E_1930_Zeitung_Nr.014
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Ausgabe: Deutsche Schweiz.<br />
BERN, Dienstag 18. Februar <strong>1930</strong><br />
Nummer 20 Cts.<br />
26. Jahrgang. - N° 14<br />
ERSTE SCHWEIZERISCHE AUTOMOBIL-ZEITUNG<br />
Zentralblatt für die schweizerischen Automobil- und Verkehrsinteressen<br />
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Das Auto hat seine besondere Krankheit<br />
«Das Auto hat seine besondere Krankheit<br />
in die Welt gebracht. Eine ansteckende Seuche<br />
ist's. Ihr Erreger konnte zwar noch in<br />
keinem Gütterli gefangen werden; sie lässt<br />
sich aber an einzelnen Merkmalen gut feststellen.<br />
Merkwürdigerweise liegt ihr Wesen<br />
im Namen des Vehikels selbst begründet.<br />
Auto heisst «von selbst beweglich», also ohne<br />
Vorspann eines Pferdes oder Esels. In diesem<br />
«Vonselbst» liegt die Gefahr. Zunächst<br />
verleitet das Vonselbst den Menschen zur Bequemlichkeit.<br />
Er lässt sich in das weiche<br />
Polster seines Wagens niederfallen, als gälte<br />
es, in bequemsten Klubsesseln zu thronen. Er<br />
drückt auf einige Knöpfe und es geht von<br />
selbst. Halb liegend, eine riesige Zigarre im<br />
Gesicht oder gar mit dem einen Arme die<br />
holde Begleiterin umschlossen, rast man<br />
«von selbst» davon. Wie mancher gibt sich<br />
auch der Täuschung hin, als ob der rassige<br />
Motor, der die grosse Arbeit auf sich nimmt,<br />
auf den Lenker selbst abfärbe. Er träumt von<br />
seinen Leistungen, die er hinter sich hat, in<br />
so wenigen Tagen so viele Kilometer, so<br />
viele Pässe und Länder hinter sich. Eine Leistung,<br />
was? Nein, das «Vonselbst» erzieht<br />
zur Bequemlichkeit. Die meisten meiner Autobekannten<br />
sind dick geworden. Feriengäste,<br />
die den Wagen mitnehmen, lassen sich für<br />
grosse Bergtouren, für richtige Fusswanderungen<br />
nicht mehr gebrauchen. Sie können<br />
es bequemer haben. Es geht jetzt auto —<br />
vq% selbst. Noch schlimmer wirkt sich aber<br />
die Autokrankheit aas, wenn sie Blähungen<br />
im Gehirn erzeugt und selbstüberhebenden<br />
Hochmut hinterlässt. Wie oft darf ich als<br />
es. Das Elaborat richtet sich von selbst, wir<br />
brauchen diese verfehlte Logik nicht zu widerlegen.<br />
Zieht der Herr die richtigen<br />
Fussgänger im Strassengraben meine Zuflucht<br />
suchen, weil der vorbeiflitzende Herr<br />
Schlussfolgerungen aus seiner Betrachtung,<br />
die Strasse für sich selbst beansprucht. Sein<br />
so wird er in Zukunft keine Eisenbahn, noch<br />
höheres Recht liegt einzig darin, dass er<br />
E T O<br />
Der eiserne Wagen<br />
Kriminal-Roman von-Sven Elvestad.<br />
(17. Fortsetzung)<br />
«Haben Sie etwa das Geheimnis entdeckt?»<br />
«Ja.»<br />
«Und den Wagen gefunden?»<br />
«Nein, aber es wird nicht mehr viel Zeit<br />
vergehen, bis ich ihn gefunden habe. Wenn<br />
Sie nun wieder ganz gesund sind, so gehen<br />
wir zusammen auf ein neues Unternehmen<br />
aus, und dann werden wir den eisernen Wagen<br />
finden.»<br />
«Ein neuse Unternehmen...?» brummte ich<br />
und sah den Detektiv unsicher forschend an.<br />
Er lächelte abermals.<br />
«Ich errate Ihre Gedanken,» sagte er; «Sie<br />
scheuen sich nur zu fragen.»<br />
Das war richtig. Ich fürchtete mich zu fragen.<br />
Deutlich sah ich im Geiste vor mir den<br />
toten Mann draussen auf der Heide, den alten<br />
Gjaernaes, der angeblich schon vor vier Jahren<br />
ertrunken war. Ich musste geträumt haben,<br />
allerdings furchtbar deutlich und lebenswahr.<br />
Der ganze Sonnenaufgang kam mir<br />
wieder zum Bewusstsein, ich konnte mir alle<br />
«von selbst» Auto dahinfährt, während ich<br />
meine Beine gebrauche. Wie oft auch, fern<br />
von aller Polizei, wird jegliches elementarste<br />
Verbot übertreten: Wahnsinnige Raserei<br />
durch Ortschaften, Vorfahren, Auspuff, ewiges<br />
Tuten vor Wirtschaften, Nachtlärm, alles<br />
Rücksichtslosigkeiten, die das Auto, das Vonselbst<br />
mit Sich bringt. Wenn man nicht mehr<br />
gerade stehen und gehen kann, so reicht es<br />
noch aus, um sich aufs Steuerrad zu legen<br />
und loszufahren. Es geht ja von selbst. Sonntags<br />
von früh bis spät ziehen ganze Kolonnen<br />
durchs Dorf. Alles zieht los zu sonntäglichen<br />
Vergnügungen. Wie ist die Welt doch<br />
reich geworden. Die Autokrankheit muss in<br />
ihren tiefsten Wurzeln bekämpft werden. Sie<br />
reicht hinab ins Seelenleben. Hier müssen wir<br />
den Hochmut des Herrenmenschentams wieder<br />
fahren lassen, den Wahn, als könnten<br />
wir «von selbst» alles erreichen. Wir müssen<br />
neu den Mut aufbringen uns das eigene Unvermögen<br />
einzugestehen, damit wir -ÖHS an<br />
höhere Hilfe und Kräfte halten.»<br />
Damit wollen wir das Zitat abbrechen.<br />
Diese nette Moralgeschichte findet sich aufgezeichnet<br />
im «Alpenhorn» Nr. 38 der Sonntagsbeilage<br />
zum «Emmentaler Blatt» d£s 72.<br />
Jahrganges im Jahre des Heils 1929. Sie<br />
wurde geschrieben von einem Pfarrherrn,<br />
.der mit R. M. unterzeichnet und der jedenfalls<br />
mit wirtschaftlichen Kenntnissen allzu<br />
beschwert sein dürfte. Ein Pfarrherr hat dieses<br />
Zerrbild des Automobilisten der Drückerschwärze<br />
übergeben, der vielleicht in Hinterpommern<br />
oder in Hinterfärnrigen oder bereits<br />
auf der zehnten Stufe der Himmelsleiter<br />
sitzt. Wir wollen mit dem Manne deshalb<br />
nicht scharf ins Gericht gehen. Der Pfarrherr<br />
hat Zeit zu stillen Betrachtungen, und fast<br />
wäre man geneigt, anzunehmen, da ihm das<br />
ewige Tuten vor den Wirtschaften auf die<br />
Nerven schlägt, dass er seine stillen Gedanken<br />
vor seinem eigenen Gütterli spinnt. Er<br />
will irgend eine Bibelstelle interpretieren,<br />
das ist sein gutes Recht und seine Pflicht,<br />
aber er entwirft dabei ein derartiges Zerrbild<br />
und verallgemeinert menschliche Schwächen<br />
auf derart skrupellose Weise, dass sie<br />
mit aller Eindeutigkeit zurückgewiesen werden<br />
müssen. Der Herr Pfarrer hasst das Automobil<br />
und hassen ist nicht, die, Aufgabe<br />
eines Pfarrherrn. Ob er sich wohl über sein,<br />
tun und Schreiben Rechenschaft gegetfeS:<br />
hat, als er sich zu diesen Aeusserungerf<br />
schriftlich hinreissen Hess? Wir bezweifeln<br />
ein von einem Pferd oder Esel, gezogenes<br />
Bernerwägeli mehr besteigen. Er wird sich<br />
des Alkohols und des Rauchens enthalten und<br />
jeglichen pfarrherrlichen weichgepolsterten<br />
Lehnstuhl vermeiden. Er wird Askese üben.<br />
Glücklicherweise denken nicht alle Pfarrherren<br />
wie der genannte Amtsbruder. Wir<br />
haben erst in letzter Zeit einen Brief von einem<br />
bernischen Pfarrherrn erhalten, dessen<br />
Gemeinde sich mit dem Gedanken einer An-<br />
spitze, so hätte er sich sagen müssen, jede<br />
grosse .Bewegung, jede techniche Neuheit<br />
Bringt Missstände mit sich. Diese Missstände<br />
aber treten zurück vor dem gewaltigen Fortschritt,<br />
den jede Neuerung mit sich bringt.<br />
Welch gewaltige Rolle spielt heute das Automobil<br />
gerade in charitativen Werken. Denke<br />
der Herr Pfarrer einmal nur an das Krankenautomobil,<br />
mit dessen Hilfe der Schwerkränke<br />
oder Schwerverletzte in kürzester<br />
Zeit und auf bequemste Art ins Krankenhaus<br />
verbracht werden kann. Denke der Herr beispielsweise<br />
an den Brand seines eigenen<br />
Pfarrhauses oder seiner Kirche, und wie froh<br />
dürfte er sein, wenn ihm die Motorspritze in<br />
kürzester Zeit, den heiss ersehnten Wasserstrahl<br />
zur Verfügung stellt. Denke der Herr<br />
Pfarrer an seine Amtskollegen in einer weiten<br />
zerstreuten Kirchgemeinde und welch<br />
grosse Hilfe das Auto für die seelsorgerischen<br />
Funktionen sein kann. In kürzester Frist ist<br />
er am Totenbett, in relativ kurzer Zeit kann<br />
er seine obligaten Funktionen erledigen und<br />
der Gemeinde, sofern er dazu willens ist,<br />
INSERTIONS-PREIS: Die achtgespaltene 2 mm hohe Grundzeile oder<br />
deren Raum 45 Cts. für die Schweiz; für Anzeigen aus dem Ausland 60 Cts.<br />
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Inseratenscliluss 4 Tage vor Erscheinen der Nummern '<br />
wirklich nicht nur zum Kanzelredner, sondern<br />
zum eigentlichen Seelsorger werden. Auf die<br />
mannigfaltigen wirtschaftlichen Vorteile, die<br />
das Automobil mit sich bringt, wollen wir in<br />
diesem Zusammenhange nicht näher eintreten.<br />
Nur eines sei noch hervorgehoben. Wie<br />
dankbar wird auch derjenige Pfarrherr dem.<br />
Auto sein, mit dessen Hilfe seine Gemeinde<br />
einer neuen wirtschaftlichen Blüte entgegensteuern<br />
kann, wie dankbar wird derjenige<br />
sein, dessen Berggemeinde vielleicht durch<br />
das Automobil neuen Verdienst erhält. Letzterer<br />
dürfte zudem vielleicht indirekt auch<br />
dem Pfarrherrn zugute kommen ...<br />
Wir glauben deshalb mit aller Entschiedenheit<br />
betonen zu dürfen, dass gerade der<br />
pfarrherrliche Stand keinen Grund hat, sich<br />
gegen das Automobil aufzulehnen oder gar<br />
das Volk gegen dieses wichtige volkswirtschaftliche<br />
Hilfsmittel aufzureizen. «Richte<br />
nicht, auf dass du nicht gerichtet werdest.»<br />
Dieses Wort möchten wir dem Seelsorger des<br />
«Alpenhorn» zur Selbsterdauerung ins Gewissen<br />
rufen.<br />
D<br />
Der schweizerische Charakter einer<br />
Autostrasse Bern-Thun<br />
Wie maji. weiss, hat der Autostrassengedanke<br />
dureh, das Schlagwort «Hafrabam»<br />
eine ständige Niederlassung gefunden, ob-<br />
$chon der ;grpss§^^ Begeisterungstaumel um<br />
^das grosszügige internationale Äütostras'senprojekt<br />
Deutschland-Schweiz-Italien beträchtlich<br />
abgeflaut ist.<br />
Für einsichtige Verkehrsfachleute war dies<br />
keine Enttäuschung, denn der an sich gute<br />
Gedanke war damals durch einen unaufhaltsamen<br />
Sensationsdrang umgarnt und zum<br />
Teil stark verzerrt worden. Die Sache<br />
selbst steht darüber und hat nicht gelitten.<br />
Auch in unserem.Lande ist einer neuen Verkehrsmöglichkeit,<br />
der reinen Autostrasse, das<br />
Feld geebnet und der Weg gewiesen worden,<br />
wie ihre Verwirklichung zu erfolgen hat.<br />
Solange der Staat seine Mittel nicht für<br />
die Errichtung reiner Autostrassen einsetzen<br />
kann — weil der Ausbau und die Verbesserung<br />
des bestehenden Strassennetzes vorläufig<br />
noch viel dringender sind — müssen pri-<br />
schaffung eines Autos beschäftigt, um dievate Kräfte an die Sache herantreten. Dies<br />
bedingt, dass in jeder Beziehung nach rein<br />
wirtschaftlichen Gesichtspunkten vorgegangen<br />
werde. Das heisst, es muss eine Strecke<br />
gewählt werden, die neben technisch vor<br />
allem wirtschaftlich günstige Voraussetzungen<br />
aufzuweisen hat.<br />
Durch diese'Sachlage wird — mehr noch<br />
Seelsorge ihres Pfarrherrn in der grossen<br />
Gemeinde zu erleichtern. Der genannte Pfarrherr<br />
äussert darob seine grosse Freude und<br />
erkundigt sich über die verschiedensten autofachmännischen<br />
Fragen. Die Denkart sowohl<br />
des betreffenden Kirchgemeinderates, als<br />
auch ihres Seelsorgers sticht himmelweit von<br />
den Aeusserungen des erstgenannten autofeindlichen<br />
Pfarrherrn ab. Und hätte er ein<br />
bisschen weiter gedacht als seine Kirchturm-<br />
Einzelheiten ins Gedächtnis zurückrufen, die<br />
Grasplätze in der Heide, die Baumstämme,<br />
die wie Silber im ersten Morgenlicht leuchteten,<br />
den Anzug des Toten", der aus gestreiftem<br />
Tuch bestand — aber das alles musste ja<br />
ein Traum sein!<br />
«Ich muss abreisen,» sagte ich, «ich fange<br />
an, mich vor diesen Aufregungen zu fürchten.»<br />
«Ja, Sie sind nicht so kräftig, wie ich anfangs<br />
glaubte,» erwiderte der Detektiv. «Dieses<br />
letzte Ereignis hat Sie ziemlich stark mitgenommen;<br />
wenn ich Sie nicht in meinen Armen<br />
aufgefangen hätte, wären Sie glatt hingestürzt.»<br />
Ich erhob mich halb im Bett. Ah, nun<br />
merkte ich, dass es in meinem Hirn noch<br />
unklar brauste.<br />
«Seien Sie aufrichtig zu mir,» b'at ich inständig,<br />
und erzählen Sie mir, was wir in dieser<br />
Nacht zusammen erlebt haben.»<br />
«Dessen entsinnen Sie sich ebensogut wie<br />
ich selbst.»<br />
Ich wollte nicht geradewegs auf die Sache<br />
losgehen, daher fragte ich:<br />
«Haben Sie mit dem jungen Gjaernaes gesprochen?»<br />
«Ja,» sagte der Detektiv, «er ist soeben<br />
nach Hause gefahren.»<br />
«Allein?»<br />
«Allein, wenigstens als einziger Lebender.»<br />
Der Detektiv stand auf und ging nachdenklich<br />
im Zimmer auf und ab.<br />
«Lieber Krag,» fuhr ich fort, «wollen Sie<br />
wirklich behaupten, dass wir in der Tat alles<br />
das erlebt haben, was ich nur erlebt zu haben<br />
glaube?»<br />
Der Detektiv blieb vor mir stehen und sah<br />
mich lange schweigend an.<br />
«Ja,» sagte er, «wir haben heute nacht seltsame<br />
Dinge erlebt.»<br />
«Mir kommt es so vor, als ob wir einen<br />
Toten gefunden hätten.»<br />
«Ja.»<br />
«Einen alten Mann. Und zwar fanden wir<br />
ihn genau an derselben Stelle, wo wir vor<br />
drei Wochen den erschlagenen Forstmeister<br />
Blinde gefunden hatten.»<br />
Asbjörn Krag nickte.<br />
«Genau dort, wo wir glaubten, dass der<br />
eiserne Wagen zum Meere heruntergerollt<br />
sei.»<br />
Er nickte wiederum.<br />
«Aber jener alte Mann,» stammelte ich, «jener<br />
alte Mann... aber das ich doch unmöglich,<br />
lieber Krag... es kann einfach nicht<br />
möglich sein —»<br />
als im Ausland — bei unserem hügeligen oder<br />
gar gebirgigen Gelände, der dichten Besiedelung<br />
und dem schon bestehenden engmaschigen<br />
Verkehrsnetz, der Bau einer langem<br />
Durchgangsstrecke zum vornherein in Frage<br />
gestellt. Nur kürzere, stark frequentierte.<br />
Durchgangsstrecken können durch eine besondere<br />
Autostrasse entlastet werden. Eine<br />
solche ist Bern-Thun, für die ein erstei<br />
schweizerisches Autostrassenprojekt in baureifer<br />
Gestalt ausgearbeitet worden ist Infolge<br />
seines abklärenden Wertes auf einem<br />
der brennendsten Verkehrsgebiete unserer<br />
Zeit erheischt es das Interesse aller Verkehrskreise.<br />
Es ist zudem kein blosses Verkehrsinteresse,<br />
denn alle früheren, wesentlichen<br />
Verbesserungen auf dem Verkehrsgebiete<br />
haben sich auch in hohem Masse, auf<br />
das wirtschaftliche und das zivile Leben ausgewirkt.<br />
Das Projekt Bern-Thun eignet sich für die<br />
Verwirklichung als erste schweizerische<br />
Musterautostrasse in ganz besonderer Weise,<br />
weil das der Aare entlang führende Trasse<br />
technisch und wirtschaftlich Vorteile aufweist,<br />
wie man sie kaum irgendwo anders in so hohem<br />
Masse vereinigt finden kann: Wenig Unter-<br />
und Ueberführungen bestehender Verkehrswege,<br />
wenig Kunstbauten und Erdbewegungen,<br />
Schonung des Kulturlandes sind<br />
die hauptsächlichsten Auswirkungen. Daneben<br />
weist die bestehende Staatsstrasse eine<br />
aussergewöhnlich hohe Verkehrsfrequenz auf.<br />
Es wird nicht mehr lange dauern, so werden<br />
auch an der «stillsten» Stelle dieser Verkehrsader<br />
tausend vorbeifahrende Motorfahr-<br />
«Jener alte Mann,» fuhr der Detektiv fort,<br />
«war der Vater des jungen Gjaernaes.»<br />
«Aber der ist ja vor vier Jahren ertrun«<br />
ken!»<br />
«Nein, das ist eben unmöglich.»<br />
«Unmöglich —?»<br />
«Das liegt doch auf der Hand,» erwiderte<br />
der Detektiv, «wenn er doch ganz bestimmt<br />
noch heute nacht um zwei Uhr am Leben gewesen<br />
ist!»<br />
Das Boot trieb draussen in den Schären<br />
kieloben an Land,» murmelte ich.<br />
«Und seine Mütze schwamm auf dem Wasser,»<br />
fuhr der Detektiv fort, während er an<br />
das Fenster trat und "die Vorhänge beiseite<br />
zog. «Alle Mätzchen waren in Ordnung.»<br />
Ich dachte nach und begann zu ahnen, wohinaus<br />
der Detektiv wollte.<br />
«Sie glauben also,» fragte ich, «dass der<br />
alte Gjaernaes den ganzen Unfall selber in<br />
Szene gesetzt hatte?»<br />
«Ja.»<br />
«Dass er flüchtete, von der Bildfläche verschwand<br />
— und die Leute absichtlich in dem<br />
Glauben Hess, er sei ertrunken?»<br />
«Ja.»<br />
Fortsetzung siehe AuÜer-Feierabend.
