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E_1930_Zeitung_Nr.084

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Warum und wofür haftet der Automobilist?<br />

(Schluss von Seite 1.)<br />

sitzer der Petrolfelder, der den Kraftstoff<br />

liefert, der Verkäufer, der dem Kunden den<br />

Wagen andreht, der Reeder, auf dessen<br />

Schiff der Wagen transportiert wird, der<br />

Farbenfabrikant, mit dessen Lack das Auto<br />

angestrichen wurde, der Versicherungsinspektor,<br />

dem es gelang, den neuen Autobesitzer<br />

zum Abschluss einer Kaskoversicherung<br />

zu bewegen, der Maler, der das<br />

Reklamebild für den Reifenerzeuger entwarf,<br />

sie alle haben ein Interesse, dass der<br />

Betreffende Auto fährt, und zwar denkbar<br />

viel Auto fährt. Wir haben ganz willkürlich<br />

einige Beispiele herausgegriffen, aber<br />

sie werden wohl genügen, um den Leser zu<br />

überzeugen, dass die Liste sich endlos verlängern<br />

liesse und dass schliesslich irgendwo,<br />

vielleicht an hundertster, vielleicht an<br />

tausendster, zehntausendster, ja vielleicht an<br />

hunderttausenderster Stelle, aber jedenfalls<br />

irgendwo auch sein Name unter den Interessenten<br />

stehen würde. Wir sehen also, dass<br />

der oben zitierte, so einfach scheinende und<br />

so einleuchtende Rechtsgrundsatz eigentlich<br />

verlangen würde, dass dieser unübersehbare,<br />

wie ein Oelfleck auf dem Wasser sich<br />

ausbreitende Kreis von Menschen (unter<br />

denen sich wahrscheinlich selbst das Opfer<br />

befinden würde) für den durch den Automobilbetrieb<br />

entstehenden Schaden haften<br />

müsste. Da dies praktisch undurchführbar<br />

ist, so muss man einen der Interessenten<br />

herausgreifen und .ihm die Ersatzpflicht<br />

auferlegen. Man kann dies auch ruhig tun,<br />

denn die Mehrbelastung, die dieser dadurch<br />

erfährt, wird auf wirtschaftlichem Wege<br />

ganz automatisch seine Rückwirkungen auf<br />

alle die übrigen Interessenten ausüben. Wir<br />

können dies hier nicht weiter ausführen<br />

und müssen es schon der Phantasie jedes<br />

einzelnen unserer Leser überlassen, sich die<br />

Mitte] und Wege auszumalen, auf denen<br />

diese Verteilung vor sich geht.<br />

Es ist ohne weiteres verständlich, dass<br />

der zur Haftung geeignetste Interessent, der<br />

Eigentümer der Sache, in unserem Falle<br />

der Automobilist, ist. Wenn der Entwurf,<br />

so wie schon das verworfene Gesetz von<br />

1926 es tat, die Haftpflicht dem Halter auferlegt<br />

und nicht dem Besitzer, so ist dies<br />

bloss noch ein kleines Raffinement. Im allgemeinen<br />

ist ja der Eigentümer Halter, das<br />

heisst derjenige, der die Aufsicht über die<br />

Sache hat und den unmittelbaren Gebrauchsnutzen<br />

aus ihr zieht. Wenn der<br />

Eigentümer aber sein Automobil für längere<br />

Zeit einem andern zum Gebrauch überlässt,<br />

so ist es aus verschiedenen Gründen<br />

zweckmassiger (weil z. B. dann die Haftung<br />

einen gewissen Antrieb zur äussersten<br />

Sorgfalt bildet und also eine vorbeugende<br />

Wirkung ausübt), den Halter haften zu<br />

lassen.<br />

Wir dürfen nun hoffen, alle prinzipiellen<br />

Bedenken gegen die Haftpflicht, wie sie der<br />

Entwurf vorsieht, zerstreut zu haben. Es<br />

bleibt uns noch übrig, zu den Einwänden,<br />

die man mit Recht gegen die getroffene Regelung<br />

erheben könnte und auf die wir<br />

schon letzte Woche kurz hingewiesen haben,<br />

