E_1930_Zeitung_Nr.035
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10 AUTOMOBIL-REVUE <strong>1930</strong> - N° 35<br />
hält, so sind die von den Fahrern geleisteten<br />
Alibibeweise sehr vorsichtig aufzunehmen.<br />
Es soll auch untersucht werden, ob der Wagen<br />
irgendwelche Spuren aufweist, die auf<br />
einen Unfall hinweisen können.<br />
Die hauptsächlichste Aufzählung der der<br />
Polizei obliegenden Aufgaben beweist, wie<br />
schwierig und vielseitig ihre Pflichten in solchen<br />
Fällen sind. Diese können wohl dann<br />
am besten bewältigt werden, wenn die mit<br />
der Aufnahme betrauten Beamten im Fach<br />
versiert sind, d. h. die Fahrtechnik aus eigener<br />
Praxis kennen. Deswegen ist es das Bestreben<br />
der Luzerner Polizei, möglichst viele<br />
ihrer Funktionäre fahren lernen zu lassen und<br />
ihnen zum Fahren Gelegenheit zu geben. Damit<br />
werden die Polizisten nicht nur mit der<br />
Technik allein, sondern auch mit der Psychologie<br />
des Fahrzeugführers vertraut, b.<br />
\KTUEILES<br />
Zum Hinschiede von Rinaldo Rusca. Mit<br />
Rinaldo Rusca verliert der T. C. S. und die<br />
Sache des Automobilismus und der Touristik<br />
einen ihrer ersten Vorkämpfer. Es war ein<br />
überaus tätiges Mitglied des Verwaltungsrates<br />
des T. C. S., dem er seit seiner Gründung<br />
angehörte und als Chef des Strassenhilfsdienstes<br />
des T. C. S. in Chiasso auf einem<br />
wichtigen Posten. Die Autosektion<br />
Tessin des T. C. S. verliert in ihm auch einen<br />
rührigen Sekretär. Rusca war auch einer<br />
der Gründer der Handelskammer von<br />
Lugano, Vertreter des italienischen T. C,<br />
Mitglied der Vereinigung «Schweiz-Italien»,<br />
Präsident der kantonalen Pfadfindervereänigung<br />
und bis vor kurzem Vizepräsident der<br />
U. M. S. Als Mitglied des A. C. S. Tessin<br />
war er auch dessen Delegierter für das<br />
Sottoceneri und Sekretär des Triptykbureaus.<br />
Neben diesen Vereinsarbeiten stand er einem<br />
bekannten Transportgeschäft vor.<br />
Die Bemühungen Ruscas galten stets dem<br />
Grenzverkehr, den er möglich einfach zu-gestalten<br />
suchte. In manchen Verhandlungen<br />
direktion auf fünf Jahre erneuert worden.<br />
Die Fahrten sollen am 15. Mai aufgenom-<br />
mit der italienischen Regierung stand er an<br />
erster Stelle. Das war bereits der Fall vor men werden und bis zum 30. September<br />
dem Krieg©, aber die Kriegszeit und diedauern.<br />
darauf folgenden Periode stellten ihn immer<br />
wieder vor neue Fragen, die er mit Geschick<br />
zu erledigen wusste.<br />
Rinaldo Rusca starb ganz unerwartet im<br />
besten Mannesalter. Kürzlich hatte er wegen<br />
Unwohlsein einige Tage das Bette hüten müssen.<br />
Letzten Montag stand er wieder auf<br />
und begab sich in sein Bureau nach Chiasso,<br />
wo er wie gewöhnlich arbeitete. Als er am<br />
Abend in seine Villa San Simone zurückkehrte,<br />
hatte er einen Schlaganfall, der den<br />
Tod zur Folge hatte.<br />
Die Beerdigung fand mit der Teilnahme<br />
der ganzen Bevölkerung statt. Die Behörden,<br />
die Vereine, der T.C.S. und der A. C. S.<br />
waren alle vertreten. Auch die Schulen und<br />
die Pfadfinder nahmen an dem Zuge teil. -f.<br />
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