt man über St.<br />

Gallen, Lindau, Kempten, Buchloe, München (321<br />

km), dann Mühldorf, Braunau, Lambach, Wels,<br />

Linz (251 km), Amstetten, St. Polten, Sieghartskirchen,<br />

Wien (187 km), Fischamend, Hainburg,<br />

Bratislava, Trnava, Kostolany, Straza nach Piestany<br />

(155 km) zusammen 914 km. H. S. in B.<br />

T A. 367. St. Gallen—Triest—Abbazia—Adelsberg<br />

(Postumia). Eine genussreiche Fahrt nach<br />

Triest, dem Quarnero und Karst hängt ganz von<br />

der Wetterlage der 2. Oktoberhälfte ab. Warn<br />

dort unten die Borastürme einsetzen und dabei<br />

noch Schnee fällt (wie das ausnahmsweise schon<br />

am ft. Oktober ds. Js. der Fall war), so lässt man<br />

den Reiseplan am besten fallen. Bei schönem<br />

Spätherbst aber bietet die Fahrt hohen Genuss;<br />

sie geht von St. Gallen nach Altstätten im Rheintal,<br />

Sargans, Landquart, Davos, Flüelapass, Süs. Zernez,<br />

Ofenpass, Sta. Maria, Sluderno, Merano (254<br />

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km), Bolzano, Trento, Feltre, Cornuda, Treviso,<br />

Oderzo, Portogruaro, Latisana, Cervignano. Triest<br />

(370 km), Cosina, Castua, Mattuglie. Abbazia (72<br />

km), Abstecher am Meeresufer entlang (12 km)<br />

nach Fiume. Zurück und hinauf gegen Castua und<br />

auf der Triester Strasse bis Kuppa di Elsane, dann<br />

rechts hin über Dornegg, im Timavo-Tal auf dem<br />

Karst nach (72 km) Postumia (Adelsberg) zu den<br />

weltberühmten Grotten, deren Besichtigung mindestens<br />

2 Stunden erfordert. Weiter über Preval<br />

nach Senosecchia (19 km), von wo event. links<br />

Abstecher (10 km) über Divaccia zu den ebenfalls<br />

hochberühmten Höhlen und Katarakten von St.<br />

Canzian (Besichtigung 2—4 Std.); dann über Sesana<br />

und Opicina. von wo sich eine herrliche Aussicht<br />

bietet über das 300 m tiefer liegende Triest<br />

und über die blaue Adria. In vielen Kehren hinab<br />

nach Triest (50 km von Adelsberg) oder direkt<br />

weiter über Aurisina, Gorizia, Udine, Conegliano,<br />

Treviso, Vicenza, Verona, Brescia, Milano (460 km);<br />

weiter über Como, Lugano, Bellinzona, Airolo, Andermatt,<br />

Göschenen, Altdorf, Schwyz, Rapperswil,<br />

Lichtensteig, St. Gallen (345 km). Zusammen 1429<br />

Kilometer. L. R. in B.<br />

T. A. 368. Basel—Danzig. Auf dem Hinweg<br />

wählt man den kürzesten Weg: Basel, Schaffhausen,<br />

Singen, Herbertingen, Ehingen, Ulm (257<br />

km), Günzburg, Donauwörth, Essingen, Nürnberg<br />

(181 km), Bayreuth, Hof, Plauen, Zwickau, Chemnitz,<br />

Dresden (316 km), Hoyerswerda, Kottbus,<br />

Guben, Frankfurt a. O., Küstrin, Landsberg (278<br />

km), Friedeberg, Woldenberg. Schloppe, Deutschkrone,<br />

Jastrow, Schlochau, polnische Grenze, Chojnica,<br />

Körnen, Danzig (330kin), zusammen 1362 km.<br />

Der Rückweg von Danzig führt über Kortuzy,<br />

Gowidlino, dann über die deutsche Grenze nach<br />

Damerkow, Stolp, Schlawe, Köslin, Körlin, Nausgard,<br />

Stettin (345 km). Weiter über Gartz, Schwedt,<br />

Angermünde, Eberswalde. Bernau, Berlin (147 km),<br />

Potsdam, Treuenbrietzen, Wittenberg, Bitterfeld,<br />

Halle, Merseburg (182 km), von hier ab die Hallesche<br />

Strasse hinaus, Blumenhaus am See, Weissenfelsen-Strasse,<br />

an der Strassenbahn hin zu den<br />

links liegenden riesigen Leuna-Werken, wo aus dem<br />

Stickstoffgehalt der Luft enorme Mengen von Stickstoff<br />

gewonnen werden, die Deutschland von der<br />

Salpetereinfuhr aus Chile unabhängig machten.<br />

Weiter über Weissenfeis, Naumburg, Kosen, Weimar,<br />

Erfurt, Gotha, Eisenach, Vacha, Hünfeld,<br />

Fulda, Frankfurt a. M. (339 km), dann Darmstadt,<br />

Heidelberg, Bruchsal, Karlsruhe, Offenburg, Freiburg,<br />

Basel (351 km). Länge des Rückwegs: 1364<br />

km. Gesamtlänge der Reise: 2726 km.<br />

Touren 'Fragen<br />

T. F. 369. Bern—Cannes. Ich beabsichtige, Anfang<br />

Februar mit meinem Wagen von Bern nach<br />

Cannes zu fahren und bitte um Angabo der in<br />

dieser Jahreszeit günstigsten Route. H. W. in B.<br />

T. F. 370. Assisi. Ich unternehme im November<br />

eine Fahrt'nach Italien und möchte bei der Gelegenheit<br />

Assisi einen Besuch abstatten. Welche Route<br />

ist wohl die empfehlenswerteste, um von Bellinzona<br />

aus Mailand, Genua, Pisa, Florenz, Rom, Assisi,<br />

Ancona, Bologna und Venedig zu besuchen. Kann<br />

mir jemand ein Itinerar angeben mit der ungefähren<br />

Totalkilometerzahl ? M. H. in Z.<br />

T. F. 371. Arcachon. Ich habe geschäftlich in<br />

Südfrankreich zu tun, muss nach Toulon und Angouleme<br />

und beabsichtige, bei der Gelegenheit einen<br />

Abstecher nach Arcachon zu unternehmen. Welche<br />

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Route schlage ich von Neuenburg aus am besten<br />