Stellung zu nehmen:<br />

1. Es liegt bei diesem System: Prinzipiell<br />

Schuldhaftung, daneben Kausalhaftung für<br />

einzelne bestimmt umschriebene Gefährdungen,<br />

in der Natur der Dinge, dass das<br />

Quantitativ der Gefährdung den Haupteinfluss<br />

haben wird* das heisst, es wird<br />

hauptsächlich die Gefährdung, die oft, wenn<br />

auch nicht in so hohem Masse, qualitativ<br />

gesprochen, auftritt, mit scharfer Haftung<br />

versehen werden. Der Gesetzgeber wird<br />

verschärfte Haftungen aufstellen für Handlungen<br />

und Betriebe, die wegen ihrer eigenen<br />

Häufigkeit viele Unglücksfälle hervorrufen,<br />

während Gefährdungen, die selten<br />

vorgenommen werden, aber dann sehr oft<br />

Schaden verursachen (grosse Gefahrintensität),<br />

unberücksichtigt bleiben. So gibt es<br />

bestimmt noch Handlungen und Betriebe,<br />

die an sich gefährlicher sind als der Automobilbetrieb.<br />

Es fehlt z. B. in der Schweiz<br />

eine strenge Haftpflicht für die durch Verwendung<br />

von Giften, Waffen und explosiven<br />

Stoffen entstandenen Schäden. Die Gefährdung<br />

durch Automobile spielt zur Zeit<br />

für die Gesamtheit des Volkes eine viel bedeutendere<br />

Rolle, und es ist ganz begreiflich,<br />

dass sich die Regelung dieser Art von<br />

Gefährdung dem Gesetzgeber in erster Linie<br />

aufdrängt. Darin liegt eine gewisse Härte,<br />

eine Ungerechtigkeit, die jedoch in der Natur<br />

der Dinge liegt. Das Recht, ist eben bei<br />

der Regelung der Interessenkollisionen an<br />

die Wirklichkeit gebunden, kann infolgedessen<br />

nicht vollkommen sein und sieht sich<br />

oft gezwungen, aus technischen Gründen<br />

bloss das kleinere von zwei Uebeln zu wählen.<br />

Der Gesetzgeber darf mit Recht erwarten,<br />

dass man für die Schwierigkeiten, die<br />

sich ihm bieten, ein gewisses Verständnis<br />

aufbringt und sie nicht zur Verfechtung<br />

momentaner persönlicher Interessen verwendet.<br />

2. Eine weitere unerfreuliche Konsequenz<br />

der Gefährdungshaftung für bestimmte Betriebe<br />

ist folgende: Wenn ein Schaden verursacht<br />

wird durch zwei Handlungen (Sachen,<br />

Zustände), von denen die eine als besonders<br />

gefährlich berücksichtigt wird, die<br />

andere aber nicht, so hat der auf Grund<br />

der Spezialbestimmungen Haftende den<br />

ganzen Schaden zu ersetzen, trotzdem die<br />

andere Handlung auch eine Gefährdung,<br />

vielleicht eine noch viel grössere. war, ihrer<br />

Seltenheit wegen jedoch in der Spezialgesetzgebung<br />

nicht berücksichtigt worden ist.<br />

Dieser Fehler lässt sich jedoch leicht durch<br />

eine Ventilbestimmung korrigieren. Art. 35,<br />

Alinea 1, des Entwurfes bestimmt, dass sich<br />

Art und Umfang des Schadenersatzes nach<br />

den Grundsätzen des Obligationenrechts<br />

über unerlaubte Handlungen richtet. Art. 43<br />

des Obligationenrechts schreibt dem Richter<br />

aber vor, die Grosse des Verschuldens, sowie<br />

die allgemeinen Umstände zu berücksichtigen.<br />

Unter diesen allgemeinen Umständen<br />

figuriert in der Praxis in erster<br />

Linie die Mitverursachung des Geschädigten.<br />

Dieser Artikel würde also ohne weiteres<br />

dem Richter gestatten, den Umfang des<br />

Schadenersatzes zu reduzieren, wenn ein<br />

Unglück durch zwei gefährliche Handlungen<br />

verursacht wurde, von denen aber nur<br />

eine zum Ersatz des Schadens verpflichtet.<br />

So könnte z. B. bei einem Zusammenstoss<br />