zeuge im Tagesdurchschnitt des Jahres gezählt<br />
werden können!<br />
Es ist nicht zu verwundern, dass sich auch<br />
die übrigen Länder mit dem Problem des<br />
Autostrassenbaues befassen, denn es drängt<br />
sich in unserer Zeit mit Gewalt auf. Seine<br />
Bedeutung wird dann voll anerkannt, wenn<br />
bedacht wird, in wie hohem Masse der Verkehr<br />
allgemein einen Grundpfeiler der gesamten<br />
Volkswirtschaft bedeutet. Staat und Private<br />
haben seit Menschengedenken durch unentwegtes<br />
Forschen und Vervollkommnen<br />
dazu beigetragen, dass verfeinerte Verkehrsbedürfnisse<br />
des Menschen entstanden sind<br />
und befriedigt werden konnten. Die Belebung<br />
des kulturellen und wirtschaftlichen Lebens<br />
ist seit alten Zeiten in hohem Masse von der<br />
Verkehrsentwicklung abhängig gewesen.<br />
Das öffentliche Interesse an einer ersten<br />
schweizerischen Autostrasse besteht nicht nur<br />
in der Strasse selbst, sondern überhaupt schon<br />
in der Tatsache, dass privates Kapital und<br />
private Initiative alle damit zusammenhängenden<br />
Fragen studieren. Die in technischer,<br />
wirtschaftlicher und verkehrsorganisatorischer<br />
Beziehung gemachten Erfahrungen des<br />
gegenwärtigen Vorbereitungsstadiums kommen<br />
unmittelbar dem schweizerischen Strassenbau<br />
und damit einem Hauptteil unserer<br />
Verkehrswirtschaft überhaupt zugute.<br />
In militärischer, volkswirtschaftlicher und<br />
sportlicher Hinsicht bestehen weitere Momente,<br />
die dem begonnenen Werke einen<br />
gesamt-schweizerischen Charakter verleihen.<br />
Wie das Projekt einer ersten Eisenbahnlinie<br />
von Baden nach Zürich ernst keine kantonale,<br />
sondern in erster Linie eine eidgenössische<br />
Angelegenheit war, so ist es auch das erste<br />
greifbare Projekt einer schweizerischen Spezialstrasse,<br />
zu der nur der motorisierte<br />
Durchgangsverkehr Zutritt hat Die Zeit<br />
wird kommen, wo man sich allgemein darüber<br />
Rechenschaft abgeben muss, dass die Autostrasse<br />
eine neue Aera im Strassenverkehr<br />
eingeleitet hat! J.<br />
Winterthurs Dilemma:<br />
Omnibus oder Strassenbahn?<br />
Der Ruf nach einer günstigen Transportverbindung<br />
zwischen dem Stadtkern und<br />
dem aufstrebenden Aussenquartier Rosenberg<br />
datiert schon mehrere Jahre zurück<br />
und wird immer berechtigter, je länger sich<br />
die Lösung des Verkehrsproblems hinauszieht.<br />
Die Vorstudien nahmen sehr viel Zeit<br />
in Anspruch, weil neben dem Projekt für<br />
eine Strassenbahnverbindung gleich auch<br />
der Vorschlag für die Einführung einer Omnibuslinie<br />
laut wurde und es nun galt, neben<br />
dem Pro und Contra für die beiden Verkehrsmittel,<br />
auch über die Frage der zu<br />
wählenden Route einen Entscheid zu treffen.<br />
Bereits im vergangenen Juli (siehe<br />
Automobil-Revue Nr. 63) hat der Stadtrat<br />
seinen Standpunkt in einer eingehenden Vernehmlassung<br />
an den Grossen Stadtrat bekannt<br />
gemacht und dabei der Strassenbahn<br />
den Vorzug gegeben. Dieser Entscheid<br />
mochte wohl teilweise durch ein Gutachten<br />
des Berner Strassenbahndirektors beeinflusst<br />
worden sein, der seinerseits trotz den<br />
günstigen Erfahrungen mit dem dortigen<br />
Omnibusbetrieb ebenfalls dem Tram das<br />
Wort redete.<br />
In der letztwöchentlichen Sitzung des<br />
Grossen Gemeinderates wurde nun über den<br />
Antrag der bestellten Sonderkommission beraten.<br />
Der Vertreter der Kommissionsminderheit,<br />
welche für den Omnibus eintrat,<br />
wies mit Recht darauf hin, dass die Berechnungen,<br />
welche für den Omnibus ein Betriebsdefizit<br />
von gegen 18,000 Fr. vorsehen,<br />
viel zu pessimistisch sind, indem einmal die<br />
ständige Bevölkerungszunahme im Rosenbergquartier<br />
eine höhere Frequenz als angenommen<br />
erwarten lasse und weiterhin der<br />
Betrieb mit Rohölmotoren eine erhebliche<br />
Reduktion der Kosten ergeben werde. Der<br />
Beweis der hohen Wirtschaftlicheit des Omnibusbetriebes<br />
ist durch Bern geleistet worden,<br />
wo das Resultat nicht nur einen Einnahmenüberschuss<br />
zeitigte, sondern sich sogar<br />
günstiger stellte, als bei der Strassenbahn.<br />
Ferner ist die grosse Anpassungsfähigkeit<br />
des Omnibusses an die stossweisen<br />
Verkehrsbedürfnisse gerade für die Stadt<br />
Winterthur sehr wichtig. Es können für die<br />
Spitzenzeiten kürzere Routen gewählt oder<br />
weitere verkehrsreiche Strassen in den<br />
Fahrplan einbezogen werden. Ferner können<br />
dem Motorwagen gleich wie bei der<br />
Strassenbahn ohne weiteres Anhängerwagen<br />
angefügt werden. Der Bau der. Strassenbahn<br />
fordert eine ?*"•* iwtröoM'ichV Kapitalinvestition<br />
(ca. 1 Million Fr.), indem auch<br />
beträchtliche Strassenänderungen, die allein<br />
gesen 370 000 Fr bear.cpruchen. notwendig<br />
sind, währenddem für den Omnibusbetrieb<br />
einzig ein Kredit von 272,000 Fr. beansprucht<br />
wird. Endlich kann der Omnibusverkehr<br />
bereits im Jahre 1931 aufgenommen werden,<br />
währenddem die Arbeiten für den Bau der<br />
Strassenbahn erst 1932 einsetzen können.<br />
Dem gegenüber wurde von verschiedenen<br />
Diskussionsrednern, welche für den Tram-<br />
Eine Frau R., die im September 1927 von<br />
der Fabrik renovierten Occasions-Motorwagen<br />
gekauft hatte, unterhandelte gleichen<br />
Tags mit einem Agenten, um das Auto gegen<br />
Feuer zu versichern. Dabei schrieb der<br />
Agent selber das Jahr 1926 als Konstruktionsjahr<br />
auf den Fragebogen, der nachher<br />
von der Autobesitzerin unterzeichnet wurde.<br />
Der Versicherungsvertrag kam zu Stande.<br />
Im Februar 1928 wurde der Wagen durch<br />
Feuer fast völlig zerstört, aus den Trümmern<br />
konnten nur noch 500 Franken gelöst<br />
werden. Die Versicherungsgesellschaft weigerte<br />
sich aber, ihren Pflichten aus dem<br />
Vertrag nachzukommen, da der Wagen<br />
schon 1922 gebaut worden war und somit<br />
die Frage nach dem Konstruktionsjahr von<br />
der Versicherungsnehmerin beim Vertragsabschlüsse<br />
unrichtig beantwortet worden<br />
war.<br />
Das Bundesgesetz über den Versicherungsvertrag<br />
bestimmt nämlich in Art. 4:<br />
«Der Antragsteller hat dem Versicherer an<br />
Hand eines Fragebogens oder auf sonstiges<br />
schriftliches Befragen alle für die Beurteilung<br />
der Gefahr erheblichen Tatsachen, soweit<br />
und wie sie ihm beim Vertragsahschluss<br />
bekannt sind oder bekannt sein<br />
müssen, schriftlich mitzuteilen. Erheblich<br />
sind diejenigen Gefahrstatsachen, die geeignet<br />
sind, auf den Entschluss des Versicherers,<br />
den Vertrag überhaupt oder zu<br />
den vereinbarten Bedingungen abzuschliessen,<br />
einen Einfluss auszuüben. Die Gefahrstatsachen,<br />
auf welche die schriftlichen<br />
Fragen des Versicherers in bestimmter, unzweideutiger<br />
Fassung gerichtet sind, werden<br />
als erheblich vermutet. cWird diese<br />
Anzeigepflicht vom Versicherungsnehmer<br />
verletzt, so ist der Versicherer nach Art, 6<br />
V. V. G.» an den Vertrag nicht gebunden,<br />
wenn er binnen vier Wochen, nachdem er<br />
von der Verletzung der Anzeigepf licht<br />
Kenntnis erhalten hat, vom Vertrage zurücktritt.»<br />
Von diesem Rücktrittsrecht erklärte<br />
die Versicherungsgesellschaft im vorliegenden<br />
Falle Gebrauch zu machen.<br />
Die Autobesitzerin trat ihre Ansprüche<br />
aus dem Versicherungsvertrag an die<br />
Automobilfabrik ab und diese klagte gegen<br />
die Versicherungsgesellschaft auf Leistung<br />
der Versicherungssumme von 10 000 Franken.<br />
Das Handelsgericht Bern schütze diese<br />
betrieb eintraten, mit etwa folgenden Argtimenten<br />
operiert, die wohl zum Teil einer<br />
Kritik unterzogen werden können: Der Bericht<br />
über die Ergebnisse des Berner Omnibusverkehrs<br />
wurde als in der Fachpresse zu<br />
optimistisch dargestellt beurteilt. "Es fiel<br />
übrigens in der Diskussion die Bezeichnung<br />
« Organ der Autofabrikanten » und möchten<br />
wir, was unser Blatt anbetrifft, doch fest-;<br />
gestellt haben, dass wir weder irgendeine<br />
Offizialität in dieser Richtung übernommen<br />
haben, noch andere Tatsachen in unserem<br />
seinerzeitigen Kommentar veröffentlicht haben,<br />
als die offiziell bekanntgegebenen Berriebszahlen<br />
enthielten. Es wurde ferner behauptet,<br />
dass, wo man durch bewohnte Gebiete<br />
und nach dichtem Fahrplan fahre, die<br />
Strassenbahn überall dem Omnibus vorgezogen<br />
werde. Wir sind nun, um diese viel<br />
zu weit gefasste These zu widerlegen, In<br />
der glücklichen Lage, vom ausländischen<br />
Beispiel abzusehen und verweisen nur auf<br />
Die Autostrasse Bern-Thun aus<br />
der Vogelschau<br />
Eln baureifes Projekt der Automobilstrasse<br />
Bern-Thun wurde<br />
auf Veranlassung des Initiativkomitees<br />
dieser Nur-Autostrasse<br />
ausgearbeitet und soll Dienstag,<br />
den 18. Februar, nachmittags 15<br />
Uhr 15, den Interessenten und<br />
der Presse vorgeführt werden.<br />
AUTOMOBIL-REVUE<br />
Die Anzeigepflicht bei der Versicherung von Autos<br />
(Aus,dem Bundes'gerickt.)<br />
m<br />
Klage für 8900 Franken, verneinte also die<br />
Anwendung von Art. 6 V. V. G. Es stellte<br />
fest, dass am betreffenden Modell von 1922<br />
bis 1926 keine Aenderungen vorgenommen<br />
worden waren, dass der Wagen beim Ankauf<br />
wie neu war und die Käuferin beim<br />
Ausfüllen des Fragebogens das tatsächliche<br />
Konstruktionsdatum nicht kannte. Die<br />
Versicherungsnehmerin habe weder dolos<br />
noch fahrlässig gehandelt; es verstiesse gegen<br />
Treu und Glauben, wenn der Versiehe<br />
rer wegen der vom Agenten niedergeschrie<br />
benen falschen Angabe vom Vertrage zurücktreten<br />
könnte.<br />
Das Bundesgericht stimmte zwar diesen<br />
Erwägungen nicht bei, gelangte aber trotzdem<br />
mit 5 zu 2 Stimmen zur Bestätigung<br />
des handelsgerichtlichen Urteils. Ob die<br />
Versicherungsnehmerin die unrichtige Angabe<br />
selber auf dem Fragebogen niedergeschrieben<br />
hat oder nicht, ist unerheblich,<br />
denn sie hat den Fragebogen unterzeichnet,<br />
dessen Angaben damit zu den Ihrigen gemacht.<br />
Es ändert auch nichts an der Verletzung<br />
der Anzeigenpflicht, dass die Versicherungsnehmerin<br />
bei der Unterzeichnung<br />
des Fragebogens über das Konstruktionsdatum<br />
im Ungewissen war, da sie dieses bei<br />
gehöriger Aufmerksamkeit leicht hätte in<br />
Erfahrung bringen können, z. B. aus der<br />
Verkehrsbewilligung des Wagens. Da ältere<br />
Wagen feuergefährlicher sind als neue,<br />
handelte es sich zweifellos um eine Frage<br />
nach einer erheblichen Gefahrstatsache im<br />
Sinne von Art. 4 und 6 V. V. G. Dagegen<br />
sind diese Bestimmungen nicht anzuwenden,<br />
weil aus dem Fragebogen nicht ersichtlich<br />
war, dass es sich dabei um eine erhebliche<br />
Gefahrstatsache handle; der Fragebogen<br />
vermengte solche Fragen (nach dem<br />
Konstruktionsjahr, den H. P.) mit solchen,<br />
die nur die Bestimmung des versicherten<br />
Objekts bezweckten (Konstruktionsnummer,<br />
Nummer des Motors usw.). Es ist Sache<br />
der Versicherungsgesellschaft, im Fragenschema<br />
die Fragen nach Gefahrstatsachen<br />
deutlich erkennbar zu machen, damit der<br />
Versicherungsnehmer ersieht, dass an eine<br />
unrichtige Beantwortung die Rechtsfolgen<br />
des Art. 6 geknüpft wären. Da die Beklagte<br />
dies, unterlassen hat, kann sie sich nicht<br />
auf die Verletzung der Anzeigepflicht berufen.<br />
(Entscheid vom 7. Februar.) W.<br />
den Ersatz einer Strassenbahnlinie durch<br />
den Omnibus in Schaff hausen, auf die Einführung<br />
des Omnibus in Luzern, auf die Erweiterung<br />
des Betriebes in Bern durch die<br />
baldige Eröffnung der Lorrainelinie, auf die<br />
beiden zürcherischen Projekte zur Einführung<br />
des Omnibusdienstes zwischen Bucheggplatz<br />
und Badenerstrasse und zwischen<br />
Klusplatz und Witikon, alles Linien, die<br />
durch sehr gut bewohnte Quartiere und<br />
Strassen führen und vielfach 12—15minfitige,<br />
ja sogar noch dichtere Wagenfolge aufweisen.<br />
Wo da von einer allseitigen Bevorzugung<br />
des Trams etwas festzustellen ist,<br />
muss zuerst noch abgeklärt werden und sind<br />
die Beispiele umso bemerkenswerter, als es<br />
sich dabei durchwegs um Städte handelt,<br />
welche seit Jahrzehnten den Trambetrieb<br />
kennen und wo die damit betrauten Instanzen<br />
begreiflicherweise auch diesem Verkehrsmittel<br />
ihre alte Anhänglichkeit bewahrt<br />
haben. Die Bedenken gegen die sehr be-<br />
<strong>1930</strong> - N°U<br />
trächtlichen Anlagekosten beim Trambetrieb<br />
glaubte ein Redner mit der Behauptung entkräften<br />
zu können, dass für die Stadt die<br />
jährlichen Betriebsergebnisse massgebender<br />
sind, als die Anlagekosten. Es ist dies wohl<br />
eine Auffassung, der vom finanzwissenschaftlichen<br />
Standpunkt aus mit ebensoviel<br />
Recht die entgegengesetzte Meinung gegenübergestellt<br />
werden könnte, insbesondere<br />
deshalb, als die für den Omnibus vorgesehenen<br />
Defizite in der Praxis niemals so hoch<br />
ausfallen würden und den Betrag für die<br />
Verzinsung des Anlagekapitals kaum überschreiten<br />
dürfte. Zudem ist es nimmer noch<br />
wirtschaftlicher, den Versuch mit dem Omnibus,<br />
der weniger Anlagekapital verlangt, zu<br />
wagen, als eine Million auszugeben. Wenn<br />
die Strassenbahn einmal gebaut ist, und<br />
sollte sie sich auch als nicht den Bedürfnissen<br />
entsprechend erweisen, wird man gerade<br />
mit Rücksicht auf die Auslagen, nicht so<br />
schnell eine Aenderung vornehmen können.<br />
Einer eingehenden Kritik hält wohl auch<br />
die Ansicht des Bauamtmannes nicht stand,<br />
der das Tram als verkehrsregelnd bezeichnet,<br />
sofern das Trasse richtig gelegt sei.<br />
Dies gelte gerade bei der Linienführung in<br />
der Mitte der Strasse, indem dadurch die<br />
Strassenhälften klar und deutlich getrennt<br />
seien. Nun ist diese Strassentrennung durch<br />
die Geleise eine ziemlich kostspielige Sache,<br />
die mit weit einfacheren Mitteln (beispielsweise<br />
einer Reihe weisser Pflastersteine bei<br />
Pflasterung usw.) ebensogut erreicht wird,<br />
wenn sie überhaupt als notwendig erachtet<br />
wird, zudem hört diese verkehrsregelnde<br />
Funktion gerade dann auf, wenn das Tram<br />
erscheint, indem durch die Unbeweglichkeit<br />
der schienengebundenen Wagen der Verkehr<br />
sofort kompliziert wird, weil sich die Fahrzeuge<br />
links und "rechts ausschliesslich nach<br />
dem Tram richten müssen, währenddem sich<br />
der Omnibus doch leicht in den allgemeinen<br />
Verkehrsstrom einpasst. Sehr verdienstlich<br />
und originell war auf alle Fälle der Vorschlag,<br />
die Frage der Betriebsart der stimmberechtigten<br />
Bürgerschaft zur Entscheidung<br />
zu überlassen, «damit man», wie der Antragsteller<br />
begründete, c im Gemeinderat<br />
einmal klare Richtlinien hinsichtlich einheitlichem<br />
Trambetrieb oder gemischtem Strassenbahn.<br />
und Omnibusverkehr erhalte ». Der<br />
Antrag wurde denn auch gutgeheissen und<br />
ist umso begrüssenswerter, als sich der Rat<br />
selbst mit eine Stimme Mehrheit (27:26)<br />
für die Strassenbahn entschloss. Der Stimmbürger<br />
hat also das letzte Wort in diesem<br />
Meinungsstreit und wird es sehr interessant<br />
sein, an Hand der Abstlmmungsergetw<br />
nisse die Auffassung des Publikums kennen zu<br />
lernen, sofern nicht politische Stimmungsmache<br />
das Bild fälschen sollte. b.<br />
Luzerner Verkehrsfragen.<br />
Die Frage der Neugestaltung des Bahnhofplatzes<br />
in Luzern beschäftigt in letzter<br />
Zeit weite Kreise dieser viel besuchten<br />
Fremdenstadt und es wird in der lokalen<br />
Presse verlangt, dass das Problem sowohl<br />
in verkehrstechnischer als auch in künstlerischer<br />
Hinsicht richtig gelöst wird. Gegen<br />
den Vorschlag, der sich bereits bei verschiedenen<br />
Wettbewerben für den Bebauungsplan<br />
Luzerns zeigte, wo viele Projektverfasser<br />
den Bahnhofplatz als Grosskampfplatz<br />
in Aussicht nahmen, wird — Jedenfalls von<br />
Seiten eines Architekten — Stellung genommen.<br />
Denn dieser Platz vermittle — so<br />
wird behauptet — dem Fremden den ersten<br />
Eindruck, wenn er vom Bahnhof heraustrete<br />
und dieser Eindruck werde ein nachhaltiger<br />
und unvergesslicher sein, wenn einmal die<br />
Festhalle abgetragen ist und der Blick sich<br />
frei bis zum Rigi und den vielen Bergspitzen<br />
weiten könne.<br />
Die Idee, den Bahnhofplatz zum Parkplatz<br />
zu machen, könnte man — so wird ausgeführt<br />
— unterstützen, wenn nicht die Möglichkeit<br />
bestünde, für Ersatz aufzukommen.<br />
Dieser zeige sich aber in nicht allzu ferner<br />
Zeit, wenn einmal an Stelle der alten Festhalle<br />
ein Museums- und Konzertgebäude erstellt<br />
wird. Dieses Gebäude sollte der Stadt<br />
Luzern zur Ehre gereichen. Leider sei der<br />
Baugrund in jener Gegend bekanntlich ein<br />
überaus schlechter und man werde, ähnlich<br />
wie beim Osrflügel des Aufnahmegebäudes<br />
der Bundesbahnen, auch hier mit einer Betonplatte<br />
fundieren müssen. Zwischen dieser<br />
Fundamentplatte und dem Erdgeschossboden<br />
würde dann ein Kellerraum entstehen, den<br />
man kaum für den Betrieb des Konzerthauses<br />
benötigen wird. Dort wäre nun, der Ansicht<br />
verschiedener Artikelschreiber nach,<br />
der geeignete Platz zur kurzfristigen Garagierung<br />
der Autos während der Tageszeit.<br />
Für die Nacht und für längeres Garagieren<br />
stünden aber in Luzern genügend Privatgaragen<br />
zur Verfügung.<br />
Der Einwand, dass die Unterbringung von<br />
Autos in einem Konzerthaus undenkbar sei,<br />
indem der Betrieb Lärm verursache, derauf<br />
die Konzerte störend wirken müsste, wird<br />
in der luzernischen Presse damit widerlegt,<br />
dass eine genügende Isolierung der Kellerdecke<br />
nach oben technisch einwandfrei möglich<br />
sei.
N° 14 — 1939 AUTOMOBIL-REVUE<br />
Man kann im guten Treuen über diesen<br />
Vorschlag geteilter Meinung sein, nur finden<br />
wir, wenn die Taxis und Hotelautobusse weiterhin<br />
auf dem Bahnhof platz stationieren dürfen,<br />
das gleiche Recht auch den Privatwagen<br />
gewährt werden sollte!<br />
Auch die Frage der Verbreiterung der<br />
Haldenstrasse in Luzern hat in der lokalen<br />
Presse verschiedene Kritiken erfahren. So<br />
haben sich gewisse Kreise darüber aufgeregt,<br />
dass gleichzeitig mit der Korrektion der<br />
Strasse auch die Tramschienen beseitigt<br />
wurden und man zum Autobusbetrieb überging.<br />
Mit diesem Beschluss hat aber der luzernische<br />
Stadtrat einem absoluten Bedürfnis<br />
entsprochen. Einmal herrschte, vom<br />
Frühjahr bis in dn Herbst hinein, auf der<br />
Haldenstrasse ein äusserst reger Motorfahrzeug-<br />
und sonstiger Wagenverkehr, welcher<br />
eine Verbreiterung der Strasse schon seit<br />
langem notwendig machte, weil Verkehrsstockungen<br />
und Kollisionen oft vorkommen.<br />
Nachdem nun der Omnibusverkehr auf dieser<br />
Strecke eingeführt wird und damit zu<br />
rechnen ist, dass auch weiterhin, namentlich<br />
vor den Hotels links und rechts dei<br />
Strasse, jederzeit Wagen stationiert werden,<br />
so hätten bei Belassung der Fahrbahn in der<br />
jetzigen Breite zwei grössere Wagen keinesfalls<br />
mehr nebeneinander vorbeifahren<br />
können. Das seeseitige Trottoir, welches<br />
eine Breite von über drei Metern aufweist<br />
und das bekanntlich sehr wenig benutzt<br />
wird, soll nun um 80 Zentimeter schmäler<br />
werden. Aber auch so wird es noch zwei<br />
Meter breit bleiben und dem dortigen Fussgängerverkehr<br />
vollauf genügen.<br />
Mit einer wohlbegründeten Eingabe hat<br />
der Automobil-Club Luzern dem Stadtrat<br />
die Verbreiterung der Haldenstrasse auf ca.<br />
9,5 Meter (statt bisher 8,3 Meter) beantragt,<br />
und nach einem Ende Januar stattgefundenen<br />
Augenschein wurde beschlossen, die<br />
Fahrbahn der Strecke «Luzernerhof > bis<br />
«Palace-Hötel» auf 9,2 Meter und die<br />
Strecke « Palace-Hötel» bis Dietschiberg-<br />
Bahn auf 9,6 Meter auszubauen.<br />
Verschiedene Strassenkorrektlonsprobleme<br />
Luzerns kamen ebenfalls bei der<br />
Budgetberatüng in der Sitzung vom 14. Februar<br />
des Grossen Stadtrates zur Sprache.<br />
So gab Herr Stadtrat Wirz bekannt, dass<br />
die Kommission den Posten für die Korrektion<br />
der Militärstrasse bei der Einmündung<br />
in den Kasernenplatz gestrichen habe, weil<br />
neue Gedanken für die Verwendung der<br />
Kaserne aufgetaucht seien, deren Verwirklichung<br />
man erst abwarten müsse. —<br />
Auf Wunsch einiger Chauffeure regte<br />
Herr Muheim an, man möchte, um eine<br />
bessere Uebersicht von der Alpenstrasse<br />
nach dem Quai zu erhalten, die Transformatorenstation<br />
verlegen.<br />
Herr Stadtrat Bächtold bemerkte bezüglich<br />
der Korrektion der Bergstrasse, dass es<br />
notwendig sei, mit dieser Korrektion einmal<br />
ernst zu machen.<br />
Der städtische Baudirektor gab in seiner<br />
Antwort bekannt, dass die Transformatorenstation<br />
am Schweizerhofquai in die<br />
Bäume verlegt werden soll und dass mit<br />
den Vorarbeiten an der Bernstrasse begonnen<br />
werden könne. Es sei dort ein Bitumibelag<br />
vorgesehen. — Herr Stadtrat<br />
Bächtold äussert Zweifel über die Eignung<br />
eines Bitumbelages an der Bernstrasse mit<br />
