28.02.2018 Aufrufe

E_1930_Zeitung_Nr.017

E_1930_Zeitung_Nr.017

E_1930_Zeitung_Nr.017

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

«itn «*t<br />

4n*n<br />

Autofahren als Beruf<br />

AUTOMOBIL-REVUE<br />

Berufsschulen für Autofahrer. Wir haben zu verschiedenen Malen den Berufsschulen für Autofahrer<br />

das Wort gesprochen. In Berlin befindet sich eine derartige Schule, die musterhaft ausgerüstet und<br />

unterhalten wird. Die zukünftigen Fahrer haben vorerst strenge Aufnahmsprüfungen zu bestehen, bei<br />

denen nicht nur die Fahrkenntnisse, sondern auchdie technische Fortbildung geprüft wird. Oben<br />

Eine Schulklasse beim technischen Unterricht am Chassis. Eine reichhaltige Sammlung von Model.-<br />

motoren, Vorführungsapparaten, grossen schematischen Tabellen sowie Unterrichtswagen stehen der<br />

Berufsschule der Autofahrer zur ständigen Verfügung.<br />

AVIATIK<br />

Ausbau des Zivilfiugplatzes Zürich-Dubendorf.<br />

Der Regierungsrat des Kantons Zürich<br />

überwies vor einigen Tagen dem Kanionsrat<br />

einen Antrag, der für Zürich und in<br />

einem weitern Sinne auch für die ganze Ostund<br />

Zentralschweiz von grosser Bedeutung<br />

ist. Es handelt sich um die geplante Anlage<br />

und den Betrieb eines privaten Flugplatzes<br />

mit den dazu gehörigen Einrichtungen in<br />

Dübendorf. Man ist in massgebenden Kreisen<br />

von der Notwendigkeit geregelter Flugverbindungen<br />

für den Schnellverkehr mit dem<br />

Auslande überzeugt und man verschliesst sich<br />

keineswegs der Tatsache, dass Handel<br />

und Industrie im heutigen Existenzkampf«<br />

ohne dieses Verkehrsmittel schwer geschädigt<br />

werden können. Die Schweiz als wichtiges<br />

Exportland darf auf keinen Fall ohne<br />

gut© Verbindungen mit dem europäischen<br />

Hauptflugnetz bleiben. Abgesehen von dem<br />

Interesse weitester Kreise an diesem Schnellverkehrsmittel<br />

zeigt auch die, Statistik eine<br />

stark© Zunahm© der fahrplanmässigen Luftfransporte.<br />

Dabei konnten fast alle Kurse<br />

reibungslos geflogen werden, und die Sicherheit<br />

darf sich sehr wohl sehen lassen. Der<br />

Staat hat deshalb alles Interesse an dem<br />

weitern Gedeihen des zivilen Luftverkehrs.<br />

Der Regierungsrat gelangt, wie die «N.<br />

Z. Z.» berichtet, an den Kantonsrat mit einem<br />

ausserordentlichen Kreditbegehren von<br />

3,600,000 Fr. Der Kredit ist erforderlich für<br />

die Erstellung der erforderlichen Hochbauten<br />

auf dem Zivilflugplatz. Die Bauten sind<br />

auf einem ungefähr 50 Hektar umfassenden<br />

Gebiet des Gemeindebannes Wangen, das<br />

der Kanton bereits erworben hat, zu erstellen.<br />

Das Projekt umfasst nur die absolut<br />

notwendigen Bauten. Die Gesamtanlage<br />

schliesst u, a. in sich : ein Stationsgebäude<br />

mit WirtschaftSTäumen, je eine Halle für inund<br />

ausländische Fluggesellschaften, eine<br />

Halle für Flugzeugbau und für Privatflugzeuge<br />

und einen Motorenprüfstand.<br />

Der nachgesuchte Kredit ist hoch, er verzinst<br />

sich aber z. T. schon in kürzester Frist.<br />

Nach vorsichtigen Berechnungen glaubt man<br />

zum Beginn jährlich 75.000 Fr. an Einnahmen<br />

voraussetzen zu dürfen. y.<br />

Nobile.<br />

Die grösste der Polartragödien hat mit der<br />

moralischen Vernichtung ihres Führers durch<br />

die amtliche Untersuchungskommission ihren<br />

Abschluss gefunden. Dieser Abschluss, will<br />

es uns scheinen, bedeutet gleichzeitig auch<br />

den dramatischen Höhepunkt. Der Befund<br />

der Untersuchungskommission durchläuft die<br />

Presse der ganzen Welt: Nobile hat als Führer<br />

vollkommen versagt. Nobile war eitel<br />

und ehrgeizig. Nobile war feig und egoistisoh,<br />

er hat seine Kameraden schmählich verlassen.<br />

Er ist unbedingt und in jedem Punkt<br />

am Scheitern des ganzen Unternehmens<br />

schuld.<br />

Vor einigen Monaten erschien im Brockhaus-Verlag<br />

in Buchform das erste zusammenhängende<br />

Dokument über die unglückselige<br />

Italia-Expedition. Professor Behounek,<br />

sein Verfasser, hat die Expedition bekanntlich<br />

als Wissenschafter selbst mitgemacht,<br />

war bei der Katastrophe selbst dabei und<br />

hat die furchtbaren sieben Wochen auf der<br />

immer mehr in sich zerschmelzenden Eisscholle<br />

selbst erlebt. Es wäre deshalb zu<br />

erwarten gewesen, dass er auch als Erster<br />

Anklage gegen Nobile erhoben hätte. Aber<br />

weder offen dargestellt, noch zwischen den<br />

Zeilen heraus liest man in den «Sieben W#<br />

chen auf der Eisscholle» irgendwelchen Vorwurf<br />

tresren den Führer. Im fWpntoIl R

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!