E_1930_Zeitung_Nr.065
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II. Blatt<br />
BERN, 1. August 1Q30 evue<br />
Wfö<br />
II. Blatt<br />
BERN,. I.August <strong>1930</strong><br />
Tech<br />
No&azen<br />
Motorstorungen<br />
Infolge schwacher Ventilfedern.<br />
Nach längerer Betriebsdauer verlieren die<br />
Ventilfedern mehr oder minder an Spannung,<br />
so dass die Ventile nicht mehr schnell genug<br />
betätigt werden können. Beim Fahren auf der<br />
Ebene im direkten Gang machen sich erhebliche<br />
Leistungsverluste mitunter nicht besonders<br />
bemerkbar, sondern erst beim Gangwechsel,<br />
wenn es gilt, eine grössere Steigung<br />
zu nehmen oder auch beim Anfahren. Die<br />
hierzu erforderliche höhere Tourenzahl des<br />
Motors ist entweder gar nicht oder nur mit<br />
Mühe erreichbar,<br />
i Durch die enorme Beanspruchung, der die<br />
Ventilfedern während des Betriebes unterliegen,<br />
leidet jeder Federnstahl. Vor allem<br />
ist die Feder der Auspuffventile besonderen<br />
Anforderungen ausgesetzt, da die Hitze der<br />
Explosionsgase sich vom Auspuffventil auf<br />
die Federn überträgt.<br />
Um ohne Demontage festzustellen, ob die<br />
Ventilfedern noch genügend Spannkraft besitzen,<br />
braucht man nur das Spiel der Federn<br />
bei mittlerer Tourenzahl des Motors zu beobachten.<br />
Schwingt die eine oder andere<br />
Feder ziemlich stark, so ist mit ziemlicher<br />
Sicherheit anzunehmen, dass sie über kurz<br />
oder lang ihr ordnungsgemässes Arbeiten<br />
einstellen wird. Eine solche schwingende<br />
Feder erkennt man daran, dass ihre Mittelpartie<br />
während des Arbeitens keine festen<br />
Konturen zeigt, sondern gewissermassen<br />
verschwommen aussieht. Hat die Ventil-,<br />
feder dagegen die richtige Spannung, so<br />
kann man die mittleren Windungen gut unterscheiden.<br />
Ist man seiner Sache nicht sicher, so empfiehlt<br />
es sich, eine genaue Prüfung durch<br />
Demontieren der Feder vorzunehmen. Von<br />
welcher Bedeutung die richtige Ventilfederspannung<br />
für die Leistung des Motors ist,<br />
zeigt folgende Ueberlegung: Bei einer Umdrehungszahl<br />
des Motors von zirka 2500 pro<br />
Minute, die man für heutige Zeit als durchaus<br />
normal bezeichnen muss, öffnet und<br />
schliesst sich das Ventil etwa zwanzigmal<br />
in der Sekunde. Die tatsächliche Bewegung<br />
Die Ventilfedern moderner Motoren neigen schon deshalb mehr zum Ermüden, weil sie ja meist eingeschlossen<br />
und deshalb keinem kühlenden Luftstrom mehr ausgesetzt sind.<br />
des "Ventils dauert aber nur etwa ein Drittel<br />
dieser Zeit.<br />
Während das Oeffnen und augenblickliche *<br />
Offenhalten durch den Steuernocken geschieht,<br />
muss das blitzartige Schliessen<br />
einzig und allein von der Feder besorgt<br />
werden. Die Federstärke ist nun so bemessen,<br />
dass sie unter allen Umständen in der<br />
zur Verfügung stehenden Zeit ein Schliessen<br />
des Ventils erreicht. Um auch dem während<br />
des Auszughubes herrschenden Unterdruck<br />
im Zylinder zu begegnen, genügt im allgemeinen<br />
eine Federspannung von 0,75 kg pro<br />
qcm. Ventiltellergrösse. Dass die Feder das<br />
Ventil überhaupt schliesst, darauf kommt<br />
es aber nicht an, sondern ob sie es schnell<br />
genug schliesst. Bei, normaler Federspannung<br />
bleibt der Ventilstössel stets mit dem Steuernocken<br />
in Kontakt, trotzdem die Ventilbewegung<br />
ungleichmässig ist. Bis zur halben<br />
Hubhöhe erhält das Ventil vom Nocken eine<br />