Hinsicht auf die vielen Pferdefuhrwerke,<br />
die dort verkehren und hält Kleinsteinpflästerung<br />
für geeigneter. — Auch Herr Stadtrat<br />
Winterberg unterstützte diesen Antrag<br />
in Anbetracht der grossen Steigung. —<br />
Replizierend wies der städtische Baudirektor<br />
darauf hin, dass man nicht auf das abstellen<br />
dürfe, was jetzt an der Bernstrasse<br />
bestehe. Die Fahrbahn werde in Zukunft<br />
flach werden und dadurch sei die Kleinsteinpflästerung<br />
nicht so notwendig. Zudem<br />
müsse auch der Kostenpunkt berücksichtigt<br />
werden; so koste die Kleinsteinpflästerung<br />
Fr. 17.50 per Quadratmeter, während der<br />
Bitumbelag auf bloss Fr.. 7.— zu stehen<br />
komme. ,Mit diesem habe man übrigens bei<br />
der Gsegnetmatt zur Rigistrasse, diö eine<br />
grössere Steigung (10%) aufweist, gute Erfahrungen<br />
gemacht.<br />
rm<br />
Strasse Vitznau—Gersau<br />
nicht gesperrt.<br />
Wie uns telephonisch aus Vitznau mitgeteilt<br />
wird, ist die Strasse zwischen Vitznau<br />
und Gersau für den gesamten Automobilverkehr<br />
offen und wird es in nächster Zeit bleiben.<br />
Allerdings seien Bauarbeiten vorgesehen,<br />
die aber kaum zu einer gänzlichen Sperrung<br />
der Strasse führen werden.<br />
Für und wider das Zürcher Nachtfahrverbot<br />
In der Besprechung der Verhandlungen<br />
des Zürcher Kantonsrates zum Nachtfahrverbot<br />
für Lastwagen und Motorräder ist im Titel<br />
aus Versehen die Bezeichnung des Ortes<br />
Zürich unterlassen worden. Der aufmerksame<br />
Leser wird aber aus dem Artikel selbst<br />
nnd aus den weitern Namen sofort erkannt<br />
haben, dass es sich um das Zürcher Naohtiahrverbot<br />
handelte.<br />
Wieder gut abgelaufen — der nächste, bitte!<br />
Am Montag, morgens 1 Uhr. geriet ein stadtbernischer Taxameter auf der vereisten Kirchenfeldbrücke<br />
ins Schleudern, überfuhr das Trottoir. durchschlug das gusseiserne Geländer, blieb aber glücklicherweise<br />
noch mit dem Vorderwagen auf der Brücke hängen. Der Chauffeur, der sich allein im Wagen<br />
befand, kam mit dem Schrecken davon. Die obige Blitzlichtaufnahme wurde kurz nach dem Unfall<br />
gemacht.<br />
Man fragt sich, ob diesen gefährlichen, auf der Kirchenfeld- und Kornhausbrücke nun schon oft<br />
vorgekommenen Unfällen nicht endlich abgeholfen werden könnte, sei es durch Erhöhung des Randsteins<br />
oder Ersatz des nur dekorativ wirkenden Gussgeländers durch ein Schmiedeisen- oder Stahlrohrgeländer.<br />
Verkehrsprobleme<br />
im Berner Stadtrat.<br />
Zur Lösung wichtiger Verkehrsfragen<br />
hat Herr Dr. Fellenberg im Berner Stadtrat<br />
am 14. Februar abbin zwei wichtige<br />
Interpellationen eingereicht. In der ersten<br />
ersucht er den Gemeinderat zur Prüfung<br />
der Frage, ob es nicht angezeigt wäre, in<br />
der Aarbergergasse den Einwegverkehr<br />
einzuführen nnd er weist mit Recht darauf<br />
hin, dass bei dem jetzigen Zustand der Verhältnisse,<br />
diese stark frequentierte Gasse<br />
durch einen überlasteten Verkehr zeitweise<br />
verstopft wird.<br />
Ferner richtet er an den Gemeinderat die<br />
Anfrage, was er vorzukehren gedenkt, um<br />
das ganz unbegreifliche Verbot des Parkierens<br />
von Automobilen auf dem Bundesplatz<br />
rückgängig zu machen. Bekanntlich hat<br />
dieses Parkierungsverbot nicht nur in den<br />
Automobilistenkreisen der Bundesstadt,<br />
sondern weit darüber hinaus, Befremden<br />
erregt. Es ist einfach unverantwortlich,<br />
eine solche Parkierungsmöglichkeit, wie es<br />
im Innern der Bundesstadt leider nur<br />
wenige gibt, willenlos einer unverständ-<br />
Unfall auf der Kirchenfeldbrück©<br />
Der neue<br />
liehen Interpretation eines Servitutes zu<br />
opfern und dadurch die Rechte der Allgemeinheit<br />
zu verletzen. Allgemein ist man<br />
der Ansicht, dass ein solches Servitut sollte<br />
abgelöst werden können, wenn, wie dies hier<br />
der Fall ist, die Zeitumstände von denen<br />
zur Zeit seiner Errichtung ganz verschiedene<br />
geworden sind. —<br />
—eu.<br />
Verkehrsfragen<br />
im urnerischen Landrat.<br />
Ueber die verschiedenen Eingaben aus<br />
Gewerbekreisen betreffend Abgabe von Benzin<br />
an Sonn- und Feiertagen im Kanton<br />
Uri haben wir bereits in Nr. 13 der «A.-R.»<br />
berichtet. Nun hat im urnerischen Landrat<br />
Herr Tresch aus Göschenen eine diesbezügliche<br />
Anfrage an die Regierung gerichtet<br />
und darauf hingewiesen, dass eine Aenderung<br />
des Sonntagsgesetzes, indem an solchen<br />
Tagen von den Benzinsäulen auch<br />
Benzin abgegeben werden dürfe, sehr wohl<br />
angezeigt wäre. ,<br />
Dann, wurden verschiedene Strassenfragen<br />
im urnerischen Landrat besprochen.<br />
Im Voranschlag von <strong>1930</strong> ist nach Dotie-<br />
ist ein<br />
mn<br />
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Die Fahrsicherheit, die schnelle, ausgiebige<br />
Motorkraft, das schwebendleichte Fahren u.<br />
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die Hudson schon bisher auszeichneten •<br />
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rung des Baumaschinen-Fonds von 50 000<br />
Franken der reine Strassenunterhalt noch<br />
mit 255 000 Fr. budgetiert. Die Strassen-.<br />
kommission beantragte Reduktion des l'o-*<br />
stens für Staubbekämpfung von 40 000 Fr«<br />
auf 6000 Fr. Da im Urserntal keine Ober-«<br />
flächenteerung gemacht werden könne, sei<br />
für dort die Besprengung mit Sulfitablauge<br />
vorgesehen. Bei der Gotthardstrasse könne<br />
man geteilter Meinung sein, dieselbe noch<br />
im bisherigen guten Unterhalt zu belassen.<br />
Vom Posten «Staubbekämpfung» wurden<br />
10 000 Fr. auf die Gotthardstrasse, 10 000<br />
Franken auf die Axenstrasse, 5000 Fr. auf<br />
die Klausenstrasse und 5000 Fr. auf ilie<br />
Bahnhofstrasse Altdorf übertragen und die<br />
Furkastrasse um 5000 Fr. gekürzt. Die<br />
Furkastrasse sei nämlich gegenwärtig in<br />
gutem Zustand, während die Axenstrasse<br />
den grössten Verkehr auszuhalten habe. Der;<br />
Vertreter von Amsteg, Herr Indergand;<br />
machte darauf aufmerksam, dass seine Ortschaft<br />
ausserordentlich starken Verkehr<br />
aufweise, aber die Strassenverhältnisse Hessen<br />
noch sehr zu wünschen übrig.<br />
Der urnerisehe Baudirektor wies darauf<br />
hin. dass das, was an der Strasse verbessert<br />
wird, ihr eben gehört. Die Verpflichtung<br />
des Staates zum rechten Unterhalt der<br />
Strassen sei da! Die Furkastrasse haba<br />
z. B. grosse Mauern von 7—8 Meter nötigj<br />
auch Ausweichstellen wären gewiss angezeigt.<br />
Beim grossen Verkehr des letzten!<br />
Jahres seien die Strassen gewaltig hergenommen<br />
worden und der Steinbrecher habe<br />
den ganzen Sommer hindurch gearbeitet.<br />
Ohne Einwalzung bleibe aber alles nun<br />
Flickwerk, und der Regierungsrat habe daher<br />
beschlossen, aus dem Baumaschinen-»<br />
fonds eine passende Walze anzuschaffen«<br />
Man dürfe sich von der Walzung der<br />
Strasse in bezug auf Festigkeit der Fahrbahn<br />
grosse Vorteile versprechen. Die Anschaffungskosten<br />
betragen 27 000 Fr. In<br />
der Abstimmung wurden die Anträge der<br />
Kommission der Vorlage vorgezogen.<br />
Vom Gemrinderat Flüelen wurde die<br />
Verbreiterung der Flüeler strasse gegen<br />
Flüelen zu bis zum Käppeli auszudehnen<br />
gewünscht. Die?e sei notwendig wegen der<br />
Tramkreuzung in der Strasse. Herr Meyer<br />
(FHielen) empfahl deshalb zu diesem Zweck<br />
einen Kredit von 10 000 Fr. Von Herrn<br />
Muheim (Flüelen) wurde erklärt, dass nach<br />
der jetzigen Verbreiterung noch ein Stück<br />
von ca. 100 Meter verbleibe, dessen Verbrei-i<br />
terung und Korrektion in dem bewilligten<br />
Kredit eingebracht werden könnte. Es<br />
bandle sich nur darum, dass der Landrat<br />
seine Einwilligung gebe, wenn der Kredit<br />
es erlaube, die Arbeiten noch weiter an das<br />
Dorf Flüelen auszudehnen.<br />
Der Baudirektor gab bekannt, dass der<br />
Erwerb des nötigen Landes sehr teuer zu<br />
stehen komme. Es stimme, dass von Flüelen<br />
eine Eingabe gemacht worden sei, die<br />
Regierung habe aber keinen Kredit dafür,<br />
auch nicht für die Häuser, welche in die<br />
Strasse hineinragen. Er sei bereit, die Verlängerung<br />
dieser Strasse zu prüfen, der Rat<br />
müsse aber zuerst entscheiden, ob er mit der<br />
Ausdehnung einverstanden sei. — Herr<br />
Meyer in Flüelen stellte fest, dass nach dem<br />
Aufschluss, den er über diese Frage vom<br />
Kantonsingenieur erhalten habe, von den<br />
bewilligten 45 000 Fr. bisher 29 000 Fr. gebraucht<br />
worden seien und somit noch<br />
16 000 Fr. zur Verfügung stehen.<br />
Unter den eingereichten Postulaten darf<br />
besonders jenes erwähnt werden, in dem der<br />
Regierungsrat eingeladen wird, dafür zu<br />
sorgen, dass inskünftig die Veranstalter von<br />
Motorfahrzeugrennen im Kanton Uri für<br />
alle daraus entstehenden Kosten und Schäden<br />
aufzukommen haben. Der Kommissionspräsident,<br />
Walker aus Gurtnellen, behauptete,<br />
dass die Automobilrennen beim<br />
Urner Volk keine grossen Sympathien mehr<br />
haben und das letztjährige Klausenrennen<br />
habe der Geschäftswelt sozusagen nichts<br />
eingetragen. Der Kanton müsse aber die<br />
Schäden tragen helfen.<br />
In seiner Antwort erklärte sich der Baudirektor<br />
damit einverstanden, dass der entstehende<br />
Schaden dem Kanton vergütet<br />
werde. Die Strasse werde am ersten Tage<br />
der Trainingsfahrten dem Rennkomitee<br />
übergeben und von demselben nach dem<br />
Rennen wieder übernommen. Die entstehenden<br />
Schäden könnten also leicht festgestellt<br />
werden und müssten dann jeweils,<br />
auf Kosten der Rennorganisatoren, ausgebessert<br />
werden. Früher habe man an Bergstrassengebühren<br />
jährlich 12—14 000 Fr.<br />
eingenommen, die jetzt aber durch den B
Vevkeh»<br />
Ideenwettbewerb<br />
zum Basler Bebauungsplan?<br />
Wie aus der Diskussion über den Bebauungsplan<br />
der Innerstadt hervorgeht, besteht<br />
in Basel eine starke Opposition gegen den<br />
Vorschlag der Behörden, das Programm von<br />
Ingenieur Riggenbach dem Qrossen Rat zur<br />
Annahme zu empfehlen<br />
Besonders die Fachleute erklären, dass man<br />
die Sache nicht überstürzen dürfe und dass<br />
der vorliegende Bebauungsplan nur eine Möglichkeit<br />
von vielen sei. Man könne sich nur<br />
durch den Vergleich mehrerer Projekte ein<br />
richtiges Urteil über den heutigen Vorschlag<br />
machen. Um zu diesen Projekten zu gelangen,<br />
müsse man<br />
einen Ideen-Wettbewerb<br />
durchführen. Sowohl Architektenverein wie<br />
Heimatschutz stellen sich auf diesen Standpunkt<br />
und haben gegen den vorliegenden<br />
Baulinienplan ernste Bedenken geltend gemacht.<br />
Der Zeitverlust, welcher aus einem<br />
Ideenwettbewerb resultiert, kann nicht so<br />
gross sein, denn entweder ist das Projekt<br />
Riggenbach auf Grund der nötigen Unterlagen<br />
geschaffen worden, dann können diese<br />
ohne weiteres auch dem allgemeinen Wettbewerb<br />
dienen, oder es fehlen dem Projekt<br />
diese Unterlagen, dann müssen sie eben noch<br />
beschaffen werden und stehen dann auch für<br />
den Wettbewerb zur Verfügung.<br />
Die «National-<strong>Zeitung</strong>» glaubt, dass es<br />
sowieso fünf bis sechs Jahre dauern werde,<br />
bis die erste Etappe der Korrektion durchgeführt<br />
werden kann. Es werde sich daher<br />
empfehlen, den Vorschlag Musfeld über die<br />
Führung der Strassenbahn durch den Birsigtunnel<br />
ernsthaft zu prüfen. Eine Verwirklichung<br />
des .Tramtunnels im Birsigbett würde<br />
die heutigen Strassen so weit entlasten, dass<br />
man die Ausarbeitung des Bebauungs- und<br />
Verkehrsplanes mit der Gründlichkeit besorgen<br />
könnte, die angesichts der Qrösse der<br />
gestellten Aufgabe unerlässlich ist. Gr.<br />
Verkehrssicherheit in Luzern.<br />
Im Interesse der allgemeinen Verkehrssicherheit<br />
lag ein Vortrag, welcher auf Veranlassung<br />
der Polizeidirektion der Stadt Luzern<br />
kürzlich stattfand und welcher von einem<br />
zahlreichen Auditorium besucht war.<br />
In diesem sehr interessanten Vortrag mit<br />
Lichtbildern wurden die Fussgänger mit der<br />
Verkehrsregelung vertraut gemacht, wobei<br />
der Referent darauf hinwies, dass die Motorfahrzeuglenker<br />
an bestimmte Gesetze gebunden<br />
seien, während sich der Fussgänger noch<br />
immer vollständig frei bewegen könne, dadurch<br />
aber schon oft Unfälle herbeigeführt<br />
habe. Bei der heutigen gewaltigen Zunahme<br />
der Motorfahrzeuge sei es von eminenter<br />
Wichtigkeit, dass die Fussgänger die Zeichengabe<br />
der Motorfahrzeuglenker kennen lernen<br />
und diese auch beachten. Plätze und verkehrsreiche<br />
Strassen müssen richtig überschritten<br />
werden und gegenüber den Fahrenden<br />
sei vermehrte Rücksicht am Platz. $<br />
Ein interessantes Bild boten die statistischen<br />
Angaben. So verzeichnete die Stadt<br />
Luzern im vergangenen Jahr nicht weniger<br />
als 550 Verkehrsunfälle. Die meisten derselben<br />
ereigneten sich auf verkehrsreichen<br />
Plätzen, und zwar in der Hauptsache zur<br />
Hochsommerszeit. Der stärkste Verkehr, an<br />
welchem auch die meisten Verkehrsunglücke<br />
passieren, wickelt sich zwischen 12 und 1 Uhr<br />
und 18 bis 19 Uhr ab. Es wäre vielleicht angebracht,<br />
wenn es sich die Eltern merken<br />
würden, zu dieser Zeit ihre Kinder nicht mit<br />
Aufträgen in verkehrsreiche Strassen zu<br />
schicken.<br />
Mit photographischen Aufnahmen und<br />
Zeichnungen demonstrierte der Referent seinen<br />
Zuhörern, wie man verkehrstechnisch<br />
richtig handelt. Es müsse zwar zugegeben<br />
werden, dass verschiedene Plätze und Strassenanlagen<br />
in Luzern, welche Produkte des<br />
Mittelalters seien, für den heutigen starken<br />
Verkehr Hindernisse bedeuten. Aber bei gutem<br />
Willen und genauem Ausschauhalten vor<br />
der Ueberquerung der Strassen und Plätze<br />
und namentlich bei genauer Beachtung der<br />
Zeichengabe der Motorfahrzeuglenker sollte<br />
doch ein möglichst gefahrloses Ueberschreiten<br />
der Strassen möglich sein. Man müsse<br />
aber vor allem nicht über eine Strasse hasten,<br />
sondern seine Blicke zuerst nach links und<br />
von der Mitte weg nach rechts richten, um<br />
die vorschriftsmässig fahrenden Vehikel<br />
rechtzeitig zu erkennen. Am Rande des Trottoirs<br />
zu stehen sei ebenfalls sehr gefährlich,<br />
da man eventuell leicht von einem Fahrzeug<br />
ergriffen werden könnte.<br />
Nicht mit Unrecht wies der Referent in<br />
seinen interessanten Ausführungen auch auf<br />
die Unsitte des Auf- und Abspringens von den<br />
Strassenbahnen und das Anhängen von Velofahrern<br />
an Lastautos hin. Dass es eine sträfliche<br />
Unvorsichtigkeit bedeutet, lesend eine<br />
Strasse zu überqueren, ist zwar bekannt, wird<br />
aber bedauerlicherweise immer noch von all*-'<br />
AUTOMOBIL-REVUE<br />
zuvielen sorglosen Fussgängern geübt.<br />
Durch praktischen und theoretischen Unterricht<br />
könne man in den Schulen aufklärend<br />
für jdie Verkehrssicherheit der Jugend wirken,<br />
die immer wie mehr davon abzuhalten<br />
sei, auf den Strassen zu spielen.<br />
Luzern verzeichne unter den Schweizerstädten<br />
weder absolut noch relativ grosse<br />
Verkehrskollisionen, aber der Referent war<br />
überzeugt, dass diese noch bedeutend reduziert<br />
werden könnten, wenn die Verkehrsvorschriften<br />
besser berücksichtigt würden. Dieselben<br />
bedeuten keine freiheitsraubende Schikane,<br />
sondern sie sind eine immer dringender<br />
notwendig werdende Sicherheitsmassnahme.<br />
Strassenwesen im Vorarlberg.<br />
Das Vorarlberg ist bekannt durch seine gepflegten<br />
Strassen. Gegenüber den Verhältnissen<br />
in Deutschland ist eine bedeutende Besserung<br />
festzustellen, und auch der Schweizer,<br />
der nach Vorarlberg kommt, wird mit<br />
Freude bemerken, dass die VoraTlberger<br />
Strassen den schweizerischen nicht nachstehen.<br />
Wie das «St. Galler Tagblatt» aus Bregenz<br />
vernimmt, wurde kürzlich die Bundesstrasse<br />
vom Arlberg bis an die deutsche<br />
Grenze am Bodensee ausgebaut und man<br />
geht nun daran, auch die Konkurrenzstrassen<br />
zu verbessern. Es soll dies in der Weise<br />
geschehen, dass unter Aufsicht und Anleitung<br />
des Landesbaudietistes den Gemeinden aus<br />
der Autosteuer die Mittel zur Verbesserung<br />
ihrer Gemeindestrassen gegeben werden. Es<br />
entspricht dies den Bedürfnissen des Landes,<br />
das einen ziemlich starken Autoverkehr aufweist.<br />
Auf 63 Vorarlberger kommt ein Motorfahrzeug.<br />
Nach dem vom Vorarlbergei<br />
Automobil-Club herausgegebenen Verzeichnis<br />
stehen gegenwärtig in Vorarlberg 2212 Motorfahrzeuge<br />
in Betrieb; 975 Automobile und<br />
1237 Motorräder. Die Zunahme seit 1. Juh<br />
1?29 beträgt 55 Automobile und 133 Motorräder,<br />
gr.<br />
Die italienische Slmplonstrasse wird ausgebessert.<br />
Nach Informationen des italienischen<br />
Touring-Clubs wird die Simplonstrasse<br />
demnächst von der Schweizergrenze bis<br />
nach Stresa gründlich ausgebessert. Man<br />
hofft, durch diesen Strassenumbau, der etwa<br />
für 13 Millionen Lire voranschlagt wird, eine<br />
Förderung des Automobilverkehrs am unteren<br />
Langensee zu erreichen. Gleichzeitig<br />
wird gemeldet, dass die italienischen Staatsbahnem<br />
die Eisenbahntaxe für die Beförderung<br />
von Automobilen auf der Strecke Domodossola-Brig<br />
an Sorni- und Feiertagen von<br />
157.50 auf 92.50 Lire herabgesetzt haben, mb.<br />
<strong>1930</strong> — N°-U<br />
Geheizter Verkehrsturin in Paris. Die Verkehrs-i<br />
regelungsanlage am OpernplaU wurde kürzlich mit<br />
einer Heizanlage yersehen. Unser Bild zeigt die In*<br />
stallierune der Anläse.<br />
Autostrasse Berlin-Dresden-Prag. Nachdem<br />
der Ausbau der Durchgangsstrasse Berlin-Dresden-Prag<br />
auf sächsischem Gebiete<br />
bereits vollendet ist, wird nun auch die<br />
preussische Teilstrecke ausgebaut. Da auch<br />
die Tschechoslowakei das sie betreffende<br />
Teilstück in Angriff nehmen wird, ist auf Beginn<br />
der Sommersaison auf eine tadellose<br />
Autostrasse Berlin-Dresden-Prag zu rechnen,<br />
mb.<br />
Eine Tourenfahrt Montevideo-Rio de Janeiro.<br />
Der A. C. von Uruguay bereitet gegenwärtig,<br />
in Verbindung mit dem A. C. von<br />
Brasilien und den zwei Verkehrsministerien,<br />
eine grosse Fahrt Montevideo-Rk> de Janeiro<br />
vor. Ein Techniker wird die ganze Strecke<br />
abfahren, um den Zustand der Strassen festzustellen.<br />
Die 3388 km lange Route führt von<br />
Montevideo über Rio Grande, Porto Ategre»<br />
Florianapolis, Curitiba, San Paulo. Es sollen<br />
schon gegen 2000 Teilnehmer (Mitfahret<br />
inbegriffen) eingeschrieben sein. -o-<br />
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14 - <strong>1930</strong> AUTOMOBIL-REVUE<br />
Unser Automobil- Aussenhandel<br />
Januar 1O3O<br />
Im Januar <strong>1930</strong> betrug der Gesamtumsatz<br />
7,891,395 Fr., eine Summe, die nicht ganz das<br />
Monatsmittel für das vergangene Jahr erreicht.<br />
Oesterreich<br />
Die Einfuhr belief sich im gleichen Monat<br />
auf 6,028,724 Fr. gegen 4,840,028 im Januar Dänemark<br />
1929, weist also eine Zunahme von 1,188,696<br />
Fr, auf. In noch stärkerem Masse hat sich<br />
die Ausfuhr gesteigert, die 1,862,671 Fr. gegen<br />
1,079,971 betrug. Hier beträgt die Zunahme<br />
also volle 782,700 Fr. oder rund 80 %<br />
gegenüber Januar 1929.<br />
Di« folgende Tabelle zeigt di« Zunahme Italien<br />
bezw. den Rückgang der Ein- und Ausfuhrposten,<br />
Jeweilen im Januar, verglichen mit<br />
dem Januar des Vorjahres :<br />
Einfuhr Ausfuhr<br />
1926 + 317.912 +482.905<br />
1927 — 929.878 + 81567<br />
1928 — 71.210 +771.318<br />
1929 + 1.301 573 + 303 030<br />
1929 +1.188.696 + 782.700<br />
Die offizielle Statistik unterscheidet bekanntlich<br />
folgende neun Kategorien :<br />
a) Motorzwei- und -dreiräder ohne Lederüberzug;<br />
b) andere (also solche mit Lederüberzu?);<br />
o) Automobile nnd Chassis im Stückgewicht von<br />
weniger als 800 kg;<br />
d) Automobile und Chassis im Stückgewicht von<br />
800 bis und mit 1200 kg;<br />
e) Automobile und Chassis im Stückgewicht von<br />
1200 bis and mit 1600 kg;<br />
f) Automobile nnd Chassis im Stückgewicht von<br />
mehr als 1600 kg;<br />
f) Karosserien aller Art für Automobile;<br />
h) Elektrokarren;<br />
i) Traktoren ohne Karosserie.<br />
In der offiziellen Statistik sind übrigens<br />
zwei geringfügige Aenderungen vorgenommen<br />
worden. Die eine besteht darin, dass<br />
der Handel mit der Ukraine nicht getrennt<br />
aufgeführt, sondern unter dem mit Russland<br />
figurieren soll. Die zweite Aenderung betrifft<br />
die elektrischen Anlasser und Dynamos. Diese<br />
werden seit dem 1. Januar der Position 914a,<br />
Kat. f, zugeteilt, während sie vorher, wenigstens<br />
bei der Ausfuhr, unter Position 956 des<br />
Zolltarifes fielen.<br />
Folgende Tabelle gibt genauen Aufschluss<br />
über di«<br />
Einfuhr im Januar <strong>1930</strong>,<br />
nach Ländern und Kategorien geordnet.<br />
Stück q kx Wart in Ft. rotal<br />
Deutschland a 37 66.10 65.553<br />
b 97 750<br />
e 14 97.26 46.319<br />
d 15 183.47 101.600<br />
Die Ausfuhr im Januar <strong>1930</strong><br />
hat 36 Länder erreicht und zwar in folgen-<br />
e 113.40 69.050<br />
f 295.69 249.691<br />