eines Fahrrades und eines Autos, bei dem<br />

der Radfahrer Schaden erlitten habe, der<br />

Richter die Ersatzpflicht des Automobilhalters<br />

aus Rücksicht auf die Mitverursachung<br />

durch die im Radfahrverkehr steckende Gefährdung<br />

herabsetzen.<br />

Wohlverstanden, schon in der Fassung<br />

des Entwurfes würde uns das Gesetz vollen<br />

Rückhalt zu einer solchen Rechtssprechung<br />

geben. Um Unklarheiten zu vermeiden,<br />

sollte man aber doch darauf dringen, dass<br />

eine dem Art. 43 O.-R. entsprechende Bestimmung<br />

direkt in das Automobilgesetz<br />

aufgenommen würde.<br />

Endlich scheint uns der Wortlaut des<br />

Artikels 31 des neuen Entwurfes gegenüber<br />

demjenigen des Gesetzesentwurfes von 1926<br />

verschlimmbessert geworden zu sein. In der<br />

alten Fassung wurde von der «besonderen<br />

Gefahr des Automobilbetriebes» gesprochen.<br />

Im neuen Artikel 31 finden wir diesen Ausdruck<br />

nicht mehr. Es scheint uns aber, dass<br />

die Aufnahme dieses Ausdruckes in den<br />

Gesetzestext geeignet wäre, eine unangemessene<br />

Ausdehnung der Haftpflicht zu<br />

verhindern. v. W.<br />

Die rechtsufrige<br />

Thunerseestrasse<br />

hat diesen Sommer infolge ihres schlechten<br />

ZuStandes zwischen Thun und Hilterfingen<br />

Tausende und aber Tausende vom Besuch<br />

dieses Seeufers abgehalten; die Fremdenverkehrsplätze<br />

Hilterfingen, Oberhofen, Gunten,<br />

Sigriswil und Merligen wurden durch<br />

den schlimmen Zustand des kurzen Strassenstückes<br />

zwischen Thun und Hilterfingen<br />

schwer geschädigt und es ist höchste Zeit,<br />

dass die dortigen Verkehrsinteressenten mit<br />

allem Nachdruck sich dafür einsetzen, dass<br />

die verhältnismässig kurze Strecke im Laufe<br />

dieses Herbstes und Winters entweder<br />

gründlich instand gestellt wird oder wenn<br />

dies wegen des Umbaues der Ausgangsstrasse<br />

in Thun nicht möglich sein sollte, provisorisch<br />

derart ausgebessert wird, dass die Automobilisten<br />

dfe Strecke ohne Risiko für<br />

Fahrer und Fahrzeug im nächsten Frühjahr<br />

wieder befahren können. Wir werden leider<br />

nächsten Winter eine Menge Arbeitslose haben,<br />

es empfiehlt sich deshalb, schnellstens<br />

Vorkehren zu treffen, dass dieser das rechtsufrige<br />

Verkehrsgebiet schwer schädigende<br />

Zustand beseitigt wird.<br />

Bei dieser Gelegenheit wäre auch eine<br />

Korrektur der wichtigen Umgehungsstrasse<br />

notwendig, die beim Thunerhof hinter dem<br />

Schloss herum, ausserhalb des Städtchens<br />

auf die grosse Bernstrasse führt. Diese Umgehungslinie<br />

muss früher oder später ausgebaut<br />

werden; die Altstadt von Thun ist ausserstande,<br />

den Durchgangsverkehr zwischen<br />

Bern .und Interlaken über das rechte Seeufer<br />

aufzunehmen. Der ortskundige Fahrer<br />

fährt längst hinten herum, allein diese Nebenstrasse<br />

mit ihrem Engpass, der scharfen<br />

Rechtskurve und dem höchst gefährlichen<br />

Gefälle zur Hofstettenstrasse hinunter macht<br />

die Strasse für einen grössern Verkehr ungeeignet.<br />

Hier braucht es verhältnismässig<br />

wenig Mittel, um eine gründliche, auf die<br />

Dauer befriedigende Lösung zu finden; die<br />

dortigen Verkehrs-Fachleute, insbesondere<br />

aber die am rechten Seeufer interessierten<br />

Kreise sollten daher ihren ganzen Einfluss<br />

aufbieten, um diese höchst zweckmässige<br />

Umgehungsstrasse möglichst bald in einen<br />