Beschleunigung. Sodann macht- sich der Einfluss<br />
der Federkraft bemerkbar,- der die Beschleunigung<br />
abbremst. Im ersten Teil der<br />
Schliessperiode steht das Ventil unter der<br />
Einwirkung der Federkraft, dann auch unter<br />
dem Einfluss des Nockens.,<br />
Die Stärke der Feder muss so bemessen<br />
sein, dass sie sowohl das Ventil, als auch<br />
Stössel, Kipphebel usw., die zusammen ein<br />
beachtliches Gewicht haben, in Bewegung<br />
setzen kann. Weiterhin muss die Kraft ausreichen,<br />
die Ventilsteuerungsteile gemäss'<br />
der Drehzahl des Motors zu beschleunigen<br />
und das Ventil-, sowohl- bei -hoher wie niedriger<br />
Umdrehungszahl präzise zu betätigen.<br />
Wenn nun die Feder an Spannung eingebüsst<br />
hat, so kann der Stössel und somit<br />
auch das Ventil dem Steuernocken nicht folgen<br />
und wird deshalb stets zu spät schliessen.<br />
Beim Einlassventil wird dadurch ein<br />
Teil der angesaugten Frischgase wieder aus<br />
dem Zylinder, in die Ansaugleitung zurückgedrückt.<br />
Die Zylinderfüllung wird dadurch<br />
gering und der Motor geht in seiner Leistung<br />
stark zurück. Beim Auspuffventil ist es<br />
noch unangenehmer. Hier saugt der Kolben<br />
infolge zu späten Schliessens des Ventils<br />
heisse Explosionsgase und glühende Kohleteilchen<br />
während des Anfang+akes in den<br />
Nicht selten ist eine nahe am untern Teil der Ventilführung<br />
vorbeigehende Auspuffleitung die Ursache<br />
einer raschen Ermüdung der Ventilfedern.<br />
Zylinder zurück. Dadurch wird das mitangesaugte<br />
Frischgas verschlechtert und oft<br />
Selbstzündung hervorgerufen, die Zylinder,<br />
Kolben und Triebwerke hoch beansprucht<br />
Auch Steuernocken, Stössel und Ventil<br />
werden durch zu schwache Ventilfedern erheblich<br />
höher in Mitleidenschaft gezogen, als<br />
wenn die Federn die richtige Spannung besitzen.<br />
Bei schwacher Feder kann das Ventil<br />
und der Stössel der Nockenbewegung nicht<br />
schnell genug folgen. Die Anfangsgeschwindigkeit,<br />
das Ventil zu schliessen, ist zu gering<br />
und der Nocken ist dem Stössel bereits vorgeeilt.<br />
Ehe nun die Feder das Ventil ganz<br />
IA 63211<br />
Ermüdete Ventilfedern vermögen dem Ventil kein,<br />
genügend rasche Beschleunigung mehr zu erteilen,<br />
•wenn es sich bei mit grosser Tourenzahl laufendem<br />
Motor schliessen sollte. Nicht nur nimmt dann die<br />
Motorleistung ab, es können auch Steuerungsbrüche<br />
oder Ventilbrüche entstehen. Die Skizze zeigt, wie<br />
z. B. der Stössel der N'ockenfonn nicht mehr zu<br />
folgen vermag und deshalb bei jeder Nockenumdrehung<br />
einmal frei aufprallt.<br />
geschlossen hat und zu einer momentanen<br />
Ruhe gelangt ist, hat der Nocken seine<br />
Drehung bereits vollendet und erteilt dem<br />
noch in Bewegung befindlichen Ventilmechanismus<br />
wieder Antrieb in entgegengesetzter<br />
Richtung. Es trifft also nicht ein<br />
in Ruhe befindlicher Stösstel und unter<br />
Federspannung stehendes Ventil auf die<br />
Nockenflanke, sondern der Nocken hat<br />
den Stoss des unter grösserer Federspannuhg<br />
in entgegenlaufender Bewegung<br />
befindlichen Stössels und Ventils auszuhalten<br />
und dem Steuerungsmechanismus wieder<br />
die entgegengesetzte Richtung zu erteilen.<br />
Bei höherer Tourenzahl können die auftretenden<br />
Kräfte so anwachsen, dass ein Bruch<br />
der in Frage kommenden Ventilsteuerung<br />
eintritt.<br />
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