g<br />
31 394<br />
11.40<br />
i<br />
875 634.232<br />
28.40<br />
e<br />
20.800<br />
2.03,<br />
f<br />
1.780 22.580<br />
a 12 15.83 14.906<br />
52<br />
b<br />
420<br />
o<br />
6 44.38 24.132<br />
d<br />
88 985.49 428.960<br />
e<br />
117 1614.59 631.500<br />
f, 4 166.13 105.981<br />
4.93 1.743<br />
6.25 2.420<br />
i<br />
95.08 43.207 1.253.269<br />
a<br />
77 781<br />
o 2 15.80 6.800<br />
d 83 815.38 320.400<br />
efgaodef 462 622.67 271.700<br />
84.85 59.471<br />
18 230 659.382<br />
Belgien<br />
86 109.50 85.029<br />
21 250<br />
4 45.96 25.020<br />
12 15.30 8.000<br />
64.51 61.626<br />
g 10 150 180.075<br />
Großbritannien abodfiffofaod 252 418.56 360.082<br />
6.39 3.515<br />
1 6.64 4.620<br />
11 11.44 25.000<br />
21.82 43.497<br />
6.39 5.450 442.164<br />
Dänemark<br />
131 130 130<br />
Polen<br />
10 10<br />
Tschechoslorakei il 7.86 6.300 ' dem Masse:<br />
35 62 6.362<br />
Ver. Staaten 18 33.05 26.930<br />
Deutschland.<br />
25.04 8.073<br />
249 2826.76 1.061.134<br />
e 137 2001.83 1.005.996<br />
f 62 1368.59 800.917<br />
Oesterreioh<br />
6.37 3.995<br />
Januar <strong>1930</strong><br />
Januar 1929<br />
f 3<br />
a<br />
b<br />
o<br />
d<br />
e<br />
fghi<br />
405<br />
27<br />
440<br />
311<br />
77<br />
1<br />
8<br />
1269<br />
55.33<br />
633.81<br />
7.88<br />
197.19<br />
4868.50<br />
4396.19<br />
2004.11<br />
11.89<br />
6.25<br />
168.20<br />
1064 9831.71<br />
Zunahme der Einfuhr<br />
23.475 2.930.520<br />
563.281<br />
4.685<br />
96.494<br />
1.962.114<br />
2.007.046<br />
1.323.166<br />
6.512<br />
2.420<br />
73.007<br />
6.028.724<br />
Wie letztes Jahr traten auch im Januar 10<br />
Länder als unsere Lieferanten auf, davon erreichten<br />
sechs Einfuhrwerte von über 100,000<br />
Franken.<br />
Wie gewohnt, stehen die Vereinigten Staaten<br />
an der Spitze, obwohl die amerikanische<br />
Einfuhr zugunsten der Lieferungen Frankreichs<br />
und Deutschlands zurückgegangen ist<br />
und statt 60,3 Prozent unserer Gesamteinfuhr<br />
48,6 Prozent erreicht.<br />
Frankreich, das an zweiter Stelle kommt,<br />
hat seinen Anteil an unserer Einfuhr von 19,3<br />
Prozent hn Januar 1929 auf 20,8 Prozent erhöhen<br />
können.<br />
Italien, Deutschland, Grossbritannien und<br />
Belgien folgen mit Beträgen, die 100,000 Fr.<br />
übersteigen.<br />
Fast in allen Kategorien haben die Einfuhrwerte<br />
zugenommen, eine Ausnahme machen<br />
einzig die Motorräder mit Ledersitz, die Automobile<br />
und Chassis von weniger als 800 kg<br />
und die Karosserien. Die grösste Zunahme ist<br />
bei den Traktoren festzustellen, sie beträgt<br />
nicht weniger als 278,2 %. Andere Kategorien<br />
die ebenfalls eine stärke Zunahme der<br />
Einfuhr aufweisen, sind: Automobile und<br />
Chassis von über 1600 kg (67,4 % mehr als<br />
Januar 1929), Automobile und Chassis von<br />
1200—1600 kg (28%) und Motorräder ohne<br />
Ledersitz (19,1 %).<br />
Frankreich<br />
Italien<br />
Belgien<br />
Niederlande<br />
12294.02<br />
347 508.66 464.301<br />
2 10.63 8.164<br />
37 275.55 115.070<br />
Spanien<br />
429 4795.36 L855.132<br />
202 2920.77 1.566.805<br />
44 1222.88 790.044<br />
Portugal<br />
1 34.99 20.972<br />
1.79 236<br />
Dänemark<br />
2 61.08 19.304 4.840.028<br />
1.188.696<br />
Grossbritanien<br />
Norwegen<br />
Schweden<br />
o<br />
f<br />
a 6<br />
f 4<br />
af<br />
4<br />
a 2<br />
o<br />
f<br />
a<br />
f<br />
a<br />
623.10<br />
4.49<br />
3<br />
49.15<br />
40.81<br />
6.88<br />
Wert hi Fr.<br />
168.793<br />
123<br />
95<br />
207.486<br />
3.839<br />
105<br />
51.237<br />
35.991<br />
5.297<br />
78.327<br />
12.847<br />
23.469<br />
3.200<br />
16.695<br />
35.896<br />
6.100<br />
51.282<br />
245<br />
233.267<br />
2.220<br />
930<br />
115.056<br />
3.12 6.609<br />
80<br />
16.95<br />
1.035<br />
15.800<br />
376.497<br />
65.181<br />
119.615<br />
36.316<br />
55.791<br />
56.382<br />
233.716<br />
118.206<br />
631<br />
7.879<br />
1.036<br />
Finnland<br />
Polen<br />
o<br />
f<br />
f<br />
o<br />
f<br />
25<br />
7.39<br />
57<br />
6.52<br />
32.49<br />
Tschechoslovakei a<br />
b<br />
4<br />
101.55<br />
70.89<br />
Ungarn<br />
4.15<br />
Jugoslawen<br />
11<br />
Griechenland 1 1.60<br />
Bulgarien<br />
2 2.84<br />
Rumänien<br />
97<br />
Bussl. u. Ukraine o 40.35<br />
88.25<br />
Aegypten f<br />
84<br />
Algerien a<br />
f<br />
89<br />
Marokko o<br />
7.29<br />
f<br />
3.97<br />
Südafrika a<br />
4.65<br />
West Afrika f<br />
1.63<br />
Ostafrika a<br />
1<br />
Britisch Indien a 6.30<br />
f<br />
3.19<br />
Philippinen<br />
161<br />
Japan<br />
Ver. Staaten<br />
51<br />
Mexiko<br />
1<br />
Columbien<br />
4.88<br />
Brasilien<br />
1.41<br />
6.92<br />
Argentinien<br />
118.48<br />
Bolivien<br />
1.21<br />
Neuseeland und<br />
Südseeinseln<br />
Januar <strong>1930</strong><br />
3üF_"<br />
Tot») Wt.<br />
a 7 180.12<br />
botabfaofa 46<br />
Januar <strong>1930</strong><br />
t<br />
97.84<br />
14.67<br />
13.05<br />
3.14<br />
17.12<br />
22.08<br />
9.44<br />
99.51<br />
7<br />
378.41<br />
3.13<br />
82<br />
174.74<br />
1 65<br />
90 466<br />
3.06 2.270<br />
570<br />
6.809<br />
541<br />
6.900<br />
26.022<br />
32<br />
208<br />
77.306<br />
49.902<br />
4.626<br />
180<br />
1.170<br />
3.950<br />
1.489<br />
73.350<br />
397.766<br />
134<br />
66<br />
1.316<br />
8.730<br />
4.457<br />
4.256<br />
2.129<br />
24<br />
4.500<br />
1.095<br />
434<br />
45<br />
1.193<br />
44<br />
2.152<br />
2.973<br />
12.288<br />
79.267<br />
3.065<br />
110<br />
23.179<br />
tt.922<br />
127.448<br />
4.626<br />
180<br />
i.170<br />
3.950<br />
1.489<br />
471.116<br />
134<br />
1.382<br />
13.187<br />
4.256<br />
2.129<br />
24<br />
5.595<br />
434<br />
45<br />
1.193<br />
44<br />
2.152<br />
5.261<br />
79.267<br />
3.065<br />
110<br />
47 291.33 264.358<br />
11 436<br />
182.36 193.095<br />
15 1815.27 1.404.782 1.862.671<br />
62 2289.07<br />
25 208.18 196.415<br />
1 15.00 15.000<br />
9 843.88 858.756<br />
13.03 9.800 1.079.971<br />
Zunahme der Ausfuhr 782.700<br />
Der , Monat Januar brachte insofern eine<br />
grosse Ueberraschung als Russland den ersten<br />
Platz unter unsern Abnehmern einnahm.<br />
In den Vorjahren waren es Deutschland und<br />
Spanien gewesen, die sich^den ersten Rang<br />
streitig machten. ^-~ -—+ere durch seine Ankäufe<br />
von Motorrädern, das letztere durch<br />
seinen regelmässisren Bedarf an Autobussen<br />
und Lastwagen. Diesmal läuft ihnen Russland<br />
zum erstenmal den Rang ab, indem es<br />
im Monat Januar für 471,116 Fr. aus der<br />
Schweiz einführte, was allein schon 74 $> des<br />
entsprechenden Betrages des ganzen letzten<br />
Jahres ausmacht Russland hat vor allem<br />
Automobile über 1600 kg gekauft. Die Automobilausfuhr<br />
nach Russland entwickelt sich<br />
seit 1927 sprunghaft nach oben, wie folgende<br />
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Angaben zeigen : im Jahre 1927 begann die<br />
Ausfuhr nach Russland mit der bescheidenen<br />
Summe von 10,000 Fr., 1928 waren es schon<br />
20,534 Fr., ein Betrag der sich im folgenden<br />
Jahre sprunghaft auf 636,229 Fr. erhöhte.<br />
Unsere Ausfuhr nach Deutschland, Qrossbritannien,<br />
der Tschechoslowakei, Frankreich<br />
und Spanien fiberstiegen im Januar je 100,000<br />
ranken. Auf diese Länder folgen mit Beträgen<br />
von 80,000—113,000 Fr. : Argentinien,<br />
Holland, Belgien, Oesterreich, Italien, Polen,<br />
Schweden, Brasilien und Marokko. Die weiter<br />
aufgeführten 21 Länder teilen sich in die<br />
verbleibenden 2,6% unserer Lieferungen.<br />
Automobile und Chassis von 1200—1600 kg,<br />
sowie Karosserien, wurden im Januar keine<br />
ausgeführt, ein Ausfall der durch die Ausfuhrzunahme<br />
von 63,3 % auf Automobilen von über<br />
1600 kg und 34,6 % auf Motorrädern der Kategorie<br />
a mehr als wettgemacht würde.<br />
Im ganzen lässt sich sagen, dass der Monat<br />
Januar ein vielversprechender Jahresanfang<br />
geworden ist, der von stetem Fortschritt<br />
zeugt. , -f.<br />
Weltkraftkonferenz <strong>1930</strong>.<br />
Die Fachwelt 'schätzt das internationale<br />
Zusammenarbeiten immer mehr. Ein neuer<br />
Beweis für die Bestrebungen mögen die zahlreichen<br />
Beiträge für die zweite Weltkraftkonferenz<br />
vom 16.—25. Juni in Berlin sein.<br />
Seitdem auf der ersten Zusammenkunft<br />
dieser Art in London im Jahre 1924 zunächst<br />
die Wege und Ziele einer gross angelegten<br />
Gemeinschaftsarbeit zwischen Ingenieuren,<br />
Wirtschaftern und Staatsmännern fast aller<br />
Länder der' Erde grundlegend festgestellt<br />
worden waren, ging, man in den folgenden<br />
Jahren daran', eine Reihe von Teilkonferenzen<br />
einzuberufen, in denen Einzelprobleme<br />
der Energieerzeugung zur Erörterung standen;<br />
es sei vorwiegend an die Tagung in Basel<br />
1926 erinnert, auf der Fragen der Wasserkraftnutzung<br />
und Binnenschiffahrt diskutiert<br />
wurden, > sowie an die stark besuchte<br />
Tagung, die in Verbindung mit dem Weltrngenieurkongress<br />
Ende vorigen Jahres in<br />
Tokio stattfand.<br />
Mehr als 400, Berichte werden im Juni in<br />
Berlin vorgelegt werden. Von der Kongressleitung<br />
bestellte Referenten werden die Arbeiten<br />
auf den einzelnen Gebieten gruppenweise<br />
in, Geheralberichte zusammenfassen,<br />
und eine besonders für, diese Konferenz geschaffene<br />
Uebertragungsanlage wird das Abhören'<br />
der'Vorträge gleichzeitig in den drei<br />
Kongresssprachen Deutsch, Englisch und<br />
Französisch ermöglichen. 17 Beiträge sind<br />
von der Schweiz angemeldet worden, von<br />
denen sechs zur Gruppe « Elektrizität» gehören.<br />
Die gesamte Leitung der Tagung Iiegt'bel<br />
der Geschäftsstelle der Weltkraftkonferenz<br />
in Berlin, Ingenieurhaus, während die Vorarbeiten<br />
in den einzelnen Ländern von den na-<br />
den können und als Aussendienstgruppe der<br />
kantonalen Automobilkontrolle anzugliedern<br />
tionales Komitees geleitet werden. Für diesind. Diese Gruppe soll im Tag- und Nachtdienst<br />
für die Zwecke einer intensiven Ver-<br />
Schweiz führen den Vorsitz die Herren Dr.<br />
E. Tissot, Administrateur-Delegue' de la Banque*<br />
Suisse de Chemins de fer, Basel, und Anleitung und Weisung des Chefs der kan<br />
kehrskontrolle verwendet werden und unter<br />
H. F. Zangger, Association Sursse des Electriciens,<br />
Zürich, Seefeldstrasse 301. sprechende Aasgabeposten soll im Budget<br />
tonalen Automobilkontrolle arbeiten. Der ent-<br />
<strong>1930</strong> eingesetzt werden.»<br />
KLEINE CHRONIK Regierungsrat Niederhauser nahm das Po-<br />
Eine Autoschule In Frankreich. Wir berichteten-<br />
von der amerikanischen Autoschule<br />
in Flint. Auch friFrankreich ist jetzt eine<br />
ähnliche Schule gegründet worden, die aber<br />
viel bescheidener ist und ganz von den General<br />
Motors abhängt. Die Schüler werden<br />
in kleine Gruppen von höchstens 10 Personen<br />
eingeteilt und von Instruktoren praktisch<br />
im Reparaturendienst unterrichtet. Besucht<br />
wird die Anstalt hauptsächlich von den<br />
Mechanikern und Angestellten der konzessionierten<br />
Verkäufer der der Gruppe General<br />
Motors angehörenden Wagen. -f.<br />
Eine riesenhafte Automobilschule in Amerika.<br />
In Flint (Michigan) existiert eine Automobilschule,<br />
die als erste der Welt ihre<br />
Schüler nicht-nur theoretisch und praktisch<br />
in den Automobilbau einführt, sondern sie<br />
noch im Reparaturdienst und Verkauf ausbildet.<br />
Die Schule wird also sehr verschiedenen<br />
Bedürfnissen gerecht. Ausländer, die<br />
bereits technisch vorgebildet sind, können<br />
z.B. einen dreimonatlichen Kurs besuchen,<br />
der sie in die, amerikanischen Arbeitsmethoden<br />
einführt. Etwa 3000 Schüler aus allen<br />
Ländern besuchen dieses Institut, das ursrpüngJrch<br />
nur einen Teil der Fabriken von<br />
Flint, die den General Motors gehören, darstellte,<br />
jetzt aber ganz selbständig verwaltet<br />
wird. In den 20 Jahren seiner Existenz entwickelte<br />
es sich ausserordentlich, so dass immer<br />
neue Gebäude dafür erstellt werden<br />
mussten. Erst letztes Jähr zog die Schule<br />
in einen palastäfonlichen Bau ein, der nun für<br />
eine lange Zeit genügen dürfte, da ringsumher<br />
genügend Bauland zur Verfügung steht.<br />
-f.<br />
- Wettbewerb für Schneepflüge. Dieser Tage,<br />
vom 11.—15. Februar, findet bei Briancon<br />
(in der Nähe von Grenoble) ein äusserst interessanter<br />
Wettbewerb statt, dessen Resultate<br />
auch in der Schweiz Beachtung finden<br />
werden. Es handelt sich um einen vom<br />
T. C. Frankreich in Verbindung mit den Behörden<br />
und Eisenbahngesellschaften veranstalteten<br />
Wettbewerb für Motorschneepflüge.<br />
Vier Preise im Gesamtbetrage von 100,000<br />
franz. Franken sind ausgesetzt. Die Fahrzeuge<br />
werden je nach Gewicht in zwei Klassen<br />
geteilt, die getrennt konkurrieren.<br />
Von den angemeldeten Typen nennen wir<br />
die folgenden Leichtfahrzeuge: Latil, Citroen-Roul,<br />
Citroen-Viking, Berliet-Viking,<br />
Fordson-Allouis sowie die schwereren : Citroen-Roul,<br />
Cletrac-Buron, Gtroen-Viking,<br />
C16trac-Juste. Es sind unter diesen alle Systeme<br />
vertreten, von dem einfachen Schneepflug,<br />
der den Schnee beiseite schiebt (soder<br />
norwegische Vikrng, der 1000 kg wiegt), bis<br />
zu den modernsten Schaufel- und Schneeschleudermodellen,<br />
bei denen ein besonderer<br />
Motor die Schaufeln antreibt. -f.<br />
Ein Auto schlägt den « Train Bleu ». VoT<br />
einigen Tagen wurde eine Wette zum Austrag<br />
gebracht, ob ein Autofahrer den bekannten<br />
Train Bleu, der Calais mit der Riviera<br />
verbindet, schlagen könne. Das Auto startete<br />
zu gleicher Zeit wie der Zug in Bordighera<br />
und kam 22 Minuten vor Eintrefen des Zuges<br />
in Calais an. Der Gewinner der Wette, ein<br />
22jähriger Engländer, konnte seine Freunde,<br />
die zur Kontrolle mit dem Zuge gefahren<br />
waren, auf dem Bahnhof in Calais im Empfang<br />
nehmen. Die Wette lautete auf über 100<br />
Pfund Sterling.<br />
-o-<br />
B>«B«I«B» No*nen<br />
Niveauübergänge der Basler Strassenbahnen<br />
sind bezeichnet. Als wichtige verkehrstechnische<br />
Neuheit dürften die in Basel<br />
dieser Tage an allen ausserhalb der Stadt<br />
bestehenden Niveauübergängen von Strasse<br />
und Tramlinie, welche bekanntlich unbewacht<br />
sind, angebrachten, weithin sichtbaren Warnungssignale<br />
gelten. Dieselben bestehen aus<br />
einem drei Meter hohen, mit weiss und rot<br />
gestrichenen Feldern versehenen Holzpfo*-<br />
sten, an deren oberen Teil zwei weisse, rotgeränderte,<br />
in schräg auf- und absteigender<br />
Linie und in der Mitte sich kreuzende, etwas<br />
über meterlange Balken angebracht sind<br />
Diese neuen Warnungssignale besagen ziem<br />
lieh unmissverständlich, dass die Strasse und<br />
die Tramlinie sich hier kreuzen und somit<br />
Vorsicht geboten ist.<br />
rm.<br />
Basel will intensive Verkehrskontrolle<br />
durch besondere Verkehrspolizei. In der Sitzung<br />
des Grossen Rates vom 13. Februar<br />
stellte Herr Levaillant, Präsident des T. C. S.,<br />
Sektion Basel, folgendes Postulat:<br />
«Der Regierangsrat wird eingeladen, zu,<br />
prüfen und zu berichten, ob nicht eine kleinere<br />
Anzahl geeigneter Polizeimänner und<br />
ein Unteroffizier besonders aasgebildet wer-<br />
stulat entgegen. Die spezielle Ausbildung von<br />
einzelnen Polizisten sei bereits im Gange. In<br />
kurzer Zeit weTde sich auch eine allgemeine<br />
Instruktion der Polizei in der gewünschten<br />
Art erreichen lassen. mg.<br />
>&U#«»l*Ua*SG<br />
Der Postautoverkehr auf der Strecke Benzenschwil-Aierenschwand-Obfelden<br />
wird seit<br />
dem letzten Sonntag mit einem zwölfplätzigen<br />
neuen Wagen durchgeführt. Es bestehen,<br />
nach dem Fahrplan, drei tägliche Verbindungen<br />
von Merenschwand zur Station<br />
Benzenschwil und täglich drei Kurse nach<br />
Obfelden und zurück mit Postautoanschluss<br />
nach und von Affoltern a.Albis. -ie-<br />
Die Automobil A.-G. Hodiwald, welch«<br />
Gesellschaft bekanntlich die Konzession für<br />
den Postkurs Dornach-Gempen-Hochwald besitzt,<br />
hielt letzthin in Dorneckberg ihre ordentliche<br />
Generalversammlung ab. Das Unternehmen<br />
hat, laut Bericht des Verwaltungsrates,<br />
die « Kinderkrankheiten » hinter<br />
sich, indem für 1929 die Rechnung erstmalig<br />
mit einem Gewinn abschliesst. -ey.<br />
Eine neue Autobuslinie für die Nachbargemeinden<br />
von Rorschach. Eine Versammlung<br />
aus Vertretern der Gemeinden Rorschach,<br />
Rorschacherberg, Tal, Goldach, Dubach,<br />
Hörn, Steinach und Arbon besprach die<br />
Einführung eines täglichen Autodienstes in<br />
den genannten Gemeinden am Bodensee. Die<br />
Vorarbeiten wurden einem Initiativkomitee<br />
übergebenrdas in Verbindung mit der Oberpostdirektion<br />
eine Verwirklichung dieses<br />
Autodienstes auf den Frühling zu erreichen<br />
hofft. Eine Autobusunternehmung aus Arbon<br />
würde den Transportdienst übernehmen und<br />
täglich fünf Fahrten nach jeder Richtung ausführen.<br />
Bedingung wäre eine gesamthafte<br />
Subventionsgarantie von 3000 Franken pro<br />
Jahr für alle beteiligten Gemeinden zusammen,<br />
n
NO 14 - 1950<br />
Si»«Hs«e»rav»»!«eh»<br />
Bessern besinnen, wird der Gemeinderat von<br />
Verkehrswochen am Bodensee. Der Bo-Schieitheidensee-Verkehrsverein hat kürzlich in Fried-<br />
ganzen Sache verzichten müssen. Bis ,zut<br />
sogar auf die Ausführung de<br />
richshafen eine Ausschussitzung abgehalten, Abklärung dieser Frage werden für die Strassen<br />
die budgetierten Aufwendungen gemacht.<br />
in welcher namentlich über die Verkehrswerbung<br />
anlässlich der Passionsspiele im Es ist aber zu hoffen, dass durch beidseitiges<br />
Oberammergau besprochen wurde. Es wird Entgegenkommen das vorgeschlagene Stras<br />
beabsichtigt, in der Hauptverkehrszeit abwechselnd<br />
in den einzelnen Bodensee-Städ-<br />
und bald durchgeführt werden kann. -ey<br />
senbauprogramm noch dieses Jahr genehmig<br />
ten und deren Umgebung — unter anderem<br />
auch in Romanshorn — sogenannte Verkehrswochen<br />
durchzuführen ry.<br />
Ein Personenautomobil mit einer transparenten<br />
Kontrollnummer verkehrt seit einigen<br />
Tagen in Zürichs Strassen. Das Schild<br />
ist tagsüber von einer gewöhnlichen Nummer<br />
nicht zu unterscheiden, während die Ziffern<br />
bei eingetretener Dunkelheit auf 50—100<br />
Meter Distanz mühelos lesbar sind. Das alte,<br />
auf übliche Art beleuchtete Kontrollbild verschwindet<br />
daneben völlig. ry.<br />
Die st. gallische Voiizugsverordnung über<br />
den Motorwagenverkehr wird ergänzt. Der<br />
Landammann und Regierungsrat des Kantons<br />
St Gallen erliess auf 1. Januar <strong>1930</strong> einen<br />
Nachtrag zur Vollzugsverordnung über<br />
den Motorwagen- und Fahrradverkehr. Die<br />
Artikel 15 und 43 der Verordnung über<br />
den Motorwagen- und Fahrradverkehr werden<br />
aufgehoben und durch folgende Bestimmungen<br />
ersetzt :<br />
Art 15. Die Ausstellung der Verkehxsbewilkgungen,<br />
sowie deren Erneuerungen erfolgt gegen<br />
folgende jährliche Gebühren.:<br />
1. Für Motorwagen bis und mit 5 PS Fr. 120<br />
Bei Motorwagen bis und mit 15 PS<br />
für jede weitere PS ein Zuschlag: von » 20<br />
Bei Motorwagen von mehr als 15 PS<br />
fÜT jede weitere PS ein Zuschlag von > 25<br />
Bis zum Maximum von insgesamt » 1000<br />
Lastwagen and Traktoren zahlen einen Zuschlag<br />
von 10 Prozent.<br />
2, Landwirtschaftliche Traktoren, die aueachliesslich<br />
landwirtschaftlichen Zwecken dienen, bezahlen<br />
Fr. 50 ohne Zuschlag für die angehängten<br />
landwirtschaftlichen Geräte, sofern nur kürzere<br />
Strassenstrecken. welche die einzelnen Teile<br />
des Gutsbetriebes miteinander verbinden, befahren<br />
werden.<br />
nur im eigenen Betrieb verwendet, aber in der<br />
Gemeinde, eventuell nach Nachbargemeinden<br />
oder zur nächstgelegenen Bahnstation verkehren,<br />
werden mit einer Gebühr von Fr. 100 belastet.<br />
Ausgenommen vom Nachtfahrverbot sind ferner<br />
Motorräder, wenn sie von Aerzten. Tierärzten<br />
und Hebammen für die Ausübung ihres Berufes<br />
verwendet werden, sowie die Autowagen der konzessionierten<br />
Tramsportunternehmungen für ihre<br />
konzessionierten Kurse, die Postwagen, die Traneport«<br />
für Militär, Feuerwehr, Sanitätemstalten,<br />
Behörden und Hilfeleistungen.<br />
IL Dieser Nachtrag tritt am 1. Januar <strong>1930</strong> in<br />
Kraft.<br />
Für Strassen- und Brückenbaukosten hat<br />
die Munizipalgemeinde Egnach in ihrem soeben<br />
erschienenen Budget 17,000 Fr. eingesetzt,<br />
r.<br />
Der Umbau der inneren Zentralstrasse In<br />
Biel wird demnächst in Angriff genommen<br />
und gleich ausgeführt werden wie die korrigierte<br />
Bahnhofstrasse. Der Kostenbetrag beläuft<br />
sich auf 350,000 Fr. -ey.<br />
Au der Einrichtung der Landunrsstelle für<br />
die Autofähre in Gersau wird derzeit lebhaft<br />
gearbeitet und man hofft, dass der fahrplanmässige<br />
Transport im Monat März oder<br />
April beginnen dürfte.<br />
rm.<br />
Die gegen das Schleifenprojekt der Strassenbahnlinle<br />
Oerlikon einberufene Versammlung<br />
(über das wir auch in der cA.-R». berichtet<br />
haben) war von über 70 Personen<br />
