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E_1930_Zeitung_Nr.080

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80 — <strong>1930</strong> XÜTOMOBTL-PEVÜE<br />

Sivassenvevkehv<br />

Verhängnisvolle Signale.<br />

Ein Wink zum kommenden Verkehrsgesetz.<br />

Die Parole unserer Fahrlehrer lautet: An<br />

jeder Strassenkreuzung ein Hornstoss, wenn<br />

Gefahr mitten auf der Strasse lauert: ein<br />

Hornstoss, wenn eine unübersichtliche Kurve<br />

erscheint: ebenfalls ein Hornstoss. Also: Signal,<br />

Signal und nochmals Signal oder: möglichst<br />

viele Signale.<br />

In England wird gefordert: möglichst wenig<br />

Signale. Dort ist der gute Fahrer durch<br />

ein sparsames Signalgeben gekennzeichnet.<br />

Signalgeben ist ein notwendiges Uebel. Mit<br />

dem Lenkrad, der Bremse und dem Gaspedal<br />

wird allen Gefahren ausgewichen.<br />

Bei uns untersucht der Richter nach einem<br />

Verkehrsunfall zuerst: «Hat der Fahrer das<br />

im Konkordat vorgeschriebene und vorsichtsgemässe<br />

Signal gegeben?» Wenn nicht,<br />

dann erleidet die Waagschale der Gerechtigkeit<br />

einen herben Stoss. Das vergessene Signal,<br />

wie das absichtlich unterlassene Signal,<br />

fallen dem Angeklagten schulderschwerend<br />

zur Last.<br />

leise I umzustellen. Der Beamte stellte aber<br />

die Weiche für das Geleise II und fertigte nun<br />

den Personenzug ab, welcher sich gegen den<br />

Güterzug auf dem gleichen Geleise bewegte.<br />

Durch rechtzeitiges Eingreifen von anderm<br />

Bahnpersonal konnte ein Zusammenstoss<br />

vermieden werden.<br />

Der Grund zur falschen Weichenstellung<br />

durch den Stationsbeamten war der: Der<br />

Beamte glaubte, zwei Hornstösse gehört zu<br />

haben, während der Bähnarbeiter fest darauf<br />

bestand, nur einen einzigen Hornstoss gegeben<br />

zu haben. Zwei Hornstösse hätten die<br />

Freigabe des Geleises II bedeutet. Die Erklärung<br />

der Differenz wurde nun gesucht und<br />

darin gefunden, dass von der nebenliegenden<br />

Landstrasse zur besagten Zeit ein Autosignal<br />

ertönte, welches genau gleich tönte wie das<br />

Signal des Bahnarbeiters. Andere Bahnbeamte,<br />

die auf der gleichen Station Dienst<br />

geleistet haben, berichteten von öftern Verwechslungen<br />

von Signalen wegen der nahen<br />

Strasse mit ihrem Autoverkehr. Ob nun das<br />

Hörn, das auf jener Station zur Verwendung<br />

gelangt, zu sehr den Autosignalinstrumenten<br />

Nun, wie war's ?<br />

Hunderte von alten und neuen Automobilisten haben in den letzten<br />

Wochen den 6 Cyl. Opel-Wagen den schwersten Prülungen unterworfen.<br />

Kein Weg war ihnen schlecht genug, keine Steigung war<br />

ihnen steil genug, solche Leistungen hatten die Wenigsten erwartet.<br />

Und in der Tat, der 6 Cyl. 10 PS Opel befriedigt auch in bezug auf<br />

Schönheit und Ausstattung. Die fabriktechnische, finanzielle und<br />

experimentelle Überlegenheit der Opel-Werke gestattet, einen solchen<br />

Wagen zum Preise von nur<br />

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gleicht, wurde im entsprechenden Gerichtsbericht<br />