AUTOMOBIL-REVUE <strong>1930</strong> - No 84<br />

Pariser Auto-Salon <strong>1930</strong><br />

(Fortsetzung von Seite 1.)<br />

nen des Cord von sich reden machte, hat<br />

keine weiteren Anhänger unter den Konstrukteuren<br />

gefunden. Man will es lieber den anderen<br />

überlassen, hierüber die notwendigen<br />

Erfahrungen zu sammeln.<br />

Wenn irgend etwas schon rein äusserlich<br />

noch etwas revolutionär anmutet, soi ist es<br />

entschieden das neue Modell von Voisin. Man<br />

hat bei der Besichtigung dieser Wagen sofort<br />

das Gefühl, dass so ungefähr das Auto der<br />

Zukunft aussehen wird. In seiner verblüffen-<br />

Beispiel eines Schwingachshinterradantnebes.<br />

den Tieflage, die bald ein Trittbrett nicht<br />

zum Hinauf- sondern zum Hinabsteigen notwendig<br />

macht, der gedrungenen und doch<br />

sehr komfortablen Bauart, die etwas von der<br />

Stromlinie an sich hat, repräsentiert er so<br />

recht das Vehikel des Schnellverkehrs. Obwohl<br />

man sehr bequem sitzt und über genügend<br />

Kopfraum verfügt, kann ein Erwachsener<br />

normaler Grosse ohne besondere Hilfsmittel<br />

das Dach der Limousine von Hand abstauben,<br />

so gegen die Strasse zu ist das Auto<br />

gebaut. Uns scheint, bei Berücksichtigung<br />

unserer Strassen, dass dieser Wagen wenigstens<br />

ein halbes Dutzend Jahre zu früh gekommen<br />

ist. Dieser Voisin ist ein Kind der<br />

Autostrada, das aui einer Schwyzer Strasse<br />

oder einem gut eidgenössischen Bahnüber-<br />

Kreuzförmige Rahmenversteifung, wie sie heute<br />

immer häufiger angewandt wird. Oft dient dabei<br />

das Versteifungskreuz auch zur vorderen Abstützung<br />

des Kardanschuhrohres.<br />

gang, wo sich zwischen Geleisen kleine Berge<br />

wölben und Täler senken, zum Krüppel werden<br />

müsste!<br />

Wir fanden es müssig, uns nach einheimischem<br />

Schaffen umzusehen, und doch belehrte<br />

uns ein Saurer-Wagen eines Besseren.<br />

Ein Saurer am Personenwagen-Salon ? Jawohl,<br />

und zwar als Sechsplätzer karossiert.<br />

Freilich konnte der Karossier bei der Raumverteilung<br />

für die einzelnen Plätze mit der<br />

Fläche geradezu geuden. Entweder handelt<br />

es sich hier nur um ein Specimen eines sogenannten<br />

Wohnwagens, wie sich ihn Globetrotter<br />

für Weltreisen wünschen, oder dann<br />

hat man sich, eingedenk des Salonreglementes,<br />

eben auf sechs Plätze beschränkt, wäh-<br />

Vorderteil eines bekannten Wagens mit unabhängig<br />

von einander abgefederten Rädern.<br />

rend der zur Verfügung stehende Raum geradezu<br />

reizt, zwei oder vier Weitere Sitzgelegenheiten<br />

zu schaffen- Der Wagen<br />

verkehrsrichtigen Zustand zu bringen. Ber<br />

findet sich einmal des Strassenstück Thun-<br />

Hilterfingen in einem halbwegs brauchbaren<br />

Zustand und ist die Umgehungsstrecke ausgebaut,<br />

so wird sich der Verkehr, wie recht<br />

und billig, auf beiden Seeufern gleichmässig<br />

abwickeln.<br />

Das Thunerseegebiet erhält, wenn die<br />

Rundfahrt um den See ohne Schwierigkeiten<br />

der Strasse abgefahren werden kann, erhöhten<br />

Besuch ; gerade jetzt geht die Thuner<br />

Stadtverwaltung mit grossem Weitblick daran,<br />

das einzig schöne Strandbad bei Dürrenast<br />

durchgreifend zu modernisieren. Damit<br />

erhält Thun durch die Autler des Kantons<br />

Bern grossen Zuspruch; derselbe wird<br />

allen Uferorten zugut kommen, wenn einmal<br />

die beiden oben erwähnten Missstände bei<br />