besucht Es wurden die Gründe, die gegen<br />
eine Schleife durch die Schul-, Mittel- und<br />
Bahnhofstrasse sprechen, nach allen Seiten<br />
gründlich erörtert und zu Händen des Grossen<br />
Gemeinderates eine Resolution beschlossen,<br />
die auch den politischen Parteien zugestellt<br />
werden soll. Der Bauvorstand der Gemeinde<br />
Oerlikon erläuterte und verteidigte<br />
dagegen das vorgesehene Schleifenprojekt.<br />
Der Gemeinderat wird sich in seiner nächsten<br />
Sitzung ebenfalls mit dieser Angelegenheit<br />
befassen.<br />
rm.<br />
Durchfahrtsstrassen im Simmental. Folgende<br />
Dorf-Durchfahrtsstrassen werden vom<br />
Staate Bern in den Gemeinden Boltigen und<br />
Erlenbach in diesem Jahr umgebaut werden:<br />
in Garstatt: Ruhrsgrabenbrücke bis Bäuertschopf<br />
auf dem rechten Ufer der Simme; in<br />
Reidenbach : nördlich Ortsohaftstafel bis und<br />
mit Abzweigung der Bruchstrasse; in Erlenbach:<br />
Haus Geschwister Wyss bis südliche<br />
Ortschaftstafel obenher dem Kleindorf, -ey.<br />
Das Strassenbauprogramm der Gemeinde<br />
Schieitheim, das im letzten Budget bereits in<br />
Aussicht gestellt war, kann leider auch jetzt<br />
noch nicht vorgelegt werden, weil einesteils<br />
die Antwort des Regierungsrates über die<br />
Subventionierung des Projektes zur Zeit<br />
noch aussteht, anderseits aber die Anstösser<br />
für abzutretendes Land derart hohe Forderungen<br />
stellen, dass dadurch die Ausführung<br />
des Projektes sogar in Frage gestellt wird<br />
Wenn nicht einzelne Beteiligte sich eine<br />
Zwei Verkehrshindernisse befinden sich<br />
neben dem Badener Stadtturm: das eine is<br />
der St. Martinsbergfelsen, welcher an einei<br />
sehr unübersichtlichen Stelie gegen den Kap<br />
pelerhof an der Strasse Brugg-Baden vor<br />
springt und so den Durchgang verengt, das<br />
andere bilden die Eisenbahnübergänge an der<br />
Hauptstrassen — der Bruggerstrasse und an<br />
derselben von Baden-Zürich-Mellingen —<br />
die, weil an einer verkehrsreichen Linie ge<br />
legen, natürlich dem heutigen Verkehr starK<br />
hindernd im Wege stehen.<br />
Es ist eigentlich verwunderlich, dass durch<br />
den vorstehenden St. Martinsbergfelsen<br />
heute nicht mehr UnfäUe vorgekommen sind<br />
und es ist erfreulich, dass nun endlich eine<br />
Verbesserung eintreten soll. Man plant näm<br />
lieh, entweder den Felsen abzutragen oder<br />
dann zu durchtunneln. — Auch die beiden<br />
Eisenbahnübergänge, die für den Verkehi<br />
hindernd sind, obschon an beiden Orten Unterführungen<br />
für Fussgänger bestehen, wil<br />
man beseitigen und zu diesem Zwecke hat<br />
der Stadtrat von Baden einen Ideenwettbewerb<br />
eröffnet, der hoffentlich die baldige<br />
und richtige Lösung bringen wird. ry.<br />
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Der Salon von Kopenhagen. Diese Ausste -<br />
hing, die vom 25. Januar bis 2. Februar bach b Huttw Tel 2238<br />
dauerte, verzeichnete rund 50,000 Besucher;.<br />
La Salle<br />
Bei dieser Gelegenheit fand ein Kongressdef<br />
dänischen Autobusbesitzer statt, deTen V<br />
band etwa 300 Mitglieder zählt. Dänemark<br />
besitzt nahezu 1000 Autobuslinien, deren G<br />
Landwirtschaftliche Traktoren, die samtlänge diejenige der Eisenbahnen weit<br />
übersteigt, weshalb am Salon auch besonder<br />
viele Autobusse zu sehen waren. Daneben ist<br />
Dänemark auch ein guter Markt für Lastwagen,<br />
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Segelflug vom Luftschiff aus. Leutnant<br />
Barnaby, m\:;' Flieg««'-,• der, ;aroerikanisohen<br />
Marine, hat kürzlich als Erster einen Segejflug<br />
vom Luftschiff aus unternommen, Sein<br />
Segelflugzeug wurde vom Luftschiff «Los<br />
Angeles» auf 1000 m Höhe über Lakehurst<br />
emporgetragen und dann losgelassen. Vor<br />
seiner Landung, die glatt verlief, führte Bar<br />
naby noch verschiedene Evolutionen aus.<br />
Die amerikanischen Militärbehörden betrachten<br />
das Experiment als einen Beweis für die<br />
Möglichkeit, in Kriegszeiten von einem Luftschiff<br />
aus Truppen landen zu können, -s.<br />
Das Flugzeug als Samariter. Dieser Tag«<br />
wurde auf der Nordseite der Kurfirsten eine<br />
kombinierte Rettungsübun« mit einem Militärflugzeug<br />
durchgeführt, die vorzüglich gelang.<br />
Es galt vier vermisste Skifahrer aufzusuchen<br />
und der sich bereits unterwegs befindlichen<br />
Rettungskolonne sowie der Rettungsstation<br />
Unterwasser den Standort dei<br />
« Verunglückten » durch Abwurf zu melden.<br />
Das Flugzeug erfüllte diese Aufgabe ausgezeichnet<br />
Schon dreissig Minuten nach dem<br />
Start in Dübendorf sichtete die Besatzung<br />
die Skifahrer, versorgte sie durch Abwuri<br />
von Wolldecken und Lebensmitteln und<br />
gab der Rettungskolonne sowie der Ret-<br />
geschlossen, • 2türig, 1927,<br />
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unt. Chiffre 43790 an die<br />
solchen Erfolg hatte, sollen ähnliche Rettungsflüge<br />
m anderen Alpengebieten und<br />
auch in schwierigerem Gelände durchgeführt Zu kaufen gesucht ;<br />
werden, um dann mit den gesammelten Er-, zee. sof. Kasse ein prima<br />
fahrungen eine definitive Organisation<br />
schaffen.<br />
-f.<br />
Durch die Unvorsichtigkeit spielender Knaben<br />
hat sich kürzlich in Erstfeld ein recht<br />
bedauernswerter Unfall ereignet. Ein leerer<br />
Lastwagen aus Altdorf fuhr nach dem Bahnhof,<br />
als plötzlich, zwischen den Häusern<br />
beim Bahndurchlass hervor, drei spielende<br />
Knaben auf die Strasse sprangen und mit<br />
dem Lastautomobil zusammensüessen. Der<br />
eine derselben blieb wunderbarerweise unverletzt,<br />
während sich die beiden anderen<br />
ziemlich schwere Verletzungen zuzogen, denen<br />
leider ein elfjähriger Junge erlegen ist.<br />
Den Lastwagenführer soll absolut keine<br />
Schuld treffen; aber dieser Unfall, mag wieder<br />
einmal mehr beweisen, wie sehr die Jugend<br />
davor zu warnen ist, nicht unvorsichtig<br />
auf eine belebte Strasse zu springen und vor<br />
allem nicht stark frequentierte Verkehrswege<br />
als Spielplatz zu benutzen! ry. ,<br />
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A. C. S. SEKTION BASEL. Das Hotel Savoy<br />
Univers, in dem dcx Automobil-Club Basel sein<br />
Clublokal hat, ist belegt worden, wie aus den Verhandlungen<br />
der baslerischen Regierung mit dem<br />
Komitee zur Organisation der internationalen Bank<br />
für Zahlungsausgleich hervorgeht. Die neue Bank<br />
wird hier ihren provisorischen Sitz' aufschlagen, bis<br />
das eigentliche Basler Bankgebäude eingerichtet ist.<br />
Die Sektion Basel wird daher ein neues Clublokal<br />
suchen müssen.<br />
lt.<br />
A. C. S., SEKTION AARGAU. Die Sektion Aargau<br />
war auf Samstag den 15. Februar <strong>1930</strong> zur<br />
19. Generalversammlung in den «Aarauerhof» nach<br />
Aarau einberufen worden; der Einladung hatten<br />
39 .Mitglieder Folge geleistet, die vom Präsidenten<br />
herzlich willkommen geheissen wurden. Der Jahresbericht<br />
wurde verlesen und stülsehweiKend genehmigt<br />
; auch der Kassabericht passierte ohne weitere<br />
Bemerkungen; die Rechnung wurde unter<br />
Verdankung und Dechargeerteilung an den Kassier<br />
gutgeheissen. Eine längere Diskussion entspann<br />
sich beim Voranschlag, wo der Vorstand den Antrag<br />
stellte, es sei die in Vorbereitung befindliche<br />
4blättrige Schweizerkarte als Geschenk an die Mitglieder<br />
abzugeben, was eine Ausgabe von rund 5000<br />
Franken zur Folge habe. Freunde und Gegner dieses<br />
Antrages meldeten sich zum Worte und der<br />
Vorstand zog schliesslich mit Rücksicht auf die<br />
unentschiedene Stimmung der Versammlung seinen<br />
Antrag zurück und der Posten von 5000 Fr. wurde<br />
unter dem Titel «Förderung des Tourismus» in das<br />
Budget eingestellt, in der Meinung, dass er für<br />
allgemeine Zwecke der Verkehrsförderuns: und -Erleichterung<br />
wie Markierungen, Warnungsvorrichtungen<br />
etc. Verwendung finden solle. Im übrigen<br />
wurde der Voranschlag und damit auch ein Jah-<br />
halle wird dafür in eine futuristische Stadt umgewandelt.<br />
Der grosse Saal wird das Weichbild der<br />
resbeitrag von 40 Fr., wie bisher, nach den Anträgen<br />
des Vorstandes einmütig gutgeheissen. sich gegen den Himmel.<br />
Stadt zeigen. Gigantische Wolkenkratzer recken<br />
Beim Traktandum « Vorstamdswahlen > lagen Der Pavillon zeigt einen modernen Flughafen<br />
die Demissionen der bisherigen langjährigen Vorstandsmitglieder<br />
Herren Vizepräsident W. Francke, Untergrundbahnhi/f verwandelt worden.<br />
der neuen Weltmetropole. Das Vestibül ist zum<br />
Kassier P. E. Matter und A. Simmen vor, deren Ein auserlesenes Programm internationaler<br />
verdienstliche Tätigkeit für den Club vom Präsidenten<br />
herzlich verdankt wurde. Als neue Mitglie-<br />
Das Programm wird Sonntag, den 23. Februar,<br />
Darbietungen wird die Besucher unterhalten<br />
der kamen in Vorschlag die Herren Lenzdn und Dr. von nachmittags 2 Uhr an wiederholt. Dafür or-<br />
Wies in Aarau und Ingenieur Rud. Reger in Brugg.<br />
Der Vorstand wurde in der Abstimmung wie folgt<br />
bestellt: Herren MliMer-Brunner, Dr. J. Beck, Dr.<br />
Ch. Gramer, Ingenieur E. Dubler-Koch. Dr. F Laager,<br />
A. Landolt, Lenzin, H. Mäder, Ing. Rud. Reger,<br />
Dir. Schiesser, A. Stierij und G. Zeiter. Zum Präsidenten<br />
wurde mit Akklamation Herr P Müller-<br />
Brunner wiedergewählt und mit Rücksicht auf<br />
seine Verdienste gleichzeifiig zum Ehrenmitglied der<br />
Sektion Aarau ernannt. Der Vorstand erhielt von<br />
der Generalversammlung endlich noch die Ermächtigung,<br />
sich im Laufe deT nächsten Amtsperiode bis<br />
auf die Zahl von 15 Mitgliedern selber zu ergänzen.<br />
Als Delegierte zur Delegiertenversaminlung des<br />
Gesamtclubs beliebten die Herren Stierli. Mäder.<br />
Dubler-Koch, Dr. F. Laager und Dir. Schiesser, als<br />
Ersatzmänner Dr. Cramer, A. Landolt. Dr. Wiss<br />
und G. Zeiler. Die Kontrollstelle wurde mit den<br />
Herren P. Hoffmann-Villiger iflnd Dr. Bnhofer als<br />
Mitglieder und Boss und Ing. Grob-Müller als Ersatzmänner<br />
bestellt. Nach Schluss der WabJverhandTunsren<br />
gab der Präsident noch folgende Liste<br />
der Veteranen bekannt, an die das. neu geschaffene<br />
Vet-Ahzeichen verabreicht wird: Herren Iwan<br />
Baily, O. Bertschinger, W. Francke. W. HÜSST,<br />
P. E. Matter, P. Müller-Brunner, Nabholz-v. Grabow,<br />
Dr. H. Pfyffer, P. Ruepp, Dr. Siegfried, A.<br />
Simmen, A. Stierli, Suhner. Weber-Landolt. F.<br />
Zurlinden.<br />
Zum Schlüsse referierte Herr Sportkommissär<br />
A. Stierli noch über das Jahresprogramm; die<br />
Erfahrungen des Jahres 1929 lehren uns, dass die<br />
Anlässe wieder beschränkt werden müssen; weil zu<br />
gewissen Zeiten die Mitglieder für gesellschaftliche<br />
und sportliche Veranstaltungen nicht zu. haben sind.<br />
Sein Vorschlag, im April/Mai eine «Autavia», im<br />
September eine freie Vereinigung mit Vortrag und<br />
im November einen Ball abzuhalten, findet den<br />
Beifall der Versammlung. Herr H. Mäder regt an,<br />
dass sich eine Gruppe unserer Sektion an der<br />
Sternfahrt nach Genf, aus Anlass des Salons, beteiligen<br />
mochte ; er ist bereit, die Instruktion der<br />
Teilnehmer zu besorgen.<br />
Den offiziellen Verhandlungen folgte ein gut<br />
serviertes Nachtessen, das die Mitglieder bei fröhlicher<br />
Stimmung und entsprechenden Produktionen<br />
bis zum späten Aufbruch im Aarauerhof zurückhielt.<br />
F. L.<br />
¥. C. S-<br />
AUTOSEKTION LUGANO DES T.C.S. Nächsten<br />
Sonntag, den 23. Februar, findet um 17 Uhr<br />
die Generalversammlung der Sektion statt, auf die<br />
um 19 Uhr ein Bankett folgen wird.<br />
AUTOSEKTION AARGAU DES T.C.S. Die Au-<br />
Wektion des T. C. S. Zürich begeht am 22. rand<br />
23 Februar in der Tonhalle ihr grosses Jahresfest<br />
unter dem Moto: Zürich im Jahre 2000. Die Ton-<br />
ganisiert der T. G. S. Zürich eine Sternfahrt, wozu<br />
er sämtliche T. C. S. - Sektionen erwartet. Wir<br />
hoffen, dass unsere Mitglieder recht zahlreich an<br />
dieser originellen Feier teilnehmen werden. Für<br />
unsere Mitglieder ist diese Fahrt eine leichte Sonntagnachtnittags<br />
- Ausfahrt. Besammlunq unserer<br />
Sektion um 13 Uhr auf dem Schulhausplatz bei der<br />
neuen Brücke in Baden. (Besondere Einladungen<br />
werden nicht mehr versandt.) Gemeinsame Einfahrt<br />
in Zürich. r.<br />
AUTOSEKTION WALDSTÄTTE DES T.C.S.<br />
Mitglieder und Freunde unserer Sektion seien<br />
nochmals auf den nächsten Mittwoch den 19. Februar<br />
<strong>1930</strong>, in den Sälen des Hotel Rössli stattfindenden<br />
Maskenball des Tourina-Club aufmerksam<br />
gemacht. Die zunehmende Motorisierung unserer<br />
schrumpfenden Erde verlangt- jrebieterisch nach<br />
wirtschaftlichem und touristischem Neuland.<br />
Daher ergibt sich ohne weiteres die Devise<br />
für den nächsten Mittwoch: «Der ^anz<br />
ins Weltall». Wer unsere fröhlichen i uri3<br />
heimeligen Anlässe kennt, der wird; sich i<br />
zweimal einladen lassen, sondern folgt spontan<br />
unserem Rufe : «Auf, ins Rössli. an den T. C. S,-<br />
Maskenball !•» Der Parkplatz auf dem Mühlenplatz<br />
steht, die. ganze Nacht unter polizeilicher Bewachung.<br />
Wer nicht kommt, auf dessen-Pneus wird<br />
blind geschossen. — Eintritt für Masken Fr. 4, für<br />
Herren Fr. 5; Karten an der Abendkasse und im<br />
Vorverkauf bei Frl. Genhard, Zigarren, Pilatusstrasse<br />
17a; Bäckerei Studer, Kaserneirplatz, sowie<br />
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Dr. R. Z.<br />
AUTOSEKTION ZÜRICH DES T. C. S. Jahresfest<br />
am 22. und 23. Februar <strong>1930</strong>. Nur noch wenige Tage<br />
trennen uns von dem grossen Fest, das während<br />
zwei Tagen sämtliche Räume der Tonhalle in seinen<br />
Bann ziehen wird, und von dem heute schon —<br />
man darf es ohne Uebertreibung behaupten —<br />
nicht nur bei allen Zürcher T. C.isten. sondern bei<br />
allen befreundeten und nachbarlichen T. C. S.-Sektionen<br />
die Rede ist. Als vielversprechender Vorbote<br />
dieses Anlasses, der uns einen Zukunftsbldck in<br />
das Zürich vom Jahre 2000 gewähren wird, erschien<br />
. dieser Tage die Club-Chronik in festlichem<br />
Gewände als Programm, Wegweiser und Sondernummer<br />
für das Jahresfest Ihrem mit reichem<br />
Illustrationsmaterial ausgestatteten Textteil entnehmen<br />
: wir, dass wir alle jene Anlagen in der<br />
Feststadt finden werden, welche eben einer ultramodernen<br />
Stadt ihr Gepräge geben. Im Mittelpunkt<br />
des Städtlebens steht natürlich die City, der Lebensnerv<br />
für Handel und Wandel, wo Wolkenkratzer<br />
gegen Himmel streben und in ihrem die<br />
strenge Sachlichkeit betonenden Stil, an den Zweck<br />
ihres Daseins erinnern. Der Flughafen, wo die<br />
Verbindungen nach allen Weltteilen zusammenlaufen,<br />
wird Vollbetrieb aufweisen, denn unter den<br />
Aberhunderten von Besucher finden sich bestimmt<br />
eine Anzahl reiselustiger Seelen, welche für diesmal<br />
den Luftweg der Landstrasse vorziehen. Zur<br />
'raschesten Verbindung der einzelnen Stadtteile<br />
dient natürlich die Untergrundbahn. Zufälligerweise<br />
liegt gerade der Zentralbahnhof der zürcherischen<br />
«Metro» unter dem Areal der Tonhalle, so<br />
dass wir Gelegenheit haben werden, das emsige<br />
Treiben und Gehen im unterirdischen Verkehrsnetz<br />
Zürichs zu studieren. Für mehr poetisch-lyrisch<br />
veranlagte Seelen ist der Rosensaal mit diskreten<br />
Champagner-Ecken bestimmt, wo man sich gern von<br />
der Hatz eines Grossstadttages erholt und an<br />
den Blumen und anderen Rosen seine Freude<br />
haben wird.<br />
Schon die Lektüre der Wegleitung bringt Vorgenuss<br />
und soll jeder, der die Zukunftsstadt betreten<br />
will, sie auf alle Fälle nicht unkonsultiert<br />
beiseite legen, sondern noch rasch Rat u. gute Winke<br />
aus ihr schöpfen. So werden wir besser auf das<br />
tolle'Treiben in der kommenden Schweizermetropole<br />
vorbereitet sein und uns wie echte Typen dieser<br />
Jahrtausendwende amüsieren, ohne freilich mit<br />
unseren Kalorien allzu sparsam umzugehen! b.<br />
A. C.<br />
SCHWEIZER. DAMEN-AUTOMOBIL-CLUB. Sektion<br />
Zürich. Zusammenkunft im Clublokal des A.<br />
C.S. Zürich, Haus
II. Blatt<br />
BERN, 18. Februar 1030<br />
II. Blatt<br />
BERN. 18. Februar <strong>1930</strong><br />
Notizen<br />
Umfang und Gewicht<br />
der wichtigsten Ladegüter.<br />
Das Lastautomobil ist im Dienste der<br />
Wirtschaft zu einem unentbehrlichen Helfer<br />
geworden. Wenn wir von Wagen mit Spezialaufbauten<br />
für ganz bestimmte Zwecke<br />
absehen, so können wir feststellen, dass der<br />
Lastwagen die verschiedenartigsten Qütei<br />
befördert.<br />
Bei dem grossen Unterschied der spezifischen<br />
Gewichte der einzelnen Ladegüter ist<br />
es nun sehr wichtig, zu wissen, welchen<br />
Raum eine bestimmte Gewiohtsmenge eines<br />
Ladegutes einnimmt, bezw. mit welchem<br />
Gewicht eine bestimmte Raummenge der<br />
betreffenden Ware den Wagen belastet.<br />
Die nachstehende Tabelle ermöglicht es<br />
ohne weiteres, jeweils die richtige Lademenge<br />
für ein bestimmtes Fahrzeug entsprechend<br />
seiner Tragfähigkeit und seinem Aufbau<br />
festzusetzen.<br />
tn Tonnen beanspruchen einen Raum von etwa:<br />
Kartoffeln<br />
14,3 cbm<br />
Rüben 17,0<br />
Buchenholz in Scheiten 25,0<br />
Fichtenholz in Scheiten 31.3<br />
Eichenholz in Scheiten 23,8<br />
Nadelholz in Scheiten 30,3<br />
Weisstannenholz in Scheiten 29,4<br />
Torf, lufttrocken 30.8<br />
Torf, feucht 18,2<br />
Kalk- und Bruchsteine 5,0<br />
Kalk, gebrannt 8.4<br />
Mörtel (Kalk und Sand) 5.9<br />
Lehm, frisch gegraben 6,0<br />
Flusskies, trocken 4,3<br />
Flusskies, nass 4.0<br />
Formsand, aufgeschüttet 8,3<br />
Formsand, eingestampft 6.1<br />
Flusssand, feucht 5,7<br />
Holzkohlen, von weichem Holz 66,7<br />
Holzkohlen, von hartem Holz 45.5<br />
Koks (Gas) 27,8<br />
Presskohlen 10.0<br />
Schlacken- und Koksasche 16.7<br />
Steinkohlen, Teer 8.3<br />
Ton. trocken. 5.6<br />
Ton. nass 5.0<br />
Ziegelsteine 7.0<br />
1 cbm -wiest etwa:<br />
Aepfel<br />
300 kg<br />
Birnen und Pflwunen 350<br />
Kartoffeln 675<br />
Rüben 610<br />
Buchenholz in Scheiten ' "400.<br />
Nadelholz 330 »<br />
Weisstannenholz in Scheiten 340 »<br />
Gras und Klee 350 »<br />
Torf, lufttrocken 375 »<br />
Beton und Granitbrocken 2200" »<br />
Granit 2700 »<br />
Kalk und Bruchsteine 2000 »<br />
Wasserkalk, gepulvert 550 »<br />
Kalk 800 »<br />
Kalkstein, gebrochen 1400 »<br />
Mörtel (Kalk und Sand) 1750 »<br />
Loser trockener Sand 1500 ><br />
Loser feuchter Sand 1600 »<br />
Formsand, aufgeschüttet 1200 »<br />
Tonerde 2000 ><br />
Portlandzement 1300 ><br />
Schamottesteine 2000 »<br />
Schotter 1750 »<br />
Schiefer 2800 >»<br />
Ziegelsteine 2000 »<br />
Kohlen<br />
850 »•<br />
Grober Koks 500 ><br />
Lose Erde 1300 »<br />
Ghilisalpeter, aufgeschüttet 1000 ><br />
Holzkohfen 250 ><br />
Siedesalz 750 ><br />
Steinsalz, gemahlen 1015 ><br />
Eis 1000 ><br />
Fensterglas 2700 ><br />
Rohöl oder Petroleum 900 *<br />
Mist 900 ><br />
«Gehonte» anstatt geschliffene<br />
Zylinder.<br />
In Prospekten und Markenbeschreibungen<br />
trifft man in letzter Zeit schon ziemlich häufig<br />
auf den Hinweis, die Zylinder des betreffenden<br />
Motors seien nicht mehr ausgeschliffen,<br />
sondern « gehont». Den meisten, selbst<br />
manchen recht sachkundigen Automobilisten,<br />
ist dieser Ausdruck noch unverständlich. Eine<br />
kurze Aufklärung darüber, was man unter<br />
dem «Honen» versteht oder was «gehonte»<br />
Zylinder sind, dürfte deshalb erwünscht sein.<br />
« Honen» (to hone) ist englisch und heisst<br />
wörtlich übersetzt « wetzen ». D»s Woft<br />
wurde dann unverändert auch ins Deutsche<br />
übernommen, so dass jetzt der deutsche<br />
Techniker ungeniert auch von « gehonten»<br />
Zylindern, * Honmaschinen » usw. spricht.<br />
Der «Hon»-Prozess beim Bearbeiten der<br />
Zylinder hat in Europa erst seit wenigen Jahren<br />
in grösserem Umfang Eingang gefundene<br />
Bis dahin nahmen die Autömdbilfäbriken die<br />
Endbearbeitung der Zylinderlaufflächen fast<br />
ausschliesslich durch Ausschleifen mit der<br />
Schleifmaschine vor. Die Zylinder wurden zuerst<br />
roh ausgebohrt oder ausgedreht. Dabei«<br />
blieben aber noch* ziemlich--starkei sogar<br />
dem Auge recht gut sichtbare Gräte und<br />
Unebenheiten bestehen. Bevor an einen Einbau<br />
der Kolben zu denken war, mussten diese<br />
Rauhigkeiten beseitigt werden. Primitiv<br />
konnte das von Hand geschehen, indem man<br />
einen ungefähr in die Zylinderbohrung passenden<br />
Holz- oder Metallgegenstand mit einer<br />
pastenartigen Schleifmasse einschmierte<br />
und solange im Zylinder hin- und herbewegte,<br />
bis die Kolbenlauffläche die nötige Glätte<br />
aufwies. In Fabriken, wo dieses Verfahren<br />
viel zu umständlich gewesen wäre, benützte<br />
man aber fast ausschliesslich Zylinderschleifmaschinen.<br />
Diese Maschinen besitzen eine<br />
mit mehreren tausend Touren rotierende<br />
Schleifscheibe, die wiederum so gelagert ist, mehr an Bedeutung, weil es mit verhältnis-<br />
einfachen maschinellen Einrichtungen<br />
dass sie sowohl im Zylinder hin- und her-mässiläuft,<br />
wie auch durch eine exzentrische Bewegung<br />
sich über den ganzen Umfang der<br />
auch von kleinen Werkstätten ausgeführt<br />