aus dem basellandschaftlichen Ge-<br />

Das Auto in der Weltstadt.<br />

Der ungeheure Verkehr<br />

in der Resent-Street<br />

von London.<br />

K A N T O N S V E R T R E T E R :<br />

E. Bebmann, Aarau<br />

C. Diethelm, Amriswil<br />

H. Diebold, Tumhaus, Basel<br />

Haefliger & CärGsole, Bern<br />

J. Gygax A.-CJ., Biel<br />

H. Fasler, Grenchen<br />

Erismann & Badertscher, Luzern<br />

Fischer & Willimann, Lyß<br />

K. Buckstuhl, Sirnach<br />

E.Pf ister, Thun<br />

H. Steimer, Wasen i.E.<br />

G. Glatt, Willisau<br />

Diese Tatsache flösst auch dem noch unschuldigen<br />

Fahrer Angst ein, Angst vor einer<br />

hohen Strafe bei einem «eventuellen Unfall»,<br />

wegen eines unterlassenen Signales. Deshalb<br />

hupt bei uns jedermann möglichst viel und<br />

möglichst laut. Kurz gesagt: es herrscht eine<br />

sinnlose Lärmplage.<br />

Abhilfe tut not, ist aber schwer, solange<br />

unsere Gerichte das vergessene Signal als<br />

belastendes Moment heranziehen.<br />

Das wäre die eine Seite einer zwecklosen<br />

Huperei, die andere Seite ist aber ebenso<br />

schwerwiegend: Wir können heute im dichten<br />

Verkehr die schönste Mustersammlung<br />

von Signaltönen erkennen, vom leisen bis<br />

zum frechen Tone, vom Grunzen eines<br />

Schweines bis zum majestätischen Knarren<br />

einer Schiffsirene. Schliesslich lässt sich ja<br />

für jede Instrumentenart und jede Tongebung<br />

eine Begründung finden. Etwas anders ist<br />

dabei der Fussgänger, der auch auf Automobile<br />

achtgeben möchte. Er steht faktisch vor<br />

einem Chaos von Signalen, die so vielgestaltig<br />

sind, dass er nie weiss, was für ein Vehikel<br />

im nächsten Moment hinter seinem Rücken<br />

auftauchen wird, ob ein Motorrad oder ein<br />

Kleinwagen oder ein Ueberlandautobus oder<br />

nur ein Fahrrad. Auch Trambahnen besitzen<br />

heute hupenähnliche Instrumente und schliesslich<br />

verwenden auch die Bahnen auf ihren<br />

Motorwagen und für die elektrischen Verlade-Traktoren,<br />

die auf den Bahnsteigen zirkulieren,<br />

gewöhnliche Hupen. Schlusseffekt:<br />

Ein reines Chaos der Signalgebung, das immer<br />

wieder zu Unfällen Anlass gibt.<br />

Interessanterweise wird nun auch das Auto,<br />

das neben der Bahn einherfährt, schuldig an<br />

Bahnunfällen, rein aus der Tatsache heraus,<br />

dass allzuähnliche Signalinstrumente der Signalgebung<br />

den beiden Verkehrsmitteln zu<br />

dienen haben.<br />

Ein Beispiel: Auf einer Station X. fuhr ein<br />

Güterzug ein. der dort einige Zeit zu manöverieren<br />

hatte. Der Stationsbeamte L. bediente<br />

das Stellwerk und gab dem Bahnarbeiter<br />

T. den Auftrag, die Manöver zu leiten.<br />

Inzwischen traf auf dem Geleise II der Station<br />

ein Personenzug ein. Durch einen Hornstoss<br />

gab der Bahnarbeiter dem Stationsbeamten<br />

das Zeichen, die Weiche für das Gerichtssaal<br />

nicht festgestellt. Da sich der Angeklagte<br />

sonst als tüchtiger Beamter erwiesen<br />

hatte, durfte er sich eines Freispruches<br />

erfreuen.<br />

Solche Fälle passieren häufig genug, kommen<br />

aber meistens nicht an die Oeffentlichkeit.<br />

Sei nun eine irreführende Autohupe das<br />

schuldige Objekt oder eine von der Vorschrift<br />

abweichende Bahnhupe, so legen wir<br />

Wert darauf, die ungenügende Gesetzgebung<br />

für die Signalisierung der Verkehrsmittel ins<br />

helle Schrankenlicht zu stellen. Wir stehen<br />

— endlich einmal — vor einem eidgenössischen<br />

Verkehrsgesetz, in dem die Sache nun<br />

für alle Kantone einheitlich geordnet werden<br />

soll. Diese allgemeine Grundlage ist auch<br />

wesentlich für die Vereinheitlichung der Signale,<br />

denn die kantonalen Sondervorschriften<br />

fallen mit einem Schlage weg. Noch mehr:<br />

Es ist auf eidgenössischem Boden die Möglichkeit<br />

gegeben, im neuen Verkehrsgesetz<br />

jedem Fahrzeug eine besondere Art von Signalinstrumenten,<br />

bzw. Tonhöhen, zuzuteilen,<br />

die für jeden Strassenbenützer die Garantie<br />

einer raschen Erkennung der Fahrzeugart<br />

bieten.<br />

Die Verkehrssicherheit erfordert unbedingt<br />

eine Normalisierung der Signalgebung und<br />

der Signalinstrumente. In diesem Zusammenhange<br />

erwarten wir auch eine Ausscheidung<br />

zwischen den Bahnsignalen und Strassensignalen.<br />

Die technische Lösung dieser<br />

Frage bietet wenig Schwierigkeiten, mehr<br />

aber die Erziehung der Fahrzeuglenker zum<br />

« sparsamen Signalisieren » und zur Verwendung<br />

vorschriftsgemässer Instrumente, so.<br />

•»4<br />

Hilfsaktion für Rennfahrer Caspar. Der<br />

Appell in unserem Blatte zur Unterstützung<br />

der in St. Moritz eingeleiteten Hilfsaktion für<br />

den verunglückten Rennfahrer Caspar ist<br />

nicht unerhört geblieben. Dieser Tage ging<br />

uns von Herrn A. Krähenbühl, Kaufmann in<br />

Zürich, eine Spende von 100 Fr. zu, welche<br />

wir an den sich auf dem Wege der Besserung<br />

befindlichen St. Galler Sportsmann weitergeleitet<br />

haben.<br />

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