Thun beseitigt sind.<br />

A<br />

stammt aus dem französischen Haus der<br />

Firma Saurer, zeigt aber auf alle Fälle in seinem<br />

Chassis die sorgfältige Qualitätsarbeit,<br />

die unserem Arboner Unternehmen zu Weltruf<br />

verholten hat.<br />

Auf dem Stand Bugatti empfängt unsChiron.<br />

Hier hat er die Funktionen des technischen<br />

Beraters, der mit vollendeter Liebenswürdigkeit<br />

über das neue 4,9-Liter-Modell<br />

zu plaudern weiss. Man lässt sich gern<br />

von ihm belehren, hat man doch das Gefühl,<br />

dass neben dem Konstrukteur selber kaum<br />

einer die Maschine auf Herz und Nieren so<br />

gut kennt und sich in ihr Wesen so gründlich<br />

eingearbeitet hat, wie gerade er. Wie populär<br />

der Meisterfahrer ist, lässt sich auch am<br />

Salon ermessen, ist es doch kaum möglich,<br />

einige Minuten mit ihm allein zu plaudern.<br />

Immer wieder wird nach ihm gefragt, kommen<br />

neue Bekannte, die ihn zu begrüssen<br />

wünschen. Ja, ja, man hat's nicht leicht, berühmt<br />

zu sein!<br />

Technische Betrachtungen<br />

(Schluss von Nr. 83.)<br />

Bedeutend grösseres Interesse wird jedenfalls<br />

im Moment einem Schwesterproblem<br />

des Vorderradantriebes entgegengebracht :<br />

Einbau eines hydraulischen Stossdämpfers.<br />

Der<br />

Schwingachs-Abfederung.<br />

Mit voller Berechtigung erwartet man von<br />

dieser Abfederungsart eine der bedeutendsten<br />

Verbesserungen der Fahreigenschaften<br />

des Automobils. Der Salon bietet reiche Gelegenheit,<br />

Schwingachs-Abfederungen und<br />

unabhängige Radabfederungen allgemein in<br />

allen möglichen Konstruktionsarten zu studieren.<br />

Einige der Lösungen dürften dem<br />

Ideal schon sehr nahe kommen.<br />

Der « Downdraft >- oder Fallstromverzaser, der ein<br />

besonders leichtes Anspringen des Motors und<br />

manchmal auch noch eine wesentliche Mehrleistung<br />

an PS ergibt, hat sich seit dem letzten Jahr stark<br />

verbreitet.<br />

Daneben wird aber, besonders seitens der<br />

Franzosen, auch der landläufigen Abfederungsart<br />

und ihren Variationen grosse Aufmerksamkeit<br />

geschenkt. Ueberall geht das<br />

Bestreben dahin, die unabgefederten Massen<br />

nach Möglichkeit zu verringern- Aus diesem<br />

Grund feiert auch die Querfederung immer<br />

wieder neue Auferstehungen. Grössere<br />

Wichtigkeit als je misst man den Stossdämpfern<br />

bei. Alle Bestrebungen laufen<br />

Ends aller Enden darauf hinaus, eine Federung<br />

zu schaffen, die zugleich weich beim langsamen<br />

Fahren, aber trotzdem genügend<br />

aperiodisch und stabil bei hohen Fahrgeschwindigkeiten<br />

ist. In Frankreich, mit<br />

seinen geradezu zu hohen Tempi einladenden<br />

Strassen, weiss jeder Durchschnittsfahrer<br />

die Eigenschaften dieser oder jener Federung<br />

gefühlsmässig abzuschätzen. Wo an den<br />

Ständen diskutiert wird — und wo Fachleute<br />

sind, wird ja immer viel diskutiert —<br />

bildet in acht von zehn Fällen die Federung<br />

das Diskussionsobjekt.<br />

Zu den Charakteristiken der Modelle 1931<br />

gehört weiter fast immer der<br />

Diese Woche<br />

drei Nummern<br />

Um unsere Sonderberichte vom Pariser<br />

Salon leweilen rechtzeitig veröffentlichen zu<br />

können, erscheint unser Blatt diese Woche<br />

dreimal: Nr. 85 am Mittwoch und Nr. 86<br />

am Freitag. Der Mittwochnummer liegt ein<br />

achtseitiges Offset-Blatt bei.

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