Lauffläche bewegen kann.<br />
DAS ".Hill<br />
«Honen> verwendete Werkzeug.<br />
Im Gegensatz dazu hat das «Honen» wieder<br />
viel mehr Aehnlichkeit mit dem Einschleiien<br />
von Hand. Neuartig ist nur das dabei verwendete<br />
Schleifwerkzeug. Anstatt eines mit<br />
Schmirgelpasta oder anderen Schleifmitteln<br />
eingeschmierten zylindrischen Körpers wird<br />
ein Werkzeug benützt, das, wie beistehend<br />
abgebildet, aus einem Spannkopf mit seitlich<br />
hervorstehenden Schleifsteinleisten besteht<br />
Die Schleifsteinleisten sind dabei gegenüber<br />
dem Spannkopf einstellbar oder abgefedert<br />
und lassen sich auf alle Fälle genau auf eine<br />
•bestimmte Bohrung einstellen.<br />
Angetrieben, wird dieses «Hon»-Werkzeug<br />
durch eine Art Bohrmaschine, deren Spindel<br />
aber ausser der drehenden auch noch eine<br />
periodische Auf- und Abwärtsbewegung ausführt.<br />
Beim «Honen» wird die Schleifwirkung<br />
der Schleifsteinleisten noch durch Zugabe vor*<br />
Schleifmittelpasta erhöht. Das ganze Verfahren<br />
arbeitet dann bedeutend rascher als das<br />
Schleifverfahren mit der rotierenden Scheibe,<br />
wobei seine Genauigkeit infolge der verhältnismässig<br />
grossen Länge der Schleifsteine<br />
die Arbeitsgenauigkeit des Schleifprozesses<br />
mit rotierender Scheibe ohne weiteres erreicht,<br />
wenn nicht gar übertrifft.<br />
Das «Honen» gewinnt auch deshalb immer<br />
werden kann, während sich für kleinere Betriebe<br />
das Schleifen infolge der sehr hohen<br />
Kosten der Schleifmaschinen fast immer verbot,<br />
y.<br />
Eine neue Art Benzinsparer stellt der unten<br />
abgebildete Apparat dar. Sein Erfinder<br />
ging vom Grundgedanken aus, dass jeder<br />
Benzinverbrauch durch die Leerlaufdüse,<br />
der ja bekanntlich auch beim Abwärtsfahren<br />
und Bremsen stattfindet, einen Verlust darstellt.<br />
Vermeiden lässt sich dieser Verlust<br />
ganz einfach dadurch, dass man die Brennstoffzufuhr<br />
in diesen Momenten abschliesst.<br />
Bei der vorliegenden Vorrichtung geschieht<br />
das automatisch mittels zweier Walzen.<br />
Diese Walzen bewegen sich in einer allseitig<br />
geschlossenen, waagrecht angeordneten<br />
Bahn. Bei normaler Fahrt befinden sie sich,<br />
wie in der Skizze angezeichnet, in der Mitte<br />
oder auf der rechten Seite. Der Brennstoff<br />
strömt dann bei 2 ein, passiert neben dem<br />
offenen Nadelventil V und tritt durch die Leitung<br />
3 wieder aus, von wo er zum Vergaser<br />
gelangt. Wird jedoch der Wagen plötzlich<br />
gebremst oder neigt er sich an einem Gefälle<br />
nach vorn, so rollen die Walzen nach vorn,<br />
d. h. in unserer Skizze nach links, drücken<br />
dabei auf das Nadelventil V und unterbinden<br />
so den Brennstoffdurchfluss. Wenn alles in<br />
der Vorrichtung und in der zum Vergaser<br />
führenden Leitung sich noch aufhaltende<br />
Benzin aufgebraucht ist, strömt durch die mit<br />
der Ausseriluft in Verbindung stehende Leitung<br />
4 nur noch Luft nach.<br />
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10 AUTOMOBIL-REVUE <strong>1930</strong> -<br />
Eine automatische Vorrichtung, die einen unnötigen<br />
Prennstoffverbrauch durch die Leerlaufdiise<br />
beim Abwärtsfahren oder Bremsen verhindert.<br />
Die links eingezeichnete Leitung 1 hat mit<br />
der Brennstoffzufuhr nichts zu tun. Sie stellt<br />
lediglich den Anschluss eines Bowdenzuges<br />
dar, der eine zwangsläufige Offenhaltung<br />
oder Oeffnung des Nadelventils gestattet.<br />
Diese Zusatzvorrichtung erlaubt dem Fahrer<br />
ein wunschgemässes Beeinflussen der<br />
sonst automatischen Brennstoffabsperrung.<br />
Es kann dadurch vermieden werden, dass der<br />
Motor nach jedem kurzen Bremsen oder am<br />
Ende des Gefälles stillzustehen droht. Die<br />
Feder F hat den Zweck, das Nadelventil am<br />
Vibrieren zu verhindern. y-<br />
Das selbstöffnende Garagen- oder Gartentor.<br />
Garagentore, die sich auf Anruf, Hupensignale,<br />
Scheinwerferbestrahlung und andere<br />
äussere Einflüsse öffnen, sind nichts Neues<br />
mehr. Auch das mit elektrischen Wellen bediente<br />
Tor ist bekanntlich bereits geboren<br />
worden, und zwar, wie wir vor einiger Zeit<br />
berichteten, durch einen Neuenburger Ingenieur.<br />
Nun rückt eine englische Firma nochmals<br />
mit einer neuen, diesmal aber viel einfacheren<br />
Lösung auf. Sie macht das Tor zum<br />
Stehaufmännchen. Die Torfläche ist um ihre<br />
untere Kante schwenkbar eingebaut, so dass<br />
sie sich glatt auf den Boden niederlegen<br />
kann. Will man mit dem Wagen die Garage<br />
verlassen, so fhrt man einfach sanft an die<br />
Torfläche an und legt sie so nieder. Die Pufferstangen<br />
des Wagens treten endlich einmal<br />
in Tätigkeit. Der Wagen fährt dann einfach<br />
über die Torplatte hinweg und der Fahrer<br />
hat weiter nichts mehr zu tun, da sich das<br />
rTor, wenn der Wagen vorbei ist, unter dei<br />
Wirkung von Federn und Gegengewichten<br />
und andern billigen Brennstoffen betrieben<br />
werden kann und — was ganz besondere Beachtung<br />
verdient — sogar leichter sein soll<br />
als ein Benzinmotor.<br />
Danach wäre der Motor berufen, den Benzinmotor<br />
als Antriebsmittel für Automobile<br />
und Luftfahrzeuge schon in der nächsten Zeit<br />
zu verdrängen. Einzelheiten über den neuen<br />
Motortyp Coatalens, an dem seit drei Jahren<br />
gearbeitet worden ist, stehen jedoch noch<br />
aus. y.<br />
s»<br />
Antwort 7277. Vernickeln von Aluminium. Zuschrift<br />
weitergeleitet. Red.<br />
Frage 7523. Blechkoffer «Kari-Keen». Wer liefert<br />
in der Schweiz die amerikanischen, patentierten<br />
Bleohkoffern «Kari-Keen», mit herunterklappbarem<br />
Deckel? R. S. in W.<br />
Frage 7524. Vulkanisafor. Kann mir jemand die<br />
Adresse der Firma angeben, welche den deutschen<br />
Vulkanisator Parus fabriziert ? A. R. in B.<br />
Frage 7525. Selbsttätige Entladung einer Batterie.<br />
Bin Besitzer eines Wagens mit elektrischer<br />
Anlage ohne Anlasser, welche tadellos funktionierte<br />
bis nach einer Revision. Seither machte ich<br />
die Wahrnehmung, dass über Nacht die Batterie<br />
sich bis auf ein Minimum entlud, so dase die Beleuchtung<br />
ganz schwach war. Nach 40 bis 50 Minuten.<br />
Fahrzeit ist die Beleuchtung dann wieder<br />
normal. Der Mechaniker erklärte, er habe bei der<br />
Revision die zu schwache Schwefelsäure einsetzt<br />
und die Batterie geladen. Muss nun die Batterie<br />
(wie der Mechaniker meint) ersetzt, oder könnte<br />
sie von einem Fachmann repariert werden ?<br />
Könnte die Entladung eventuell von einer defekten<br />
Stelle der Lichtleitung herkommen ? Für Auskunft<br />
höflich dankend. K. S. in G.<br />
Antwort: Die wahrscheinlichste Störungsursache<br />
ist die. dass in der elektrischen Anlage irgendwo<br />
ein teilweiser Kurzschluss besteht, durch<br />
den sich die Batterie entladet. Dieser Kurzschluss<br />
kann auch in der Batterie selbst vorliegen, sei es,<br />
weil Füllmasse aais den Platten herausgeb-röckelt ist<br />
und am Boden der Zellen einen teilweise leitenden<br />
Schlamm bildet, oder dass die Platten sich gegenseitig<br />
stellenweise berühren.<br />
Auf alle Fälle sollte die Anlage eofort durch<br />
einen sachkundigen Spezialisten untersucht werden.<br />
Eine vorherige Auswechslung der Batterie<br />
würde nur unnütz Kosten verursachen, ohne dass<br />
der Erfolg sichergestellt ist. 7.<br />
Frage 7526. Anlassen des Motors. Der Motor<br />
meiner kleinen Limousine ist bei kaltem Wetter oft<br />
recht schwierig in Gang zu bringen; dies ist umso<br />
fühlbarer, als meine Garage keine Heizeinrichtung<br />
besitzt. Für das Anlassen pflege ich wie folgt vorzugehen:<br />
. -. v -. . \ f* (<br />
selbsttätig wieder erhebt und in die Verschlussstellung<br />
zurückgeht. y. klappe des Vergasers, beinahe ganz, gebe ordenttend<br />
geringerer Tourenzahl anzutreiben vermag,<br />
Mit der Handkurbel drehe ich vorerst dep Motor merkbar machen, hängt damit zusammen, dass der<br />
ein paarmal durch, dann schliesse ich die Luft-<br />
Anlasser einen erstarrten Motor ja nur mit bedeu-<br />
Der Leichtgewicht-Dieselmotor. Der be-lickannte Konstrukteur Louis Coatalen soll ei-<br />
trete die Kupplung aus und betätige den Anlasser. und letzten Endes die Magnetspannung entspre-<br />
Handgas, spritze einen «Stoss» Benzin ein, dass damit auch die Magnettourenzahl niedriger<br />
nen neuen Leichtgewicht-Dieselmotor herausgebracht<br />
haben, der Tourenzahlen bis Einzig wenn ich genügend warmes Wasser ver-<br />
etwas schwach ist, können wir natürlich vom grü-<br />
Trotz dieser Vorbereitungen lässt das Anspringen chend geringer ist.<br />
oft auf sich warten.<br />
Ob der Magnet in Ihrem Fall von vornherein<br />
2200 pro Minute erreicht, mit Petrol, Rohöl wende und damit den Motor erwärme, geht die Innen<br />
Tisch aus nicht beurteilen. Immerhin ist eä<br />
betriebsetzung leichter. Es ist mir nun gesagt worden,<br />
dass der Magnetapparat offenbar einen zu<br />
schwachen Funken erzeuge und es wäre daher der<br />
Einbau eines stärkeren Magneten wünschenswert.<br />
Daher möchte ich die folgenden Fragen stellen:<br />
1. Liest in der Art, wie ich beim Starten vorgehe,<br />
irgend ein Fehler?<br />
2. Könnte der Fehler eventuell bei einem zu<br />
grossen Elektrodenabstand der Kerzen liegen?<br />
3. Ist im vorliegenden Fall der Einbau eines<br />
stärkern Magnetapparates anzuraten oder wäre<br />
vorerst noch mit dem Einbau eines Wärmeflansches<br />
zu probieren, ohne dass hierbei eine zu starke Beanspruchung<br />
der Batterie zu befürchten wäre?<br />
E. F. in L.<br />
Antwort: Die Art Dires Vorgehens beim<br />
Anlassen des Motors ist im allgemeinen zweckmässig.<br />
Nur die Einstellung der Gasdrossel könnte<br />
eventuell noch besser gewählt werden. Die meisten<br />
Motoren laufen dann am leichtesten an, wenn das<br />
Gas nahezu vollständig geschlossen ist; denn nur<br />
bei dieser Drosselklappenstellung entsteht auch bei<br />
kaltem Motor durch die Leerlaufdüse ein einigermassen<br />
gut vernebeltes Gasgemisch.<br />
Allerdings kompensieren Sie, wie Sie angeben,<br />
die Wirkung der stark geöffneten Gasdrossel bis zu<br />
einem gewissen Grad, indem Sie die Luftklappe fast<br />
ganz schliessen. Ausgeschlossen ist es nicht, dass<br />
auf diese Art ebenfalls ein gut brennbares Gamisch<br />
zustandekommt. Da Sie aber bei der Einstellung<br />
beider Klappen nur «mit Gefühl» vorgehen,<br />
ist die Wahrscheinlichkeit dafür ziemlich gering.<br />
Einmal wird das Gemisch zufällig richtig sein und<br />
der Motor anlaufen. Sehr oft, sicher häufiger,<br />
wird seine Brennbarkeit jedoch zu wünschen übrig<br />
lassen, dann bleibt der Motor eben stehen.<br />
Die Leerlaufvorrichtung des Vergasers dagegen<br />
liefert bei richtiger Einstellung zwangsläufig ein<br />
immer nahezu gleichbleibendes Gemisch. Die ganze<br />
Kunst liegt darin, einmal bei Eintritt der kalten<br />
Jahreszeit die günstigste Einstellung zu suchen.<br />
Das gilt sowohl für die Einstellung der Düse wie<br />
für die der Drosselklappe, bzw. des Handgas-Betätigungsorgans.<br />
Diejenige Stellung des Handgasknopfes<br />
oder -hebeis, bei welcher der Motor erfahrungsgemäss<br />
am besten anspringt, muss dabei<br />
ein für» allemal markiert werden. Meist ist die<br />
günstigste Handgaseinstellung für das Anlassen<br />
die. bei welcher der Motor, wenn er einmal angesprungen<br />
ist. gerade noch genug Gas erhält, um<br />
langsam weiter zu laufen. Gibt man mehr Gas,<br />
so wird wieder das Gemisch schlechter und die Anlauf-Chancen<br />
vermindern sich. Gibt man weniger,<br />
so vermögen die zu schwachen Explosionen den<br />
kalten, verharzten Motor nicht in Umdrehung zu<br />
erhalten.<br />
Der Elektrodenabstand der Zündkerzen kann daneben<br />
ebenfalls eine grosse Rolle spielen. Ueberschretyet<br />
er das normale Mass (0,4 mm), so besteht<br />
die Möglichkeit, dass die Spannung zur<br />
Funkenbildung nicht ausreicht, besonders wenn der<br />
Magnet vielleicht nicht sehr leistungsfähig ist. Dass<br />
sich Uebelstände zuorst in der- kalten Jahreszeit be-<br />
No 14<br />
ebenfalls möglich, dass das schlechte Anspringen<br />
des Motors damit zusammenhängt. Bevor Sie sich<br />
mit der Anschaffung eines neuen Magneten Kosten<br />
machen, sollten Sie sich aber überzeugt haDen,<br />
dass durch andere Behandlung und Einstellung der<br />
Vergasung keine Besserung mehr zu erzielen ist.<br />
Der Einbau eines Wärmeflansches ist als zusätzliche<br />
Massnahme günstig. Bei schlechter Vergasung<br />
kann er nützen, bei schlechter Zündung natürlich<br />
aber nicht oder doch nur sehr wenig. Im<br />
übrigen entsteht durch den Anschluss eines guten<br />
Wärmeflansches für die Batterie keine wesentliche<br />
Mehrbelastung.<br />
Frage 7527. Feststellung der Polarität Gibt es<br />
Mittel und Wege, um bei einer alten Autobatterie<br />
die Polarität festzustellen, wenn die Zeichen auf<br />
den Polen nicht mehr erkenntlich sind und die<br />
Batterie ganz entladen ist, also gar keinen Strom,<br />
mehr aufweist ? R. W. in B.<br />
Antwort: Um festzustellen, welches der<br />
Plus- und welches der Minuspol zweier Leitungsenden<br />
ist, kann man eine ganze Anzahl verschiedener<br />
Prüfungsverfahjren anwenden. Das gebräucnlichsto<br />
besteht darin, dass man feucht gemachtes,<br />
auf eine isolierende Unterlage gelegtes Polreagenzpapier<br />
mit den beiden Leitungsenden betupft. Dabei<br />
sind wieder zwei Arten von Polreagenzpapier zu<br />
unterscheiden, die sich ecueh verschieden verhalten:<br />
Blaues «Lackmuspapier» verfärbt sich um den Minuspol<br />
herum rot. Mit Jodkalium getränktes Papier<br />
bildet um den Pluspol herum einen blau—•<br />
schwarzen Fleck. Je nach der Spannung müssen<br />
die Leitungsenden bei den Prüfungsenden in einem<br />
mehr oder weniger grossen Abstand voneinander<br />
auf das Papier gedrückt werden. Bei den üblichen<br />
Schwachströmen beträgt der Normalabstand<br />
einige Millimeter.<br />
Hat man kein Reagenzpapier ZUT Hand, so<br />
kann man angesäuertes Wasser als Erkennungsmittel<br />
verwenden. Steckt man die beiden Leitungsenden<br />
in Wasser, dem etwas Säure beigegeben<br />
wurde, so tritt bald am negativen Draht starke Gasentwicklung<br />
auf. Gibt man dem Wasser statt<br />
Säure Kochsalz zu, so überzieht sich diesmal der<br />
Pluspol mit einer dunkeln Schicht.<br />
Em blankgeputztes Stück Bleiblech, in angesäuertes<br />
Wasser getaucht, verfärbt sich ebenfalls<br />
nach kurzer Zeit und nimmt ein graubraunes Aussehen<br />
an, wenn es mit dem Pluspol verbunden ist.<br />
Ganz primitiv kann man die Polarität mit einer<br />
durchgeschnittenen Kartoffel feststellen: Sticht man<br />
die Drahtenden tief in die Schnittfläche hinein, so<br />
nimmt das Kartoffelfleisch um den Pluspol herum<br />
nach kurzer Zeit eine grünliche Färbung an. y.<br />
Wenn da das Signal eines Verkehrspolizisten<br />
nicht verstehst, so warte, bis du sicher<br />
bist, was er von dir will.<br />
Da hast kein Recht auf eine « halbe Stras*<br />
senseite-», sondern nur das Recht auf die<br />
rechte Strassenseite. ,.<br />
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AI Jalson über sich selbst 11<br />
Das Automobil als Verkaufsladen 11<br />
Die Stichprobe 11<br />
Ein Denkmal für den Grossmeister<br />
der Mechaniker 12<br />
Humor 12<br />
Die Seite der Frau 13<br />
Das Alter der Frau 13<br />
Tourismus 13<br />
Vorfrühlingsfahrt 13<br />
Touren-Sprechsaal 14<br />
Autlers Kreuzworträtsel 14<br />
AI Jalson über sich selbst<br />
M Jalson, der «Mann mit den Tränen in der<br />
Stimme», der Komponist und Sänger des «Sonny<br />
Boy», ist van einem Interviewer der «B. Z. am<br />
Mittag» aufgesucht worden. Wir entnehmen<br />
den Aussagen des heute populärsten Jazzsängers<br />
folgend« Schilderungen seines Werdeganges:<br />
Ich eröffne, schreibt der Interviewer, etwas<br />
inquisitorisch, das Interview mit der Frage,<br />
ob die Langeweile temporär oder Dauerzustand<br />
sei (Jalson hat ihn hemdärmelig und<br />
mit der Bemerkung, dass er sich sträflich<br />
langweile, begrüsst !) und erfahre, sie sei<br />
temporär und bestes Erholungsmittel zwischen<br />
Filmen. (« Mammy », der letzte, ist ja<br />
schon seit einiger Zeit fertig und der neue<br />
noch in weitem Felde.) Im übrigen sei es<br />
auch jetzt mit der Langeweile nicht so<br />
schlimm — meint der Jazzsänger mit einem<br />
vielsagenden Blick auf die über den ganzen<br />
Fussboden verstreuten Kurszettel —, man<br />
habe schon so seine Sorgen; und damit sind<br />
wir bei dem einzigen Thema, das hier (nach<br />
der grossen Oktoberbaisse mehr denn je) nicht<br />
nur Filmstars, sondern auch andere Leute eigentlich<br />
interessiert.<br />
« Wissen Sie », meint er jetzt, nach einigen<br />
kleinen Sticheleien über Leute, denen allzu<br />
schneller Geldgewinn menschlich nicht gut<br />
bekommen ist, — « wisesn Sie, ich hab' doch<br />
in der letzten Zeit viele Millionen Dollar verdient,<br />
und ich bin doch nicht gleich meschugge<br />
geworden > — «meschugge» sagt er und<br />
spricht dieses wahrhaft internationale Wort<br />
nicht viel anders aus wie ein Berliner, und<br />
nun weiss ich plötzlich, was diesen lebhaften<br />
und gesprächigen Mann, der jetzt, unermüdlich<br />
gestikulierend, durchs Zimmer rennt, so<br />
sympathisch macht: weil er nämlich, im Gegensatz<br />
zu den meisten seiner Berufskollegen,<br />
so ganz und gar ohne Pose ist, auch<br />
ohne die widerwärtigste von allen, die Pose<br />
der Bescheidenheit.<br />
Dieser Mann hat, Mitte Vierzig, einen jungenhaften<br />
Stolz, eine kindliche Freude an seinem<br />
Erfolg, und er ist, dieser berühmte Jolson,<br />
gewiss nicht die Spur anders als jener<br />
Joelson, der, vor einem Vierteljahrhundert,<br />
zusammen mit dem älteren Bruder die zuerst<br />
durchaus nicht mühelose Karriere als<br />
Liedersänger in Vari6tes begann und eines<br />
F|E t) I L L<br />
T O N<br />
Der eiserne Wagen<br />
Kriminal-Roman von Sven Elvestad.<br />
Tages das «e» aus der Mitte des Vatersnamens<br />
opferte, — oder als jener noch kleinere<br />
Joelson, der, als Achtjähriger, aus dem heimatlichen<br />
Kowno in das ferne, ferne Washington<br />
zog, wo der Vater eine Stelle als Kantor<br />
bei der Synagoge fand, und wo er heute noch<br />
wirkt, immer noch etwas ungläubig den alten<br />
Talmudistenkopf schüttelnd über die seltsamen<br />
Wege, die seine Jungens, sehr gegen<br />
seinen Willen, gegangen sind.<br />
Jetzt frage ich den Sunny Boy-Papa, wie<br />
Davie Lee, jenes Wunderkind, entdeckt worden<br />
sei. «Ganz einfach», meint er, «hier von<br />
diesem Fenster», und damit führt er mich<br />
zu dieser sozusagen historischen Stätte und<br />
zeigt auf den Hof hinunter.<br />
«Dort sah ich ihn. Zufall. Stand da ganz<br />
allein, der kleine Kerl. Die Mutter war einmal<br />
— also sie war einmal wohin gegangen.<br />
Das stellte sich erst später heraus; war<br />
kleine Schauspielerin bei der Firma. Nun war<br />
das gerade die Zeit, wo wir so einen kleinen<br />
Jungen für diese Rolle suchten. Dutzende<br />
von Theaterkindern waren schon vorgestellt<br />
und abgeblitzt; ekelhaft, solche auf Rollenfang<br />
dressierten kleinen Würmer. Aber der<br />
Kleine da gefiel mir. Ich winkte ihm; er kam<br />
nicht Gefiel mir noch mehr. Ich ging runter,<br />
fragte: «Kennst du mich?» — «Nee», war die<br />
Antwort. Gefiel mir noch besser. «Magst du<br />
mich leiden?» fragte ich jetzt. — «Nee.» Da<br />
nahm ich den Knirps auf den Arm, trug ihn<br />
direkt ins Bureau der hohen Chefs, sagte<br />
«Der oder keiner» und setzte ihn gegen heftige<br />
Opposition durch.»<br />
Das Automobil als<br />
Verkaufsladen<br />
Eine Pariserfirma der Schuhbranche hatte<br />
den übrigens richtigen Eindruck, dass die algerische<br />
Kundschaft durch Plakate und Lokalpresse<br />
nur teilweise zu erreichen sei. Die<br />
Folge dieser Ueberlegung war, dass die Firma<br />
Algerien mit einem «fahrbaren Laden»<br />
bearbeitete. Aus Zweckmässigkeitsgründeh<br />
stand von vornherein fest, dass'richtige<br />
Schaufensterauslagen in den Wagen einzubauen<br />
waren und die Bedienungsmannschaft<br />
des Automobils ebenfalls für die nötige Propaganda<br />
zu sorgen hatte.<br />
Zuerst mögen die Konstruktionsdaten des<br />
Wagens reproduziert sein. Das Chassis hat<br />
eine Tragkraft von 2500 kg und bis über die<br />
Stossfänger hinaus eine Gesamtlänge von 6<br />
Meter. Die Abmessungen der geschlossenen,<br />
kastenartigen Karosserie sind 4X2,30 m. Das<br />
Innere ist in 8 Fächer eingeteilt. Jedes Fach<br />
kann 50 Paar Schuhe aufnehmen. Vorhanden<br />
sind ferner 6 Schubläden mit Pantoffeln und<br />
3 aneinandergereihte und gegen eine der<br />
Breitseiten gerichtete Schaufenster. Insgesamt,<br />
können 1200 Paar Schuhe und Pantoffeln<br />
im Wagen mitgeführt werden.<br />
Ursprünglich umfasste das Personal vier<br />
Köpfe : Chef, Verkäufer, Dekorateur-Verkäufer<br />
und arabischer ChauffeuT. Letzterer wurde<br />
in der Folge ersetzt durch einen Franzosen,<br />
Fortsetzung ans dem Hauptblatt.<br />
«Aber warum, warum —?»<br />
Asbjörn Krag setzte sich wieder auf den<br />
Bettrand.<br />
«Das werde ich Ihnen erzählen,» sagte er.<br />
«Der alte Gjaernaes war ein Betrüger; der<br />
Tod hat ihn davor bewahrt, wegen Versicherungsbetrugs<br />
angeklagt zu werden.»<br />