ein, um in einer hübschen Rundfahrt die drei erwähnten<br />

Städte zu berühren, und in welcher Minimalzeit<br />

ist eine solche Reis© auszuführen ?<br />

M. R. in B.<br />

Unser Ergänzungsrätsel<br />

scheint die Gemüter nicht sonderlich erregt zu haben.<br />

Entweder fehlte der Ansporn durch den lob*<br />

kenden Buchpreis, oder dann war das Rätsel ein«<br />

arge Knacknuss.<br />

Wir geben nachstehend die spärliche Liste der<br />

gültigen Einsendungen :<br />

W. Strarub, Burgdorf; E. Boesiger. Bern; F,<br />

Junker, Brütten; K. Breitenstein. Nidau; H<<br />

Schmidhauser, Zürich; H. Herren, Zürich; A. Karrer,<br />

Rorschach; E. Keller, Linthal.<br />

Ihnen allein ist es geglückt aus dem Buchslabenchaas<br />

die richtige Lösung zu finden.<br />

Merkwürdige Sprünge scheint jene Leserin ga*<br />

macht zu haben, die als Resultat den schönen<br />

Spruch erzielte: «Uebung macht den Meister».<br />

Dieser Ansicht sind wir auch. Möge sie es in ihrem<br />

Leben beherzigen ! Dass es mit unseren Kreuzwort-*<br />

und Ergänzungsrätseln entschieden etwas an sich<br />

hat, auch wenn kein Preis ausgesetzt ist. zeigt dem<br />

Onkel das Schreiben eines Abonnenten, der sich<br />

bei jeder Aufgabe derart erwärmt, dass er das<br />

Geld für die Heizung sparen kann. Wir werden<br />

chon ihm zuliebe weitere Rätsel folgen lassen,<br />

icheint doch ein strenger Winter vor der Türe zu<br />

tehen. Hoffentlich verdächtigen die Kohlengeichäfte<br />

den Onkel nicht unfairer Konkurrenz!<br />

Auflösung des Ergänzungsrätsels aus Nr. 91:<br />

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Dienstag, «Die gold'ne Meisterin», Operette.<br />

Mittwoch, « Winterballade ».<br />

Donnerstag, « Rivalen », Volksvorstellung.<br />

Freitag, « Weekend im Paradies ».<br />

Samstag, « Czardasfürstin », Tombola-Vorstell.<br />

Sonntag, nachm.: «Schwanda, der Dudelsackpfeifer<br />

».<br />

Sonntag, abends: «Die gold'ne Meisterin».<br />

Kursaal Schänzli<br />

Jeden Nachmittag und Abend: Konzert<br />

Casino<br />

Nachmittags und abends Konzerte der Attraktionskapelle<br />

« Aloha», bis 31. Oktober.<br />

Ab 1. November: « Bingo Boys».<br />

Ab 1. Dezember: Eddy Roos.<br />

Du Theätre<br />

Tee- u. Diner-Konzerte, Solisten-Trio Giardino.<br />

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Jeden' Abend: Dancing.<br />

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Jeden Abend: Dancing.<br />

ZÜRICH<br />

Stadttheater<br />

Dienstag, 29. Oktober, abends 8 Uhr:<br />

1. Gastspiel des hebräischen Theaters<br />

Habima: « Dybuk ».<br />

Mittwoch, 30. Oktober, abends 8 Uhr:<br />

«In der Johannisnacht», Operette<br />

von Jean Gilbert<br />

Donnerstag, 31. Oktober, abends 8 Uhr:<br />

Volksvorstellung: « Sly ».<br />

Freitag, 1- November, abends 8 Uhr:<br />

«Das Glockchen des Eremiten»,<br />

Komische Oper von Ahne Maillart.<br />

Samstag, 2. November, abends 8 Uhr:<br />

2. Gastspiel des hebräischen .Theaters<br />

Habima: «Die Krone Davids».<br />

Schauspielhaus<br />

Dienstag, 29. Oktober, abends 8tt Uhr:<br />

« Rivalen ».<br />

Mittwoch, 30. Oktober, abends 8H Uhr:<br />

« Der Unwiderstehliche ».<br />

Donnerstag, 31. Oktober, abends $>Yi Uhr:<br />

Premiere: «...Vater sein dagegen<br />

sehr... », Komödie von Cartentier.<br />

Freitag, 1. November, abends 8K Uhr:<br />

« Rivalen ».<br />

Samstag, 2. November, abends 8K Uhr:<br />

«...Vater sein dagegen sehr.,.>.<br />

Corso<br />

Täglich abends 8 Uhr:<br />

« Hotel Stadt Lemberg », musikalisches Schauspiel<br />

von Jean Gilbert.<br />

Cinema<br />

Apollo:<br />

.Verlag, Administration, Druck und Clicherie: HALLWAG A.-G. Htttersche Bachdruckerei and Waenersche Verlazsanstalt, Bera,<br />

cWeisse Schatten», 4. Woche prolongiert.

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