«Woher wissen Sie das?» '<br />
«Ich ahnte es seit langem, aber ich habe<br />
nun endlich vollgültige Beweise für meinen<br />
Argwohn erhalten, teils dadurch, dass ich den<br />
Alten mit eigenen Augen sah, teils aus der<br />
Erzählung des jungen Gjaernaes. Lieber<br />
Freund, Sie waren in dem Glauben, dass ich<br />
hier gelebt habe wie ein Mensch, der seine<br />
Ferien verbringt — dass ich mir die Zeit<br />
hauptsächlich mit Fusstouren, mit Lesen, Essen<br />
und Baden vertrieben habe. Und doch<br />
habe ich mich zu jeder Minute, Tag und<br />
Nacht, soweit ich nicht schlief, allein mit dieser<br />
schrecklichen Geschichte befasst. Ja, es<br />
ist richtig, ich habe Fusstouren gemacht, aber<br />
damit verband ich in allen Fällen eine besondere<br />
Absicht, die in Beziehung zu dem<br />
Fall stand, sei es, dass ich nach etwas sehen,<br />
sei es, dass ich mit jemand sprechen wollte.<br />
Während der Mahlzeiten habe ich mich an<br />
dem allgemeinen Gespräch fleissig beteiligt<br />
tind oft die Unterhaltung auf den Punkt hingelenkt,<br />
wo ich sie haben wollte. Und wenn<br />
ich anscheinend mit Lesen beschäftigt war,<br />
habe ich in Wirklichkeit Stunde auf Stunde<br />
vor mich hingegrübelt oder die Berichte verglichen<br />
und verwertet, die ich von meinen<br />
Agenten erhielt.»<br />
«Von ihren Agenten?» fragte ich. «Aber Sie<br />
sind ja die ganze Zeit hier ganz allein tätig<br />
gewesen.»<br />
«Ja, hier,» erwiderte der Detektiv, «hier im<br />
Brennpunkt der Begebenheiten war ich ganz<br />
allein. Aber ich hatte meine Agenten in Christiania<br />
und anderwärts. Ein Detektiv braucht<br />
viele Auskünfte, und ich habe auch viele bekommen,<br />
sowohl über Gjaernaes wie auch<br />
über den getöteten Forstmeister.»<br />
«Bessere Auskünfte konnten Sie aber<br />
doch hier am Platze einholen?» wandte ich<br />
ein.<br />
«Keineswegs,» erwiderte der Deteköv.<br />
«Nicht nur über das Leben des Forstmeisters<br />
kurz vor seinem Tode wollte ich Auskunft<br />
haben, sondern ich wollte auch wissen, was<br />
er tagtäglich sonst im Leben trieb. Er kam<br />
ja von Christiania.»<br />
«Ich selbst bin ihm in Christiania begegnet.»<br />
«Ich weiss es,» erwiderte der Detektiv.<br />
«Ich habe auch Nachricht darüber erhalten,<br />
mit wem er zu verkehren pflegte. Sie gehörten<br />
nicht zu seinem näheren Verkehr,<br />
aber sie trafen ihn doch ab und zu in Gesellschaften,<br />
zu denen auch Hilde Gjaernaes<br />
eingeladen war.»<br />
der bei Aufenthalten auch Verkäuferdienste<br />
leistete.<br />
«Der feierliche Einzug.»<br />
Vor einer Ortschaft liess man jeweils ein<br />
Gramophon Märsche spielen un durch den<br />
Lautsprecher verstärken. Einmal im Innern<br />
der Ortschaft, fand man bereits ein gewisses<br />
Interesse vor. War dann das Automobil von<br />
Neugierigen umringt, so wurde diesen mitgeteilt,<br />
was man eigentlich wolle. Die beiden<br />
Verkäufer verteilten ferner in der ganzen<br />
Ortschaft Prospekte, auf welchen u. a. auch<br />
die Stationierungsstelle des Autos genau angegeben<br />
war. Derweil begab sich der Chef<br />
zum Polizeikommissär, um die Bewilligung<br />
zum Stationieren einzufordern. Der die Schau-<br />
Die Stichprobe<br />
Use tmd Fred Norino rundeten zum Kaffee<br />
eben ihre Zigaretten an, als Ilse ein Telegramm<br />
gebracht wurde. Sie überflog es, und Aerger züngelte<br />
von ihren dunkeln Brauen zu den zarten<br />
Nasenflügeln. Sie reichte es ihrem Bruder: «Bitte,<br />
lies!»<br />
Es stand da: Ich komme verabredungsgemäss<br />
heute abend 7.20 Uhr am Hauptbahnhof an. Erbitte,<br />
-wenn möglich. Deine Anwesenheit am Zug.<br />
Vorfrohe Grüsse Deines Paul.<br />
«Nun?» fragte Use, als Fred nicht gleich antwortete.<br />
«Affektierter Bursche», sagte der. Gutmütig<br />
vermittelnd setzte er scherzend hinzu: «Ich hätte<br />
noch telegraphiert: im Verhinderungsfall Wiedersehen<br />
in Parkstrasse 3, 2. Stock, Tür 7. rechts.<br />
Aufgang für Herrschaften.»<br />
«Siehst du», sagte Ilse fast befriedigt, «ich<br />
hatte ganz das gleich© Gefühl. Pose. Unnütze<br />
Breite. Etwas soll vorgetäuscht werden. Ich<br />
weiss selbst nicht recht...»<br />
«N'a», sagt Fred gemächlich. «Nur langsam,<br />
alles soll man nochmals überschlafen.»<br />
«Dazu bleibt leider keine Zeit», antwortete die<br />
Schwester kurz. «Jetzt ist es 3 Uhr.»<br />
Die Geschwister trennten sich. Ilse sohloss sich<br />
in ihr Zimmer ein. Es war mehr eine symbolische<br />
Handlung. Niemand hätte sie gestört. Fred war<br />
Von Grete Jacques.<br />
fenster verdeckende Seitenteil des Wagens<br />
wurde dann aufgeklappt und gestützt. Bänke<br />
und ein Tisch wurden aufgestellt. Ein Zelt<br />
wurde improvisiert. Der Lautsprecher trat<br />
neuerdings in Aktion.<br />
In grössern Ortschaften sicherte man sich<br />
einen Saal in einem Hotel und stellte nun<br />
dort die Schaukästen aus, die sich leicht aus<br />
dem Wagen entfernen lassen. In Verbindung<br />
mit anderer Ware kann der Dekorateur recht<br />
hübsche Wirkungen schaffen.<br />
Wie der Initiant der Idee zu berichten<br />
weiss, darf man mit dem geschäftlichen Erfolg<br />
zufrieden sein. Nach der gleichen Methode<br />
solllen nun einige Provinzen Frankreichs<br />
bearbeitet werden. E.B.<br />
ausgegangen, die Eltern waren verreist. Sie war<br />
des Schreibers. Paul führte eine gute Feder. Aber<br />
sehr unruhig. Dieses Telegramm war nur ein<br />
es war eine Lust in ihm aufgetan, den Romantiker<br />
letzter Beweis unter vielen, die sie in Händen<br />
Paul zu ironisieren, um ihn allmählich dem mohielt,<br />
dass etwas mit Paul nicht mehr stimmte.<br />
'Wie anfangs kaum beachtete Symptome, eins zum<br />
and«rn, doch schliesslich das sichere Bild einer<br />
bestimmten Krankheit ergeben. Und Pauls Krankheitsbild<br />
hiess Gesundung. Lächerlich? Und doch,<br />
Ilse kam der Verdacht nicht zum erstenmal.<br />
Sie waren im Sommer voneinander gegangen<br />
ohne das entscheidende Wort. Aber für beide<br />
war es innerlich entschieden. Beide, jung und<br />
verwöhnt, hatte gerade die Romantik des- Schwebenden<br />
gefesselt. Wozu denn sachliche Geradheit!<br />
Was eilte denn? Sie wussten noch nichts<br />
von der Verantwortung, die reife Menschen als<br />
Sittengesetz in sich tragen, eine Aufgabe zu erfüllen,<br />
zu der man von innerer Nötigung gedrängt<br />
wird. Diese gemeinsamen Ferienmonate waren<br />
durchwirkt von den kleinen Abenteuern einer zarten<br />
Zuneigung. Sie beglückten, wie der Blick<br />
an einer lieblichen Landschaft sich täglich aufs<br />
neue entzündet. Pauls leidendes Bein machte ihn<br />
zum Gegenstand ihrer Sorge. Sie umhegte und<br />
betreute ihn. Samariterin aus Zufall, glücklich in<br />
einer Lage, die ihr noch nie in ihren 23 Jahren<br />
Zuschauer, wenn die andern, die Mitspielex. sich<br />
lächerlich machten; er hatte plötzlich Ueberraschungen<br />
für Ilse, von denen sie kaum verstehen<br />
konnte, wie er ihre Wünsche so ganz erraten hatte.<br />
Es war, als hätte sein Leiden ihn und sie entschädigen<br />
wollen, indem sein Gemüt, sein Geist,<br />
sein Takt sich entfalteten, in dem Mass. als sein<br />
lahmes Bein ihn körperlich hemmte.<br />
So verging eine Woche um die andere. Die<br />
Kur zeigte endlich ihre Wirkung. Pauls Leiden<br />
besserte sich. Ganz unmerklich zuerst, dann<br />
manchmal krass, kamen Augenblicke, wo ein Satz,<br />
eine Bewegung, ein Ausfall Pauls ihre angenehme<br />
Harmonie störte. Aber immer noch überwog das<br />
erste Gefühl, immer gelang es Ilse, ihre Neigung<br />
auf die alte Formel zurückzuführen. Als sie sich<br />
trennten, stand unausgesprochen zwischen ihnen,<br />
dass ihr nächstes Wiedersehen ihr Bündnis bedeuten<br />
werde. Sie schrieben einander regelmässig.<br />
Aber je länger die Trennung dauerte, um so<br />
schwerer fand Ese den gesuchten Ton. Ihre Witterung<br />
zeigte eine Gefahr, so konnte man vielleicht<br />
sagen. Es war, wenn sie gelesen hatte, und die<br />
Briefe aus deT Hand legte, jetzt jedesmal, als<br />
drängte man ihr immer wieder eine Speise auf,<br />
die ihr erfahrungsgemäss schlecht bekam.<br />
Dieses Gefühl konnte sich zu «iner körperlichen<br />
Unlust steigern. Es war keineswegs Ungeschick<br />
so mütterlich zugefallen war. Paul wusste sich<br />
auf vielerlei Weise zu bedanken, brachte ihrem<br />
empfindsamen Gemüt Worte nahe, die ihn. den«Siehst du», sagte Ese faist befriedigt, «ich habe<br />
zum Ruhen Verurteilten, in einem Buch gefesselt ganz das gleiche Gefühl: Pose, umnütze Breite.<br />
hatten. Er war voll Grossmut, wenn er die Etwas soll vorgetäuscht werden. Ich weiss selbst<br />
Dummheit der Mitmenschen verulkte; er war ein<br />
nicht recht.»<br />
«Dessen erinnere ich mich nicht so genau;<br />
es ist übrigens durchaus möglich. Hilde<br />
Gjaernaes und ich verkehrten in denselben<br />
Kreisen, als sie in Christiania wohnte, und<br />
der Forstmeister liebte ja Hilde. Natürlich<br />
traf er Vorsorge, dort zu sein, wo sie war.»<br />
«Sie ziehen ihre Schlüsse sehr iogisch,»<br />
antwortete der Detektiv, und wieder einmal<br />
flog das ironische Lächeln über seine Züge.<br />
«Schön, aber nun wollen wir nicht so viel<br />
von dem Forstmeister reden, sondern vom<br />
alten Gjaernaes.»<br />
«Ja, gewiss. Und was haben Sie über<br />
ihn in Erfahrung gebracht?»<br />
«Ein© der ersten Tatsachen war, dass er<br />
sein Leben für dreissigtausend Kronen versichert<br />
hatte. Sie wissen selbst, dass seine<br />
Verhältnisse, als er vor vier Jahren verschwand<br />
oder, wie man damals sagte, ertrank,<br />
ausserordentlich schlechte waren.<br />
Später hat sein Sohn einigermassen Ordnung<br />
in die Sache gebracht, hauptsächlich mit<br />
Hilfe jener dreissigtausend Kronen, die ihm<br />
die Versicherungsgesellschaft auszahlte. Der<br />
junge Gjaernaes hat mir erzählt, dass sein<br />
Vater leider auch zwei falsche Wechsel hinterlassen<br />
hat. Eben diese Wechsel hingen<br />
vor vier Jahren drohend über dem Haupte<br />
des Alten, und die Furcht vor einer Katastrophe<br />
war es, die ihn dazu trieb, jene<br />
dreiste, schreckliche Komödie zu spielen. Der<br />
alte Gjaernaes war ein leidenschaftlicher<br />
Fischer, so war es also nicht weiter verwunderlich,<br />
dass er am 24. August, um drei<br />
Uhr morgens, auf den Fischfang hinausfuhr.<br />
Im Laufe des Tages fand man das umgestülpte<br />
Boot und die an Land getriebene<br />
Mütze. Ich glaube annehmen zu können,<br />
dass er die Flucht mit grosser Schlauheit<br />
vorbereitet hat. Er hatte alles bare Geld —<br />
etwa zweitausend Kronen — mitgenommen.<br />
Schon vor mehreren Tagen habe ich die<br />
Dampfschiffahrpläne aus jener Zeit studiert;<br />
es stellte sich heraus, dass gerade am 24.<br />
August um sieben Uhr morgens von hier ein<br />
Dampfer nach Christiania abging. Wahrscheinlich<br />
war Gjaernaes verkleidet und ist<br />
dann von Christiania ins Ausland geflüchtet.<br />
In den Zekungen hat er dann die Nachricht<br />
von seinem eigenen Tode gelesen.»<br />
«Ein sonderbares Abenteuer,» murmelte ich<br />
entsetzt. «Kann so etwas wirklich geschehen?»<br />
«Ja,» sagte der Detektiv; «und Sie irren<br />
sich, wenn Sie glauben, dass der Fall vereinzelt<br />
dasteht. Im Gegenteil. Dieser Versicherungsschwindel<br />
ist recht bekannt, besonders<br />
in der internationalen Kriminalistik. Ich<br />
habe in meiner juristischen Bibliothek einen<br />
interessanten Fall dieser Art, wo es ein Mann<br />
in England fertigbrachte, vierzehnmal zu<br />
sterben, bis er endlich lebend erwischt<br />
wurde.»<br />
«Es kommt mir so vor,» sagte ich «als ob<br />
Sie schon während der ganzen Zeit einen<br />
Argwohn dieser Art gehabt hätten.»<br />
(Fortsetzung tolgtj
12 AUTOMOBIL-REVUE <strong>1930</strong> — 14<br />
dernen Sporttyp anzugleichen. Die Briefe wur- vor dem bissigen N'achbarhund sich gerettet hatte. y y • « • •-» »<br />
den immer banaler, sie entbehrten nun völlig des Sie lief die Treppen hinauf und überrannte ihren nVLTtiOTtStlSCSXQ CdCItß<br />
Scharms, der ihren Umgang so sehr ausgezeichnet Bruder fast im Flur.<br />
hatte. Der fing sie ab. «Gemütlich! Gemütlich, JL, rfjm \<br />
flAh^StTÄ;«« Sfi*2 ,. Mistinguett, die ewig junge, wurde kürz-<br />
durch ein Blatt. Sie wühlte in den Briefen. bendigkeit und Jugendlichkeit verdankt. Der<br />
Polizist: Ich muss Sie rapportieren wegen falschen<br />
Der Tölpel, d*r un«ere Hüte verwechselt hat*<br />
\ ^flllllliOM^<br />
Parierens. — Ehrgeiziger Besitzer eines B6-<br />
Vom 3. Oktober. Sie las: «...und indem mir Saft von sechs Orangen morgens und Oran- kann sich gratulieren, wenn wir ihn nicht er-«<br />
bewagens: -f^^mm^^rm-uuuurnrnm^—= Dann schreiben Sie wenigstens n-n die<br />
deine Körperlichkeit immer mehr verweht, bleibt p^n _„ ;-.Hcr MnViWit tap-ejfihor H«»c «d wischen 1<br />
(Kölner Zeitg.),<br />
Strafe Polizist: wegen Ich Ueberschreiten muss Sie rapportieren der Geschwindigkeit wegen u<br />
doch stets der Sinn deines Wesens an mich *e- y* ' W 8chen<br />
". T LTli«.^<br />
auf, damit P«i««»- ich meine ~ Ehrgeiziger Freunde Besitzer ärgern kann eines I B<br />
das<br />
schmiegt.»<br />
Geheimnis ihrer ewigen Jugend. bewagenB: Dann schreiben Sie wenigstens d<br />
Vom 4. November. Da stand: «...meine Mus-<br />
Strafe wegen Ueberschreiten der Geschwindigkf<br />
kein, glaube es mir, verlangen nach Umsetzung. Autobus Und Spielzeugauto. auft damit ich meine Freunde ärgern kann I<br />
Ich bin es reichlich satt, den wunderlichen Heili-<br />
/iRETTS"<br />
gen zu spielen.» Thomas Milbrun, ein vierjähriger Junge m ifMl 1 ! 1 ]!' /jMVb. ^J*^*""^ mW»*<br />
Was ist nun sein Wesen? Ilses Augen wurden Hensingham in Cumberland, sah, wie sein nmL\ MIWK^^W, J"3 £-JM»i»»»'<br />
schwarz im Zorn. Was hat er angelesen? Wann noch jüngerer Freund mit seinem Spielzeug- W^WE3mf^T^SS\ fepBlßffXS<br />
Jiehcd<br />
üockenQS<br />
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und frivol! Entschuldige dich nicht, bitte» ^ Geheimnis preis und erklärte, dass es f /fiHwN I|U R HBHMRHKHV<br />
Dig, A lTLTei k nrdlc h ken e %S £L£? S ?** *' S ^T<br />
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auto geradewegs in einen Autobus hineinzu- IBflWM^ J^tSS*<br />
Gesundheit so roh und primitiv macht? War die fahren drohte. Er sprang über den Damm, Jli' |Sjl M IrafeS ' WMht. FJdlWj^"<br />
Zartheit seines Gemüts ein erborgter Besitz, den schleuderte das andere Kind beiseite, kam r
No 14 — <strong>1930</strong> AUTOMOBIL-REVUE 13<br />
Ein grosses Geheimnis, ausgeplaudert von einer Frau.<br />
Periode der Frau, in der sie zum x Male<br />
ihren zigsten Geburtstag feiert.<br />
Nun gibt es zwar im Kampfe ums Dasein<br />
unausweichbare Fälle, in denen «Farbe» bekannt<br />
werden muss. Fälle, in denen kein<br />
«Vertuschen» mehr möglich ist, es sei denn,<br />
die Frau nehme auf Kosten ihrer Eitelkeit<br />
die Busse einer mehr oder minder langen<br />
Gefängnisstrafe auf sich. Ich denke an den<br />
Fall, in dem eine ältere Schöne als Zeugin<br />
Wenn der unbarmherzige Spiegel der Frau<br />
verrät, dass die sonnigen Tage der Jugend<br />
gezählt, dass ihre Schönheit im Verblühen<br />
begriffen ist, — wenn die ersten Fältchen<br />
Augen und Mund umspielen... dann beklagt<br />
sie seufzend, dass das Traumland, in dem<br />
man wieder jung wird, noch nicht entdeckt<br />
ist. Sie versucht nun, sich einen Ersatz zu<br />
schaffen für dieses Traumland. Sie baut es<br />
sich gewissermassen selbst auf mit all den<br />
Dosen,Tuben, Farbennäpfchen, die verschwiegen<br />
im Geheimfach des Toilettentisches ihrer<br />
Bestimmung entgegenharren.<br />
Das Trostwort der schönen Frau,<br />
sie sei so alt, wie sie sich fühle, ist zur landläufigen<br />
Redensart geworden. Und man<br />
suche die Evastöchter, die sich, selbst ohne<br />
Steinach'sche Kur, nicht stets ganz bedeutend<br />
jünger fühlen, als sie in Wahrheit sind.<br />
Ja, wir wollen es hier gleich verraten: der<br />
Mann — er mag noch so grosse Chancen<br />
bei einer Frau haben — wird rettungslos abgesägt,<br />
sobald er sich einmal vergisst und<br />
sie nach ihrem Alter fragt. Es ist eine ganz<br />
unbestrittene Tatsache, dass es zur Diplomatie<br />
der Behandlung einer Frau gehört,<br />
über ihr Alter stillschweigend hinwegzugehen.<br />
Der Mann gewinnt sich ihre ganze<br />
Zuneigung, wenn er diese heikle Frage an<br />
ihrem Geburtstage unterlässt... Eine geistreiche<br />
Frau gestand mir einmal sehr einfach<br />
»und offenherzig: «Mein Mann sagte einen<br />
Tag nach seinem Geburtstage... ,ich werde<br />
45...' Ich dagegen sage — ebenfalls kurze<br />
Zeit nach meinem Geburtstage — ,ich bin<br />
39..., nachdem ich zuvor noch einige Jahre<br />
als gutes Recht unterschlagen habe.'»<br />
Die Taktik der schönen Frau,<br />
zur menschlich begreiflichen Lüge Zuflucht<br />
vor den Richtertisch berufen wird und sich<br />
hier über ihre verschiedenen Lebenstaten<br />
wahrheitsgetreu — ich betone — «wahrheitsgetreu»<br />
aussein muss. Denn der Richter,<br />
er mag im Privatleben die Rolle des<br />
Gentleman noch so tadelfrei führen, ist hier<br />
gezwungen, sich mit einer etwas indiskreten<br />
Frage nach dem Alter zu äussern.<br />
Die rettende Geistesgegenwart<br />
Dennoch gibt es- mitunter geistvolle Frauen,<br />
die auch in solchen Fällen auf gewandteste<br />
Art Herrin der Situation bleiben. Die erste<br />
Aktrice eines bekannten grossen Pariser<br />
Theaters soll gegen Ende des letzten Jahrhunderts<br />
ein überaus einfaches und höchst<br />
wirkungsvolles Rezept der weiblichen Nachwelt<br />
hinterlassen haben. Die Künstlerin, die<br />
sich ewiger Jugend und unvergleichlicher<br />
Schönheit erfreute, soll es fertig gebracht<br />
haben, ihr Alter auch den intimsten Freundinnen<br />
so zu verschweigen, dass es für den<br />
Durch das Mittelland.<br />
Mit dem steigenden Licht erwachen wieder<br />
alle die vielen Reisepläne, die das Jahr hindurch<br />
mit dem Wagen durchgeführt werden<br />
sollen, und in gespannter Erwartung der<br />
Boulevard zur willkommenen Sensation Dinge, die da kommen werden, stürzt sich<br />
wurde, als ihre Vorladung als Zeugin zu der eifrige Automobilist hinter die Touren-<br />
die für ihn voller lockender Geheim-<br />
einer Gerichtsverhandung erfolgte. Es istkarten,<br />
kaum nötig festzustellen, dass der Zuhörerraum<br />
fast ausschliesslich von Frauen gefüllt Diese ersten blassen Vorfrühlingstage, die<br />
nisse sind.<br />
war, die mit Spannung darauf warteten, hier noch nicht recht wissen, was sie wollen, erlauben<br />
schon Autofahrten, die einen seltsa-<br />
mit Sicherheit das tatsächliche Alter der<br />
Vielbeneideten zu erfahren. Allein diese Uess men und grossen Reiz in sich bergen. Unser<br />
sich auch nicht im Geringsten aus derMittelland hat vorzügliche Strassen, saubere<br />
zu nehmen, setzt gewöhnlich da ein, woFassung bringen. Vom Gerichtspräsidenten<br />
weder die modernen Mittel der Kosmetik, amtsmässig nach ihrem Alter befragt, schritt<br />
noch der Ausweg, im Bedarfsfalle die Haut sie zielbewusst und so graziös wie nur je<br />
auf operativem Wege glätten zu lassen, oder auf ihn zu und flüsterte ihm die mit solcher<br />
durch Massage und Elektrizität die ent-Spannunschwundene Jugend zu «verjüngen», keine Charme ins Ohr. Und der verwirrte Ge-<br />
ersehnte Zahl mit bezaubernder<br />
volle Wirkung mehr haben. Dies ist die richtsherr war so galant, das Alter der<br />
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Das Alter der Frau<br />
schönen Frau stillschweigend den Akten anzuvertrauen<br />
Jugend und Schönheit werden von der<br />
Frau nicht selten höher gewertet als materieller<br />
Besitz; denn ihnen verdankt sie<br />
Huldigungen und Erfolge. Diese hören aber<br />
für gewöhnlich auf, sobald sich die Spuren<br />
des Altwerdens nicht mehr leugnen lassen,<br />
sobald die Zeit mit grausamer Hand ihre<br />
Furchen zieht. Wer will es ihr daher verdenken,<br />
wenn sie alle Mittel aufbietet, das<br />
Alter zu überwinden.<br />
Mit der Natur kann kein Mittel wetteifern.<br />
Es kommt der Tag, da sie rücksichtslos alle<br />
Künste Vereitelt, die dazu dienen mussten,<br />
dem Alter eine jugendliche Maske zu leihen.<br />
Es wäre nun nicht korrekt, diese Neigung<br />
der Frau zu verallgemeinern. Die einfacheren<br />
und namentlich die vielgeplagten Frauen<br />
und Mütter werden sich meist mit stiller<br />
Resignation ihrem Schicksal ergeben — so<br />
sympathisch es ihnen auch meist sein wird,<br />
ihren Taufschein nicht gerade im Gesicht<br />
herumzutragen. Allein, wohl der Grossteil<br />
der Frauen üben den frommen Selbstbetrug,<br />
das unwiderbringlich Verlorene als noch<br />
vorhanden vorzutäuschen.<br />
Diese weibliche Schwäche, die der Mann<br />
so gern ironisiert, sollte aber gerade ihn mit<br />
Stolz erfüllen. Denn es gibt keine Frau, die<br />
nur um ihrer selbst willen schön sein will,<br />
sie will schön sein, um dem Manne zu gegefallen...<br />
E. B'gtner.<br />
(Schlnss «Seite der Frau».)<br />
Vorfrühlingsfahrt<br />
Dörfer und dem Neuen geöffnete Städte, die<br />
Luft ist frisch und herb, die Brust des Aut-<br />
Iers von Fernweh erfüllt, der Wagen lockt<br />
und zieht, und so fährt man los, zu einer<br />
Entdeckungsreise durch unser Mittelland.<br />
Bern ist Ausganspunkt der Fahrt, und dem<br />
Rheinfall und seiner ewig imponierenden Ge-<br />
Gastmähler iür Gesdiältsfreunde<br />
Schwierige geschäftliche<br />
Verhandlungen werden<br />
am besten bei und nadi<br />
einer feinen Mahlzeit<br />
geführt.<br />
Sie würden sicher diesen oder jenen Kunden oder<br />
solche, die es werden sollen, mal zu einem feinen Essen<br />
in Ihrem Hause einladen, aber Sie befürchten, sie als<br />
Feinschmecker nicht befriedigen zu können. Der kulinarU<br />
sehen Kunst Ihrer Damen gewiss, brauchen Sie ihnen aber<br />
blossdie Rezeptsammlung der Gourmets, Elsa Raaflaub's<br />
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zu verschaffen. Sie enthält Anweisungen für Delikatessen, mit<br />
denen Sie auch beim verwöhntesten Gaumen Ehre einlegen.<br />
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Hosenträger, die kommende Damenmode ? Bei den<br />
Männern sind die Hosenträger verpönt. Ist das<br />
der Grund, weshalb die Damen nächsten Sommer<br />
Hosenträger als «dernier cri» einführen wollen ?<br />
waltigkeit gilt das Ziel. Und so läuft der<br />
Wagen auf der säubern Strasse gehorsam<br />
dahin, im Hintergrund zerfliessen die Umrisse<br />
der Stadt im Nebel, das offene Land<br />
liegt VOT uns, noch ist es wintermüde und tot,<br />
keine grüne Fläche nimmt das Auge gefangen.<br />
Der Wagen rauscht über die hohe Aarebrücke<br />
hinweg, durch die ersten Dörfer des<br />
bernischen Mittellandes. Noch ist es früher<br />
Morgen, aus kleinen Kaminen steigt blauer<br />
Rauch in die dünne Luft, Schulkinder kreuzen<br />
mit rotgefrorenen Backen den Weg. Wenige<br />
Wagen sind auf der Strecke, wir schalten<br />
voll ein und gleiten rasch durch das<br />
stets wechselnde Landschaftsbild. Die dünne<br />
Wolkendecke lässt den Tag nicht sonnig werden,<br />
aber wir lieben diese Stimmung viel<br />
mehr, sie gibt unserer Fahrt etwas Geheimnisvolles,<br />
und wir empfinden es, wenn wir<br />
aus dem Nebel in die Dorfstrasse hineinkommen<br />
und altes wie ein Film vorüberzieht. Wir<br />
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weit im Mittelland. Der Wald steht kahl und<br />
winterlich, er hat etwas trauriges an sich,<br />
und an seinem Rande liegt faulendes braunes<br />
Laub, von lange her, und wir denken einen<br />
Augenblick an Sonnentage zurück. Herzogenbuchsee<br />
liegt breit und behäbig da, in seinen<br />
Strassen ist wenig Verkehr, wir vermindern<br />
die Schnelligkeit und fahren langsamer.<br />
Schon nähern wir uns der bernischen Grenze.<br />
Zur Linken nahen die Jurahöhen, sie sind<br />
schneebedeckt, und grau stehen sie in den<br />
Himmel hinein. Vorfrühling ist um uns, ein<br />
erstes leises Erwachen, «in Erinnern der stillen<br />
Landschaft an ihre Bestimmung, ein erschrecktes<br />
Besinnen der kahlen nackten Bänme,<br />
die den Weg säumen. Und so kommen<br />
wir nach Murgenthal, und verlassen das bernische<br />
Land.<br />
Es ist wärmer geworden, wir arbeiten viel<br />
mit unsera Signalen, die Strasse nimmt an<br />
Verkehr zu. Bei der Station Rothrist biegen<br />
wir ab und lenken unsern gefügsamen Wagen<br />
auf Aargauer Gebiet über. Der landschaftliche<br />
Charakter nimmt andere Formen<br />
an, der Tag ist vorgerückter, und wir ahnen<br />
den Frühling. An Schulhäusern kommen wir<br />
vorbei, die Schüler haben Pause und tollen<br />
herum. Durch die Dörfer Kölliken, Oberentfelden<br />
und Suhr kommen wir, schwerfällige<br />
Bauernfuhrwerke holpern an uns vorüber,<br />
und die Ochsen am Wagen schnauben weissen<br />
Dampf in die Luft. Lenzburg zeichnet<br />
sich vor uns ab, wir stoppen unsern Wagen<br />
u«d machen Halt In der Wirtsstube hängen<br />
Ankündigungen von Maskehfesten, eine groteske<br />
Figur verrenkt ihre Arme, Fastnacht<br />
— denken wir 1 , Frühling und Sonne... Auf der<br />
schönen Landstrasse ist es verführerisch, mit<br />
voller Geschwindigkeit dahinzurasen, und da<br />
bricht schon die Sonne durch, die Landschaft<br />
verliert ihre gelbe, müde Farbe, alles bekommt<br />
hellere Töne und Lichter, das Grau<br />
versinkt hinter fernen Hügeln, die Luft ist<br />
frisch, wir empfinden das Neue und Kommende,<br />
und verfolgen mit frohen Blicken den<br />
grossen Schwärm fliehender Raben. Wir<br />
durchfahren Mellingen, queren die Reuss, die<br />
nur klein ist, und sausen Baden entgegen.<br />
Langsam gleiten wir an seinen schmucken<br />
Häusern vorbei, ins Innere des bekannten<br />
Badeortes, und plötzlich stehen wir mit unserer<br />
Herrlichkeit vor einem falschen Strassenausgang,<br />
ein orientierender Blick itr den<br />
Ch-Touring hilft uns bald wieder ins Geleise<br />
und wir biegen Richtung Zürich ein. Die<br />
1905 Fr. 786 369—<br />
1910 Fr. 9132 439.—<br />
1915 Fr. 13 602 659.—<br />
1920 Fr. 41 252 365.—<br />
1925 Fr. 68 615 849.—<br />
1929 Fr. 103 944 949.—<br />
Strasse wird sehr abwechslungsreich, Lastautos<br />
rollen vorüber, Personenwagen folgen<br />
sich, schon durchfahren wir Dietikon, und<br />
nun merkt man, dass eine grosse Stadt naht.<br />
Reklame schreit von Tafeln und Plakaten,<br />
Fabrikrauch steigt in den blassen Himmel,<br />
links von uns liegt das Kloster Fahr, einen<br />
Moment erinnern wir uns an seine Vergangenheit,<br />
und nun läuft der Wagen Zürich entgegen,<br />
das aus dichtem Nebel, Rauch und<br />
Dunst sich löst, und uns mit Lärm, Verkehr,<br />
Hasten aufnimmt. Wir gleiten in die Stadt<br />
ein, nehmen unsere Sinne zusammen, suchen<br />
sicher durch die Strassen zu kommen, und<br />
landen elegant vor unserm vorläufigen Ziel.<br />
Später legen wir wieder los, aus der Stadt<br />
hinaus, der Gegenwart entrinnend, die uns<br />
wieder für Stunden hier gepackt hat, los von<br />
allen <strong>Zeitung</strong>en, und die zürcherische Landschaft<br />
nimmt uns auf. Es ist Mittag geworden;<br />
Arbeiter begegnen uns auf der Strasse,<br />
Schulkinder ziehen nach Hause; wir nähern<br />
uns dem Ziel. Kloten begrüsst uns mit sei-<br />
nicht so gut wie bei uns, doch ist die Strecke bis<br />
Wels recht passabel. Wie die Verhältnisse auf dem<br />
ner Antenne, die wie eine Nadel zum Him-kleinemel sticht, dann durchlaufen wir Bülach, das allerdings nicht sagen. ' " •<br />
Teilstück Wels-Gallspaoh iiad, kann ich<br />
i Ich- möchte Ihnen folgende Route empfehlen:<br />
traulich im dünnen Glänze des Vorfrühlingslichtes<br />
ruht, und bei Eglisau rauscht unser<br />
Wagen kühn über den Rhein hinweg. Eine ••»•' Aütlers<br />
Weile sind wir auf deutschem Boden, vor<br />
Neuhausen treten wir wieder auf Schweizer<br />
Kreuzworträtsel<br />
Gebiet über, wir steuern unserm Ziel entgegen,<br />
halten unsern Wagen im Schütze eines<br />
Gasthofes an, und stehen sodann vor dem<br />
rauschenden Wunder, das schon Göthe pries,<br />
sehen in den gischtenden tobenden Kessel,<br />
fühlen uns gepackt von der Naturgewalt und<br />
nehmen das gewaltige Bild in uns auf. Später,<br />
wenn wir am Tische sitzen, glücklich entspannt,<br />
und die schüchterne Vorfrühlingssonne<br />
mild in die Stube spielt, wissen wir,<br />
dass die Fahrt viel Reiches und Schönes bot,<br />
— im Vorfrühling, da die Kräfte sich unterirdisch<br />
regen und sich alles seltsam spannt<br />
und verwandelt.<br />
Marco.<br />
T. A. 408. Automobilkarten. Wenn Sie sich<br />
Automobilkarten anschaffen wollen, so empfehle<br />
Ich Ihnen ans eigener Erfahrung den Ankauf der<br />
beiden Automobilführer «CH-Touring» (für Schweiz<br />
und Grenzgebiete) und «Europa Touring» (für<br />
ganz Europa). Sie haben darin das Ranze notwendige<br />
Kartenmaterial zusammengefaast und der<br />
vorzüglich redigierte Textteil gibt über jede touristische<br />
Frage Auskunft. Die beiden Handbücher<br />
können Sie beim Verlag der Automobil-Revue beziehen.<br />
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Di.: abends 8 Uhr: Einmaliger<br />
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erscheinenden Karten erhalten Sie ohne weiteres.<br />
E. B. in B.<br />
T. A. 400. Die höchsten Automobilstrassen der<br />
Welt Die von Ihnen angeführte Automobilstrasse<br />
in, Peru, die bis auf 4850 m hinaufführt, dürfte<br />
wohl die höchste Automobilfitrasse der Erde sein.<br />
In Europa gilt als höchster fahrbarer Alpenpass<br />
das Stilfserjoch (Giogo di Stelvio) 2756 m.<br />
Ob es eventuell in Südamerika noch eine Strasse<br />
gibt, die noch höher hinauf führt, als die von<br />
Ihnen befahrene, weiss ich nicht, ist aber sicherlich<br />
zu bezweifeln. Sicher ist. dass in Nordamerika<br />
keine Strasse diese Höhe erreicht. Auch in Asien<br />
sind meines Wissens keine Strassen in solche<br />
Höhen gebaut worden. Eine der höchsten dürfte<br />
wohl die Strasse sein, die nach Darjeeling führt,<br />
dem, 2231 m hoch' liegenden indischen Höhenkurort.<br />
Vielleicht ist aber der eine oder andere Leser<br />
doch in der Lage Bergstrassen zu nennen, die zum<br />
mindesten weiter hiaauf fähren als das Stilfserjoch.<br />
; >K 1L in B.<br />
T.A. 411. Gallspach (Oesterreich). Die Strassenverhältniese<br />
sind in Oesterreich im allgemeinen<br />
Schaffhausen, Andelfingen, Konstanz, Romanshorai<br />
Rorschach, Dornbirn, Götzis, Bregenz. Feldkirch,<br />
Bludenz, dann Verlad des Wagens durch den Arlberg.<br />
Landeck, Imst, Silt. Telfs, Innsbruck. Wattens,<br />
Schwaz, Rattenberg, Wörgl, Boeking. St. Johann,<br />
Waidring, Lofer, Reichenhall, Salzburg»<br />
Strasswalchen, Vöcklabruck, Lambaoh, Wels. In<br />
Wels biegen Sie links von der Hauptstrasse ab über<br />
Geisensheim, Griesskirchen, von wo aus linker Hand<br />
der Weg nach Gallspach führt. Ob derselbe für<br />
Autos fahrbar ist, ist mir nicht bekannt.<br />
Als Rückweg empfehle ich Ihnen folgende Routet<br />
Wels, Lambach, Ried. Brannau, Markt, Ampfingj<br />
Haag. München, Freiham, Inning, Landsberg, Buch»<br />
loe, Kaufbeuren, Ober-Günzbnrg, Kempten. knyj;.<br />
Lindau, Friedrichshafen, Meersburg, üeberlingen,<br />
Stockach, Singen. Schaffhausen. L. V. in Ch.<br />
Touren-Fragen<br />
T. F. 412. Groningen. Ich fahre in nächster Zeit<br />
von Biel nach Holland, und zwar ist mein Reiseziel<br />
Groningen. Welches ist nun die direkteste<br />
Route dorthin, und was für einen andern Weg<br />
könnte ich für die Rückfahrt einschlagen, der eben«<br />
falk nicht einen zu grossen Dmweg bedeutet. An-*<br />
gäbe der TotalkilometerzabJen wäre mir erwünscht»<br />
Dr. L. in B.<br />
T. F. 413. Ragusa. loh wäre für Auskunft dank*<br />
bar, wie die Strassenverhältnisse sind: a) auf der<br />
Strecke Mailand-Fiume über Verona-Triest; b) auf<br />
der Strecke Fiume-Ragusa über Carlapaeo-Sibenik-<br />
Makarska.<br />
Dr. W. K. in &<br />
Wagrecht: 1 Journalist; 5 Hafenstadt Deutschlands;:<br />
10 französischer Marschall; 13 Insel in<br />
Holländisch Indien ; 17 Korperteil; 18 Stadt auf<br />
KTew-Seeland.; 19 Ort im Kt. Bern; 21a Wiese;<br />
22 Baumaterial; 23 Raubvogel; 24 frommer Wanderer;<br />
25 Ausschweifung; 26 Schlafplatz auf einem<br />
Schilf (j = i) ; 27 Nebenfluss der Donau.<br />
, Senkrecht: 1 Stadt in der Schweiz; 2 Depeschenagentur<br />
; 3 Vogel; 4 Kurort in der Schweiz;<br />
6^ Gegner Luthers auf dem Leipziger Disputat,<br />
7"weiblicher Vorname; 8-Ruhe: 9 Stadt in Italien;<br />
10 ägyptischer Bauer'; 11 See in Russland; 12<br />
römische Göttin; 14 griechische , Insel; 15 Teil<br />
einer Wohnung:; 16 Eass im Graubünden (j = i);<br />
20 Stadt in Italien; ,21 Verneinung; 28a nordischer<br />
Gott; 24a Abkürzung für eine südamerikanische<br />
Stadt.<br />
- Magisches Quadrat: I. Was,ein Schüler braucht.<br />
Biblische Figur. Vereister Schnee. Wertloser Putz.<br />
II. Landschaft in Frankreich. Theaterplatz. Weiblicher<br />
Vorname Stadt in Böhmen. IIL Stadt am<br />
Roten Meer. Sagenhafte Gründerin Karthagos. Nebenfluss<br />
der Fulda. Himmelsrichtung.<br />
YVERDON<br />
Mädchenpens. ,Les Channettes'<br />
Nenenburgersee<br />
Rasche und gründliche Erlernung der franz. Spracht^<br />
Geographie. Englisch u Bachhaltung. Literatur. MoTsik,<br />
Hand- n. Kun6tarbeit. Sport DipL Lehrer Ferienkurse,<br />
Familienleben. Gute Verpflegung Man,<br />
verlange Prospekte u. Refer. Bes.: Frl. S. Marendaz.<br />
ZÜRICH<br />
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Das Ergehen in gepflegten Anlagen<br />
eigener Prägung verschafft dem Automobilisten<br />
nach Stunden und Tagen<br />
beruflicher Anstrengung weihevolle<br />
Stunden stillen Friedens.<br />
Die Beschäftigung mit Blumen in wohlgepflegten<br />
Beeten, mitLaubengängen und Steingärten,<br />
mit Kakteen und Palmenanlagen, mit<br />
Wasser- u. Dekorationspflanzen, mit Staudenund<br />
Klettergewächsen, mit Heckenanlagen u.<br />
Rosenkulturen, bietet den edelsten Genuss,<br />
den der Mensch der Natur abringen kann.<br />
Missklänge, die durch missratene Pflanzungen,<br />
durch unästethisch wirkende Anlagen entstehen<br />
können, behebt der einsichtige Gartenbesitzer<br />
durch das Studium der einschlägigen Fachliteratur. Der Abschnitt Ziergarten<br />
des grossangelegten Orientierungswerkes „Der Gartenfreund" gibt ihm<br />
eine von zeichnerischen Darstellungen unterstützte Fülle wertvoller Ratschläge und<br />
Anregungen. Ausserdem wird jede Blume in ihrer Eigenart vorgestellt und die Pflege<br />
der Zimmer- und Balkonpflanzen beschrieben. In die gärtnerischen Facharbeiten<br />
führt der erste Teil dieses Werkes, unter dem Abschnitt Ha : usgarten und<br />
Pflanzland ein. Neben dieser Einführung in die Kunst des Gartenbaues wird<br />
in diesem Abschnitt jede Gemüseart und ihre Anbauzeit eingehend besprochen.<br />
Ein dritter Hauptabschnitt, Der Obstbau, widmet den Zwerg- und Spalierobstbäumen<br />
sowie dem Beerenobst unter überaus reichlicher Heranziehung der<br />
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N»l» - <strong>1930</strong> !L-PEVUE<br />
15<br />
Automobil Wirtschaft Fortsetzung von Seite 8 nach der Stadt. Während den Hauptverkehrszeiten<br />
werden Supplementskurse in umgekehrter<br />
Richtung geführt. Es wird eine<br />
Personnelles:<br />
AZO AG„ Auto Pneumatik, Zürich. Dr. M.<br />
Gertsch ißt als Verwadtungsrat zurückgetreten, und Einheitstaxe von 20 Rappen erhoben. -/.<br />
dessen Unterschrift gelöscht. Als einziger Verwaltungsrat<br />
wurde neu bestellt: O. Lüchinjrer, Kaufmann<br />
in Biel. Er führt Einzelunterschrift namens Woche beschäftigte sich ein Freiburger Ge-<br />
Der offengelassene Niveauübergang. Letzte<br />
der Gesellschaft.<br />
richt mit einem Unfall, der am 10. Juni 1929<br />
Geschäftsaufgabe.<br />
Otto Viel), Aulogarage, St. Moritz. Die Firma vorgekommen war. In Villars sur Gläne war<br />
ist infolge Aufgabe des Geschäftes erloschen. ein Automobil im Begriff, den offenen Bahnübergang<br />
zu durchfahren, als der Schnellzug<br />
Lomazzi, fils, Lausanne. Diese Automobilhandelefirma<br />
wird gelöscht infolge Verkauf des Geschäftes.<br />
nach Freiburg heranbrauste. Es gelang dem<br />
Mercedes-Benz Automobil AG.. Zürich. Die Lenker, die Geschwindigkeit stärk zu steigern,<br />
trotzdem wurde aber der Hinterteil<br />
Verwaltungsratsmitglieder C. Schippert und W.<br />
Kissel, sowie der Geschäftsführer F. Muff führen des Autos von dem Zuge gestreift und teilweise<br />
demoliert Die Insassen wurden durch<br />
an Stelle der bisherigen Einzelunterschrift nunmehr<br />
Kollektivunterschrift. Sodann wurde Kollektivprokura!<br />
erteilt an K. Stadler und R. HirzeJ, Glassplitter verletzt. Die Untersuchung er-,<br />
beide in Zürich. Die zeichnungsberechtigten Pereonen<br />
zeichnen unter sich je zu zweien kollektiv. amtende Barrierenwärterin sich an den alten<br />
gab, dass die an jenem Tage in Vertretung<br />
Fahrplan gehalten hatte und deshalb erst auf<br />
Bunte Chvonik dem Platz erschien, als der Unfall bereits:<br />
geschehen war. Trotz der warmen Verteidigung<br />
des Advokaten wurde di« schuldige<br />
Wachsende Verkehrsdiszlplfn nach einer<br />
Verkehrswoche. Die im letzten Juni in La<br />
Chaux-de-Fonds abgehaltene Verkehrswoche<br />
scheint eine gute Wirkung gehabt zu haben.<br />
Diesbezügliche Erkundigungen der «Automobil-Revue»<br />
bei den Behörden des grössten<br />
Dorfes der Schweiz haben ergeben, dass<br />
im zweiten Halbjahr 1929 die Verkehrsunfälle<br />
gegenüber der gleichen Periode von 1928 um<br />
37 abgenommen haben. -f.<br />
Eine neue Omnibuslinie in Bern. Die Direktion<br />
der Stadtomnibusse Bern betreibt vom<br />
15. Februar ab, versuchsweise für einen Monat,<br />
eine Omnibuslinie nach dem südlichen<br />
Kirchenfeld. Die Endpunkte der Linie sind<br />
auf der Stadtseite der Kasinoplatz und auf<br />
der Kirchenfeldseite die Jubiläumsstrasse. Die<br />
Wagen fahren von 6.55 bis 23.10 Uhr alle<br />
zehn Minuten in eineT Schleife durch Bernastrasse,<br />
Jubiläumsstrasse, Aegertenstrasse<br />
Barrierenwärterin zu sechs Tagen Gefängnis<br />
und den Kosten verurteilt. -f.<br />
Der Verkehrsunterricht<br />
an schweizerischen Schulen.<br />
Im Februar dieses Jahres hat die Verkehrskommission<br />
des Schweizerischen Automobil-<br />
Clubs ein Zirkular an die kantonalen Unterrichtsdirektionen<br />
geschickt, worin auf die<br />
Bedeutung des Verkehrsunterrichtes für unsere<br />
Schüler aufmerksam gemacht wurde und<br />
in welchem als Anregung die Grundsätze<br />
des französischen Ministeriums für öffentlichen<br />
Unterricht wiedergegeben wurden zur<br />
Einführung des Verkehrsunterrichtes an den<br />
französischen Primarschulen.<br />
Man hat seither nichts mehr gehört in dieser<br />
Sache. Nun hat kürzlich in Ölten, eine<br />
Konferenz der kantonalen Erziehungsdirektoren<br />
stattgefunden, an welcher auf Grund<br />
von Richtlinien, die von der bernischen Unterrichtsdirektion<br />
aufgestellt worden sind,<br />
über die Frage des Verkehrsunterrichtes gesprochen<br />
wurde. Wie man hört, hat sich auch<br />
der Schweizerische Städteverband mit der<br />
Angelegenheit befasst. Eine Umfrage bei den<br />
Schulbehörden ergab, dass erst schüchterne<br />
Anfänge zu einem Verkehrsunterricht gemacht<br />
worden sind. Es wird, in Verbindung<br />
mit andern Unterrichtsfächern, auf die Bedeutung<br />
des modernen Strassenverkehrs hingewiesen.<br />
Im Kanton St. Gallen wurde erstmals<br />
in den Entwurf für ein neues Erziehungsgesetz<br />
der Verkehrsunterricht aufgenommen.<br />
Die Lehrer sollen zunächst durch<br />
Sachkundige, insbesondere durch Beamte der<br />
Verkehrspolizei, instruiert werden. Von der<br />
Konferenz der Erziehungsdirektion wird die<br />
Herstellung eines Verkehrsheftes befürwortet,<br />
in welchem in möglichst umfassendem Text<br />
sowie durch zweckentsprechende Illustrationen<br />
die Notwendigkeit der Beachtung bestimmter<br />
Verkehrsregeln dargetan wird. Das<br />
Verkehrsheft müsste je.dem Schüler ausgehändigt<br />
werden. Verkehrs-Wandbilder sind<br />
als Lehrmittel bereits in einigen Kantonen<br />
(z. B. Appenzell A.-Rh.) eingeführt. Ein Verkehrsfilm<br />
steht zur Verfügung. Er soll Schülern<br />
wie Erwachsenen vorgeführt werden.<br />
Deutschland hat für den Verkehrsunterricht<br />
ein methodisches Handbuch herausgegeben,<br />
welches auch in der Schweiz gute Dienste<br />
leisten kann.<br />
Hoffentlich bleibt es nicht bei den guten<br />
Vorschlägen, sondern werden die Erkenntnisse<br />
der Erziehungsdirektoren sobald wie<br />
möglich in die Praxis umgesetzt. gr.<br />
Schweiz.<br />
Automobil-Meisterschaft <strong>1930</strong>.<br />
„Wie wir bereits kurz berichteten, sieht die<br />
Nationale Sportkommission die Austragung<br />
einer schweizerischen Automobil-Meisterschaft<br />
für das Jahr <strong>1930</strong> vor. Wir entnehmen<br />
dem kürzlich erschienenen Reglement folgende<br />
Angaben :<br />
Nach Art. 1 sind alle in der Schweiz wohnhaften<br />
Mitglieder des A. C. S. zugelassen.<br />
Art. 2 besagt, dass in jeder der drei Wagenkategorien<br />
(Touren-, Sport- und Rennwagen)<br />
der Titel nur an eine gewisse Anzahl von<br />
Konkurrenten vergeben wird, indem von je<br />
fünf Fahrern nur einer damit ausgezeichnet<br />
werden kann.<br />
Um auf den Meisterschaftstitel Anspruch<br />
zu erheben, müssen die Bewerber an den<br />
vier im Jahre <strong>1930</strong> veranstalteten nationalen<br />
Rennen teilnehmen. Die Bewerber sind<br />
nicht verpflichtet, alle Rennen mit dem gleichen<br />
Fahrzeug auszufahren (Art. 3).<br />
Die Wertung erfolgt nach Art. 4 so, dass<br />
der Bewerber, der die beste Zeit der Kategorie<br />
fuhr, 100 Punkte erhält. Für alle Kfassen<br />
mit geringerm, Zylinderinhalt als diejenige,<br />
in der die beste Zeit der betreffende«<br />
Kategorie erzielt wurde, wird diese Zeit um<br />
fünf Prozent erhöht, für alle Klassen mit höherm<br />
ZyJindermhalt um fünf Prozent reduziert.<br />
Die so erhaltenen Zeiten stellen dann,<br />
für die verschiedenen Klassen einer Kategorie<br />
diejenigen Zeiten dar, denen di© Punktzahl<br />
100 zukommt. Die Schlussklassierung<br />
erfolgt nach der Gesamtpunktzahl der besten<br />
Resultate von vier Rennen. Der Titel wird<br />
demjenigen Fahrer zugesprochen, der die<br />
höchste Punktzahl erreicht. Eine Einteilung<br />
in verschiedene Fahrerklassen wird nicht gemacht.<br />
Art. 7 besagt, dass die Nennungen bis zum<br />
1. Juni <strong>1930</strong> mittelst des offiziellen Formulars<br />
beim Sekretariat der Nationalen Sportkommission,<br />
Rue du Mont-Blanc, 16, Genf,<br />
erfolgen müssen. Die Anmeldung ist kostenlos.<br />
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Das genaue Reglement kann von der gleichen<br />
Adresse bezogen werden. -o-<br />
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